Drachen und Drachenpaläste
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Drachen, die Hüter des Wassers und Herren über den Regen, sind sehr häufig als Schnitzereien am Gebälk von Tempeln und Schreinen und an Brunnen zu finden. Etliche bud·dhis·tische Tempel tragen zudem das Zeichen für „Drache“, 龍 ryū [ryū (jap.) 竜/龍 Drache; schlangenähnliches imaginäres Tier mit großer Affinität zum Wasser] oder ryō, in ihrem Namen. Drachen sind aber auch Symbole der kaiser·lichen Herrschaft, sowohl in China als auch in Japan.
Wahrscheinlich 7.Jh. 47 News.
Abgesehen von diesen positiven Konnotationen tauchen die gleichen Tiere in diversen Legenden als eher unheimliche oder bösartige Geschöpfe auf. Sie werden dann meist als „Schlangen“ bezeichnet.
Drachen in der religiösen Architektur
Drachenschnitzereien
Werk von Hidari Jingorō(?). Frühe Edo-Zeit. indulgence boy, flickr 2006.
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Brunnendrachen
Edo-Zeit, 1861. Foundation J.-E. Berger.
Deckengemälde in Zen Tempeln
Besonders in den großen Zen-Tempeln Japans ist ein Drache als Decken·gemälde seit der Edo-Zeit Standard.
1870–1966; japanischer Intellektueller und Publizist, der durch englischsprachige Werke den Zen-Buddhismus im Westen bekannt machte; publizierte als Daisetz T. Suzuki
Der Begriff „Suzuki Daisetsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, der große Popularisierer des Zen [Zen (jap.) 禅 chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus]-Buddhismus im Westen, berichtet zu diesem Thema folgende Geschichte:
Ein Zen-Abt beauf·tragt einen berühmten Maler mit einem Drachen-Decken·bild. Der Maler ist sich seiner Sache jedoch nicht sicher, da er noch nie einen Drachen gesehen hat. Der Abt gibt dem Künstler daraufhin den Rat, selbst zu einem Drachen zu werden.
„...konzentriere deinen Geist darauf. Die Zeit wird kommen, wo du fühlst, dass du einen Drachen malen musst. Das ist der Augenblick, wo du zum Drachen geworden bist und der Drache dich drängt, ihm Gestalt zu verleihen.“ 1
Leser Suzukis, die mit der japani·schen Tradition weniger vertraut sind, mögen wohl einen vollkommen einzig·artigen Drachen als Ergebnis dieser Zen-Meditation erwar·ten.
Doch gibt es das hier erwähnten Drachenbild wirklich. Es handelt sich um das Deckengemälde des Zen-Tempels Myōshin-ji [Myōshin-ji (jap.) 妙心寺 Zen Tempel in Kyōto, dem Yakushi Nyorai geweiht] in Kyōto, das vom berühmten
stammt. Das tat·säch·liche Ergeb·nis unterscheidet sich jedoch nicht merklich von zahl·reichen anderen Drachen·dar·stel·lungen auf Tempel·decken:
Werk von Kanō Tan’yū (1602–1674). Edo-Zeit. After the Silver Rain, (Blog).
Kanō Tanyū orientierte sich offen·bar stark an der Tradition. Ander·er·seits hat er diese Tradition, die er sicher schon vor dem Gespräch mit dem Abt genaues·tens studierte hatte, mit Leben erfüllt: Wie anderen japani·schen Künstlern ist es auch ihm gelun·gen, seinen Drachen wie ein reales Tier darzu·stellen, das sich orga·nisch durch die Wolken bewegt.
Weitere Beispiele:
Werk von Katayama Nanpū (1887–1980). Spätere Shōwa-Zeit, 1968. Acoustical Society of Japan.
Werk von Kanō Mitsunobu (1565–1608). Edo-Zeit, 1605. Kyōto Kankō Navi Purasu, 2021/3.
Werk von Koizumi Junsaku. 2002. Kenninji Gallery.
Drachenpalast-Tore
Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt.
Drachenpalast-Tore (
wtl. Tor des Drachenpalastes; chinesisch angehauchtes Tempeltor
Der Begriff „ryūgū-mon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
) sind durch die Verwen·dung von verputztem Mauer·werk ge·kenn·zeichnet, das im Unterschied zur traditio·nellen Tempel·architektur auch optisch eine tragende Rolle spielt (vgl. Tempeltore). Die Mauern haben überdies eine besondere Form: sie sind unter dem Dach·ansatz ab·ge·rundet. Man findet solche Tore in Japan erst ab der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
Geographische Lage
-Zeit. Sie sind an·geblich vom Baustil der Ming [Ming (chin.) 明 chin. Herrschaftsdynastie, 1368–1644]-Zeit beeinflusst. In China, wo ganz generell mehr mit Ziegeln als mit Holz gebaut wurde, scheint es die Be·zeichnung „Drachenpalast-Tor“ nicht zu geben. Die Vorstellung, dass auch der Drachen·könig in solch einem chinesischen Palast haust, entstand offenbar in Japan.
Wada Toshio, 2007 (mit freundlicher Genehmigung).
Drachen- und Schlangenlegenden
Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Spätere Edo-Zeit. Tokyo National Museum.
Darstellung des urzeitlichen Gottes Susanoo [Susanoo (jap.) 須佐之男/素戔男 mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu], der ein junges Mädchen vor der Schlange Yamata no Orochi [Yamata no Orochi (jap.) 八岐大蛇 Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt] bewahrt. Die Schlange wird von den meisten japanischen Künstlern als Drache dargestellt.
Edo-Zeit, 17. Jh. Museum Angewandte Kunst Frankfurt, Foto: Ute Kunze.
In der Legende der tugendhaften Matsura Sayohime [Matsura Sayohime (jap.) 松浦佐用姫 legendäre Figur eines jungen Mädchens, das als Menschenopfer für eine Schlangengottheit ausersehen ist, diese aber Kraft ihrer Tugend aus dem Schlangendasein erlöst] (s.a. Blut- und Selbstopfer) wiederholt sich das Motiv der Mädchen-fressenden Schlangengottheit (die wie ein Drache aussieht).
Heian-Zeit, 1086. Kokuhō Butsu nehanzu: Ōtoku sannen mei. Kōyasan Reihōkan 2000, S. 61.
Werk von Totoya Hokkei (1780–1850). Edo-Zeit. Harvard Art Museums.
Darstellungen des Drachen·königs. Der Edo-zeitliche
Der Begriff „ukiyo-e“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Künstler Toyota Hokkei [Toyota Hokkei (jap.) 魚屋北渓 1780–1850; ukiyo-e-Künstler der Edo-Zeit, erster Schüler des Katsushika Hokusai; auch bekannt unter den Künstlernamen Aiogazono 葵園, Aoigaoka 葵岡 and Kyōsai 拱斎], von dem das rechte Bild stammt, hielt sich offenbar ziemlich genau an die Charakte·ristika des Drachen·königs und Beherr·schers der Meere, wie sie schon in der Heian-Zeit (Bild links) bekannt waren: Der König trägt einen Drachen auf seinem Kopf, hat rote Haare und besitzt magische Edel·steine (mit denen er Ebbe und Flut kontrolliert).
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. The British Museum.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. The British Museum.
Drachen-Morphologie
Anhand der obigen Beispiele lässt sich erkennen, dass es in Japan seit dem Altertum eine ziemlich konkrete (natürlich von China beeinflusste) Vorstellung von Drachen gegeben haben muss, die sich im Lauf der Zeit nur unwesent·lich veränderte:
Muromachi-Zeit. Bildquelle: Hachiman Digital Handscrolls, Universität Heidelberg.
Werk von Sumiyoshi Gukei (1631–1705). Edo-Zeit. Hachiman Digital Handscrolls, Universität Heidelberg.
- Der Kopf eines Drachens besitzt üblicher·weise ein lang·gestreck·tes Maul mit scharfen Zähnen, die Fühler eines Karpfens oder Welses und das Geweih eines Rehbocks. Während die Nase auf älteren Darstellung einem kurzen Rüssel gleicht, tendiert sie mit der Zeit mehr und mehr zur Stupsnase.
- Der Körper ist stets von Schuppen bedeckt und ähnelt weit mehr einer Schlange, als dies bei europäischen Drachen der Fall ist. Auch der hell gefärbte Bauch ist eindeutig einem Reptil nach·empfunden. Entlang des Rück·grats und an den Gelenken ragen Stacheln aus der Schuppen·haut.
- Die kurzen Füße enden in vogel·ähnlichen Krallen, wobei hier immer wieder zu lesen ist, japanische Drachen hätten lediglich drei Krallen. Die obigen Beispiele zeigen jedoch, dass sich nicht alle Künstler an diese Vorgabe hielten.
- Schließlich endet der Drachen·leib häufig in einem Knoten, aus dem zwei schwert·artige Stacheln ragen, möglicher·weise eine Erinnerung an
Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt
Der Begriff „Yamata no Orochi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, das mythologische Monster, in dessen Schwanz
mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ein Schwert entdeckte.
- Japa·nische Drachen besitzen keine Flügel, sind aber von flammen·förmigen Gas·streifen umweht, die aus ihren Achsel·höhlen zu kommen scheinen. Diese selbst·erzeugten Wolken erklären wohl auch, warum man Drachen so selten zu Gesicht bekommt.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Daisetz Teitaro Suzuki, „Über Zen-Buddhismus.“ In: Fromm, Suzuki, Martino, Zen-Buddhismus und Psychoanalyse. Frankfurt: Suhrkamp 1971, S. 23–24 [Engl. Originalausgabe 1960].
Bilder
- ^ Bei diesem Blauen Drachen (Seiryū) handelt es sich um ein chinesisches Emblem des Ostens. Das Bild stammt aus einem Hügelgrab (kofun) der Asuka-Zeit (7. Jh.), dem Takamatsu-zuka. Dass chinesische Embleme in dieser Zeit in Grabkammern festgehalten wurden, verdeutlicht den Einfluss der chinesischen Kosmologie und des daoistischen Polarstern-Glaubens im Japan der Asuka-Zeit.
Wahrscheinlich 7.Jh. 47 News. - ^ Darstellung eines Drachen (ryū) auf einem Zeremonialgewand von Kōmei Tenno, r. 1847–1866.
Edo-Zeit. Bildquelle: Imperial Politics and Symbolism in Ancient Japan. The Tenmu Dynasty, 650–800., Herman Ooms, Honolulu: University of Hawai'i Press, 2008 (Umschlagbild). - ^ Dieser Drache (ryū) soll vom legendären Bildhauer Hidari Jingorō geschaffen worden sein. Er ist auch als Schöpfer der „Schlafenden Katze“ (nemuri neko) von Nikkō bekannt.
Werk von Hidari Jingorō(?). Frühe Edo-Zeit. indulgence boy, flickr 2006. - ^ Absteigender Drache (ryū) als Dachdekoration des Hōryū-ji. Während viele Gebäude des Hōryū-ji zu den ältesten Gebäuden der Welt zählen und angeblich aus dem 6. Jahrhundert stammen, dürfte dieses Schnitzwerk aus späterer Zeit, wahrscheinlich aus der Edo-Zeit stammen.
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Drachen narita.jpg
- ^ Darstellung eines Drachen (ryū) in Form eines Wasserspenders im Kiyomizu-dera.
Edo-Zeit, 1861. Foundation J.-E. Berger. - ^ Brunnenfigur eines Drachen (ryū) an einem der bekanntesten Sightseeing-Spots Japans.
Werk von Okazaki Sessei (1854–1921). Meiji-Zeit, 1897. Luica Mak, flickr 2007 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Drache (ryū) als Wasserspender
Skydancer. - ^ Der Drache (ryū,) dessen eines Auge sich im Zentrum des Bildes befindet und den Betrachter überallhin zu verfolgen scheint, ist auch unter dem Spitznamen „Drache, der in acht Richtungen blickt“ bekannt.
Werk von Kanō Tan’yū (1602–1674). Edo-Zeit. After the Silver Rain, (Blog). - ^ Drache (ryū) als Deckengemälde in Nikkō. Die Bezeichnung nakiryū, brüllender Drache, bezieht sich auf einen besonderen akustischen Effekt, eine Art Klangverstärkung von Klatschgeräuschen. Der Drache in Nikkō ist der bekannteste, aber nicht der einzige Deckendrache, bei dem dieses Phänomen festgestellt wurde.
Werk von Katayama Nanpū (1887–1980). Spätere Shōwa-Zeit, 1968. Acoustical Society of Japan. - ^ Darstellung eines Drachen (ryū), auch bekannt als „brüllender Drache“ (naki ryū), weil das Echo in der Halle das Geräusch klatschender Hände verstärkt. Besonders in den Zen-Tempeln Kyōtos sind derartige Drachengemälde beliebt.
Werk von Kanō Mitsunobu (1565–1608). Edo-Zeit, 1605. Kyōto Kankō Navi Purasu, 2021/3.
- ^ Der Kennin-ji ist der älteste Zen-Tempel Kyōtos. Dennoch — oder vielleicht gerade deshalb — besaß er als einziger unter den sieben großen Tempeln des Rinzai Zen keine Halle mit Drachenbild (ryū) an der Decke. Dies änderte sich erst 2002, als der Tempel anlässlich seines 800-jährigen Bestehens dieses Deckengemälde vom damals 77-jährigen Künstler Koizumi Junsaku anfertigen ließ.
Werk von Koizumi Junsaku. 2002. Kenninji Gallery. - ^ Der offizielle Namen dieses Tores (ryūgū-mon) ist dem Heian-zeitlichen Kaiserpalast entlehnt und lautet Kōka-mon 皇嘉門, „Tor des kaiserlichen Ruhms“. Architektonisch orientiert sich das Tor jedoch an Vorbildern aus der chinesischen Ming-Dynastie. Es ist Teil des Mausoleums von Tokugawa Iemitsu (1604–1651), dem 3. Tokugawa-Shōgun. Dieses Mausoleum befindet sich neben dem Tōshō-gū in Nikkō. Unter Iemitsu wurde die gesamte Anlage prachtvoll ausgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt.
Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt. - ^ Modernes Beispiel eines Gebäudes, das in Anspielung auf den Drachenpalast des Meeres entworfen wurde. Vor allem der Eingang ist nach dem Muster der traditionellen Drachenpalasttore gestaltet. Der Bahnhof wird heute in erster Linie von Strandtouristen genützt, unweit davon befindet sich aber auch die bekannte Schreininsel von Enoshima, die ihren Ursprung von einer Drachensage herleitet.
Wada Toshio, 2007 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Susanoo rettet Prinzessin Kushinada vor der achtköpfigen Schlange (hebi). Im Vordergrund acht Töpfe mit Sake, Susanoos Trick, um das Monster betrunken zu machen. Wie für viele ukiyo-e der mittleren Periode typisch, ist der Held mit den Zügen eines Kabuki-Schauspielers ausgestattet.
Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Spätere Edo-Zeit. Tokyo National Museum. - ^ Matsura Sayohime, die sich selbst einem Menschenhändler verkauft hat, wird einer Schlangengottheit als Opfer dargebracht. Durch Rezitation des Lotos Sutras wird die Schlange bekehrt und das Mädchen gerettet. Die Legende wurde in der vorliegenden Version wahrscheinlich in der Muromachi-Zeit verschriftlicht, ist aber in der Heian-Zeit, also in grauer Vorzeit, angesiedelt.
Edo-Zeit, 17. Jh. Museum Angewandte Kunst Frankfurt, Foto: Ute Kunze. - ^ Detail aus einem nehanzu, einem Bild von Buddhas Sterbeszene (s. Ikonographie/Shaka). Im Vordergrund des Bildes befindet sich der Drachenkönig (jap. ryūō; bzw. der König der indischen Nāgas) der Herrscher des Meeres. Ein kleiner Drache (ryū), der sich aus dem Kragen des Königs auf seinen Kopf hinauf gewunden hat, verdeutlicht die Rolle der dargestellten Figur.
Heian-Zeit, 1086. Kokuhō Butsu nehanzu: Ōtoku sannen mei. Kōyasan Reihōkan 2000, S. 61. - ^ Der Drachenkönig (ryūō) präsentiert seine Juwelen, mit denen er Ebbe und Flut kontrolliert.
Werk von Totoya Hokkei (1780–1850). Edo-Zeit. Harvard Art Museums. - ^ Ein aufsteigender Drache (ryū) gilt als besonders glücksverheißend, ebenso der Berg Fuji.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. The British Museum. - ^ Toyotama-hime, die Tochter des Drachenkönigs, gebiert in ihrer wahren Gestalt einen Sohn. Der Vater, Hiko Hohodemi wirft einen verbotenen Blick in die Gebärhütte. Dies wird die Drachenfrau veranlassen, ins Meer zurückzukehren. Der lebhafte Knabe, der den Bauch der Drachenmutter wie eine schwere Decke von sich stemmt, hat den komplizierten Namen Hiko-nagisa-takeugaya-fukiaezu. Er wird später seine Tante, ebenfalls eine Drachenfrau heiraten und mit ihr den ersten Tennō, Jinmu, zeugen.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. The British Museum. - ^ Detail aus einer der frühesten illustrierten Querbildrollen der Legenden rund um die Gottheit Hachiman. Die Szene zeigt den Angriff japanischer Truppen auf Korea unter der Führung der Kaiserin Jingū Kōgō. Drachen (ryū) kommen der japanischen Flotte zu Hilfe und verschlingen einige koreanische Soldaten. Die Drachen sind im Unterschied zu späteren Darstellungen mit Rüsseln ausgestattet.
Muromachi-Zeit. Bildquelle: Hachiman Digital Handscrolls, Universität Heidelberg. - ^ Detail aus einer Querbildrolle der Legenden rund um die Gottheit Hachiman. Die Szene zeigt den Angriff japanischer Truppen auf Korea unter der Führung der Kaiserin Jingū Kōgō. Drachen (ryū) kommen der japanischen Flotte zu Hilfe und verschlingen einige koreanische Soldaten. Ein Vergleich mit der gleichen Szene in einer Bildrolle aus der Muromachi-Zeit (1389) zeigt, dass die Drachen in der Edo-Zeit offenbar ihre langen, rüsselartigen Nasen verloren haben.
Werk von Sumiyoshi Gukei (1631–1705). Edo-Zeit. Hachiman Digital Handscrolls, Universität Heidelberg.
Glossar
- Hiko Hohodemi 彦火火出見 ^ auch Hoori; mythologischer Vorfahre der Tennō Dynastie und Held des Mythos von Bergglück und Meerglück
- Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Matsura Sayohime 松浦佐用姫 ^ legendäre Figur eines jungen Mädchens, das als Menschenopfer für eine Schlangengottheit ausersehen ist, diese aber Kraft ihrer Tugend aus dem Schlangendasein erlöst
- [[Glossar:Quin|]] () ^
- Suzuki Daisetsu 鈴木大拙 ^ 1870–1966; japanischer Intellektueller und Publizist, der durch englischsprachige Werke den Zen-Buddhismus im Westen bekannt machte; publizierte als Daisetz T. Suzuki
- Toyota Hokkei 魚屋北渓 ^ 1780–1850; ukiyo-e-Künstler der Edo-Zeit, erster Schüler des Katsushika Hokusai; auch bekannt unter den Künstlernamen Aiogazono 葵園, Aoigaoka 葵岡 and Kyōsai 拱斎
- Ugayafukiaezu no Mikoto 鵜葺草葺不合命 ^ im vollen Namen Hiko Nagisatake Ugayafukiaezu no Mikoto (彦波瀲武鸕鶿草葺不合尊), Vater des 1. legendären tennōs Jinmu Tennō, Sohn von Toyotama-hime und Hiko Hohodemi
- Yamata no Orochi 八岐大蛇 ^ Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Imaginaere_Tiere/Drachenbilder.
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
- Fachbegriffe-Glossar
- Bilder-Glossar
- Künstler-Glossar
- Geo-Glossar
- Ressourcen
- Literatur
- Links
- Bildquellen
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„Drachenbilder.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001