Ikonographie/Kannon/Bato Kannon

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Batō Kannon Kannon mit dem Pferdekopf

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Im esoterischen Buddhismus, der vor allem während des japanischen Mittelalters großen Einfluss besaß, konnte selbst der ansonsten so milde Bodhisattva

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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die erschreckenden Züge eines

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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annehmen. Neben den Standardattributen esoterischer Myōōs (drei Gesichter, zahlreiche Arme, Raubtierzähne, magische Waffen) lässt sich dieser Kannon zumeist anhand eines kleinen Pferdekopfes identifizieren, der oberhalb des mittleren, zornverzerrten Gesichts als Kopfputz angebracht ist. Bisweilen tritt

Batō Kannon 馬頭観音 (jap.)

Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons

Der Begriff „Batō Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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aber auch als einfache menschliche Figur mit einem Pferdekopf auf.

Hayagriva

Kannon mit dem Pferdekopf lässt sich — wie so oft — auf eine indische Urform zurückführen: Unter den Manifestationen des Gottes Vishnu gibt es ebenfalls eine mit Pferdekopf, genannt Hayagriva. Aber erst im esoterischen Buddhismus erhielt die Figur die Standardattribute einer zornvollen Gottheit, die heute vor allem in Tibet und der Mongolei aber auch in Japan zu finden ist. In der geläufigsten Form besitzt der buddhistische Hayagriva drei Gesichter, sechs Arme und einen (bzw. in Tibet drei) Pferdeköpfe als Kopfputz. (S. dazu auch ähnliche Beispiele von Vajrapani und Mahakala.) Der früheste Text, in dem diese Form des Bodhisattva Avalokiteshvara beschrieben wird, ist das esoterische Dharani Sutra, das allerdings nur in einer chinesischen Fassung aus dem Jahr 654 bekannt ist. Diesem Text zufolge erhoffte man sich von Batō Kannon besonderen Schutz vor giftigen Schlangen und Insekten oder vor Krankheiten.

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Hayagriva auf einem tibetischen Thangka, 17. Jh.
Bildquelle: Himalayan Art [2010/8]

Batō Kannon und die Pferde

Sowohl in Japan als auch in Tibet und der Mongolei wird Kannon mit dem Pferdekopf auch um den Schutz von Pferden und anderen Nutztieren angebetet. Dies scheint aber nicht die ursprüngliche Aufgabe Batō Kannons gewesen zu sein. Offenbar machten sich Pferdezüchter und Transportunternehmer die Figur von Kannon mit dem Pferdekopf erst zu eigen, nachdem sie durch den esoterischen Buddhismus eine gewisse Popularität erhalten hatte.

Heute ist Batō Kannon in Japan weitgehend in Vergessenheit geraten und wird nur noch in wenigen großen Tempeln verehrt. Doch findet man ihn immer wieder in Form einfacher Steinskulpturen aus der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, die mündlichen Lokaltraditionen zufolge damals die Bitten von Reisenden um eine sichere Fahrt entgegennahmen oder als Gedenkstätten besonders verdienstvoller Pferde errichtet wurden. Obwohl auf diesen Steinskulpturen noch Elemente der esoterischen Ikonographie erkennbar sind, haben sie meist alle schreckenerregenden Züge verloren. Dies lässt sich auch anhand der

o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

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(Talismane) diverser Tempel erkennen, in denen Batō Kannon verehrt wird:

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Religion in JapanIkonographie
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„Batō Kannon: Kannon mit dem Pferdekopf.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001