Mythen/Daemonen/Tengu

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Tengu und Oni

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Welt des Über·sinn·lichen in Japan grob in Totengeister (

yūrei 幽霊 (jap.)

Totengeist

Geist

Der Begriff „yūrei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) und Fabelwesen (

yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) unter·teilen. Beide Gruppen unter·scheiden sich insoferne von etablierten „Göttern“ (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Gottheiten oder buddhistische Manifestationen), als sie sich gegen·über der mensch·lichen Ge·sell·schaft auf der gleichen hierarchischen Ebene be·finden. Sie mögen zwar einige Fähig·keiten besitzen, die Menschen nicht haben, treten aber für ge·wöhn·lich nicht als Herr·scher über die Menschen, sondern eher als Konkurrenten auf. Sie begehren menschliche Güter, fühlen sich von mensch·licher Schön·heit körperlich ange·zogen und sind in manchen Fällen sogar bereit, be·stim·mten Menschen zu dienen. Aller·dings sind die Grenzen zur Welt der Götter fließend. Besonders mächtige Figuren aus der Welt des Übersinnlichen können gott·ähnliche Ver·ehrung genießen oder als Boten zwischen Göttern und Menschen fungieren. Auf dieser Seite wird auf zwei Gruppen von Fabelwesen näher eingegangen, nämlich auf tengu und oni.

Tengu

Japanische

tengu 天狗 (jap.)

wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen

Geist, Tier

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treten in zwei Hauptvarianten auf: Lang·nasen-Tengu und Krähen Tengu. Beide besitzen einen menschlichen Körper und können fliegen, bzw. sich augen·blick·lich von einem Ort zum anderen „beamen“. Für ge·wöhn·lich tragen auch beide Arten von Tengu die traditionelle Tracht der Bergasketen (

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), mit denen sie eine ge·mein·same Begabung für magische Künste ver·bindet. Ähnlich wie die yamabushi sind Tengu immer eher un·heimlich, dabei aber nicht not·wendigerweise böse oder arglistig.

Langnasen Tengu

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Langnasen-Tengu werden auf Japanisch oft als Groß-Tengu, Krähen Tengu da·gegen als Klein-Tengu be·zeichnet. Lang·nasen Tengu scheinen demnach eine höhere Kaste innerhalb der Tengu-Gesellschaft zu bilden. Was als erstes an ihnen auf·fällt, ist die phallische Form ihrer Nase. Dass diese in der Tat sexuelle Assoziationen weckte, lässt sich u.a. an Shunga-Bildern der Edo-Zeit erkennen, doch wird diese Assoziation im ja·pa·nischen Kontext nicht als obszön empfunden. Ähnlich wie im Fall des Glücksgottes

Fukurokuju 福禄寿 (jap.)

Glücksgott, Gott des Langen Lebens

Glücksgottheit

Der Begriff „Fukurokuju“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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wird der Phallus eher als Symbol der Frucht·bar·keit oder all·gemein des Glücks ver·standen. Auf·grund dieser Logik waren  Phallus-Kulte und phallische religiöse Symbolismen im vormodernen Japan weit verbreitet.

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Die lange Nase und das rote Gesicht des Tengu legen weiter die Ver·mutung nahe, dass sich seine Ge·stalt auf das Bild der Europäer in Japan zurück·führen lässt. Doch gab es den lang·nasigen Tengu bereits vor dem 16. Jh., als es in Japan zur intensiven Kontakt·nahme mit europäischen Händlern und Missionaren kam. Möglicher·weise wurden die Langnasen-Tengu aber dem Er·scheinungs·bild der „südlichen Barbaren“ (wie die Europäer in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

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-Zeit genannt wurden) angepasst.

Schließlich könnte die Nase der Tengu auch einfach aus dem Schnabel ent·standen sein, mit dem die frühesten Tengu-Ge·stalten aus·gestattet sind und der wiederum mit ihren Flug·künsten in Verbindung steht.

Krähen-Tengu

Vorlage:Galerie1 In Indien gibt es die Gestalt des Vogelmenschen Garuda, die mit dem Bud·dhis·mus auch in Japan bekannt wurde. Garudas sind halb gött·liche, halb tierische Wesen mit großen Zauber·kräften, ähnlich den Schlangen (in Indien als Naga-Gottheiten verehrt), mit denen sie eine er·bitterte Feindschaft verbindet. Vorlage:Sidebox

In der ältesten Theaterkunst Japans, dem höfischen Gigaku, werden u.a. Garuda Masken (jap.

karura 迦楼羅 (jap.)

Vogelmensch; von skt. garuda

Geist

Der Begriff „karura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) ver·wendet. Nachdem diese durch·aus Ähnlichkeiten mit späteren Tengu-Dar·stel·lungen haben, ist es denkbar, dass zwischen diesen Fabel·wesen ein Zu·sammen·hang besteht. Frühe bildliche Tengu-Darstellungen (etwa die des diabolischen Zegai-bō, unten Mitte) zeigen jeden·falls einen Krähen-Tengu. Erst später setzte sich dagegen die Auf·fassung durch, dass nur die minderen Tengu vogel·gestaltig seien. Gleichzeitig sollen alle Tengu aus Eiern schlüpfen.

Wortbedeutung

Tengu bedeutet wtl. „Himmelshund“, doch mit Hunden haben diese geflügelten Wesen wenig zu tun. Die Be·zeich·nung leitet sich vom Chinesischen tiangou ab und bezog sich ur·sprüng·lich auf unerklärliche Himmels·er·schei·nungen wie z.B. Kometen oder Sonnenfinsternisse, die einem schwarzen „Himmelshund“ zu·ge·schrieben wurden. In dieser Bedeutung findet sich der Begriff tengu auch schon im japanischen

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(720). Tengu mit den heute bekannten Charakteristika treten aller·dings erst Ende der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit in Er·schei·nung. Wie sich die Transformation des chinesischen Himmelshundes in diese spezifisch ja·pa·nische Gestalt vollzog, ist weit·gehend un·klar. Zweifel·los haben auch Mythen- und Sagenmotive , die ur·sprüng·lich nichts mit dem chinesischen tiangou zu tun hatten, zu seiner Entstehung beigetragen.

Tengu und Mönche

Tengu gehören nicht allein ins Reich der Märchen und Sagen, sondern spielen auch in religiösen Legenden eine wichtige Rolle. Die frühesten Tengu Legenden aus dem

Konjaku monogatari 今昔物語 (jap.)

„Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext

Text

Der Begriff „Konjaku monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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handeln zumeist von bud·dhis·tischen Mönchen, die vom rechten Weg ab·kommen um schließ·lich zu Tengu zu werden, oder von Tengu, die ver·suchen Mönche vom richtigen Weg ab·zu·bringen. In anderen Quellen, etwa dem Tengu zōshi (1296), er·scheint die Existenz eines Tengu als karmische Konsequenz über·mäßiger klerikaler Arroganz. Tengu reflektieren somit ein ambivalentes Bild des bud·dhis·tischen Klerus und bilden besonders in der Blüte·zeit des japanischen Buddhismus, im Mittelalter, eine Projektions·fläche für die Kritik am buddhistischen Mönchs·stand. Es gibt aber auch Legenden von Adeligen und Kaisern, die auf·grund ihres Hochmuts als Tengu enden.

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Im Lauf der Zeit festigte sich die Assozitiation der Tengu mit den be·reits erwähnten

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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. In vielen Legenden ist die Trenn·linie zwischen diesen stets ein wenig un·heim·lichen Bergasketen und den Tengu kaum zu ziehen. Seit der Edo-Zeit werden die Tengu üb·licher·weise auch in der Tracht der yamabushi, er·kenn·bar an der charakteristischen Kopf·be·deckung, dar·ge·stellt. Durch die Assoziation mit den yamabushi rückte offen·bar die Identifikation von Tengu und hoch·rangigen Klerikern in den Hinter·grund. Dagegen können yamabushi-artige Tengu auch positive Züge an·nehmen, vor allem dann, wenn sie analog zu den Bergasketen als tüchtige Kämpfer und Meister der Kriegskünste auf·treten. So soll etwa einer der be·rühmtesten japanischen Helden, Minamoto no Yoshitsune, in seiner Jugend die Kunst des Schwertkampfes von einem Tengu namens Sōjōbō er·lernt haben. Der Namen bedeutet wörtlich nichts anderes als „Abt-Mönch“ und es mag sein, dass eine Art yamabushi den historischen Kern dieser Legende bildet.

Tengu-artige Gottheiten

Immer wieder stößt man in Tempeln und Schreinen auf Tengu Abbildungen. Im all·ge·meinen handelt es sich bei der·artigen religiösen Gebäuden um Kult·stätten des

Shugendō 修験道 (jap.)

gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi

Schulrichtung

Der Begriff „Shugendō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, also des spezifischen Kults der yamabushi. Die yamabushi wurden also nicht nur mit Tengu assoziiert, sie ver·ehrten ihrerseits auch Gottheiten in Tengu-Gestalt.

Izuna Gongen

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Der

Takao-san 高尾山 (jap.)

Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs

Landschaft

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Geographische Lage von Takao-san; s.a. Geo-Glossar

, ein Berg am östlichen Stadtrand Tokyos, ist eines dieser tradi·tionellen Zentren des Shugendō. Es gibt hier sowohl einen Tempel als auch einen Schrein, in dem die Gottheit

Izuna Gongen 飯縄権現 (jap.)

Gottheit in tengu-Gestalt

Der Begriff „Izuna Gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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verehrt wird.
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Izuna Gongen, Tengu Gottheit des Shugendō Heiligtums Takao-san.
Bildquelle: Informationsbroschüre des Takao-san

Izuna Gongen erscheint auf den Talismanen (

o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

Gegenstand

Der Begriff „o-fuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) von Takao in Gestalt eines Karasu Tengu, der auf einem weißen Fuchs reitet. Schwert, Schild und Flammen·nimbus erinnern an

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der ja tat·säch·lich auch im Shugendō eine zentrale Rolle spielt. Zu·dem deutet das fuchs·artige Reittier (das in der japanischen Folklore übrigens auch unter dem Namen Izuna auftaucht) auf eine Ver·bindung mit Inari/ Dakini hin. Ver·schiedene esoterische Gott·heiten wurden also mit der Gestalt des Tengu zu einer neuen Gottheit ver·schmolzen. Ganz ähnliche kombi·nierte Gott·heiten finden sich im Shugendō auch unter anderen Namen, etwa unter der Be·zeich·nung Akiba Gongen (s. Abb. rechts). Viele dieser Shugen·dō-Götter standen im übrigen mit Schulen der Kriegs·künste und magischen Kampf·techniken in Ver·bindung, die wiederum von den yamabushi betrieben wurden.

Sarutahiko

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In den alten Mythen begegnen wir der Gottheit

Sarutahiko 猿田彦 (jap.)

Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt

Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, einem wilden Gesellen, der dem Tross des vom Himmel herabsteigenden Enkels der Sonnengottheit (

Ninigi 瓊瓊杵 (jap.)

mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus

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) einigen Respekt einflößt, sich aber schließ·lich als Führer anbietet und dafür die Göttin

Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 (jap.)

mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters

Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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zur Gattin erhält. Er ist laut Be·schrei·bung des Nihon shoki von hühnen·hafter Gestalt und hat eine acht-Hand-lange Nase. Auf rezenten Ab·bildungen (z.B. Abb. rechts) wird er meist in Tengu-Gestalt dar·ge·stellt. Auch in Schreinfesten zu Ehren Sarutahikos wird er durch Tänzer mit Tengu-Masken repräsentiert. Durch seine mytho·logische Rolle als wege·kundiger Führer bot sich Sarutahiko über·dies als Identifikations·figur für die zahl·reichen lokalen „Wegegötter“ (

dōsojin 道祖神 (jap.)

Wegegott, auch sae no kami; volksrel. Figuren, manchmal in phallischer Form

Der Begriff „dōsojin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) an, die es vor allem in vor·moderner Zeit gab. Diese Wege·götter stehen wiederum häufig im Zentrum von Phalluskulten, was viel·leicht wieder Sarutahikos lange Nase erklärt. Es gibt, mit einem Wort, ein Viel·zahl von möglichen Beziehungen zwischen Bergkulten, Wegegöttern und Frucht·bar·keits·riten und sogar Kriegskünsten einer·seits sowie Sarutahiko und den Tengu anderer·seits. Dass all diese Figuren und Kulte im Laufe der Zeit mit·ein·ander assoziiert wurden, steht außer Zweifel. Wie sich diese Assoziationen aber historisch ent·wickelten, ist nach wie vor ungewiss.

Dämonen (oni)

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In Japan gibt es eine Kategorie von bösen Geistern oder Dämonen namens

oni(jap.)

Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister

Geist

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. Sie sind von menschen·ähnlicher Gestalt, tragen jedoch Hörner, raub·tier·artige Zähne und Krallen. Ihre Haut ist manchmal feuer·rot, manchmal aber auch grün oder blau. Der typische oni ist außerdem mit einem eisen·be·schla·genen Knüppel (kanabō) und einem Lendenschurz aus Tigerfell ausgestattet.

Diese Ikonographie geht möglicherweise auf jene buddhistischen Dämonen zurück, die u.a. die un·dank·bare Aufgabe haben, den Vier Himmelswächtern (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) als Podest zu dienen. Oni ähneln aber auch den Folterknechten (

gokusotsu 獄卒 (jap.)

Folterknechte der buddhistischen Hölle

Lebewesen

Der Begriff „gokusotsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) der bud·dhis·tischen Hölle (s. Höllendarstellungen). Diese erinnern wiederum in vielerlei Hinsicht an christliche Teufel, obwohl die religiöse Ideologie hinter diesen Dar·stel·lungen eine andere ist: Während christliche Teufel „böse“ sind und dem Willen Gottes zu·wider·handeln, sind die bud·dhis·tischen Folterknechte ein „notwendiges Übel“ und tun nichts anderes als ihre Pflicht (zumindest solange sie ihren Dienst in der Hölle ver·richten). Psychologisch macht das aber kaum einen Unterschied: Oni wie Teufel sind Gegen·spieler der Menschen und werden als Menschen mit tierischen De·formationen (Hörner, Reißzähne, Klauen) dargestellt.

Im Gegensatz zum europäischen Teufel, der seine Gestalt in erster Linie einer Mischung aus Mensch und Ziegen·bock verdankt, sollen die tierischen Elemente der oni vor allem dem Rind und dem Tiger ent·nommen sein. Dies rührt nach einer Er·klärung des Edo-zeitlichen Malers und Ge·spenster·forschers Toriyama Sekien daher, dass Rind und Tiger im System der Tierkreiszeichen für den Nord·osten (in der traditionellen Kalenderkunde ushitora, also „Rind-Tiger“ genannt) stehen. Der Nord·osten wiederum ist nach einer alten geomantischen Vor·stellung aus China jene Himmelrichtung, aus der die Dämonen üblicher·weise kommen, und wird dem·ent·sprechend auch als „Dämonentor“ (

kimon 鬼門 (jap.)

„Dämonentor“, Nord-Osten; nach alter Vorstellung die Richtung, aus der die Dämonen kommen

Geographie, Konzept

Der Begriff „kimon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) be·zeichnet. Es mischen sich also auch in den oni buddhistische und chinesische Elemente, die zu einer charakteristischen japanischen Figur verschmolzen wurden.

Der vielleicht berühmteste oni der japanischen Sagenwelt ist Shuten Dōji. Er haust in den Bergen und raubt vor·zugs·weise schöne Frauen, die er und seine Spieß·gesellen versklaven und schließ·lich auf·fressen. Einem tapferen Krieger und seinen vier Vasallen gelingt es zu·guter·letzt, Shuten Dōji zur Strecke zu bringen. Diese Geschichte wird seit dem Mittel·alter in un·zähligen Varianten erzählt. Sie präsentiert den oni als einen Dämonen, der absolut böse und gefährlich, jedoch nicht un·be·sieg·bar ist. Es gibt aber auch Gestalten, die genauso wie oni aussehen, aber keines·wegs absolut böse sind, nämlich die Wind- und Donnergötter. Das Aussehen allein sagt also noch nicht, ob es sich wirklich um einen furcht·baren Dämon handelt oder nicht. Im übrigen haben sich die furcht·ein·flößenden Züge der oni mit der Zeit immer mehr ab·ge·nützt, sie werden zu·nehmend eher als ruppige Barbaren denn als schreckliche Monster dar·gestellt. Auf Edo-zeitlichen ukiyoe wirken sie eher komisch als dämonisch.

Noch heute treten oni-artige Masken bei zahlreichen ländlichen Volksfesten (

matsuri(jap.)

religiöses (Volks-)Fest

Ritus

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) in Erscheinung, die wiederum er·staun·lich stark an alpine „Perchtenläufe“ und ähnliche Prozessionen teufel·artiger Gestalten erinnern. In beiden Fällen ver·körpern die Masken den Winter, der rituell ver·trieben werden soll. Ab·gesehen von der·artigen matsuri folgen die meisten Japaner auch heute noch dem Brauch, am 3. Februar, dem letzten Tag des Winters (setsubun), die bösen Dämonen mit ge·trock·neten Soyabohnen und dem Ruf „oni wa soto, fuku wa uchi“ („Raus mit den oni, rein mit dem Glück“) aus ihren Häusern zu treiben. Bis·weilen setzt ein Familien·mitglied dann eine selbst·ge·bastelte oni-Maske auf und lässt sich von den Kindern verscheuchen.

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Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
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Tengu: Japanische Vogelmenschen.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001