Mythen/Jenseits/Totengericht

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König Enma Richter der Toten, Wächter des Dharma

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Enma mit Gefolge auf einem Büffel
König Enma auf einem Büffel. Mandala-artige Komposition, die Enmas Funktionen als Richter der Unterwelt und als Wächter des Dharma vereint. Das Bild befindet sich auf der Rückwand eines Miniaturaltars (zushi), in dem eigentlich eine Statue des Aizen Myōō im Zentrum steht.
Kamakura-Zeit, 13.–14. Jh. Tokyo National Museum.

Die obige Abbildung zeigt König

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

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, den Beherrscher des buddhistischen Totenreichs, und einige Figuren aus seinem Gefolge. Die Darstellung aus der Kamakura-Zeit vereint zwei unterschiedliche Aspekte, unter denen Enma im japanischen Buddhismus auftritt: Einmal als Wächtergott, erkennbar vor allem an der wehrhaften Rüstung, einmal — und wesentlich prominenter — als Richter der Unterwelt. Die Richterfunktion ist in der obigen Abbildung vor allem aus den Figuren im Vordergrund ablesbar. Es handelt sich um gerichtliche Beamte, die Anklageschriften verlesen, Protokolle aufzeichnen und Angeklagte (Totenseelen) vor- und abführen. Aber auch der Stab, den Enma in der Hand hält, gehört zu seinen Utensilien als Richter. Die Herausbildung der Figur des Enma ist ziemlich komplex und offenbart einen typischen Mix aus indischen und chinesischen Elementen, die im Folgenden eingehender besprochen werden sollen.

Yama in Indien und Tibet

Der Name

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

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leitet sich von der indischen Gottheit Yama her. Yama gilt in Indien auch außerhalb des Buddhismus als Gottheit der Hölle bzw. der Totenwelt. In den Veden tritt er — begleitet von seiner Zwillingsschwester Yami — als das erste sterbliche Wesen überhaupt in Erscheinung. In seiner späteren Funktion ist er aber wohl am ehesten mit Hades/Pluto, dem antiken Gott der Unterwelt, zu vergleichen. Doch auch als Herrscher des Totenreichs ist Yama zunächst keine Gottheit im eigentlichen Sinne, sondern ein sterbliches Wesen in der Lebenswelt der (Hunger)-Geister (skt. preta, jap.

gaki 餓鬼 (jap.)

Hungergeist; skt. preta

Geist

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).1 Schon in seiner indischen Urform erscheint Yama als Reiter auf einem Büffel oder als Figur mit Büffelkopf.

Der Buddhismus hat Yama als Herrscher der Unterwelt in das buddhistische Pantheon integriert. Dabei scheint er sich vor allem als Vergelter böser Taten bewährt zu haben, nicht unähnlich dem christlichen Teufel. In frühen kanonischen Texten ist allerdings kaum etwas über Yama zu finden. Erst nach und nach festigten sich verschiedene Erklärungsmuster, wie und warum diese an sich negative Erscheinung mit der Verbreitung des buddhistischen Dharma kooperiert. In einer Tradition, die sich vor allem im tibetischen Buddhismus durchgesetzt hat, tritt Yama in Gestalt eines Büffeldämonen auf, der nichts anderes als der personifizierte Tod ist. Dieser Büffeldämon erhält in Manjushri, dem Bodhisattva der Weisheit, einen Gegenspieler, der ihn unterwirft. Zu diesem Zweck verwandelt sich Manjushri in Yamantaka, den „Bezwinger des Yama“, der eine noch schrecklichere Büffelgestalt als Yama selbst hat und in manchen tantristischen Traditionen als die machtvollste aller kriegerischen Gottheiten gilt. 2 Charakteristischerweise vermischen sich die Gestalten des Bezwingers (Yamantaka) und des zu Bezwingenden (Yama) zu einer einheitlichen Figur, die bis auf den Rinderkopf ganz den üblichen tantristischen Wächtergottheiten entspricht, mit all ihren schrecklichen Paraphernalien wie Ketten aus geköpften Häuptern, Totenschädeln im lodernden Haar, einer nackte Gespielin, die ihnen Blut zu trinken reicht, etc., etc. ...

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Yama Dharmaraja, Tibet, 19. Jh.
Darstellung des Yama
Tibet, 19. Jh. Himalayan Art.

Eines der interessantesten ikonographischen Motive des tantristischen Yama wird als „Äußerer Yama, der Dharmakönig“ bezeichnet (Abb. oben). Es zeigt einen ochsenköpfigen Dämon, der seinen Siegestanz auf einem Büffel vollführt, welcher seinerseits eine menschliche Gestalt vergewaltigt. Ohne alle möglichen Interpre·tationen dieses Motivs zu kennen, gehe ich davon aus, dass der mittlere Büffel den Tod verkörpert, der den Menschen in seiner Gewalt hat, während der Büffelköpfige den Sieg über diesen Tod darstellt. Das Motiv soll übrigens einer Traumvision des tibetischen Mönchs Tsongkhapa, 1347–1419, entwachsen sein. 3 Der Büffeldämon diente tantristischen Yogis als Identi·fikations·figur, um sich auf die Begegnung mit dem Tod vorzubereiten.

Der Gerichtshof

Im ostasiatischen Buddhismus hat sich eine etwas andere Narration durchgesetzt: Yama ist hier kein impulsiver Dämon, sondern ein strenger Bürokrat, der als notwendiges Übel, als Personifikation des unerbittlichen Karmas angesehen werden kann. Obwohl als „König“ tituliert, entspricht seine Funktion der eines Richters, der darüber zu entscheiden hat, in welchen der sechs Lebensbereiche eine Totenseele wiedergeboren zu werden hat. König Yan oder Yanlou, wie er auf chinesisch heißt, bekommt in China ein komplexes Gefolge, das chinesischen Gerichts·höfen nach·emp·funden ist. Er wird von neun weiteren Königen/Richtern assistiert bzw. mit diesen zusammen in das Ensemble der „Zehn Könige“ der Unterwelt integriert. Dass die Totenwelt als solche in China mit einem Gerichtshof assoziiert wird, passt im übrigen gut zu der Tatsache, dass die schlimmste Form der Wiedergeburt, die „Hölle“, ihrer chinesischen Wortbedeutung nach ein „Erdgefängnis“ (jap.

jigoku 地獄 (jap.)

wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle

Pantheon, Konzept

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) ist.

Die Zehn Könige

Yama selbst ist also in dieser Tradition nur einer unter zehn Richtern (und zwar stets der fünfte), wenn auch sicherlich der prominenteste. Die Schar der Einzelrichter untersteht aber letztlich Bodhisattva

Jizō 地蔵 (jap.)

wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur

Buddha

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(chin. Dizang, skt. Kshitigarbha, wtl. „Schatzhaus der Erde“), der zum eigentlichen Herren über das gesamte Totenreich erklärt wird. Ähnlich wie Manjushri in Tibet tritt also auch hier ein prominenter Bodhisattva in den Ring, um zu garantieren, dass alles wirklich nach den Gesetzen von Buddhas Lehre abläuft. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn manche Über·lieferungen in Yama nichts anderes als eine spezifischen Manifestion — eine zornvolle Erschei·nungs·form — von Jizō erblicken. Kategori·sche Strenge und mildtätige Gnade werden — wie so oft im Mahayana Buddhismus — letztlich als Akte der gleichen Figur interpretiert.  Im übrigen zeigen frühe chinesische Abbildungen aus China Jizō  keineswegs als knabenhaften, mild lächelnden Pilgermönch, wie er uns im heutigen Japan zumeist begegnet, sondern als strengen Abt, der den Vorsitz im Gericht der Zehn Könige führt.
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Jizō und die Zehn Könige (China, 9. Jh.)
Jizō und die Zehn Könige (Jūō). Deckblatt einer illustrierten Ausgabe des Sutras der Zehn Könige. Aus Höhle 17 der sogenannten „Tausend Buddha Höhlen“.
Tang Zeit, 10. Jh. The British Museum.

Die Vorstellung von den Zehn Königen lässt sich auf einen in vielen Versionen über·lieferten Text zurück·führen, der landläufig als Sutra der Zehn Könige (jap. Jūo-kyō) bekannt ist. Die Urform des Textes entstand in der chinesischen Tang Zeit, wahr·schein·lich im 8. oder 9. Jahrhundert.4 Diese Text·tradition begründete nicht nur die Idee von Enmas Gerichts·hof, sondern stellt wohl auch einen wichtigen Faktor für die Popularität von Bodhisattva Jizō in ganz Ostasien dar. In Japan wurde die Totenwelt schließlich in Werken wie dem

Ōjō yōshū 往生要集 (jap.)

„Essentielle [Lehren] der Wiederbgeburt“, 985 von Genshin verfasst

Text

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(985) weiter ausdifferenziert. 
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Jizō und die Zehn Könige (Japan, 12. Jh.)
Jizō inmitten der Gruppe der Zehn Richter/Könige (Jūō) der Unterwelt.
Heian-Zeit. Bildquelle: Prismo, 2010 (bildbearbeitet).

Der Weg der Totenseele ins Jenseits wird im Sutra der Zehn Könige als eine Folge von Ver·hand·lungen vor den zehn Richtern dargestellt. Es ist eine Art Fegefeuer, in dem der endgültige Ort der Wieder·geburt noch nicht fixiert ist. Vor den ersten sieben Richtern muss sich der Verstorbene in den ersten sieben Wochen nach seinem Tod ver·antworten. Die weiteren Richter fällen ihre Urteile hundert Tage nach dem Tod, ein Jahr nach dem Tod und drei Jahre nach dem Tod. Dies sind die Zeiten, in denen auch die Hinter·bliebenen durch religiöse Opfer·gaben die Entscheidung von Enmas Gericht be·ein·flussen können und zu denen daher besondere Totenriten vorgesehen sind. 5

Enma als Einzelrichter

Obwohl sich die Darstellung von König Enma auf das Sutra der Zehn Könige zurückführen lässt, sind die anderen Richter — zumindest in Japan — im Laufe der Zeit weitgehend verblasst. Die häufigsten Darstellungen zeigen Enma als einzigen Richter und je mehr seine Figur ins Zentrum rückt, umso bedrohlicher wird sie. In den frühesten japanischen Quellen, die von ihm erzählen, etwa im

Nihon ryōiki 日本霊異記 (jap.)

„Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)

Text

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(um 800), erscheint Enma noch relativ umgänglich. In späteren Darstellungen wird hingegen grund·sätzlich als schreiend und mit wut·ver·zerrten Zügen dargestellt. Vor allem bekommt er aber auch Gehilfen zur Seite gestellt, die sug·gerieren, dass die Qualen der Hölle im Grund schon vor Enmas Gericht beginnen. Das mag mit vor·modernen gerichtlichen Praxis·formen zusammen·hängen, in denen Foltern zu den üblichen Methoden der Urteils·findung gehörten, wie sich im übrigen schon anhand der ältesten chinesi·schen Darstel·lungen verifizieren lässt. 
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Yanlou, China, 13. Jh.
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Enma, Japan, Edo-Zeit

Schließlich verfügt Enma auch über zahlreiche andere Hilfsmittel, um die Übeltaten der Verstorbenen ausfindig zu machen, etwa einen Spiegel, indem sich Szenen der Ver·gangen·heit wie auf einem Bildschirm abrufen lassen.

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Enmas Gerichtshof in einer satirischen Darstellung von Kawanabe Kyōsai
Satirische Darstellung von Enmas Gerichtshof.
Werk von Kawanabe Kyōsai. Meiji-Zeit, 19. Jh. Netto Bijutsukan Ātomatomen, (jap.).

Enma zählte zu den beliebtesten Sujets des Meiji-zeitlichen Künstlers Kawanabe Kyōsai. Die obige Abbildung kann als eine Zusammen·fassung sämtlicher mit Enma assoziierten Merk·male angesehen werden, auch wenn manches davon satirisch über·zeichnet ist. Hier ist Enma klar der unbarm·herzige Herrscher der Unterwelt, der durchaus für sadistische Methoden zu haben ist. Im Hinter·grund sieht man dagegen Jizō, der quasi im Verborgenen ein paar Sünder wieder aus der Hölle herausholt. Von einer Identität der beiden Figuren ist in Kawanabes Dar·stellung nichts zu erkennen.

Enma als Himmelswächter

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Enma-ten

Eine weitere Funktion, die Yama vom Buddhimus zugesprochen wurde, ist die einer Richtungs·gottheit, die als Wächter einer Himmelrichtung fungiert. Derartige Ensembles existieren mit acht oder zwölf Gottheiten, wobei Enma meist den Süden repräsentiert. Sein Titel ist in diesem Fall dann nicht ō, „König“, sondern ten, „Himmel“ bzw.

tenbu 天部 (jap.)

Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)

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-Gottheit (skt. deva). Sein Aussehen gemahnt — zumindest in frühen Ensembles dieser Art — eher an einen Bodhisattva denn an einen bedrohlichen Höllenrichter. An den Enma der Unterwelt erinnert lediglich ein Stab, auf dem einer Köpfe sitzt, welche ihm die Sünden der Angeklagten zuflüstern. In der Kamakura-Zeit findet man dann Misch·formen wie das Bild am Anfang dieser Seite, wo Enma die Physiognomie des Richters behält, aber auf einem Büffel reitet und über ein Gefolge von himmlischen Wesen und Wesen aus der Totenwelt gebietet.

Zu guterletzt findet man den Büffelreiter auch auf astrologischen Darstellungen des Sternenhimmels und zwar an zentraler Stelle, direkt unter Bodhisattva Manjushri (

Monju 文殊 (jap.)

Manjushri, Bodhisattva der Weisheit

Buddha

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), der als Bodhisattva der Weisheit unter anderem für Astrologie zuständig ist. Die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren ist mir derzeit noch unklar, aber eine Parallele mit der tibetischen Identifizierung von Yama und Manjushri drängt sich auf.


Anmerkungen

  1. Vgl. Himalayan Art [2011/5].
  2. Nitin Kumar 2001
  3. The Sacred Art of Tibet, S. 290
  4. Teiser, The Scripture on the Ten Kings, S. 9
  5. Auch in heutigen buddhistischen Totenriten wird diese Folge von Totengedenken noch berücksichtigt. Insbesondere die Periode von sieben mal sieben Tagen gilt als Zwischenexistenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Formen der Wiedergeburt. Die letzten drei Feiern — zum hundertsten Tag, zum ersten und zum dritten Jahrestag des Ablebens — scheinen auf vorbuddhistische chinesische Bräuche zurück zu gehen. Vgl. Teiser, S. 25–26.
Religion in JapanMythen
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„König Enma und sein Totengericht.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001