Geschichte/Zen

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Zen Buddhismus

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Zen 禅 (jap.)

chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „Zen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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wurde ebenso wie die meisten anderen Richtungen des japanischen Bud·dhis·mus aus China über·nommen, wo man ihn Chan nennt. Der Begriff selbst bedeutet im Grunde „Meditation“, und zwar genau genommen dhyāna-Meditation, eine Methode, die auf die Er·langung besonderer Einsichten Wert legt. Diese Methode wurde und wird von vielen Buddhisten praktiziert, auch schon bevor sich Zen als eigene Richtung etablierte. Im Zen wird aber auf diese Methode besonderer Wert gelegt. Die Betonung der Meditation spiegelt sich auch in den Legenden, die sich um den Stamm·vater des Zen-Buddhismus, Bodhidharma, ranken.

Die legendäre Gestalt des Bodhidharma

Bodhidharma (jap. Bodaidaruma oder schlicht

Daruma 達磨 (jap.)

Spitzname des Mönchs Bodhidharma; Bezeichnung der daruma-Puppe als Glücksbringer

Der Begriff „Daruma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) soll im Jahr 520 von Indien nach China gekommen sein, wo er allein durch sein phy·sisches Er·schei·nungs·bild Aufsehen erregte. Die Ikonographie des Zen zeichnet ihn jedenfalls als stark behaartes, bärtiges Raubein mit her·vor·quel·lenden Augen, der stark an die Dar·stel·lungen von Wächtergottheiten oder

oni(jap.)

Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister

Geist

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erinnert. Dieser unheimliche Mönch soll nun neun Jahre lang gegen eine Mauer gewandt im Meditations·sitz (

zazen 座禅 (jap.)

Meditationssitz

Ritus

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) verharrt haben, ohne sich durch Mitmönche, die sich ihm als Schüler andienten, aus der Ruhe bringen zu lassen. Erst

Huike 慧可 (chin.)

487–593; chin. Chan Patriarch; ältere Umschrift: Hui k‘o

Der Begriff „Huike“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der erste chinesische Chan-Patriarch, soll seine Auf·merk·sam·keit auf sich gelenkt haben, indem er sich selbst einen Arm abhackte. Bodhidharma wiederum soll sich die Augen·lider ab·ge·schnitten haben, um während der Meditation nicht ein·zu·schlafen. Außer dieser besonderen Neigung zur Meditation ist von Bodhidharma wenig bekannt, doch scheint es gerade seine Rätsel·haftig·keit zu sein, die ihn als Gründer·figur des Chan/Zen attraktiv machte.

In Japan weiß die Legende von Bodhidharma außerdem noch zu berichten, dass sich infolge seiner Meditation seine Arme und Beine rück·gebildet hätten. Die japanische Volks·religion hat daraus schließlich die glücks·bringende Daruma-Puppe gemacht, ein Steh·auf·männchen, das nur aus Kopf und Rumpf besteht (s. dazu auch Glücksbringer).

Chinesische Chan-Patriarchen

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Auf Bodhidharma folgte in China eine Reihe berühmter Patriarchen, die jeder ihren eigenen, individuellen Stil hatten, um ihre Schüler zur Erleuchtung zu führen. Besonders berühmt ist Meister

Linji 臨濟 (chin.)

?–866; chin. Chan-Patriarch; jap. Rinzai

Der Begriff „Linji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(jap. Rinzai), der seine Schüler durch Stockschläge und Scheltschreie („katsu!“) zur Erleuchtung führte. Die Anekdoten dieser Patriarchen bilden so etwas wie den Kanon der Zen-Sekte. In ihnen offenbart sich ein im Zen fundamentales Prinzip: Erleuchtung kann nicht durch Studium vermittelt werden, sondern nur durch unmittelbare Erleuchtungserfahrung (jap.

satori 悟り (jap.)

Erleuchtungserfahrung (bes. im Zen Buddhismus)

Konzept

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). Diese Erfahrung steht in vollkommenen Gegensatz zum Alltagsbewusstsein und überkommt einen überfallsartig. Um das Alltagsbewusstsein außer Kraft zu setzen, hat der Zen Buddhismus auch jene paradoxen „Zen-Rätsel“ (

kōan 公案 (jap.)

Koan, paradoxes Zen-Rätsel

Ritus

Der Begriff „kōan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) entwickelt, in die sich die Schüler während der Meditation vertiefen sollen. Die kōan mögen spielerischen Charakter haben. Zugleich drücken sie aber auch aus, dass die Suche nach der Erleuchtung nur dann erfolgreich ist, wenn sie mit dem Ernst einer Entscheidung auf Leben und Tod verbunden ist. Daher auch das häufige Motiv der physischen Gewalt in den Zen-Geschichten. Daher auch ein möglicher Appeal, den Zen für die japanische Kriegerklasse hatte.

Hinsichtlich seiner privilegierten Mittel, zur Erleuchtung zu gelangen, lässt sich Zen als das genaue Gegenteil des Amidismus auffassen. Im Mittelpunkt steht die eigene Anstrengung, das eigene Wollen, das ein absolutes Ausmaß erreichen muss:

jiriki 自力 (jap.)

wtl. eigene Kraft; buddhistisches Konzept

Konzept

Der Begriff „jiriki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, nicht

tariki 他力 (jap.)

andere Kraft (helfende Kraft Amidas)

Konzept

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. Die Beherrschung des eigenen Willens, die Selbstdisziplin schiebt sich dabei im Zen gegenüber dem Glauben in den Vordergrund. Was man glaubt, scheint oft gar nicht mehr von Bedeutung. Vor allem darf man sich durch den Gegenstand seiner Glaubensverehrung nicht von seinem Weg der Übung abbringen lassen. Ein berühmter kōan sagt sogar: „Wenn du den Buddha triffst, töte den Buddha!“

Zen in Japan

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In der

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar

-Zeit entwickelten sich zwei Hauptströmungen des japanischen Zen,

Sōtō-shū 曹洞宗 (jap.)

Schule des Zen-Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „Sōtō-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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und

Rinzai-shū 臨濟宗 (jap.)

Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus

Schulrichtung

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. Sōtō Zen war ursprünglich die asketischere und strengere Richtung. Ihr Begründer,

Dōgen Kigen 道元希玄 (jap.)

1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen.

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(1200–1253), ist heute der vielleicht bekannteste Vertreter des japanischen Zen überhaupt. Dōgen war jedoch zu seinen Lebzeiten nicht mehr als der Abt eines sektiererischen Klosters in einer abgelegenen Provinz. Auch unter seinen Nachfolgern blieb Sōtō Zen weit hinter der Bedeutung von Rinzai Zen zurück und verbreitete sich vor allem in ländlichen Gebieten.

Die Rinzai-Schule erfuhr hingegen eine massive Förderung durch das neu gegründete Shogunat in Kamakura. Die historische Rolle des Zen ist daher eng mit der Etablierung einer neuen Herrschaftsordnung durch den Kriegeradel in der Kamakura Zeit verknüpft.

Gozan-Klöster in Kamakura

Als buddhistischer Orden wurde Zen in Japan durch

Myōan Yōsai 明菴榮西 (jap.)

1141–1215; Zen-Möch, Begründer des jap. Rinzai Zen. Auch Eisai.

Der Begriff „Myōan Yōsai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(oder

Eisai 榮西 (jap.)

s. Myōan Yōsai

Der Begriff „Eisai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, 1141–1215) begründet, nachdem er selbst in China in den Chan-Orden eingeweiht worden war. Eisai verdankte die rasche Akzeptanz seiner neuen Richtung zum einen der Tatsache, dass man von chinesischen Chan Meistern wusste, aber noch niemand vor ihm in den Besitz einer formalen Weitergabeberechtigung gekommen war. Zum anderen kooperierte Eisai eng mit den etablierten japanischen Schulen, vor allem mit der

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

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, und bestand nicht auf einer puristischen, kompromisslosen Linie, wie sie für den Sōtō Zen charakteristisch werden sollte (Dōgen kritisiert die gleiche Kompromissbereitschaft bereits bei den Linji-Kollegen in China). Andererseits hatte auch Eisai mit Gegnern, vor allem innerhalb der

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

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Schule zu kämpfen. Das führte dazu, dass er Kyoto verließ und im neu errichteten Shogunat von Kamakura einen wichtigen Gönner fand. Das Shogunat unterstützte Eisai dabei, ein Klostersystem, wie es bereits im chinesischen Chan bestand, zu errichten. Dieses bestand aus fünf Haupttempeln und wurde dementsprechend

gozan 五山 (jap.)

wtl. „Fünf Berge“; Klosterorganisation des Zen Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „gozan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(Fünf Berge) System genannt. Mit der Errichtung dieser Klöster erhielt Eisais Richtung (Rinzai Zen) in Kamakura eine ähnliche Funktion, wie sie Tendai, Shingon und die  Nara Schulen für den Kaiserhof in Kyoto hatten.

Es ist fraglich, ob diese Förderung der neuen buddhistischen Richtung wirklich aufgrund einer besonderen Affinität zwischen der Strenge des Zen und dem Ethos der Krieger erfolgte, wie häufig behauptet wird. Eher scheint es der historischen Koinzidenz von der Gründung des Kamakura-Shogunats (1185) und der Einführung einer neuen buddhistischen Lehre zuzuschreiben, dass die noch nicht vom Hof „besetzte“ Richtung des Zen nun von den Minamoto Shogunen favorisiert wurde.

Zen unter den Ashikaga Shogunen

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Das Kamakura Shogunat wurde bekanntlich von der Dynastie der Ashikaga verdrängt, die das politische Zentrum Japans 1336 wieder nach Kyoto verlegte. Damit verlagerte sich auch der Schwerpunkt der gozan-Klöster in die alte Hauptstadt, wo ein neues Set von „Fünf Bergen“ entstand. Die Regierungszeit der Ashikaga Shogune (

Muromachi 室町 (jap.)

Stadtteil in Kyōto; Sitz des Ashikaga Shōgunats 1336–1573 (= Muromachi-Zeit)

Ort, Geschichte

Der Begriff „Muromachi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Zeit 1333–1573) gilt die Blütezeit der gozan-Klosterkultur. Tuschmalerei und Tee-Kultur bildeten zusammen mit chinesischer und japanischer Dichtung die wichtigsten Künste, die in den Klöstern gepflegt und mit dem Adel geteilt wurden. Zen-Mönche, die nicht das Privileg hatten, Mitglieder der „Fünf Berge“ zu sein, waren jedoch von dieser Kultur weitgehend ausgeschlossen und geißelten ihre Mitbrüder, sich ganz in weltlichen Verirrungen verloren zu haben. Für sie war Zen keineswegs gleichbedeutend mit Tee, Kalligraphie und Dichtung.

In der künstlerisch überhöhten gozan Kultur zur Zeit der Ashikaga stellte im übrigen China das große Vorbild dar. Da in den gozan Klöstern die chinesischen Chan-Patriarchen und ihre Texte einen hohen Stellenwert hatten, waren Zen-Mönche die besten „Sinologen“ der damaligen Zeit und vor allem in dieser Funktion waren sie für die Kultur der Elite wichtig. Das führte unter anderem dazu, dass auch nicht-buddhistische Denktraditionen des Konfuzianismus und Taoismus gerade in Zen-Klöstern gepflegt wurden. Es ist daher auch kein Wunder, dass die Neo-Konfuzianer der frühen

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (17. Jh.) wie Fujiwara Seika oder Hayashi Razan ausgebildete Zen-Mönche waren. Es ist also notwendig, die Entwicklung des Zen in Japan historisch differenziert zu betrachten und zu bedenken, dass nicht alles, was unter Beteiligung von Zen Mönchen in Japan entstand, zwangsläufig Zen ist.

Die geschichtliche Rolle des Zen

Es gehört zu den von der japanischen Geschichtstradition selbst geschaffenen Mythen, dass alle sogenannten „Krieger“ (bushi, samurai) vom Shōgun bis zum letzten kleinen Vasall Träger einer gemeinsamen Krieger-Kultur waren, die im Kern vom Zen geprägt war. Tatsächlich war aber Krieger nicht gleich Krieger, Samurai nicht gleich Samurai. Zen war vor allem eine Religion der Kriegerelite, die sich zugleich an der Kultur des Hofes orientierte. Abkömmlinge des sogenannten „Schwertadels“ (buke) und des alten Hofadels (kuge) bildeten während der Ashikaga Herrschaft zusammen die Kultur der Hauptstadt und ließen sich dabei gemeinsam von Zen-Mönchen in exotischen Vergnügen wie dem Teetrinken beraten. In den Provinzen schlossen sich Krieger und Bauern dagegen zu rebellischen Gruppen zusammen, die als

Ikkō-shū 一向宗 (jap.)

Ikkō Sekte, eine Fraktion des Buddhismus vom Reinen Land ( Jōdo-shū)

Schulrichtung

Der Begriff „Ikkō-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

bekannt wurden. Sie stellen die Vorläufer des heute noch weit verbreiteten

Jōdo Shinshū 浄土真宗 (jap.)

Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“

Schulrichtung

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Buddhismus dar (s. dazu Amidismus). Die niederrangigen Kämpfer in den Provinzen waren also eher für die Lehren des Reinen Landes (

jōdo 浄土 (jap.)

Reines Land, buddhistisches Paradies; auch gokuraku, Sukhavati

Pantheon, Konzept

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) empfänglich. Zwischen ihnen und der gozan-Kultur in Kyoto herrschte wohl eine ähnliche Kluft, wie zwischen Kriegern und Hofadeligen zur Zeit des Genji monogatari.

Gab es also überhaupt einen Unterschied zwischen Zen Mönchen und den Angehörigen anderer buddhistischer Richtungen? Einen guten Einblick gibt hier die Geschichtensammlung

Shasekishū 沙石集 (jap.)

Sammlung buddhistischer Erzählungen und Anekdoten, 1283 verfasst von Mujū Ichien

Text

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, deren Autor,

Mujū Ichien 無住一円 (jap.)

1226–1312; buddh. Mönch und Autor essayistischer und anekdotischer Werke

Der Begriff „Mujū Ichien“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(1226–1312), selbst dem Zen nahe stand. Seine Bewunderung für die neue Richtung äußert sich beispielsweise in der Art, wie er über den Tod damals berühmter Zen Meister berichtet. Sie sollen nicht nur jeweils ein Todesgedicht im chinesischen Stil gedichtet haben, das sie vor ihrem Ableben rezitierten, sie waren auch in der Lage, den Zeitpunkt ihres Todes vorherzusagen und verschieden dann in aufrechter Meditationshaltung. Mujū berichtet mit ähnlicher Anerkennung aber auch von Amida Buddhisten, die bis zu ihrem Tod unverwandt das

nenbutsu 念仏 (jap.)

Anrufung des Namens von Buddha Amida, Gebetsformel der Amida-Anhänger

Ritus

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Bilder

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rezitierten. Mujū selbst hat sicher sowohl von Zen- als auch von Jōdo-Techniken Gebrauch gemacht. Er zeigt Bewunderung für eine Art von konsequenter Strenge im Lebensstil der Zen-Mönche, die anderen Buddhisten seiner Zeit oft abhanden gekommen war, er verrät aber gleichzeitig, dass sie sehr wohl auch mit den etablierten Schulen (

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

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und

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) kooperierten, bzw. deren Praktiken in ihre eigene Liturgie integrierten. In dieser Hinsicht war Zen wahrscheinlich weniger radikal als einzelne Vertreter des Amidismus oder des

Nichiren-shū 日蓮宗 (jap.)

Nichiren Schule; Sammelnamen für den Nichiren Buddhismus, aber auch Namen einer bestimmten Schule innerhalb des heutigen Nichiren Buddhismus; nicht zu verwechseln mit der 1912 gegr. Nichiren Shōshū

Schulrichtung

Der Begriff „Nichiren-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Buddhismus, die fundamentalistische Positionen vertraten und sich nicht in das Paradigma des Pluralismus, das vom Mainstream-Buddhismus vertreten wurde, einordnen ließen.

Spätere Entwicklungen

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Ein Bild vom Leben der Zen Mönche im späten Mittelalter gibt der exzentrische Dichter-Mönch

Ikkyū Sōjun 一休宗純 (jap.)

1394–1481; Zen-Mönch und Dichter

Der Begriff „Ikkyū Sōjun“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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(1394–1481), der unter anderem für seine erotische Liebeslyrik bekannt ist. Bei ihm ist zu erkennen, wie die rätselhafte Strenge, für die die alten Patriarchen bekannt sind, im Denken der Zen-Mönche immer wieder aufscheint. In der Praxis beweist jedoch Ikkyūs eigener Lebenswandel, dass von dieser Strenge wohl im allgemeinen nicht viel zu spüren war.

In der frühen Edo-Zeit kam es zur Gründung der dritten Hauptrichtung des japanischen Zen, der

Ōbaku-shū 黄檗宗 (jap.)

Dritte Hauptrichtung des jap. Zen

Schulrichtung

Der Begriff „Ōbaku-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

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, durch den chinesischen Mönch

Yinyuan Longqi 隱元隆琦 (chin.)

1592–1673; jap. Ingen Ryūki; Begründer des Ōbaku-Zen

Der Begriff „Yinyuan Longqi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(1592–1673). Die Richtung ist nach einem chinesischen Kloster benannt und gilt als noch eklektizistischer als die beiden anderen Hauptrichtungen, Rinzai-shū und Sōtō-shū.

Auch innerhalb des Rinzai Zen kam es zu Reformen, u.a. durch

Hakuin Ekaku 白隠慧鶴 (jap.)

1685–1768; Zen-Mönch und Reformer der Rinzai-shū; Maler

Der Begriff „Hakuin Ekaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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(1685–1768), der mit seinen humorvollen Tuschzeichnungen ein eigenes Genre der „Zen-Malerei“ (

zenga 禅画 (jap.)

Zen-Tuschebild

Bild

Der Begriff „zenga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) begründete. Er schuf aber auch eine Reihe von schriftlichen Werken in ähnlich unmittelbar-persönlichem Stil.

Zen und der Westen

Zen bietet historisch betrachtet ein sehr widersprüchliches Bild und ist auch als Religion die am schwierigsten zu klassifizierende Strömung des japanischen Buddhismus. Zweifellos liegt aber gerade darin seine besondere Anziehungskraft im Westen. Zen ist vielleicht ebenso aus dem Taoismus zu erklären, wie aus dem Buddhismus, und ist daher auch Anhängern anderer Religionen zugänglicher als jene Varianten des japanischen Buddhismus, die stärker an konkrete Bilder und Vorstellungen gebunden sind. Daher finden selbst Christen keine allzu großen Schwierigkeiten, Zen mit Jesus in Einklang zu bringen. Besonders um die Mitte des 20. Jh. hat sich ein Naheverhältnis zwischen dem Jesuitenorden und der japanischen Zen Sekte entwickelt, aus dem sich ein Bild des Zen entwickelte, das die Zen Begeisterung der westlichen Welt entscheidend prägte. In diese Zeit fiel auch die Abfassung von Eugen Herrigels Zen und die Kunst des Bogenschießens (1948), das bis heute den Mythos vom todesverachtenden Zen-Mönch, bzw. vom Zen-inspirierten Samurai mit beeinflusst. (S. dazu auch Stereotype Ansichten über Religion in Japan.)

  1. ^  
    Daruma shokokuji.jpg
    Bodhidharma bei der Meditation. In der oberen Hälfte befindet sich ein Gedicht.
    Werk von Mushō Jōshō (1234-1306). Kamakura-Zeit. Jotenkaku Museum, via Web Archive.
  2. ^  
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    Der spätere Zen-Patriarch Huike bietet Bodhidharma seinen abgehackten Arm als Zeichen seiner Ernsthaftigkeit dar.
    Werk von Sesshū Tōyō (1420–1506). Muromachi-Zeit, 1496. Wikimedia Commons.
  3. ^  
    Rinzai.jpg
    Der Chan-Patriarch Linji (jap. Rinzai) mit geballter Faust.
    Muromachi-Zeit. National Museums of Asian Art, Freer Gallery of Art.
  4. ^  
    Hotei2 hakuin.jpg
    Glücksgott Hotei (chin. Budai).
    Werk von Sengai Gibon (1750-1837). Edo-Zeit. Museum Rietberg, über Internet Archive.
  5. ^  
    Dogen.jpg
    Zur Ikone gewordenes Portrait des Zen-Meisters Dōgen mit eingeschriebenem Gedicht. Beide sollen von Dōgens eigener Hand stammen. Es handelt sich bei der vorliegenden Abb. um eine Kopie, das Original befindet sich im Hōkei Tempel.
    Bildquelle: Zenmonk.cn.
  6. ^  
    Eisai kenninji.jpg
    Myōan Yōsai war der Begründer des japanischen Rinzai-Zen und Abt des Kennin-ji. Die charakteristische Schädelform findet sich auf anderen Portraits von ihm. Yōsai sitzt auf dem traditionellen Abtsessel, in der Hand den Stock Linjis. Man beachte, dass Yōsai zwar auf einem erhöhten Stuhl sitzt, die Schuhe aber ausgezogen und die Beine überkreuzt hat. Diese Sitzweise ist auch auf vielen anderen Mönchsportraits zu beobachten.
    Muromachi-Zeit, 14.–15. Jh. Bildquelle: Kurokawa Takao no Bi.
  7. ^  
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    Ashikaga Yoshimitsu (1358–1408) in der Tracht eines Zen-Abtes. Yoshimitsu trat nach seinem Rücktritt vom Amt des Shōguns (1394) in den Laienmönchstand (nyūdō) ein, dominierte aber weiterhin die Politik seiner Nachfolger. Er war auch ein besonderer Förderer des -Theaters.
    Muromachi-Zeit. Bildquelle: unbekannt.
  8. ^  
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    Der Dichter und Mönch Ikkyū Sōjun (1394–1481) zählt zu den bekanntesten und exzentrischsten Figuren des japanischen Zen. Aus seiner Zeit (Muromachi-Zeit) existieren zahlreiche Portraits von hochrangigen Mönchen, viele davon äußerst realistisch. Dennoch ist dieses Bild dank seines lebendigen und zugleich bekümmerten Ausdrucks außergewöhnlich. Es spiegelt eine Art von Weltschmerz wider, die auch in Ikkyūs Lyrik zu finden ist.
    Werk von Bokusai. Muromachi-Zeit, 15. Jh. e-Museum.

Religion in JapanGeschichte
Diese Seite:

„Zen Buddhismus.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001