Neue Religionen
Ein unübersehbares Element in Japans religiöser Landschaft sind die sogenannten Neuen Religionen, die man landläufig auch als „Sekten“ bezeichnen könnte. Heute zählen etwa 300 Gruppierungen dazu. Der Ausdruck „Neue Religionen“ (shinshūkyō [shinshūkyō (jap.) 新宗教 wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden]) ist selbst bereits in die Jahre gekommen und bezeichnet daher nicht unbedingt die allerneuesten Trends. Die ältesten „Neuen Religionen“ entstanden bereits im neunzehnten Jahrhundert, in der politisch instabilen Bakumatsu [bakumatsu (jap.) 幕末 Ende des Tokugawa-Shōgunats, 1853–1867; wtl. Ende der Zeltregierung (bakufu)]-Zeit. Da man diese Bewegungen meist weder dem Buddhismus [bukkyō (jap.) 仏教 Lehre des Buddha, Buddhismus] noch dem Shintō [Shintō (jap.) 神道 Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami] eindeutig zuordnen kann, hat sich der unbestimmte Begriff „Neue Religion“ als praktisch erwiesen.
1979. Religious Information Center.
Viele Neue Religionen, die nach Beginn der japanischen Modernisierung/ Verwestlichung (1868) entstanden, bekennen sich zu einem monotheistischen Gottesbegriff: Der Eine Gott ist der Schöpfer aller Dinge, alle Menschen sind seine Kinder. Christliche Einflüsse sind dabei unverkennbar. Die Neue Religion Seichō-no-ie [Seichō-no-ie (jap.) 生長の家 wtl. „Haus des Wachstums“, eine Neureligion, gegründet 1930] zählt z.B. das Johannes Evangelium zu ihren heiligen Büchern. Andere identifizieren die einzige Gottheit mit der Sonnengöttin Amaterasu [Amaterasu (jap.) 天照 Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise] und wollen alle Religionen der Welt durch die Sonnenverehrung vereinigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Bewegungen weisen drüber hinaus auch Einflüsse aus dem indischen und tibetischen Buddhismus auf.
Oomoto.
Bei aller Vielfalt haben die meisten Neuen Religionen ein Merkmal, das sie von den traditionellen Formen abhebt, nämlich die starke Einbeziehung der Laien. Viele sind überhaupt als Laienbewegungen aus bereits existierender Richtungen entstanden. Regelmäßige Gottesdienste, wie sie im Christentum zwar gebräuchlich, im traditionellen Buddhismus aber ungewöhnlich sind, zählen ebenso zu den Kennzeichen Neuer Religionen wie von allen Gläubigen befolgte tägliche Rituale und Gebete. Auch die Gründer der Neuen Religionen sind in der Regel charismatische Laien, nicht selten Frauen, wie z.B. Deguchi Nao [Deguchi Nao (jap.) 出口なお 1837–1918; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Ōmoto], die erste Vorsitzende der Ōmoto [Ōmoto (jap.) 大本 neurel. Bewegung (shinshūkyō), entstanden um 1900] Bewegung (die diese Funktion allerdings mit ihrem Schwiegersohn, Deguchi Onisaburō [Deguchi Onisaburō (jap.) 出口鬼三郎 1871–1948; Mitbegründer der neurel. Bewegung Ōmoto], teilte). Diesen Gründerfiguren wird ein messianischer Charakter zugesprochen, sie gelten als Mittler und Verkünder einer Heilslehre, die von nun an die Menschheit retten soll.
Nicht nur auf dem Gebiet des Zeremoniells, auch ökonomisch ist der Beitrag der einzelnen Gläubigen zu den neuen Religionsgemeinschaften meist überproportional hoch. Einzelne neureligiöse Gemeinschaften verfügen daher über beachtliche ökonomische Resourcen, was sich in Form von spektakulären Tempelbauten, aber auch im Besitz von Museen und Bildungsinstitutionen äußern kann. Einige Religionsgründer neueren Typs, wie etwa Fukami Tōshū [Fukami Tōshū (jap.) 深見東州 1951–; Gründer der Shintō-nahen Neureligion WorldMate; auch bekannt als Handa Haruhisa und Fukami Seizan] von WorldMate [WorldMate (west.) Shintō-basierte japanische Neureligion, gegründet von Fukami Tōshū], versuchen erst gar nicht, den Verdacht der Geschäftemacherei von sich zu weisen, sondern erklären ökonomischen Erfolg zum Beweis ihrer spirituellen Fähigkeiten.
Beispiele
Tenri-kyō
Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive.
Unter den alten Neuen Religionen möchte ich als Beispiel die Tenri-Schule (Tenri-kyō [Tenri-kyō (jap.) 天理教 „Schule des Himmlischen Prinzips“; neureligiöse Gruppierung, gegr. 1838]) anführen. Sie wurde 1838 von der damals 41-jährigen Nakayama Miki [Nakayama Miki (jap.) 中山みき 1798–1887; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Tenrikyō, 1838] nach einer göttlichen Offenbarung gegründet. Ihre Anhänger sehen in Nakayama einen lebendigen Schrein, in den sich die höchste Gottheit eingenistet hat und durch den sie spricht. Nakayama wird von den Gläubigen ehrfürchtig als oya-sama (ehrwürdige Mutter) bezeichnet. In ihrer Lehre finden sich bekannte Motive aus Shintō und Buddhismus wieder, allgemein wird die Tenri-kyō allerdings zu den Shintō-artigen Neuen Religionen gezählt. Wichtig ist vor allem eine klösterlich anmutende Abfolge von rituellen Gesängen, die auch von Laienanhängern über den ganzen Tag verteilt regelmäßig praktiziert werden. Gläubige sind weiters dazu angehalten, ihre Zugehörigkeit durch eine Art Uniform zum Ausdruck zu bringen. Schließlich legt die Tenri-kyō besonderen Wert auf Sauberkeit, nicht nur innerlich sondern auch im wörtlichen Sinn. Das Zentrum der Glaubensrichtung ist ein riesiges Holzbauwerk im Stil buddhistischer Tempel unweit von Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]. Rundherum ist mittlerweile die Stadt Tenri entstanden, die u.a. auch über eine eigene Universität verfügt. Die Universität zieht aufgrund ihrer reichhaltigen Bibliothek auch Wissenschaftler außerhalb der Tenri-kyō an. Die Betonung der Bildung in der Tenri-kyō steht in einem merkwürdigen Gegensatz zu der sehr einfach und beinahe naiv anmutenden Struktur der Religion.
Wie auch in anderen „shintō-artigen“ Neuen Religionen, steht der Tennō [Tennō (jap.) 天皇 jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels] nicht im Zentrum der Verehrung. Wenn die Tenri-kyō sich auch eindeutig als japanische Religion versteht, hat sie im Ausland eine erfolgreiche Missionstätigkeit entwickelt. Insgesamt hat sich die Tenri-kyō weitgehend in das traditionelle Bild von Religion eingefügt und hat für die meisten Japaner kaum einen sonderbaren oder verdächtigen Anstrich. Ausländer wie ich fühlen sich angesichts der gleich angezogenen, gleichermaßen freundlichen und gleichermaßen auf Sauberkeit bedachten Gläubigenmassen in Tenri allerdings doch unwillkürlich an Aldous Huxleys Brave New World erinnert.
Sōka Gakkai
Die erfolgreichste und zahlenmäßig stärkste Neureligion Japans ist die buddhistische Sōka Gakkai [Sōka Gakkai (jap.) 創価学会 wtl. in etwa „Organisation zum Studium vermehrter Werte“; neu-religiöse buddhistische Laienorganisation, gegr. 1930] („Wertvermehrungs Gesellschaft“), die 1930 als Laienbewegung der Nichiren [Nichiren (jap.) 日蓮 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus]-Schule gegründet wurde, sich allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg massenwirksam verbreitete. Die Sōka Gakkai zählt heute innerhalb Japans geschätzte fünf Millionen Anhänger, ist aber auch im Ausland missionarisch tätig und soll etwa eine Million nicht-japanische Mitglieder haben. Die Gruppierung zeichnete sich besonders in ihrer Anfangszeit durch eine straffe innere Organisation und eine oft als „militant“ kritisierte Missionierungsstrategie aus, die sich auf Nichirens Motto „Brechen und Unterwerfen“ (shakubuku [shakubuku (jap.) 折伏 „brechen und unterwerfen“; Motto des Schulgrüders Nichiren]) beruft. Diese Strategie führte zu einer Polarisierung in überzeugte Anhänger und erbitterte Gegner der Sōka Gakkai, die bis heute anhält, obwohl die Militanz der Gruppierung zumindest in ihrem Auftritt nach außen heute weitgehend verschwunden ist.
Nach den ersten Erfolgen in der Nachkriegszeit entstand aus der Sōka Gakkai eine eigene politische Partei, die Kōmeitō [Kōmeitō (jap.) 公明党 „Partei der öffentlichen Sauberkeit“, buddhistisch orientierte politische Parlamentspartei] (Partei der „öffentlichen Sauberkeit“, gegr. 1964, 1998 Neugründung als „New Kōmeitō“). Sie ist tendenziell konservativ ausgerichtet, setzt sich aber ebenso wie die Sōka Gakkai besonders für die Erhaltung von Frieden und „Humanität“ ein. Auch haben beide, Sōka Gakkai und Kōmeitō, eine traditionell kritische Haltung gegenüber jeder Form des Staatsshintō. Heute besteht zwischen der Neuen Kōmeitō und der Sōka Gakkai kein formaler Zusammenhang mehr, doch taucht die gegenseitige Beeinflussung von Religion und Politik, die von der japanischen Verfassung besonders streng geahndet wird, immer wieder in Diskussionen rund um die Sōka Gakkai auf. In den 1990er Jahren ist es überdies zu einem Zerwürfnis zwischen Sōka Gakkai und anderen Fraktionen des Nichiren-Buddhismus gekommen, was aber nichts daran ändert, dass die Lehren Nichirens und des Lotos Sutras [Hoke-kyō (jap.) 法華経 Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.] nach wie vor im Zentrum der Sōka Gakkai stehen.
Aum-Sekte
Time, Apr. 3, 1995.
Zu den bekanntesten „Neu-Neuen Religionen“ (shin shinshūkyō [shin shinshūkyō (jap.) 新新宗教 „neu-neue Religion“; Bezeichnung für die jüngsten Neu-Religionen (shinshūkyō) Japans]) zählt zweifellos die sogenannte Aum-Sekte (jap. Ōmu Shinri-kyō [Ōmu Shinri-kyō (jap.) オーム真理教 Aum Sekte, wtl. „Lehre vom Wahren Prinzip des [Mantras] Om“; neureligiöse Bewegung]) von Asahara Shōkō [Asahara Shōkō (jap.) 麻原彰晃 1955–2018; Führer der Aum-Sekte; als Drahtzieher des Tōkyōter Giftgasanschlags (1995) zum Tode verurteilt und 2018 hingerichtet], die 1995 durch einen Giftgasanschlag in der Tōkyōter U-Bahn weltweit Aufsehen erregte. Diese Gruppierung orientierte sich zunächst stark an westlich-esoterischen Bewegungen und nahm über diesen Umweg auch Elemente aus dem indischen und tibetischen Buddhismus auf. Es gelang ihr, die für manche Neuen Religionen typische Selbstausbeutung ihrer Anhänger so weit zu instrumentalisieren, dass sie trotz vergleichsweise geringer Anhängerschaft in den Besitz beachtlicher Reichtümer gelangte. Während einfache Mitglieder durch strenge Askese (z.B. Schlafentzug) oder Drogen weitgehend willenlos gemacht wurden, bildete sich innerhalb der religiösen Führungsschichte eine paramilitärische Kaderschmiede, zu der auch begabte Wissenschaftler zählten. Nach ersten Missionserfolgen versuchte sich Asahara Anfang der 90er Jahre auch in Japans Politik. Als er bei Wahlen scheiterte, entwickelte er mit seinem Führungsstab terroristische Strategien, um die Gesellschaft in seinem Sinne zu beeinflussen. 1995, nach dem Giftgasanschlag tauchte Asahara unter, konnte aber festgenommen werden und wurde mit mehreren anderen Anhängern zum Tode verurteilt.
Wie viele andere Neue Religionen missionierte auch die Aum Shinrikyō kräftig im Ausland, v.a. in Russland fand sie zahlreiche Anhänger. Nach dem Giftgasanschlag und der Verurteilung Asaharas kam es zu einer Art Neugründung unter dem Namen „Aleph [Aleph (jap.) アレフ jap. Neureligion (shinshūkyō), Nachfolgerin der Aum Sekte]“, die sich von den kriminellen Aktionen der Aum distanzierte.
Insgesamt hat der Aum Skandal nicht nur zum Ende der Aum-Sekte, sondern zu einem generellen Rückgang der Neuen Religionen in Japan geführt (Reader 2012).
Verweise
Internetquellen
- Aum Shinrikyo
Sect Profile auf der Website New Religious Movements der University of Virginia. [Über Internet Archive, 2010/8]
Literatur
Bilder
- ^ Haupttempel der Sekte Sukyō Mahikari (Verehrung des Lichts), errichtet 1979.
1979. Religious Information Center. - ^ Deguchi Nao ist die Gründerin der neureligiösen Sekte Ōmoto. Sie stammte aus einer verarmten Tischlerfamilie.
Oomoto.
- ^ Anhänger der Tenri-kyō bei einer Messe im Haupttempel.
Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive. - ^ Der Führer der Aum-Sekte, Asahara Shōkō, auf dem Titelblatt des Time Magazine, unmittelbar nach dem Giftgasanschlag in Tōkyō 1995.
Time, Apr. 3, 1995.
Glossar
- Asahara Shōkō 麻原彰晃 ^ 1955–2018; Führer der Aum-Sekte; als Drahtzieher des Tōkyōter Giftgasanschlags (1995) zum Tode verurteilt und 2018 hingerichtet
- Deguchi Nao 出口なお ^ 1837–1918; Gründerin der Shintō-nahen Neureligion Ōmoto
- Fukami Tōshū 深見東州 ^ 1951–; Gründer der Shintō-nahen Neureligion WorldMate; auch bekannt als Handa Haruhisa und Fukami Seizan
- Hoke-kyō 法華経 ^ Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.
- Ōmu Shinri-kyō オーム真理教 ^ Aum Sekte, wtl. „Lehre vom Wahren Prinzip des [Mantras] Om“; neureligiöse Bewegung
- Seichō-no-ie 生長の家 ^ wtl. „Haus des Wachstums“, eine Neureligion, gegründet 1930
- shin shinshūkyō 新新宗教 ^ „neu-neue Religion“; Bezeichnung für die jüngsten Neu-Religionen (shinshūkyō) Japans
- shinshūkyō 新宗教 ^ wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden
- Sōka Gakkai 創価学会 ^ wtl. in etwa „Organisation zum Studium vermehrter Werte“; neu-religiöse buddhistische Laienorganisation, gegr. 1930
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
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„Neue Religionen.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001