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Berühmte Tempeltore Japans

Vorlage:Galerie1 Das Tor des Hōryūji wirkt wie ein selbständiges Bauwerk und ist es in gewissem Sinne auch, denn es dient nicht nur als Durchgang, sondern auch als Aufbewahrungsort für Tempelschätze, die der Allgemeinheit unzugänglich im oberen Geschoß aufbewahrt werden. Obwohl es auf den ersten Blick als ein typisches großes Tempeltor erscheint, bietet für den Kenner japanischer Tempelarchitektur eine ungewöhnliche Eigenheit: einen zweigeteilten Durchgang. Üblicherweise gibt es nur einen zentralen oder aber drei Durchgänge (s. die Beispiele unten), nur im Hōryūji gibt es den Fall, dass ein Mittelpfosten den Eingang in zwei Durchgänge spaltet und damit quasi den natürlichen Zugang zum Tempel blockiert. Nicht nur das Tor selbst auch seine Torwächter, die hier gut zu erkennen sind, zählen zu den berühmtesten und ältesten Beispielen ihrer Art.

Weitere Beispiele

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    Tempeltor hokusai manga5.jpg
    Architekturstudie aus einem Band von Hokusais Manga, der u.a. architektonischen Themen gewidmet ist. Seitentor eines kleineren Tempels mit den typischen Dekorelementen Löwenhunde (shishi) und Dämonenmaske (onigawara).
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Institut National d'Histoire de l'Art, Paris (bildbearbeitet).
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    Horyuji chumon.jpg
    Dieses Tor (mon) wird als Mitteltor (chūmon) bezeichnet, weil es sich in der inneren Einfriedung des Tempels Hōryū-ji befindet. Es besitzt einen zweigeteilten Durchgang. Üblicherweise gibt es nur einen zentralen, bzw. drei Durchgänge. Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass ein Mittelpfosten quasi den natürlichen Zugang zum Tempel blockiert.
    Nara-Zeit, 7. Jh. Bildquelle: Lonely Trip, über Internet Archive.
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    Nandaimon Horyuji.jpg
    Südliches Großtor (Nandaimon) des Hōryū-ji (westl. Tempelbezirk). Schlichtes, klassisches Tempeltor.
    Muromachi-Zeit, 1438.
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    Nandaimon.jpg
    Das riesige Südtor (Nandaimon) des Tōdaiji, wo sich der Große Buddha von Nara befindet, mit den zahmen Hirschen, die hier überall frei umherlaufen. Die ebenfalls gigantische Halle des Großen Buddhas ist im Hintergrund zu erkennen. Das Tor stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1199, nachdem es zusammen mit dem Rest der Tempelanlage im Genpei-Krieg (1181) zerstört worden war. Charakteristisch sind die frei schwebenden Querbalken, die die Dachkonstruktion stützen. Im Inneren des Tores sind die beiden größten und zugleich eindrucksvollsten Torwächterstatuen Japans zu sehen.
    Kamakura-Zeit, 1199. Frank J. Gualtieri Jr., 2005.
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    Niomon ninnaji.jpg
    Wie viele große Tempeltore wird auch dieses Tor (mon) des Ninna-ji von zwei eindrucksvollen niō-Wächtern bewacht und daher meist als Niō-Tor bezeichnet. Es stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter.
    Edo-Zeit, 1646. 663highland, Wikimedia Commons, 2010.
  6. ^ Koya daimon.jpg 
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    Chionin sanmon.jpg
    Dieses Tor (mon) des Chion-in gilt als das größte Tempeltor Japans. Zählt zum Typ sanmon (wtl. „Dreitor“).
    Edo-Zeit, 1721. Bertrand Marquet, flickr 2011.
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    Kenchoji3.jpg
    Das Haupttor im sanmon-Stil übertrifft sogar das Tor des Chion-in an Höhe (30m). Da es sich frei stehend innerhalb des Kenchō-ji Tempelareals befindet, fungiert es im Grunde nicht als Tor, sondern als Speicher für Tempelschätze. Seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1775.
    Edo-Zeit, 1775. julesberry2001, Flickr, 2011.
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    Sanmon-nanzenji.jpg
    Haupttor des Nanzen-ji im sanmon-Stil, errichtet von Daimyō Tōdō Takatora.
    Frühe Edo-Zeit, 1628. Chris Gladis, flickr, 2007 (mit freundlicher Genehmigung).
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    Sofukuji ryugumon.jpg
    Im Unterschied zu den älteren japanischen Tempeltoren (mon), die meist zur Gänze aus Holz sind, spielt bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp (ryūgū-mon) des Sōfuku-ji die massive Grundmauer auch optisch eine tragende Rolle. Siehe auch Drachen und Drachenpaläste.
    Edo-Zeit, 1849. Tōkyō enogu, 2010.
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    Yomeimon vorne.jpg
    Das Yōmei-mon, das bekannteste und am reichsten dekorierte Bauwerk in der Anlage in Nikkō (vordere Ansicht). Die Architektur folgt buddhistischen Vorbildern (sanmon), aber anstelle der buddhistischen Wächtergottheiten (niō) sind zwei naturalistische Bogenschützen (suijin) zu sehen; einer jung, einer alt.
    Edo-Zeit, 1636. Matsui Fumio/TOKYO VIEWS, flickr 2010.
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    Fushimi inari romon.jpg
    Eingang zur frisch gestrichenen Anlage des Fushimi Inari Taisha. Das Tor im Stil eines buddhistischen Tempeltores (rōmon) wurde von Toyotomi Hideyoshi aus Dank für die Genesung seiner Mutter gestiftet. Anstelle der im Buddhismus üblichen Torwächterfiguren (niō) sind shintoistische Wächter (suijin) in Form realistischer Bogenschützen zu erkennen.
    Momoyama-Zeit, 1589. Bernhard Scheid, (flickr) 2013.
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    Tsushima jinja.jpg
    Schreintor im buddhistischen rōmon- bzw. sanmon-Stil.
    Momoyama-Zeit, ca. 1590. Cultural Heritage Online.
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    Kitano2.jpg
    Eingang des Kitano Tenman-gū zur Zeit der Pflaumenblüte. Auch auf einem der Lampions neben dem Eingang ist das fünfblättrige Pflaumenemblem, das Wappenzeichen des Schreins, zu sehen.
    Edo-Zeit, 1607. Apricot Cafe, flickr 2007.
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    Iwakiyama romon.jpg
    Stilistisch ein typisches zweigeschoßiges Tempeltor (rōmon), das sich jedoch in einem der ältesten Schreine in Nordjapan befindet.
    Kamakura-Zeit. Koike Takashi, 2009, Wikimedia Commons.

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„Berühmte Tempeltore Japans.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001