Die Schreinanlage von Ise
Vorlage:Flie Bedeutung der Schreinanlage von
kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū
Der Begriff „Ise Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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spiegelt sich weniger in einem einzelnen Gebäude als in der Ausdehnung und der schieren Anzahl von Schreingebäuden, die zu „Ise“ gezählt werden.
Neben der Ausdehnung der Anlage sind auch ihr archaischer Baustil und ihr Bezug zur Mythologie der Sonnengottheit
Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Teil des Charismas von Ise. Die Hauptgebäude sind durch einen vierfachen Zaun von der Allgemeinheit getrennt, als normaler Besucher bekommt man lediglich die Spitzen der Dächer zu Gesicht. Abgesehen von den örtlichen Priestern dürfen nur Mitglieder der kaiserlichen Familie in die innersten Schrein·bereiche vordringen.
Schreinanlage und Neuerrichtung
Die beiden etwa gleich großen Hauptschreine, der Innere Schrein (
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) und der Äußere Schrein (
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), bilden die Zentren der Anlage. Sie sind etwas mehr als 4 km Luftlinie von einander entfernt und lagen ehemals in zwei separaten Dörfern. Daneben zählen noch 123 weitere Schreinkonstruktionen zur gesamten Anlage, die über die heutige Stadt Ise und ihre Umgebung verstreut sind. Alle Einzelschreine sind im Stil der Hauptgebäude gehalten und werden ebenso wie diese im Abstand von zwanzig Jahren abgerissen und neu errichtet. Auch
Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und Brücken sowie die sogenannten Schreinschätze, die niemand zu Gesicht bekommt, sind Teil der rituellen Wieder·errichtung. Dabei dürfen nur traditionelle Materialien und Techniken zum Einsatz kommen, selbst der Gebrauch von maschinellen Sägen und Hobeln ist untersagt.
Die genauen Gründe dieser Prozedur liegen im Dunkeln, man nimmt aber an, dass sie tatsächlich nach alten Mustern abläuft und damit die Struktur der Bauwerke besser bewahrt als hierzulande vertraute Methoden der Konservierung. Ähnliche Schrein·erneue·rungen kennt man im übrigen auch bei anderen traditionellen Schreinen, doch nirgends werden sie so umfassend durchgeführt wie in Ise. Dies erfordert klarerweise eine entspre·chende ökonomische Grundlage. Diese fehlte während des japanischen Mittelalters zeitweise, sodass die Tradition mehrfach unterbrochen war, sich ansonsten aber bis ins späte siebente Jahrhundert zurück verfolgen lässt.
Baustil
Den charakteristischen Stil der Ise Schreine nennt man
Baustil der Schreine von Ise bzw. Stil der torii von Ise; auch shinmei torii
Der Begriff „shinmei-zukuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, „Stil der strahlenden Gottheit [= die in Ise verehrte Sonnengottheit
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]“. Er entspricht der Bauweise in der Yayoi-Zeit, also der Zeit zwischen 300 vor und 300 nach unserer Zeitrechnung. Dies scheint das mythische Alter der Anlage (s.u.) zu bestätigen, doch geht man heute davon aus, dass sich das Ensemble der hier verehrten Gottheiten und ihr enger Bezug zum Kaiserhaus erst viel später festigte. Die Ise Schreine wurden daher wahrscheinlich von Beginn an in einem archa·isierenden Stil gehalten, der durch den regel·mäßigen Wieder·aufbau in Erinnerung gehalten wurde.
Vorlage:Galerie1 Die Grundform der Gebäude ähnelt einem Speicher, was auch den relativ großen Abstand vom Boden erklärt. Das Dach ist mit Schilf gedeckt. Der Dachfirst wird von einem eigenen, an die Außenwand gelehnten Pfeiler gestützt, ein Charakteristikum, das bei jüngeren, von China beeinflussten Bauformen fehlt.
Der symbolisch wichtigste Pfeiler ist jedoch der „Herz-Pfeiler“ (shin no mihashira) in der Mitte des Gebäudes, der kaum über den Erdboden emporreicht, keine statische Funktion besitzt und auch nicht sichtbar ist. Er existiert nur in den beiden Hauptgebäuden und ist dort das einzige Element, das nicht von der regelmäßigen Erneuerung betroffen ist. Statt dessen wird er nach dem Abbau eines Schreingebäudes wie ein Heiligtum selbst von einem Miniaturschrein umgeben, bis nach zwanzig Jahren wieder eine neue Konstruktion um ihn errichtet wird. Solche Herz-Pfeiler gibt es auch im Schrein von
alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
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.
Besonders charakteristisch ist außerdem der Dachschmuck des shinmei-Stils: Der First ist mit
ornamentale Querhölzer auf dem Schreindach; wörtlich „Bonito-Holz“, abgeleitet von der Form eines beliebten Speisefisches (katsuo = Bonito-Fisch)
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Querhölzern, die Giebel mit sogenannten
ornamentale Dachsparren
Der Begriff „chigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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geschmückt. Katsuogi bedeutet wörtlich „Bonito-Holz“, abgeleitet von der Form dieses beliebten Speisefisches.
Chigi und katsuogi gelten als Überbleibsel des altjapanischen Palast-Baustils, die sich nur noch in der Schreinarchitektur erhalten haben. Sie existieren in vielen Varianten, die jeweils für einen traditionsreichen Schrein charakteristisch sind. Im Fall von Ise gibt es die Besonderheit, dass die chigi mit der Dachkonstruktion verschmolzen sind, während sie in den meisten anderen Fällen als x-förmiges Dekorelement neben den katsuogi auf dem Dachfirst reiten.
Auf den Bildern oben sind chigi in zwei Varianten zu erkennen, einmal horizontal, einmal vertikal abgeschrägt. Dies findet sich auch bei anderen Schreinen, wobei horizontale chigi eine weibliche, vertikale dagegen eine männliche Schrein·gottheit symbolisieren. Auch auf die Anzahl der katsuogi wird Bedacht genommen: weibliche Gottheiten haben eine gerade Anzahl von katsuogi auf dem Dach, männliche eine ungerade. Dieser Symbolismus lässt einen Einfluss der
Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie
Der Begriff „Yin Yang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Philosophie erkennen (gerade = Yin = weiblich, ungerade = Yang = männlich), der möglicherweise jüngeren Datums ist als die eigentlichen architektonischen Grundelemente.
In Ise dienen die chigi-Formen jedoch zur Unterscheidung von Schreinen, die zum Äußeren (vertikal) bzw. zum Inneren Schrein (horizontal) gehören. Der Symbolismus wird also sowohl bei den Haupt- als auch bei den zahlreichen Nebenschreinen angewandt, unabhängig vom Geschlecht der spezifischen Gottheit. Zusammen mit der Tatsache, dass sich zwischen Äußerem und Innerem Schrein auch sonst kein Unterschied erkennen lässt (auch kein größenmäßiger) wirft dies die Frage auf, ob die Anlage ursprünglich tatsächlich für eine weibliche Hauptgöttin und ihre Dienerin entworfen wurde, wie dies die Schreinchronik berichtet. Architektonisch gesehen haben wir es eher mit einem Paar von gleichrangigen Gottheiten unterschiedlichen Geschlechts zu tun, ein Muster, das sich in vielen alten Schreinen finden lässt. In jedem Fall ist festzuhalten, dass zwischen der Architektur und der Mythologie der Ise Schreine keine unmittelbare Verbindung besteht.
Schreingeschichte
Die ältesten Chroniken Japans (die sogenannten
Sammelbezeichnung für KojiKI und Nihon shoKI (ki, Bericht, ist jeweils mit einem leicht abweichenden Zeichen geschrieben)
Der Begriff „kiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) berichten zwar von der Gründung von Ise unter dem mytho-historischen
11. kaiserl. Herrscher Japans, leg. Regiergungszeit 29 v.–70 n.u.Z.
Der Begriff „Suinin Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, deuten aber zugleich auch an, dass die Zentren des
Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
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-Kults in vor- und frühgeschichtlicher Zeit woanders, nämlich in
alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
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und
Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans
Der Begriff „Ōmiwa Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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gelegen haben müssen. Auch bietet die Mythologie, wie erwähnt, keine befriedigende Erklärung für die Doppelstruktur der Anlage. Die meisten Experten gehen daher heute davon aus, dass die Verehrung einer weiblichen Sonnengottheit, die zugleich als wichtigste Ahnengottheit des Kaiserhauses gilt und ihren Hauptsitz in Ise hat, erst in historischer Zeit zustande kam. Man nimmt an, dass sich die schriftliche Niederlegung der kaiserlichen Mythologie Anfang des achten Jahrhunderts mit der Entstehung des Ise-Kults überschneidet und dass die Fokussierung des Kaiserkults auf Amaterasu und Ise möglicherweise sogar einen wesentlichen Grund für die Abfassung der kiki darstellte.
Sowohl die Abfassung der kiki als auch der Ausbau von Ise wären nach dieser Theorie ein Produkt der Tenmu Dynastie, einer bestimmten Linie des Kaiserhauses, die von
631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
Der Begriff „Tenmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und seiner Witwe und Nachfolgerin
645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
Der Begriff „Jitō Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
begründet wurde. Seit dieser Zeit ist die Existenz von zwei Hauptschreinen, die von den Priesterfamilien Arakida (Innerer Schrein) und Watarai (Äußerer Schrein) geführt wurden, zuverlässig dokumentiert. Auch die 20-jährigen Schrein·erneuerungen dürften ab dieser Zeit durchgeführt worden sein, obwohl sie erst ab 785 zweifelsfrei dokumentiert sind.
Ab dem späten siebenten Jahrhundert erhielt Ise seine ökonomischen Grundlagen in Form von „Opfergaben“ durch das Tennō-Haus. Allen anderen Personen, ob adelig oder nicht, war es verboten, den Gottheiten von Ise zu opfern. Die Opfergaben waren materielle Güter, die den Unterhalt der Priester sicherten, und wurden von sogenannten Schrein·haushalten hergestellt, bäuerlichen Betrieben, die nominell dem Tenno unter·standen und von Abgesandten des Hofes überwacht wurden. Diese Abgesandten, die wiederum aus der höfischen Priester·familie Nakatomi stammten, hatten zunächst die eigentliche Autorität in Ise inne.1 Daneben gab es auch die Institution der Kult-Prinzessin (
Kult-Priesterin aus dem Tennō-Haus in den Schreinen Ise und Kamo; auch saigū; in Ise bis 1334 existent
Der Begriff „saiō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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). Diese stammte aus der Familie des Tenno, musste Jungfrau sein und nahm in rituellen Belangen die höchste Stellung ein. Wahr·schein·lich hatte sie aber nur nominelle Autorität. Dennoch trug diese Konstellation zu einer Sonder·stellung Ises innerhalb der Schrein·land·schaft Japans bei. In allen bekannten Schreinlisten, die seit der Heian-Zeit geführt werden, steht Ise als kaiserlicher Ahnen·schrein unangefochten an erster Stelle, obwohl der Tenno selbst den Schrein nie besuchte und auch die Aristokratie sich eher an Schreine in Haupt·stadtnähe hielt.
Werk von Minamikawa Sanjirō. 2013. Minamikawa Sanjirō, 2013/6/16.
Mit dem Niedergang des Hofes zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert verschwanden sowohl die Abgesandten des Hofes als auch die Kult-Prinzessinnen und die Schreine wurden nun wirklich von den dort ansässigen Priestern geführt. Zugleich mussten sie sich aber unter den neuen Kriegereliten nach Ersatz für die ökonomische Unterstützung durch den Hof umsehen.
Dies führte zu langen Konflikten zwischen den Watarai und den Arakida. Die Watarai bemühten sich, ihren Schrein, den Äußeren, als mindestens ebenso bedeutsam wie den Inneren darzustellen. Zu diesem Zweck identi·fizierten sie ihre Gottheit mit
mythologische Urgottheit des Shintō
Der Begriff „Kuni no Tokotachi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der im Nihon shoki Gene·rationen vor Amaterasu als Urgottheit in Erscheinung tritt. Die Watarai waren in ihrem Bemühen um eine neue Identität durchaus erfolgreich und begrün·deten den sogenannten
Der Begriff „Watarai Shintō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, der zu einer Inspirations·quelle späterer Shinto-Theologien wurde. Amaterasu blieb zwar über lange Sicht die bekanntere Gottheit, wurde aber zeitweise auch als Mann dargestellt oder mit einer jugend·lichen Gottheit namens Utsuho Dōji identifiziert. Beide Schreine sandten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit Priester durchs Land, die der allgemeinen Bevölkerung von den sagen·haften Kräften der Ise-Gottheiten kündeten und Ise zur wichtigsten shinto·istischen Pilger·stätte des Landes machten.
Erst in der Meiji-Zeit wurden die Verbindungen zwischen Ise und Tenno wieder verstärkt. Der Watarai Shinto wurde endgültig als „Fälschung“ gebrandmarkt und die Gottheiten entsprechend den ältesten Chroniken in ihrer heutigen Gestalt festgelegt. Dass dies jedoch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss sein muss, zeigen u.a. die erwähnten Widersprüche zwischen Architektur und Mythos.
Ein interessantes Detail am Rande: Die Institution der Kult-Prinzessin wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in modi·fizierter Form erneut aufge·nommen. Allerdings lautet ihr Titel saishu (LeiterIn der Zeremonien). Das Kriterium der Jungfern·schaft fiel zwar weg und es muss sich nicht einmal unbedingt um eine Frau handeln. Doch pendelt sich langsam wieder der Brauch ein, weibliche Ange·hörige des Tenno-Hauses in leitender ritueller Funktion in Ise zu installieren.
Schreinmythologie
Im Inneren Schrein von Ise wird, der Schreinmythologie zufolge, als wichtigster Schatz ein Spiegel aufbewahrt, der von den Göttern selbst angefertigt wurde, um Amaterasu aus ihrer selbstauferlegten Isolation in der Felsenhöhle zu locken. Diesen Spiegel gab Amaterasu ihrem Enkel
Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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mit auf den Weg, als er die Herrschaft auf der Erde antreten sollte. Er solle diesen Spiegel als ein Ebenbild seiner göttlichen Großmutter ansehen. Der Spiegel wurde laut kiki von den Nachfolgern des Ninigi, den frühen Tenno, zusammen mit anderen Schätzen im kaiserlichen Palast aufbewahrt. Unter dem zehnten Tenno,
97–30 v.u.Z. (mythol. Regierungszeit); 10. japanischer Kaiser
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, kam es jedoch zu einer Entfremdung zwischen dem Tenno und den Kami, als eine furchtbare Epidemie das Land heimsuchte. Diese wurde von den Gottheiten
Der Begriff „Ōmononushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und Amaterasu hervorgerufen (man beachte, dass Amaterasu hier als missgünstige, gefährliche Gottheit auftritt). Erst durch eigene Schreine konnten die Gottheiten besänftigt werden.
Amaterasus Schrein befand sich jedoch zunächst nicht in Ise, sondern im Nara-Becken nahe Berg Miwa. Erst unter dem nächsten Tenno,
11. kaiserl. Herrscher Japans, leg. Regiergungszeit 29 v.–70 n.u.Z.
Der Begriff „Suinin Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, wurde die kaiserliche Prinzessin
Mytholog. Priesterin der Amaterasu, Tochter von Suinin Tennō
Der Begriff „Yamato-hime“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
damit beauftragt, einen neuen Platz für die Sonnengottheit zu suchen, und fand ihn nach einer jahrelangen Wanderung in Ise, nachdem Amaterasu selbst ihr eine entsprechende Weisung gegeben hatte.2
In einer späteren Episode wird deutlich, dass Yamato-hime auch zwei der drei kaiserlichen Thron·insignien mit sich führte, nämlich Spiegel und Schwert. Das Schwert übergibt sie jedoch ihrem Neffen,
Mythologischer Prinz, Sohn des Keikō Tennō; wtl. der Held/der Tapfere von Yamato
Der Begriff „Yamato Takeru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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. Es landet schluss·endlich im Atsuta Schrein. Der Spiegel hingegen soll sich dank Yamato-hime in Ise befinden.
Ise wird in den Episoden der folgenden Tenno lange nicht mehr erwähnt. Lediglich die tragische Geschichte einer kaiserlichen Kult-Prinzessin namens Takuhata-hime, einer Tochter des
418–479; semi-historischer 21. Kaiser Japans; (r. 456–479); andere Namen: Ōhatsuse Wakatake; Wakatakeru no Ōkimi
Der Begriff „Yūryaku Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, fand Aufnahme in das Nihon shoki. Von ihr erfahren wir, dass sie den Spiegel entwendete und Selbstmord beging, nachdem sie fälschlich der Unzucht bezichtigt worden war. Ihr Leichnam und der Spiegel wurden aber durch einen Regen·bogen offenbart.3
Der Äußere Schrein führt seine Gründung auf eine Legende zurück, die ebenfalls in der Zeit des Yūraku Tennō angesiedelt ist. In einer Traum·botschaft teilte Amaterasu dem Tenno mit, dass er den Schrein der Nahrungs·gottheit Toyouke aus der Provinz Tanba in die Nähe ihres Schreins verlegen lassen solle. Toyouke wurde demnach zunächst in einer Provinz nord·westlich von Kyoto verehrt. Toyouke wird als marginale Gestalt im Kojiki flüchtig erwähnt. Ihr Schrein in Tanba und seine Übersiedlung nach Ise finden sich jedoch nicht in den kiki, sondern lediglich in späteren Schrein·chroniken.
Schließlich bergen die kiki noch einen Hinweis auf eine weitere Gottheit, die möglicherweise vor Amaterasu in Ise verehrt wurde und vielleicht sogar in der Rolle einer Sonnengottheit von ihr verdrängt wurde. Es handelt sich um
Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, den etwas unheimlichen Bergführer des Ninigi, der schließlich mit
mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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vermählt wird. Von diesem Paar heißt es im Nihon shoki, dass sie sich am Oberlauf des Izuzu-Flusses (der am Inneren Schrein vorbei fließt) niederließen.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Teeuwen 1996, Kap. 1.
- ↑
„The province of Ise, of the divine wind, is [...] a secluded and pleasant land. In this land I wish to dwell.“ (Aston 1972, Bd. 1, S. 176.) In diesem Ausspruch Amaterasu findet sich bereits der berühmte Ausdruck kamikaze 神風 (jap.)
Götterwind; urspr. ein poetischer Beinamen der Provinz Ise, wird der Begriff seit den Mongolenangriffen des 13. Jh.s mit göttlichem Schutz im Krieg assoziiert und daher auch mit den Selbstmord-Piloten des 2. Weltkriegs in Verbindung gebracht
Der Begriff „kamikaze“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, Götterwind, als Charakterisierung von Ise.
- ↑ Regierungszeit des Yūryaku Tennō, Aston 1972, Bd. 1, S. 341.
Internetquellen
- The Grand Shrines of Ise, Henry Smith (en.)
[Über Internet Archive, 2010/8]
Literatur
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- ^ Das 2013 neu errichtete Hauptgebäude des Äußeren Schreins (Gekū) von Ise. Bis auf wenige Details ist dieses Gebäude mit der Haupthalle des fünf Kilometer entfernten Inneren Schreins identisch.
Minamikawa Sanjirō, 2013. - ^ Lage des Inneren Schreins (Naikū) und Äußeren Schreins (Gekū) von Ise, deren Hauptgebäude über 4km von einander entfernt sind. Ehemals waren beide Anlagen von eigenen Dörfern, Yamada und Uji, umgeben, die heute zur Stadt Ise zusammengewachsen sind.
Google Earth, 2014. - ^ Satellitenbild welches den Äußeren Schrein (Gekū) von Ise zeigt.
Google Earth, 2014. - ^ Satellitenbild, welches den Inneren Schrein (Naikū) von Ise zeigt.
Google Earth, 2014.
- ^ Ise dach.jpg
- ^ Das Dach des Äußeren Schreins (Gekū) unterscheidet sich durch die Vertikale Abschrägung der Dachsparren (chigi) und die ungerade Zahl der Rundhölzer (9) vom Dach des Inneren Schreins.
Minamikawa Sanjirō, 2013. - ^ Kuroda Sayako, derzeit stellvertretende Kult-Prinzessin (saiō) in Ise, ist eine Tochter des Heisei Tennō. Hier leitet sie das Tsukinami-sai, ein traditionelles halbjährliches Ritual in Ise. Rechts die 20 Jahre alte Anlage des Inneren Schreins (Naikū), die in Kürze durch die neuen Gebäude im Hintergrund ersetzt werden wird.
Werk von Minamikawa Sanjirō. 2013. Minamikawa Sanjirō, 2013/6/16.
Glossar
- Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 ^ mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
- Atsuta Jingū 熱田神宮 ^ wichtigster und ältester Schrein in Nagoya
- Dainichi Nyorai 大日如来 ^ Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
- ee ja nai ka ええじゃないか ^ Dialektform von ii ja nai ka, „ist doch in Ordnung so“; Refrain von Liedern, nach denen millienniaristische Bewegungen um 1867 benannt wurden
- Jitō Tennō 持統天皇 ^ 645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
- Kanname-sai 神嘗祭 ^ wtl. Fest des göttlichen Kostens [des ersten Reises]; kaiserl. Erntedankfest im zehnten Monat, das parallel am Kaiserpalast und im Ise Schrein durchgeführt wird
- Katsura Rikyū 桂離宮 ^ kaiserlicher Nebenpalast und -garten aus dem 17. Jahrhundert im Westen Kyōtos
- Kawazoe Noboru 川添登 ^ 1926–2015; japanischer Architekturkritiker
- kiki 記紀 ^ Sammelbezeichnung für KojiKI und Nihon shoKI (ki, Bericht, ist jeweils mit einem leicht abweichenden Zeichen geschrieben)
- Kuni no Tokotachi 国常立 ^ mythologische Urgottheit des Shintō
- Meiji Ishin 明治維新 ^ Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
- Meiji Tennō 明治天皇 ^ 1852–1912; 122. japanischer Kaiser (r. 1867–1912); Namensgeber und politische Symbolfigur der Meiji-Zeit; Eigenname: Mutsuhito
- Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
- Nikkō 日光 ^ Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein
- Satow, Ernest (west.) ^ 1843–1929; brit. Diplomat und Pionier der Japanologie
- shikinen sengū 式年遷宮 ^ periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen
- shin no mihashira 神の御柱 ^ „Herz-Pfeiler“; symbolischer Bauteil ohne statische Funktion unterhalb von Schreingebäuden, z.B. in Ise
- Suinin Tennō 垂仁天皇 ^ 11. kaiserl. Herrscher Japans, leg. Regiergungszeit 29 v.–70 n.u.Z.
- Sujin Tennō 崇神天皇 ^ 97–30 v.u.Z. (mythol. Regierungszeit); 10. japanischer Kaiser
- Takuhata-hime 栲幡姫 ^ Tochter des semi-historischen Herrschers Yūryaku und Kult-Prinzessin in Ise; wtl. Prinzessin Maulbeer-Webstuhl
- Tange Kenzō 丹下健三 ^ 1913–2005; japanischer Architekt und Städteplaner
- Taut, Bruno (west.) ^ 1880–1938; deutscher Architekt der Zwischenkriegszeit, der unter dem Nationalsozialismus (1933–1936) in Japan Asyl fand
- Tenmu Tennō 天武天皇 ^ 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
- Uhō Dōji 雨宝童子 ^ shintō-buddhistische Gottheit in Gestalt eines Jünglings, der als Erscheinungsform Amaterasus galt
- Yamato Takeru 倭建/日本武 ^ Mythologischer Prinz, Sohn des Keikō Tennō; wtl. der Held/der Tapfere von Yamato
- Yasukuni Jinja 靖国神社 ^ Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene
- Yūryaku Tennō 雄略天皇 ^ 418–479; semi-historischer 21. Kaiser Japans; (r. 456–479); andere Namen: Ōhatsuse Wakatake; Wakatakeru no Ōkimi
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
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- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Denken
- 八 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Glossare
- Fachbegriffe-Glossar
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„Die Schreinanlage von Ise.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001