Bauten/Bekannte Schreine/Nikko

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Styles

Tōshōgū Schrein, Nikkō

Vorlage:Galerie2

Das Schreinareal von

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sakabashira nikko.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Kanto1694.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Nikko nakiryu.jpg
  • Dach nikko.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Shinkyo nikko.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Nikko 1940.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Ryugu nikko.jpg
  • Drache chichibu.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Gospieler yomeimon.jpg
  • Drachen nikko.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

im Norden der Kantō-Region wurde schon in der Heian-Zeit (8.–10. Jh.) als heiliger Ort verehrt. Zu landes·weiter Bedeutung stieg der Ort aller·dings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der

Tōshō-gū 東照宮 (jap.)

Tōshō Schrein, Mausoleum des Tokugawa Ieyasu in Nikkō, Präf. Tochigi

Schrein

Der Begriff „Tōshō-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nikko 1890.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Affen nikko.jpg
  • Ieyasu.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Tōshō-gū; s.a. Geo-Glossar

(Palast des Er·leuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In un·mittel·barer Nach·bar·schaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Bud·dhis·mus zugehörige

Rinnō-ji 輪王寺 (jap.)

buddh. Tempel in der rel. Anlage von Nikkō

Tempel

Der Begriff „Rinnō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bato rinnoji.jpg
  • Nikko plan.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Rinnō-ji; s.a. Geo-Glossar

, der bis zur Meiji-Zeit die Schrein·an·gelegen·heiten über·wachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schrein·architektur zahlreiche bud·dhis·tische Elemente wie eine fünf·stöckige Pagode, Tore mit bud·dhis·tischen Wächter·gott·heiten und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unter·schied·liche An·dachts·stätten für den ver·storbenen Shogun

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Wakamochi.jpg
  • Premodern provinces murdoch.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Ieyasu.jpg
  • Inukimon nikko.jpg
  • Otani yoshitsugu.jpg
  • Grab yuki hideyasu.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Sekigahara.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
Zum einen den Haupt·schrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen
Tōshō Daigongen 東照大権現 (jap.)

wtl. „Große göttl. Manifestation, die den Osten erleuchtet“; Götternamen des Tokugawa Ieyasu

Der Begriff „Tōshō Daigongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hoto ieyasu nikko.jpg
(„Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grab·mal des Ieyasu, das der Form nach bud·dhis·tisch ist und dem An·denken seiner bud·dhis·tischen Toten·seele dient.
nikko
Die wichtigsten Schrein·gebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800,
der im Wesent·lichen der heutigen Anlage entspricht.
Quelle: Japanese Historical Maps

Architektonisch zählt der Tōsho-gū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornament·reichen, „barock·haften“ Schrein·architektur, die auch als Gongen-Stil (

gongen-zukuri 権現造 (jap.)

Architekturstil des Tōshō-gū in Nikkō, abgeleitet von Tōshō Daigongen, dem vergöttlichten Tokugawa Ieyasu; der Stil findet sich allerdings auch bei vielen anderen bedeutenden Schreinen der Edo-Zeit

Architektur

Der Begriff „gongen-zukuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Toshogu haiden.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Osaki hachimangu.jpg

) bezeichnet wird. Der Götter·titel

gongen 権現 (jap.)

wtl. „vorläufige Erscheinung“ (vgl. gon); buddh. Titel für kami

Der Begriff „gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Zao gongen.jpg

bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Be·zeich·nung stammt aus dem Bud·dhis·mus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein Buddha ist (s. honji suijaku Konzeption). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volks·tümlich auch als „

Gongen-sama 権現様 (jap.)

volkstüml. Bezeichnung für den 1. Tokugawa Shōgun, Ieyasu, der als Tōshō Dai-Gongen vergöttlicht wurde

Der Begriff „Gongen-sama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō, obwohl auch andere, ältere Schreine in diesem Stil errichtet wurden.

In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel

Tokugawa Iemitsu 徳川家光 (jap.)

3. Tokugawa Shōgun (1604–1651), r. 1623–1651

Der Begriff „Tokugawa Iemitsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg
  • Ryugu nikko.jpg

, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausoleum (

Taiyū-in 大猷院 (jap.)

Mausoleum des 3. Tokugawa Shōguns, Iemitsu, err. 1652–53

Architektur

Der Begriff „Taiyū-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg

) errichten ließ.

nikko
Der Aufstieg zum Yōmei-mon, dem Eingang zur inneren Anlage, auf einem Druck von Yoshida Tōshi, 1940
Bild: Online Archive of California [2010/8]

Das Yōmei-mon und die Furcht vor der Perfektion

Das Tor zum zentralen Teil der Anlage, das Yōmei-mon, durfte früher nur von hochrangigen Mitgliedern des Adels durchschritten werden. Doch selbst wenn man als gewöhnlicher Sterblicher nur bis hier her gelangte, bot das Tor mit seinen zahllosen Schnitzereien Anlass, hier selbstvergessen den ganzen Tag lang in Betrachtung seines überschwänglichen Dekors zu verweilen — so jedenfalls die Begründung für einen seiner Beinamen: Higurashi-mon („Den-ganzen-Tag-lang-Tor“). Die Grundform dieses Tores erinnert stark an buddhistische Tempeltore, doch die Details weichen teilweise von der buddhistischen Standardikonographie ab.

Zunächst fallen zahlreiche legendäre Tiere ins Auge: Drachen, Löwen (oder vielleicht eher

komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Komainu niku a.jpg
  • Komainu noda a.jpg
  • Shishi kinmozui.jpg
  • Komainu yahiko un.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Yasukuni komainu.jpg
  • Koma kamakura1.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Komainu yahiko a.jpg
  • Haetae1.jpg
  • Komainu2.jpg
  • Mitsumine okami a.jpg
  • Jingoro kuniyoshi.jpg
  • Komainu niku un.jpg
  • Kashii komainu un.jpg
  • Kowake komainu un.jpg
  • Komainu koya.jpg
  • Komainu a mak.jpg
  • Koma kamakura2.jpg
  • Komainu yasukuni.jpg
  • Mitsumine okami un.jpg
  • Komainu nodajinja.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Plattkopf komainu a.jpg
  • Komainu noda un.jpg
  • Plattkopf komainu un.jpg
  • Komainu3.jpg
  • Komainu hiyoshi.jpg
  • Komainu4.jpg
  • Komainu ninnaji1.jpg
  • Kowake komainu a.jpg
  • Komainu mak.jpg
  • Yasukuni komainu a.jpg
  • Wakasa komainu.jpg

-artige Mischungen von Löwe und Hund), Kirin (Drachenpferde, die in China allgegenwärtig sind, in Japan aber nur durch das gleichnamige Bier zu allgemeiner Bekanntheit gelangt sind) und Elefanten (oder genauer: Baku, die sowohl Rüssel als auch Klauen besitzen und als Beschützer vor bösen Träumen gelten). Diesen Tieren wird allgemein eine Schutzfunktion vor bösen Geistern zugesprochen, sie finden sich in leicht abgewandelter Form auch in China und dürften teilweise aus dem Buddhismus stammen. Daneben fallen am Yōmei-mon allerdings auch menschliche Figuren ins Auge, die einem eher weltlichen, konfuzianisch anmutenden Kontext entnommen sind. Dies ist eines der neuartigen Elemente aus der Entstehungszeit des Yōmei-mon, die man auf älteren religiösen Gebäuden nicht findet. Schließlich sind auch die

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nio nikko.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Nio sokenji.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg
  • Nio shitennoji.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio taiyuin.jpg

, also die üblichen Torwächter buddhistischer Tempel, durch realistische Darstellungen von japanischen Bogenschützen ersetzt.

Neben diesen bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten figurativen Motiven, an denen die berühmtesten Bildhauer ihrer Zeit mitarbeiteten, enthält das Yōmei-mon aber noch eine weitere Besonderheit, die nur Eingeweihten ins Auge fällt: es handelt sich um eine der weiß bemalten Trägersäulen, die mit der gleichen ornamentalen Struktur wie alle anderen Säulen verziert ist, aber um 180 Grad verdreht; die Säule ist also quasi auf den Kopf gestellt. Dies ist nicht etwa ein Versehen, sondern verdankt sich einem besonderen Tabu, von dem man schon in den mittelalterlichen „Aufzeichnungen aus Mußestunden“ (Tsurezuregusa, Abschnitt 82) erfährt: Dort heißt es, dass ein allzu perfektes Ebenmaß Unglück brächte. Und genau aus diesem Grund habe man in den kaiserlichen Palästen stets darauf geachtet, auf jeden Fall ein Detail unvollendet zu lassen. Der umgedrehte Pfeiler des Yōmei-mon wäre gemäß dieser Vorstellung ein perfekt ausgearbeitetes Anti-Perfektionselement. Darüber hinaus scheinen verkehrt aufgestellte Bäume auch im Volksglauben der Geisterabwehr gedient zu haben. Die besondere Säule des Yōmei-mon trägt daher auch die Bezeichnung „verkehrte Dämonenabwehr-Säule“ (mayoke no sakabashira 魔除けの逆柱).

Religion in JapanBauten
Diese Seite:

„Nikkō: Das spirituelle Zentrum des Tokugawa Shōgunats.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001