Die Ikonographie der kami

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Shinto-Goetter.

Die Ikonographie der kami

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Shinto-Goetter.

Seit jeher nennt man die ein·heimi·schen Götter in Japan

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kumano kami.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg

. Doch was kami bewirken, wo sie sich auf·halten und wie sie aus·sehen, darüber lassen sich im Unter·schied zu bud·dhis·tischen Ge·stalten kaum ver·bindliche Aus·sagen fest·machen. Bildliche Dar·stel·lungen von kami in mensch·licher Gestalt sind aus alter Zeit allenfalls in stark stili·sierter Form bekannt. Erst der Ein·fluss der buddhisti·schen Kunst brachte es mit sich, dass kami als rea·listische Menschen dar·ge·stellt wurden. Aller·dings gab und gibt es viel weniger Bilder von kamis als von Buddhas.

Frühe Darstellungen

Einige ur- und früh·geschicht·liche Grab·bei·gaben (so z.B. einige

haniwa 埴輪 (jap.)

frühgeschichtliche Grabbeigaben aus Ton, meist in Form einfacher Skulpturen

Bild, Gegenstand

Der Begriff „haniwa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Haniwa mukade.jpg

-Tonfiguren der Kofun-Zeit, 3.–6.Jh.) können als Götter·dar·stel·lungen gedeutet werden, doch scheint diese alter·tümliche Ikono·graphie schon mit der Kultur der Yayoi [Yayoi (jap.) 弥生 Yayoi-Zeit (ca. 300 v.u.Z. – 300 u.Z.); Zeit der Entwicklung des Reisanbaus]-Zeit (300 v.u.Z.–300 u.Z.) ein abruptes Ende gefunden zu haben.

Shako dogu.jpg
Keramik-Figur (dogū) aus der späten Jōmon-Zeit. Ausgrabungsort Ebisuda, Tajiri-chō, Präf. Miyagi.
Jōmon-Zeit, 1000–400 v.u.Z. e-yakimono.com.
Jomon venus.jpg
Im Jahr 1989 ausgegrabene weibliche Figur aus der mittleren Jōmon-Zeit. Die Figur wird, ähnlich wie die österreichische „Venus von Villendorf“, üblicherweise als Gottheit interpretiert.
Jōmon-Zeit, 2–3000 v.u.Z. Bildquelle: unbekannt.
Jōmon-zeitliche Gottheiten

Anthropomorphe (menschenähnliche) Darstellungen sind ab da offenbar nicht mehr zu finden. Selbst die bekannten Grabbeigaben der Hügelgräber-Zeit (haniwa [haniwa (jap.) 埴輪 frühgeschichtliche Grabbeigaben aus Ton, meist in Form einfacher Skulpturen]) bilden lediglich das Gefolge des verstorbenen Herrschers ab, aber keine Götter. Erst mit dem Aufkommen des Buddhismus wurden Götter in Menschengestalt wieder vorstellbar, doch sind diese Darstellungen deutlich von kontinentalen Vorbildern geprägt.

Das einzige, was sich in Ver·bindung mit Götter·dar·stel·lungen aus vor-bud·dhisti·scher Zeit bis heute er·halten hat, sind spezifisch ge·formte

shintai 神体 (jap.)

heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“

Schrein, Gegenstand

Der Begriff „shintai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Toshogu haiden.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Shikinensengu.jpg
(Gottkörper). Shintai stellen die Haupt·heilig·tümer shintō·istischer  Schreine dar. Sie re·präsen·tieren jedoch streng ge·nommen nicht die Gott·heit selbst, sondern stellen ihren Aufent·halts·ort in dem jewei·ligen Schrein dar.

Shintai

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Shinto-Goetter.

Typische shintai sind Spiegel, Schwert und Krumm·juwelen (

magatama 勾玉 (jap.)

Krummjuwelen; archaischer Schmuck, Teil der Insignien des Tennō

Gegenstand

Der Begriff „magatama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Magatama korea.jpg
  • Magatama.jpg

). Sie bilden auch die „drei göttlichen Schätze“, die — vor allem in früheren Zeiten — als Insignien der kaiserlichen Macht galten und so den Herr·schafts·an·spruch des

Tennō 天皇 (jap.)

jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels

Der Begriff „Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tengu no ran.jpg
  • Heiseitenno.jpg
  • 3jingi.jpg
legiti·mierten. Shintai können aber auch ganz andere Formen an·nehmen, z.B. Papier·opfer·gaben (gohei [gohei  (jap.) 御幣 Papieropfergabe, Zickzack-Papier]) oder figurative Dar·stellungen. Doch auch in diesem Fall handelt es sich streng·genommen nicht um die tat·säch·liche Gestalt der kami, sondern um ihren Wohnort.
Matsunoo oyamakui.jpg
1
Gottheit des Matsunoo Taisha. Die für kami-Darstellungen typische Haltung deutet an, dass dieser Gott ursprünglich ein shaku-Zepter in den Händen hielt. Dieses Szepter zeichnet auch weltliche Herrscher aus und symbolisiert sakrale ebenso wie politische Autorität. Die Statue zählt zu den ältesten erhaltenen Exemplaren naturalistischer kami-Darstellungen (shinzō).
Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: Discover Kyoto.
Matsunoo josei.jpg
2
Weibliche Gottheit des Matsunoo Taisha. Zählt zu den ältesten kami-Skulpturen Japans. Möglicherweise identisch mit den Gottheiten von Munakata Taisha und Itsukushima. Die Statue zählt zu den ältesten erhaltenen Exemplaren naturalistischer kami-Darstellungen (shinzō).
Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: unbekannt.
Götter von Matsunoo

Wenn shintai in mensch·licher Form dar·gestellt werden, so sind sie zumeist wie Hof·adelige ge·kleidet. Das trifft schon auf die archaisch wirken·den Gott·heiten des

Matsunoo Taisha 松尾大社 (jap.)

Matsunoo Schrein (auch: Matsuo Schrein), Kyōto; Hauptgottheiten: Ōyamakui und Nakatsushima-hime

Schrein

Der Begriff „Matsunoo Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Matsunoo josei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Matsunoo Taisha; s.a. Geo-Glossar
zu, die als die ältesten Beispiele figurativer kami-Dar·stel·lungen gelten.1

Die männliche Figur (u.r.) hielt ursprünglich eine Art Szepter (

shaku(jap.)

Zeremonielles Zepter der Schreinpriester; trad. Emblem von Herrschern und Götterstatuen

Gegenstand

Der Begriff „shaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kannushi kokuzo.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Jichinsai.jpg
  • Shotoku taishi.jpg

) in der Hand, das noch heute in Shintō-Zere·monien zum Einsatz kommt, ursprüng·lich aber ein Insignium welt·licher Herrscher war.

Es ist sicher kein Zufall, dass die ältesten erhaltenen kami-Skulpturen aus einem Schrein stammen, der ursprünglich der Ahnenverehrung der aus China oder Korea eingewanderten Sippe der Hata [Hata-uji (jap.) 秦氏 Familienklan des japanischen Altertums mit kontinentalen Wurzeln; der Name schreibt sich mit den gleichen Zeichen wie die chinesische Qin Dynastie (778–207 v.u.Z.) und war von jeher sowohl in China als auch in Korea ein häufiger Familiennamen] diente. Dies ist einer von vielen Hinweisen darauf, dass diese Art der kami-Darstellung stark von einer kontinentalen bzw. buddhistischen Ikonographie beeinflusst ist. Diese Statuen wurden höchst wahrscheinlich von buddhistischen Bildhauern angefertigt.

Multiple Identitäten

Was die kami-Ikono·graphie verwirrend macht, ist unter anderem die Tatsache, dass es oft gar nicht leicht zu er·kennen ist, welcher Gott in einem bestimmten Schrein verehrt wird. Größere Schrein·an·lagen bestehen immer aus mehreren Einzel·schreinen, die ver·schiedenen Gott·heiten geweiht sind. Selbst in der Haupt·halle eines Schrein können mehrere Gott·heiten zu Hause sein oder es existieren mehrere gleich·rangige Haupt·hallen nebeneinander. Dies ist wohl mit ein Grund, warum Schreine in Japan häufig unter ihrem Orts·namen, nicht unter dem Namen ihrer Gott·heit bekannt sind. In früherer Zeit wurde dieser Orts·name sogar mit eigenen Gottes-Titeln versehen. Die ver·schiedenen Gott·heiten eines Schreins wurden also auch als eine einzige multiple Gott·heit aufgefasst.

Beispiel Kasuga

Kasuga hirschmandala.jpg
3 Kasuga kami
Auf den Hirschen sind die Götter von Kashima und Katori zu sehen, die sich von der östlichen Kantō-Region auf den Weg zum Kasuga Schrein in Nara machen. Unter ihnen sind zwei Angehörige der Fujiwara Familie zu sehen, welche die Götter begleiteten und in Nara zu Priestern des Kasuga Schreins wurden. Die Legende erzählt genau genommen nur davon, dass Takemikazuchi, der Gott von Kashima, in den Jahren 766–68 auf diese Weise nach Nara übersiedelte, doch da der Kashima Schrein in der Nähe des Katori Schreins liegt und dessen Gottheit Futsunushi auch zu den Göttern des Kasuga Schreins zählt, war es für die mittelalterlichen Künstler offenbar logisch, dass sie die Reise gemeinsam antraten.
Muromachi Zeit, 14. Jh. Nara National Museum.

Der

Kasuga Taisha 春日大社 (jap.)

Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara

Schrein

Der Begriff „Kasuga Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasuga hirschmandala.jpg
  • Kasuga3.jpg
  • Kasuga1.jpg
  • Kasuga hirsch.jpg
  • Kasugamandala 3b.jpg
  • Kasuga reh.jpg
  • Kasugamandala 4.jpg
  • Kasuga miya mandara.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Onigawara.jpg
  • Kasuga toro.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Ema kasuga mcmorrow04.jpg
  • Kasuga lanterns2.jpg
  • Miko kasuga.jpg
  • Kasuga2.jpg
  • Kasuga lanterns1.jpg
  • Kasuga.jpg
  • Kasuga honden.jpg
  • Kasuga5.jpg
  • Kasuga eingang.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kasuga Taisha; s.a. Geo-Glossar

Schrein in

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasuga torii.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Garuda gigaku.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

ist ein besonders an·schau·liches Beispiel für multiple Gott·heiten. Er wurde als Ahnen·schrein der mächtigen Adels·familie

Fujiwara 藤原 (jap.)

mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum

Der Begriff „Fujiwara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasuga hirschmandala.jpg
  • Pagode tanzan2.jpg
  • Amida byodoin.jpg
  • Daihannyakyo.jpg

gegründet und birgt vier Haupt·gott·heiten, die von den Fujiwara als ihre Vor·fahren erachtet wurden. Im Mittel·alter taucht neben den vier einzelnen Namen aber auch die Gott·heit Kasuga

Daimyōjin 大明神 (jap.)

kami-Titel, wtl. Große Leuchtende Gottheit

Der Begriff „Daimyōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Inari hokusai.jpg
auf. Kasuga Daimyōjin wird zwar als Einzel·gott·heit verstanden und sogar ab·gebildet, ersetzt die ein·zelnen kami in Kasuga aber nicht rest·los, sondern fasst sie zu einer Art kollektiven Super·gottheit zusammen.

Es gibt darüber hinaus auch einige nam·hafte Zweig·schreine des Kasuga Schreins, etwa den

Yoshida Jinja 吉田神社 (jap.)

Yoshida Schrein, Kyōto; 859 als Zweigschrein des Kasuga Taisha gegründet; ursprünglich Ahnenschrein der Fujiwara; später Zentrum des Yoshida Shintō

Schrein

Der Begriff „Yoshida Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Taigenkyu.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Yoshida Jinja; s.a. Geo-Glossar
in Kyōto. Auch er war ur·sprüng·lich ein Ahnen·schrein der Fujiwara und diente der Ver·ehrung des gleichen Ensembles von vier Göttern. Später wurden auch diese Gott·heiten zu einer einzigen ver·schmolzen, die diesmal den Namen Yoshida Daimyōjin erhielt. Die einzelnen Ahnen·götter waren zwar die gleichen wie im Kasuga Schrein, als Ensemble an einem anderen Ort bildeten sie aber eine neue Gottheit.

Der mühelose Wechsel von Einzahl und Mehrzahl und das Ver·schmelzen von mehreren Einzel·figuren zu einer einzigen wird wahr·schein·lich jedem, der mit japa·nischen Manga vertraut ist, bekannt vor·kommen. Auch hier vereinigen sich Einzel·figuren zu einem Superhelden, um sich nach ge·mein·samen Kampf wieder zu individua·lisieren. Kann es sein, dass dieser fließende Über·gang von einzel·per·sön·lichen und kollek·tiven Identi·täten etwas mit der Be·deutung der Gruppe in der japa·nischen Ge·sell·schaft zu tun hat? Oder erleichtert die Tat·sache, dass es im Japa·nischen keinen gramma·tikalischen Unter·schied zwischen Singular und Plural gibt, derartige Vor·stellungen?

Amaterasu

In der japa·nischen Mytholo·gie fällt auf, dass weib·lichen Figuren eine wichtige, manch·mal sogar führende Rolle zukommt. Prominen·testes Bei·spiel ist natürlich die Sonnen·gott·heit

Amaterasu 天照 (jap.)

Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise

Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Iwado kagura2.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Tenshodaijin mnl.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Ukehi 1827.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Iwado toyokuni 1844.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Iwado kagura shunsai 1889.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Uzume toyokuni.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Uzume kosugi.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg
  • Sankei torii.jpg

, aber auch die mythische Kaiserin

Jingū Kōgō 神功皇后 (jap.)

mytholog. Herrscherin; Witwe des 14. Tennō, Chūai, und Mutter des Ōjin Tennō

Fiktive Person

Der Begriff „Jingū Kōgō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Usa hachiman hongu.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Drachen hachiman engi.jpg
  • Jingu banknote.jpg
  • Jingu.jpg

führt zu ihrer Zeit das Zepter über eine ganze Nation. Zur Zeit der Ab·fassung der Mythen waren weibliche Tennō tat·säch·lich keine Selten·heit. Im Laufe des japanischen Alter·tums scheint die Stellung der Frau jedoch schwächer ge·worden zu sein. Das wirkte sich auch in der Welt der Götter aus. Offen·bar tat man sich immer schwerer damit, die wichtigste Ahnen·gott·heit des Tennō in weiblicher Gestalt zu ver·ehren. Auf den seltenen Dar·stel·lungen aus dem Mittel·alter erscheint Amaterasu daher meist als Mann. Noch in der frühen

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit herrschte die Dar·stel·lung von Amaterasu als Jüngling vor. In dieser Zeit wurde der Name Amaterasu Ōmikami im übrigen sino-japanisch

Tenshō Daijin 天照大神 (jap.)

sinojap. Lesung von Amaterasu Ōmikami

Der Begriff „Tenshō Daijin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

aus·ge·sprochen.2

Erst später, als unter dem Einfluss der

kokugaku 国学 (jap.)

„Lehre des Landes“, Nationale Schule, Nativismus; in der Edo-Zeit entstandene Gelehrtentradition, die ihren Fokus auf das nationale Erbe Japans richtete

Schulrichtung

Der Begriff „kokugaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Keichu hokusai.jpg
  • Taimenzu2.jpg
  • Azumamaro hokusai.jpg
  • Atsutane.jpg

-Gelehrten der ein·heimische Mythos wieder deutlicher ins all·gemeine Bewusst·sein trat, etablierte sich die heute gängige Form, wie sie etwa auf dem Holz·schnitt rechts zu sehen ist.

Tenshodaijin mnl.jpg
4 Amaterasu als Mann
Männlicher Amaterasu in einer mittelalterlichen Darstellung.
Bildquelle: unbekannt.
Amaterasu kunisada.jpg
5 Amaterasu als Frau
Die Darstellung stammt aus einem Tryptichon mit dem Titel „Ursprung des Tanzes vor der Felsenhöhle“ (Iwato kagura no kigen). Dieser Tanz stellt die mythologische Szene nach, in der Amaterasu durch den Tanz von Ame no Uzume aus ihrer Felsenhöhle gelockt wird. Solche kagura-Tänze werden auch heute noch häufig aufgeführt. In der Darstellung ist deutlich die Kabuki-artige Schminke der Darsteller zu erkennen. (Siehe auch Amaterasu tritt aus der Felsenhöhle.)
Werk von Utagawa Kunisada (1786–1865). Edo-Zeit, 1857. Fuji Arts.

Ganz all·gemein kann man aus diesen Beispielen schließen, dass die persönliche Identität einer Schrein·gott·heit wesentlich variabler ist als man aus der Sicht einer mono·theistischen Religion vermuten würde. In vielen Fällen werden Schreine daher mit ihrem Orts·namen identifiziert. Selbst der Haupt·schrein von Amaterasu, der Ahnen·schrein des Tennō in

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

Der Begriff „Ise“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kinai1694.jpg
  • Ise map.jpg
  • Naiku kokkayoho.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Ise modell.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Naiku google.jpg
  • Misomahajime.jpg
  • Taigenkyu.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Ise saishu.jpg
  • Geku kokkayoho.jpg
  • Meotoiwa.jpg
  • Geku google.jpg
  • Wedrocks.jpg
  • Shogu ise.jpg
  • Ise plan.gif
  • Namazue ise pferd 1855.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar

wird nicht als „Amaterasu Schrein“ sondern als „Götter·palast von Ise“ (

Ise Jingū 伊勢神宮 (jap.)

kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū

Schrein

Der Begriff „Ise Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Naiku dach.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Ise enface.jpg
  • Shikinensengu.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Ise Jingū; s.a. Geo-Glossar

) bezeichnet. Dass die verehrte Gott·heit Amaterasu heißt, mag in diesem Fall noch all·ge·mein bekannt sein. Aber welche Gott·heit ihren Sitz im eben·so populären

Izumo Taisha 出雲大社 (jap.)

Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)

Schrein

Der Begriff „Izumo Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Izumo taisha2.jpg
  • Izumo ausgrabung.jpg
  • Izumo taisha3.jpg
  • Izumo haiden.jpg
  • Izumo bird2008.jpg
  • Izumo taisha.jpg
  • Izumo plan.gif
  • Izumo shimenawa miko.jpg
  • Izumo zentralpfeiler.jpg
  • Izumo honden.jpg
  • Izumo honden3.jpg
  • Izumo rekonstr.jpg
  • Shimenawa izumo.jpg
  • Priester izumo.jpg
  • Izumo detail.jpg
  • Izumo honden2.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Izumo Taisha; s.a. Geo-Glossar

hat, ist selbst in Japan weithin un·bekannt. Man besucht die be·rühmten Schreine von

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Baku nikko.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Dach nikko.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Drache chichibu.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Drachen nikko.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Shinkyo nikko.jpg
  • Ryugu nikko.jpg
  • Gospieler yomeimon.jpg
  • Nikko nakiryu.jpg
  • Kanto1694.jpg
  • Nikko 1940.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Sakabashira nikko.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Torii nikko.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

oder

Miyajima 宮島 (jap.)

Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein

Ort

Der Begriff „Miyajima“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Itsukushima torii meiji.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Miyajima panorama.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Kehi torii.jpg
  • Itsukushima 1720.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Miyajima; s.a. Geo-Glossar

und bringt ihren Gott·heiten den ge·bührenden Respekt ent·gegen, aber man spricht immer nur vom Orts·namen dieser Schreine, kaum je von der dort ver·ehrten Gott·heit. Aus·nahmen stellen

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

Der Begriff „Hachiman“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jingu.jpg
  • Hato hachiman.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Tauben ema.jpg
  • Hachiman01.jpg
  • Hachiman 1326.jpg
  • Fukagawa tauben.jpg
  • Drachen hachiman engi.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Tomigaoka hachiman hiroshige.jpg
  • Hojoe iwashimizu.jpg
  • Tauben iwashimizu.jpg

-,

Inari 稲荷 (jap.)

Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht

Der Begriff „Inari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Inari yoshikazu.jpg
  • Kitsune4.jpg
  • Nuregami.jpg
  • Otsuka.jpg
  • Inari kuniyoshi2.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Takayama inari.jpg
  • Inari hokusai.jpg
  • Inari3.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Inari2.jpg

- und

Tenjin 天神 (jap.)

wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin

Der Begriff „Tenjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kitano lantern.jpg
  • Tenjin.jpg

-Schreine (s. Bekannte Schreine) dar. Interes·santer·weise sind all dies Gott·heiten, die erst in histori·scher Zeit und unter bud·dhis·tischem Einfluss ent·standen sind.

Buddhistische kami

Hachiman 1326.jpg
6 Hachiman als Herrscher
Die Gottheit Hachiman als weltlicher Herrscher in höfischer Tracht
Werk von Kyōkaku. 1326. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 145.
Hachiman01.jpg
7 Hachiman als Mönch
Der Yasumigaoka Schrein befindet sich innerhalb des buddhistischen Tempels Yakushi-ji. Hachiman fungiert dort als Schutzgottheit (chinjujin) des Buddhismus.
Heian-Zeit, späteres 9. Jh. Bildquelle: unbekannt.

Obwohl wie ein bud·dhisti·scher Mönch gekleidet, ist auch die Figur rechts ein kami. Es ist

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

Der Begriff „Hachiman“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jingu.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Tauben iwashimizu.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Fukagawa tauben.jpg
  • Tauben ema.jpg
  • Hachiman 1326.jpg
  • Hojoe iwashimizu.jpg
  • Tomigaoka hachiman hiroshige.jpg
  • Hachiman01.jpg
  • Drachen hachiman engi.jpg
  • Hato hachiman.jpg

, ein Gott, der ur·sprüng·lich von der West·insel Kyūshū stammt aber bereits seit der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Garuda gigaku.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Kasuga torii.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (710–784) landes·weit ver·ehrt wurde. Der Hachiman-Glaube wurde be·sonders vom Buddhis·mus gefördert, denn Hachiman wurde als einer der ersten kami in das buddhis·tische Pantheon integriert und als zum Bud·dhis·mus bekehrte Gott·heit angesehen. Um das Jahr 800 erhielt Hachiman den Titel

bosatsu 菩薩 (jap.)

Bodhisattva, buddhistische Heilsgestalt

Buddha

Der Begriff „bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Zehn welten.jpg
  • Koya jizo.jpg
  • Koya kannon.jpg

(

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Nehanzu.jpg

) und wurde ab da meist in Mönchs·tracht dar·ge·stellt. In späterer Zeit wurde Hachiman aber auch als Schutz·patron des Krieger·standes verehrt. In dieser Funktion wird er als weltlicher Herrscher gezeigt. Somit scheint es, als ob Hachiman rück·wirkend wieder in den Laien·stand ver·setzt worden wäre. Tatsächlich weiß die Hachiman Legende jedoch von ver·schie·denen Exis·tenzen dieser Gottheit im (buddhistischen) Zyklus der Wieder·geburten zu berichten. Daher bezieht sich die weltliche Dar·stellung auf jene Existenz, als Hachiman in Gestalt des

Ōjin Tennō 応神天皇 (jap.)

auch Homuda Wake 誉田別; mytholog. Herrscher, offiziell der 15. Tennō; trad. Lebensdaten: 200–310, r. 270–310

Fiktive Person

Der Begriff „Ōjin Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Usa hachiman hongu.jpg
auf Erden wandelte. Dieser Gestalten·reich·tum erklärt wahr·scheinlich auch Hachi·mans flexible Ein·satz·fähigkeit. Noch heute ist er einer der popu·lärsten kami Japans. (Siehe auch:  Hachiman Schreine.)

Hachi·man war jedoch nicht der einzige einhei·mische Gott, der im Laufe der japa·nischen Religions·ge·schichte in den Dienst des Bud·dhis·mus trat. Viel·mehr wurden im Grunde sämt·liche kami früher oder später in das bud·dhis·tische Pantheon integriert und als Schutz·gott·heit des Buddhis·mus oder als Inkarna·tion einzelner Buddhas oder Bodhi·sattvas aufgefasst. (Mehr dazu im Kapitel „Geschichte“, Honji-suijaku.) Besonders deutlich ist dies auf den Mandalas von kami-Schreinen zu erkennen.

Schrein Mandalas

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Shinto-Goetter.

Ab der

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Kamakura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kanto1694.jpg
  • Yoritomo.jpg
  • Amida yamagoe 13jh.jpg
  • Daruma kamakura.jpg
  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg
  • Hokekyo 25.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (13. Jh.) findet man japa·nische Gott·heiten auch auf sog. Mandalas (jp.

mandara 曼荼羅 (jap.)

Repräsentation eines religiösen Kosmos; japanische Aussprache von skt. mandala

Bild, Konzept

Der Begriff „mandara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasugamandala 4.jpg

) dar·ge·stellt. Es handelt sich dabei aber meist nicht um die abstrakten geo·metrischen Strukturen, die wir von den klassischen

maṇḍala मण्डल (skt., n.)

„Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)

Bild, Konzept

Der Begriff „mandala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nichiren mandala.jpg
  • Taizokai kamakura.jpg
  • Kongokai.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Borobudur10.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Dakini taizokai.jpg
des Buddhis·mus kennen. Vielmehr scheinen die ver·gleichs·weise freien Dar·stel·lungen buddhisti·scher  Paradiese, die ebenfalls als Mandalas be·zeichnet wurden, für die Schrein Mandalas Pate gestanden zu haben.

Auf den Mandalas berühmter Schreine sieht man kami häufig paarweise mit

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Buddha palast.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Leshan.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg

abgebildet. Diese Dar·stel·lung ist Aus·druck einer be·stimmten Auf·fassung vom Ver·hältnis zwischen Buddhas und kami, die von der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Chojugiga.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • 04hase.jpg
  • Froesche.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Sayohime 1.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit bis zum Beginn der

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Arhats kawagoe1.jpg
  • Meiji leaders.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Ii naosuke.jpg
  • Meiji chiossone.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Kusunoki masashige.jpg
  • Yurei.jpg
  • Mitsumine.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Tanuki yoshitoshi.jpg

-Zeit gängig war: Buddhas wurden als „Urform“ (jap.

honji 本地 (jap.)

(buddhistische) Urform (eines kami); s.a. suijaku

Der Begriff „honji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasugamandala 1.jpg
  • Kasuga miya mandara.jpg
  • Kakebotoke miho.jpg

), kami als deren „Spur“ (

suijaku 垂迹 (jap.)

wtl. kami-Spur (eines Buddha); buddh. Bezeichnung für → kami

Konzept

Der Begriff „suijaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasugamandala 1.jpg

), d.h. als sekundäre Er·scheinungs·form angesehen. Jede einzelne Gott·heit war demnach die Inkarna·tion eines bestimmten Buddhas. Diese Ver·mischung von bud·dhis·tischer und ein·heimischer Ikono·graphie stellte bis zur Meiji-Zeit kaum ein Problem dar. Man war lediglich unter·schied·licher An·sicht, welcher kami zu welchem Buddha ge·hörte. Die Schrein Mandalas dienten u.a. dazu, die spezifi·sche Inter·pre·ta·tion be·stimmter kami und ihrer Urformen zu illustrierten.

Verweise

Fußnoten

  1. Im Matsunoo Schrein werden seit alters her zwei Gottheiten, der männliche Ōyamakui [Ōyamakui (jap.) 大山咋神 mythologische Berggottheit, in den Schreinen Hie Taisha (Hiyoshi) und Matsunoo Taisha verehrt; wtl. „Großer Berg-Pfahl“] und die weibliche Nakatsushima-hime (deren Spur zum Munakata Taisha [Munakata Taisha (jap.) 宗像大社 Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht] in Kyūshū führt) verehrt. Was die Zuordnung dieser Gottheiten zu den Figuren des Matsunoo Schreins erschwert, ist die Tatsache, dass die Skulpturengruppe aus drei Figuren besteht, einem älteren Mann, einer Frau und einem jungen Mann. Daher ist die Identität der Figuren ungewiss.
  2. Während japanische Originalquellen aufgrund der kanji [kanji (jap.) 漢字 chin. Schriftzeichen im japanischen Schriftsystem]-Schreibung oft keinen Hinweis auf die Aussprache enthalten, findet sich ein Beleg für die geläufige Aussprache „Tenshō Daijin“ unter anderem in den berühmten Japan-Beschreibungen von Engelbert Kaempfer [Kaempfer, Engelbert (west.) 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung] aus dem späten 16. Jahrhundert. In Kaempfers zunächst auf Englisch erschienenem Reisebericht heißt es: „Tensio Dai Sin is the supreme of all the Gods of the Japanese, and acknowledg'd as Patron and Protector of the whole Empire.“ (Nach Engelbert Kaempfer: The History of Japan, London 1727, S. 222.) An anderer Stelle wird Tenshō Daijin als ältester Sohn Izanagi [Izanagi (jap.) 伊耶那岐/伊奘諾 Göttervater; auch Izanaki (ki hier männliche Endung); Bruder und Mann von Izanami]s dargestellt (ibid. S. 144). Diese Angaben beruhen wahrscheinlich auf den Auskünften von Kaempfers Informanten, nicht auf eigenen Irrtümern.

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Elizabeth ten Grotenhuis, Japanese Mandalas: Representations of Sacred Geography. Honolulu: University of Hawaii Press, 1999.
Victor Harris (Hg.), Shintō: The Sacred Art of Ancient Japan. London: The British Museum, 2001.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ Matsunoo dansei.jpg 
  2. ^ 
    Matsunoo josei.jpg
    Weibliche Gottheit des Matsunoo Taisha. Zählt zu den ältesten kami-Skulpturen Japans. Möglicherweise identisch mit den Gottheiten von Munakata Taisha und Itsukushima. Die Statue zählt zu den ältesten erhaltenen Exemplaren naturalistischer kami-Darstellungen (shinzō).
    Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: unbekannt.
  3. ^ 
    Kasuga hirschmandala.jpg
    Auf den Hirschen sind die Götter von Kashima und Katori zu sehen, die sich von der östlichen Kantō-Region auf den Weg zum Kasuga Schrein in Nara machen. Unter ihnen sind zwei Angehörige der Fujiwara Familie zu sehen, welche die Götter begleiteten und in Nara zu Priestern des Kasuga Schreins wurden. Die Legende erzählt genau genommen nur davon, dass Takemikazuchi, der Gott von Kashima, in den Jahren 766–68 auf diese Weise nach Nara übersiedelte, doch da der Kashima Schrein in der Nähe des Katori Schreins liegt und dessen Gottheit Futsunushi auch zu den Göttern des Kasuga Schreins zählt, war es für die mittelalterlichen Künstler offenbar logisch, dass sie die Reise gemeinsam antraten.
    Muromachi Zeit, 14. Jh. Nara National Museum.
  4. ^ 
    Tenshodaijin mnl.jpg
    Männlicher Amaterasu in einer mittelalterlichen Darstellung.
    Bildquelle: unbekannt.
  1. ^ 
    Amaterasu kunisada.jpg
    Die Darstellung stammt aus einem Tryptichon mit dem Titel „Ursprung des Tanzes vor der Felsenhöhle“ (Iwato kagura no kigen). Dieser Tanz stellt die mythologische Szene nach, in der Amaterasu durch den Tanz von Ame no Uzume aus ihrer Felsenhöhle gelockt wird. Solche kagura-Tänze werden auch heute noch häufig aufgeführt. In der Darstellung ist deutlich die Kabuki-artige Schminke der Darsteller zu erkennen. (Siehe auch Amaterasu tritt aus der Felsenhöhle.)
    Werk von Utagawa Kunisada (1786–1865). Edo-Zeit, 1857. Fuji Arts.
  2. ^ 
    Hachiman 1326.jpg
    Die Gottheit Hachiman als weltlicher Herrscher in höfischer Tracht
    Werk von Kyōkaku. 1326. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 145.
  3. ^ 
    Hachiman01.jpg
    Der Yasumigaoka Schrein befindet sich innerhalb des buddhistischen Tempels Yakushi-ji. Hachiman fungiert dort als Schutzgottheit (chinjujin) des Buddhismus.
    Heian-Zeit, späteres 9. Jh. Bildquelle: unbekannt.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Amaterasu 天照 ^ Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise
  • Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
  • bosatsu 菩薩 ^ Bodhisattva, buddhistische Heilsgestalt
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • Daimyōjin 大明神 ^ kami-Titel, wtl. Große Leuchtende Gottheit
  • Edo 江戸 ^ Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
  • Fujiwara 藤原 ^ mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum
  • gohei 御幣 ^ Papieropfergabe, Zickzack-Papier
  • Hachiman 八幡 ^ Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen
  • haniwa 埴輪 ^ frühgeschichtliche Grabbeigaben aus Ton, meist in Form einfacher Skulpturen
  • Hata-uji 秦氏 ^ Familienklan des japanischen Altertums mit kontinentalen Wurzeln; der Name schreibt sich mit den gleichen Zeichen wie die chinesische Qin Dynastie (778–207 v.u.Z.) und war von jeher sowohl in China als auch in Korea ein häufiger Familiennamen
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • honji 本地 ^ (buddhistische) Urform (eines kami); s.a. suijaku
  • ichiboku-zukuri 一木造 ^ wtl. ein Holz-Stil; aus einem Holzblock geschnitzte Plastik; Gegenstück zu yosegi-zukuri
  • Inari 稲荷 ^ Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht
  • Ise 伊勢 ^ vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū
  • Ise Jingū 伊勢神宮 ^ kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū
  • Izumo Taisha 出雲大社 ^ Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)
  • Jingū Kōgō 神功皇后 ^ mytholog. Herrscherin; Witwe des 14. Tennō, Chūai, und Mutter des Ōjin Tennō
  • Jōmon 縄文 ^ Jōmon-Zeit (bis ca. 300 v.u.Z.), jap. Urgeschichte; wtl. „Schnurmuster“, was sich auf die charakteristischen keramischen Ornamente dieser Zeit bezieht
  • Kamakura 鎌倉 ^ Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • Kasuga Taisha 春日大社 ^ Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara
  • kofun 古墳 ^ Hügelgrab der japanischen Frühzeit (ca. 300–700), wtl. „altes Grab“
  • kokugaku 国学 ^ „Lehre des Landes“, Nationale Schule, Nativismus; in der Edo-Zeit entstandene Gelehrtentradition, die ihren Fokus auf das nationale Erbe Japans richtete
  • magatama 勾玉 ^ Krummjuwelen; archaischer Schmuck, Teil der Insignien des Tennō
  • maṇḍala (skt.) मण्डल ^ „Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)
  • mandara 曼荼羅 ^ Repräsentation eines religiösen Kosmos; japanische Aussprache von skt. mandala
  • Matsunoo Taisha 松尾大社 ^ Matsunoo Schrein (auch: Matsuo Schrein), Kyōto; Hauptgottheiten: Ōyamakui und Nakatsushima-hime
  • Meiji 明治 ^ posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
  • Miyajima 宮島 ^ Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Nikkō 日光 ^ Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein
  • Ōmiwa Jinja 大神神社 ^ Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans
  • Ōjin Tennō 応神天皇 ^ auch Homuda Wake 誉田別; mytholog. Herrscher, offiziell der 15. Tennō; trad. Lebensdaten: 200–310, r. 270–310
  • shaku^ Zeremonielles Zepter der Schreinpriester; trad. Emblem von Herrschern und Götterstatuen
  • shintai 神体 ^ heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“
  • shinzō 神像 ^ Bild oder Statue einer Shintō-Gottheit (kami)
  • suijaku 垂迹 ^ wtl. kami-Spur (eines Buddha); buddh. Bezeichnung für → kami
  • Tenjin 天神 ^ wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin
  • Tennō 天皇 ^ jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels
  • Tenshō Daijin 天照大神 ^ sinojap. Lesung von Amaterasu Ōmikami
  • Yayoi 弥生 ^ Yayoi-Zeit (ca. 300 v.u.Z. – 300 u.Z.); Zeit der Entwicklung des Reisanbaus
  • yosegi-zukuri 寄木造 ^ wtl. zusammengefügte Hölzer; aus zwei oder mehreren Holzblöcken gefertigte Plastik; Gegenstück zu ichiboku-zukuri
  • Yoshida Jinja 吉田神社 ^ Yoshida Schrein, Kyōto; 859 als Zweigschrein des Kasuga Taisha gegründet; ursprünglich Ahnenschrein der Fujiwara; später Zentrum des Yoshida Shintō
Religion in JapanIkonographie
Diese Seite:

„Die Ikonographie der kami.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001