Fachbegriffe-Glossar
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Alle Buddha Gottheit Historische Person Religiöse Person Gelehrte Person Künstler Tier Geist Ort Tempel Schrein Geschichte Kalender Konzept Text Gegenstand
Sprache: alle, Thema: Schrein 120 Einträge
A
Abe Nikken 阿部日顕 (jap.), 1922–2019; 67. Oberhaupt der Nichiren Shōshū (1979–2005)
Abe no Seimei 安部清明 (jap.), 921?–1005; Yin Yang-Meister des 10. Jh.s
Abe no Yasuna 安部保名 (jap.), Heian-zeitlicher Höfling; laut einer Legende Vater des Abe no Seimei
Abe no Yasunari 安倍泰成 (jap.), Yin Yang-Meister der Heian-Zeit; semi-fiktionale Persönlichkeit (auch: Abe no Yasuchika)
Abe Shinzō 安倍晋三 (jap.), 1954–2022; japanischer Premierminister 2006–2007 und 2012–2020
Abe Yasurō 阿部泰郎 (jap.), 1953–; Spezialist für die buddhistische Literatur des japanischen Mittelalters, Universität Nagoya
Abhidharma अभिधर्म (skt.), Kommentarwerke des buddh. Kanons (jap. Abidatsuma 阿毘達磨)
A-gyō 阿形 (jap.), Bez. für einen Typ von Wächtergottheit (niō) mit geöffnetem Mund; wtl. „A-Form“ (Figur, die ein „A“ ausspricht); Gegenstück von UN-gyō; im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer aufbrausenden Geste (mudra) verbunden.
Ainu アイヌ (jap.), indigenes Volk Japans, dessen historischer Siedlungsraum den Norden Japans und Teile Russlands umfasst. Untersuchungen legen nahe, dass es sich bei den Ainu um Nachfahren der prähistorischen Jōmon-Kultur handelt. Ihre Sprache und Religion werden heute kaum noch praktiziert.
Aizawa Seishisai 会沢正志斎 (jap.), 1782–1863; Gelehrter der Mito Schule; wichtiger Vertreter der sonnō jōi-Ideologie
Aizen Myōō 愛染明王 (jap.), wtl. Mantra-König der Liebe; einer der bekanntesten myōō Japans
Aizu-han 会津藩 (jap.), Edo-zeitliches Daimyat in Nord-Japan, im Westen der heutigen Präfektur Fukushima
Ajātaśatru अजातशत्रु (skt.), König v. Magadha in Nord-Indien (r. 491-461 v.u.Z.) (jap. Ajase 阿闍世)
aka-e 赤絵 (jap.), „Rotbilder“; in rot gehaltene Bilder zur Abwehr der Pocken; rot gilt auch als Farbe der Dämonenabwehr (mayoke); unabhängig davon wurden auch Farbholzschnitte der Meiji-Zeit wegen ihrer hervorstechenden Rotfärbung als aka-e bezeichnet
Akechi Mitsuhide 明智光秀 (jap.), 1526–1582; Kriegsherr des Spätmittelalters; General und Mörder Oda Nobunagas
Akiba Gongen 秋葉権現 (jap.), Gottheit des Berges Akiha, ein Shugendō-Zentrum im heutigen Shizuoka; hat die Gestalt eines tengu
Akizuki 秋月 (jap.), ehem. Burgstadt in der Präfektur Fukuoka, Kyūshū
akusō 悪僧 (jap.), Kriegermönch; wtl. „schlechter Mönch“
Alchi अल्ची (skt.), buddhistisches Kloster in Ladakh, Indien
ama 海女 (jap.), Traditionelle, japanische Fischersfrau bzw. Perlentaucherin; ursprünglich bezog sich der Ausdruck ama 海士 auf sämtliche Fischer, wobei Männer in Booten fischten, während Frauen tauchten; im Laufe der Zeit wurde ama auf Frauen eingegrenzt und dem entsprechend 海女 („Meerfrau“) geschrieben
Amagoi Komachi 雨乞小町 (jap.), „Komachis Bitte um Regen“; Motiv aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi in Nō, Kabuki oder ukiyo-e
Amakusa 天草 (jap.), Insel in Kyūshū (Präf. Kumamoto) mit christlicher Tradition; von 1591–1597 befand sich hier ein Jesuitenkolleg, 1637–1638 Schauplatz der sog. Shimabara (oder Shimabara-Amakusa) Rebellion
ama no jaku 天邪鬼 (jap.), buddhistischer Dämon, wtl. „böser Himmelsgeist“
Ama no murokumo no tsurugi 天叢雲剣 (jap.), legendäres jap. Schwert und Teil der drei Insignien der Tennō-Dynastie; auch Kusanagi no Tsurugi
ama-tsu-kami 天津神 (jap.), Götter des Himmels; mytholog. Gottheiten
ame no hito 雨の人 (jap.), „Regenmensch“; jemand, der immer Schlechtwetter mitbringt
Ame-no-iwato 天岩戸 (jap.), wtl. Felsentor des Himmels; Höhle, in die sich Amaterasu zurückzieht
Ame no Koyane 天児屋/天児屋根 (jap.), mytholog. Gottheit; Ahnengottheit der Fujiwara
Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 (jap.), mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
Amida 阿弥陀 (jap.), Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)
Amoghavajra अमोघवज्र (skt.), 705–774; buddh. Mönch aus Samarkand, Autor und Übersetzer zahlreicher Schriften des esoterischen Buddhismus aus dem Sanskrit ins Chinesische; chin. Bukong Jingang (jap. Fukū Kongō 不空金剛)
Ānanda आनन्द (skt.), „Freude“, Schüler des Buddha (jap. Anan 阿難)
anatsurushi 穴吊るし (jap.), wtl. Grubenhängung; Foltermethode, bei der Delinquenten kopfüber in eine Grube gehängt wurden
Anavatapta अन्-वतप्त (skt.), buddhistischer Drache, bzw. Wohnort eines Drachens
An Lushan 安禄山 (chin.), 703–757; chinesischer General, der sich 755 erfolgreich an die Spitze des chinesischen Reiches putschte, bald aber vom eigenen Sohn ermordet wurde; er löste damit die nach ihm benannte An Lushan Rebellion aus, die das Tang-Reich von 755 bis etwa 765 in den größten Bürgerkrieg seiner Geschichte stürzte
anoyo あの世 (jap.), wtl. die Welt drüben; Jenseits
Anraku-ji 安楽時 (jap.), ältester Zen-Tempel in der Präfektur Nagano, Gründung in der Kamakura-Zeit
Ansei 安政 (jap.), jap. Äranamen, 1855–1860, bekannt für besonders strenge Verfolgung von Oppositionellen (Ansei-Säuberungen, 1858–1859)
An Shigao 安世高 (chin.), 2. Jh. u.Z.; buddhistische Missionar und früher Übersetzer indischer Texte ins Chinesische; stammte möglicherweise aus dem Partherreich
Antoku Tennō 安徳天皇 (jap.), 1178–1185; Kindkaiser und Enkel des Taira no Kiyomori, starb in der Seeschlacht von Dan-no-ura, die die Niederlage der Taira besiegelte
Antoni, Klaus (west.), 1953–; deutscher Japanologe und Kulturwissenschaftler an der Universität Tübingen
Anxi 安西 (chin.), wtl. „Befriedung des Westens“; chinesische Garnisonsstadt am Knotenpunkt zweier Hauptrouten der Seidenstraße nahe der heutigen Stadt Guazhou, später auch Name der umgebenden Region
aoi 青い (jap.), blau
arahitogami 現人神 (jap.), (der Tennō als) Gottheit in menschlicher Gestalt
Arai Yoshiaki 荒嘉明 (jap.), 1902–1963; Schöpfer eines unvollendeten Riesenbuddhas (daibutsu) in Fukushima, bekannt als „Hundertfuß-Kannon“ (hyakushaku Kannon)
arakan 阿羅漢 (jap.), buddhistische Heilsgestalt; abgeleitet von skt. Arhat (oder Arhant); Kurzfom: rakan
aramitama 荒魂 (jap.), wtl. rauer (wilder) Geist; gewalttätige Natur (mitama) einer Gottheit (im Ggs. zu nigimitama, milder Geist)
Arhat अर्हत् (skt.), buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)
Arima 有馬 (jap.), Ort in Kyūshū, Präfektur Nagasaki, im späten 16. Jh. Zentrum des christlichen Daimyats Arima
Arima Harunobu 有馬晴信 (jap.), 1561?–1612; christlicher Daimyō in Kyūshū
Arte da lingoa de Iapam (west.), Japanisches Grammatikbuch in portugiesischer Sprache, 1604 unter der Leitung des portugiesischen Missionars João Rodrigues in Japan fertiggestellt
āryāṣṭāṅga mārga (skt.), „Der heilige achtfache Pfad“, Kürzel für die richtige buddhistische Praxis, die sich aus den Vier Wahrheiten (Catvariaryasatyani) ableitet
asagutsu 浅沓 (jap.), Zeremonielles Schuhwerk der Schreinpriester aus schwarz lackiertem Holz; ehem. Adelstracht
Asahara Shōkō 麻原彰晃 (jap.), 1955–2018; Führer der Aum-Sekte; als Drahtzieher des Tōkyōter Giftgasanschlags (1995) zum Tode verurteilt und 2018 hingerichtet
Asai Ryōi 浅井了意 (jap.), 1612–1691; Samurai und Schriftsteller in der frühen Edo-Zeit
Asakura Tōgo 浅倉当吾 (jap.), männlicher Rachegeist der Edo-zeitl. Populärkultur und des Kabuki; basiert vermutlich auf einem realen Dorfvorsteher aus dem 17.Jh. namens Sakura Sōgorō 佐倉惣五郎
Asakusa-dera 浅草寺 (jap.), Tempel in Tōkyō; offizielle (sino-jap.) Lesung: Sensō-ji
Asakusa Jinja 浅草神社 (jap.), Schrein im Bereich der Tempelanlage von Asakusa. Geweiht den drei Fischern, die den Tempel der Legende nach gründeten.
Ashikaga 足利 (jap.), Kriegerfamilie, die 1336 eine neue Herrschaftsdynastie begründete: Ashikaga Shōgunat, 1336–1573
Ashikaga Tadayoshi 足利直義 (jap.), 1306–1352; Feldherr in der Muromachi-Zeit; jüngerer Bruder von Ashikaga Takauji (erster Ashikaga Shōgun)
Ashikaga Takauji 足利尊氏 (jap.), 1305–1358; Feldherr, Staatsmann; regierte als erster Ashikaga Shōgun 1338–1358; älterer Bruder von Ashikaga Tadayoshi
Ashikaga Yoshimitsu 足利義満 (jap.), 1358–1408, 3. Ashikaga-Shōgun, r. 1368–1394; besonderer Förderer des Zen und des Nō-Theaters; unter ihm endete das Schisma im Tennō-Haus (Nord-Süd Hof)
Aśoka अशोक (skt.), „Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)
ashura 阿修羅 (jap.), kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura
Ashura-ō 阿修羅王 (jap.), König (Anführer) der ashura; im Gegensatz zu diesen kriegerischen Geistern zumeist positiv dargestellt
Assmann, Jan (west.), 1938–; deutscher Ägyptologe, Religions- und Kulturwissenschaftler
Aston, William George (west.), 1841–1911; brit. Diplomat und Pionier der Japanologie; Übersetzer des Nihon shoki
Asuka 飛鳥 (jap.), Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)
Asuka-dera 飛鳥寺 (jap.), erster historisch fassbarer Tempel Japans, gegr. 593 (Nihon shoki) von Soga no Umako; wurde unter anderem als Hōkō-ji (Tempel des beginnenden Dharmas) bezeichnet, später aber unter dem Namen Gangō-ji (Tempel des ursprünglichen Beginns) nach Nara verlegt; unter Asuka-dera versteht man heute den ursprünglichen Standort in der Asuka Region
asura असुर (skt.), kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt (jap. ashura 阿修羅)
Atsuta Jingū 熱田神宮 (jap.), wichtigster und ältester Schrein in Nagoya
Atsuta no Enneme 熱田縁采女 (jap.), auch En’uneme; Heldin einer Edo-zeitlichen Schlangenlegende
Avalokiteśvara अवलोकितेश्वर (skt.), „Herr, der [die Welt] unten wahrnimmt“, Bodhisattva (jap. Kannon 観音 oder Kanzeon 観世音)
Avataṃsakasūtra अवतंसकसूत्र (skt.), „Blütenkranz Sutra“, erste Übersetzung ins Chinesische um 420 (jap. Kegon-kyō 華厳経)
Azuchi 安土 (jap.), Burgstadt und Hauptquartier Oda Nobunagas am Biwa-See, östlich von Kyōto; 1576 errichtet, 1582 im Zuge von Kampfhandlungen abgebrannt
Azuchi-Momoyama Jidai 安土桃山時代 (jap.), Zeit der Reichseinigung durch Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi, 1573–1600
Azuma kagami 吾妻鏡/東鑑 (jap.), historische Chronik (ca. 1300), die Ereignisse des Kamakura- Shōgunats verzeichnet
azusa 梓 (jap.), Katalpe oder Trompetenbaum; oft auch Bezeichnung für Bögen (azusayumi) aus diesem Holz, die bei shamanistischen Seancen zum Einsatz kommen
azusa miko 梓神子 (jap.), Miko mit Katalpa-Bogen (azusa); Edo-zeitl. Bezeichnung für Geisterseherinnnen (itako)
B
Baekje 百濟/백제 (kor.), Ehemaliges Königreich in Korea, das sich zu seiner Blütezeit im 5. Jh. über die gesamte Westküste Südkoreas erstreckte; 660 vom benachbarten Silla erobert
Baier, Karl (west.), 1954–; österr. Religionswissenschaftler an der Universität Wien
bakemono (jap.), Gespenst, Geist; wtl. verwandeltes Wesen
baku 獏 (jap.), Baku, elefantenartiges legendäres Tier, das Träume frisst; auch: Tapir
bakufu 幕府 (jap.), wtl. „Zeltregierung“; Militärregierung, Shōgunat
Bamiyan (west.), Einstmals buddhistisches Zentrum im heutigen Afghanistan, berühmt für seine Felsenbuddhas
Banchō sarayashiki 番町皿屋敷 (jap.), „Das Tellerhaus in Banchō“; Kabuki-Drama und bekannte Horrorgeschichte (kaidan) über das Tellergespenst Okiku
Bassui Tokushō 抜隊得勝 (jap.), 1327–1387; Zen Mönch der Rinzai Schule;
bateren 伴天連 (jap.), christlicher Priester; Missionar
Bateren tsuihōrei 伴天連追放令 (jap.), erste japanische Verordnung zur Vertreibung der christlichen Missionare durch Toyotomi Hideyoshi, 1587/7/24
Batō Kannon 馬頭観音 (jap.), Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons
Beato, Felice (west.), 1832–1909; ital.-brit. Photograph, dokumentierte erstmals das Leben in Ostasien, Japanaufenthalt in den 1860er und 1870er Jahren
Bencao gangmu 本草綱目 (chin.), „Kompendium von [medizinischen] Pflanzen“; chin. naturwissenschaftl. Enzyklopädie von Li Shizhen, 1578; jap. Honzō kōmoku
Benn, James (west.), Sinologe und Religionshistoriker des Buddhism an der McMaster University, Kanada
Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.), Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
Bidatsu Tennō 敏達天皇 (jap.), 538–585; 30. Tennō Japans (r. 572–585); eig. Herrschername Nunakura-futotama-shiki 渟中倉太珠敷
bīja बीज (skt.), „Samen“, im übertragenen Sinn: ursprüngliches Zeichen, Symbol (jap. shuji 種子)
Bimbisāra बिम्बिसार (skt.), bedeutender König des Reiches von Magadha zu Lebzeiten des Buddha (jap. Binbasara 頻婆娑羅)
Binzuru 賓頭盧 (jap.), Skt. Pindola, ein Schüler Buddhas; auch: Bindora Baradaja (Pindola Bhāradvāja); prototypischer arhat
Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.), Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, vaishravana
biwa 琵琶 (jap.), japanische Kurzhalslaute mit vier oder fünf Saiten, wird mit einem großen Plektron angeschlagen
biwa hōshi 琵琶法師 (jap.), Spieler der Biwa-Laute in vormoderner Zeit, in der Regel blinde Mönche
Biwa-ko 琵琶湖 (jap.), Biwa-See; größter Süßwassersee Japans mit 3174 km², in der Präfektur Shiga gelegen; sein Name rührt der Legende nach von seiner Form her, die einer biwa — einer japanischen Laute — gleicht
Blacker, Carmen (west.), 1924–2009; britische Japanologin und Kulturanthropologin, lehrte in Cambridge
Bodhgayā बोध्गया (skt.), „Ort der Erleuchtung“, Ort, an dem Buddha seine Erleuchtungserfahrung hatte (jap. Buddagaya 仏陀伽邪)
bodhi बोधि (skt.), „Erwachen, Erleuchtung“ (jap. bodai 菩提)
Bodhidharma बोधिधर्म (skt.), legendärer buddh. Mönch aus Indien, in China aktiv; gilt als Begründer des Chan (Zen) Buddhismus (jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨)
Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt.), „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
Bodhisena बोधिसेन (skt.), 704–760, indischer Mönch, Begründer der japanischen Kegon-Schule (jap. Bodaisena 菩提僊那)
Bodiford, William (west.), 1955–; Buddhismushistoriker und Japanologe an der University of California, Los Angeles
Bohner, Hermann (west.), 1884–1963; deutscher Japanologe; ab dem Ersten Weltkrieg in Japan tätig
Bonmō-kyō 梵網經 (jap.), Brahma-Netz Sūtra; nur in chin. Version (406) bekannt; gilt als apokrypher Text, der aber wichtig zur Standardisierung der buddhistischen Gebote (vinaya) in Ostasien war
bon'odori 盆踊 (jap.), Bon-Tänze
Bonten 梵天 (jap.), Skt. brahma; als indische deva-Gottheit und oberster Gott der Brahmanen wurde er auch in den Buddhismus integriert
Borobudur (skt.), größtes buddhistisches Monument in Java, Indonesien, in Gestalt eines dreidimensionalen Mandala
bosatsu 菩薩 (jap.), Bodhisattva, buddhistische Heilsgestalt
Bosch, Hieronymus (west.), 1450–1516; niederländischer Maler, bekannt für seine apokalyptischen Höllendarstellungen
bōnenkai 忘年会 (jap.), wtl. Jahr-Vergessen-Feier; Feste zu Jahresende, meist mit feucht-fröhlichem Charakter
Bōshin Sensō 戊辰戦争 (jap.), Bōshin-Krieg (1868–1869); Bürgerkrieg zwischen Tennō-Loyalisten und Shōgunatstruppen am Beginn der Meiji-Zeit. Bōshin bezeichnet das Jahr 1868
Bōsō-hantō 房総半島 (jap.), Halbinsel zwischen der Bucht von Tōkyō und dem Pazifik; Präfektur Chiba
Boyi 伯夷 (chin.), legendäre Figur aus der chinesischen Frühzeit (frühe Zhou-Dynastie, 11. Jh. v.u.Z.); zusammen mit seinem Bruder Shuqi ein Inbegriff von Loyalität und Selbstaufopferung
Brahmā ब्रह्मा (skt.), einer der drei hinduistischen Hauptgottheiten, auch Brahman; davon abgeleitet: Brahmanen (Priester) (jap. Bonten 梵天)
brāhmaṇa ब्राह्मण (skt.), Angehöriger der obersten indischen Priesterkaste; Brahmane, Brahmin (jap. baramon 婆羅門)
Brecht, Bertolt (west.), 1898–1956; deutscher Schriftsteller und Dramatiker, dem Ostasien, ohne dass er es näher kannte, häufig zur Inspiration seiner „Lehrstücke“ diente
Budai 布袋 (chin.), chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei
Buddhacarita बुद्धचरितम (skt.), „Taten des Buddha“, Lebensbeschreibung des historischen Buddha von Ashvaghosha aus dem 2. Jh. u.Z.
Budō 武道 (jap.), Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste; wtl. Weg des Krieges
buke 武家 (jap.), Kriegeradel; die führenden Kriegerklans
bukkyō 仏教 (jap.), Lehre des Buddha, Buddhismus
Bunbuku chagama 分福茶釜 (jap.), Märchen über einen tanuki der die Gestalt eines Teekessels annimmt, um sich von seinem Retter aus Dank verkaufen zu lassen
bunmei kaika 文明開化 (jap.), „Aufklärung und Öffnung“; Modernisierungs-Slogan des 19. Jh.s
Bunraku 文楽 (jap.), Traditionelle, japanische Form des Puppentheaters, 1684 in Ōsaka entstanden; viele Stücke des Kabuki wurden ursprünglich für Bunraku geschrieben
bunrei 分霊 (jap.), wtl. Teilseele; im Kontext von Schreingottheiten bezeichnet der Ausdruck die Gottheit eines Zweig- oder Filialschreins, die sozusagen von einer Hauptgottheit abgespalten wurde
Bunshi Genshō 文之玄昌 (jap.), 1555–1620; Mönch der Rinzai-Schule
bushi 武士 (jap.), Krieger, Samurai
Bushidō 武士道 (jap.), Verhaltenskodex bzw. Philosophie des japanischen Militäradels; wtl. Der Weg des Kriegers
Butoh 舞踏 (jap.), wtl. Stampftanz; zeitgenössische Tanzform des 20. Jhs. (auch butō)
butsudan 仏壇 (jap.), buddh. Hausaltar
Butsuzō zui 仏像図彙 (jap.), buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783.
Byakko 白虎 (jap.), wtl. Weißer Tiger; Richtungstier des Westens in der ostasiatischen Kosmologie
Byakue Kannon 白衣観音 (jap.), Kannon im weißen Gewand
byōbu 屏風 (jap.), Wand- bzw. Stellschirme, traditionellerweise sowohl als Raumtrenner als auch als Unterlage wertvoller Malerei genutzt
Byōdō-in 平等院 (jap.), Amida-Tempel, errichtet 998, zunächst als adelige Residenz. Zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Japans.
C
Cao Yuanzhong 曹元忠 (chin.), r. 944–974; regierte zur Zeit der Fünf Dynastien und Zehn Reiche (907–960) als quasi unabhängiger Herrscher die Garnisonsstadt Dunhuang am nordwestlichen Ende der chinesischen Einflusssphäre
Castiglione, Giuseppe (west.), 1688-1766; ital. Maler und Jesuit; war am chinesischen Hof tätig; verschmolz chinesische und westliche Maltechniken zum sogenannten Qing-Hofstil
catvāri āryasatyāni चत्वारिआर्यसत्यानि (skt.), „Die Vier Edlen Wahrheiten“, Grunddogmen der buddhistischen Lehre
chadō 茶道 (jap.), wtl. „Teeweg“; Teezeremonie; auch sadō, sa no yu; Ritual um den Konsum von Tee, das aus der buddhistischen Klosterkultur (v.a. Zen-Klöster) stammt und im späten Mittelalter in die Kultur der Eliten übernommen wurde
Chamberlain, Basil Hall (west.), 1850–1935, brit. Pionier der Japanforschung
Chen Shou 陳壽 (chin.), 233–297; Autor der Chroniken der drei Reiche (Sanguo zhi); auch bekannt als Chengzuo 承祚
chigaya 千萱/チガヤ (jap.), Imperata cylindrica; eine Art Schilfgras, aus dem u.a. chinowa hergestellt werden, s.a. susuki
chigi 千木 (jap.), ornamentale Dachsparren
Chijiwa Miguel 千々石弥解瑠/ミゲル (jap.), 1569?—1633; als Jugendlicher Mitglied der Tenshou-Gesandtschaft, später Apostat und Gegner des Christentums; japanischer Eigenname Seizaemon 清左衛門
chiken-in 智拳印 (jap.), Mudrā der Weisheitsfaust
Chikubushima 竹生島 (jap.), kleine Insel im nördlichen Biwa-See in Nagahama, Präf. Shiga
chikushō 畜生 (jap.), Welt der Tiere (im Schema der Wiedergeburten); in der heutigen Umgangssprache häufig verwendeter Fluch („Verdammt!“, „Scheiße!“)
chinkonsai 鎮魂祭 (jap.), Zeremonie zur Beruhigung der Totengeister
chi no ike 血の池 (jap.), Blutsee; für Frauen vorbehaltener Bereich der buddhistischen Hölle
chinowa 茅の輪 (jap.), wtl. Ring aus Schilfgras; Schilfgraskranz zur rituellen Reinigung
chinowa kuguri 茅の輪くぐり (jap.), Ritual, bei welchem man mehrmals durch einen Schilfgraskranz steigt, um Körper und Seele von Unreinheit und Krankheit zu befreien; wtl. Durchschreiten des Schilfgraskranzes
Chinrei-sha 鎮霊社 (jap.), Seelenbesänftigungsschrein; Seitenschrein des Yasukuni Jinja
Chiossone, Edoardo (west.), 1833–1898; italienischer Graphiker und Drucker, der ab 1872 bis zu seinem Tod in Japan tätig war
chitose-ame 千歳飴 (jap.), „Tausend-Jahr-Bonbons“, rot-weiße Zuckerstange die Kinder beim Shichigosan-Fest geschenkt bekommen
Chokugo engi 勅語衍義 (jap.), „Kommentar zum Kaiserlichen Erziehungserlass“; Traktat von Inoue Tetsujirō, 1891
Chōshū 長州 (jap.), auch Nagato; alte Provinz im Westen von Japans Hauptinsel Honshū, heute Teil von Yamaguchi-ken.
chūin 中陰 (jap.), wtl. mittlere Dunkelheit; Totenwelt; Übergangsperiode zwischen zwei Phasen der Wiedergeburt; im engeren Sinne: sieben mal sieben Tage nach dem Tod
chūmon 中門 (jap.), wtl. Mitteltor; Tor im Inneren einer (religiösen) Anlage
chūsei 中世 (jap.), japanisches Mittelalter, ca. 12.–16. Jh.
Chūzenji-ko 中禅寺湖 (jap.), See im Nikkō-Nationalpark in der Präfektur Tochigi
Civitates orbis terrarum (west.), Mehrbändiges Werk mit Illustrationen und Beschreibungen der mächtigsten Städte der Welt im Zeitalter der Entdeckungen (16. Jh.), hg. von Georg Braun, illustriert von Franz Hogenberg, Köln
Como, Michael (west.), amerikanischer Shintō-Forscher an der Columbia University, New York
Conlan, Thomas (west.), Japanologe und Historiker an der Princeton University.
Conze, Edward (west.), 1904–1979; deutsch-britischer Buddhismusforscher
Cooper, Michael (west.), 1930–2018; Japanologe mit Forschungsschwerpunkt auf Japans christlichem Jahrhundert, lehrte an der Sophia Universität, Tōkyō
D
Da bore boluomidou jing 大般若波羅蜜經 (chin.), „Sutra der vollkommenen Weiheit“; jap. Hannyaharamitta-kyō
Daian-ji 大安寺 (jap.), einer der Sieben Große Tempel von Nara, err. 729, geht auf ältere Vorgänger zurück
daibutsu 大仏 (jap.), wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue
daibutsu-yō 大仏様 (jap.), Stil buddhistischer Tempeltore; wtl. Stil des großen Buddha (daibutsu) [von Nara]
Daigo-ji 醍醐寺 (jap.), Buddhistischer Tempel in Kyōto
Daigo Tennō 醍醐天皇 (jap.), 60. Kaiser Japans, 885–930, r. 897–930.
Daiitoku Myōō 大威徳明王 (jap.), skt. Yamantaka, einer der Fünf Großen Myōō
daijō bukkyō 大乗仏教 (jap.), Mahayana Buddhismus, wtl. „Lehre des Großen Fahrzeugs“
Daijō-kan 太政官 (jap.), oberstes Regierungsamt der Nara- und Heian-Zeit
daijōsai 大嘗祭 (jap.), wtl. Fest des großen Kostens [des neuen Reises]; shintōistische Zeremonie; zeremonieller Höhepunkt der Thronbesteigungsriten eines Tenno, abgeleitet von einem Erntedankritus
Daikashō 大迦葉 (jap.), Schüler Buddhas (skt. Mahakashyapa)
Daikoku 大黒 (jap.), Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten
Daikoku Jōze 大黒常是 (jap.), traditioneller Ehrenname des Oberhaupts der Silberkontrolleure innerhalb der „Silbergilde“ (ginza), die für die Silberwährung der Edo-Zeit zuständig war
daimoku 題目 (jap.), wtl. „Titel [des Lotos Sutras]“; Gebetspraxis des Nichiren Buddhismus
dai-monji 大文字 (jap.), Das Zeichen „Groß“, das beim Bon-Fest in Kyōto mit Feuer gebildet wird
Daimyō 大名 (jap.), Territorialfürst, Titel des Kriegeradels
Daimyōjin 大明神 (jap.), kami-Titel, wtl. Große Leuchtende Gottheit
Dainichi 大日 (jap.), Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
Dainichi-kyō 大日経 (jap.), Dainichi Sutra; wichtiger Text des esoterischen Buddhismus; früheste bekannte Version aus China, 8. Jh.
Dainichi-kyō sho 大日経疏 (jap.), Kommentar zum Dainichi-kyō erstellt zwischen 724 und 727 von Yixing (683–727); T1796
Dainichi Nyorai 大日如来 (jap.), Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
Dainihonkoku hokke genki 大日本国法華験記 (jap.), „Berichte von den Wundern des Lotos Sutras im Großen Reich Japan“; buddh. Legendensammlung (setsuwa) von Chingen 鎮源, 11. Jh.; behandelt in erster Linie Hagiographien
Dai Nihon-shi 大日本史 (jap.), Gesamtdarstellung der japanischen Geschichte bis 1392 in 397 Bänden, verfasst zw. 1657 und 1906
Daisen Kofun 大仙古墳 (jap.), Japans größtes Hügelgrab (kofun), in Sakai, Ōsaka; der Legende nach Grabmahl des Nintoku Tennō
Dakini 荼枳尼 (jap.), weibl. buddhist. Schutzgottheit, identifiziert mit Inari; skt. Dākinī; auch: menschenfressende Dämonin
Ḍākinī डाकिनी (skt.), „Himmelstänzerin“, indische Dämonin (jap. Dakini 荼枳尼)
dan 段 (jap.), „Stufe“, „Rang“; Bezeichnung der Fortgeschrittenen- bzw. Meistergrade in den Kampfsportarten, Budō
danka seido 檀家制度 (jap.), System zur Führung von Familienregistern durch örtliche Tempel; siehe auch terauke seido
danna 旦那 (jap.), Gönner, Patron oder einfach Gemeindemitglied eines buddhistischen Tempels, auch danka; davon abgeleitet: Mann, der für die Lebenskosten einer Frau aufkommt (z.B. für eine Geisha); Ehemann
Dan-no-ura 壇ノ浦 (jap.), Ort in der Meerenge von Shimonoseki (West-Japan), der vor allem für eine Seeschlacht im Jahr 1185 bekannt ist, welche die Niederlage der Taira im Genpei-Krieg besiegelte
Darel (shina), Seitental des Indus im Norden Pakistans, in dem das antike Reich Tuoli vermutet wird, wo sich nach dem Reisebericht Faxians eine fast 20m hohe Statue des maitreya befunden haben soll
daruma だるま (jap.), Glücksbringer aus Pappmaché, der dem Zen-Patriarchen Daruma (skt. Bodhidharma) nachempfunden ist
daruma ichi 達磨市 (jap.), spezielle Tempel-Märkte, die daruma-Figuren zum Kauf anbieten
daruma onna だるま女 (jap.), wtl. Daruma-Frau; abschätziger Ausdruck für „Freudenmädchen"; bezog sich im 19. und 20. Jh. zumeist auf illegale, inoffizielle oder billige Formen der Prostitution; nicht zu Verwechseln mit onna daruma
dashi 山車 (jap.), Prozessionswagen bei Schreinfesten
Date Masamune 伊達政宗 (jap.), 1567–1636; Kriegsherr und mächtiger Landesfürst (Daimyō) in Nord-Japan zur Zeit der japanischen Reichseinigung
Datsueba 奪衣婆 (jap.), wtl. die Alte, die die Kleider wegnimmt; Dämonin des Totenreichs
Davidson, Ronald (west.), amerikanischer Indologe und Religionswissenschaftler an der Fairfield University in Connecticut
Dayanta 大雁塔 (chin.), „Große Wildgans Pagode“ in Xian, China, err. 652
Dayun jing 大雲經 (chin.), Großes Wolken-Sutra; skt. Mahāmegha sūtra, jap. Daiun-kyō; die früheste Übersetzung ins Chinesische wurde von Dharmakṣema zwischen 414 and 421 angefertigt (DDB, s.v. Dafangdeng wuxiang jing 大方等無想經)
Dazaifu 太宰府 (jap.), Stadt in Nord-Kyūshū, südöstlich der Stadt Fukuoka
Dazaifu Tenman-gū 大宰府天満宮 (jap.), Dazaifu Tenman Schrein (Kyūshū), einer der beiden Hauptschreine für Sugawara no Michizane, gegr. 919
Deguchi Nao 出口なお (jap.), 1837–1918; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Ōmoto
Deguchi Onisaburō 出口鬼三郎 (jap.), 1871–1948; Mitbegründer der neurel. Bewegung Ōmoto
Dejima 出島 (jap.), künstliche Insel in der Bucht von Nagasaki; während der Edo-Zeit war hier der einzige europäische Handelsstützpunkt
Dengyō Daishi 伝教大師 (jap.), Posthumer Ehrentitel des Mönchs Saichō
dentō 伝燈 (jap.), Mönchstitel, wtl. „Übertragen der Lampe“; Weiterführen der Lehre [eines buddhistischen Meisters]; wurde 860 zu einem Ehrentitel in vier (später fünf) Abstufungen; implizierte eine Auszeichnung für Mönche außerhalb der staatlichen Mönchsverwaltung (sōgō), die sich um die Ausbreitung der buddhistischen Lehre verdient gemacht hatten
Devadatta देवदत्त (skt.), „Gottesgeschenk“, Cousin und Gegenspieler des Buddha (jap. Daibadatta 提婆達多)
Dhāmek धामेक् (skt.), Stupa in Sarnath bei Benares, wo Buddha seine erste Rede hielt; Fundamente stammen aus der Zeit König Ashokas (3. Jh. v.u.Z.)
dhāraṇī धारणी (skt.), (magische) Gebetsformel, ähnlich wie, aber meist länger als Mantra (jap. darani 陀羅尼 oder ju 呪)
Dhāraṇīsamuccayasūtra धारणीसमुच्चयसूत्र (skt.), esoterisches Sutra, chin. Fassung aus 654 (jap. Darani-kyō 陀羅尼經 oder Darani-jikkyō 陀羅尼集經)
dharmacakra धर्मचक्र (skt.), „Rad der Lehre“, Symbol des Buddhismus (jap. hōrin 法輪)
Dharmakāra धर्मकार (skt.), „Gesetzesmacher“, Bodhisattva-Namen des Amida (jap. Hōzō Bosatsu 宝蔵菩薩)
dhoṭī धोटी (skt.), traditionelles Beinkleid der indischen Männer
Di Shun 帝舜 (chin.), Kaiser Shun; legendärer chinesischer Herrscher, lebte laut Überlieferung zw. 2294 und 2184 v.u.Z; zusammen mit seinem Vorgänger Yao Inbegriff eines weisen und gerechten Herrschers
Dolce, Lucia (west.), Expertin für japanische Religionsgeschichte mit Schwerpunkt auf dem esoterischen Buddhismus; lehrt an der School of Oriental and African Studies (SOAS) in London
Dōgen 道元 (jap.), s. Dōgen Kigen
Dōgen Kigen 道元希玄 (jap.), 1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen.
dōji 童子 (jap.), wtl. Knabe; oft Begleiterfigur („Page“) einer buddhistischen Gestalt, manchmal auch „böser Knabe“ = Dämon (z.B. → Shuten Dōji)
Dōjō-ji 道成寺 (jap.), Tendai-Tempel in der Präfektur Wakayama, südl. von Nara, der seine Gründung bis ins Jahr 701 zurückführt; neben zahlreichen Kunstschätzen berühmt für die Legende der Kiyohime, die sich hier ereignet haben soll.
Dōkyō 道鏡 (jap.), 700?–772; Nara-zeitl. Mönch; buddhistischer Staatsmann
Dōkyō 道教 (jap.), Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a. dō
dōsojin 道祖神 (jap.), Wegegott, auch sae no kami; volksrel. Figuren, manchmal in phallischer Form
Dōzō 道蔵 (jap.), koreanischer Mönch aus Baekje, spätes 6. Jh.; im Nihon shoki als Experte des Regenmachens erwähnt
Doyōsei 土曜星 (jap.), wtl. Erdplanet, Saturn
Dschingis Khan 成吉思汗 (chin.), ca. 1162-1227; war ein mongolischer Khan, der die mongolischen Stämme einte und weite Teile Zentralasiens und Nordchinas eroberte.
Dürckheim, Karlfried Graf (west.), 1896–1988; Psychologe und Zen-Lehrer, in der Zwischenkriegszeit im Dienst des Nationalsozialismus in Japan tätig
Dürer, Albrecht (west.), 1471–1528; deutscher Maler und Graphiker der Renaissance
duḥkha दुःख (skt.), „Leiden“ (jap. ku 苦)
Dunhuang 敦煌 (chin.), Oasenstadt an der Seidenstraße zwischen dem Tarim-Becken und China; zumeist von China, aber zeitweise auch von Tibet beherrschtes Handelszentrum; buddhistisches Zentrum mit ausgedehnten Höhlentempeln
E
Ebisu 恵比寿 (jap.), Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“
ebisu kaki 夷かき (jap.), Bezeichnung für Schausteller, die früher vom Nishinomiya Jinja aus mit Puppen durch die Lande zogen
Ebisu Saburō 夷三郎 (jap.), Beiname des Glücksgottes Ebisu
eboshi 烏帽子 (jap.), von Priestern in einfacher Robe getragene Kopfbedeckung; aus schwarz gelacktem Papier
Echi 依知 (jap.), wtl. Weisheit vermitteln; Ort in der Präfektur Kanagawa, wo Nichiren eine Offenbarung erfuhr
Edo 江戸 (jap.), Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
ee ja nai ka ええじゃないか (jap.), Dialektform von ii ja nai ka, „ist doch in Ordnung so“; Refrain von Liedern, nach denen millienniaristische Bewegungen um 1867 benannt wurden
Ehon sankoku yōfuden 繪本三國妖婦傳 (jap.), „Bilderbuch der Gespensterfrauen aus Drei Ländern“; illustrierter Roman von Takai Ranzan
eirei 英霊 (jap.), „Heldenseele“; bezeichnet v.a. die im Yasukuni Schrein verehrten Kriegshelden
Eisai 榮西 (jap.), s. Myōan Yōsai
Eliade, Mircea (west.), 1907–1986, rumänischer Religionswissenschaftler und Ethnologe, lehrte an der Universität Chicago
Elisonas, Jurgis (west.), 1937–; litauisch-amerikanischer Japanologe mit Forschungsschwerpunkt auf Japans christlichem Jahrhundert; publizierte auch als George Elison oder J.S.A. Elisonas
ema 絵馬 (jap.), Votivbild; wtl. Bild-Pferd
emaki 絵巻 (jap.), Bildrolle, illuminierte Querbildrolle
Emishi 蝦夷 (jap.), Volksgruppe im Nordwesten Japans, die im Laufe des japanischen Altertums aus Honshū verdrängt bzw. unterworfen und assimiliert wurde; die Zeichen werden auch Ezo oder Ebisu gelesen
Enami Nobukuni 江南信國 (jap.), 1859–1929; japanischer Photopionier der Meiji-Zeit; wies sich häufig auch als „T.Enami“ aus
Enbudai 閻浮提 (jap.), skt. Jambudvipa. Kontinent der irdischen Welt in der trad. indischen Kosmologie. Im Buddhismus Kontinent südlich des Weltenbergs Sumeru
Endō Shūsaku 遠藤周作 (jap.), 1923–1996; japanischer Schriftsteller, der in zahlreichen Romanen zumeist das Christentum in Japan thematisierte
engi 縁起 (jap.), Tempel- oder Schrein-Chronik
engimono 縁起物 (jap.), Glücksbringer
Engishiki 延喜式 (jap.), „Bestimmungen der Engi Ära“; Gesetzeswerk mit zahlreichen religionspol. Bestimmungen, v.a. zum Schreinzeremoniell, aus dem 10. Jh.
Enma 閻魔 (jap.), skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
enmusubi 縁結び (jap.), wtl. „Bande knüpfen“, einen „Liebesbund“ schließen (heiraten) oder stiften (Heiratsvermittlung); Aufgabengebiet der Glücksgötter (fukujin)
enmusubi no kami 縁結びの神 (jap.), wtl. „Gottheit, die Verbindungen knüpft“; Gottheit für Verliebte, japanischer Amor
En no Gyōja 役行者 (jap.), Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno
En no Ozuno 役小角 (jap.), Asket des Altertums, auch En no Ozunu; besser bekannt als En no Gyōja
Enoshima 江ノ島 (jap.), Schreininsel; rel. Zentrum nahe Kamakura
Enryaku-ji 延暦寺 (jap.), Haupttempel des Hiei Klosterbergs
F
Faure, Bernard (west.), 1948–; französisch-amerikanischer Religionshistoriker an der Columbia University
Faxian 法顯 (chin.), früher chin. Pilgermönch (337?–422?), Autor eines Reiseberichts
Fazhuji 法住記 (chin.), buddh. Text, 654 übersetzt von Xuanzang; „Bericht von der Fortdauer des Dharmas“; jap. Hōjūki
Fellonosa, Ernest (west.), 1853–1908; lehrte in jungen Jahren in Japan Philosophie, entwickelte sich aber bald zu einem Connaisseur japanischer Kunst und stellte im Auftrag der Meiji-Regierung die erste Liste japanischer „Nationalschätze“ zusammen. Seine Kunstsammlung bildet den Grundstock der Japonica im Museum of Fine Arts, Boston.
fenghuang 鳳凰 (chin.), mythologisches Vogelwesen aus China; im Westen auch als chin. Phönix bezeichnet; jap. hōō
Feng Shui 風水 (chin.), chin. Raumkonzept auf der Grundlage von Yin und Yang; für zeremonielle Architektur wichtig
Ferreira, Cristóvão (west.), 1580?–1650; portugiesischer Jesuitenmissionar in Japan, der nach Verhaftung und Folter 1633 zur anti-christlichen Inquisition überwechselte
Florenz, Karl (west.), 1865–1939; Pionier der deutschen Japanforschung
Francisco de Xavier (west.), 1506–1552; spanischer Mönch und Missionar, Mitbegründer des Jesuitenordens, zuständig für die Missionierung Ostasiens; auch als der Heilige Franz Xaver bekannt
Fróis, Luís (west.), 1532—1597; portugiesischer Missionar des Jesuitenordens und bekannter Chronist der japanischen Mission
Fudaraku 補陀落 (jap.), paradisische Insel des Kannon (Avalokiteshvara), abgeleitet von skt. Potalaka
Fudaraku tokai 補陀落渡海 (jap.), „Überfahrt nach Fudaraku“ (Paradies des Bodhisattva Kannon); buddhistische Form des rituellen Selbstmords
fudoki 風土記 (jap.), Lokalchronik
Fugen 普賢 (jap.), Bodhisattva Samantabhadra; Begleiter des Shaka Nyorai
Fugen Bosatsu 普賢菩薩 (jap.), Bodhisattva Samantabhadra; Begleiter des Shaka Nyorai
Fujieda Akira 藤枝晃 (jap.), 1911–1998; Sinologe an der Universität Tōkyō, vor allem als Dunhuang-Historiker bekannt
Fuji-san 富士山 (jap.), Berg Fuji (3776 m), der höchste Berg Japans (veraltete Bezeichnung: Fuji-yama)
Fujita Tōko 藤田東湖 (jap.), 1806–1855; Gelehrter der Mito-Schule
Fujiwara 藤原 (jap.), mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum
Fujiwara no Hirotsugu 藤原広嗣 (jap.), ?–740; Adeliger aus dem Haus der Fujiwara, der 740 die größte Rebellion des 8. Jahrhunderts anführte
Fujiwara no Michinori 藤原通憲 (jap.), 1106–1160; Staatsmann und wichtiger Verbündeter des Taira no Kiyomori in der Heiji-Rebellion (1159–1160); auch bekannt als Shinzei 信西
Fujiwara no Nakamaro 藤原仲麻呂 (jap.), 706–764; Staatsmann, Kanzler in der Nara-Zeit; Eigenname Emi no Oshikatsu
Fujiwara no Senshi 藤原詮子 (jap.), 962-1002; Mutter des Ichijō Tennō; Nonnenweihe 991
Fujiwara no Tokihira 藤原時平 (jap.), 871–909; japanischer Staatsman, Hofbeamter und Politiker der Heian-Zeit
Fujiwara no Yasuhira 藤原泰衡 (jap.), 1155–1189; Oberhaupt des Fujiwara-Clans in der Zeit des Genpei-Krieges
Fujiwara no Yoshifusa 藤原良房 (jap.), 804–872; Staatsmann, Begründer der Fujiwara-Hagemonie
Fujiwara Seika 藤原惺窩 (jap.), 1561–1619; Gelehrter und Philosoph des Neo-Konfuzianismus
Fujiwara Tetsuzō 藤原銕造 (jap.), 1876–1966; Töpfermeister in Shigaraki
fujufuse 不受不施 (jap.), wtl. „nichts nehmen, nichts geben“, d.h. weder Opfergaben empfangen, noch religiöse Dienstleistungen erfüllen; Prinzip der radikalen Abschottung von Nichiren-Anhängern gegenüber potentiellen Gönnern, die nicht den exklusiven Glauben an das Lotos Sutra teilten
Fujufuse-ha 不受不施派 (jap.), Edo-zeitl. Fraktion des Nichiren Buddhismus, die Andersgläubigen „nichts nehmen und nichts geben“ (fujufuse) wollte. Ähnlich wie die japanischen Christen stand auch die Fujufuse-ha auf der Liste verbotener Religionen der Edo-Zeit.
Fukami Tōshū 深見東州 (jap.), 1951–; Gründer der Shintō-nahen Neureligion WorldMate; auch bekannt als Handa Haruhisa und Fukami Seizan
fukko shintō 復古神道 (jap.), „Restauration des antiken Shintō“; Restaurations-Shintō
fukoku kyōhei 富国強兵 (jap.), „reiches Land, starkes Heer“; politischer Slogan des 19. Jh.s
Fukuba Bisei 福羽美静 (jap.), 1831–1907; Gelehrter und Vasall des Daimyō von Tsuwano; nach 1868 führende Ämter in der Administration von Shintō Schreinen; Universitätsgründer
fukujin 福神 (jap.), Glücksgottheit; Gottheit, die für spezifische Formen des irdischen Glücks (Reichtum, Gesundheit, Kinder, ...) angebetet wird; s.a. Shichi Fukujin
Fukurokuju 福禄寿 (jap.), Glücksgott, Gott des Langen Lebens
Fu-lu-shou 福禄寿 (chin.), wtl. Glück, Wohlstand und Langes Leben; in China Gruppe von drei Göttern, die diese Eigenschaften symbolisieren. In Japan zur Figur des Fukurokuju verschmolzen.
fumie 踏み絵 (jap.), „Bildertreten“; Zwangsmaßnahme zur Entlarvung von Christen
fundoshi 褌 (jap.), traditionelle, japanische Unterwäsche für Männer
funnu-son 憤怒尊 (jap.), zornvolle Gottheit; Beschützerfigur des esoterischen Buddhismus; Sanskrit: krodha
furigana 振り仮名 (jap.), Lesehilfe für Kanji in Silbenschrift (kana)
Fushimi Inari Taisha 伏見稲荷大社 (jap.), Großschrein der Gottheit Inari in Fushimi, im Süden Kyōtos
Fusō ryakki 扶桑略記 (jap.), Geschichtswerk aus der späten Heian-Zeit mit Schwerpunkt auf dem jap. Buddhismus, das allg. als sehr zuverlässig eingestuft wird, obwohl Autor und genaue Umstände der Entstehung umstritten sind.
fusuma 襖 (jap.), Schiebewand, Schiebetür oder Wandpaneele in der traditionellen jap. Architektur
Futami Okitama Jinja 二見興玉神社 (jap.), Schrein in der Bucht von Ise, nahe dem Ise Jingū, v.a. für seine pittoresken „vermählten Felsen“ (meoto-iwa) bekannt
Futarasan Jinja 二荒山神社 (jap.), ursp. Schrein des Tempel-Schrein Komplexes von Nikkō (Tochigi-ken)
futaribashi 二人箸 (jap.), wtl. Zwei-Personen-Stäbchen; gemeinsames Benutzen von Essstäbchen (im Alltag tabu)
Futsunushi 経津主 (jap.), Mythologischer Schwertgott
Fūjin 風神 (jap.), Windgott; auch Fū-ten; kann sowohl buddhistisch als auch shintōistisch verehrt werden
Fuxi 伏羲 (chin.), Erster von drei mythologischen Herrschern in China, Begründer der chinesischen Kultur; jap. Fukugi
G
gagaku 雅楽 (jap.), Hofmusik
gaki 餓鬼 (jap.), Hungergeist; skt. preta
Gaki zōshi 餓鬼草紙 (jap.), Illustrierte Querbildrollen der Hungergeister
gakuryo 学侶 (jap.), Mönchsgelehrter
Gandhāra गन्धार (skt.), Königreich im heutigen Pakistan bzw. gleichnamige Stadt (auch Purushapura, heute Peshavar); nach den griechischen Eroberungen unter Alexander dem Großen unter dem Einfluss der hellenistischen Kultur, später, im 1.–3. Jh. u.Z. Hauptstadt des buddhistischen Kushana Reichs; frühes Zentrum der buddhistischen Kunst
Gangō-ji 元興寺 (jap.), Nachfolgetempel des Hōkō-ji (Asuka-dera), des ältesten japanischen Tempels (gegr. 593). Der Tempel wurde unter dem Namen Gangō-ji 718 nach Nara verlegt.
Gangō-ji engi 元興寺縁起 (jap.), Kurzbezeichnung für Gangō-ji garan engi narabini ruki shizaichō 元興寺伽藍縁起幷流記資財帳 (Gründung des Tempels Gangō-ji und Verzeichnis seiner Schätze); Tempelchronik des ersten japanischen Tempels Gangō-ji bzw. Asuka-dera
Ganzan Daishi 元三大師 (jap.), wtl. Meister des Dritten Ersten; respektvoller Beinamen des Ryōgen mit Bezug auf dessen Sterbedatum
Ganzan Daishi-dō 元三大師堂 (jap.), Halle des Ganzan Daishi (Ryōgen) im Tempelbezirk Yokawa auf Berg Hiei; offiziell Shikidō 四季堂, Halle der vier Jahreszeiten
Ganzan Daishi engi emaki 元三大師縁起絵巻 (jap.), Illustrierte Erzählung des Ganzan Daishi (Ryōgen); Edo-zeitliche Bildrolle von Sumiyoshi Gukei (1631–1705)
Gaoseng zhuan 高僧伝 (chin.), Überlieferungen ehrwürdiger Mönche; Sammlung von etwa 500 Biographien (die Hälfte ausführlich, andere kürzer) von Huijiao (519 u.Z.); alle Biographien handeln von chinesischen Mönchen zwischen 57 und 519 u.Z.
gasshō-in 合掌印 (jap.), Mudrā des Händefaltens
Gautama गौतम (skt.), Eigennamen des historischen Buddha; Pali: Gotama (jap. Kudon 瞿曇)
Gautama Siddhārtha गौतम सिद्धार्थ (skt.), Eigennamen des historischen Buddha (jap. Kudon Shiddatta 瞿曇 悉達多)
Gazu hyakki yagyō 画図百鬼夜行 (jap.), „Illustrierte Nacht-Parade der hundert Geister“; Bild-Enzyklopädie von Toriyama Sekien, 1776
Geisha 芸者 (jap.), japanische Unterhaltungskünstlerin, die traditionelle japanische Künste darbietet; wtl. „Person der Künste“; der Begriff war urspr. geschlechtsneutral, wurde also auch auf Männer angewendet
Genbō 玄昉 (jap.), ?–746; führender Mönch der Hossō-shū; Diplomat und religiöser Berater des Shōmu Tennō
Genbu 玄武 (jap.), wtl. „Dunkler Krieger“; Richtungstier des Nordens in der ostasiat. Kosmologie, zumeist als Schildkröte in Kombination mit einer Schlange dargestellt
gendai 現代 (jap.), geschichtliche Gegenwart (ab WK 2)
Genji monogatari 源氏物語 (jap.), Das Genji monogatari (dt. Die Geschichte vom Prinzen Genji) wird der Hofdame Murasaki Shikibu (ca. 978–ca. 1014) zugeschrieben und ist der erste psychologische Roman der japanischen Literaturgeschichte.
Gennō Shinshō 源翁心昭 (jap.), 1329–1400; Zen-Mönch, dem magische Fähigkeiten zugeschrieben wurden
Genpei Gassen 源平合戦 (jap.), Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185
Genpei jōsuiki 源平盛衰記 (jap.), auch Genpei seisuiki; „Aufstieg und Fall der Minamoto und der Taira“; Kriegerepos, erweiterte (späte) Version des Heike monogatari, 13.–14. Jh.
genpuku 元服 (jap.), Traditionelle, japanische Mannbarkeitszeremonie, deren Entstehung bis ins japanische Altertum (7./8. Jh.) zurückgeht
Genshin 源信 (jap.), Tendai-Mönch (942–1017); auch bekannt als Eshin; Autor des Ōjō yōshū; Wegbereiter der Jōdo-shū
genze riyaku 現世利益 (jap.), (religiöse) Belohnung in diesem Leben
geta 下駄 (jap.), Japanische Holzsandalen
gigaku 伎楽 (jap.), Masken/Tanz-Theater, das im 7. Jh. aus China über Korea nach Japan gelangte
Ginkaku-ji 銀閣寺 (jap.), Silberner Pavillion; Teil der Anlage des Zen-Tempels Shōkoku-ji in Kyōto
Gion Matsuri 祇園祭 (jap.), Gion Fest; größtes matsuri Kyōtos; ursprünglich zur Abwehr zürnender Geister, später zur Besänftigung der Seuchengottheit Gozu Tennō abgehalten
Goa (west.), 1510–1961 portugiesische Kolonie in Indien, heute kleinster Teilstaat indiens
Goble, Geoffrey (west.), Buddhismusforscher; Professor der Religionswissenschaft der University of Oklahoma
Goch, Ulrich (west.), Japanologe und Historiker an der Ruhr Universität Bochum
Go-Daigo 後醍醐 (jap.), 1288–1339 (r. 1318–1339); Tennō der späten Kamakura-Zeit, der versuchte, die pol. Autorität des Kaiserhofes wieder herzustellen.
Godai Myōō 五大明王 (jap.), die Fünf Großen Myōō
Godō Tenrin-ō 五道転輪王 (jap.), „König, der das Rad der Fünf Wege dreht“; letzter der Zehn Könige der Totenwelt (Jūō)
gogo 午後 (jap.), Nachmittag; wtl. „nach der Stunde des Pferdes“
Goguryeo 高句麗/고구려 (kor.), frühgesch. koreanisches Königreich (–668) auf dem Gebiet des heutigen Nord-Korea und der südl. Mandschurei
gogyō 五行 (jap.), Fünf Wandlungsphasen; Prinzip der chin. Naturphilosophie
gohei 御幣 (jap.), Papieropfergabe, Zickzack-Papier
gohonzon 御本尊 (jap.), Hauptgegenstand der Verehrung im Tempel
Gohyaku Rakan-ji 五百羅漢寺 (jap.), Tempel der Fünfhundert Rakan (Buddha-Schüler); früher in Honjo, heute in Meguro, Tōkyō
gojū-tō 五重塔 (jap.), fünfstöckige Pagode
Gokajō no go-seimon 五箇条の御誓文 (jap.), „5-Artikel-Eid“; erste Grundsatzerklärung der Meiji-Regierung; 6. April 1868
gokusotsu 獄卒 (jap.), Folterknechte der buddhistischen Hölle
goma 護摩 (jap.), buddh. Feuerritus, skt. Homa
goma gyōji 護摩行事 (jap.), buddh. Feuerritus, skt. Homa
Gonçalves, Gaspar (west.), 1540–1590, portugiesischer Theologe des Jesuiten Ordens
Gongen-sama 権現様 (jap.), volkstüml. Bezeichnung für den 1. Tokugawa Shōgun, Ieyasu, der als Tōshō Dai-Gongen vergöttlicht wurde
gongen-zukuri 権現造 (jap.), Architekturstil des Tōshō-gū in Nikkō, abgeleitet von Tōshō Daigongen, dem vergöttlichten Tokugawa Ieyasu; der Stil findet sich allerdings auch bei vielen anderen bedeutenden Schreinen der Edo-Zeit
goningumi 五人組 (jap.), Nachbarschaftsgruppe; wtl. „Fünfergruppe“
go-on 呉音 (jap.), wtl. „Lesung [nach dem Chinesisch] der Wu [Dynastie]“; alte chin. Lesung; bes. häufig bei buddh. Begriffen
Go-Reizei Tennō 後冷泉天皇 (jap.), 1025–1068 (r. 1045–1068), 70. Kaiser von Japan
gorintō 五輪塔 (jap.), Grabsteinform; „Stupa der Fünf Elemente“
Goryeo 高麗/고려 (kor.), ehemaliges Königreich in Korea, 918–1392
goryō 御霊 (jap.), „erhabener“ [Rache]Geist
goryō-e 御霊会 (jap.), Zeremonie zur Geisterbesänftigung
Goryō Jinja 御霊神社 (jap.), Schrein in Kyōto, der sich auf eine Seuche unter Kanmu Tennō (737–806) zurückführt, die wiederum dem „Erhabenen [Rache-] Geist“ (goryō) eines im Exil verstorbenen Konkurrenten des Tennō zugeschrieben wurde. Besteht aus zwei räumlich getrennten Anlagen, dem Oberen (Kami-) und dem Unteren (Shimo-) Goryō Schrein. Zahlreiche Zweigschreine sind in ganz Japan zu finden.
goryō shinkō 御霊信仰 (jap.), Glaube an Totengeister
Go-Sakuramachi 後桜町 (jap.), 1740–1813; 117. Tennō; (r. 1762–1771); bislang letzte weibliche Tennō Japans
Go-Sanjō Tennō 後三条天皇 (jap.), 1034–1073 (r. 1068–1073), 71. Kaiser von Japan
gosanke 御三家 (jap.), wtl. drei ehrbare Häuser; Sammelbegriff für die drei wichtigsten Seitenlinien der Tokugawa-Dynastie
Go-Shirakawa Tennō 後白河天皇 (jap.), 1127–1192; 77. Kaiser von Japan (r. 1155–1158); stellte vor allem als Exkaiser im Mönchsstand ein wichtiges politisches Gegengewicht zu den Diktatoren Taira no Kiyomori und Minamoto no Yoritomo dar
Gōma Daishi 降魔大師 (jap.), „Dämonenbezwingender Meister“; Beinamen des Tendai-Patriarchen Ryōgen
gōma-men 降魔面 (jap.), dämonenbezwingende Maske
gōzanze-in 降三世印 (jap.), Mudrā des zornvollen Gōzanze Myōō
Gōzanze Myōō 降三世明王 (jap.), skt. Trailokyavijaya, einer der Fünf Großen Myōō
goze 瞽女 (jap.), blinde Musikerinnen, die sich zu Gilden zusammen schlossen und einen eigenen Rezitationsstil pflegten; bis ins 20. Jh. verbreitet
gozen 午前 (jap.), Vormittag; wtl. „vor der Stunde des Pferdes“
gozu 牛頭 (jap.), ochsenköpfige Dämonen in der buddhistischen Totenwelt bzw. Hölle (jigoku), meist im Tandem mit pferdeköpfigen Dämonen (mezu)
Gozu Tennō 牛頭天王 (jap.), „Ochsenköpfiger Himmelskönig“, Seuchengott; wird manchmal mit Susanoo identifiziert
Granada, Luis de (west.), 1504–1588; spanischer Dominikanermönch und erfolgreicher theologischer Publizist; Autor zahlreicher populärer Lehrschriften
Granet, Marcel (west.), 1884–1940; französischer Sinologe und Soziologe
Grapard, Allan G. (west.), 1944–; franko-amerikanischer Japanologe und Shintō-Experte, lehrte u.a. an der University of California, St. Barbara
Gṛdhrakūṭa गृध्रकूट (skt.), „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)
Gregor XIII (west.), 1502–1585, Papst (1572–1585); geb. als Ugo Boncompagni; machte sich durch eine Kalenderreform 1582 (Gregorianischer Kalender) einen Namen; empfing kurz vor seinem Tod die sog. Tenshō Mission (Tenshō ken'ō shisetsu) aus Japan
Groemer, Gerald (west.), 1959–; amerikanischer Musikethnologe mit Forschungsschwerpunkt Japan, lehrt an der Universität Yamanashi
Guanxiu 貫休 (chin.), buddh. chin. Abt und Maler-Mönch (832–912); auch Chanyue 禅月 (jap. Zengetsu, „Meditationsmond“) genannt
guhuo niao 姑獲鳥 (chin.), wtl. Vogel der stehlenden Schwiegermutter; chin. Geisterwesen; jap. ubume
Guía de Pecadores (west.), „Leitfaden für Sünder“; Buch von Luis de Granada, veröffentlicht 1555; 1599 von Hara Martinho ins Japanische übertragen
Gundari Myōō 軍荼利明王 (jap.), skt. Kundali, einer der Fünf Großen Myōō
-gū 宮 (jap.), Shintō-Schrein, andere Lesung: miya
gūji 宮司 (jap.), höherrangiger Shintō-Priester
Guze Kannon 救世観音 (jap.), wtl. Kannon, der Weltenretter; Hauptheiligtum in der Halle der Träume (Yumedono) im Hōryū-ji
Gyokusen-ji 玉泉寺 (jap.), „Tempel der Juwelenquelle“; Tendai-Tempel am Biwa-See; gegründet um 980 von Ryōgen, der hier geboren wurde und auch den Hauptverehrungsgegenstand des Tempels darstellt
Gyōki 行基 (jap.), 668–749; Nara-zeitlicher Mönch, Popularisierer des Buddhismus
Gyōkyō 行教 (jap.), Mönch der frühen Heian-Zeit im Daian-ji (Nara); Gründer des Iwashimizu Hachiman Schreins
H
Hachiman 八幡 (jap.), Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen
Hachiman gudōkun 八幡愚童訓 (jap.), wtl. Lehren des Hachiman für törichte Kinder; zweiteilige Shintō-Schrift, entstanden zw. 1282? und 1300?
hachiman-zukuri 八幡造り (jap.), Baustil für Schreine mit zwei parallel-liegenden Giebeln
hadaka matsuri 裸祭 (jap.), wtl. Nackt-Fest; religiöses Fest
haetae 해태/獬豸 (kor.), imaginäres Tier in Korea, löwenähnlich, ähnlich den japanischen komainu; schützt vor Feuer; geht auf ein chinesisches Fabelwesen (xiezhi) zurück, das als Inbegriff der Gerechtigkeit aufgefasst wurde
hagoita 羽子板 (jap.), Federball-Schläger
Haguro-san 羽黒山 (jap.), Berg Haguro; religiöses Zentrum des Shugendō in der Präfektur Yamagata, Nord-Japan
haibutsu kishaku 廃仏毀釈 (jap.), wtl. Abschaffung von Buddha, Zerstörung von Shaka; Bezeichnung für anti-buddhistische Ausschreitungen der frühen Meiji-Zeit
haiden 拝殿 (jap.), Zeremonienhalle eines Schreins
Hai kirishitan bun 排吉利支丹文 (jap.), Verordnung gegen das Christentum, 1614 (Keichō 18/12), im Namen von Shōgun Hidetada angeordnet von seinem Vater, Tokugawa Ieyasu, verfasst von Konchi-in Sūden
Haji no Manakachi 土師真中知 (jap.), legendärer Gründer des Sensō-ji in Tōkyō bzw. Gottheit des dortigen Asakusa Jinja
haka 墓 (jap.), Grab
hakama 袴 (jap.), Rockhosen mit weitgeschnittenen Beinen, traditionelles japanisches Obergewand
hakamagi 袴着 (jap.), erstes Anlegen der hakama; trad. Feier für Knaben zwischen drei und sieben Jahren
(o)haka mairi (お)墓参り (jap.), Grab- oder Friedhofsbesuch
Hakata 博多 (jap.), alte Hafenstadt in Nord-Kyūshū, 1889 mit Fukuoka zusammengeschlossen
Hakuin Ekaku 白隠慧鶴 (jap.), 1685–1768; Zen-Mönch und Reformer der Rinzai-shū; Maler
hamaya 破魔矢 (jap.), Glückspfeil, wtl. Dämonentöter-Pfeil
hamayumi 破魔弓 (jap.), Glücksbogen, wtl. Dämonentöter-Bogen
han 藩 (jap.), lokales Feudalfürstentum, Spätmittelalter bis Edo-Zeit; auch Daimyat (Lehen eines Daimyō)
han 韓/한 (kor.), älteste chin. Bez. für Koreaner bzw. koreanische Reiche (Drei Han), heute Selbstbezeichnung Südkoreas (Hanguk 韓国/한국)
Han 漢 (chin.), chin. Han-Dynastie (207 v.u.Z.–220 u.Z.)
hanabi 花火 (jap.), Feuerwerk; wtl. Feuer-Blumen
Hanabusa Itchō 英一蝶 (jap.), 1652–1724; Maler und Literat; wtl. „der glorreiche Schmetterling“
haniwa 埴輪 (jap.), frühgeschichtliche Grabbeigaben aus Ton, meist in Form einfacher Skulpturen
hannya 般若 (jap.), „Weisheit“, abgeleitet von skt. prajna; auch: Hannya-Maske (Dämonin)
hannyaharamitta 般若波羅蜜多 (jap.), „vollkommene Weisheit“, abgeleitet von skt. prajnaparamita
Hannyaharamitta-kyō 般若波羅蜜多経 (jap.), „Sutra der vollkommenen Weiheit“
Hannya shingyō 般若心経 (jap.), „Herz Sutra der vollkommenen Weisheit“
hanryō shintō 藩領神道 (jap.), Fachbegriff für lokale, Shintō-zentrierte Reformen der Frühen Neuzeit (Edo-Zeit)
harae 祓 (jap.), Purifikation, Weihezeremonie, Exorzismus
haraegushi 祓串 (jap.), Harae-Wedel (auch haraigushi); rituelles Instrument für Reinigungszeremonien des Shintō
Hara Martinho 原丸知野/マルチノ (jap.), 1568?—1629; als Jugendlicher Mitglied der Tenshō-Gesandtschaft, später Übersetzer christlicher Texte
hare no hito 晴れの人 (jap.), „Schönwettermensch“; jemand, der immer Schönwetter mitbringt
Harris, Townsend (west.), 1804–1878; erster Konsul der Vereinigten Staaten in Japan
Hase-dera 長谷寺 (jap.), Kannon-Tempel in Sakurai, Nara-ken; errichtet in der Nara-Zeit. Hauptattraktion ist eine über 10 m hohe Statue des Elfköpfigen Kannon. Ein Zweigtempel mit ebensolcher Statue befindet sich in Kamakura (Kamakura Hase-dera)
Hasekura Tsunenaga 支倉常長 (jap.), 1571–1622; Vasall des Date Masamune und Führer einer diplomatischen Mission nach Spanien und Italien in den Jahren 1613 bis 1620
Hashihaka 箸墓 (jap.), wtl. Essstäbchen-Grab; Hügelgrab aus dem 4. Jh. nahe Berg Miwa
Hata-uji 秦氏 (jap.), Familienklan des japanischen Altertums mit kontinentalen Wurzeln; der Name schreibt sich mit den gleichen Zeichen wie die chinesische Qin Dynastie (778–207 v.u.Z.) und war von jeher sowohl in China als auch in Korea ein häufiger Familiennamen
hatsumōde 初詣 (jap.), Schrein-Neujahrsbesuch
Hayagrīva हयग्रीव (skt.), „Der Pferdeköpfige“ (jap. Batō 馬頭)
Hayashi Gahō 林鵞峰 (jap.), 1618–1680; neo-konfuzianischer Gelehrter und Hof-Konfuzianer des Tokugawa Shōgunats; Sohn von Hayashi Razan
Hayashi Razan 林羅山 (jap.), 1583–1657; neo-konfuzianischer Gelehrter
hebi 蛇 (jap.), Schlange
Heian 平安 (jap.), auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Heian Jingū 平安神宮 (jap.), Shintō-Schrein in Kyōto; zu Ehren des Kanmu Tennō im Jahr 1895 errichtet; die historisierende Bauweise ist der Palastarchitektur der Heian-Zeit nachempfunden
Heian-kyō 平安京 (jap.), urspr. Name der Stadt Kyōto; wtl. Stadt des Friedens; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Heiji monogatari 平治物語 (jap.), „Geschichte der Heiji Rebellion“; Kriegsepos aus der Kamakura-Zeit, Berichtszeitraum 1159–1160
Heijō-kyō 平城京 (jap.), urspr. Name der Stadt Nara; wtl. Stadt der Friedensburg
heikegani 平家蟹 (jap.), japanische Krabbenart mit charakteristischem Furchenmuster auf dem Rücken, welches an ein zorniges menschliches Gesicht erinnert
Heike monogatari 平家物語 (jap.), „Geschichte der Heike [= Taira]“; mittelalterliches Kriegerepos
Heim, Karl (west.), 1874–1958; deutscher evangelischer Theologe
Heisei 平成 (jap.), Äranamen von Kaiser Akihito; Heisei-Zeit (1989–2019)
hekija-e 辟邪絵 (jap.), „Bild der Bekämpfung von Übeln“; eine Serie von fünf Hängerollenbildern aus dem späten 12.Jh. die Gottheiten bei der Bekämpfung des Bösen darstellen
henro 遍路 (jap.), Pilger; Pilgerschaft
Hepburn, James Curtis (west.), 1815–1911; amerikanischer Missionar und Pionier der Japanforschung; entwickelte die heute noch gebräuchliche Hepburn-Umschrift des Japanischen
Herakles (west.), auch Herkules, Held des antiken Griechenlands, bekannt für seine außergewöhnliche Kraft
Herodot (west.), ca. 484–425 v.u.Z.; antiker griechischer Geschichtsschreiber
Herrigel, Eugen (west.), 1884–1955; deutscher Philosoph und Autor des Bestsellers Zen und die Kunst des Bogenschießens
Hetsumiya 辺津宮 (jap.), Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Göttin Ichikishima-hime geweiht; auf dem „Festland“ von Kyūshū situiert ist Hetsumiya (auch Hetsugū, wtl Uferschrein) der Hauptrepräsentant von Munakata, während sich die anderen Schreine auf vorgelagerten kleinen Inseln befinden.
hibutsu 秘仏 (jap.), wtl. „geheimer Buddha“; geheim gehaltene Buddha-Statue
Hidari Jingorō 左甚五郎 (jap.), sagenumwobener Meisterbildhauer der frühen Edo-Zeit, der Statuen so naturgetreu anfertigte, dass sie zum Leben erwachten
hidarimae 左前 (jap.), wtl. links vorne; Bezeichnung für die besondere Bindung von Totenkleidern (shini shōzoku)
Hie Taisha 日吉大社 (jap.), Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein
higan 彼岸 (jap.), „jenseitiges Ufer“; Jenseits; buddhistischer Name für die Woche der Tag-und-Nacht-Gleiche
Higashi Hongan-ji 東本願寺 (jap.), Östlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Ōtani-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Westlicher Hongan-Tempel (Nishi Hongan-ji)
Higashiyama 東山区 (jap.), „östlicher Bergbezirk“; einer der 11 Stadtbezirke (ku) von Kyōto
Hiko Hohodemi 彦火火出見 (jap.), auch Hoori; mythologischer Vorfahre der Tennō Dynastie und Held des Mythos von Bergglück und Meerglück
himaneki 日招き (jap.), wtl. Einladen der Sonne; Gebet um Sonnenschein
hi matsuri 火祭り (jap.), wtl. Feuerfest; rel. Fest rund um ein Feuer
Himegami 比売神 (jap.), wtl. „göttliche Gemahlin oder Tochter“; oft anonymes weibl. Gegenstück zu einer männl. Schreingottheit
Himeji-jō 姫路城 (jap.), Burg Himeji in der Präfektur Hyōgo
Himiko 卑弥呼 (jap.), ca. 170–248; frühgeschichtliche Priesterkönigin; auch Pimiko (wahrscheinliche Bedeutung: „Kind der Sonne“); chin. Pei-mi-hu
himotoki 紐解き (jap.), Zeremonie des ersten Anlegens des obi für Kinder im siebenten Lebensjahr; auch obihajime
Hina Matsuri 雛祭 (jap.), „Puppenfest“; jahreszeitliches Fest am 3.3.
Hīnayāna हीनयान (skt.), „Kleines Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. Shōjō 小乗)
Hinokuma no Hamanari 檜前浜成 (jap.), Fischer, legendärer Gründer des Sensō-ji und eine von drei Gottheiten des Asakusa Jinja in Tōkyō
Hinokuma no Takenari 檜前竹成 (jap.), Fischer und Begründer des Sensō-ji in Tōkyō; als Gottheit im dortigen Asakusa Jinja verehrt
hiōgi 桧扇 (jap.), Fächer aus Zypressenholz; in der Heian-Zeit Privileg des Adels; Bestandteil der feierlichen Mönchstracht
Hirado-shi 平戸市 (jap.), Stadt in der Präfektur Nagasaki
Hirata Atsutane 平田篤胤 (jap.), 1776–1843; kokugaku-Gelehrter
Hirata Kanetane 平田鉄胤 (jap.), 1799–1880; Kokugaku-Gelehrter
Hirefuri no mine 褶振峯 (jap.), „Hügel des Schalwinkens“; Ort wo Matsura Sayohime sich von ihrem nach Korea segelnden Mann verabschiedet haben soll, bis sie sich in Stein verwandelte
Hirose Kazutoshi 広瀬和俊 (jap.), 1931–; Oberpriester des Mitsumine Jinja Schreins westlich von Tōkyō
Hitachi 常陸 (jap.), Provinz Hitachi; eine der historischen Provinzen Japans, heute die Präfektur Ibaraki
Hitachi fudoki 常陸風土記 (jap.), „Aufzeichnungen von Luft und Erde aus Hitachi“; auch Hitachi no kuni fudoki, 713; Chronik kultureller Bräuche der historischen Provinz Hitachi 常陸, heutige Präf. Ibaraki
hitaikakushi 額隠 (jap.), weißes, dreieckiges Stück Papier oder Stoff, welches von Totengeistern auf der Stirn getragen wird
hitobashira 人柱 (jap.), wtl. menschlicher Pfeiler; Menschenopfer bei Damm- oder Brückenbauten
Hitokotonushi 一言主 (jap.), mytholog. Gottheit des Berges Katsuragi-san; wtl. Meister des einen Wortes
hitsugi 日嗣 (jap.), Sonnenerbfolge, auch „himmlische Sonnenerbfolge“ (amatsu-hitsugi, 天津日嗣); dynastische Linie des Tennō-Geschlechts
hiwatari 火渡り (jap.), Feuer-Gang, Gang durch glühende Kohlen
hiyorigoi 日和乞い (jap.), Gebet oder Ritus zum Erwirken von Sonnenschein
Hizen 肥前 (jap.), Name einer alten Provinz im Nordwesten von Kyūshū; heute Saga-ken und Nagasaki-ken
Hizen fudoki 肥前風土記 (jap.), auch Hizen no kuni fudoki, Lokalchronik (fudoki) aus Hizen (N-Kyūshū), wahrsch. 8. Jh.
hizen torii 肥前鳥居 (jap.), Regionale Sonderform der torii aus der alten Provinz Hizen (heute Präfektur Nagasaki und Saga) in Nord-Kyūshū. Meist aus Stein, gedrungene Form.
Hoke-kyō 法華経 (jap.), Lotos Sutra; skt. Saddharmapundarikasutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.
hokora 祠 (jap.), Miniaturschrein (innerhalb einer Schreinanlage oder am Wegrand)
hokuto 北斗 (jap.), Sternbild des Großen Wagens (chin. Nördlicher Schöpflöffel)
Holtom, Daniel Clarence (west.), 1884–1962; christlicher Missionar, Theologe und Japanologe mit besonderem Schwerpunkt auf Shintō
homa होम (skt.), indisches Feuerritual (jap. goma 護摩)
hon 本 (jap.), „Original“, „Ursprung“
honchō 本朝 (jap.), wtl. unsere Dynastie; Eigenbezeichnung für Japan
Honchō tsugan 本朝通鑑 (jap.), Geschichte Japans von Hayashi Gahō und Hayashi Razan; 1670 fertiggestellt; 310 Bände
honden 本殿 (jap.), Hauptgebäude eines Schreins
hondō 本堂 (jap.), Haupthalle eines Tempels
Hongan-ji 本願寺 (jap.), Tempel in Kyōto; Haupttempel der Jōdo Shinshū; seit der Aufspaltung dieser Richtung im 17. Jh. gibt es eigentlich zwei, einen östlichen (Higashi Hongan-ji, Ōtani-ha) und einen westlichen (Nishi Hongan-ji, Honganji-ha)
hongsalmun 紅箭門/홍살문 (kor.), Koreanisches Zeremonialtor, wtl. „Rotes Pfeiltor“; jap. kōzenmon
hongū 本宮 (jap.), Stamm-Schrein, Hauptschrein; ältester bzw. prestigereichster Shintō-Schrein eines Schrein-Netzwerks
honji suijaku 本地垂迹 (jap.), wtl. Grundform und herabgelassene Spur; Theorie der Identität von kami und Buddhas
honzon 本尊 (jap.), Hauptheiligtum eines Tempels
Hori, Victor Sōgen (west.), 1940–; kanadischer Zen-Lehrer und Religions-Historiker
Hoshina Masayuki 保科正之 (jap.), 1611–1673; Daimyō von Aizu-han, Regent von Shōgun Tokugawa Ietsuna, konfuzianischer Gelehrter
Hosokawa Tama 細川玉 (jap.), 1563—1600; prominente japanische Christin aus dem Kriegeradel, besser bekannt als Hosokawa Gracia
Hossō-shū 法相宗 (jap.), Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
hossu 払子 (jap.), Pferdeschweifwedel; buddhistischer Ritualgegenstand; Symbol höchsten okkulten Wissens
hō 法 (jap.), buddhistischer Dharma, wtl. Gesetz
hō 袍 (jap.), Obergewand der Mönchstracht mit rundem, im Nacken hochgezogenen Kragen; wird ober dem shitagasane getragen
hōanden 奉安殿 (jap.), Schreine zur Aufbewahrung des kaiserlichen Portraits (1880er Jahre bis 1945); meist in Schulhöfen
hōben 方便 (jap.), geschicktes Mittel; skt. upāya
hōjō-e 放生会 (jap.), Rituelle Freilassung von gefangenen Tieren
Hōjō Kashima 北条鹿島 (jap.), Schreininsel vor dem Hafen Hōjō in Ehime-ken, Shikoku; westlich der Insel befinden sich pittoreske Felsformationen (Iyo Futami), die jedes Jahr mit einem 45m langen shimenawa geschmückt werden
Hōjōki 方丈記 (jap.), „Bericht aus meiner Hütte“, Traktat von Kamo no Chōmei, geschrieben 1212
Hōjō Masako 北条政子 (jap.), 1157–1225; Tochter des ersten Regenten im Kamakura-Shōgunat und Frau des ersten Shōgun Minamoto no Yoritomo
hōju 宝珠 (jap.), wtl. Schatzperle; auch nyoi no tama, „Perle, die jeden Wunsch erfüllt“; skt. cintamani; magische Perle, meist, aber nicht nur, im buddhistischen Kontext
hōken 奉献 (jap.), Spende, Opfergabe, Widmung
Hōki no maki 伯耆巻 (jap.), Schriftrolle der ehem. Präf. Hōki, heute Tottori
Hōkō-ji 方広寺 (jap.), Tempel in Kyōto, erbaut 1586-95 als Ahnentempel des Toyotomi Hideyoshi. Einstmals im Besitz der größten Buddha Statue Japans
Hōkō-ji 法興寺 (jap.), ältester Tempel Japans, Gründung vor 600 in der Asuka-Region, Nara; besser bekannt als Asuka-dera; 718 unter der Bezeichnung Gangō-ji in die neue Hauptstadt Heijō-kyō (Nara) verlegt
hōmo-shichigesa 七袈裟 (jap.), Mönchsgewand für die höchsten buddhistischen Würdenträger
Hōmyō Dōji 法妙童子 (jap.), wtl. Knabe des Wunderbaren Dharma; Held einer in Indien angesiedelten buddhistischen Legende aus dem japanischen Mittelalter
Hōnen 法然 (jap.), 1133–1212; Gründer der Jōdo-shū, der Schule vom Reinen Land
hōnen matsuri 豊年祭 (jap.), Erntebitt-Fest, Fruchtbarkeitsfest
hōnen odori 豊年踊り (jap.), Tänze zum Dank für eine reiche Ernte
hōō 法王 (jap.), „Dharma-König“; urspr. Titel für einen Buddha, speziell Gautama-Buddha
Hōrai 蓬莱 (jap.), daoistische Insel der Unsterblichkeit; chin. Penglai
Hōryū-ji 法隆寺 (jap.), Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“
hōsō-e 疱瘡絵 (jap.), „Pockenbilder“; Bilder zur Abwehr der Pocken
hōsōgami 疱瘡神 (jap.), Pockengottheit; hōsōgami können die Pocken selbst versinnbildlichen, werden aber auch als Wirkmacht gegen die Pocken verehrt, sie besitzen also einen krankmachenden und einen heilenden Aspekt
hōyaku 宝鑰 (jap.), wtl. dharma-Schlüssel; Glückssymbol, das sich von einem Gerät zum Öffnen von Schiebetüren ableitet
Hōzan-ji 宝山寺 (jap.), Tempel in Ikoma
Hōzō Bosatsu 宝蔵菩薩 (jap.), skt. Dharmākara; Bodhisattva-Namen des Buddha Amida
huabiao 華表 (chin.), Chinesische Zeremonialstele; jap. kahyō
Huangdi 黃帝 (chin.), „Gelber Kaiser“; legendäre Regierungsdaten 2698–2598; Kulturheroe und mytholog. Reichsgründer Chinas
Huike 慧可 (chin.), 487–593; chin. Chan Patriarch; ältere Umschrift: Hui k‘o
hyakki 百鬼 (jap.), wtl. „hundert Geister“; Sammelbezeichnung für Geisterwesen
hyakuman tō 百万塔 (jap.), Miniatur-Stupas, wtl. Millionen-Stupas
Hyaku monogatari 百物語 (jap.), „Hundert Geschichten“; Edo-zeitliches Gesellschaftsspiel bei dem man sich 100 Gruselgeschichten erzählte
hyakushaku Kannon 百尺観音 (jap.), Hundertfuß-Kannon; Kannon-Statue von ca. 30m Höhe
Hyōgo Daibutsu 兵庫大仏 (jap.), 11 m hohe Statue des Dainichi Nyorai im Tempel Nōfuku-ji in Kōbe, err. 1891
I
Ibaraki Dōji 茨城童子 (jap.), in der Heian-Zeit angesiedelte oni-Gestalt, dem Namen nach ein „Knabe“ (dōji), in bildlichen Darstellungen aber meist weiblich konnotiert; Dämonin des Rajō-mon
ichiboku-zukuri 一木造 (jap.), wtl. ein Holz-Stil; aus einem Holzblock geschnitzte Plastik; Gegenstück zu yosegi-zukuri
Ichijō Tennō 一条天皇 (jap.), 980-1011; 66. Kaiser von Japan; (r. 986-1011)
Ichikishima-hime 市寸島比売 (jap.), Meeresgöttin; urspr. im Munakata Taisha, später auch im Itsukushima Schrein (Miyajima) verehrt; eine von drei weiblichen Gottheiten, die aus einem mythologischen Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo entstanden
Ichi-no-miya 一宮 (jap.), „Erster Schrein“; oberste Shintō-Schreine der früheren Provinzen Japans
iemoto 家元 (jap.), traditionelles System von Handwerkern und Künstlern als hierarchisch organisierte, quasi-familiäre Betriebe
igomori matsuri 忌籠祭 (jap.), wtl. „Fest der Abgeschiedenheit“; matsuri für Ebisu, an dem nur ausgewählte Mitglieder einer Schreingemeinde teilnehmen
ihai 位牌 (jap.), Ahnentäfelchen
Ihara Saikaku 井原西鶴 (jap.), 1642–1693; Schriftsteller der Edo-Zeit, verfasste zahlreiche erotische Romane
Ii Naosuke 井伊直弼 (jap.), 1800–1860; Staatsmann des Bakufu; wegen pro-amerikanischer Politik ermordet
Ikaruga-chō 斑鳩町 (jap.), Stadt im Norden der Präfektur Nara; Die Residenz des Shōtoku Taishi befand sich hier, an der Stelle wo heute der Hōryū-ji steht
Ikebana 生け花 (jap.), Die traditionelle japanische Kunst des Blumenarrangierens.
Ikeda Daisaku 池田大作 (jap.), 1928–2023; Publizist, buddh. Laien-Prediger, dritter Präsident der neurel. Bewegung Sōka Gakkai
Ikeda Mitsumasa 池田光政 (jap.), 1609–1682; Daimyō von Okayama-han; Konfuzianist, religiöser Reformer
ikenie 生贄 (jap.), wtl. Lebensopfer; wird heute zumeist für Pferde verwendet, die in Schreinen gehalten werden; in zahlreichen Legenden aber auch Terminus für Menschenopfer
Iki 壱岐 (jap.), Insel in der Meerenge zwischen Korea und Japan
ikkō ikki 一向一揆 (jap.), Aufstände der Ikkō Anhänger; 15. und 16. Jh.
Ikkyū Sōjun 一休宗純 (jap.), 1394–1481; Zen-Mönch und Dichter
Ikō Myōan 惟高妙安 (jap.), 1480–1567; Sprachgelehrter
Imamiya Ebisu Jinja 今宮戎神社 (jap.), Ebisu Schrein in Ōsaka
Imjin Waeran 壬辰倭亂/임진왜란 (kor.), Imjin-Krieg, 1592–1598; wtl. Japanische Invasion des Imjin-Jahres (Wasser-Drache 壬辰/임진 = 1592); International übliche Bezeichnung für die Invasion Koreas unter Toyotomi Hideyoshi
-in 院 (jap.), Suffix für Institutionen, z.B. buddhistischer Tempel
Inaba 因幡 (jap.), alte jap. Provinz in Zentraljapan
Inariyama Tekken 稲荷山鉄剣 (jap.), Eisenlangschwert aus der kofun-Zeit (471?), 1968 im Inariyama Kofun (Saitama-ken) ausgegraben; Nationalschatz; Länge 73,5 cm
Inasa 伊那佐 (jap.), Strand in der Bucht von Izumo; Ort des Aufeinandertreffens zwischen der mythologischen Gottheit Ōkuninushi und Gottheiten aus anderen Sphären
Indra इन्द्र (skt.), hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)
Inga-kyō 因果経 (jap.), „Sutra von Ursache und Wirkung (=Karma)“; eig. Kako genzai inga-kyō 過去現在因果経 (Sutra von Ursache und Wirkung in Vergangenheit und Gegenwart, chin. Guoqu xian zaiyin guo jing) oft auch E-ingakyō 絵因果経 (Illustriertes Sutra von Ursache und Wirkung); Lebensbeschreibung des historischen Buddha; erstmals greifbar in chin. Übersetzung durch Gunabhadra, Mitte 5. Jh.
Inoue Enryō 井上円了 (jap.), 1858-1919; buddhistischer Philosoph; verfasste u.a. das Werk Tengu-ron
Inoue Tetsujirō 井上哲次郎 (jap.), 1856–1944; führender Philosoph und Intellektueller der Meiji-Zeit
Inoue Tomokatsu 井上智勝 (jap.), 1967–; japanischer Religionshistoriker an der Universität Saitama
insei 院政 (jap.), Regierung der „Klosterkaiser“ (späte Heian-Zeit)
inugami 犬神 (jap.), Götter bzw. Geister in Hundegestalt
inyōseki 陰陽石 (jap.), wtl. Yin Yang-Stein; Stein in der Form männlicher oder weiblicher Genitalien; Fruchtbarkeitssymbol
inzō 印相 (jap.), Handzeichen, skt. Mudrā
iruman イルマン/以留満 (jap.), christlicher Mönchsbruder/Frater im feudalen Japan; von Portugiesisch irmão
Isawa-gawa 石和川 (jap.), Alter Name eines Abschnitts des Flusses Fuefuki-gawa in Yamanashi-ken.
Ise 伊勢 (jap.), vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū
Ise Jingū 伊勢神宮 (jap.), kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū
Ise monogatari 伊勢物語 (jap.), Geschichtensammlung aus der frühen Heian-Zeit; im Zentrum der über 100 Episoden steht zumeist ein Liebesgedicht, dessen Kontext in einer kurzen Erzählung erläutert wird
Ishibashiyama no Tatakai 石橋山の戦い (jap.), Schlacht von Ishibashiyama, 1180; Teil des Genpei-Kriegs
īśvara ईश्वर (skt.), „Herr“, König, Gott
Isoppu monogatari 伊曾保物語/イソップ物語 (jap.), die Fabeln Äsops in japanischer Übersetzung, erstmals publiziert von Jesuiten, 1593
isō Ebisu 異相恵比寿 (jap.), Ebisu in deformierter Gestalt; ungewöhnliche, meist furchterregende Erscheinungsform des Glücksgottes
itako イタコ (jap.), blinde Priesterin oder Shamanin; früher auch ichiko 市子
Itami Jūzō 伊丹十三 (jap.), 1933–1997; japanischer Filmregisseur; bekannt für Komödien wie Osōshiki (1984), Tampopo (1985) oder die Steuerfahnderin (1987)
Itō Chūta 伊東忠太 (jap.), 1867–1954; Star-Architekt des frühen 20. Jh., der traditionelle japanische Architektur mit Elementen aus Asien und Europa verband
Itō Hirobumi 伊藤博文 (jap.), 1841–1909; Staatsmann; Premierminister der Meiji-Zeit
Itō Jakuchū 伊藤若冲 (jap.), 1716–1800; Edo-zeitl. Maler und Literat aus Kyōto; kein Mönch, aber dem Zen-Buddhismus nahe stehend
Itō Mancio 伊東満所/マンショ (jap.), 1569?—1612; jugendlicher Leiter der Tenshō-Gesandtschaft, später christlicher Priester in Kyūshū; jap. Eigenname Sukemasu 祐益
Itsukushima 厳島 (jap.), auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten
Itsuse 五瀬 (jap.), mythologischer Herrscher, Bruder des Jinmu Tennō; mit vollem Namen Hiko Itsuse no Mikoto 彦五瀬命
Iwakura Shisetsudan 岩倉使節団 (jap.), Iwakura-Mission; diplomatische Delegation unter Führung von Iwakura Tomomi, die im Rahmen einer Weltreise von 1871 bis 1873 Amerika sowie mehrere Länder Europas besuchte
Iwakura Tomomi 岩倉具視 (jap.), 1825–1883; Staatsmann der Meiji-Zeit; Leiter der Iwakura Mission Iwakura Shisetsudan, 1871–1873)
Iwanaga-hime 石長比売/磐長姫 (jap.), wtl. Prinzessin Felsenlang; mythol. Gottheit, Schwester der Konohana Sakuya-hime
Iwashimizu Hachiman-gū 石清水八幡宮 (jap.), Iwashimizu Hachiman Schrein (bei Kyōto), einer der Hauptschreine der Gottheit Hachiman
iwashi no atama mo shinjin kara 鰯の頭も信心から (jap.), „Für den Gläubigen zählt selbst ein Sardinenkopf ...“; sinngemäß: Wer fest daran glaubt, für den wird selbst der Kopf einer Sardine zu etwas Göttlichem werden. Tatsächlich werden Sardinenköpfe manchmal zur Dämonenabwehr eingesetzt.
Iyanaga Nobumi 彌永信美 (jap.), 1948–; Spezialist für kulturelle Beziehungen innerhalb der buddhistischen Welt; verfasste u.a. eine Studie zu den indischen Wurzeln des japanischen Daikoku
Iyo Futami 伊予二見 (jap.), Felsformation vor der Schreininsel Hōjō Kashima in der Präfektur Ehime, Shikoku (einstmals Iyo); Futami ist eine Anspielung auf die „vermählten Felsen“ des Futami Okitama Jinja in der Bucht von Ise
I-yü 壹與 (chin.), 235–?; Tochter der japanischen Königin Himiko (da der Name nur aus chin. Chroniken bekannt ist, ist die jap. Aussprache unklar)
Izanagi 伊耶那岐/伊奘諾 (jap.), Göttervater; auch Izanaki (ki hier männliche Endung); Bruder und Mann von Izanami
Izanami 伊耶那美/伊奘冉 (jap.), Göttermutter, Göttin der Unterwelt (mi hier weibliche Endung); Schwester und Frau des Izanagi
Izumi Shikibu 和泉式部 (jap.), 978?–1033?; Hofdame und Dichterin der Heian-Zeit
Izumo 出雲 (jap.), alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
Izumo fudoki 出雲風土記 (jap.), Lokalchronik von Izumo, 733
Izumo Taisha 出雲大社 (jap.), Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)
Izuna Gongen 飯縄権現 (jap.), Gottheit in tengu-Gestalt
J
jaki 邪鬼 (jap.), buddhistischer Dämon, Podest der Himmelswächter
jaku 迹 (jap.), „Spur“, „Fährte“; „Vermächtnis“
Jambhala जम्भल (skt.), Reichtumsgottheit; identisch oder eng verwandt mit Vaishravana (Kubera)
Jambudvīpa जम्बूद्वीप (skt.), „Rosenapfelland“, in der trad. indischen Kosmologie: Kontinent der irdischen Welt südlich des Weltenbergs Sumeru (jap. Enbudai 閻浮提)
jangseung 長承/장승 (kor.), koreanischer Totempfahl; oft bei Eingängen von Dörfern für spirituellen Schutz oder gute Ernte
Jātaka जातक (skt.), „Wiedergeburtsgeschichte“, Heiligenlegende des Buddha (jap. Honjōtan 本生譚 oder Honjōkyō 本生経)
-ji 寺 (jap.), buddhistischer Tempel; andere Lesung: tera
Jiangong Shenshe 建功神社 (chin.), jap. Kenkō Jinja; Schrein zur Verehrung von jap. Kriegshelden in Taipei, welcher 1928, in der Zeit der japanischen Besatzung (1895–1945) errichtet wurde; Entwurf von Ide Kaoru (1879–1944); das Gebäude wurde nach dem Krieg in die staatl. Zentralbibliothek Taiwan umgewandelt
jichinsai 地鎮祭 (jap.), shintōistische Zeremonie; rituelle Reinigung eines Baugrunds vor Baubeginn, um übelwollende Geister zu vertreiben
jigoku 地獄 (jap.), wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle
Jigoku zōshi 地獄草紙 (jap.), Bildrollen der Hölle; im zwölften Jh. angefertigte Illustrationen von verschiedenen Bereichen der Hölle (jigoku), heute in zwei fragmentarischen Varianten bekannt
jiin 寺院 (jap.), buddhistischer Tempel, Kloster
jikkan 十干 (jap.), zehn Himmelsstämme; Kategorie der traditionellen Kalenderkunde
Jikkan-shō 十巻抄 (jap.), ikonographisches Handbuch, wtl. „Abhandlung in zehn Kapiteln“; siehe Zuzōshō.
Jikoku-ten 持国天 (jap.), Der Hüter des Ostens der Shi-Tennō, wtl. „der, der das Reich aufrecht erhält“; skt. Dhritarashtra
Jin 金 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie; 1115–1234
Jina जिन (skt.), „Der Siegreiche“, Ehrenname des Mahavira, Begründer des nach ihm benannten Jainismus, soll ein Zeitgenosse Buddhas gewesen sein
jing 經 (chin.), chin. Bezeichnung für eine kanonische Schrift, z.B. ein buddhistisches Sutra oder ein daoistischer „Klassiker“; jap. kyō
jingi 神祇 (jap.), wtl. Götter/Geister des Himmels und der Erde, chin. shenqi; in Japan zumeist Synonym von kami
Jingi-kan 神祇官 (jap.), Götteramt, wtl. Amt für Götter des Himmels und der Erde
Jingi-shō 神祇省 (jap.), „Götter Ministerium“, Ministerium für Shinto-Schreinangelegenheiten, 1871–1872; s.a. Jingi-kan
Jingo-ji 神護寺 (jap.), Tempel nordwestlich von Kyōto, gegr. um 800; wtl. Tempel des göttlichen Schutzes
jingūji 神宮寺 (jap.), an einen Schrein angeschlossener Tempel, Tempel-Schrein Komplex
Jingū Kōgō 神功皇后 (jap.), mytholog. Herrscherin; Witwe des 14. Tennō, Chūai, und Mutter des Ōjin Tennō
jinja shintō 神社神道 (jap.), Schreinshintō; im Ggs. zu „Sektenshintō“ (kyōha shintō), ...
Jinja Taishō 深沙大将 (jap.), wtl. Wüstengeneral; dämonische Erscheinungsform Bishamon-tens
Jinmu Tennō 神武天皇 (jap.), wtl. „göttlicher Krieger“; gemäß den japanischen Mythen der erste menschliche Herrscher (Tennō) Japans; eigentlicher Name: Kami Yamato Iware-hiko no Sumera Mikoto 神日本磐余彦天皇 (Nihon shoki)
Jinmu tōsei 神武東征 (jap.), Jinmus Eroberung des Ostens; Bezeichnung des legendären Feldzugs, durch den Jinmu Tennō Japan einigte
Jinnō shōtō-ki 神皇正統記 (jap.), „Über die Wahre Abfolge der Göttlichen Herrscher“, Traktat von Kitabatake Chikafusa, 1339
jiriki 自力 (jap.), wtl. eigene Kraft; buddhistisches Konzept
jisha bugyō 寺社奉行 (jap.), Amt bzw. Amtsrat für Tempel und Schreine; oberste Instanz der religionspolitischen Verwaltung in der Edo-Zeit (ab 1635)
Jishu Jinja 地主神社 (jap.), Schrein des Ōkuninushi beim Kiyomizu Tempel in Kyōto; Ōkuninushi wird hier als enmusubi no kami, als Gottheit für Liebende oder Liebesuchende, verehrt
Jiten 地天 (jap.), Göttin der Erde
Jitō Tennō 持統天皇 (jap.), 645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
Jiyū Minshu-tō 自由民主党 (jap.), japanische Liberal Demokratische Partei (LDP)
Jizō Bosatsu 地蔵菩薩 (jap.), Bodhisattva (Bosatsu); skr. Kṣitigarbha, „Speicher oder Mutterleib der Erde“ (vgl. Jizō)
Jizō jūō-kyō 地蔵十王経 (jap.), „Das Sutra von Jizō und den Zehn Königen“, um 1200?
Jolliffe, Pia (west.), Japanologin
Joseon Wangjo 朝鮮王朝/조선왕조 (kor.), koreanisches Herrschergeschlecht; herrschte über das Kaiserreich Korea von 1392–1910
jō 丈 (jap.), altes japanisches Maß für Längen; urspr. eine menschliche Körperlänge (chin. zhang), später auf ca. 3m festgelegt
Jōchō 定朝 (jap.), ?–1057; buddhistischer Bildhauer der Heian-Zeit; perfektionierte die yosegi-zukuri-Technik (zusammengesetzte Statuen) und bereitete damit den dynamischen Stil der Kamakura-zeitlichen buddhistischen Plastiken vor
Jōdo Shinshū 浄土真宗 (jap.), Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“
Jōjin 成尋 (jap.), 1011–1081; Mönch der Tendai-shū, u.a. für seinen Reisebericht aus China (1072) bekannt; erhielt vom chin. Kaiser nach einem erfolgreichen Regenbittritus den Ehrennamen Zenne Daishi 善慧大師 und blieb bis zu seinem Tod in China
Jōjitsu-shū 成實宗 (jap.), Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
Jōkō-in 常高院 (jap.), 1570–1633; Ehefrau von Kyōgoku Takatsugu; wurde nach seinem Tod zur Nonne und gründete ein Kloster
Jōmon 縄文 (jap.), Jōmon-Zeit (bis ca. 300 v.u.Z.), jap. Urgeschichte; wtl. „Schnurmuster“, was sich auf die charakteristischen keramischen Ornamente dieser Zeit bezieht
jōrokubutsu 丈六仏 (jap.), Standardgröße einer Buddhastatue von einem jō sechs shaku (4,8m)
jōza 上座 (jap.), wtl. „Vorsitzender“; hochrangiger Mönch, Abt; urspr. ein Ehrentitel für Mönche, die mehr als 10 Jahre lang ausgebildet wurden
jōzabu bukkyō 上座部仏教 (jap.), Theravada Buddhismus, wtl. „Lehre der Ordensältesten“
ju 寿 (jap.), Langes Leben
Juhō-sen 鷲峰山 (jap.), Geierberg; Ort in Indien, wo Buddha seine wichtigsten Predigten abgehalten haben soll; , skt. Grdhrakuta; jap. auch Ryōju-sen (vgl. Ryōzen Jōdo)
jukkai 十界 (jap.), Zehn Welten des buddhistischen Jenseits; auch jikkai ausgesprochen
jukyō 儒教 (jap.), Konfuzianismus, Lehre des Konfuzius (Kong Zi oder Kong Fuzi); wtl. Lehre der Gelehrten
Jurakudai 聚楽第 (jap.), Residenz von Toyotomi Hideyoshi in Kyōto, 1587–1595
Jurōjin 寿老人 (jap.), Glücksgott, Gott des Langen Lebens
jūdō 柔道 (jap.), Judo Kampfkunst, wtl. Weicher Weg
Jūichimen Kannon 十一面観音 (jap.), „Kannon mit den Elf Gesichtern“; geläufige Erscheinungsform von Kannon Bosatsu
jūni-kyū 十二宮 (jap.), wtl. „Zwölf Paläste“; traditionelle jap. Bezeichnung für die 12 Sternzeichen der westl. Astrologie
jūni shi 十二支 (jap.), Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)
Jūni Shinshō 十二神将 (jap.), Die Zwölf Göttlichen Generäle
Jūō 十王 (jap.), Die Zehn Könige oder Richter der Totenwelt
Jūsan-mairi 十三参り (jap.), festlicher Tempelbesuch dreizehnjähriger Kinder am 13. 3.
Jūshichijō kenpō 十七条憲法 (jap.), 17 Punkte Verfassung; erstes staatsrechtliches Dokument Japans, das Prinz Shōtoku Taishi im Jahr 604 nach chinesischem Vorbild verfasst haben soll
K
Kabuki 歌舞伎 (jap.), „Gesang- und Tanzkunst“; Anfang des 17. Jh. aus Musik, Schauspiel und Tanz entwickeltes Theater-Genre
Kachi-kachi yama かちかち山 (jap.), wtl. Knisterknister-Berg; jap. Volksmärchen, in dem ein tanuki den Bösewicht abgibt
Kada Azumamaro 荷田春満 (jap.), 1669–1736; kokugaku-Gelehrter
Kadenokōji Kanenaka 勘解由小路兼仲 (jap.), 1244–1308; auch Hirobashi Kanenaka; Höfling aus der Fujiwara Linie; Chronist
kadomatsu 門松 (jap.), wtl. Pinien[zweige] am Tor; Neujahrsschmuck
Kadoya Atsushi 門屋溫 (jap.), 1958–; japanischer Shintō-Experte, lehrt unter anderem an der Iwaki Meisei Universität
Kaempfer, Engelbert (west.), 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung
kagamimochi 鏡餅 (jap.), Speiseopfer in Form von Reiskuchen (mochi); wtl. Spiegel-Mochi
Kagemusha 影武者 (jap.), wtl. „Schattenkrieger“ oder Doppelgänger; Historienfilm von Kurosawa Akira aus dem Jahr 1980
kagura 神楽 (jap.), rituelle Tänze und Gesänge
kaidan 怪談 (jap.), Gespenstergeschichte
kaidan 戒壇 (jap.), Ordinationsplattform (für Mönchsweihen)
kaigan-e 開眼会 (jap.), wtl. Augenöffnungszeremonie; Einweihung einer Buddha-Statue durch zeremonielles Bemalen der Augen
kaimyō 戒名 (jap.), buddhistischer Totenname, posthumer Name eines Verstorbenen
Kain und Abel (west.), Brüderpaar des alten Testaments, Söhne der ersten Menschen, Adam und Eva; Kain, der Ackerbauer, erschlägt seinen jüngeren Bruder Abel, den Hirten
kakebotoke 懸仏 (jap.), wtl. „Hängebuddha“; Relief des „Urbuddhas“ (honji) einer Shintō-Gottheit, meist an der Rückseite von Bronze-Spiegeln gefertigt, welche in Schreinen dieser Gottheit aufgehängt wurden
Kakuda-hama 角田浜 (jap.), Strand in der Nähe von Niigata, von wo Nichiren ins Exil nach Sado aufbrach.
kakure kirishitan 隠れキリシタン (jap.), „Krypto-Christen“; christliche Geheimbünde
Kāmadhātu कामधातु (skt.), „Welt der Begierden“, Bereich der Wiedergeburten (samsara) im buddhistischen Modell des Universums
Kamakura 鎌倉 (jap.), Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)
Kāmasūtra कामसूत्र (skt.), „Leitfaden der Liebe“, klassisch-indisches Lehrbuch der Erotik
kame 亀 (jap.), Schildkröte
Kamei Koremi 亀井茲監 (jap.), 1825–1885; Daimyō von Tsuwano; nach 1868 führende Ämter in der Administration von Shintō Schreinen
kami 神 (jap.), Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
Kamiaritsuki 神有月 (jap.), Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)
kamidana 神棚 (jap.), shintōistischer Hausaltar
kamidana fūji 神棚封じ (jap.), Verdecken des Shintō-Altars (kamidana) während häuslicher Totenriten
kamikakushi 神隠し (jap.), „übernatürliches Verschwinden“; wtl. „von den kami [hier eher Geister, Dämonen] versteckt“; Ausdruck wurde vor allem mit tengu-Legenden (Nihon kokugo daijiten) in Zusammenhang gebracht.
kamikaze 神風 (jap.), Götterwind; urspr. ein poetischer Beinamen der Provinz Ise, wird der Begriff seit den Mongolenangriffen des 13. Jh.s mit göttlichem Schutz im Krieg assoziiert und daher auch mit den Selbstmord-Piloten des 2. Weltkriegs in Verbindung gebracht
Kaminari-mon 雷門 (jap.), Kaminari-mon, wtl. Donnertor; Haupttor des Sensō-ji in Tōkyō
kamioki 髪置き (jap.), vormoderne Zeremonie für Kinder ab drei Jahren, deren Haar zuvor rasiert wurde, danach hingegen wachsen durfte
Kamo Jinja 賀茂神社 (jap.), Bezeichnung für einen Schreinkomplex in Kyōto, der aus dem Kamigamo und Shimogamo Schrein besteht; das genaue Gründungsdatum ist unbekannt, wird aber im 6.-7. Jhdt. vermutet
Kamo no Chōmei 鴨長明 (jap.), 1153?–1216; japanischer Poet und Autor, der nach buddh. Lehren als Eremit lebte; auch bekannt unter seinem buddh. Namen Ren’in 蓮胤
Kamo no Mabuchi 賀茂真淵 (jap.), 1697–1769; kokugaku-Gelehrter
kana (jap.), 2 japanische Silbenalphabete: hiragana (ひらがな) und katakana (カタカナ); bestehend aus 46 Zeichen
kanabō 金棒 (jap.), mit Spitzen versehener Knüppel oder Schlagstock, der im feudalen Japan als Waffe von Samurai gebraucht wurde (in der Mythologie auch von oni)
kanamara 金マラ (jap.), „Eisenpenis“; kana ist eine dialektale Variante von kane, Metall, mara ist ein altes umgangsspr. Wort für Penis; der Begriff dürfte mit dem Fruchtbarkeitsgott Konsei-sama zusammenhängen
kaname-ishi 要石 (jap.), wtl. „Schlussstein“; Stein im Schrein von Kashima, mit dem der Erdbeben-Wels ruhig gehalten wird; auch: yōseki
Kanayama Jinja 金山神社 (jap.), wtl. „Schrein des Eisenberges“; Schrein in Yokohama, berühmt für sein „Fest des Eisenpenis“, Kanamara Matsuri
Kanda Jinja 神田神社 (jap.), Kanda Schrein, einer der bekanntesten Schreine in Tōkyō
Kanda Myōjin 神田明神 (jap.), Generelle Bezeichnung für die Gottheiten des Kanda Schreins in Tōkyō bzw. Bezeichnung für den Schrein selbst
Kan’ei-ji 寛永寺 (jap.), Tendai-Tempel in Tōkyō; in der Edo-Zeit Zentrum des Tendai Buddhismus in der Kantō Region, gegr. 1625 (Kan’ei 2)
Kangan Giin 寒巌義尹 (jap.), 1217–1300; Mönch des Zen Buddhismus
Kāṇiṣka कनिष्क (skt.), ca. 127–163 u.Z., Regent des Kushana Reichs, dessen Zentrum sich in Gandhara im heutigen Pakistan befand. Er spielte eine große Rolle bei der Entwicklung der Seidenstraße und der Übertragung des Buddhismus aus seinem Reich nach China
kanji 漢字 (jap.), chin. Schriftzeichen im japanischen Schriftsystem
kanjō 勧請 (jap.), zeremonielle „Einladung“ einer Gottheit; Schreingründungsritual
kanmuri 冠 (jap.), Kanmuri, wtl. „Krone“; Kopfbedeckung von hochrangigen Shintō-Priestern
Kanmuryōju-kyō 観無量寿経 (jap.), Meditations Sutra (wtl. „Sutra der Meditation über [den Buddha] des unbegrenzten Lebens“), ein elementarer Text des Amidismus
Kanmu Tennō 桓武天皇 (jap.), 737–806; 50. japanischer Tennō; (r. 781–806); verantwortlich für Verlegung der Hauptstadt nach Heian (Kyōto)
kannagara no michi 随神の道 (jap.), Alternativer Ausdruck für Shintō
Kanname-sai 神嘗祭 (jap.), wtl. Fest des göttlichen Kostens [des ersten Reises]; kaiserl. Erntedankfest im zehnten Monat, das parallel am Kaiserpalast und im Ise Schrein durchgeführt wird
Kannazuki 神無月 (jap.), „Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen
Kannon 観音 (jap.), auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
Kannon Bosatsu 観音菩薩 (jap.), Bodhisattva Avalokiteshvara, wtl. „der den Klang der Welt erhört“; „Bodhisattva des Mitleids“; s.a. Kannon, Guanyin;
Kanō Sadanobu 狩野貞信 (jap.), 1597–1623; jap. Maler; Sohn von Kanō Mitsunobu
Kanō Tan'yū 狩野探幽 (jap.), 1602–1674; Hofmaler der Tokugawa Shōgune
Kanō Tsunenobu 狩野常信 (jap.), 1636–1713; Künstler der Kanō-Schule
kanshi 干支 (jap.), Sechzigerzyklus des traditionellen Kalenders, wtl. Himmelsstämme (干) und Erdzweige (支)
kaō 花押 (jap.), „Blumensiegel“; individuell stilisierte Unterschriftszeichen
kappa 河童 (jap.), Flussgeist, wtl. „Flussjunge“
kappa maki かっぱ巻き (jap.), mit Gurken gefüllte Sushi-Röllchen; Gurken gelten als die Lieblingsspeise der Flussgeister (kappa)
karagokoro 唐心/漢意 (jap.), „chinesischer Geist“; xenophober Begriff der kokugaku
karajishi 唐獅子 (jap.), wtl. „China-Löwe“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden; Synonym für komainu; auch karashishi
karako 唐子 (jap.), chinesische Knaben; wtl. „Kinder der Tang-Zeit“; häufige Begleiter der Glücksgötter (fukujin)
Kara-mon 唐門 (jap.), wtl. chinesisches Tor; Tor mit wellenförmig aufgewölbter Dachkante (meist über dem Eingang); trotz seines Namens ist dieser Baustil spezifisch für die japanische Holzarchitektur; das bekannteste karamon in Nikkō ist darüber hinaus auch tatsächlich mit chinesischen Motiven geschmückt
karasu tengu 烏天狗 (jap.), tengu in Krähen-(bzw. Vogel-)Gestalt
Kariba Myōjin 狩場明神 (jap.), Schutzgottheit des Kosterbergs Kōya-san; männliche Gottheit in Jägergestalt
kariginu 狩衣 (jap.), Priestertracht (ehemals Hoftracht); wtl. „Jagdgewand“
Karma कर्म (skt.), „Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. gō 業)
Karow, Otto (west.), 1813–1992; linguistisch ausgerichteter Japanologe und Sinologe
kāṣāya काषाय (skt.), „Erdfarben“, Umhang buddhistischer Mönche, aus mehreren Stoffstreifen zusammengenähtes Tuch (jap. kesa 袈裟)
Kashihara 橿原 (jap.), Ort im Nara-Becken, wo der legendäre erste japanische Kaiser, Jinmu Tennō, seinen Palast errichtet haben soll
Kashima Daimyōjin 鹿島大明神 (jap.), Gottheit des Kashima Schreins (Präfektur Ibaraki, n.-östl. von Tokyo); identisch mit dem Schwertgott Takemikazuchi; Ahnengottheit der Fujiwara
Kashima Jingū 鹿島神宮 (jap.), Shintō-Schrein in Kashima, Präfektur Ibaraki
Kaśyapa कश्यप (skt.), Schüler des Buddha, s. Mahakashyapa
Kasuga gongen kenki 春日権現験記 (jap.), illustrierte Chronik des Kasuga Taisha, des Ahnenschreins der Adelsfamilie Fujiwara, aus der Kamakura-Zeit (1309); das Original im Besitz des Kaiserhauses ist unzugänglich, existiert aber in Kopien aus dem 19. und 20. Jh.
Kasuga Taisha 春日大社 (jap.), Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara
katagami 型紙 (jap.), trad. Färbetechnik; Schablonen aus gehärtetem Papier zum Druck von Stoffmustern
Kataoka 片岡 (jap.), Ort aus der Legende des Shōtoku Taishi, wo der Prinz einem Bettler half, der eigentlich ein Buddha war
katashiro 形代 (jap.), Stellvertreter oder „Sündenbock“ für shintōistische Reinigungszeremonien, meist in stilisierter menschlicher Gestalt, heute zumeist aus Papier
katsu 喝 (jap.), Ausruf im Zen-Buddhismus, der vom Zen-Meister genutzt wird, um seine Schüler zu einem Status der Erleuchtung zu führen
katsuogi 鰹木 (jap.), ornamentale Querhölzer auf dem Schreindach; wörtlich „Bonito-Holz“, abgeleitet von der Form eines beliebten Speisefisches (katsuo = Bonito-Fisch)
Katsuragake Jinja 葛懸神社 (jap.), Schrein in Ikenoue, Gifu-ken
Katsuragi-san 葛城山 (jap.), Heiliger Berg der yamabushi, südwestl. von Nara; auch Yamato Katsuragi-san
Katsura Rikyū 桂離宮 (jap.), kaiserlicher Nebenpalast und -garten aus dem 17. Jahrhundert im Westen Kyōtos
Katsushika Hokusai 葛飾北斎 (jap.), 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
kawaii かわいい (jap.), „süß“, „niedlich“; Kanji (nicht in Gebrauch): 可愛い (vgl. kawaii bunka)
kawaii bunka かわいい文科 (jap.), wtl. Niedlich-Kultur; Tendenz zur Verniedlichung in der japanischen Populärkultur (vgl. kawaii)
Kawanabe Kyōsai 河鍋暁斎 (jap.), 1831–1889; Künstler und Karikaturist Ende Edo-, Anfang Meiji-Zeit
kawaraban 瓦版 (jap.), Printmedien der Edo-Zeit, in denen aktuelle Ereignisse angekündigt wurden; Vorläufer der Zeitung in Japan
Kawazoe Noboru 川添登 (jap.), 1926–2015; japanischer Architekturkritiker
Kayō Fujin 華陽夫人 (jap.), Dame Kayō; legendäre Kaisergemahlin, die eigentlich am Hof der chinesischen Qin-Dynastie (3. Jh. v.u.Z.) lebte, in der Literatur aber in eine indische Gestalt umgedeutet wurde; in jedem Fall soll sie eine Füchsin gewesen sein, die den Herrscher verhexte;
kegare 穢れ (jap.), rituelle Verunreinigung, Befleckung, Schande
Kegon-kyō 華厳経 (jap.), Avatamsakasutra bzw. Blütenkranz Sutra
Kegon-shū 華厳宗 (jap.), Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
Kehi Jingū 氣比神宮 (jap.), alter und prestigereichster Schrein der Provinz Echizen, heute Fukui-ken
Keian Genju 桂庵玄樹 (jap.), 1427–1508; Zen-Mönch aus West-Honshū, der nach Aufenthalt in China den konfuzianischen Philosophen Zhu Xi in Japan bekannt machte und die japanischen Standards zur Lesung chinesischer Texte reformierte
Kei-ha 慶派 (jap.), Buddh. Bildhauerschule des japanischen Mittelalters; benannt nach ihren berühmtesten Vertretern Unkei und Kaikei
Keikō Tennō 景行天皇 (jap.), mythol. Herrscher, offiziell der 12. japanische Tennō, Sohn von Suinin Tennō, Vater von Yamato Takeru; mythol. Daten 71–130 u.Z.
Keiran shūyōshū 渓嵐拾葉集 (jap.), wtl. „Gesammelte Blätter aus stürmischen Tälern“; enzyklopädische Textsammlung zu den Lehren des Tendai-Buddhismus, erstellt zwischen 1311 und 1348 vom Mönch Kōshū (1276–1350) auf Berg Hiei.
kekkonshiki 結婚式 (jap.), Hochzeitszeremonie
ken 拳 (jap.), wtl. Faust; auch Bez. für das Spiel „Schere-Stein-Papier“, ken-Spiel
Kenkoku Kinen no Hi 建国記念の日 (jap.), wtl. Tag zum Gedenken an die Gründungen des Landes; japanischer Nationalfeiertag am 11. Februar
kenmitsu taisei 顕密体制 (jap.), System exoterischer und esoterischer Lehren
Kenmu no shinsei 建武の新政 (jap.), Kenmu-Restauration; dreijähriges Interregnum zwischen Kamakura- und Muromachi-Shōgunat, 1333–1336; Versuch von Tennō Go-Daigo das Shōgunat zu stürzen und die Macht des Kaiserhauses wieder herzustellen
Kenrō Jishin 堅牢地神 (jap.), indo-buddhistische Erdgöttin, auch jiten 地天; skt. Prthvi
kesa 袈裟 (jap.), äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken
keshin 化身 (jap.), Manifestation (meist einer buddhistischen Wesenheit); wtl. „verwandelter Körper“
Khotan (khotan), buddhistisches Königreich rund um die gleichnamige Oasenstadt im südl. Tarim-Becken, 56–1006 u.Z.; Knotenpunkt der Seidenstraße; chin. Yutian 于闐, heute Hetian (Hotan) 和田
Kichijō-ten 吉祥天 (jap.), Hindu-buddhistische Göttin des Glücks; wtl. „Gottheit des Guten Omens“; auch: Kisshōten; skt. Lakshmi
Kidder, Jonathan Edward (west.), 1922–2014; Japanologe und Archäologe an der International Christian University, Tōkyō
Kido Takayoshi 木戸孝允 (jap.), 1833–1877; Staatsmann der Meiji-Zeit
Kifune Jinja 貴船神社 (jap.), alter Schrein für eine Wassergottheit im Norden Kyotos; Kifune bedeutet wörtlich „edles Schiff“
Kigensetsu 紀元節 (jap.), ab 1873 Nationalfeiertag bzw. Reichsgründungstag Japans am 11. Februar; seit 1966 Kenkoku Kinen no Hi
Kii Hantō 紀伊半島 (jap.), Halbinsel Kii, Wakayama-ken
kiki 記紀 (jap.), Sammelbezeichnung für KojiKI und Nihon shoKI (ki, Bericht, ist jeweils mit einem leicht abweichenden Zeichen geschrieben)
Kimbrough, R. Keller (west.), 1968–; Japanologe an der University of Colorado
kimi 君 (jap.), Herrscher, Herr; im modernen Sprachgebrauch entweder altertümliche Bezeichnung für den Tennō oder ugsp. für „du“
Kimigayo 君が代 (jap.), Nationalhymne Japans
kimon 鬼門 (jap.), „Dämonentor“, Nord-Osten; nach alter Vorstellung die Richtung, aus der die Dämonen kommen
Kimono 着物 (jap.), allg. Bez. für traditionelle jap. Kleidung
Kinai 畿内 (jap.), Region rund um die ehem. Hauptstadt Kyōto, bestehend aus den alten Provinzen Yamato, Yamashiro, Settsu, Izumi und Kawachi
kindai 近代 (jap.), japanische Moderne
kine 杵 (jap.), Stößel; Mörserkeule; hammerartiger Schlegel zum Reisstampfen
Kinkaku-ji 金閣寺 (jap.), Goldener Pavillion; Teil der Anlage des Zen-Tempels Shōkoku-ji in Kyōto, ursp. ein weltliches Teehaus
kinkishoga 琴棋書画 (jap.), die Vier Eleganten Zerstreuungen des klassischen chinesischen Gelehrten: Laute, Brettspiel (Go), Kalligraphie, Malerei.
Kinmei Tennō 欽明天皇 (jap.), 509–571; 29. Tennō Japans; r. 540?–571; Kinmei Tennō ist ein posthumer Name; sein eig. Herrschername lautete Amekuni-oshihiraki-hironiwa 天国排開広庭
Ki no Tsurayuki 紀貫之 (jap.), 872–945; Hofdichter, Herausgeber des Kokinshū
Kinpusen-ji 金峯山寺 (jap.), Tempel in der Bergregion Yoshino, Nara-ken; wichtiger Tempel des Shugendō
Kinpusen 金峯山 (jap.), Heiliger Gipfel in den Bergen von Yoshino, südl. von Nara
Kinryū no mai 金龍の舞 (jap.), Schreinfest, wtl. Tanz des Goldenen Drachens; 1958 anlässlich des Wiederaufbaus der Haupthalle des Sensō-ji gegründet;
kinsei 近世 (jap.), japanische Neuzeit, 17.–19. Jh.
kinshi 金鵄 (jap.), goldener Milan; Vogel aus dem mythologischen Feldzug des Jinmu Tennō (Jinmu tōsei), der Jinmu in der letzten Schlacht zum Sieg führte; auch Bez. eines japanischen Ordens
kintama 金玉 (jap.), wtl. Goldbälle; Hoden
kirin 麒麟 (jap.), „Drachenpferd“; mythologisches Tier; Giraffe
Kirishitan kanagaki 喜利志袒仮名書 (jap.), „Das Christentum [erklärt] in kana-Schrift“ (oder „Christentum für Dummies“); anti-christliche Schrift in Form einer historischen Erzählung über das Christentum, frühes 17. Jh.
kirishitan shūmon キリシタン宗門 (jap.), Christentum im feudalen Japan; wtl. christliche Sekte
Kitabatake Chikafusa 北畠親房 (jap.), 1293–1354; Krieger und Gelehrter
Kitagawa Utamaro 喜多川歌麿 (jap.), 1753–1806; ukiyo-e-Meister, vor allem für seine Frauenportraits berühmt
Kita-in 喜多院 (jap.), Tendai-Tempel in Kawagoe in der Präfektur Saitama, 830 errichtet
kitamakura 北枕 (jap.), wtl. „das Kopfkissen nach Norden drehen“; Brauch, einen Verstorbenen mit dem Kopf nach Norden aufzubahren
Kitano tenjin engi 北野天神縁起 (jap.), Schreinchronik des Kitano Tenman-gū, in dem der Hofadelige Sugawara no Michizane (845–903) verehrt wird; besonders ab dem 13. Jahrhundert in illustrierten Querbildrollen (emaki) abgefasst
Kitano tenjin engi emaki 北野天神縁起絵巻 (jap.), Sammelbegriff für eine Reihe von illustrierten Herkunftslegenden (engi) des Kitano Tenman-gū, die ab dem 13. Jh. in leicht unterschiedlichen Varianten hergestellt wurden
Kitano Tenman-gū 北野天満宮 (jap.), Kitano Tenman Schrein (Kyōto); einer der beiden Hauptschreine des Sugawara no Michizane, gegr. 947
Kita Reikichi 北昤吉 (jap.), 1885–1961; Philosoph und Politiker
Kita Sadakichi 喜田貞吉 (jap.), 1871–1939; regime-treuer Historiker und Archäologe der Zwischenkriegszeit
kitsunebi 狐火 (jap.), „Fuchslichter“; mysteriöse Leuchterscheinungen
kitsunetsuki 狐憑き (jap.), Fuchsbessenheit; Glaube, dass der Geist eines Fuchses (kitsune) Besitz von einem Menschen ergreifen und ihn verwirren kann
Ki-uji 紀氏 (jap.), Haus Ki; höfische Adelsfamilie des japanischen Altertums
Kiyohime 清姫 (jap.), Heldin einer berühmten Legende aus der Heian-Zeit (10. Jh.); Sinnbild rasender Eifersucht
Kiyomizu-dera 清水寺 (jap.), Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)
Kizuki no Ōyashiro 杵築大社 (jap.), Ursprünger Name des Izumo Taisha; kizuki bedeutet in etwa „festes Fundament“
kleśa क्लेश (skt.), „Leid“, auch: Leidenschaft, die den Menschen ans Diesseits bindet; neben den sog. Fünf Giften (Ignoranz, Gier, Hass, Stolz und Neid) gibt es auch Serien von 3, 6, 10 oder 108 Kleshas (jap. bonnō 煩悩)
Kobayakawa Hideaki 小早川秀秋 (jap.), 1577-1602; kämpfte in der Schicksalsschlacht von Sekigahara (1600) später an Tokugawa Ieyasus Seite und verriet infolgedessen seinen Verbündeten Ōtani Yoshitsugu; Neffe von Toyotomi Hideyoshi
Kobayashi Eitaku 小林永濯 (jap.), 1843–1890; Meiji-zeitlicher Maler; auch Sensai Eitaku
Kobutori jīsan 瘤取り爺さん (jap.), „Der Alte, dem die Beule genommen wurde“; Märchen aus dem 13. Jh.
kodai 古代 (jap.), japanisches Altertum
Kodomo-no-hi 子供の日 (jap.), Kinder- bzw. Knabenfest am 5.5.
kofun 古墳 (jap.), Hügelgrab der japanischen Frühzeit (ca. 300–700), wtl. „altes Grab“
kogaku 古学 (jap.), „Lehre vom Alten“, neo-konfuzianische Richtung der Edo-Zeit
Kogo shūi 古語拾遺 (jap.), Chronik Japans (807)
Kohada Koheiji 小幡小平次 (jap.), Figur des Kabuki-Theaters; Totengeist eines betrogenen Ehemannes
koi 鯉 (jap.), Karpfen
Koizumi Jun'ichirō 小泉純一郎 (jap.), 1942–; japanischer Premierminister; (r. 2001–2006)
Kojiki 古事記 (jap.), „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)
Kokinshū 古今集 (jap.), erste kaiserlich kommissionierte Anthologie der japanischen waka-Dichtung aus dem 10. Jh.; auch Kokin waka-shū
kokka shintō 国家神道 (jap.), Staatsshintō, staatliche Ideologie der Moderne vor dem 2. WK
kokubunji 国分寺 (jap.), Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks
kokugaku 国学 (jap.), „Lehre des Landes“, Nationale Schule, Nativismus; in der Edo-Zeit entstandene Gelehrtentradition, die ihren Fokus auf das nationale Erbe Japans richtete
Kokugakuin Daigaku 國學院大學 (jap.), Privatuniversität in Tokyo; Gründung als Ausbildungsstätte für Shintō-Priester 1882
kokuhō 国宝 (jap.), japanischer „Nationalschatz“; offizielle Auszeichnung besonderer Kulturgüter
kokumin dōtoku 国民道徳 (jap.), „Nationale Moral“, „Volksmoral“; Schlagwort der nationalistischen Propaganda der Zwischenkriegszeit
kokumin seishin 国民精神 (jap.), „Nationaler Geist“, „Volksgeist“; Schlagwort der nationalistischen Propaganda der Zwischenkriegszeit
Kokura 小倉 (jap.), Burgstadt und Zentrum der christlichen Mission in der Provinz Buzen, heute Stadtteil von Kitakyūshū
kokutai 国体 (jap.), Nationalwesen, wtl. „Landeskörper“
Kokutai no hongi 国体の本義 (jap.), Ein Lehrbuch, welches 1937 vom japanischen Bildungsministerium veröffentlicht wurde; wtl. „Grundsätzliche Prinzipien des Japanischen kokutai“
Kokūzō Bosatsu 虚空蔵菩薩 (jap.), Bodhisattva des esoterischen Buddhismus, wtl. „Bodhisattva des [unermesslichen] Raumes“; skt. Bodhisattva Ākāśagarbha
Koll, Gerald (west.), 1966–; deutscher Kulturjournalist, Autor und Regisseur
Komachiya Sōzō 小町谷操三 (jap.), 1893–1979; japanischer Anwalt und Kollege bzw. Dolmetscher von Eugen Herrigel
komainu 狛犬 (jap.), wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden
Komatsubara 小松原 (jap.), Ort, an dem Nichiren auf wundersame Weise einem Anschlag auf sein Leben entkam; heute befindet sich hier ein Nichiren Tempel
Konchi-in Sūden 金地院崇伝 (jap.), 1569–1633; Zen-Abt und religiöser Berater von Tokugawa Ieyasu; Verfasser des ant-christlichen Edikts von 1614 (Hai kirishitan bun) und von diversen Gesetzen zur Neuordnung religiöser Gruppierungen
kondō 金堂 (jap.), Haupthalle eines Tempels; Synonym von hondō
kongō 金剛 (jap.), skt. Vajra; „Diamant“, magische Waffe, Donnerkeil
Kongōbu-ji 金剛峯寺 (jap.), Haupttempel auf Berg Kōya, zentrales Heiligtum des Shingon Buddhismus
Kongōkai 金剛界 (jap.), Vajra-Welt, Diamant-Welt; Welt der absoluten Erkenntnis des Dainichi Nyorai; s.a. Taizōkai
Kongōkai mandara 金剛界曼陀羅 (jap.), Vajra-Welt-Mandala, Diamant-Welt-Mandala; Mandala des Buddha Dainichi in seiner „Vajra-Welt“ (Kongōkai)
Kongō-kyō 金剛経 (jap.), Diamant Sutra, vollst. Name Kongō hannyaharamitsu kyō bzw. skt. Vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra, erste Übersetzung ins Chinesische Kumārajīva, 403; online-Version inkl. eng. Ü.: Charles Muller
kongō rikishi 金剛力士 (jap.), Buddhistische Wächterfigur, „Vajra-Kraftkerl“; Synonym Niō
Kongōrin-ji 金剛輪寺 (jap.), Tendai Tempel in der Präfektur Shiga, östl. des Biwa-Sees; laut Gründungslegende bereits in der Nara-Zeit von Gyōki gegründet, später vom Tendai-Mönch Ennin ausgebaut.
Kongōyasha Myōō 金剛夜叉 (jap.), skt. Vajrayaksha, einer der Fünf Großen Myōō
Kong Zi 孔子 (chin.), verm. 551–479 v.u.Z.; chin. Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou-Dynastie; der latinisierte Name „Konfuzius“ (eine Kreation der Jesuiten des 16. Jh.s) leitet sich ab von Kong Fu Zi 孔夫子 (wtl. Lehrmeister Kong); auch bekannt unter seinem Geburtsnamen Kong Qiu 孔丘
Konjaku monogatari 今昔物語 (jap.), „Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext
Konkōmyō-kyō 金光明経 (jap.), Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
Konoe Tennō 近衛天皇 (jap.), 1139–1155, r. 1142–1155; 76. jap. Kaiser (Heian-Zeit)
Konohana Sakuya-hime 許乃波奈佐久夜比賣 (jap.), Prinzessin der aufblühenden Baumblüten; Ehefrau des Ninigi; später auch als Gottheit des Berges Fuji angesehen.
Konpira-san 金比羅山 (jap.), vor allem für Seeleute wichtige, gemischt-rel. Kultstätte in Shikoku; seit der Meiji-Zeit offiziell ein Schrein namens Kotohira-gū, doch haben sich sowohl die buddhistischen Elemente als auch die alte Bezeichnung „Konpira“ bis heute gehalten
Konsei-sama 金精様 (jap.), phallische, als Gottheit verehrte Steinformationen in Nord-Japan
Kosala कोसल (skt.), Geburtsland des Buddha Shakyamuni
Koselleck, Reinhart (west.), 1923–2006; deutscher Historiker des 20. Jahrhundert
koto 琴 (jap.), Mit 13 Saiten bespannte Wölbbrettzither; aus China übernommenes Instrument der klassischen höfischen Musik Japans
Kotoshiro-nushi 事代主 (jap.), mythol. Gottheit; Sohn und Thronfolger des Ōkuninushi; in etwa „Meister des Wortwissens“
kotowari 理 (jap.), fundamentale Wahrheit, Prinzip
kotsuage 骨上げ (jap.), wtl. Knochenheben (Bestattungsbrauch)
kotsutsubo 骨壷 (jap.), Grab-Urne
kō 公 (jap.), „öffentlich“
kō 講 (jap.), Bruderschaft; Bez. f. verschiedenste Arten von religiösen Gruppierungen, bes. in der Edo-Zeit; urspr. buddh. Studiengruppe
kōan 公案 (jap.), Koan, paradoxes Zen-Rätsel
Kōbō Daishi 弘法大師 (jap.), Ehrentitel von Kūkai
kōdō 講堂 (jap.), Predigt- oder Vortragshalle eines Tempels
Kōdōkan 弘道館 (jap.), Akademie der konfuzianischen Mito-Schule; wtl. Schule zur Verbreiterung des Weges; gegr. 1841 von Tokugawa Nariaki
Kōgyoku Tennō 皇極天皇 (jap.), 594–661; weibliche Tennō, r. 642–645; herrschte ein weiteres Mal unter dem Namen Saimei, 655–661
Kōken Tennō 孝謙天皇 (jap.), 718–770; japanische Kaiserin; r. 749–758 und 764–770 unter dem Namen Shōtoku 称徳
Kōmei Tennō 孝明天皇 (jap.), 1831–1867; 121. Tennō Japans; (r. 1846–1867); letzter Tennō der Edo-Zeit, Vorgänger und Vater des Meiji Tennō
Kōmeitō 公明党 (jap.), „Partei der öffentlichen Sauberkeit“, buddhistisch orientierte politische Parlamentspartei
Kōmoku-ten 広目天 (jap.), Wächter des Westens der Shi-Tennō, wtl. „Der, der alles sieht“; skt. Virūpākṣa
Kōno Michinobu 河野通信 (jap.), 1156–1223, Kriegsherr der Kamakura-Zeit; Großvater des Religionsgründers Ippen
(o)kōro (お)香炉 (jap.), Rauchbecken, Gefäß für Rauchopfer
kōshin 庚申 (jap.), Kalendereinheit; Kombination von Metall und Affe im 60er Zyklus
kōshin-kō 庚申講 (jap.), Bruderschaft des Kōshin-Glaubens
kōshin machi 庚申待 (jap.), kōshin-Wache, Durchwachen der kōshin-Nacht
kōshin shinkō 庚申信仰 (jap.), Kōshin-Glauben, ein ursprünglich aus dem Daoismus stammender Kult zur Verlängerung des Lebens
kōshin-tō 庚申塔 (jap.), wtl. kōshin-Stupa; kōshin-Gedenkstein
kōshitsu shintō 皇室神道 (jap.), Imperialer Shintō, Shintō des kaiserlichen Hofes
Kōshoku ichidai otoko 好色一代男 (jap.), „Der größte Liebhaber“; erotischer Roman von Ihara Saikaku, 1682
Kōso goichidai ryakuzu 高祖御一代略図 (jap.), Kurze Bild-Biographie des Hohen Ahnherrn; Bildserie über das Leben Nichirens von Utagawa Kuniyoshi
Kōyō Taishi 孝養太子 (jap.), ikonographisches Motiv des „pietätvoll opfernden Prinzen“ Shōtoku Taishi
Koyasu Kannon 子安観音 (jap.), Kannon als Beschützer der Kinder
Kozic, Josko (west.), deutscher Japanologe
Kraus, Johannes (west.), 1892–1946; Jesuit und erster Chefredakteur der Monumenta Nipponica
krodha क्रोध (skt.), „Zorn“, zornvolle Gottheit (jap. funnuson 憤怒尊)
Kṣitigarbha क्षितिगर्भ (skt.), „Schatzhaus/Mutterleib der Erde“, populärer Bodhisattva (jap. Jizō 地蔵)
Kubilai Khan 元世祖忽必烈 (chin.), 1215–1294; Großkhan der Mongolen; Kaiser von China; Begründer der Yuan-Dynastie
Kubira-ten 宮毘羅 (jap.), Anführer der Zwölf Göttlichen Generäle; auch als Konpira 金比羅, Wächtergottheit der Seefahrer und Fischer, bekannt
Kubota Mantarō 久保田万太郎 (jap.), 1889–1963, japanischer Schriftsteller
kuchiyose 口寄せ (jap.), Geisterbeschwörung, wtl. „Herbeirufung des Mundes“
kuge 公家 (jap.), Hofadel; die führenden höfischen Familien
Kuiji 窺基 (chin.), 632–682; auch Ji 基; posthumer Ehrenname Cien Dashi 慈恩大師 (jap. Jion Daishi); chinesischer Mönch und Schüler von Xuanzang; gilt als Begründer der Schulrichtung Faxiang (jap. Hossō-shū)
Kujaku Myōō 孔雀明王 (jap.), Pfauen-Weisheitskönig; myōō mit milden, bodhisattva-ähnlichen Zügen, der auf einem Pfau reitend dargestellt wird; abgeleitet von einer weiblichen indischen Gottheit namens Mahāmāyūrī
Kujiki 旧事紀 (jap.), „Bericht alter Begebenheiten“; Chronik aus der frühen Heian-Zeit(?); auch Sendai kuji hongi 先代旧事本紀 oder Kuji hongi 旧事本紀
Kumagai Naozane 熊谷直実 (jap.), 1141–1208; berühmter Soldat in Diensten des Minamoto-Clans, der im Genpei-Krieg kämpfte
Kumano 熊野 (jap.), Region im Süden der Halbinsel Kii (Wakayama-ken), bekannt für ihre alten Pilgerzentren (s. Kumano Sanzan)
kumano bikuni 熊野比丘尼 (jap.), wtl. Nonnen aus Kumano; fahrende Schaustellerinnen, die mit Bildern und Gesängen Spenden für die Schreine von Kumano sammelten
Kumano Sanzan 熊野三山 (jap.), „Drei Berge von Kumano“ oder auch drei Klöster von Kumano; zusammenfassende Bez. für drei Pilgerstätten auf der Halbinsel Kii: Kumano Hongū, Nachi Taisha und Kumano Hayatama Taisha, die allerdings erst seit 1868 als Shintō-Schreine klassifiziert werden; Zentren des Shugendō
Kumārajīva कुमारजीव (skt.), 344–413; buddh. Gelehrter und Übersetzer (jap. Kumaraju 鳩摩羅什)
Kumazawa Banzan 熊沢蕃山 (jap.), 1616–1691; neo-konfuzianischer Gelehrter der frühen Edo-Zeit
Kume Kunitake 久米邦武 (jap.), 1839–1931, japanischer Gelehrter der Meiji-Zeit; als junger Mann Sekretär der Iwakura Mission (1871–73), später Professor für Geschichte an der Kaiserlichen Universität Tōkyō
Kuṇḍali कुण्डलि (skt.), „Geringelt, schlangenhaft“, Beinamen eines der Fünf Großen Myōō (jap. Gundari 軍荼利)
Kung-fu 功夫 (chin.), wtl. Aufwand, Geschick (etwas durch Anstrengung Erreichtes); heutzutage übliche Bezeichnung für die meisten chin. Kampfsportarten; Pinyin: gongfu
kuni no miyatsuko 国造 (jap.), frühzeitlicher japanischer Titel, Provinzverwalter; spätere Lesung: kokuzō
Kuni no Tokotachi 国常立 (jap.), mythologische Urgottheit des Shintō
Kunisaki-hantō 国東半島 (jap.), Halbinsel Kunisaki, Präfektur Ōita, Kyūshū; Region im Hinterland des Usa Hachiman-gū, bekannt für ihre zahlreichen Tempel und Steinskulpturen
kuni-tsu-kami 国津神 (jap.), Götter der Erde
kuniyuzuri 国譲り (jap.), wtl. Landübergabe, Inbesitznahme des Landes (Japan) durch die Nachfahren des Sonnengeschlechts
Kunō-zan 久能山 (jap.), erste Begräbnisstätte und Schrein für Tokugawa Ieyasu; Ieyasu wurde hier unmittelbar nach seinem Tod beigesetzt, nach dem Transfer seiner sterblichen Überreste nach Nikkō wurde hier ein Zweigschrein des Tōshō-gū errichtet
Kurama-dera 鞍馬寺 (jap.), Tempel im Norden Kyōtos, wo unter anderem Bishamon-ten, der Hüter des Nordens, als Beschützer der Hauptstadt verehrt wurde.
kuratsukuri 鞍作 (jap.), Sattelmacher; alt-jap. Berufsgruppe
Kurita Hiroshi 栗田寛 (jap.), 1835–1899; japanischer Historiker aus dem Fürstentum Mito, brachte die „Große Geschichte Japans“ (Dai Nihon-shi) zum Abschluss
kurobune 黒舟 (jap.), „Schwarze Schiffe“; volkstümliche Bezeichnung für die amerikanischen Kanonenboote, die 1853 die Öffnung Japans erzwangen
Kuroda Toshio 黒田俊雄 (jap.), 1923–1993; Historiker und Religionswissenschaftler
Kurosawa Akira 黒澤明 (jap.), 1910–1998; zählt zu den bekanntesten japanischen Filmregisseuren; v.a. bekannt für Historiendramen wie Rashomon (1950), Die Sieben Samurai (1954) oder Ran (1985).
kurushii toki no kamidanomi 苦しい時の神頼み (jap.), „sich in Zeiten der Not an die Götter wenden“; jap. Redensart
Kusanagi no Tsurugi 草薙の剣 (jap.), wtl. Grasmähe-Schwert; auch Ama no murokumo no tsurugi; mythol. Schwert, das Susanoo im Schwanz der Schlange Yamata no Orochi fand und das später Teil der Throninsignien (sanshu no jingi) des Tennō-Geschlechts wurde
Kusha-shū 倶舎宗 (jap.), Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
Kushinada-hime 奇稲田姫 (jap.), Ehefrau Susanoos, Mutter bzw. Ahnin Ōkuninushis
Kuśīnagara कुशीनगर (skt.), Ort von Buddhas Ableben (jap. Kushinagara 拘尸那愒羅)
kusunoki 樟/楠 (jap.), Kampferbaum, cinnamomum camphora; wegen ihrer Langlebigkeit und Größe in Japan geschätzte Baumart
Kusunoki Masashige 楠木正成 (jap.), 1294?–1336; Feldherr und loyaler Gefolgsmann von Go-Daigo Tennō
kū 空 (jap.), Leere, Nichts; im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept
Kūkai 空海 (jap.), 774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
Kūya 空也 (jap.), Wanderprediger des 10. Jh.s
kuyō 供養 (jap.), Opfer(ritus), Spende; auch: Totenritual
kuyōsei 九曜星 (jap.), Neun Planeten (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn und die sog. „Mondknoten“, also die astronomischen Punkte, an denen eine Mondfinsternis eintreten kann); skt. Navagraha
Kuzunoha 葛の葉 (jap.), Fuchsgeist in Frauengestalt, wtl. „Rankenblatt“; angebl. Mutter des Magiers Abe no Seimei
kyō 経 (jap.), kanonischer Text, wtl. „Kettfaden“; im Buddh.: Sutra (skt. sutra), Lehrrede des Buddha
Kyōbu-shō 教部省 (jap.), Ministerium für religiöse Angelegenheiten, 1872–1877
kyōdōshoku 教導職 (jap.), „nationale Evangelisten“; Missionare oder Instruktoren der Verbreitung der Großen Lehre
Kyōgoku Takatsugu 京極高次 (jap.), 1563–1609; Daimyō und Gründer des Kyōgoku-Clans
kyōha shintō 教派神道 (jap.), Sektenshintō; im Ggs. zu „Schreinshintō“ (jinja shintō)
Kyōiku chokugo 教育勅語 (jap.), Kaiserlicher Erziehungserlass; erlassen am 30. Oktober 1890 durch Meiji Tennō
Kyōkai 景戒 (jap.), buddhistischer Mönch des Yakushi-ji 薬師寺 (ein Tempel der Hossō-Schule) zur Nara-Zeit
Kyōto 京都 (jap.), von 894 bis 1869 Sitz des Tennō und damit offizielle Hauptstadt Japans. Im Lauf der Zeit unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt, u.a. Heian-kyō
kyūdō 弓道 (jap.), Kyūdō Bogenschießen, wtl. Weg des Bogens
Kyūshū 九州 (jap.), „Neun Provinzen“; süd-westliche der vier japanischen Hauptinseln, drittgrößte und zweitbevölkerungsreichste Insel; heute bestehend aus acht Präfekturen
L
LaFleur, William (west.), 1936–2010; amerikanischer Japanologe und Buddhismusforscher; lehrte u.a. in Princeton
Lakṣmī लक्ष्मी (skt.), hindu-buddhistische Göttin der Anmut und der Liebe; Begleiterin Vishnus (jap. Kichijō-ten 吉祥天)
Laozi 老子 (chin.), trad. Schreibung: Laotse; Lao Tse, Lao-tzu; wtl. „alter Knabe“; legendärer Philosoph und Begründer des Daoismus
Leshan 樂山 (chin.), wtl. Berg der Freude; Ort in Sichuan, China, mit großem Felsenbuddha aus dem 8. Jh.
Liang Wu Di 梁武帝 (chin.), 464–549; auch: Kaiser Wu, r. 502–549; Gründer der kurzlebigen Liang-Dynastie (502–557/587) und bedeutender Förderer des chinesischen Buddhismus
Li Ji 李寄 (chin.), schlangentötende Heldin aus der Geschichtensammlung Soushenji 搜神記 („Geistersuche“, 4. Jh.) von Gan Bao 干寶.
Li Longmian 李龍眠 (chin.), 1049–1106; chinesischer Maler-Mönch der Song-Zeit; jap. Ri Ryūmin
Lingyin Si 靈隐寺 (chin.), Chan Tempel in Hangzhou, südwestl. von Shanghai; gegr. 328; wtl. Tempel des ruhenden Geistes; u.a. bekannt für zahlreiche Felsskulpturen
Linrothe, Rob (west.), 1951–; amerikanischer Kunsthistoriker und Professor an der Northwestern University in Evanston, Illinois
Li Shengtian 李聖天 (chin.), r. 912–966; auch bekannt als Visa Sambhava; König von Khotan, einer Oase an der Seidenstraße am südlichen Rand des Tarim-Beckens
Longmen 龍門 (chin.), Ort in Henan, China, bekannt für eine eindrucksvollen Gruppe von Felsengrotten und Nischen, in denen zehntausende buddhistische Statuen aus dem Felsen herausgeschlagen sind. Die meisten Statuen stammen aus der Wei (220–265) und Tang-Dynastie, also in etwa aus der Zeit von 400 bis 750, die bedeutendsten aus der Zeit der Kaserin Wu Zetian (r. 690–705).
Loyola, Jorge de (west.), 1562?–1589; japanischer Mönch (iruman) des Jesuitenordens, Begleiter der Tenshō-Mission
Lumbinī लुम्बिनी (skt.), Geburtsort des Gautama Siddhartha (Buddha Shakyamuni). (jap. Ranbini 藍毘尼)
Luther, Martin (west.), 1483–1546; christlicher Priester und Theologe; bedeutendster Vertreter der protestantischen Reformation im deutschspr. Raum
M
mabiki 間引き (jap.), wtl. Ausdünnen, Lichten; Töten von Neugeborenen
Macau (west.), 1557–1999 portugiesischer Handelsstützpunkt in Südchina, heute Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China
Magadha मगध (skt.), Nordostindisches Königreich das im 6. bis 4. Jh. v.u.Z. seine Blütezeit erreichte
magaibutsu 磨崖仏 (jap.), Felsenbuddha; in natürlichen Fels gemeißelte Buddha-Statuen
magatama 勾玉 (jap.), Krummjuwelen; archaischer Schmuck, Teil der Insignien des Tennō
Mahābhārata महाभारत (skt.), „Die große Geschichte der Bharatas“, Indisches Nationalepos und elementare Schrift des Hinduismus.
Mahākāla महाकाल (skt.), „Großer Schwarzer“, esoterische Gottheit (jap. Makakara 摩訶迦羅 oder Daikoku 大黒)
Mahākāśyapa महाकाश्यप (skt.), Schüler Buddhas (jap. Daikashō 大迦葉)
Mahāvairocana महावैरोचन (skt.), „Große Sonne, Großes Licht“, auch Vairocana (jap. Dainichi 大日)
Mahāyāna महायान (skt.), „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)
Maheśvara महेश्वर (skt.), „Großer Herr/Gott“, Beinamen des Shiva (jap. Daijizai-ten 大自在天)
mairi 参り (jap.), Schrein- oder Tempelbesuch; meist in Höflichkeitsform: o-mairi
Maitreya मैत्रेय (skt.), „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)
Makakara-ten 摩訶迦羅天 (jap.), Synonym von Daikoku-ten, skt. Mahakara
makara मकर (skt.), „Meeresungeheuer“, meist eine Kombination von Fisch und Landtier; entspricht in der Astrologie dem Zeichen des Steinbocks (jap. makera 摩竭羅 oder shachi 鯱)
Makiguchi Tsunesaburō 牧口常三郎 (jap.), 1871–1944; Gründer der neurel. Bewegung Sōka Gakkai
Makimuku 纏向 (jap.), Region im Nara-Becken, wo die frühesten Hügelgräber (kofun) des Yamato-Reichs verortet werden
makoto 真 (jap.), Wahrheit, Aufrichtigkeit
mālā माला (skt.), Gebetskette (jap. juzu 数珠)
Mālānanda (skt.), buddhistischer Mönch des vierten Jahrhunderts, der 384 am Hof des koreanischen Reichs Baekje gelehrt haben soll
Mame Daishi 魔滅大師 (jap.), „Dämonenvernichtender Meister“; Beinamen des Tendai-Patriarchen Ryōgen
mameita-gin 豆板銀 (jap.), Silberwährung der Edo-Zeit
mamori 守り (jap.), Talisman, schutzbringender Gegenstand; meist in Höflichkeitsform: o-mamori
mandokoro 政所 (jap.), Verwaltungsgebäude; später wurde der Name für die Verwaltungsabteilung des Shōgunats entlehnt
maneki neko 招き猫 (jap.), winkende Katze, Winkekatze; Glücksbringer, besonders für geschäftlichen Erfolg
Manga 漫画 (jap.), wtl. „zehntausend Bilder“; ehemals eine Art von Infotainment, heute japanische Comics
Mangan Zenji 満願禅師 (jap.), „Meditations-Meister Mangan“; buddhistischer Mönch der Nara-Zeit
Manpuku-ji 萬福寺 (jap.), Haupttempel des Ōbaku-Zen in Kyōto
Manyōshū 萬葉集/万葉集 (jap.), 759?; die älteste japanische Gedichtesammlung; wtl. Sammlung der zehntausend Blätter;
mappō 末法 (jap.), Endzeit des Dharma
Māra मार (skt.), Dämon des Bösen, eine Art Äquivalent des Satans im Buddhismus (jap. Mara 魔羅)
Marco Polo (west.), 1254–1324; venezianischer Händler, der durch seine Reiseberichte über China bekannt wurde
marebito 稀人/客人 (jap.), Besuchergottheit, sakraler Besucher
Maruyama Masao 丸山眞男 (jap.), 1914–1996; jap. Politikwissenschaftler und Historiker
Maruyama Ōkyo 円山応挙 (jap.), 1733-1795; jap. Maler
masaru 神猿 (jap.), Affe als Tierbegleiter der Gottheit Sannō (oder Ōyamakui) bzw. als Wächter des Hie Taisha und seiner Zweig-Schreine; meist in der Kleidung eines Shintō-Priesters (kannushi); der Zeichenbedeutung nach „göttlicher Affe“, dem Wortlaut nach wohl eher „wahrer Affe“
massha 末社 (jap.), Subschrein oder Nebenschrein innerhalb einer größeren Anlage; oft Miniaturschreine
Mathurā मथुरा (skt.), Stadt in Nordindien, zur Zeit der Kushana Dynastie (2.–3. Jh. u.Z.), wichtiges buddhistisches Zentrum; gilt auch als Geburtsstätte Krishnas
Matsunoo Taisha 松尾大社 (jap.), Matsunoo Schrein (auch: Matsuo Schrein), Kyōto; Hauptgottheiten: Ōyamakui und Nakatsushima-hime
Matsura 松浦 (jap.), alter Regionalbezirk in Nord-Kyūshū, heute Matsuura; auch Familienname dortiger Fürsten
Matsura Sayohime 松浦佐用姫 (jap.), legendäre Figur eines jungen Mädchens, das als Menschenopfer für eine Schlangengottheit ausersehen ist, diese aber Kraft ihrer Tugend aus dem Schlangendasein erlöst
matsuri 祭 (jap.), religiöses (Volks-)Fest
Maudgalyāyana मौद्गल्यायन (skt.), Schüler des Buddha; mit übersinnlichen Fähigkeiten begabt, war es ihm möglich, die Unterwelt zu besuchen; in ostasiatischen Versionen seiner Legende errettet er dort seine Mutter (jap. Mokuren 目連)
Māyā माया (skt.), Mutter des Buddha shakyamuni
mayoke 魔除け (jap.), Dämonenabwehr; kann auch Talismane oder Amulette bezeichnen
mayoke no sakabashira 魔除けの逆柱 (jap.), „umgedrehte Dämonenabwehr-Säule“ des Yōmei-mon im Tōshō-gū Schrein, Nikkō
McLaughlin, Levi (west.), amerikanischer Japanologe und Religionswissenschaftler an der North Carolina State University
McMullin, Neil (west.), 1940–; kanadischer Japanologe und Religionshistoriker, Prof. emer. der Universität Toronto
Meiji 明治 (jap.), posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
Meiji Ishin 明治維新 (jap.), Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
Meiji Jingū 明治神宮 (jap.), Schrein des Meiji Tennō in Tōkyō, err. 1920
Meiji Tennō 明治天皇 (jap.), 1852–1912; 122. japanischer Kaiser (r. 1867–1912); Namensgeber und politische Symbolfigur der Meiji-Zeit; Eigenname: Mutsuhito
Meister Eckart (west.), 1260?–1328?; christlicher Theologe und Mystiker aus Gotha, Thüringen; eig. Eckhart von Hochheim
Menander I. (west.), r. 165?–130? v.u.Z.; indo-griechischer König, auch König Menandros, skt. Mirinda
Mendel, Tommi (west.), 1970–; Schweizer Ethnologe und Religionswissenschaftler
meoto-iwa 夫婦岩 (jap.), wtl. Mann-Frau Felsen, auch „vermählte Felsen“; Felsformationen im Meer oder in den Bergen, die als Liebespaar interpretiert und um eheliche Harmonie, Kindersegen, aber auch um sichere Seefahrt, etc. angebetet werden; auch fūfu-iwa, meoto-ishi, u.ä.
Mesquita, Diogo de (west.), 1553–1614; Missionar des Jesuitenordens in Japan, Begleiter der Tenshō-Gesandtschaft, Pädagoge
mezu 馬頭 (jap.), pferdeköpfiger Dämon in der buddhistischen Totenwelt, tritt meist im Tandem mit ochsenköpfigen Dämonen (gozu) auf
Mii-dera 三井寺 (jap.), Tendai-Tempel am Biwa-See in Shiga-ken; wtl. Drei-Quellen-Tempel
Mikasa-yama 御蓋山 (jap.), Heiliger Berg östlich von Nara, an dessen Fuß der Kasuga Taisha errichtet wurde; auch Kasuga-yama
mikkyō 密教 (jap.), esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten
miko 巫女 (jap.), Miko, kami-Priesterin, Schreindienerin; auch: weibliche Shamanin; andere Schreibungen 神子 (Gott-Kind) oder 御子 (erhabenes Kind)
mikoshi 神輿 (jap.), tragbarer Schrein
Mimana 任那 (jap.), Gebiet auf der koreanischen Halbinsel, das bis 562 mit Japan alliiert war und früher sogar als „japanische Kolonie“ bezeichnet wurde; koreanische Aussprache: Imna (임나); auch bekannt als Gaya oder Kaya (가야)
Mimuro 三室 (jap.), anderer Name für Berg Miwa in der heutigen Präfektur Nara
Minamoto 源 (jap.), Kriegerfamilie, die 1185 eine neue Herrschaftsdynastie begründete: Kamakura Shōgunat, 1185–1333
Minamoto no Tametomo 源為朝 (jap.), 1139–1170; auch als Chinzei Hachirō Tametomo bekannt; legendärer Bogenschütze der späten Heian-Zeit aus dem Haus der Minamoto; wurde auf der Halbinsel Izu als Gott verehrt; gilt auch als legendärer Begründer der Herrscherdynastie von Okinawa
Minamoto no Yorimitsu 源頼光 (jap.), 948–1021, auch Minamoto Raikō; Krieger aus der Dynastie der Minamoto; zusammen mit seinen vier Vasallen, die auch als Shi-Tennō bezeichnet werden, ist er Held zahlreicher Legenden
Minamoto no Yoritomo 源頼朝 (jap.), 1147–1199; Feldherr, Staatsmann, Begründer des Minamoto Shōgunats
Minamoto no Yoriyoshi 源頼義 (jap.), 998–1076; Oberbefehlshaber der imperialen Streitkräfte in den Kämpfen gegen Rebellen aus dem Norden in den Jahren 1051–1063; unter Yoriyoshi und seinem Sohn Yoshiie etablierten sich die Minamoto als Kriegsherrn in Ostjapan und setzten damit den Grundstein für das spätere Kamakura-Shōgunat
Minamoto no Yoshinaka 源義仲 (jap.), 1154–1184; General im Genpei Krieg; Cousin und Rivale des Minamoto no Yoritomo
Minamoto no Yoshitsune 源義経 (jap.), 1159–1189; japanischer Feldherr und Halbbruder von Minamoto no Yoritomo
Ming 明 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie, 1368–1644
Minobu-san 身延山 (jap.), Berg bzw. Tempelanlage in Yamanashi-ken, unweit des Fuji-san; Pilgerzentrum des Nichiren Buddhismus
minzoku shintō 民俗神道 (jap.), Volksshintō, Shintō als Volksreligion
Miroku 弥勒 (jap.), Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“
misogi 禊 (jap.), Purifikation, Reinigungsritus, rituelle Waschung
Mitama Matsuri みたままつり (jap.), Ahnenfest (wtl. Seelen-Fest) am Yasukuni Jinja in Tōkyō; wurde 1947 in Anlehnung an das Bon-Fest entwickelt
mitate 見立 (jap.), Gleichnis; Einschätzung; als mitate-e 見立絵 eine Unterkategorie der ukiyo-e-Blockdrucke
Mito 水戸 (jap.), Fürstentum bzw. Stadt im Nordosten der Kantō-Ebene, heute Teil von Ibaraki-ken.
Mito-gaku 水戸学 (jap.), Mito-Schule; konfuzianisch und Tennō-loyalistisch ausgerichtete Gelehrtentradition der Edo-Zeit mit Zentrum in Mito (heute Teil von Ibaraki-ken, nw. von Tōkyō)
Mitsumine Jinja 三峰神社 (jap.), Schrein in den Bergen von Chichibu, westlich von Tōkyō
Miwa Daimyōjin engi 三輪大明神縁起 (jap.), Chronik vom Ursprung der Gottheit Miwa Daimyōjin, verfasst 1318
Miwa Jinja 三輪神社 (jap.), Miwa (auch Ōmiwa) Schrein, nahe Nara
miwa torii 三輪鳥居 (jap.), Stilvariante der torii (Schreintore): besteht aus drei myōjin torii, ohne Neigung der Pfosten
Miwa-yama 三輪山 (jap.), Berg Miwa im Süden von Nara
miya 宮 (jap.), Shintō-Schrein, andere Lesung: gū
Miyajima 宮島 (jap.), Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein
Miyaji Naokazu 宮地直一 (jap.), 1886–1949; japanischer Shintō Historiker
Miyazaki Hayao 宮崎駿 (jap.), 1941–; Regisseur, Autor und Zeichner von Manga und Anime wie Nausicaä, Totoro oder Chihiros Reise ins Zauberland
mizaru, iwazaru, kikazaru 見ざる、言わざる、聞かざる (jap.), „nichts sehen, nichts sagen, nichts hören“
Mizuki Shigeru 水木しげる (jap.), 1922–2015; Manga-Zeichner, u.a. bekannt für seine Gespensterdarstellungen (yōkai)
mizuko 水子 (jap.), wtl. Wasserkinder; abgetriebene Föten oder Totgeburten
mizuko kuyō 水子供養 (jap.), Gedenkriten für abgetriebene Föten (Wasserkinder)
Mizuno Morinobu 水野守信 (jap.), 1577–1637; Staatsbeamter der frühen Edo-Zeit, 1626–28 Verwalter von Nagasaki (Nagasaki bugyō); für die Einführung von fumie verantwortlich
mo 裳 (jap.), rock-artiger Bestandteil des buddhistischen Zeremonialgewandes hōmo-shichigesa
mochi 餅 (jap.), Japanische Reiskuchen bzw. Klöße aus gestampftem Reis, die traditionell vor allem zu Neujahr (O-shōgatsu) gegessen werden.
mochitsuki 餅つき (jap.), traditionelles Herstellen von Reisklößen (mochi) für die Neujahrsfeier
Moeller van den Bruck, Arthur (west.), 1876–1925; nationalistischer deutscher Kulturhistoriker und Autor
Mokuren 目連 (jap.), Schüler des Buddha; skt. Maudgalyayana; errettet seine Mutter aus der Hölle
momo tarazu yaso kumade 百足らず八十隈路 (jap.), wtl. „nicht hundert, sondern achtzig gewundenen Pfade“; Metapher für die Unterwelt
mon 門 (jap.), Tor
mondō 問答 (jap.), Frage-Antwort Schema; Diskussion, Disput;
Mongaku 文覚 (jap.), 1139–1203; politisch einflussreicher Shingon-Mönch des japanischen Frühmittelalters
Monju 文殊 (jap.), Manjushri, Bodhisattva der Weisheit
Monju Bosatsu 文殊菩薩 (jap.), Bodhisattva Manjushri; Schüler des historischen Buddha
Monmu Tennō 文武天皇 (jap.), 683–707; 42. Tennō Japans (r. 697–707), Enkel des Tenmu Tennō
Mononobe 物部 (jap.), wtl. „Sippe der Dinge“; altjap. Klan, der gegen den Buddhismus eingestellt war
Mononobe no Moriya 物部守屋 (jap.), ?–587; Staatsmann und Oberhaupt des Mononobe-Clans
Monumenta Nipponica (west.), japanologisches wissenschaftliches Journal der Sophia Universität, Tōkyō; gegründet 1938 von Johannes Kraus
Morgenstern, Christian (west.), 1871–1914; deutscher Dichter, u.a. bekannt für seine Galgenlieder
Mori Sosen 森狙仙 (jap.), 1747-1821; jap. Maler; gilt als Meister der Affendarstellung
Mori Yoshirō 森喜朗 (jap.), 1937–; konservativer japanischer Politiker und Premierminister, 2000–2001
Morokoshi kinmōzui 唐土訓蒙図彙 (jap.), wtl. Lehrreiche Bilder über China; Edo-zeitliche Bildenzyklopädie von Hirazumi Sen'an, illustriert von Tachibana Morikuni, 1719
Motoori Norinaga 本居宣長 (jap.), 1730–1801; Shintō-Gelehrter der „nationalen Schule“ (kokugaku)
Mōkō shūrai ekotoba 蒙古襲来絵詞 (jap.), wtl. Illustrierter Bericht der mongolischen Invasion; bestehend aus 2 Bildrollen; entstanden zw. 1275 und 1293; in Auftrag gegeben von Takezaki Suenaga
Mōri-shi 毛利氏 (jap.), einflussreicher Daimyō-Klan seit der Sengoku Jidai, in der Edo-Zeit Daimyō von Chōshū im Westen von Honshū
mōsu 帽子 (jap.), kapuzenartige Kopfbedeckung buddhistischer Mönche; gleiche Schreibung, aber andere Ausprache wie bōshi („Hut“, „Kappe“)
mu 無 (jap.), wtl. „nichts“, Leere; im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept
Mucilinda मुचिलिन्द (skt.), Name eines Drachens, der Buddha Shakyamuni während seiner Meditation vor Regen schützte
mudrā मुद्रा (skt.), „Siegel“, Gebetsgeste (jap. inzō 印相)
muen botoke 無縁仏 (jap.), Verstorbene/ Totenseelen ohne Verwandtschaft
Mugaku 無学 (jap.), 1226–1286; aus China stammender Zen-Mönch der Kamakura-Zeit
Mujū Ichien 無住一円 (jap.), 1226–1312; buddh. Mönch und Autor essayistischer und anekdotischer Werke
mukaebi 迎え火 (jap.), Begrüßungslicht (für die Geister der Ahnen)
muko 無忤 (jap.), wtl. ohne Zwist; Eintracht, Friedfertigkeit; buddhistische Tugend
Munakata Taisha 宗像大社 (jap.), Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht
Mungo (west.), kleines Raubtier aus der Familie der Mangusten; häufig dargestellt mit indischen Göttern des Reichtums; in Japan nicht heimisch und daher auch als Maus oder Ratte interpretiert
Muromachi 室町 (jap.), Stadtteil in Kyōto; Sitz des Ashikaga Shōgunats 1336–1573 (= Muromachi-Zeit)
Murō-ji 室生寺 (jap.), alter Shingon-Tempel südöstlich von Nara, ehem. bekannt für seine Regenriten (amagoi)
Muryōju-kyō 無量寿経 (jap.), Großes Amida Sutra
mushi 虫 (jap.), Insekt, Wurm, Gewürm
Mutsu waki 陸奥話記 (jap.), „Chronik von Mutsu [=Nord-Japan]“; japanisches Kriegerepos aus der späten Heian-Zeit (11. Jh.) über einen Aufstand und seine Niederschlagung im Jahr 1062.
myōbu 命婦 (jap.), Hofdame; auch: Fuchswächter
Myōhō-ji 妙法寺 (jap.), Tempel der Nichiren-shū in der Präfektur Yamanashi.
Myōhō renge kyō 妙法蓮華経 (jap.), Lotos Sutra (des Wunderbaren Dharma), skt. Saddharma-pundarīka-sūtra (jap. auch Hoke-kyō)
myōjin torii 明神鳥居 (jap.), Stilvariante der torii (Schreintore) : geschwungene Balken, schräge Pfosten
N
Nachi no Taki 那智の滝 (jap.), größter frei fallender Wasserfall Japans (133m) in der Region Kumano; rel. Kultstätte, an der sich auch der Großschrein von Nachi (Nachi Taisha) befindet
nadebotoke 撫仏 (jap.), wtl. „Streichelbuddha“; buddh. Figur, die von den Gläubigen zwecks Heilung, Abwehr von Krankheit, o.ä. berührt wird
nāga नाग (skt.), „Schlange, Kobra“, indische Schlangengottheit (jap. naka 那伽)
nagare kanjō 流灌頂 (jap.), wtl. „fließende Übergießung“; Reinigungsritus; Ritus zur Entfernung von Todesbefleckung durch fließendes Wasser
nagare-zukuri 流造 (jap.), wtl. fließender Stil; Baustil von Schreinhallen, charakterisiert durch ein weit nach vor gezogenes Dach an der Vorderfront; seit der Edo-Zeit gängigster Schreinstil
Nāgārjuna नागार्जुन (skt.), 2.–3.Jh. u.Z.; legendenumwobener buddhistischer Denker, der als richtungsweisender Philosoph des Mahayana-Buddhismus angesehen wird und Konzepte wie „Leerheit“ oder „Zwei Wahrheiten“ systematisierte (jap. Ryūju 龍樹)
Nagashino gassen 長篠合戦 (jap.), Schlacht von Nagashino, 1557, zwischen Oda Nobunaga und Tokugawa Ieyasu auf der einen und dem Haus Takeda auf der anderen Seite; ging dank der Verwendungen von Feuerwaffen zugunsten von Oda/Tokugawa aus
Nagasune-hiko 長髄彦 (jap.), Stammesführer im alten Yamato und „Endgegner“ im mythologischen Feldzug des Jinmu Tennō; auch Tomi no Nagasune-biko 登美能那賀須泥毘古
(Kojiki)
Nagatsune-hiko 長髄彦 (jap.), mythologischer Heerführer; Gegner des Jinmu Tennō
Nakamura Hajime 中村元 (jap.), 1912–1999; japanischer Philosoph und Buddhologe; Erforscher von vedischen, hinduistischen und buddhistischen Schriften
Nakasone Yasuhiro 中曽根康弘 (jap.), 1918–2019; japanischer Premierminister, r. 1982–1987
Nakatomi 中臣 (jap.), Adelsgeschlecht der Antike
Nakatomi no Kamatari 中臣鎌足 (jap.), 614–669; Staatsmann und Ahnherr der Fujiwara
Nakatsumiya 中津宮 (jap.), Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Göttin Tagitsu-hime geweiht; wtl. „Mittel-Schrein“, auf einer Insel unweit des „Festlands“ von Kyūshū situiert
Nakaura Julian 中浦寿理安/ジュリアン (jap.), 1568?—1633; als Jugendlicher Mitglied der Tenshō-Gesandtschaft, später katholischer Priester und Märtyrer
Nakayama Miki 中山みき (jap.), 1798–1887; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Tenrikyō, 1838
namazu 鯰 (jap.), Namazu oder Wels; in der Edo-Zeit als Erdbebengott von religiöser Bedeutung
namazue 鯰絵 (jap.), Bild des Erdbeben-Welses; vor allem nach dem Ansei Erdbeben von 1855 sehr populär
namu amida butsu 南無阿弥陀仏 (jap.), in etwa: „Gelobt sei Buddha Amida“; Gebetsformel im Buddhismus des Reinen Landes
namu butsu 南無仏 (jap.), Lobpreisung Buddhas
namu myōhō renge kyō 南無妙法蓮華経 (jap.), „Lobpreis dem Lotos Sutra“; Gebetsformel des Nichiren Buddhismus
Nana Komachi 七小町 (jap.), „Sieben Komachi“; Gruppe von sieben Motiven aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi
nanban byōbu 南蛮屏風 (jap.), Wandschirme mit Motiven europäischer Händler aus dem 16. und 17. Jh.
Nanbokuchō 南北朝 (jap.), Zeit der Nord- und Süd-Dynastie, 1336–1392
Naniwa 難波 (jap.), antike Hafenstadt und kaiserliche Residenz auf dem Gebiet des heutigen Ōsaka (Nanba)
nanori 名乗り (jap.), Namensnennung; zeremonielle Selbstvorstellung, z.B. vor einem Kampf
Nanshoku ōkagami 男色大鑑 (jap.), „Großer Spiegel der Männerliebe“; erotischer Roman von Ihara Saikaku, 1687
Nantai-san 男体山 (jap.), Berg in der Präfektur Tochigi; eines der drei Hauptheiligtümer des Futarasan Jinja
nanushi 名主 (jap.), Dorfvorstehender; Dorfoberster zur Edo-Zeit
Nanzen-ji 南禅寺 (jap.), Haupttempel der Nanzen-Schule in Kyōto; 1291 errichtet
Nara-bonchi 奈良盆地 (jap.), Becken im Norden der Präfektur Nara in welchem auch die Stadt Nara liegt
Nasuno 那須野 (jap.), „Nasu-Ebene“; in der Präfektur Tochigi, westlich der Stadt Nasu
Naumann, Nelly (west.), 1922–2000; deutsche Japanologin und Mythenforscherin
Nebukadnezar (west.), ca. 640–562 v.u.Z.; Nebukadnezar II. war König des Neubabylonischen Reiches; ihm werden die Zerstörung des Tempels von Jerusalem und die Errichtung der Babylonischen Gärten zugeschrieben; r. 634–562
Neeson, Liam (west.), 1952–; irischer Filmschauspieler, der in einem Spielfilm vom Martin Scorsese
den Jesuiten Cristóvão Ferreira verkörperte; dieser wurde im Japan des 17. Jh. zur Apostasie gezwungen und half Japanern bei der Verfolgung anderer Christen
negi 禰宜 (jap.), hochrangiger Schrein-Priester
nehanzu 涅槃図 (jap.), Gemalte Darstellung Buddhas nach dem Tode
neko 猫 (jap.), Katze
nekomata 猫又 (jap.), Gespensterkatze
nemuri neko 眠猫 (jap.), schlafende Katze; bezeichnet u.a. eine bekannte Figur in den Schreinornamenten von Nikkō, die dem legendären Bildhauer Hidari Jingorō zugeschrieben wird
nengō 年号 (jap.), Jahresdevise oder Äraname, Motto der Politik zu dieser Zeit; traditionelle Form der historischen Zeitrechnung in China und Japan
nenjū gyōji 年中行事 (jap.), Jahresfeste
Ne no Kuni 根の国 (jap.), wtl. Wurzelland, auch Ne no Katasukuni 根之堅州國; Unterwelt
Nichiren 日蓮 (jap.), 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus
Nichiren Shōshū 日蓮正宗 (jap.), wtl. „wahre Schule des Nichiren“; Untergruppe des Nichiren Buddhismus, gegr. 1912
nichiren shugi 日蓮主義 (jap.), Nichirenismus; nationalistische Auslegung Nichiren-buddhist. Lehren; insb. Ideologie des Tanaka Chigaku
Nichiren-shū 日蓮宗 (jap.), Nichiren Schule; Sammelnamen für Schulen in der Tradition Nichirens, aber auch Namen einer bestimmten Schule innerhalb des heutigen Nichiren Buddhismus; nicht zu verwechseln mit der 1912 gegr. Nichiren Shōshū
Nichiro Sensō 日露戦争 (jap.), Russo-japanischer Krieg, Feb. 1904 – Sept. 1905, um Einfluss über Korea und die Mandschurei; gilt als erster Sieg einer asiat. Nation über eine europ. Großmacht
Nigihayahi 饒速日/邇芸速日 (jap.), mythologische Gottheit; Urahn des Klans der Mononobe
nigimitama 和魂 (jap.), wtl. milder Geist; wohltätige Natur (mitama) einer Gottheit (im Ggs. zu aramitama, rauer Geist)
Nihon/Nippon 日本 (jap.), Japan; wtl. Sonnenursprungs[land]
Nihongi 日本記 (jap.), Kurzbezeichnung für Nihon shoki
Nihon-ji 日本寺 (jap.), wtl. „Japan-Tempel“; Tempel auf der Halbinsel Bōso, im Südosten Tōkyōs
Nihon kokugo daijiten 日本国語大辞典 (jap.), jap. Wörterbuch aus dem Shōgakukan-Verlag; die erste Ausgabe wurde von 1972 bis 1976 publiziert und umfasst insgesamt 20 Bände, die zweite Ausgabe umfasst 14 Bände und wurde von 2000 bis 2001 veröffentlicht; auch unter der Abkürzung Nikkoku 日国 bekannt.
Nihon ryōiki 日本霊異記 (jap.), „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)
Nihon shoki 日本書紀 (jap.), Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
nihon-zaru 日本猿 (jap.), macaca fuscata, Japanmakak; einzige in Japan beheimatete Affenart, hat von allen Primaten das nördlichste Verbreitungsgebiet
nijū hasshuku 二十八宿 (jap.), Die 28 Stationen des Mondes am Nachthimmel, aufgeteilt in vier mal sieben Gruppen nach den vier Himmelsrichtungen; Einteilung des Sternenhimmels
Nikkō 日光 (jap.), Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein
Ningen sengen 人間宣言 (jap.), wtl. Proklamation des Menschseins; Bezeichnung für die erste Rundfunkrede des Shōwa Tennō nach dem 2. Weltkrieg, am 1. 1. 1946, in der dieser bekräftigte, kein Gott, sondern ein normaler Mensch zu sein.
Ninna-ji 仁和寺 (jap.), Großer, buddhistischer Tempelkomplex der Shingon-shū in Kyōto; 888 errichtet
Ninnō-kyō 仁王経 (jap.), Sutra der Barmherzigen Könige; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
Ninshō Ryōkan 忍性良観 (jap.), 1217–1303; Shingon-Abt in Kamakura
Nintoku Tennō 仁徳天皇 (jap.), eig. Ōsazaki; semi-historischer Tennō der Frühzeit, der als Inbegriff des weisen, gerechten Herrschers gilt
niō 仁王 (jap.), Wächterfigur, Torwächter
Nippo jisho 日葡辞書 (jap.), jap.-portugiesisches Wörterbuch, 1603 von jesuitischen Missionaren kompiliert; auch Vocabulario da lingoa de Iapam
Nirvāṇa निर्वाण (skt.), „Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)
Nishi Hongan-ji 西本願寺 (jap.), Westlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Honganji-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Östlicher Hongan-Tempel (Higashi Hongan-ji)
Nishikawa Sukenobu 西川祐信 (jap.), 1697?–1756; früher ukiyo-e Meister
Nishinomiya Jinja 西宮神社 (jap.), Ebisu Schrein in der Stadt Nishinomiya, Hyōgo-ken, bei Ōsaka
Nishizaka 西坂 (jap.), im 17. Jh. Hinrichtungsstätte der Stadt Nagasaki, wo vor allem zahlreiche Christen ihr Ende fanden
Niukawakami Jinja 丹生川上神社 (jap.), alter Schrein für eine Wassergottheit im Süden von Nara;
Niu Myōjin 丹生明神 (jap.), weibliche Shintō-Gottheit, die laut Legende Kūkai erlaubte seinen Tempel auf Berg Kōya zu errichten
Niu-tsu-hime Jinja 丹生都比売神社 (jap.), ehem. Hauptschrein der Provinz Kii (heute Wakayama-ken) und Schutzschrein des Tempelbergs Kōya; auch als Amano Niu Schrein bekannt
norito 祝詞 (jap.), Shintō-Gebet
Nō 能 (jap.), traditionelles jap. Theater mit charakterstischem Tanz, Gesang und Masken; entwickelte sich im 14. Jh. aus dem volkstümlichen dengaku (Feld- oder Bauern-Theater) und avancierte zur repräsentativen Theaterform der Kriegerelite (bushi)
Nōfuku-ji 能福寺 (jap.), Buddhistischer Tempel in Kita Sakasegawa, Kōbe; im Jahr 805 vom Mönch Saichō gegründet.
Nōin 能因 (jap.), 988-1051?; buddhistischer Dichtermönch
nuride 白膠木 (jap.), Lackbaum; Rhus verniciflua
Nyoho-san 女峰山 (jap.), Berg in der Präfektur Tochigi und eines der drei Hauptheiligtümer des Futarasan Jinja
nyoi no tama 如意の玉 (jap.), Wunschperle, Wunschjuwel; auch hōju
nyūdō 入道 (jap.), buddhistischer Laienmönch
O
o-bake お化け (jap.), Gespenst, Geist; wtl. „Verwandeltes“
obi 帯 (jap.), Gürtel, der zum Kimono oder zur Kampfsportbekleidung getragen wird
Oda Nobunaga 織田信長 (jap.), 1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger
Odysseus Ὀδυσσεύς (west.), griechische Sagenfigur, bekannt durch seine Rolle im Kampf um Troja (Illias) und seine Irrfahrten (Odyssee)
o-fuda お札 (jap.), Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;
Ogata Kōrin 尾形光琳 (jap.), 1658–1716; Edo-zeitlicher Maler
Ohara Koson 小原古邨 (jap.), 1877-1945; jap. Maler des modernen ukiyo-e-Stils; auch als Shōson 祥邨 oder Hōson 豊屯 bekannt
Oiwa お岩 (jap.), weiblicher Totengeist der Edo-Zeit; „Lampiongespenst“
Okame おかめ/お亀 (jap.), Volkstümliche Glücksgöttin, auch Otafuku; wird mit der mythologischen Göttin Ame no Uzume gleichgesetzt
Okayama-han 岡山藩 (jap.), Daimyat Okayama (Edo-Zeit); heute Präfektur Okayama im Westen der Hauptinsel Honshū
okiagari kobōshi 起き上がり小法師 (jap.), „Stehauf-Mönchlein“; Spielzeug bestehend aus Pappmaché
Okiku お菊 (jap.), weiblicher Totengeist aus der Edo-Zeit; „Tellergespenst“
Okinawa 沖縄 (jap.), südlichste Präfektur Japans; umfasst eine Inselkette, die bis Mitte des 19. Jh.s ein eigenes Königreich, Ryūkyū, darstellte; noch heute sind deutliche sprachliche und kulturelle Unterschiede zur japanischen Mehrheitskultur feststellbar
Oki-no-shima 沖ノ島 (jap.), Schreininsel mit dem Schrein Okitsumiya, einem Teilschrein des Munakata Taisha, 60km von der Küste entfernt
Okitsumiya 沖津宮 (jap.), Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Meeresgöttin Tagori-hime geweiht; wtl. „Meeres-Schrein“, auf einer kleinen Insel 60 km nördlich des „Festlands“ von Kyūshū situiert; die Insel dürfte im japanischen Altertums einen wichtigen Stützpunkt für die Seefahrt dargestellt haben;
o-kōden お香典 (jap.), Grab-Spende, Beileidsgeschenk (wtl. „Rauchspende“); Geld, das von Trauergästen gespendet wird; kōden
o-kōden gaeshi お香典返し (jap.), Gegengeschenk für eine Grab-Spende (o-kōden)
o-kōro お香炉 (jap.), Rauchopferbecken, Gefäß für Rauchopfer
Oku-no-in 奥の院 (jap.), wtl. Innerste [Tempel-] Halle; oft auch Mausoleum
okuribi 送り火 (jap.), Verabschiedungs-Licht (für die Geister der Ahnen)
o-mamori お守り (jap.), Talisman, schutzbringender Gegenstand
o-miai お見合い (jap.), wtl. „einander betrachten“; arrangiertes Rendezvous (zum Zweck der ehelichen Partnerfindung)
o-mikuji 御籤/おみくじ (jap.), Glückslos, Glücksorakel; auch mikuji
Ondake Jinja 男岳神社 (jap.), Schrein auf der Insel Iki, Kyūshū
oni 鬼 (jap.), Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister
onigawara 鬼瓦 (jap.), Dachdekorelement eines traditionellen Bauwerks in Form einer Dämonenmaske (oni)
oni hitoguchi 鬼一口 (jap.), „[ein] Dämon, ein Biss“; verschlugen von einem Dämon mit einem Biss; Redensart, die die Gier von oni-Dämonen nach Menschenfleisch illustriert
oni no nenbutsu 鬼の念仏 (jap.), Bettelmönch in Gestalt eines oni; Motiv der ōtsu-e; wtl. Anrufung des Buddha [Amida] durch einen oni
Onjō-ji 園城寺 (jap.), auch Mii-dera 三井寺; Tendai-Tempel am Biwa-See, unweit des Hiei-zan; Haupttempel der sogenannten Tempel-Fraktion (jimon 寺門) des Tendai Buddhismus
onmyō 陰陽 (jap.), jap. für „Yin und Yang“; auch in'yō, on'yō
Onmyōdō 陰陽道 (jap.), Weg von Yin und Yang; Disziplin der Divination und der magischen Heilkunst; auch on’yōdō oder in’yōdō
onmyōji 陰陽師 (jap.), Yin Yang Meister
onmyō-ryō 陰陽寮 (jap.), wtl. „Amt für Yin und Yang“; höfische Orakelleser
onna daruma 女だるま (jap.), wtl. Frauen-Daruma; Daruma-Figuren in weiblicher Form, die auch als Glücksbringer (engimono) ausgeführt werden; nicht zu Verwechseln mit daruma onna
Onogoroshima 淤能碁呂島 (jap.), Mythologischer Ursprungsort Japans; die „von selbst geronnene Insel“
Ono no Komachi 小野小町 (jap.), 825?–900?; Heian-zeitliche Dichterin und Hofdame
Ono no Takamura 小野篁 (jap.), 802–853; jap. Dichter und Gelehrter
onryō 怨霊 (jap.), Rachegeist
onsen 温泉 (jap.), wtl. heiße Quelle; auch Thermalbad
Ōagata Jinja 大縣神社 (jap.), Schrein bei Nagoya, bekannt für seine Fruchtbarkeitsriten (hōnen matsuri)
Ōe no Masafusa 大江正房 (jap.), 1041–1111; Hofgelehrter der Heian-Zeit
Ōe-yama 大江山 (jap.), Berg in der Präfektur Kyōto; galt in alter Zeit als Wohnort des menschenfressenden oni Shuten Dōji
Ōkagami 大鏡 (jap.), „großer Spiegel“; historische Chronik aus der späten Heian-Zeit, die Ereignisse zwischen 850 und 1025 beschreibt; Verfasser unbekannt
ōkami 狼 (jap.), Wolf; dem Wortlaut nach „große Gottheit“, dem Zeichen nach „gutes“ (良) „Tier“ (犭)
Ōkubo Toshimichi 大久保利通 (jap.), 1830–1878; Staatsmann der Meiji-Zeit aus Satsuma
Ōkuma Ujihiro 大熊氏廣 (jap.), 1856–1934; Bildhauer; Pionier westlicher Skulpturtechniken
Ōkuninushi 大国主 (jap.), mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes
ōmisoka 大晦日 (jap.), letzter Tag des Jahres (von Altjap. miso, „30“)
Ōmiwa Jinja 大神神社 (jap.), Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans
Ōmononushi 大物主 (jap.), Gottheit des Schreins von [Ō]Miwa
Ōmoto 大本 (jap.), neurel. Bewegung (shinshūkyō), entstanden um 1900
Ooms, Herman (west.), 1937–2023; belgisch-amerikanischer Japanologe, lehrte u.a. an der University of California, Los Angeles
Ōmura 大村 (jap.), Ort in Kyūshū, Präfektur Nagasaki, im späten 16. Jh. Zentrum des christlichen Daimyats Ōmura
Ōmura Masujirō 大村益次郎 (jap.), 1824–1869; Vizekriegsminister der frühen Meiji Regierung, Reformer des Militärwesens nach westlichem Muster
Ōmura Sumitada 大村純忠 (jap.), 1533–1587; erster christlicher Daimyō; getauft 1563
Ōsaki Hachiman-gū 大崎八幡宮 (jap.), Ōsaki Hachiman Schrein in Sendai, Nord-Honshū
Ōtani Yoshitsugu 大谷吉継 (jap.), 1559–1600; Samurai; wurde von seinem Verbündeten Kobayakawa Hideaki verraten und fiel in der Schlacht von Sekigahara (1600); als Totengeist (yūrei) soll er Hideaki heimgesucht haben
Ōtataneko 大田田根子 (jap.), Hohepriester und Ahnherr der Priester von Miwa
Ōtomo Sōrin 大友宗麟 (jap.), 1530–1587; christlicher Daimyō in Kyūshū
Ōtoyo Jinja 大豊神社 (jap.), Schrein am „Philosophenweg“ im Osten Kyotos; den mythologischen Gottheiten Sukunabikona und Ōkuninushi geweiht; bekannt für seine Mauswächter
Ōyamakui 大山咋神 (jap.), mythologische Berggottheit, in den Schreinen Hie Taisha (Hiyoshi) und Matsunoo Taisha verehrt; wtl. „Großer Berg-Pfahl“
Origuchi Shinobu 折口信夫 (jap.), 1887–1953, jap. Volkskundler und Religionswissenschaftler
osame-fuda, nōsatsu 納札 (jap.), „Visitenkarte“ eines Pilgers, Votivzettel
o-sechi ryōri 御節料理 (jap.), Speisen zum Jahreswechsel; meist eingelegt oder vorgekocht
oshi 御師 (jap.), auch onshi; fahrende Priester aus Ise in der Muromachi- und Edo-Zeit, die Gläubige im ganzen Land mit Ise-Devotionalien versorgten und sie zu Pilgerfahrten nach Ise animierten
O-shōgatsu 御正月 (jap.), Neujahr, Neujahrsfest; auch Shōgatsu
Osore-zan 恐山 (jap.), „Angst-Berg“; rel. Zentrum in Aomori-ken (Nordjapan), das als Abbild der Totenwelt gilt
Osōshiki お葬式 (jap.), „Begräbnis“; Titel einer Filmkomödie von Itami Jūzō aus dem Jahr 1984; s.a. sōshiki
Osōshiki Puraza お葬式プラザ (jap.), wtl. Begräbnis-Plaza; Webauftritt einer japanischen Bestattungsfirma
Otafuku お多福 (jap.), komödiantische weibliche Glücksgottheit, wtl. „Großes Glück“; auch Oto-goze, Okame; andere Schreibungen 阿多福
otaku 御宅 (jap.), ugs. für Manga/Anime-Fan; manchmal etwas herablassende Konnotation
Otoko-yama 男山 (jap.), Hügel im SW Kyotos, auf dem sich der einst mächtige Iwashimizu Hachiman-gū befindet
otora-gitsune おとら狐 (jap.), legendärer Fuchs (kitsune), der von einem Mädchen namens Otora Besitz ergriff; davon abgeleitet: eine bestimmte Form von Fuchsbesessenheit (kitsunetsuki)
Otowa-no-taki 音羽の滝 (jap.), Wasserfall bzw. namensgebender Quellfluss des Kiyomizu-dera (Tempel des klaren Wassers) in Kyōto
o-tsuka お塚 (jap.), Steinaltäre, oder Gedenksteine zur Verehrung der Gottheit Inari; wtl. „Hügel“
o-tsukai お使い (jap.), wtl. Bote; auch: Götterbote, häufig in Tiergestalt
Ōbaku-shū 黄檗宗 (jap.), Dritte Hauptrichtung des jap. Zen
ōguchi-hakama 大口袴 (jap.), rote hakama mit geschlossenem Schritt, werden an der linken Seite des Trägers gebunden und unter den ue no hakama getragen
Ōjin Tennō 応神天皇 (jap.), auch Homuda Wake 誉田別; mytholog. Herrscher, offiziell der 15. Tennō; trad. Lebensdaten: 200–310, r. 270–310
Ōmi no kuni 近江国 (jap.), Alte Provinz Japans rund um den Biwa-See, heutige Präfektur Shiga 滋賀県; auch unter dem Namen Gōshū 江州 bekannt
Ōmu Shinri-kyō オーム真理教 (jap.), Aum Sekte, wtl. „Lehre vom Wahren Prinzip des [Mantras] Om“; neureligiöse Bewegung
Ōnin no Ran 応仁の乱 (jap.), Aufruhr der Ōnin-Zeit; Bürgerkrieg 1467–1477, der insbesondere in Kyōto große Zerstörungen verursachte
Ōshō 応照 (jap.), Asket der Heian-Zeit; bekannt durch Selbstverbrennung
Ōshū 奥州 (jap.), Bezeichnung für den nordöstlichen Teil der Insel Honshū bzw. die alte Provinz Mutsu
Ōtomo no ōji 大友皇子 (jap.), 648–672; Sohn des Tenji Tennō, später auch als Kōbun Tennō bekannt
Owari 尾張 (jap.), historische Provinz auf dem Gebiet der heutigen Präfektur Aichi; auch Edo-zeitliches Daimyat
P
pakota 八角塔 (chin.), wtl. Achteck-stupa; möglicherweise der Ausdruck, von dem sich „Pagode“ herleitet
Pāḷi पाळि (skt.), mittelindische Sprache, eng verwandt mit dem Sanskit; Sprache der frühesten kanonischen Texte des Buddhismus
pañca kleśaviṣa पञ्चक्लेशविष (skt.), „Fünf Gifte“, Falschheit, Stolz, Begierde, Eifersucht und Hass; fünf Leidenschaften (klesha), die den Menschen ans Diesseits binden
Pangu 盤古 (chin.), Urtümlicher Riese in der chinesischen Mythologie
Pārvatī पार्वती (skt.), weibl. indische Gottheit; Gemahlin/Gespielin des indischen Gottes shiva; auch Umā
Pauly, Ulrich (west.), geb. 1948; Japanologe und Publizist
Pei Songzhi 裴松之 (chin.), 372–451; chinesischer Historiker der Liu Song-Dynastie (420–479); bekannt für seine Überarbeitung der Chroniken der drei Reiche (Sanguo zhi) von Chen Shou
Penglai 蓬莱 (chin.), daoistische Insel (Berg) der Unsterblichkeit, im Osten gedacht, daher manchmal mit Japan identifiziert; jap. Hōrai
Perry, Matthew (west.), 1794–1858; amerikanischer Admiral (Commodore), der 1853–1854 die Öffnung der japanischen Häfen für amerikanische Schiffe erwirkte
Piṇḍola Bhāradvāja पिण्डोल भारद्वाज (skt.), bekanntester Vertreter der arhats, besser bekannt als pindola (jap. Binzuru 賓頭盧 oder Bindora Baradaja 賓度羅跋羅惰闍)
Poṭalaka पोटलक (skt.), imaginärer Berg bzw. Insel, Wohnort des Avalokiteshvara (jap. Fudaraku 補陀落)
Prajapatī प्रजापती (skt.), Tante und Ziehmutter des Buddha shakyamuni; zugl. Name einer vedischen Gottheit
prajñā प्रज्ञा (skt.), Wissen, Verstehen, Weisheit (jap. hannya 般若)
prajñāpāramitā प्रज्ञापारमिता (skt.), „Vollkommene Weisheit“ (jap. hannyaharamitta 般若波羅蜜多)
Prajñāpāramitā sūtra प्रज्ञापारमिता सूत्र (skt.), „Sutra der Höchsten Weisheit“, Bezeichnung für eine ganze Gruppe von Texten, zu der auch das Herz Sutra (Hannya shingyō) gehört (jap. Hannya kyō 般若經)
pratyeka buddha प्रत्येकबुद्ध (skt.), „Einzel-Buddha“, Buddha, der für sich selbst zur Erleuchtung gelangt, ohne zu lehren (jap. enkaku 縁覚)
Pṛthivī पृथिवी (skt.), Göttin der Erde (jap. Jiten 地天)
pu 步 (chin.), „Schritt“; chin. Längenmaß, 1 pu ≈ 1,67m)
Q
qi 氣/気 (chin.), Materie (oder „Energie“) der chin. Naturphilosophie; auch Dampf; jap. ki
Qianlong 乾隆 (chin.), 1711–1799; vierter Kaiser der Qing-Dynastie (r. 1735–1796); gilt als mächtigster und bedeutendster Kaiser seiner Dynastie
Qici 契此 (chin.), chin. Bettelmönch aus dem 10. Jh., besser bekannt unter seinem Spitznamen Budai, „Jutesack“ (jap. Hotei)
Qing 清 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie (Mandschu-Herrschaft), 1644–1911
Qishi jing 起世経 (chin.), chinesisches Sutra aus dem 6. Jh., wtl. „Sutra von der Entstehung einer [besseren] Welt“; jap. Kise-kyō
R
Rāhula राहुल (skt.), Sohn des Buddha; einer gängigen Auslegung zufolge bedeutet der Name „Fessel“, „Hindernis“ (jap. Ragora 羅睺羅)
Raijin 雷神 (jap.), Donnergott; auch Rai-ten
rāja राज (skt.), „König“ (jap. ō 王)
Rājagṛha कोसल (skt.), Hauptstadt von Magadha und Ort des ersten buddhistischen Konzils, kurz nach dem Ableben Buddhas; heute Rajgir
Rajō-mon 羅城門 (jap.), südl. Haupttor einer klassischen Stadtanlage; insbes. Haupttor von Heian-kyō (heute Kyōto), 980 zerstört
Rāmāyaṇa रामायण (skt.), Zweitältestes Nationalepos Indiens nach dem mahabharata, heute bekannte Fassung wahrscheinlich 2. Jh. u.Z.
Rambelli, Fabio (west.), Japanologe und Religionshistoriker an der University of California, St. Barbara
rangaku 蘭学 (jap.), „Holland Studien“; in der Edo-Zeit: westliche Wissenschaft; der Namen erklärt sich aus der Tatsache, dass es im Edo-zeitlichen Japan den Holländern als einziger westlicher Nation gestattet war, Handelsverbindungen mit Japan zu unterhalten.
Reader, Ian (west.), britischer Religionsanthropologe, Prof. emer. Manchester
reikon 霊魂 (jap.), Geist, Seele
Rennyo 蓮如 (jap.), 1415–1499; Mönch der Jōdo Shin-Schule
Rinzai-shū 臨濟宗 (jap.), Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
Risshō ankoku ron 立正安国論 (jap.), „Thesen zur Errichtung der Wahrheit und des Friedens im Land“, pol. Traktat von Nichiren, verf. 1260
Risshū 律宗 (jap.), „Schule der Ordensregeln“ (skt. Vinaya); Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen;
ritsuryō 律令 (jap.), wtl. Strafen und Verordnungen; Gesetzessammlung des Altertums nach dem Vorbild der chin. Tang-Dynastie
Rodrigues, João (west.), 1561/62–1633; portugiesischer Missionar der Jesuiten in Japan; betreute die Entstehung von Nippo jisho und Arte da lingoa de Iapam
rokkasen 六歌仙 (jap.), die Sechs Dichter-Genies; der Ausdruck bezieht sich auf sechs Dichter aus der klassischen Gedichtanthologie Kokinshū (10. Jh.), nämlich Ōtomo no Kuronushi, Ono no Komachi, Ariwara no Narihira, Kisen, Henjō und Fun’ya no Yasuhide
rokudō 六道 (jap.), wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt
Roku Kannon 六観音 (jap.), Sechs (Erscheinungsformen von) Kannon, entsprechend den Sechs Wegen
rōmon 楼門 (jap.), wtl. „Turmtor“; buddhistischer Torstil, zweigeschoßig; das Obergeschoß ist durch eine Ballustrade vom Untergeschoß getrennt und meist nicht zugänglich
Rozan-ji 廬山寺 (jap.), Tendai-Tempel, gegründet 938 von Ryōgen für den Bedarf der kaiserlichen Familie, später u.a. von Murasaki Shikibu, der Autorin des Genji monogatari, bewohnt
runyue 閏月 (chin.), Schaltmonat; Spezialterminus der chin. Kalenderkunde; jap. jungetsu oder uruutsuki
Ruppert, Brian (west.), Japanologe und Religionshistoriker, Universität Kanagawa, Yokohama
ryō 両 (jap.), vormoderne Währungseinheit; bestand in der Edo-Zeit aus ovalen Goldmünzen von ca. 17 Gramm
Ryōan-ji 龍安寺 (jap.), wtl. Tempel des friedlichen Drachens; Zen-Tempel (Teil des Myōshin-ji) mit bekanntem Steingarten in Kyōto
ryōbu 両部 (jap.), zweiteilig, dual; v.a. im Shingon Buddhismus ein häufig gebrauchter Terminus für duale Systeme oder Aspekte
Ryōbu mandara 両部曼荼羅 (jap.), „zweiteiliges Mandala“; andere Bezeichnung für das Ryōgai mandara
Ryōbu Shintō 両部神道 (jap.), Shintō-Interpretation des Mittelalters; wtl. „Shintō der beiden Teile“
ryōbu torii 両部鳥居 (jap.), Stilvariante der torii (Schreintore): besitzt zur Unterstützung der zwei Hauptpfosten vier kleine Zusatzpfosten; der Name (wtl. „torii der zwei Teile“) hat buddhistische Konnotationen (vgl. Ryōbu mandara) und dürfte nichts mit der speziellen architektonischen Bauweise zu tun haben
Ryōgai mandara 両界曼荼羅 (jap.), wtl. Mandalas der beiden Welten; Doppelset von Mandalas im Shingon Buddhismus
Ryōgen 良源 (jap.), 912–985; 18. Abt (zasu) der Tendai-Schule; unter Namen wie Jie Daishi, Ganzan Daishi, Tsuno Daishi oder Mame Daishi auch als Schutzheiliger populär
Ryōhen 良扁 (jap.), buddh. Mönch des 15. Jh.s; Shintō-Theoretiker
Ryōzen 良全 (jap.), Maler-Mönch des Tōfuku-ji, Kyoto, aktiv 14. Jh.
Ryōzen-ga-saki 霊山ヶ崎 (jap.), Ort, wo Nichiren im Jahr 1271 Regen erwirkt haben soll; wird üblicherweise mit Inamura-ga-saki, einem Felsenriff bei Kamakura, identifiziert
Ryōzen Jōdo 霊山浄土 (jap.), Reines Land im Nichiren Buddhismus; Ryōzen, wtl. mystischer Berg, stellt einen Anspielung auf den Geierberg (auch: Ryōjū-sen 霊鷲山, Berg des mystischen Geiers) dar, wo Buddha u.a. das Lotos Sutra vorgetragen haben soll (s.a. Juhō-sen, Grdhrakuta)
ryū 竜/龍 (jap.), Drache; schlangenähnliches imaginäres Tier mit großer Affinität zum Wasser
Ryūgū 龍宮 (jap.), Drachenpalast; mythologischer Ort am Meeresgrund
ryūgū-mon 龍宮門 (jap.), wtl. Tor des Drachenpalastes; chinesisch angehauchtes Tempeltor
ryūmin-yō 龍眠様 (jap.), Stil der Arhat-Darstellung nach Ryūmin (Li Longmian)
ryūō 龍王 (jap.), Drachenkönig; myth. Figur, meist mit Wasser oder mit dem Meer verbunden
S
Saddharma puṇḍarīka sūtra सद्धर्मपुण्डरीकसूत्र (skt.), „Sutra vom weißen Lotos des wunderbaren Dharma“, Lotos Sutra (jap. Myōhō renge kyō 妙法蓮華経 oder Hoke-kyō 法華経)
Sado 佐渡 (jap.), Insel im Nordosten Japans, die von vormodernen Regierungen gern als Verbannungsort politischer Gegner genützt wurde
Saga Tennō 嵯峨天皇 (jap.), 786–842; 52. japanischer Kaiser; (r. 809–823)
Saidai-ji 西大寺 (jap.), Buddhistischer Tempel in Nara, err. 765, Haupttempel der Shingon Risshū Schule
Saigyō 西行 (jap.), 1118–1190; eigentlich: Satō Norikiyo; japanischer Mönch und Dichter
Sai no Kawara 賽の河原 (jap.), Ufer des Flusses der Unterwelt
saiō 斎王 (jap.), Kult-Priesterin aus dem Tennō-Haus in den Schreinen Ise und Kamo; auch saigū; in Ise bis 1334 existent
saisei itchi 祭政一致 (jap.), Einheit von Ritus und Verwaltung bzw. von Religion und Staat
saisen 賽銭 (jap.), Spende, Spendengeld
saisen bako 賽銭箱 (jap.), Spendenbox, Kasten für Spendengeld
Saitama-ken 埼玉県 (jap.), Präfektur in der Kantō-Region Japans, nördlich von Tōkyō
Sakai Tadakatsu 酒井忠勝 (jap.), 1587–1662; Staatsbeamter und Daimyō; 1624–1638 Mitglied des obersten Regierungsrats (rōjū)
Sake 酒 (jap.), Reiswein
sakoku 鎖国 (jap.), Abschließung des Landes in der Edo-Zeit, 1639–1853
Sakuma Shōzan 佐久間象山 (jap.), 1811–1864; Gelehrter des Konfuzianismus, des Militärwesens und der Rangaku (westliche Wissenschaften)
Sakurai 桜井 (jap.), Ort in der Asuka Region, wo der erste buddhistische Tempel, der Asuka-dera (später Gangō-ji) entstand
samādhi समाधि (skt.), meditative Versenkung (jap. sanmai 三昧)
Samguk 三國/삼국 (kor.), Drei Reiche von Korea; Bezeichnung für die Zeit vom 1 Jh. v.u.Z. bis zum 7 Jh. u.Z. in der die drei Reiche Silla, Baekje und Goguryeo die koreanische Halbinsel unter sich aufteilten
Samguk sagi 三國史記/삼국사기 (kor.), „Chronik der Drei Reiche“, 1145; älteste erhaltene Chronik Koreas, behandelt die koreanische Frühgeschichte
Saṃsāra संसार (skt.), „Beständiger Fluss“, Kreislauf der Wiedergeburten, Diesseits (jap. Rinne 輪廻)
Samurai 侍 (jap.), im Westen übliche Bezeichnung eines Mitgliedes der Krieger-Klasse des vorindustriellen Japans; in Japan schriftspr. bushi
-san 山 (jap.), wtl. „Berg“; als Suffix auch: Tempel- oder Klosteranlage (im Ggs. zu Einzelhalle)
sanbō 三宝 (jap.), Drei Schätze oder Drei Juwelen, skt. triratna: Buddha, Dharma, Sangha; im Kontext des Shinto bezeichnet der Begriff ein Opfertischchen, wird in diesem Fall allerdings meist mit den Zeichen 三方 („drei Richtungen“) geschrieben.
Sancai tuhui 三才圖會/三才図絵 (chin.), „Gesammelte Illustrationen der Drei Sphären“; Enzyklopädisches illustriertes Lexikon der späten Ming-Zeit, veröffentlicht 1609
Sāñcī सांची (skt.), Ortschaft im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, bekannt für ihre buddhistischen Grabmonumente (stupa)
san'eiketsu 三英傑 (jap.), wtl. „drei ruhmreiche Helden“; ehrenhafte Sammelbezeichnung für die „Reichseiniger“ Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu
sangedatsu mon 三解脱門 (jap.), Tempeltor; Synonym für sanmon
saṃgha संघ (skt.), „(Mönchs-)Gemeinde“ (jap. sō 僧 oder sōgya 僧伽)
Sangō shiiki 三教指帰 (jap.), „Essenz der Drei Lehren“ [= Buddhismus, Konfuzianismus und Daoismus!]; frühe Schrift von → Kūkai (791)
Sanguo zhi 三国志 (chin.), Chroniken der Drei Reiche; verfasst 233–297 von Chen Shou
Sanja-sama 三社様 (jap.), wtl. Drei-Schrein-Gottheit; alltagsspr. Bezeichnung für Ensembles wie die drei Schrein von Kumano (auch Sansha-sama) oder die drei Schreingottheiten des Asakusa Jinja; s.a. Sanja Matsuri
sanjō no kyōsoku 三条の教則 (jap.), die drei elementaren Prinzipien oder Lehrsätze der „Großen Lehre“ (taikyō), also der Staatsideologie der frühen Meiji-Zeit, die 1872 erlassen wurden; auch sanjō no kyōken
Sanjō Sanetomi 三条実美 (jap.), 1837–1891; Staatsmann der Meiji-Zeit und Unterstützer der Meiji-Restauration
sanjū banshin 三十番神 (jap.), wtl. 30 Wächtergottheiten; shintōistische Schutzgötter der einzelnen Monatstage
Sanjūsangen-dō 三十三間堂 (jap.), 33 Klafter Halle; Kannon-Tempelhalle in Kyōto; offizieller buddhistischer Tempelname: Rengeō-in
Sanjūsanshin Kannon 三十三身観音 (jap.), 33 (Erscheinungsformen von) Kannon
sanjū-tō 三重塔 (jap.), dreistöckige Pagode
san meikun 三名君 (jap.), wtl. drei namhafte [Landes]herren; in der jap. Geschichtsschreibung Kennzeichnung für energische, reformfreudige Daimyō der Edo-Zeit
Sanmen Daikoku 三面大黒 (jap.), Daikoku mit drei Gesichtern bzw. Köpfen. Vom esoterischen Buddhismus beeinflusste Variante der Daikoku-Ikonographie.
sanmitsu 三密 (jap.), Drei Geheimnisse (des esoterischen Buddhismus)
sanmon 三門/山門 (jap.), Tempeltor; in der ersten Schreibung (wtl. „Dreitor“) besitzt der Begriff einen metaphysischen Hintersinn: „Tor [der Befreiung von den] drei [Hindernissen]“, auch sangedatsu mon. In der zweiten Schreibung steht san (Berg) für „Tempel“.
Sannō Gongen 山王権現 (jap.), Gottheit des Sannō Schreins
sannō torii 山王鳥居 (jap.), Stilvariante der torii (Schreintore): myōjin torii mit einem zusätzlichen Giebel
sanpai 参拝 (jap.), Tempel- oder Schreinbesuch (auch o-mairi); Rituale der Respektsbezeugung an Tempeln und Schreinen
Sanron-shū 三論宗 (jap.), Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
sansai 三才 (jap.), Laut der chinesischen Naturphilosophie drei elementare Daseinsformen: Himmel, Erde, Mensch
sanshi 三尸/三蟲 (jap.), wtl. „Drei Leichname“ oder „Drei Würmer“; auch als „Drei Leichenwürmer“ (sanshichū 三尸虫) bezeichnet; verräterische Seelengeister daoistischen Ursprungs
sanshu no jingi 三種の神器 (jap.), die mythol. Drei Throninsignien des Tennō: das Schwert Kusanagi no Tsurugi, der Spiegel Yata no Kagami und die Krumm-Juwelen, Yasakani no Magatama
Santosu no gosagyō サントスの御作業 (jap.), christliches Lehrbuch in japanischer Sprache, 1591; Originaltitel in portugiesischer Umschrift: Sanctos no gosagueo no uchi nuqigaki („Auszüge aus den Heiligengeschichten“)
Santō Kyōden 山東京伝 (jap.), 1761–1816; Edo-zeitlicher Schriftsteller und Maler
Sanzu no Kawa 三途の川 (jap.), wtl. Fluss der Drei Furten; Fluss zwischen den Welten der Lebenden und der Toten
Sao Ching Cha เสาชิงช้า (thai), „Große Schaukel“, traditionelles Wahrzeichen der thailändischen Hauptstadt Bangkok
sara sōju 沙羅双樹 (jap.), die beiden Shala-Bäume (unter denen Buddha sein Leben aushauchte)
Sarasvatī सरस्वती (skt.), indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)
Sārnāth सार्नाथ् (skt.), Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 10 km nördlich von Benares (Varanasi), bekannt für den dhamek Stupa, eines der ältesten buddhistischen Grabmonumente
saru 猿 (jap.), Affe; gehört auch zu den zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) (verwendet in dem Fall das Kanji 申)
sarume 猿女 (jap.), Priestertänzerin; wtl. „Affenfrau“
Sarutahiko 猿田彦 (jap.), Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt
satori 悟り (jap.), Erleuchtungserfahrung (bes. im Zen Buddhismus)
Satō Hiroo 佐藤弘夫 (jap.), 1953–; japanischer Religionshistoriker an der Universität Tōhoku, Sendai
Satow, Ernest (west.), 1843–1929; brit. Diplomat und Pionier der Japanologie
Satsuma 薩摩 (jap.), alte Provinz im Süden der Insel Kyūshū, in der Edo-Zeit Fürstentum (Daimyat), das sich weitgehend mit der heutigen Präfektur Kagoshima deckte.
Schmidt, Arno (west.), 1914–1979; deutscher Schriftsteller
Scorsese, Martin (west.), 1942–; amerik. Filmregisseur, drehte u.a. den Spielfilm Silence (2016) über japanische Christenverfolgungen im 17. Jh. nach einem Roman von Endō Shūsaku
Seckel, Dietrich (west.), 1920–2007; Japanologe und Kunsthistoriker an der Universität Heidelberg
segan-in 施願印 (jap.), Mudra der Schwurerfüllung
Seichō-no-ie 生長の家 (jap.), wtl. „Haus des Wachstums“, eine Neureligion, gegründet 1930
Seiryū 青竜 (jap.), wtl. Blauer Drache; Richtungstier des Ostens in der ostasiat. Kosmologie
Seishi 勢至 (jap.), Bodhisattva Mahasthamaprapta
Seishi Bosatsu 勢至菩薩 (jap.), Bodhisattva Mahasthamaprapta; Begleiter Amidas
seishin 精神 (jap.), Geist, Psyche, Mentalität; wtl. „Fein-Geist“
Seiwa Tennō 清和天皇 (jap.), 850–881; regierte als erster Kindkaiser Japans 858–876
Sekigahara 関ケ原 (jap.), Ort in der Präfektur Gifu, wo Tokugawa Ieyasu im Jahr 1600 eine Entscheidungsschlacht gewann
Sekisō Soen 石霜楚圓 (jap.), 986–1039; chin. Shishuang Chuyuan 石霜楚圓, Chan Patriarch
semui-in 施無畏印 (jap.), Mudra der Furchtlosigkeit
Sendai Daikannon 仙台大観音 (jap.), 100 m hohe Kannon Statue in der Stadt Sendai, Präfektur Miyagi, errichtet 1991
Sengoku Jidai 戦国時代 (jap.), Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615
Senju Kannon 千手観音 (jap.), Kannon mit den Tausend Händen; typische Darstellung des Bodhisattva avalokiteshvara
senkō 線香 (jap.), Räucherstäbchen
senpon torii 千本鳥居 (jap.), „Tausend torii“; Bezeichnung für die zu Tunneln verbundenen Schreintore des Fushimi Inari Taisha und anderer Inari-Schreine
Sensō-ji 浅草寺 (jap.), bekannter Tempel in Tōkyō; auch: Asakusa-dera
sentai Jizō 千体地蔵 (jap.), „tausend Jizō[statuen]“; Bezeichnung für Ansammlungen von Miniaturstatuen für Bodhisattva Jizō
Seokguram 石窟庵/석굴암 (kor.), wtl. Felsenklause; buddhistisches Heiligtum der Silla-Zeit (645–935) aus dem 8. Jh.; künstliche Felsengrotte rund um eine Steinskulptur des Budhha Shakyamuni; Teil der Bulguksa Tempelanlage auf Berg Tohamsan in Gyeongju in Südkorea
Seong Wang 聖王/성왕 (kor.), ?–554; König Seong von Baekje (heute Teil Koreas), r. 523–554; auch Seongmyeong Wang 聖明王/성명왕
seppuku 切腹 (jap.), ritueller Selbstmord durch Bauchschnitt; „Harakiri“
Sesshōseki 殺生石 (jap.), „Todesstein“; Stein, der giftige Dämpfe aussendet
setsubun 節分 (jap.), „Trennung der Jahreszeiten“; trad. letzter Tag einer der vier Jahreszeiten; heute meist letzter Tag des Winters (3. Februar)
setsuwa 説話 (jap.), Lehrerzählung, didaktische Anekdote; meist von buddh. Mönchen in Form umfangreicher Sammlungen kompiliert
-sha 社 (jap.), Shintō-Schrein, Kurzform von jinja; andere Lesung: yashiro; andere Zeichenbedeutungen: „Gesellschaft“; „Firma“
shachi 鯱 (jap.), imaginärer Fisch, Schutztier vor Feuersbrünsten; auch shachihoko
Śailēndra शैलेंद्र (skt.), „Indra der Berge“, Name einer buddhistischen Königsdynastie der Insel Java, 8.–9. Jh.
Shaka Nyorai 釈迦如来 (jap.), jap. Name des historischen Buddha, Shakyamuni
Shaka sanzon 釈迦三尊 (jap.), Dreiergruppe bestehend aus Buddha Śākyamuni (jap. Shaka Nyorai), flankiert von zwei Begleitern (meist etwas kleiner dargestellte Bodhisattvas)
shaku 笏 (jap.), Zeremonielles Zepter der Schreinpriester; trad. Emblem von Herrschern und Götterstatuen
shaku 尺 (jap.), Altes japanisches Maß für Längen. 1 shaku = 0,303m
shakubuku daikōshin 折伏大行進 (jap.), Missionierungskampagne der Sōka Gakkai, „Großer Marsch des Brechens und Unterwerfens“
Shaku Nihongi 釈日本紀 (jap.), Kommentarwerk zum Nihon shoki von Urabe Kanekata; um 1300
Śākyamuni शाक्यमुनि (skt.), „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
shamisen 三味線 (jap.), dreisaitige Langhalslaute, die mit einem großen Plektron gezupft wird
Shao Fan 邵帆 (chin.), 1964–; chinesischer Maler und Designer
Shaolin Si 少林寺 (chin.), Ursprungskloster des Shaolin-Ordens am Berg Song; Geburtsstätte des Chan Buddhismus
shari 舎利 (jap.), Reliquie eines Buddhas oder buddh. Heiligen; oft wichtiges Heiligtum eines buddh. Tempels; von skt. śarīra
Śāriputra शारिपुत्र (skt.), Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)
Shasekishū 沙石集 (jap.), Sammlung buddhistischer Erzählungen und Anekdoten, 1283 verfasst von Mujū Ichien
shen 神 (chin.), Geist (sowohl im Sinne von „Gespenst” als auch von „geistiger Kraft“); jap. shin oder kami
shendao 神道 (chin.), Göttl. Weg, Weg der Götter; chin. Aussprache von jap. shintō
shi 私 (jap.), „privat“
shi 識 (chin.), Bewusstsein (im Buddhismus zu alltägliches, getrübtes Bewusstsein abgewertet); jap. shiki, skt. vijñāna
Shiba Kōkan 司馬江漢 (jap.), 1747–1818; Maler und Gelehrter, Spezialist für „Holland-Wissenschaften“ (rangaku); experimentierte auch mit westl. Ölmalerei
shibi 鴟尾 (jap.), dekorativer Endziegel am Ende eines Dachfirstes (siehe shachi). Eine abstarktere Form dieser Dachornamente lässt sich am Dach des Tōdaiji erkennen
Shichi Fukujin 七福神 (jap.), Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft
Shichigosan 七五三 (jap.), Shichigosan-Fest für Kinder von drei, fünf, und sieben Jahren
shichijōgesa 七条袈裟 (jap.), großer Mönchsumhang (kesa) aus sieben Stoffbahnen
Shichimen Daimyōjin 七面大明神 (jap.), Berggottheit des Minobu-san, als Schutzgottheit des Lotos Sutras (Hoke-kyō) in der Nichiren-shū verehrt
shichinan 七難 (jap.), Sieben Übel; buddhistisches Konzept, Gegenstück zu den Sieben Formen des Glücks (shichifuku); s. Shichi Fukujin
shichi shōzai 七聖財 (jap.), Sieben Tugenden (Buddhismus)
shide 四手 (jap.), Papierstreifen in Zickzackform, rituelles Emblem des Shintō
Shigaraki-chō 信楽町 (jap.), Kleinstadt in der Nähe von Kyōto, bekannt für keramisches Kunsthandwerk
shīsā シーサー (jap.), Löwenwächterfiguren in Okinawa; verwandt, aber nicht identisch mit den komainu der japanischen Hauptinseln; der Name leitet sich von der lokalen Aussprache von „Löwe“ (shishi) her
Shiji 史記 (chin.), universales Geschichtswerk von Sima Qian (begonnen von seinem Vater), vollendet ca. 109 v.u.Z.
shikinen sengū 式年遷宮 (jap.), periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen
Shikoku 四国 (jap.), kleinste der vier jap. Hauptinseln; wtl. Vier-Land, da es seit dem Altertum aus vier Provinzen besteht
Shikoku hachijū hakkasho 四国八十八箇所 (jap.), Die 88 Pilgerstätten von Shikoku.
shikome 醜女 (jap.), „hässliche Frau“; Figur des Nō-Theaters; Variante der Ama no Uzume; auch: Dämonin der Unterwelt (in der Izanami-Episode)
Shimabara 島原 (jap.), Halbinsel in der Präfektur Nagasaki; bekannt für den Aufstand japanischer Bauern 1637–1638 (Shimabara-Rebellion), bei dem 37.000 überwiegend christliche Aufständische getötet wurden
Shimazono Susumu 島薗進 (jap.), 1948–; japanischer Religionshistoriker, lehrte an der Universität Tōkyō
shimenawa 注連縄 (jap.), shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.
shimetorii 注連鳥居 (jap.), Torii (Schreintor) bestehend aus zwei Pfosten und einem Seil; auch chūren torii gelesen
Shimotsuke 下野 (jap.), Provinz Shimotsuke; eine der historischen Provinzen Japans in der Kantō-Region, weitgehend identisch mit der heutigen Präfektur Tochigi
shin 心 (jap.), Herz, Seele, Bewusstsein; kokoro
shinbashira 心柱/真柱 (jap.), Bezeichnet die zentrale Säule einer Pagode, wtl. Herz-Pfeiler oder wahrer Pfeiler
shinboku 神木 (jap.), Heiliger Baum
shinbutsu bunri 神仏分離 (jap.), Trennung von kami und Buddhas; religionspolitische Maßnahme zur Entflechtung von buddh. Tempeln und Shintō-Schreinen; vereinzelt in der Edo-Zeit, vor allem aber für die frühe Meiji-Zeit (1868–1873) charakteristisch
shinbutsu bunri no rei 神仏分離令 (jap.), Verordnungen zur Trennung von kami-[Schreinen] und Buddha-[Tempeln] (ab 1868)
shinbutsu shūgō 神仏習合 (jap.), Übereinstimmung von kami und Buddhas; shintō-buddhistischer Synkretismus
shingon 真言 (jap.), wtl. „Wahres Wort“, skt. Mantra (Gebetsformel); namensgebend für den Shingon Buddhismus
Shingon-shū 真言宗 (jap.), Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
shini shōzoku 死に装束 (jap.), Totengewand
shinjitsu 信実 (jap.), Aufrichtigkeit; Wahrheit
Shinkansen 新幹線 (jap.), japanischer Hochgeschwindigkeitszug, 1964 eingeführt
shinkoku 神国 (jap.), wtl. „Götterland“
shinmei 神明 (jap.), generelle Bezeichnung für Schreingottheiten (kami); als Schreinnamen (Shinmei-sha) allerdings nur für Zweigschreine von Ise verwendet; s.a. shinmei-zukuri
shinmei torii 神明鳥居 (jap.), Stilvariante des torii (Schreintors) im sogenanten shinmei-Stil: gerade Balken, lotrechte Pfosten: auch ise torii
shinmei-zukuri 神明造 (jap.), Baustil der Schreine von Ise bzw. Stil der torii von Ise; auch shinmei torii
shinmon 神門 (jap.), wtl. Göttertor; Eingangsstrukturen von Shintō-Schreinen nach dem Muster von Palästen und buddh. Tempeln; nicht zu verwechseln mit torii
shin no mihashira 神の御柱 (jap.), „Herz-Pfeiler“; symbolischer Bauteil ohne statische Funktion unterhalb von Schreingebäuden, z.B. in Ise
Shinobazu no ike 不忍池 (jap.), Berühmter Teich im Ueno-Park in Tōkyō
Shinoda no Mori Kuzunoha Inari Jinja 信太森葛葉稲荷神社 (jap.), „Inari Schrein der Kuzunoha im Wald von Shinoda“; Inari Schrein bei Ōsaka
shinōkōshō 士農工商 (jap.), wtl. „Krieger, Bauern, Handwerker, Kaufleute“; Vier-Stände-System, in dem eine hierarchische Ordnung innerhalb der genannten endogamen Berufsstände angestrebt wird; gesell. Ideal der Edo-Zeit
Shinran 親鸞 (jap.), 1173–1262; Gründer der Jōdo Shin-Schule
Shinron 新論 (jap.), 1825 von Aizawa Seishisai geschriebene Kollektion von Essays, welche sich unter anderem mit der Tokugawa Verteidigungspolitik auseinandersetzen
Shinsen’en 神泉苑 (jap.), „Garten der göttlichen Quelle“, im Süden des ehem. Kaiserpalastes in Kyōto gelegen;
shin shinshūkyō 新新宗教 (jap.), „neu-neue Religion“; Bezeichnung für die jüngsten Neu-Religionen (shinshūkyō) Japans
shinshoku 神職 (jap.), allg. Bez. für Shintō-Priester
shinshūkyō 新宗教 (jap.), wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden
Shinshū Ōtani-ha 真宗大谷派 (jap.), japanische buddhistische Richtung; Teil der Jōdo Shinshū; Haupttempel ist der Higashi Hongan-ji in Kyōto
shintai 神体 (jap.), heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“
shintō-uke 神道請 (jap.), Glaubensüberprüfung durch Shintō-Schreine; Sonderform des terauke-Systems in der Edo-Zeit
Shirakawa-ke 白川家 (jap.), Priesterfamilie, die traditionellerweise das oberste Amt (haku) des höfischen Götteramts (Jingi-kan) innehatte und in der Edo-Zeit zusammen mit den konkurrierenden Yoshida die oberste Instanz der Shinto-Priester darstellte
Shirakawa Tennō 白河天皇 (jap.), 1053–1129; 72. Kaiser von Japan; (r. 1073–1087); übte ab 1087 als Ex-Kaiser im geistlichen Stand (daijō hōō) reale Macht aus und begründete damit die Regierung der Klosterkaiser (insei)
Shiratori Jinja 白鳥神社 (jap.), wtl. Weißvogel Schrein; in vielen Landesteilen Japans vorkommende Schreine; meist Yamato Takeru geweiht, der sich nach seinem Tod in einen weißen Vogel verwandelt haben soll
Shiratori Misasagi 白鳥陵 (jap.), Hügelgrab des mythol. Helden Yamato Takeru
shishi 獅子 (jap.), Löwe, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden
shishimai 獅子舞 (jap.), „Löwentanz“; ursprünglich trad. chin. Tanz zum Neujahrsfest
shitagasane 下襲 (jap.), Untergewand der buddhistischen Mönchstracht
shita-uri シタ賣/下売 (jap.), „Verkauf unten“; Zensurstempel auf Blockdrucken von Schauspielern um 1850, die besagten, dass das betreffende Bild nicht öffentlich ausgestellt, sondern nur unter dem Ladentisch verkauft werden durfte
Shi-Tennō 四天王 (jap.), wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet
Shitennō-ji 四天王寺 (jap.), buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)
shitōzu 襪 (jap.), Mönchssocken die bei dem Zeremonialgewand hōmo-shichigesa getragen werden
Śiva शिव (skt.), „Glückverheißender“, indische Göttheit, auch Maheshvara oder Ishvara (jap. Daijizai-ten 大自在天)
Shoku Nihongi 続日本紀 (jap.), 2. offizielle Reichschronik (797), Nachfolger des Nihon shoki (Nihongi), daher der Name „Fortsetzung des Nihongi“
Shosha negi kannushi hatto 諸社禰宜神主法度 (jap.), „Bestimmungen für Schreinpriester“ 1665
shōben yoke 小便除け (jap.), wtl. „Pissabwehr“; rel. Gegenstände (meist torii), die Leute am Pinkeln in der Öffentlichkeit hindern sollen
shōbō 正法 (jap.), Zeit des wahren Dharma
Shōbō nensho kyō 正法念處経 (jap.), kanonischer Text in 70 Kapiteln, der die Wiedergeburtslehre zum Thema hat; skt. Saddharma-smṛty-upasthāna sūtra, chin. Zhengfa nianchu jing; 538–541 von Gautama Prajñāruci ins Chinesische übertragen
shōchikubai 松竹梅 (jap.), wtl. Pinie, Bambus, Pflaume, auch „drei Freunde der kalten Zeit“; Pinie und Bambus grünen auch im Winter, die Pflaumenblüte signalisiert den Frühlingsbeginn; zusammen ein Glückssymbol für Gesundheit und langes Leben
Shōdō 勝道 (jap.), 735–817; buddhistischer Mönch aus Ost-Japan, in erster Linie als Gründer des religiösen Zentrums von Nikkō bekannt
shōen 荘園/庄園 (jap.), Lehen, feudale Landbesitzung
Shōgatsu 正月 (jap.), Neujahr, Neujahrsfest; in der Alltagssprache meist O-shōgatsu
Shōhondō 正本堂 (jap.), Spirituelles Zentrum der Sōka Gakkai (bis 1998)
Shō Kannon 聖観音 (jap.), Heilige(r) Kannon
Shōki 鍾馗 (jap.), legendärer chin. Dämonen-Töter; eigentlich ein Dämon (oni), der selbst Dämonen tötet; wird auf eine Figur aus der Tang-Zeit zurückgeführt; chin. Zhongkui
Shōkon-sha 招魂社 (jap.), wtl. „Schrein zur Herbeirufung der [Helden]seelen“; Schrein zum Gedenken an gefallene Sodaten, ab der Meiji-Zeit in Gebrauch; berühmtester Vertreter ist der Yasukuni Jinja in Tōkyō
Shōmen Kongō 青面金剛 (jap.), wtl. „grüngesichtiger Vajra“, dämonische Gottheit
Shōmonki 将門記 (jap.), mittelalterl. Heldenepos; beinhaltet das Schicksal und Nachleben des Taira no Masakado
Shōmu Tennō 聖武天皇 (jap.), 701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus
shōryō uma 精霊馬 (jap.), Seelen-Pferde; symbolische Reittiere aus Gurken und Auberginen für das O-bon-Fest
Shōten 聖天 (jap.), Gottheit in Elefantenform; auch Kanki-ten oder Kangi-ten; abgeleitet vom indischen Gott Ganesha
Shōtoku Taishi 聖徳太子 (jap.), 574–622; Prinz Shōtoku; kaiserlicher Regent
Shōun Genkei 松雲元慶 (jap.), 1648–1710; Edo-zeitlicher Bildhauer-Mönch der Ōbaku-shū, v.a. für seine fünfhundert rakan bekannt
Shōwa 昭和 (jap.), Regierungszeit des Tennō Hirohito (1926–1989)
Shōwa Tennō 昭和天皇 (jap.), 1901–1989; 124. Kaiser Japans; (r. 1926–1989); Eigenname: Hirohito.
Śrāvakayāna श्रावकयान (skt.), „Fahrzeug der Schüler“, Richtung des Buddhismus (jap. Shōmon-jō 声聞乗)
Śuddhodana शुद्धोदन (skt.), Vater von Buddha Shakyamuni, König in Nord-Indien (jap. Jōbon-ō 浄飯王)
shuin 朱印 (jap.), wtl. „roter (=offizieller) Stempel“; auch für rel. Zwecke, z.B. Stempel ins Pilgerlogbuch verwendet
shuji 種子 (jap.), Symbolische Sanskrit-Zeichen in Siddham-Schrift; wtl. Samen (Skt. bija); auch bonji 梵字, „indische Zeichen“; v.a. in rituellen Texten des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Gebrauch
shukke 出家 (jap.), buddh. Mönch; wtl. „der das Haus/die Familie verlässt“
Shukongō-jin 執金剛神 (jap.), skt. Vajrapani. Buddhistische Wächterfigur
shunga 春画 (jap.), wtl. „Frühlingsbilder“; Gemälde und Druckwerke mit expliziten sexuellen Darstellungen
śūnyatā शून्यता (skt.), „Leere, Nichts“, im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept (jap. kū 空)
Shuqi 叔齊 (chin.), legendäre Figur aus der chinesischen Frühzeit (frühe Zhou-Dynastie, 11. Jh. v.u.Z.); zusammen mit seinem Bruder Boyi Held einer konfuzianischen Erzählung über Loyalität und Opferbereitschaft
shura-mono 修羅物 (jap.), Nō Stücke von tragischen Kriegerhelden; abgeleitet von den Kriegergeistern [a]shura
Shusse Daikoku 出世大黒 (jap.), wtl. „Karriere“-Daikoku; geläufiger Beinamen des Glücksgottes Daikoku
Shuten Dōji 酒顛童子 (jap.), wtl. etwa Sauf-Knabe; berüchtigter Dämon (oni) der Heian-Zeit
-shū 宗 (jap.), rel. Schule, Richtung, Sekte
shūgyō 修業 (jap.), Übung, Ausbildung; im rel. Kontext meist verbunden mit körperlichem Einsatz und/oder Askese
shūha 宗派 (jap.), rel. Schule oder Sekte, Glaubensgemeinschaft
shūha shintō 宗派神道 (jap.), Sektenshintō, s.a. kyōha shintō
shūmon aratame 宗門改 (jap.), „Glaubensüberprüfung“; religiöse Kontrolle in der Edo-Zeit
shūmon aratame chō 宗門改帳 (jap.), Glaubensüberprüfungsregister
shūmon aratame yaku 宗門改役 (jap.), frühmoderne Behörde zur Glaubensüberprüfung
shūnen 執念 (jap.), Rachsucht, Groll, Obsession
shūshin 修身 (jap.), Moral- bzw. Ethikunterricht im ehemaligen jap. Schulsystem
siddhaṃ सिद्धं (skt.), „Vollendet“, antike Schriftform der indischen Brahmanen, die später auch im ostasiat. esoterischen Buddhismus Anwendung fand (jap. shittan 悉曇 oder bonji 梵字)
Siddhārtha सिद्धार्थ (skt.), Eigennamen des historischen Buddha, shakyamuni (jap. Shiddatta 悉達多)
Siebold, Philipp Franz von (west.), 1796–1866; deutscher Arzt, Naturforscher, Japanreisender und Sammler; Pionier der Japanforschung
Silla 新羅/신라 (kor.), frühes koreanisches Reich, das die Halbinsel von 668 bis 935 beherrschte
Sima Qian 司馬遷 (chin.), 145?–86? v.u.Z.; Han-zeitlicher Historiker, Begründer der chinesischen Historiographie
Sindhu सिन्धु (skt.), Indus; Fluss im heutigen Pakistan (Quellgebiet im tibetischen Himalaya), der lange die Grenze zwischen persischer und indischer Einflusssphäre darstellte
Sixtus V (west.), 1521–1590, Pontifikat 1585–1590; Nachfolger von Papst Gregor XIII, empfing wie dieser die japanische Tenshō-Mission in Rom
Soga no Emishi 蘇我蝦夷 (jap.), 587–645; Staatsmann (oberster Minister) in der Asuka-Zeit
Soga no Iname 蘇我稲目 (jap.), 506–570; japanischer Staatsmann unter Kinmei Tennō; festigte durch die Verheiratung seiner Töchter mit dem Kaiserhaus die dominierende Stellung seiner Familie im 6. und 7. Jh.
Soga no uji 蘇我氏 (jap.), Soga-Klan, die ersten Förderer des jap. Buddhismus
Soga no Umako 蘇我馬子 (jap.), 551?–626; Staatsmann; Sohn des Soga no Iname
Somin Shōrai 蘇民将来 (jap.), Figur aus einer Legende, die auf das Bingo fudoki (Lokalchronik des 8. Jh.) zurückgeht; Glücksbringer
sonaemono 供え物 (jap.), Opfergabe
Song 宋 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie, 960–1279
Songshan 嵩山 (chin.), Berg Song, Gebirge in Zentralchina, 1500m; zählt trad. zu den fünf heiligen Bergen des Daoismus;
sonnō jōi 尊王攘夷 (jap.), „Ehrt den Kaiser, verjagt die Barbaren“; anti-westlicher Slogan des 19. Jh.s (Zitat aus den Frühling- und Herbstannalen des Konfuzius)
sorei 祖霊 (jap.), Ahnenseele
sotdae 솟대 (kor.), Zeremonielle Stäbe der koreanischen Volksreligion, meist mit Vogelskulptur
sotoba 卒塔婆 (jap.), hölzerne Grabbeigabe; abgeleitet von skt. stupa, aus dem sich auch die sino-japanische „Pagode“ (tō) entwickelte
Sotoba Komachi 卒都婆小町 (jap.), „Komachi am Grab“; Motiv aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi, dramatisiert in Nō, Kabuki oder ukiyo-e
Sōfuku-ji 崇福寺 (jap.), Buddhistischer Tempel in Nagasaki; 1629 errichtet
sōgiya 葬儀屋 (jap.), Bestatter, Bestattungsfirma
sōgō 僧綱 (jap.), Behörde für buddhistische Angelegenheiten (Altertum)
sōhei 僧兵 (jap.), Kriegermönch, Mönchssoldat
Sōjōbō 僧正坊 (jap.), wtl. in etwa „Erzabt“; der buddhistische Titel ist aber in erster Line als Eigennamen eines tengu-Königs bekannt; Minamoto no Yoshitsune soll von diesem tengu die Kunst des Schwertkampfes erlernt haben
Sōka Gakkai 創価学会 (jap.), wtl. in etwa „Organisation zum Studium vermehrter Werte“; neu-religiöse buddhistische Laienorganisation, gegr. 1930
Sōni-ryō 僧尼令 (jap.), "Bestimmungen für Mönche und Nonnen"; gesetzliche Bestimmungen über das Verhalten von Mönchen und Nonnen
sōrin 相輪 (jap.), Stab an der Spitze einer Pagode, üblicherweise mit neun Ringen versehen
sōshiki 葬式 (jap.), Begräbnis, Bestattung, Totenritus
sōshiki bukkyō 葬式仏教 (jap.), „Begräbnis-Buddhismus“; Buddhismus, der auf die Abhaltung von Totenriten fokussiert ist
Starvos, Matthew (west.), amerikanischer Japanologe und Historiker, lehrt an der Universität Sidney
Steinkellner, Ernst (west.), 1937–; Indologe, Tibetologe und Buddhismusforscher an der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Strong, John (west.), 1948-; US-amerikanischer Indologe und Buddhismuskundler
stūpa स्तूप (skt.), „Hügel“, Grabmonument (jap. tō 塔 oder sotoba 卒塔婆)
Subhūti सुभूति (skt.), einer der Zehn Schüler des Buddha; Fragensteller im Diamant Sutra (jap. Shubodai 須菩提 oder Gekū Daiichi 解空第一)
Sueki Fumihiko 末木文美士 (jap.), 1949–; Spezialist für japanische Buddhismusgeschichte, Professor emeritus der Universität Tokyo.
Sugahara Shinkai 菅原信海 (jap.), 1925–2018; japanischer Religionshistoriker an der Waseda Universität; leitender Ordensvertreter (daisōjō) des Tendai-Buddhismus
Sugawara no Michizane 菅原道真 (jap.), 845–903, Heian-zeitl. Staatsmann und Gelehrter; posthum als Tenman Tenjin vergöttlicht, heute Gott der Gelehrsamkeit
sugi 杉 (jap.), Japanische Zeder
Sui 隋 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie, 581–618
Suigetsu Kannon 水月観音 (jap.), Wassermond Kannon; Motiv Kannons an mondbeleuchtetem Meer
suijaku 垂迹 (jap.), wtl. kami-Spur (eines Buddha); buddh. Bezeichnung für → kami
suijin 随神 (jap.), ikonographische Wächterfigur in Schreintoren der Edo-Zeit (z.B. Yōmei-mon); urspr. Palastwächter der Heian-Zeit, in letzerem Fall aber 随身 geschrieben
Suiko Tennō 推古天皇 (jap.), 554–628; Kaiserin(!) Suiko; 33. Tennō Japans (r. 593–628)
Suinin Tennō 垂仁天皇 (jap.), 11. kaiserl. Herrscher Japans, leg. Regiergungszeit 29 v.–70 n.u.Z.
Sujātā सुजाता (skt.), „Die Wohlgeborene“, Magd, die Buddha eine Schale Milchreis darbrachte
Sujin Tennō 崇神天皇 (jap.), 97–30 v.u.Z. (mythol. Regierungszeit); 10. japanischer Kaiser
Sukunabikona 少名毘古那 (jap.), winzige Gottheit, Gefährte oder alter ego von Ōkuninushi, auch: Sukunahikona
sukuyō-dō 宿曜道 (jap.), wtl. Weg der Sternbilder und Planeten; indisch-chinesisches astrologisches System, das vor allem im esoterischen Buddhismus (mikkyō) gepflegt wurde
Sukuyō-kyō 宿曜経 (jap.), Sutra der Sternbilder
Sumeru सुमेरु (skt.), Weltenberg des indisch-buddhistischen Universums, üblicherweise sanduhrförmig dargestellt; auch: Meru (jap. Shumisen 須弥山)
Sumō 相撲 (jap.), japanischer Ringkampf
Sun Wukong 孫悟空 (chin.), Held in Affengestalt des chinesischen Klassikers Reise in den Westen (Xi you ji 西遊記, 16. Jh.); jap. Songokū
Susanoo 須佐之男/素戔男 (jap.), mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
Suseri-hime 須勢理毘売 (jap.), Tochter Susanoos, Ehefrau Ōkuninushis
susuki 芒/ススキ (jap.), Miscanthus sinensis oder Chinaschilf; Schilfgras, das u.a. zur Herstellung von chinowa verwendet wird, s.a. chigaya
Suwa Taisha 諏訪大社 (jap.), traditionsreicher Schrein in der Präfektur Nagano
Suzaku 朱雀 (jap.), Richtungstier des Südens; wtl. Roter Vogel
Suzuki Daisetsu 鈴木大拙 (jap.), 1870–1966; japanischer Intellektueller und Publizist, der durch englischsprachige Werke den Zen-Buddhismus im Westen bekannt machte; publizierte als Daisetz T. Suzuki
Suzuki Harunobu 鈴木春信 (jap.), 1725?–1770; führender ukiyo-e Künstler der mittleren Edo-Zeit
svastika स्वस्तिक (skt.), „Swastika“, indisches Glückssymbol; in Japan buddhistisches Symbol, meist linksgewinkelt (im Gegensatz zum „Hakenkreuz“) (jap. man-ji 卍)
Svayambhūnātha स्वयम्भूनाथ (skt.), Tempel in Kathmandu, Nepal, mit einem der ältesten buddhistischen stupas; auch als „Affentempel“ bekannt
T
tabisho 旅所 (jap.), wtl. „Reiseort“; Ziel einer Prozession mit tragbarem Schrein (mikoshi) bei Schreinfesten
Tachibana Morikuni 橘守国 (jap.), 1679–1748; Edo-zeitlicher Künstler und Buchillustrator der Kanō-Schule
tachikaerimono 立ち返り者 (jap.), wtl. sofortiger Rückkehrer; rekonvertierter (Christ); Person, die (dem Christentum) abschwört, es aber heimlich weiter praktiziert
Tado Taisha 多度大社 (jap.), Shintō-Schrein in der Stadt Kuwana in der Präfektur Mie
Tagata Jinja 田縣神社 (jap.), Schrein bei Nagoya, bekannt für seine (männlich konnotierten) Fruchtbarkeitsriten (hōnen matsuri)
Tagitsu-hime 湍津姫 (jap.), mittlere der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo
Tagori-hime 田心姫 (jap.), dritte der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo; urspr. wohl Takiri-hime 田霧姫 (Nihon shoki), in etwa „Nebel-Mädchen“
tahō-tō 多宝塔 (jap.), einstöckiger Pagodentyp, wtl. „Vielschatzpagode“
taifū 台風 (jap.), „Taifun“; tropischer Wirbelsturm mit hohen Windstärken und starken Niederschlägen
Taiheiki 太平記 (jap.), Historisches Epos aus dem späten 14. Jh., behandelt den Konflikt zwischen Nördlichem und Südlichem Kaiserhof
taiji 太極 (chin.), Urmaterie, wtl. das Große Äußerste
Taika 大化 (jap.), wtl. „großer Wandel“; Jahresdevise 645–650; 645 erfolgte in der Tat eine umfassende Reform des Rechts-, Verwaltungs- und Kalenderwesens und eine Neuordnung des Adels
Taika kaishin 大化改新 (jap.), „Reformen des großen Wandels“; politischer Umschwung unter Kaiser Kōtoku im Jahre 646; Zentralisierung des Landes und Sinisierung des Staatssystems
taikyō senpu undō 大教宣布運動 (jap.), Kampagne des Großen Lernens oder auch Große Indoktrinierungs-Kampagne, 1870–1884; staatl. Initiative der frühen Meiji-Zeit zur Verbreitung der Ideale des Tennō-Loyalismus
Taima mandara 当麻曼陀羅 (jap.), Darstellung von Amidas Reinem Land
taimitsu 台密 (jap.), esoterischer Zweig der Tendai-Schule
Taira 平 (jap.), Kriegerfamilie, die im 12. Jh. um die pol. Vorherrschaft in Japan kämpfte; auch Heike
Taira no Kiyomori 平清盛 (jap.), 1118–1181; Feldherr und Diktator am Ende der Heian-Zeit; unterlag im Genpei-Krieg den Minamoto
Taira no Masakado 平将門 (jap.), Heian-zeitlicher Rebel, ?–940
Taira no Tomomori 平知盛 (jap.), 1152–1185; Heerführer des Taira-Klans, Sohn des Taira no Kiyomori; starb in der Seeschlacht von Dan-no-ura
taisha 大社 (jap.), Shintō-Schrein, wtl. Großschrein
Taishaku-ten 帝釈天 (jap.), Skt. Indra, eine der wichtigsten Gottheiten (deva) der indischen Mythologie. In Japan meist mit Brahma (jap. Bonten) in einem Atemzug genannt
Taishan 泰山 (chin.), höchster Berg in der chin. Provinz Shandong und traditionelles rituelles Zentrum; gilt als einer von fünf heiligen Bergen Chinas
Taishō 大正 (jap.), 1879–1926; zweiter Tennō des modernen Japan, Sohn des Meiji Tennō; seine Amtszeit (1912–1926) wird als Taishō-Zeit bezeichnet
Taishō shinshū daizōkyō 大正新脩大藏經 (jap.), Taishō Tripitaka, Taishō Kanon; in der Ära Taishō (1912–1926) revidierte Ausgabe des chinesischen buddhistischen Kanons
Taishō Tennō 大正天皇 (jap.), 1879–1926 (r. 1912–26); Sohn des Meiji Tennō; persönlicher Namen Yoshihito
Taiyū-in 大猷院 (jap.), Mausoleum des 3. Tokugawa Shōguns, Iemitsu, err. 1652–53
Taizan-ō 泰山王 (jap.), Siebenter König bzw. Richter des buddhistischen Totengerichts; abgeleitet vom chinesischen Berg Taishan, einem der heiligen Berge Chinas
Taizōkai mandara 胎蔵界曼陀羅 (jap.), Mutterschoß-Welt-Mandala; Mandala des Buddha Dainichi in seiner „Mutterschoß-Welt“ (Taizōkai)
tajū-tō 多重塔 (jap.), mehrstöckige Pagode
Takachiho 高千穂 (jap.), Hochland im heutigen Kyūshū, wo der Himmelsenkel Ninigi herabgestiegen sein soll
Takai Ranzan 高井蘭山 (jap.), 1762–1838; Romanautor der Edo-Zeit
Takama-no-hara 高天原 (jap.), wtl. „Die Hohen Himmelsgefilde“, mythol. Bez. für das Reich der Himmlischen Götter; auch Takama-ga-hara
Takamimusubi 高御産巣日神 (jap.), einer der „drei Kami der Schöpfung“, Himmelsgottheit
Takaoka Daibutsu 高岡大仏 (jap.), ca. 16m hohe Buddha Statue in der Stadt Takaoka, Präfektur Toyama
Takao-san 高尾山 (jap.), Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs
takarabune 宝船 (jap.), Schatzschiff der Sieben Glücksgötter
Takashima 鷹島 (jap.), Insel in der Präfektur Nagasaki in der Bucht vor der Stadt Matsuura
Takeda 武田 (jap.), Familie von mächtigen Kriegsherren der Sengoku-Zeit; bekanntester Vertreter Takeda Shingen
Takeda Shingen 武田信玄 (jap.), 1521–1573; Feudalfürst und Kriegsherr
Takemikazuchi 建御雷 (jap.), Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt
Takezaki Suenaga 竹崎季長 (jap.), 1246 – 1314; kämpfte während der Mongoleninvasion Japans; gab die Mōkō shūrai ekotoba in Auftrag
Takuhata-hime 栲幡姫 (jap.), Tochter des semi-historischen Herrschers Yūryaku und Kult-Prinzessin in Ise; wtl. Prinzessin Maulbeer-Webstuhl
Takuki Yoshimitsu 鐸木能光 (jap.), 1955–; japanischer Musiker, Autor und komainu-Forscher
tamagaki 玉垣 (jap.), Zaun einer Schreinanlage, wtl. „Juwelenzaun“
Tamamo no Mae 玉藻の前 (jap.), legendäre Hofdame und Kurtisane des Toba Tennō; Fuchsgeist
tamashii 魂 (jap.), Geist, Seele
Tamayori-hime 玉依姫 (jap.), Meeresgottheit; Tochter des Meereskönigs Watatsumi
Tamon-ten 多聞天 (jap.), Synonym von Bishamon-ten, Himmelswächter des Nordens (skt. Vaishravana)
Tamukeyama Hachiman-gū 手向山八幡宮 (jap.), gegr. 749 als Schutzschrein des Großen Buddha (daibutsu) von Nara, erster Zweig- oder Filialschrein des Usa Hachiman-gū (Kyūshū)
Tamura Hachidaiyū 田村八太夫 (jap.), Oberhaupt einer shamanistischen Gilde während der Edo-Zeit mit Sitz in Asakusa; der Begriff war zunächst eine Art Eigenname und entwickelte sich dann zum Titel
Tanabata 七夕 (jap.), Tanabata-Fest am 7. 7., das sogenannte „Sternenfest“: zwei Sterne (Wega und Altair, in Ostasien Ochsenknecht und Himmelsprinzessin), die einst Liebende auf Erden waren, kommen sich einmal im Jahr am Himmel wieder nahe
Tanaka Chigaku 田中智学 (jap.), 1861–1939; ausgeb. buddh. Mönch und Schriftsteller; Begründer des Nichirenismus (nichiren shugi), einer ultra-nationalistischen Auslegung des Nichiren Buddhismus
Tanba 丹波 (jap.), Provinz Tanba; historische Provinz im NW Kyōtos; umfasst Teile der heutigen Präfekturen Kyōto und Hyōgo
Tang 唐 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie, 618–907
Tange Kenzō 丹下健三 (jap.), 1913–2005; japanischer Architekt und Städteplaner
tantra तन्त्र (skt.), „Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich Sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)
tanuki 狸 (jap.), Tanuki; Marderhund
Tanuma Okitsugu 田沼意次 (jap.), 1719–1788; Berater des Tokugawa-Shōgunats; arbeitete sich vom niederen Samurai in die Regierungsspitze hoch und initiierte eine Währungsreform
Tanzan Jinja 談山神社 (jap.), Schrein in den Bergen südlich von Nara, wo u.a. Nakatomi no Kamatari verehrt wird; vor der Meiji-Restauration gemischt-religiöse Kultstätte, die unter dem Namen Tōnomine bekannt war; daher gibt es hier auch eine (eigentlich buddhistische) dreizehnstöckige Pagode
Tarō-san 太郎山 (jap.), Berg und eines der drei Hauptheiligtümer des Futarasan Jinja
tatarigami 祟り神 (jap.), verfluchender Gott; aus tatari — Fluch, und kami — Gottheit
tate-eboshi 立烏帽子 (jap.), Hut der Höflings- und Priestertracht
Tatsu-no-guchi 龍ノ口 (jap.), wtl. Drachenmaul; Mündung des Sakaigawa in Katase-Enoshima; einst Hinrichtungsstätte, heute Ort des Nichiren Tempels Ryūkō-ji (Drachenmaul-Tempel)
Taut, Bruno (west.), 1880–1938; deutscher Architekt der Zwischenkriegszeit, der unter dem Nationalsozialismus (1933–1936) in Japan Asyl fand
Teeuwen, Mark (west.), 1966–; niederländischer Japanologe und Shintō-Experte, lehrt an der Universität Oslo
Teimei Kōgō 貞明皇后 (jap.), 1884–1951; Frau des Taishō Tennō, persönlicher Name Sadako
Teisai Hokuba 蹄斎北馬 (jap.), 1771–1844; Künstler und Schüler des Katsushika Hokusai
temizuya 手水舎 (jap.), Schrein- oder Tempelbrunnen zum Reinigen von Mund und Händen
tenbōrin-in 転法輪印 (jap.), Mudrā des Dharma-Rad-Drehens; Symbol für eine Predigt
tenbu 天部 (jap.), Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. Deva)
Tendai-shū 天台宗 (jap.), Tendai-Schule, chin. Tiantai
tengu 天狗 (jap.), wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen
Tengu zōshi 天狗草紙 (jap.), fragmentarisch erhaltene Bildrolle aus der Kamakura-Zeit (1296), in deren Mittelpunkt als tengu dargestellte, unmoralische Mönche stehen
tenjiku-yō 天竺様 (jap.), „indischer Stil“; Typus eines Tempeltores; wurde aufgrund der irreführenden Verbindung mit Indien von Ōta Hirotarō im 20. Jahrhundert in daibutsu-yō umbenannt
Tenjin 天神 (jap.), wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin
Tenji Tennō 天智天皇 (jap.), 626–672; 38. Kaiser Japans; (r. 661–672); Eigenname: Naka-no-Ōe
tenka 天下 (jap.), Reichsgebiet, Großreich; wtl. [alles Land] unter dem Himmel
Tenkai 天海 (jap.), 1536?–1634; Abt und Reformer des Tendai Buddhismus, religiöser Berater des Tokugawa Shōgunats; auch: Nankōbō Tenkai; Jigen Daishi
Tenkawa Daibenzaiten-sha 天河大弁財天社 (jap.), Schrein der Göttin Benzaiten in der Präfektur Nara
Tenman Tenjin 天満天神 (jap.), Shintō-Gott, Apotheose des Sugawara no Michizane
tenmei 天命 (jap.), „Mandat des Himmels“; konfuzianisches Konzept einer himmlischen Macht, die Herrscher oder Dynastien auf der Grundlage ihrer „Tugend“ einsetzt oder abberuft
tenmon 天文 (jap.), Himmelskunde, proto-wissenschaftliche Astronomie
tenmon hakase 天文博士 (jap.), wtl. „Doktor der Himmelskunde“; Titel für Yin Yang Meister (onmyōji)
Tenmu Tennō 天武天皇 (jap.), 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
Tennō 天皇 (jap.), jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels
tennō heika 天皇陛下 (jap.), kaiserliche Majestät; ehrenvolle Bezeichnung für den amtierenden Tennō
Tenri-kyō 天理教 (jap.), „Schule des Himmlischen Prinzips“; neureligiöse Gruppierung, gegr. 1838
Tenshō 天正 (jap.), Japanischer Ära-Namen, 1573–1592; Zeit der militärischen Einigung Japans unter Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi
Tenshō Daijin 天照大神 (jap.), sinojap. Lesung von Amaterasu Ōmikami
Tenshō ken'ō shisetsu 天正遣欧使節 (jap.), Tenshō-Mission oder Tenshō-Gesandtschaft; Besuch einer Delegation junger japanischer Adeliger in Europa, 1582–1590 (Tenshō-Ära)
Tenshō shisetsu 天正使節 (jap.), Tenshō-Gesandtschaft; diplomatische Mission zur Zeit der Tenshō-Ära, die zwischen 1582–1590 von Japan nach Rom führte, durchgeführt von vier jugendlichen Samurai, die von den Jesuiten christlich erzogen worden waren
Tentei 天帝 (jap.), Daoist. Gottheit des Polarsterns, wtl. Himmelsherrscher
Tenteko Matsuri てんてこ祭 (jap.), Fruchtbarkeitsfest in Nishio, Nagoya, bei dem aus Rettichen geschnitzte Phallus-Attrappen zum Einsatz kommen
teppō 鉄砲 (jap.), Gewehr, Schießeisen; auch: explosives Wurfgeschoss
Teppōzu Inari Jinja 鉄砲洲稲荷神社 (jap.), Inari Schrein in Tōkyō
tera 寺 (jap.), buddhistischer Tempel; das Wort leitet sich von einem koreanischen Begriff her, der ehemals in etwa tyər ausgesprochen wurde
terauke 寺請 (jap.), obligatorische Bestätigung der Mitgliedschaft bei einem buddhistischen Tempel; diente in der Edo-Zeit zum Nachweis des nicht-christlichen Status
terauke seido 寺請制度 (jap.), System der buddhistischen Zertifikation der Rechtgläubigkeit
teruteru bōzu 照る照る坊主 (jap.), wtl. Schönwetter Mönchlein; Puppe, die Schönwetter bringen soll
Theravāda थेरवाद (pali), „Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)
tiangou 天狗 (chin.), wtl. Himmelshund; mythol. Gestalt der chin. Kosmologie, Namensgeber des japanischen tengu
Tiantai 天台 (chin.), chin. Vorläufer des Tendai Buddhismus; urspr. Name eines chin. Klosterbergs (Tiantai-shan)
Tiantai-shan 天台山 (chin.), Berg Tiantai; Zentrum des chin. Tiantai Buddhismus, aus dem der japanische Tendai Buddhismus hervorging
Tiantan 天壇 (chin.), Tempel des Himmels oder wtl. Altar des Himmels in Beijing; Anlage für kaiserliche Riten der Ming- und Qing-Zeit; Unesco Weltkulturerbe
tianzi 天子 (chin.), Titel des chinesischen Kaisers
Toba Tennō 鳥羽天皇 (jap.), 1103–1156, r. 1107–1123; 74. jap. Kaiser (Heian-Zeit); regierte nach seinem Rücktritt als „Klosterkaiser“
Tobatsu Bishamon-ten 兜跋毘沙門天 (jap.), wtl. Bishamon-ten aus Turfan bzw. Zentralasien
Toda Jōsei 戸田城聖 (jap.), 1900–1958; Mitbegründer und zweiter Präsident der neurel. Bewegung Sōka Gakkai
Togakushi-yama 戸隠山 (jap.), Berg und religiöses Zentrum in der Provinz Nagano
Tokoyo 常世 (jap.), Land der Unsterblichkeit, Land der Unvergänglichkeit
Tokudō 徳道 (jap.), Mönch der frühen Nara-Zeit; Begründer des Hase-dera, dessen Hauptheiligtum, ein 10m hoher elfköpfiger Kannon, er selbst geschnitzt haben soll
Tokugawa 徳川 (jap.), Kriegerdynastie, die während der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603–1867) das Amt des Militärmachthabers (Shōgun) inne hatte.
Tokugawa Hidetada 徳川秀忠 (jap.), 1579–16323; r. 1605–1623; zweiter Shōgun der Tokugawa-Dynastie
Tokugawa Iemitsu 徳川家光 (jap.), 3. Tokugawa Shōgun (1604–1651), r. 1623–1651
Tokugawa Ietsuna 徳川家綱 (jap.), 1641–1680; vierter Shōgun und erster minderjähriger Machtinhaber der Tokugawa-Dynastie (r. 1651–1680)
Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.), 1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger
Tokugawa Mitsukuni 徳川光圀 (jap.), 1628–1701; Daimyō von Mito, konfuzianischer Gelehrter und Historiker
Tokugawa Nariaki 徳川斉昭 (jap.), 1800–1860; Daimyō von Mito; Staatsmann; Vertreter der sonnō jōi-Ideologie
Tokugawa Tsunaeda 徳川綱條 (jap.), 1656–1718; dritter Daimyō von Mito; Neffe und Adoptivsohn seines Vorgängers Tokugawa Mitsukuni
Tokugawa Tsunayoshi 徳川綱吉 (jap.), 1646–1709; fünfter Shōgun der Tokugawa Dynastie, wegen seiner Tierliebe auch als dog shōgun bezeichnet
Tokugawa Yoshinao 徳川義直 (jap.), 1601–1650; Sohn von Tokugawa Ieyasu und erster Tokugawa-Daimyō von Owari
Tokugawa Yoshinobu 徳川慶喜 (jap.), 1837–1913; letzter Tokugawa-Shōgun aus der Linie der Mito Tokugawa; (r. 1866–1867); auch Tokugawa Keiki
Tonokōri 都於郡 (jap.), Stammsitz des Hauses Itō 伊東 in der Provinz Hyūga (heute Saito, Präf. Miyazaki)
toraṇa तोरण (skt.), „Bogen“, Torbogen, Tor
Tori Busshi 止利仏師 (jap.), tätig um 600; wtl. Buddhameister Tori; Bildhauer aus der Familie Kuratsukuri-be, einer Sippe von Sattelmachern mit koreanischen Wurzeln
torii 鳥居 (jap.), Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
Toriyama Sekien 鳥山石燕 (jap.), 1712–1788; Künstler und Gelehrter; vor allem bekannt für seine illustrierten Gespenster-Enzyklopädien
Tosa 土佐 (jap.), ehem. Provinz auf der Insel Shikoku, heute Kōchi-ken
toshi no ichi 年の市 (jap.), Jahrmarkt zum Jahresende; wtl. „Jahr-Markt“
Tōdaiji 東大寺 (jap.), Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
Tōji 東寺 (jap.), Ost-Tempel in Kyōto, eig. Kyōō Gokoku-ji (Tempel des Königs der Lehre zum Schutz des Landes)
Tōjō Hideki 東條英機 (jap.), 1884–1948; General und Premierminister während des 2. WKs; verurteilter Kriegsverbrecher; kami des Yasukuni Schreins
Tōka Ebisu 十日戎 (jap.), wtl. Ebisu des 10. Tages; wichtiges Schreinfest des Ebisu am 10 Januar
tōmitsu 東密 (jap.), esoterischer Zweig der Shingon-Schule
Tōnomine 多武峰 (jap.), Heiliger Berg südlich von Nara, wo u.a. der Ahnherr der Fujiwara Nakatomi no Kamatari im Tanzan Schrein verehrt wird
tōrō 灯篭 (jap.), Laterne, meist Stein oder Metall
tōrō nagashi 灯篭流し (jap.), Laternenflotte
Tōshō Daigongen 東照大権現 (jap.), wtl. „Große göttl. Manifestation, die den Osten erleuchtet“; Götternamen des Tokugawa Ieyasu
Toyokawa Inari 豊川稲荷 (jap.), Inari Kultstätte in Toyokawa, Aichi-ken; eig. ein buddh. Tempel, Myōgon-ji
Toyokuni Daimyōjin 豊国大明神 (jap.), posthumer Name des vergöttlichten Toyotomi Hideyoshi; Gottheit des Toyokuni Jinja; alternative Lesung: Hōkoku Daimyōjin
Toyokuni Jinja 豊国神社 (jap.), Schrein in Kyōto; Sitz des vergöttlichten Toyotomi Hideyoshi
Toyota Hokkei 魚屋北渓 (jap.), 1780–1850; ukiyo-e-Künstler der Edo-Zeit, erster Schüler des Katsushika Hokusai; auch bekannt unter den Künstlernamen Aiogazono 葵園, Aoigaoka 葵岡 and Kyōsai 拱斎
Toyotama-hime 豊玉姫 (jap.), „Prinzessin Juwelenreich“; Tochter des Meereskönigs und Frau des Hiko Hohodemi
Toyotomi Hideyori 豊臣秀頼 (jap.), 1593–1615; Sohn und entmachteter Nachfolger des Kriegsherren und Reichseinigers Toyotomi Hideyoshi
Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 (jap.), 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)
tozama daimyō 外様大名 (jap.), Gruppe von Daimyō die erst nach der Schlacht von Sekigahara zu Vasallen von Tokugawa Ieyasu wurden; ehemalige Gegner der Tokugawa Shōgune
Trailokyavijaya त्रैलोक्यविजय (skt.), „Bezwinger der drei Welten“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Gōzanze 降三世)
Tripiṭaka त्रिपिटक (skt.), „Drei Körbe“, kanonische Schriften des Buddhismus (jap. Sanzō 三蔵)
Tsongkhapa ཙོང་ཁ་པ་བློ་བཟང་གྲགས་པ་ (tibet.), 1357–1419; tibetischer Mönchsgelehrter, Begründer der Gelug-Schule, der heute dominanten Richtung des tibetischen Buddhismus
tsuchigumo 土蜘蛛 (jap.), Erdspinne; in den Mythen gelegentlich im Sinne von „Höhlenmensch“ bzw. „primitiver Ureinwohner“ gebraucht; in späteren Legenden als Spinnenmonster aufgefasst
Tsuda Sōkichi 津田左右吉 (jap.), 1873–1961; jap. Historiker und Religionswissenschaftler, in der Kriegszeit wegen kritischer Geschichtsauffassung unter Berufsverbot, später rehabilitiert
Tsukioka Yoshitoshi 月岡芳年 (jap.), 1839–1892; Maler; ukiyo-e-Küstler
Tsukuyomi 月読 (jap.), Mondgottheit, Bruder der Sonnengöttin Amaterasu; wtl. Mondleser oder Monatszähler; auch Tsukiyomi gelesen
Tsuno Daishi 角大師 (jap.), wtl. „gehörnter Großmeister“; Beinamen des Mönchs Ryōgen in seiner Gestalt als Dämon
Tsurezuregusa 徒然草 (jap.), „Aufzeichnungen aus Mußestunden“; Gedanken und Anekdoten von Yoshida Kenkō, verfasst ca. 1330–1332
tsuru 鶴 (jap.), Kranich
Tsurugaoka Hachiman-gū 鶴岡八幡宮 (jap.), repräsentativster Schrein des ehemaligen Shōgunats in Kamakura; Gründung durch die Familie Minamoto, die Hachiman als Ahnengottheit verehrten
Tsushima 対馬 (jap.), Insel in der Meerenge zwischen Korea und Japan. Obwohl näher zu Korea gelegen (50 km) wird Tsushima traditionellerweise Japan zugerechnet.
Tsuwano 津和野 (jap.), Fürstentum bzw. Stadt im Westen der Hauptinsel Honshū, heute Teil von Shimane-ken.
tsuya 通夜 (jap.), nächtliche Totenwache
tung-i 東夷 (chin.), „Ostbarbaren“; chinesische Bezeichnung für Japaner und/oder Koreaner
Tuṣita तुषित (skt.), höchster Himmel im indisch-buddhistischen Pantheon (jap. Tosotsu-ten 兜率天)
U
ubasoku 優婆塞 (jap.), buddhistischer Laienanhänger; abgeleitet von Sanskrit upāsaka; in der Frühzeit des jap. Buddhismus oft für inoffizielle, d.h. nicht ordinierte Mönche gebraucht
Üçerler, Antoni (west.), britischer Historiker und Japanologe, Mitglied des Jesuitenordens
Uchū no kansu 雨中之鑵子 (jap.), Historische Erzählung, 1795
Uda 宇陀 (jap.), Region östlich des Nara-Beckens
Uda Tennō 宇多天皇 (jap.), 867–931; 59. Tennō Japans, r. 887–897
Ueda Akinari 上田秋成 (jap.), 1734–1809; Schriftsteller und Gelehrter
Ueno Daibutsu 上野大仏 (jap.), Einstiger Riesenbuddha (daibutsu) im Ueno Park in Tōkyō, von dem heute nur noch das Gesicht übrig geblieben ist.
ue no hakama 表袴 (jap.), weiße hakama mit offenem Schritt welche über den ōguchi-hakama getragen werden
Ugajin 宇賀神 (jap.), Schlangengottheit, häufig mit Benzai-ten assoziiert
Ugayafukiaezu no Mikoto 鵜葺草葺不合命 (jap.), im vollen Namen Hiko Nagisatake Ugayafukiaezu no Mikoto (彦波瀲武鸕鶿草葺不合尊), Vater des 1. legendären tennōs Jinmu Tennō, Sohn von Toyotama-hime und Hiko Hohodemi
Ugetsu monogatari 雨月物語 (jap.), „Geschichten unter dem Regenmond“ (1776); Sammlung neun übernatürlicher Erzählungen von Ueda Akinari
Uhō Dōji 雨宝童子 (jap.), shintō-buddhistische Gottheit in Gestalt eines Jünglings, der als Erscheinungsform Amaterasus galt
uji 氏 (jap.), altjap. Klan, Sippe, Familie
ujidera 氏寺 (jap.), Klan- oder Familientempel
ujigami 氏神 (jap.), Altertum: Klangottheit; heute: lokale Schutzgottheit
Uji-kawa 宇治川 (jap.), Uji-Fluss; verbindet den Biwa See mit der japanischen Inlandsee und war einst eine wichtige Verkehrsader; an ihm liegt der Byōdō-in
ujiko 氏子 (jap.), (Mitglied einer) Schrein-Gemeinde
Uji shūi monogatari 宇治拾遺物語 (jap.), „Geschichtenauslese [des Ratsherren] von Uji“ (13. Jh.); Sammlung von unterhaltsamen Geschichten und Anekdoten, viele aus dem Konjaku monogatari
ujizoku bukkyō 氏族仏教 (jap.), Klan-Buddhismus; Buddhismus der Adelsfamilien des jap. Altertums
ukai 鵜飼 (jap.), wtl. Kormoran-Züchter; Bezeichnung für Fischer, die Fische mit Hilfe von gezähmten Kormoranen erbeuten
Uka-no-mitama 宇迦之御魂 (jap.), Weibliche Nahrungsgottheit, die v.a. im Fushimi Inari Schrein verehrt wird.
ukehi 宇気比/誓約 (jap.), mythologisches Orakel, oft in Form eines Wettstreits oder Kräftemessens
ullambana उल्लम्बन (skt.), „Herab hängend“, Name eines (apokryphen) Sutras (jap. urabon 盂蘭盆)
uma 馬 (jap.), Pferd; wenn das Pferd als Element der der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) gemeint ist, wird das Schriftzeichen 午 verwendet
umazume 不生女 (jap.), kinderlose bzw. gebärunfähige Frau
ume 梅 (jap.), Pflaumenbaum, Pflaumenblüte
umi no sachi 海幸 (jap.), wtl. Glück/Schatz des Meeres; mythol. Bez. für einen Angelhaken
UN-gyō 吽形 (jap.), wtl. „HUM-Form“; Figur, die das Sanskritzeichen „HUM“, jap. un, ausspricht, und daher mit geschlossenem Mund dargestellt wird; Gegenstück von A-gyō (offener Mund); im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer beruhigenden Geste (mudra) verbunden; s.a. niō
Unkei 運慶 (jap.), ca.1150–1223; berühmtester Bildhauer-Mönch der sog. Kei-Schule (Kei-ha), bekannt für einen besonders realistischen und zugleich dynamischen Stil
Unschuld, Paul (west.), 1943–; deutscher Sinologe und Medizin-Historiker an der Universität München
upāya उपाय (skt.), „[geschicktes] Mittel“ (jap. hōben 方便)
Urabe 卜部 (jap.), Priester und Orakelleser des Tennō-Hofs
Urabe no Suetake 卜部季武 (jap.), 950?–1022; Heian-zeitlicher Krieger (Vasall des Minamoto no Yorimitsu) und Held zahlreicher Legenden
Urashima Tarō 浦島太郎 (jap.), Held einer berühmten Sage; heiratet eine Meeresprinzessin, verbringt mit ihr drei Jahre im Meerespalast, kehrt nach Hause zurück und stellt fest, dass nicht drei, sondern dreihundert Jahre seit seinem Fortgang vergangen sind.
Usa 宇佐 (jap.), Region im Norden der Insel Kyūshū, bekannt für den Usa Hachiman Schrein.
Usa Hachiman-gū 宇佐八幡宮 (jap.), Usa Hachiman Schrein (Usa, Kyūshū)
Ushiku Daibutsu 牛久大仏 (jap.), Rund 100m hohe Statue des Buddha Amida in der Präfektur Ibaraki, fertiggestellt 1995
ushitora 丑寅 (jap.), wtl. Rind-Tiger; bezeichnung für den Nord-Osten im System der Tierkreiszeichen
Usuki 臼杵 (jap.), Stadt in Kyūshū mit eindrucksvollen buddhistischen Felsskulpturen und Resten europäischer Architektur aus der Zeit der christlichen Missionierung (16. Jh.)
Utagawa Hiroshige 歌川広重 (jap.), 1797–1858; einer der stilbildenden Meister des japanischen ukiyo-e-Farbholzschnitts Ende der Edo-Zeit
Utagawa Kunisada 歌川国貞 (jap.), 1786–1865; Edo-zeitlicher ukiyo-e Meister
Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 (jap.), 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
Utagawa Yoshitora 歌川芳虎 (jap.), aktiv 1836–1882, ukiyoe-Künstler, Schüler des Utagawa Kuniyoshi
V
Vairocana वैरोचन (skt.), „Sonne, sonnenhaft“, Buddha-Name (jap. Birushana/Rushana 毘盧舎那/盧舎那 oder Dainichi 大日)
Vaiśālī वैशाली (skt.), Ort des 2. buddhistischen Konzils; Ort eines berühmten buddhistischen Grabmonuments (stupa)
Vaiśravaṇa वैश्रवण (skt.), „Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)
vajra वज्र (skt.), „Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)
Vajrapāṇi वज्रपाणि (skt.), „Vajrahand“, Vajraträger (jap. Kongōshu 金剛手)
Vajrayakṣa वज्रयक्ष (skt.), „Vajra General“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Kongōyasha 金剛夜叉)
Vajrayāna वज्रयन (skt.), „Vajra-Fahrzeug“, Tantrismus, esoterischer Buddhismus (jap. mikkyō 密教 oder Kongō-jō 金剛乗)
Vajrayoginī वज्रयोगिनी (skt.), weibl. buddhist. Schutzgottheit, identifiziert mit Inari; auch: menschenfressende Dämonin
Valignano, Alessandro (west.), 1539–1606; italienischer Jesuit; als „Visitator“ übte er großen Einfluss auf die Mission in China und Japan aus
Veda वेद (skt.), „Wissen“, älteste indische Textsammlung zur brahmanischen Religion, in Versform; ursp. nur mündlich tradiert
Vidiśā विदिशा (skt.), Stadt im Herzen Indiens, 10 km von Sanchi entfernt
vidyā विद्या (skt.), „Wissen“ (jap. myō 明)
vidyārāja विद्याराज (skt.), „Mantra-König, Weisheits-König“, Kategorie zornvoller Schutzgottheiten im Buddhismus (jap. myōō 明王)
Vimalakīrti विमलकीर्ति (skt.), „Glänzender Ruhm“, Reicher Kaufmann und Laienanhänger, Held eines eigenen Sutras (jap. Yuima 維摩)
Vinaya विनय (skt.), „Disziplin“, die monastischen Ordensregeln (jap. Ritsu 律)
Viṣṇu विष्णु (skt.), indische (vedische) Gottheit; gilt im Vishnuismus als Manifestation des höchsten Seins
Vollmer, Klaus (west.), Deutscher Japanologe an der Universität München
W
Wa 和/倭 (jap.), Frühe Bezeichnung für Japan bzw. die Japaner; urspr. wählten die Chinesen ein Zeichen mit der Grundbedeutung „Zwerg“ 倭, das später in Japan durch ein Zeichen mit der Bedeutung „Harmonie“ 和 ersetzt wurde.
Wachutka, Michael (west.), (geb. 1974), deutscher Japanologe
wagōjin 和合神 (jap.), wtl. „Götter der Harmonie“; paarweise repräsentierte, oft sexuell konnotierte Gottheiten
waka 和歌 (jap.), wtl. japanisches Gedicht; Gedicht in der klassischen 5-7-5-7-7 Versform
Wakabayashi, Haruko (west.), Japanisch-amerikanische Japanologin mit Schwerpunkt auf dem japanischen Mittelalter
Wakamiya Jinja 若宮神社 (jap.), wtl. „Junger Schrein“; bedeutendster Nebenschrein des Kasuga Taisha, gegr. 1135; später entstandene Schreine dieses Namens finden sich in ganz Japan
Wakan sansai zue 和漢三才図会 (jap.), „Illustrierte [Enzyklopädie] der Drei Sphären [= Himmel, Erde, Mensch] in China und Japan“ von Terajima Ryōan, 1712; basiert auf dem chinesischen Sancai tuhui
Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (jap.), Nara-zeitlicher Hofbeamter und Staatsmann, 733–799
wakon yōsai 和魂洋才 (jap.), „Japanischer Geist, westliche Technik“; politischer Slogan der bakumatsu- und Meiji-Zeit
wakō dōjin 和光同塵 (jap.), Angleichung der Buddhas an die kami; wtl. „das Licht dämpfen und sich dem Staub angleichen“
Wamyō ruijushō 和名類聚抄 (jap.), Heian-zeitliches Lexikon; zwischen 931 und 938 kompliert von Minamoto no Shitagō
wani 鰐 (jap.), Meeresungeheuer; Krokodil; Hai
waraji 草鞋 (jap.), Japanische Sandalen, welche aus verschiedenen Pflanzenfasern hergestellt werden (z.B.: Hanf, Baumwollschnüre, Reisstroh,...)
Waseda Daigaku 早稲田大学 (jap.), zweitälteste Privatuniversität Japans, Gründung 1882 in Tōkyō
watakushi no Inari-sama 私の稲荷様 (jap.), „mein eigener Inari“; individualisierter Inari-Kult
Watanabe no Tsuna 渡邊綱 (jap.), 953–1025; Krieger der Heian-Zeit; Vasall des Minamoto no Yorimitsu; Held zahlreicher Sagen und Legenden
Watarai 度会 (jap.), Priester des Äußeren Schreins von Ise
Watarai Shintō 度会神道 (jap.), Shintō-Lehre des Äußeren Schreins von Ise
Watatsumi 綿津見/海神 (jap.), Gott oder König des Meeres, oft in Drachengestalt imaginiert
Weiss, Don (west.), amerikanischer Autor, beschrieb seine Erfahrungen auf dem Shikoku Pilgerweg in seinem Buch Echoes of Incense
Weizhi 魏志 (chin.), Chin. Chronik der Wei Dynastie (220–266) aus dem 3. Jh. u.Z.; enthält die frühesten Berichte über Japan (Wa) (vgl. wo)
Weonjong 元宗/원종 (kor.), 1259–1274; König von Korea, r. 1259–1274
wo 倭 (chin.), älteste chin. Bez. für Japaner (wtl. „Zwerg“); jap. wa; in Japan wurde schon früh das Homonym 和 („Harmonie“) als Selbstbezeichnung gewählt
X
xiezhi 獬豸 (chin.), chin. Fabeltier, das mit seinem Horn Verbrecher bestraft, aber Unschuldige verschont; jap. kaichi, kor. haetae
xiezhi guan 獬豸冠 (chin.), Amtskappe des obersten Gerichtsbeamten im alten China; wtl. „Einhorn-Kappe“, abgeleitet vom Symboltier der chinesischen Justiz, dem Einhorn xiezhi
Xuanzang 玄奘 (chin.), 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde
Y
Yaegaki Jinja 八重垣神社 (jap.), Schrein in Matsue, Präfektur Shimane
yakṣa यक्ष (skt.), übernatürliches Wesen, Geist, Dämon (jap. yasha 夜叉)
yakudoshi 厄年 (jap.), Unglücksjahr, kritisches Alter; laut Tradition bei Männern das 25., 42. und 61. Jahr, bei Frauen das 19., 33. und 37. Jahr
Yakuō Bosatsu 薬王菩薩 (jap.), Bodhisattva Medizinkönig; Bodhisattva im Lotos Sutra
Yakuō-in 薬王院 (jap.), Shingon-Tempel am Takao-san bei Tōkyō, Zentrum des Shugendō; er ist dem „Medizin-König“ Yakuō Bosatsu geweiht, einer Figur aus dem Lotus Sūtra.
Yakushi-ji 薬師寺 (jap.), Tempel des Yakushi Nyorai in Nara
Yakushi Nyorai 薬師如来 (jap.), Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru
Yakuza ヤクザ (jap.), Sammelbezeichnung für organisierte Banden der jap. Unterwelt, vergleichbar mit der Mafia, aber als Organistion in Japan nicht verboten; der Name wird auch mit den Zahlen acht (ya), neun (ku), drei (sa[n]) geschrieben, eine aus einem Glücksspiel abgeleitete Kombination
Yama यमराज (skt.), Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)
yamaboko 山鉾 (jap.), Festwägen (eig. dashi) des Gion Matsuri in Kyoto in Form stilisierter Berge (yama) und Lanzen (hoko)
yamada hagaki 山田羽書 (jap.), früheste Form des japanischen Papiergelds, entstanden um 1600 in Yamada, Ise
Yamada Shōji 山田奨治 (jap.), 1963–; japanischer Kultur- und Medienwissenschaftler am International Research Center for Japanese Culture (Nichibunken), Kyōto, und budōka
yama no kami 山の神 (jap.), wtl. „Berggottheit“; meist annonyme, manchmal sexuell konnotierte Lokalgottheit
yama no sachi 山幸 (jap.), wtl. Glück/Schatz der Berge; mythol. Bez. für einen Jagdbogen; s.a. umi no sachi
Yamāntaka यमान्तक (skt.), „Bezwinger des Todes (Yama)“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Daiitoku Myōō 大威徳明王)
Yamatai 邪馬台 (jap.), Reich der Königin Himiko im Japan des dritten Jhdts; in der chin. Chronik Weizhi beschrieben
Yamata no Orochi 八岐大蛇 (jap.), Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt
Yamato 大和/倭 (jap.), Kernland der Tennō-Dynastie in Zentraljapan (Präfektur Nara); archaischer Name für Japan
yamato-damashii 大和魂 (jap.), „japanischer Geist“; Japanertum; nationalistisches Schlagwort
Yamato Takeru 倭建/日本武 (jap.), Mythologischer Prinz, Sohn des Keikō Tennō; wtl. der Held/der Tapfere von Yamato
Yamato Totohi Momoso-hime 倭迹迹日百襲姫命 (jap.), mythol. Priesterin des Ōmiwa Jinja; Gemahlin des Gottes Ōmononushi; auch Yamato Toto-hime
Yamauba 山姥 (jap.), Berghexe, wtl. alte Frau der Berge; traditionelle weibliche oni-Figur; auch Yamanba
Yamazaki Ansai 山崎闇斎 (jap.), 1618–1682; Neo-Konfuzianist und Shintō-Theologe
Yamazumi Jinja 山住神社 (jap.), mit dem Berg- und Wolfsglauben assozierter Schrein in Shizuoka
yāna यान (skt.), „Fahrzeug“, Schule, Glaubensrichtung
Yanagita Kunio 柳田国男 (jap.), 1875–1962; Begründer der jap. Volkskunde
Yangtsekiang 扬子江 (chin.), Außerhalb Chinas geläufiger Name des Jangjiang 長江 („langer Fluss“), drittlängster Fluss der Welt
Yanlou 閻羅 (chin.), abgeleitet von skt. Yama Raja, König Yama; jap. Enra oder Enma; König oder Richter der Unterwelt
yaoyorozu 八百万 (jap.), altjap. für „acht Millionen“ bzw. unendlich viele
Yasaka Jinja 八坂神社 (jap.), Yasaka Schrein (Kyōto), ehemals als Gion Schrein bezeichnet
Yasakani no Magatama 八尺瓊曲玉 (jap.), Halskette aus Krummjuwelen (magatama); Teil der mythol. Throninsignien (sanshu no jingi) Japans
yasha 夜叉 (jap.), von skt. Yaksha; menschenfressende Götter oder Dämonen des indischen Pantheons, die im Buddhismus zu wehrhaften Schutzgöttern avancieren
Yashima Gakutei 八島岳亭 (jap.), 1786-1868; jap. Dichter und Künstler; lernte bei Katsushika Hokusai und Toyota Hokkei
Yaśodharā यसोधरा (skt.), „Die den Ruhm erhält“, Ehefrau von Siddhartha Gautama (jap. Yashodhara 耶輸陀羅)
Yasui Konpira-gū 安井金比羅宮 (jap.), Schrein in Kyōto, welcher 1695 errichtet wurde.
Yasukuni Jinja 靖国神社 (jap.), Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene
Yatagarasu 八咫烏 (jap.), wtl. Achthand-Krähe, wahrscheinlich in der Bedeutung „Riesen-Krähe“; wird zumeist als dreibeinig dargestellt, was einem chinesischen Sonnensymbol entspricht; mythologische Gottheit, die v.a. in Kumano verehrt wird
Yata no Kagami 八咫鏡 (jap.), Spiegel; Teil der drei Throninsignien Japans
yatsu no kami 夜刀の神 (jap.), wtl. Götter des Tals; gehörnte Schlangengötter in der Regionalchronik Hitachi fudoki
Yayoi 弥生 (jap.), Yayoi-Zeit (ca. 300 v.u.Z. – 300 u.Z.); Zeit der Entwicklung des Reisanbaus
Yijing 易経 (chin.), „Buch/Leitfaden der Wandlungen“ (chin. Klassiker); jap. Ekikyō
Yijing 義浄 (chin.), 635–713; chin. Pilgermönch, Übersetzer und „Indologe“; jap. Gijō
Yin Yang 陰陽 (chin.), Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie
Yinyuan Longqi 隱元隆琦 (chin.), 1592–1673; jap. Ingen Ryūki; Begründer des Ōbaku-Zen
Yixing 一行 (chin.), 683–727; chin. Astronom, Erfinder und Mönch des esoterischen Buddhismus (mijiao), vor allem als Übersetzer des Mahāvairocana Sutra (Dainichi-kyō) und Autor des zugehörigen Kommentars (Dainichi-kyō sho) bekannt
Yokohama-shi 横浜市 (jap.), Großstadt in der Präfektur Kanagawa
Yokoyama Kimio 横山公男 (jap.), 1924–2010; Architekt, Anhänger der Nichiren Shōshū
yokozuna 注連縄 (jap.), „Querseil“, zeremonielles Seil im Sumō; höchster Sumō-Rang
Yomi 黄泉 (jap.), mytholog. Unterwelt; geschrieben mit den Zeichen „Gelbe Quellen“, eine chinesische Bezeichnung für die Unterwelt
yonaoshi 世直し (jap.), Welterneuerung; „Weltsanierung“; gesamtgesellschaftliche Umwälzung
yosegi-zukuri 寄木造 (jap.), wtl. zusammengefügte Hölzer; aus zwei oder mehreren Holzblöcken gefertigte Plastik; Gegenstück zu ichiboku-zukuri
Yoshida Jinja 吉田神社 (jap.), Yoshida Schrein, Kyōto; 859 als Zweigschrein des Kasuga Taisha gegründet; ursprünglich Ahnenschrein der Fujiwara; später Zentrum des Yoshida Shintō
Yoshida Kanetomo 吉田兼倶 (jap.), 1435–1511; Shintō-Priester und Theologe; Begründer des Yoshida Shintō (auch Yuiitsu Shintō), Autor des Yuiitsu shintō myōbō yōshū
Yoshida Kazuhiko 吉田一彦 (jap.), 1955–; japanischer Historiker und Religionswissenschaftler an der Nagoya City University
Yoshida-ke 吉田家 (jap.), höfische Priesterfamilie (urspr. Urabe), die über Jahrhunderte im Götteramt (Jingi-kan) tätig war und Ende des Mittelalters durch eine neue Theologie (Yoshida Shintō) großen Einfluss in der Welt des Shintō gewann
Yoshida Kenkō 吉田兼好 (jap.), 1283?–1350?; japanischer Dichter und Hofbeamter, Autor des Tsurezuregusa; zu seiner Zeit wahrscheinlich als Urabe Kaneyoshi bekannt
Yoshida Shintō 吉田神道 (jap.), mittelalterl. Shintō-Richtung, begründet von Yoshida Kanetomo
Yoshida Shōin 吉田松陰 (jap.), 1830–1859; Gelehrter der westlichen Wissenschaften; Aktivist der sonnō jōi-Ideologie
Yoshida Urabe 吉田卜部 (jap.), höfische Priester Familie; genau genommen die Yoshida-Linie der Urabe Priesterdynastie
Yoshikawa Koretaru 吉川惟足 (jap.), 1616–1695; Shintō-Gelehrter und Theologe der frühen Edo-Zeit; Begründer des Yoshikawa Shintō
Yoshino 吉野 (jap.), Bergregion im Süden des Nara-Beckens mit mehreren Zentren der Bergasketen (yamabushi); wichtige Pilgerstätte der Heian-Zeit
Yoshiwara 吉原 (jap.), Freudenviertel des Edo-zeitlichen Tōkyō
Yotsuya kaidan 四谷怪談 (jap.), Kabuki-Stück von Tsuruya Nanboku, 1825; berühmte japanische Gespenstergeschichte (kaidan) von Oiwa, einem Geist in Lampiongestalt
yōkai 妖怪 (jap.), Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster
Yōmei-mon 陽明門 (jap.), „Tor der Sonnenklarheit“; ursprünglich Name des östlichen Tores im Kaiserpalast von Kyōto, später auch in Nikkō errichtet
Yōmei Tennō 用明天皇 (jap.), 540–587; 31. Kaiser Japans (r. 585–587); Vater von Shōtoku Taishi
Yuan 元 (chin.), chin. Herrschaftsdynastie, Mongolenherrschaft, 1279–1368
Yuiitsu Shintō 唯一神道 (jap.), mittelalt. Shintō-Richtung (= Yoshida Shintō)
Yuiitsu shintō myōbō yōshū 唯一神道名法要集 (jap.), „Grundzüge von Namen und Gesetz des Einen und Einzigen Shintō“, Traktat von Yoshida Kanetomo, spätes 15. Jh.
Yuima 維摩 (jap.), skt. Vimalakirti; reicher Kaufmann und gelehrter Laienschüler des buddha, Held eines eigenen Sutras
yukata 浴衣 (jap.), Sommer-Kimono, welcher nach dem Baden in einem Hotel oder zu Sommer-matsuri getragen wird; wtl. Badegewand
yuki daruma 雪達磨 (jap.), wtl. Schnee-Daruma; Schneemann
Yungang 雲岡 (chin.), Ort einer Gruppe von buddhistischen Felsstatuen aus der Nördlichen Wei Dynastie (385–535)
Yūki Hideyasu 結城秀康 (jap.), 1574-1607, Samurai, unehelicher Sohn von Tokugawa Ieyasu, später wurde er von Toyotomi Hideyoshi adoptiert, 'Hideyasu' setzt sich aus den Namen seiner Väter zusammen
yūrei 幽霊 (jap.), Totengeist
Yūryaku Tennō 雄略天皇 (jap.), 418–479; semi-historischer 21. Kaiser Japans; (r. 456–479); andere Namen: Ōhatsuse Wakatake; Wakatakeru no Ōkimi
Yūtoku Inari Jinja 祐徳稲荷神社 (jap.), Inari Schrein in Kyūshū, zählt zu den „Drei Großen Inari“ Japans
Z
Zaō Gongen 蔵王権現 (jap.), synkretistische Gottheit der yamabushi
zazen 座禅 (jap.), Meditationssitz
zenga 禅画 (jap.), Zen-Tuschebild
zengetsu-yō 禅月様 (jap.), Stil der Arhat-Darstellung nach Zengetsu (→ Guanxiu)
Zeniarai Benten 銭洗弁天 (jap.), Schrein der Geldwaschenden Benten in Kamakura, mit vollem Namen Zeniarai Benzaiten Ugafuku Jinja 銭洗弁財天宇賀福神社
Zenkō-ji 善光寺 (jap.), Tempel in Nagano
Zennishi Dōji 善膩師童子 (jap.), Sohn und Bote des Bishamon-ten
Zennyo Ryūō 善如龍王/善女龍王 (jap.), Drachen- bzw. naga-König aus der buddhistischen Mythologie
zhang 丈 (chin.), chinesisches Längenmaß; entsprach urspr. einer menschlichen Körperlänge, bereits in der Tang-Zeit auf 10 Fuß (10 尺, ca. 3m) erweitert; jap. jō
Zhiyi 智顗 (chin.), 538–597; chin. Mönch und Gründer des chinesischen Tiantai Buddhismus; ältere Schreibung: Chih-i
Zhongkui 鍾馗 (chin.), legendärer chin. Dämonen-Töter in Gestalt eines chin. Beamten; eigentlich ein Dämon, der selbst Dämonen tötet; wird auf eine Figur aus der Tang-Zeit zurückgeführt; jap. Shōki
zhongqi 中氣 (chin.), Sonnenmonat; Fachbegriff aus der chinesischen Kalenderkunde
Zhou 周 (chin.), chin. Zhou-Dynastie (1122?–256 v.u.Z.); eingeteilt in Westliche Zhou-Dynastie, Zongzhou 西周 (770–256 v.u.Z.) und Östliche Zhou-Dynastie, Dongzhou 東周 (770 v. Chr. bis 256 v.u.Z.)
Zhu Xi 朱熹 (chin.), 1130–1200; chin. Philosoph; Begründer des Neo-Konfuzianismus
zōbō 像法 (jap.), Zeit des imitierten Dharma; buddhistisches Konzept
Zōga 増賀 (jap.), 917–1003; Mönch der Tendai-Schule
Zōjō-ji 増上寺 (jap.), Jōdo-Tempel in Tōkyō, einst Ahnentempel der Tokugawa, gegr. 1393
Zuzōshō 図像抄 (jap.), ikonographisches Handbuch des Shingon-Buddhismus von Ejū 恵什, einem Mönch des Ninna-ji aus der späten Heian-Zeit, auf Befehl von Exkaiser Toba zusammengestellt; älteste erhaltene Kopien aus der Kamakura-Zeit (1193, Daigo-ji); enthält 142 Skizzen von buddhistischen Gottheiten; auch Jikkan-shō
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Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
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„Fachbegriffe-Glossar.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001