Gespenster und Totengeister
Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). 1871. The British Museum.
An der Schnittstelle von volkstümlicher Religion und Erzählkunst begegnen wir in Japan einer gestaltenreichen Welt von Fabelwesen und Gespenstern. In vielen Fällen handelt es sich um die ruhelosen Seelen von Verstorbenen, die aus verschiedenen Gründen keinen sicheren Aufenthaltsort im Jenseits gefunden haben. Diesen Gestalten ist die vorliegende Seite gewidmet.
Geist oder Gottheit?
Die Grenze zwischen Gottheiten (kami [kami (jap.) 神 Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō]) und Gespenstern oder Geistern ist in Japan fließend. Besonders mächtige Fabelwesen (yōkai [yōkai (jap.) 妖怪 Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster]) und Gespenster (bakemono [bakemono (jap.) Gespenst, Geist; wtl. verwandeltes Wesen]) können gottähnliche Verehrung genießen und, wie die unten erwähnten goryō [goryō (jap.) 御霊 „erhabener“ [Rache]Geist], zu Schrein-Göttern aufsteigen; andere, etwa die mit magischen Fähigkeiten begabten Füchse, können auch als Boten zwischen Göttern und Menschen fungieren. Selbst die positive oder negative Haltung gegenüber den Menschen ist kein Kriterium, denn sowohl Götter als auch Geister sind grundsätzlich unberechenbar. Man kennt auch Seuchen- oder Armuts-Götter, die den Menschen gegenüber feindlich eingestellt sind, während es umgekehrt Geister gibt, die in freundlicher Absicht mit den Menschen kommunizieren.
Der Unterschied liegt wahrscheinlich einfach nur im Status: Geister werden für gewöhnlich nicht als übergeordnete Autoritäten imaginiert, sondern befinden sich gegenüber der menschlichen Gesellschaft sozusagen „auf Augenhöhe“. Trotz gewisser übermenschlicher Fähigkeiten treten sie nicht als Herrscher, sondern als Konkurrenten der Menschen auf: Sie begehren menschliche Güter und hegen oft Neid, Hass oder Groll gegen die gesamte Menschheit, fühlen sich aber auch von menschlicher Schönheit körperlich angezogen. Anders ausgedrückt: Besteht die Hoffnung, ein Wesen der unsichtbaren Welt mit den richtigen magischen Mitteln zu unterwerfen, zu vernichten, zu zähmen, zu verführen oder gar dienstbar zu machen, so handelt es sich um einen „Geist“. Erweist es sich dagegen als unbesiegbar, so bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als ihm rituelle, d.h. gewohnheitsmäßige Unterwerfung und Verehrung im Tausch gegen Wohlwollen und Schutz anzubieten, womit es zu einer „Gottheit“ wird.
Typologie
Typologien und Terminologien von Gespenstern sind wohl in allen Kulturen unscharf, widersprüchlich und raschen Veränderungen unterworfen, doch lassen sich im japanischen Kontext meiner Ansicht nach zwei Grundformen von übernatürlichen Geisterwesen unterscheiden:
- Totenseelen (yūrei [yūrei (jap.) 幽霊 Totengeist]), also verstorbene Menschen, die noch nicht vollständig ins Jenseits (bzw. in eine neue Wiedergeburtsform) hinüber gewechselt sind. Ihr unheimlicher Charakter wird dadurch erzeugt, dass sie leichenhafte Züge tragen und man nicht weiß, ob sie nun tot oder lebendig sind.
- Dämonen, wie z.B. oni [oni (jap.) 鬼 Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister] oder tengu [tengu (jap.) 天狗 wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen], die menschliche und tierische Züge kombinieren. Obwohl es zahlreiche Legenden gibt, die davon berichten, dass sich Menschen nach ihrem Tod in solche Geister verwandelt haben, scheinen sie (zumindest inkonographisch) einer vom Menschen verschiedenen Spezies anzugehören und bilden permanente Gemeinschaften am Rande der menschlichen Gesellschaft. Sie ähneln damit Tieren mit magischer Begabung, etwa Füchsen oder Schlangen.
Während sich diese Seite mit dem Glauben an die Totengeister befasst, kommen Dämonen und Tiere auf den folgenden Seiten zur Sprache.
Vokabel
- bakemono [bakemono (jap.) Gespenst, Geist; wtl. verwandeltes Wesen] oder o-bake [o-bake (jap.) お化け Gespenst, Geist; wtl. „Verwandeltes“]: wtl. „verwandelte Wesen“; geläufigste Ausdrücke für Gespenster und andere übernatürliche Erscheinungen.
- goryō [goryō (jap.) 御霊 „erhabener“ [Rache]Geist]: Hochgestellte Rachegeister.
- hyakki [hyakki (jap.) 百鬼 wtl. „hundert Geister“; Sammelbezeichnung für Geisterwesen]: ältere Sammelbezeichnung.
- oni [oni (jap.) 鬼 Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister]: Dämon.
- onryō [onryō (jap.) 怨霊 Rachegeist]: Rachegeister.
- reikon [reikon (jap.) 霊魂 Geist, Seele] oder tamashii [tamashii (jap.) 魂 Geist, Seele]: Seele, Totenseele. Neutraler Ausdruck.
- sorei [sorei (jap.) 祖霊 Ahnenseele]: Ahnengeist, Ahnenseele.
- yōkai [yōkai (jap.) 妖怪 Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster]: Fabelwesen, auch magisch begabte Tiere.
- yūrei [yūrei (jap.) 幽霊 Totengeist]: wtl. „dunkle Geister“; Totengeister.
Totengeister
Meiji-Zeit. Kinsei fūzoku zue database, Nichibunken.
Spätestens seit der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit ist die heute noch geläufige Form der Totengeister (yūrei) bekannt, welche bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit europäischen Gespenstern aufweisen: Mit weißem Totengewand (shini shōzoku [shini shōzoku (jap.) 死に装束 Totengewand], zu dem auch eine dreieckige Stirnkappe — hitaikakushi [hitaikakushi (jap.) 額隠 weißes, dreieckiges Stück Papier oder Stoff, welches von Totengeistern auf der Stirn getragen wird] — gehört) und langen aufgelösten Haaren schweben die yūrei nebelhaft über dem Boden. Ihre Arme sind meist zur Brust hochgezogen, während die Hände häufig schlapp herunterhängen. Sie sind somit dem Bild eines Sterbenden oder gerade Verstorbenen nachempfunden und es scheint, als ob sie permanent im Zustand des Sterbens verharren würden.
Die Vorstellungen, die dieser Gespensterikonographie zugrunde liegen, reichen weit in die japanische Geschichte zurück. Schon in der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit war man der Auffassung, dass jeder Mensch nach seinem Tod zum Gespenst werden kann, wenn er nicht ordentlich bestattet wird, oder anders ausgedrückt, wenn ihm der Weg ins Jenseits versperrt ist, weil sich niemand seines Leichnams annimmt. Dieser Weg ist in jedem Fall eine beschwerliche Reise, die rituell begleitet werden muss. Und immer, wenn bei diesen Riten etwas schief geht, kann es sein, dass der Geist des Verstorbenen seine Hinterbliebenen in Träumen oder in realen Erscheinungen heimsucht.
Der Kult um „erhabene Geister“
Die etablierten religiösen Institutionen haben den Glauben an rächende Totengeister nicht etwa als Aberglaube abgetan, sondern ihn im Gegenteil immer schon gefördert. Dem Religionshistoriker Bernard Faure [Faure, Bernard (west.) 1948–; französisch-amerikanischer Religionshistoriker an der Columbia University] zufolge hat sich der Buddhismus unter anderem deshalb in Ostasien etablieren können, weil er die vorbuddhistische Vorstellung der grollenden Totengeister absorbierte und besonders erfolgversprechende Rituale für die Reintegration dieser Seelen entwickelte.1
Bereits im frühen Buddhismus finden wir Zeremonien, die beispielsweise nach kriegerischen Schlachten durchgeführt wurden, um die Geister der Gefallenen (vor allem die der Gegner!) von Racheakten abzuhalten. Auch im höfischen Shintō gibt es seit dem Altertum eine Zeremonie zur Besänftigung der Geister (chinkonsai [chinkonsai (jap.) 鎮魂祭 Zeremonie zur Beruhigung der Totengeister]), die allerdings nicht explizit an Totengeister gerichtet ist. Wenn sich Unglücksfälle trotz solcher Zeremonien häuften, so suchte und fand man die Ursache in den Rachegeistern von besonders einflussreichen Personen, die in diesem Fall als „erhabene Geister“ (goryō [goryō (jap.) 御霊 „erhabener“ [Rache]Geist]) bezeichnet wurden. Erhabene Geister unterscheiden sich laut Kuroda Toshio [Kuroda Toshio (jap.) 黒田俊雄 1923–1993; Historiker und Religionswissenschaftler] (1996) insofern von gewöhnlichen Rachegeistern (onryō [onryō (jap.) 怨霊 Rachegeist]), als es möglich ist, sie zu besänftigen, indem man sie in den Status einer Gottheit (kami [kami (jap.) 神 Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō]) versetzt und ihnen einen eigenen Schrein errichtet. Genau dieses Phänomen ist vor allem in der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit häufig zu beobachten.
Der älteste literarisch dokumentierte Fall stammt allerdings bereits aus der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit. Fujiwara no Hirotsugu [Fujiwara no Hirotsugu (jap.) 藤原広嗣 ?–740; Adeliger aus dem Haus der Fujiwara, der 740 die größte Rebellion des 8. Jahrhunderts anführte] wurde damals als Anführer einer großen Rebellion in Kyūshū besiegt und enthauptet, soll aber dem Shoku Nihongi [Shoku Nihongi (jap.) 続日本紀 2. offizielle Reichschronik (797), Nachfolger des Nihon shoki (Nihongi), daher der Name „Fortsetzung des Nihongi“] zufolge aus dem Jenseits den Tod eines seiner größten Gegner, des buddhistischen Mönchs Genbō [Genbō (jap.) 玄昉 ?–746; führender Mönch der Hossō-shū; Diplomat und religiöser Berater des Shōmu Tennō], bewirkt haben.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. The British Museum.
Das berühmteste Beispiel eines solchen Schreins stellt der Kitano Tenman-gū [Kitano Tenman-gū (jap.) 北野天満宮 Kitano Tenman Schrein (Kyōto); einer der beiden Hauptschreine des Sugawara no Michizane, gegr. 947] in Kyōto dar. Er wurde im Jahr 959 zu Ehren des Hofadeligen Sugawara no Michizane [Sugawara no Michizane (jap.) 菅原道真 845–903, Heian-zeitl. Staatsmann und Gelehrter; posthum als Tenman Tenjin vergöttlicht, heute Gott der Gelehrsamkeit] (845–903) errichtet. Michizane, ein überragender Staatsmann und Gelehrter, war einer Hofintrige wegen verbannt worden und verstarb bald danach in seinem Exil in Kyūshū. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu allerlei Naturkatastrophen und ungewöhnlichen Todesfällen bei Hof und in der Familie des Tennō, welche die Hofastrologen schließlich Michizanes Wirken zuschrieben. In mittelalterlichen Schreinlegenden (Kitano tenjin engi [Kitano tenjin engi (jap.) 北野天神縁起 Schreinchronik des Kitano Tenman-gū, in dem der Hofadelige Sugawara no Michizane (845–903) verehrt wird; besonders ab dem 13. Jahrhundert in illustrierten Querbildrollen (emaki) abgefasst]), die diese Geschehnisse in illustrierten Querbildrollen anschaulich darstellen, erkennt man, dass Michizanes Rachegeist als gehörnter Donnergott (Raijin [Raijin (jap.) 雷神 Donnergott; auch Rai-ten]), der Blitze in den kaiserlichen Palast schleudert, imaginiert wurde. Um diesen gefährlichen goryō zu besänftigen, wurde er zum kami erklärt und in einem Schrein „verortet“. Zusätzlich erhielt er alle Ehrungen inklusive der höchsten Hofränge, die ihm zu Lebzeiten versagt geblieben waren.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.
Heute ist Michizane vor allem unter dem Beinamen Tenjin [Tenjin (jap.) 天神 wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin] bekannt. Er gilt als Gott der Gelehrsamkeit und der Dichtung und verfügt neben seinen zwei Hauptschreinen in Kyōto und Kyūshū über ein ausgedehntes Netz von Tenjin-Zweigschreinen in ganz Japan. (Mehr dazu im Kapitel Bauten, Gottheit und Schreine des Tenjin-Glaubens.)
Abgesehen von Michizane wurden auch zahlreiche Tennō, denen übel mitgespielt worden war, als goryō angesehen. Für sie gibt es in Kyōto seit dem Altertum einen Goryō [Goryō Jinja (jap.) 御霊神社 Schrein in Kyōto, der sich auf eine Seuche unter Kanmu Tennō (737–806) zurückführt, die wiederum dem „Erhabenen [Rache-] Geist“ (goryō) eines im Exil verstorbenen Konkurrenten des Tennō zugeschrieben wurde. Besteht aus zwei räumlich getrennten Anlagen, dem Oberen (Kami-) und dem Unteren (Shimo-) Goryō Schrein. Zahlreiche Zweigschreine sind in ganz Japan zu finden.] Schrein, in dem sie kollektiv verehrt werden. Diese Beispiele machen deutlich, dass der Unterschied zwischen Geist und Gottheit letztlich nur im Vorhandensein einer Kultstätte besteht.
Kriegergeister
Goryō-Kulte für Mitglieder des Schwertadels (Samurai [Samurai (jap.) 侍 im Westen übliche Bezeichnung eines Mitgliedes der Krieger-Klasse des vorindustriellen Japans; in Japan schriftspr. bushi]) konnten die Schreine für grollende Geister des Hofadels zwar nie übertrumpfen, Krieger, die als Rachegeister enden, kommen aber sehr wohl in Erzählungen und Bildern aus dem Mittelalter vor. Der rebellische Taira no Masakado [Taira no Masakado (jap.) 平将門 Heian-zeitlicher Rebel, ?–940] (?–940) schaffte beispielsweise eine ähnliche posthume Karriere vom Rachegeist zum Schreingott wie der erwähnte Michizane. Masakado war ein Krieger der Heian-Zeit, der schon relativ früh versuchte, das politische Ruder zugunsten seiner Zunft zu wenden und zu diesem Zweck eine Rebellion anzettelte, die allerdings scheiterte. Er blieb jedoch in den Augen späterer Samurai ein Vorbild und wurde insbesondere im Osten des Landes als Schreingottheit verehrt, z.B. im heutigen Kanda [Kanda Jinja (jap.) 神田神社 Kanda Schrein, einer der bekanntesten Schreine in Tōkyō] Schrein in Tōkyō. Die Entstehung dieses Kultes trägt ähnliche Züge wie der goryō-Kult, mischte sich doch Furcht vor dem rächenden Geist mit Bewunderung für kriegerische Heldentaten.2
Das Motiv ist als Funa Benkei (Benkei auf dem Schiff) auch als Nō-Drama bekannt.
Das Frühwerk Kuniyoshis ist eigentlich ein Triptychon, auf dem rechts auch Yoshitsune selbst dargestellt ist.Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, 1818. Museaum of Fine Arts, Boston.
Ein weitläufiger Nachfahre des Masakado, Taira no Tomomori [Taira no Tomomori (jap.) 平知盛 1152–1185; Heerführer des Taira-Klans, Sohn des Taira no Kiyomori; starb in der Seeschlacht von Dan-no-ura] (1152–1185), wurde später gerne von ukiyo-e [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit]-Künstlern als prototypischer (wenn auch übelwollender) Rachegeist imaginiert. Die oben dargestellte Szene geht auf eine Episode des Heike monogatari [Heike monogatari (jap.) 平家物語 „Geschichte der Heike [= Taira]“; mittelalterliches Kriegerepos] zurück, in der Tomomori, nachdem er in der Seeschlacht von Dan-no-ura [Dan-no-ura (jap.) 壇ノ浦 Ort in der Meerenge von Shimonoseki (West-Japan), der vor allem für eine Seeschlacht im Jahr 1185 bekannt ist, welche die Niederlage der Taira im Genpei-Krieg besiegelte] sein Ende gefunden hatte, seinen Erzrivalen Minamoto no Yoshitsune [Minamoto no Yoshitsune (jap.) 源義経 1159–1189; japanischer Feldherr und Halbbruder von Minamoto no Yoritomo] (1159–1189) und dessen Getreuen Benkei [Benkei (jap.) 弁慶 ?–1189; legendärer Kriegermönch (sōhei) des Genpei-Krieges] ein weiteres Mal als Rachegeist attackiert.
Schließlich sei hier auf die Krabbenart heikegani [heikegani (jap.) 平家蟹 japanische Krabbenart mit charakteristischem Furchenmuster auf dem Rücken, welches an ein zorniges menschliches Gesicht erinnert] hingewiesen, die sich durch eine erstaunliche Zeichnung des Panzers in Form eines wutverzerrten menschlichen Gesichts auszeichnet. Die Krabben erhielten ihren Namen aufgrund der Tatsache, dass man in ihnen Rachegeister der in der erwähnten Seeschlacht gefallenen Krieger aus dem Geschlecht der Taira [Taira (jap.) 平 Kriegerfamilie, die im 12. Jh. um die pol. Vorherrschaft in Japan kämpfte; auch Heike] (Heike) zu erkennen meinte.3
Ubume, Mütter-Geister
Ein typischer Spezialfall von yūrei sind Frauen, die vor oder während der Geburt eines Kindes sterben. Solche im vormodernen Japan häufigen Todesfälle verbanden sich mit einer Geistererscheinung namens ubume [ubume (jap.) 産女 weiblicher Totengeist (yūrei); Geist einer im Kindbett verstorbenen Mutter], die als verwirrt umherirrende Mutter mit Säugling dargestellt wurde. Derartige Totengeister (auch die von vertrauten Familienmitgliedern) waren trotz der Tragik ihres Todes a priori unheimlich und wurden mit eigenen Riten bedacht (s. Ubume: Geister verstorbener Mütter). Totengeister wurden jedoch noch gefährlicher, wenn sie im Leben Macht und Autorität genossen hatten und dennoch Opfer besonderen Unrechts geworden oder unter großen Qualen gestorben waren. Der Kontrast von Macht und Ohnmacht, Aufstieg und Fall beflügelte die Phantasien von Rachegeistern (onryō [onryō (jap.) 怨霊 Rachegeist]), bei denen selbst ordnungsgemäß durchgeführte Begräbnisse nicht mehr halfen, um ihren Groll zu besänftigen.
Totengeister in Literatur und Kunst
Über die frühesten Fabelwesen und Totengeister wissen wir vor allem aus der buddhistischen Erzählliteratur (setsuwa [setsuwa (jap.) 説話 Lehrerzählung, didaktische Anekdote; meist von buddh. Mönchen in Form umfangreicher Sammlungen kompiliert]) der Heian Zeit, z.B. aus Nihon ryōiki [Nihon ryōiki (jap.) 日本霊異記 „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)] oder Konjaku monogatari [Konjaku monogatari (jap.) 今昔物語 „Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext]. Im Mittelalter stießen Geistergeschichten vor allem im Nō [Nō (jap.) 能 traditionelles jap. Theater mit charakterstischem Tanz, Gesang und Masken; entwickelte sich im 14. Jh. aus dem volkstümlichen dengaku (Feld- oder Bauern-Theater) und avancierte zur repräsentativen Theaterform der Kriegerelite (bushi)]-Theater auf großes Interesse. Zwei von fünf Hauptgenres des Nō sind ruhelosen Geistern gewidmet, nämlich die Krieger- und die Wahnsinnsstücke. Erstere behandeln meist tragische Helden aus den klassischen Kriegerepen wie Heike monogatari [Heike monogatari (jap.) 平家物語 „Geschichte der Heike [= Taira]“; mittelalterliches Kriegerepos] oder Taiheiki [Taiheiki (jap.) 太平記 Historisches Epos aus dem späten 14. Jh., behandelt den Konflikt zwischen Nördlichem und Südlichem Kaiserhof], die auf der Nō-Bühne als Geister wiederkehren. Letztere widmen sich vor allem Frauen, die aufgrund eines schweren Schicksalsschlages oder aus enttäuschter Liebe auch nach dem Tod nicht zur Ruhe kommen. Nachdem die Geister die Schlüsselszenen ihres Lebens in Tanz und Gesang vorgetragen haben, enden die Stücke zumeist mit ihrer erfolgreichen Befriedung durch einen buddhistischen Mönch.
Edo-Zeit, 18. Jh. Tokyo National Museum.
Edo-Zeit: Höhepunkt der Horrorgeschichten
Im Bunraku [Bunraku (jap.) 文楽 Traditionelle, japanische Form des Puppentheaters, 1684 in Ōsaka entstanden; viele Stücke des Kabuki wurden ursprünglich für Bunraku geschrieben]- und Kabuki [Kabuki (jap.) 歌舞伎 „Gesang- und Tanzkunst“; Anfang des 17. Jh. aus Musik, Schauspiel und Tanz entwickeltes Theater-Genre]-Theater der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit (1600–1867) treten ebenfalls zahlreiche Totengeister auf, allerdings geht es hier wesentlich actionreicher zu als im Nō. Im Vordergrund stehen die schauerlichen Aspekte der Geschichten, welche mit Hilfe von ausgetüftelten Bühnentricks in Szene gesetzt wurden. Auch belletristische Erzählungen aus der Geisterwelt (kaidan [kaidan (jap.) 怪談 Gespenstergeschichte]), etwa die „Geschichten unter dem Regenmond“ (Ugetsu monogatari [Ugetsu monogatari (jap.) 雨月物語 „Geschichten unter dem Regenmond“ (1776); Sammlung neun übernatürlicher Erzählungen von Ueda Akinari]) von Ueda Akinari [Ueda Akinari (jap.) 上田秋成 1734–1809; Schriftsteller und Gelehrter], erfuhren einen regelrechten Boom. Besonders gegen Ende der Edo-Zeit, im neunzehnten Jahrhundert scheinen die grollenden Rachegeister eine enorme Anziehungskraft auf das Publikum ausgeübt zu haben.
Yūrei und yōkai wurden auch in illustrierten Büchern und Einzeldrucken bildlich dargestellt. Ukiyoe [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit]-Künstler wie Katsushika Hokusai [Katsushika Hokusai (jap.) 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] oder Tsukioka Yoshitoshi [Tsukioka Yoshitoshi (jap.) 月岡芳年 1839–1892; Maler; ukiyo-e-Küstler] widmeten dem Thema ganze Serien von Bildern. Prägend für ihre Darstellungen waren Gelehrte wie Toriyama Sekien [Toriyama Sekien (jap.) 鳥山石燕 1712–1788; Künstler und Gelehrter; vor allem bekannt für seine illustrierten Gespenster-Enzyklopädien]. Sie entwickelten in eigenen Bild-Enzyklopädien eine Gespenstertypologie, die noch heute bekannt ist und in modernen Filmen oder Manga immer wieder aufgegriffen wird. (S. dazu auch den Essay Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit.)
Heutige Praktiken
Beim japanischen Bon-Fest [Bon (jap.) 盆 Bon-Fest (Ahnenfest); in der Alltagssprache meist O-bon], das jährlich im August abgehalten wird, ist der Glaube an die Rückkehr der Toten nach wie vor präsent. Allerdings handelt es sich hier um Ahnenseelen (sorei [sorei (jap.) 祖霊 Ahnenseele]), die bereits fest im Jenseits verankert sind und zur Bon-Zeit wohlwollend im Diesseits nach dem Rechten sehen. Vor diesen Geistern braucht man sich also nicht zu fürchten. Dennoch ist zu beachten, dass auch das Bonfest ursprünglich ein Ritus war, durch den verstorbene Verwandte, die als Hungergeister (gaki [gaki (jap.) 餓鬼 Hungergeist; skt. preta]) wiedergeboren wurden, aus diesem Zustand befreit werden sollten (s. Hungergeister). Man sieht also, dass positiv und angstvoll besetzte Vorstellungen von Totengeistern recht eng beieinander liegen.
Bildquelle: H. Johnson, 2005, über Internet Archive.
Der Glaube an real existierende und in diese Welt zurückkehrende Totenseelen spielt außerdem in Riten der Geisterbeschwörung eine Rolle. In manchen ländlichen Gebieten, insbesondere in Nord-Japan, gibt es nach wie vor religiöse Spezialisten, die bei Bedarf eine Kommunikation mit den Seelen der Toten herstellen. Es handelt sich um die sog. itako [itako (jap.) イタコ blinde Priesterin oder Shamanin; früher auch ichiko 市子], meist blinde Frauen, die davon leben, dass sie in privaten, häuslichen Ritualen die Seelen der Verstorbenen einer Familie durch sich sprechen lassen. Mit Hilfe der itako kann man Fragen an die Toten stellen und Antworten bekommen. Solche Riten nennt man kuchiyose [kuchiyose (jap.) 口寄せ Geisterbeschwörung, wtl. „Herbeirufung des Mundes“]. Es handelt sich dabei wohlgemerkt um alteingesessene Praktiken, nicht um modernen Spiritismus. (S. a. Kapitel Alltag, Itako: Weibliche Geisterseherinnen)
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Faure, The red thread, ch. 1.
- ↑ Masakados Schicksal und Nachleben werden im Heldenepos Shōmonki (Bericht über Masakado, 11. Jh.?) beschrieben. Hier wird angedeutet, dass der Geist des Sugawara no Michizane (s.o.) gemeinsame Sache mit Masakado machte (Kuroda 1996, S. 329–330).
- ↑ S. dazu Kamigraphie, Heikegani.
Internetquellen
- Japanese Ghosts, Tim Screech (en.)
Ein informativer und schön illustrierter Aufsatz des Mangajin Magazine#40. - The Floating World of Ukiyoe
Sehr schöne und informative Website, die auch das Thema Geister in den Ukiyo-e Bildern behandelt. - Ghosts, Demons and Spirits in Japanese Lore, Norman A. Rubin (en.)
Artikel auf Asian Art. - Kaii-yōkai denshō Database, Komatsu Kazuhiko (Nichibunken) (jap.)
Datenbank der japanischen Geistersagen und Gespenstermotive. Kurze Erklärungen und ausführliche bibliografische Informationen zu etwa 20.000 Schlagworten. Hervorragendes Tool für wissenschaftliche Forschungen zu dem Thema. - Emakimono database, International Research Center for Japanese Studies (Nichibunken) - Kyoto (jap.)
Sehr attraktiv gestaltete Website, auf der mehrere Edo-zeitliche Bildrollen (emaki) zu Themen wie Jenseits oder Gespenster vollständig zu betrachten sind. Leider keine genauen bibliographischen Angaben. - Kamigraphie: Zur Ikonographie und Ikonologie japanischer Gottheiten (Schwesterprojekt von Religion-in-Japan).
Literatur
Bilder
- ^ In manischer Verzweiflung fasst sich diese weibliche Rachefigur (yūrei) selbst ins Haar, während sie den Kopf ihres Opfers an den Haaren mit sich führt.
Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). 1871. The British Museum. - ^ Totengeist (yūrei) auf einem nächtlichen Friedhof. Die Darstellung stammt aus der Meiji-Zeit, es handelt sich allerdings um die Kopie einer Abbildung des Gelehrten und Malers Toriyama Sekien (1712–1788) aus dem Jahr 1776.
Meiji-Zeit. Kinsei fūzoku zue database, Nichibunken. - ^ Der Totengeist des Fujiwara no Hirotsugu nimmt Rache am Mönch (Genbō). Fujiwara no Hirotsugu wurde bekannt durch eine missglückte Rebellion, die er 740 von Kyūshū aus gegen Shōmu Tennō richtete. Zu seinen Gegenern zählte auch einer der bedeutensten buddhistischen Mönche der Zeit, Genbō. Dass Genbō relativ bald nach dem Tod Hirotsugus selbst starb, wird bereits im Shoku Nihongi, der zweitältsten offiziellen Reichschronik, auf Machenschaften aus der Welt des Jenseits durch Hirotsugu zurückgeführt. Damit gilt Hirotsugui als der älteste literarisch belegte Fall des Glaubens an rächende Totengeister (goryō bzw. onryō). Hokusai imaginiert Hirotsugu als einen typischen dreiäugigen oni, der allerdings mit Resten eines höfischen Gewandes bekleidet ist.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. The British Museum. - ^ Sugawara no Michizanes Geist in Gestalt eines zürnenden Donnergottes (Raijin) in einer der schönsten Ausführungen des Kitano tenjin engi.
Kamakura-Zeit, 13. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.
- ^ Die grollenden Totengeister (onryō) der Taira, angeführt von Taira no Tomomori (4. Sohn von Taira no Kiyomori) attackieren das Schiff von Minamoto no Yoshitsune. Seinem treuen Gefolgsmann Benkei, einem Kriegermönch, gelingt es mithilfe einer buddhistischen Gebetskette (juzu) den Spuk zu beenden. Kuniyoshi zeigt allerdings, wie Benkei (oben rechts) und ein anderer Krieger erfolglos versuchen, die Geister mit konventionellen Waffen abzuwehren.
Das Motiv ist als Funa Benkei (Benkei auf dem Schiff) auch als Nō-Drama bekannt.
Das Frühwerk Kuniyoshis ist eigentlich ein Triptychon, auf dem rechts auch Yoshitsune selbst dargestellt ist.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, 1818. Museaum of Fine Arts, Boston. - ^ Hannya Maske: Darstellung einer zum Dämon (oni) gewordenen Frau.
Edo-Zeit, 18. Jh. Tokyo National Museum. - ^ Angeblich schuf Ōkyo mit diesem posthumen Portrait seiner früh verstorbenen Geliebten aus dem Freudenviertel Edos den Prototyp aller späteren Darstellungen der yūrei.
Werk von Maruyama Ōkyo (1733–1795). Edo-Zeit, 1750. J-Blog. - ^ Ein blinde Geisterbeschwörerin itako lässt die Geister der Verstorbenen durch sich sprechen. In der Hand hält sie eine buddhistische Gebetskette (juzu), hinter ihr steht eine Trommel.
Bildquelle: H. Johnson, 2005, über Internet Archive.
Glossar
- chinkonsai 鎮魂祭 ^ Zeremonie zur Beruhigung der Totengeister
- Dan-no-ura 壇ノ浦 ^ Ort in der Meerenge von Shimonoseki (West-Japan), der vor allem für eine Seeschlacht im Jahr 1185 bekannt ist, welche die Niederlage der Taira im Genpei-Krieg besiegelte
- Faure, Bernard (west.) ^ 1948–; französisch-amerikanischer Religionshistoriker an der Columbia University
- Fujiwara no Hirotsugu 藤原広嗣 ^ ?–740; Adeliger aus dem Haus der Fujiwara, der 740 die größte Rebellion des 8. Jahrhunderts anführte
- Goryō Jinja 御霊神社 ^ Schrein in Kyōto, der sich auf eine Seuche unter Kanmu Tennō (737–806) zurückführt, die wiederum dem „Erhabenen [Rache-] Geist“ (goryō) eines im Exil verstorbenen Konkurrenten des Tennō zugeschrieben wurde. Besteht aus zwei räumlich getrennten Anlagen, dem Oberen (Kami-) und dem Unteren (Shimo-) Goryō Schrein. Zahlreiche Zweigschreine sind in ganz Japan zu finden.
- hitaikakushi 額隠 ^ weißes, dreieckiges Stück Papier oder Stoff, welches von Totengeistern auf der Stirn getragen wird
- Kanda Jinja 神田神社 ^ Kanda Schrein, einer der bekanntesten Schreine in Tōkyō
- Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Kitano tenjin engi 北野天神縁起 ^ Schreinchronik des Kitano Tenman-gū, in dem der Hofadelige Sugawara no Michizane (845–903) verehrt wird; besonders ab dem 13. Jahrhundert in illustrierten Querbildrollen (emaki) abgefasst
- Kitano Tenman-gū 北野天満宮 ^ Kitano Tenman Schrein (Kyōto); einer der beiden Hauptschreine des Sugawara no Michizane, gegr. 947
- Konjaku monogatari 今昔物語 ^ „Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext
- Kuroda Toshio 黒田俊雄 ^ 1923–1993; Historiker und Religionswissenschaftler
- Minamoto no Yoshitsune 源義経 ^ 1159–1189; japanischer Feldherr und Halbbruder von Minamoto no Yoritomo
- Nihon ryōiki 日本霊異記 ^ „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)
- shini shōzoku 死に装束 ^ Totengewand
- Shoku Nihongi 続日本紀 ^ 2. offizielle Reichschronik (797), Nachfolger des Nihon shoki (Nihongi), daher der Name „Fortsetzung des Nihongi“
- Sugawara no Michizane 菅原道真 ^ 845–903, Heian-zeitl. Staatsmann und Gelehrter; posthum als Tenman Tenjin vergöttlicht, heute Gott der Gelehrsamkeit
- Taira no Masakado 平将門 ^ Heian-zeitlicher Rebel, ?–940
- Taira no Tomomori 平知盛 ^ 1152–1185; Heerführer des Taira-Klans, Sohn des Taira no Kiyomori; starb in der Seeschlacht von Dan-no-ura
- Toriyama Sekien 鳥山石燕 ^ 1712–1788; Künstler und Gelehrter; vor allem bekannt für seine illustrierten Gespenster-Enzyklopädien
- Ueda Akinari 上田秋成 ^ 1734–1809; Schriftsteller und Gelehrter
- Ugetsu monogatari 雨月物語 ^ „Geschichten unter dem Regenmond“ (1776); Sammlung neun übernatürlicher Erzählungen von Ueda Akinari
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
- Fachbegriffe-Glossar
- Bilder-Glossar
- Künstler-Glossar
- Geo-Glossar
- Ressourcen
- Literatur
- Links
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„Gespenster und Totengeister.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001