Religion und Brauchtum im Jahreszyklus
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Das Jahr ist in Japan seit jeher durch bestimmte Feiertage strukturiert, die stets auch eine religiöse Bewandtnis haben. Viele Feste hatten ursprünglich mit der Landwirtschaft (Beginn der Aussaat, Ernte, etc.) bzw. mit dem Kalender (Tag- und Nachtgleiche, Sonnenwende) zu tun. Daher gibt es beinahe jeden Monat ein landesweites traditionelles Fest, das Anlass für einen Tempel- oder Schreinbesuch bietet. Wie in anderen modernen Gesellschaften auch nimmt die Bedeutung dieser traditionellen Festlichkeiten in Japan langsam ab. Für die meisten Japaner sind jedoch mindestens zwei Feiertage Anlass für traditionelle Feiern: Neujahr (O-shōgatsu [Shōgatsu (jap.) 正月 Neujahr, Neujahrsfest; in der Alltagssprache meist O-shōgatsu]) und das Bon-Fest (O-bon [Bon (jap.) 盆 Bon-Fest (Ahnenfest); in der Alltagssprache meist O-bon]). Vorlage:WmaxX In gewisser Hinsicht sind diese Feiern mit Weihnachten und Ostern vergleichbar. Auch sie ranken sich um die zwei großen religiös besetzten Themen Geburt und Tod. Der japanische Jahresbeginn symbolisiert — ähnlich wie im Westen — einen Neuanfang. In früherer Zeit zählten die Menschen ihre Lebenszeit danach, wie viele Neujahrstage sie bereits erlebt hatten, und noch heute feiert man in Japan das erste Neujahr eines Babys ähnlich wie im Westen die Taufe. Das Bon-Fest, das gefeiert wird, wenn der Sommer zu Ende geht, dient der Erinnerung an die Ahnen und wirft damit ähnliche Fragen auf wie die christlichen Osterfeiern: Tod, Vergänglichkeit, Erinnerung, Leben nach dem Tod. Allerdings sind die religiösen Antworten sowohl auf theologischem als auch auf rituellem Gebiet ganz andere.
O-shōgatsu — Neujahr
Der Beginn des Neuen Jahres ist traditionellerweise einem Schreinbesuch reserviert. Diesen Schreinbesuch nennt man hatsumōde [hatsumōde (jap.) 初詣 Schrein-Neujahrsbesuch], „Erstes Aufsuchen [der Götter]“. Die meisten Japaner befolgen diesen Brauch, unabhängig davon, ob sie überzeugte Shintōisten, Buddhisten, Christen oder Agnostiker sind. Berühmte Schreine ziehen daher zu Neujahr unglaubliche Menschenmassen an. Am populärsten in dieser Hinsicht ist der Meiji Schrein [Meiji Jingū (jap.) 明治神宮 Schrein des Meiji Tennō in Tōkyō, err. 1920] in Tōkyō; wo jedes Jahr mehrere Millionen Menschen ihre erste Neujahrs-Schreinandacht begehen. Aber auch der Asakusa Tempel [Sensō-ji (jap.) 浅草寺 bekannter Tempel in Tōkyō; auch: Asakusa-dera] in Tōkyō wird zu Neujahr Ziel von Millionen Besuchern, obwohl er eigentlich ein buddhistischer Tempel ist. Viele Japaner gehen aber auch einfach zum nächsten größeren Schrein oder Tempel.
Spezielle Glücksbringer
Hatsumōde ist nichts anderes als ein normaler Schreinbesuch (o-mairi [o-mairi (jap.) お参り/お詣り Schrein- oder Tempelbesuch; auch Grabbesuch; auch sankei, sanpai]) mit dem einzigen Unterschied, dass man sich an diesem Tag erst einmal lange anstellen muss, bevor man eine kurze Andacht vor der Gottheit abhalten kann. Außerdem kleiden sich viele Besuche dem Anlass entsprechend, oft in traditionellen Kimonos. Vor allem aber gibt es zu Neujahr spezielle Glückbringer zu kaufen: hamaya [hamaya (jap.) 破魔矢 Glückspfeil, wtl. Dämonentöter-Pfeil] (wtl. „Dämonentöter“), weiß gefiederte Pfeile, die man sich nach Hause mit nimmt. Es sind Waffen gegen böse Geister.
Etwas teurer und nicht überall zu finden sind hagoita [hagoita (jap.) 羽子板 Federball-Schläger]: das sind eigentlich Schläger für das traditionelle Federballspiel, das heute nur noch selten gespielt wird. Dafür sind die Schläger umso dekorativer und dienen als Ziergegenstände. Die berühmtesten Souvenirläden für hagoita gibt es rund um den Asakusa Tempel in Tōkyō. Vor allem für neugeborene Mädchen kauft man zu Neujahr einen solchen verzierten Federballschläger.
Weniger luxuriös, dafür aber an jeder Ecke zu finden ist Neujahrsschmuck für die Eingangstüre des Hauses oder der Wohnung (kadomatsu [kadomatsu (jap.) 門松 wtl. Pinien[zweige] am Tor; Neujahrsschmuck]). Dieser Schmuck ist fast ausschließlich aus natürlichen Materialien hergestellt, die eine glücksverheißende Symbolik besitzen: Die wichtigsten Elemente sind Pinien, Bambus und Pflaumen (shōchikubai [shōchikubai (jap.) 松竹梅 wtl. Pinie, Bambus, Pflaume, auch „drei Freunde der kalten Zeit“; Pinie und Bambus grünen auch im Winter, die Pflaumenblüte signalisiert den Frühlingsbeginn; zusammen ein Glückssymbol für Gesundheit und langes Leben]), die für den Winter bzw. die Überwindung des Winters stehen, oft ergänzt durch eine Mandarine.
O-bon, das Fest der Ahnen
Mitte August wird das Bon [Bon (jap.) 盆 Bon-Fest (Ahnenfest); in der Alltagssprache meist O-bon]-Fest gefeiert. In dieser Zeit kommen die Geister der Ahnen aus dem Jenseits auf Besuch. Es ist also eine Zeit, in der man sich auf die Familie, bzw. die Großfamilie inklusive der bereits verstorbenen Generationen besinnt. Ebenso wie Neujahr hat O-bon eine öffentliche und eine private Seite. Die öffentliche Seite macht sich in der modernen Stadtlandschaft vorwiegend dadurch bemerkbar, dass gegen Abend von überall her Trommelklänge und traditionelle japanische Musik erklingen. Viele Leute sind im leichten Sommer-Kimono (yukata [yukata (jap.) 浴衣 Sommer-Kimono, welcher nach dem Baden in einem Hotel oder zu Sommer-matsuri getragen wird; wtl. Badegewand]) unterwegs, um an Volkstänzen teilzunehmen, die in diesem Falle meist von den buddhistischen Tempeln veranstaltet werden. Das sind die berühmten bon odori [bon'odori (jap.) 盆踊 Bon-Tänze], Bon-Tänze, die zumeist kaum einen religiösen Bezug erkennen lassen, aber wohl dadurch gerechtfertigt sind, dass man den Ahnen Freude bereiten will (Tanz, Gesang und Theater sind traditionellerweise ein sehr wichtiger Bestandteil japanischer Rituale, Spaß ist nicht verboten).
Privat spielt der buddhistische Hausaltar (butsudan [butsudan (jap.) 仏壇 buddh. Hausaltar]) die zentrale Rolle, denn hier sind die Ahnen ja auch sonst das ganze Jahr über präsent. Alle Opfer für die Ahnen (meist Nahrung) werden daher vor dem besonders festlich hergerichteten Hausaltar aufgestellt. Viele besuchen auch das Familiengrab auf dem Friedhof und hängen dort Papierlaternen auf. Auf diese Weise werden die Ahnen willkommen geheißen (das Entzünden der Laternen heißt mukaebi [mukaebi (jap.) 迎え火 Begrüßungslicht (für die Geister der Ahnen)], „Begrüßungslicht“). Da man zu diesem Zweck den Hauptsitz der Familie aufsuchen muss, viele aber in Kleinfamilien weit entfernt in der Stadt wohnen, ist O-bon die gefürchtetste Reisezeit innerhalb Japans.
The Kyoto Shimbun Newspaper.
In darstellerischer Hinsicht sind Feuer und Licht die essenziellsten Elemente der Bon-Feiern. Das reicht von kleinen dekorativen Feuerwerkskörpern (hanabi [hanabi (jap.) 花火 Feuerwerk; wtl. Feuer-Blumen]), die die Kinder überall entzünden, bis zu riesigen öffentlichen Feuerwerken, die gerne zu dieser Zeit veranstaltet werden. Und schließlich gibt es stets eine unübersehbare Anzahl von Lampions, bzw. Papierlaternen. So ist es zum Beispiel in vielen Orten Brauch, am letzten Abend der Bon-Feiern angezündete Papierlaternen in kleinen Booten zu Hunderten die Flüsse hinunterfahren zu lassen (tōrō nagashi [tōrō nagashi (jap.) 灯篭流し Laternenflotte]). Dies symbolisiert die Verabschiedung der Ahnen, die nun durch ein „Verabschiedungslicht“ (okuribi [okuribi (jap.) 送り火 Verabschiedungs-Licht (für die Geister der Ahnen)]) wieder ins Jenseits zurück geleitet werden sollen. Die spektakulärste Verabschiedung der Ahnen findet in Kyōto statt. Dort werden am letzten Bon-Feiertag an fünf Berghängen, die die Stadt umgeben, riesige Schriftzeichen entzündet, um die Seelen ins Jenseits zu geleiten. Am deutlichsten ist das überdimensionale Schriftzeichen für „groß“ (dai-monji [dai-monji (jap.) 大文字 Das Zeichen „Groß“, das beim Bon-Fest in Kyōto mit Feuer gebildet wird]) am östlichen Stadtrand zu erkennen.
Zu den Ursprüngen des Bon Fests siehe Kapitel Mythen, Hungergeister.
Andere jahreszeitliche Feiertage
Setsubun
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1816. Internet Archive.
Ähnlich wie in Europa gibt es auch in Japan verschiedenste Bräuche der Winteraustreibung, bei denen dämonische Masken, die den Winter verkörpern, zunächst ihr Unwesen treiben und dann vertrieben werden. Von derartigen Austreibungen hat sich in der städtischen Gesellschaft der Brauch erhalten, böse Geister (oni [oni (jap.) 鬼 Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister]) mit getrockneten Sojabohnen aus dem Haus zu treiben. Vor allem Kinder dürfen an diesem Tag hemmungslos mit diesen leichten und durchaus wohlschmeckenden Wurfgeschoßen um sich werfen, weswegen sich der Brauch auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Dieser Tag heißt setsubun [setsubun (jap.) 節分 „Trennung der Jahreszeiten“; trad. letzter Tag einer der vier Jahreszeiten; heute meist letzter Tag des Winters (3. Februar)] und markiert den letzten Tag des Winters nach dem traditionellen Kalender (heute der 3. oder 4. Februar).1 Warum die Dämonen ausgerechnet an diesem Tag von Bohnen in die Flucht geschlagen werden können, konnte mir jedoch bislang niemand erklären. (Sie dazu auch Oni und Kappa.)
Higan
Higan [higan (jap.) 彼岸 „jenseitiges Ufer“; Jenseits; buddhistischer Name für die Woche der Tag-und-Nacht-Gleiche] bezeichnet die Feiern zur Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling und im Herbst, die früher aufwändiger begangen wurden als die Sonnenwenden im Sommer und im Winter. Da der traditionelle Mondkalender immer wieder Schaltmonate nötig machte, damit die zwölf Mond-Monate einigermaßen mit dem Sonnenjahr übereinstimmten, und ein Monatsdatum somit nicht zweifelsfrei auf den Sonnenstand schließen ließ, dienten diese Feiern wohl in erster Linie der Orientierung im Ablauf der Jahreszeiten. Zugleich wurde die Tag-und-Nacht-Gleiche aber auch zum Anlass besonderer buddhistischer Feiern genommen. Higan bezeichnet wörtlich das Jenseits oder die Erleuchtung. Einen buddhistischen Feiertag (oder eigentlich eine Feierwoche) dieses Namens kennt man allerdings nur in Japan. Dies wird meist mit dem Glauben an das Reine Land des Buddha Amida [Amida (jap.) 阿弥陀 Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)], das sich ja im Westen befindet, erklärt. O-higan ist demnach wahrscheinlich eine Erfindung des japanischen Jōdo [Jōdo-shū (jap.) 浄土宗 Schule des Amida-Buddhismus] Buddhismus, die aber auf eine ältere symbolische Betonung der Ost-West-Achse zurückgeht. In der modernen Gesellschaft wird o-higan in erster Linie als eine Zeit der Friedhofsbesuche genützt, gläubige Buddhisten nehmen auch an speziellen Feiern in buddhistischen Tempeln teil.
Ungerade Tage
Ungerade Zahlen sind mit dem
, der „männlichen“ Urkraft, verbunden und daher im patriarchalen sino-japanischen Brauchtum gegenüber den geraden Zahlen (Yin, „weiblich“) privilegiert. Besonders glücksverheißend waren nach dieser Auffassung ungerade Tage, die mit dem ungeraden Monat übereinstimmten, also der 1.1., 3.3., usw. Tatsächlich fallen die wichtigsten jahreszeitlichen Feste zumeist auf solche Tage.Neben dem Neujahrsfest am 1.1. feiert man in Japan am 3.3. traditionellerweise das Puppenfest (hina matsuri [Hina Matsuri (jap.) 雛祭 „Puppenfest“; jahreszeitliches Fest am 3.3.]), am 5.5. das Knabenfest (kodomo no hi [Kodomo-no-hi (jap.) 子供の日 Kinder- bzw. Knabenfest am 5.5.]), und am 7.7. das Tanabata [Tanabata (jap.) 七夕 Tanabata-Fest am 7. 7., das sogenannte „Sternenfest“: zwei Sterne (Wega und Altair, in Ostasien Ochsenknecht und Himmelsprinzessin), die einst Liebende auf Erden waren, kommen sich einmal im Jahr am Himmel wieder nahe]-Fest. Früher gab es auch Feste am 9.9. und am 11.11. Die gegenwärtigen Formen dieser Feiern stammen im allgemeinen aus der Meiji [Meiji (jap.) 明治 posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt]-Zeit, doch gibt es eine Reihe von Vorläufern, die auf die jahreszeitlichen Zeremonien (nenjū gyōji [nenjū gyōji (jap.) 年中行事 Jahresfeste]) am Hof des Tennō zur Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit zurückgehen. Diese wiederum orientierten sich nicht nur an einheimischen Vorstellungen, sondern auch am chinesischen Hofritual (s. Kami-Kulte im Altertum). Die Assoziationen der traditionellen Feiertage mit den Hofriten des Tennō oder gar der antiken chinesischen Kaiser sind im heutigen Japan zwar kaum noch präsent, doch zumindest zu Neujahr zieht es Millionen Menschen zum Meiji Schrein, in dem der zum Gott erklärte Meiji Tennō [Meiji Tennō (jap.) 明治天皇 1852–1912; 122. japanischer Kaiser (r. 1867–1912); Namensgeber und politische Symbolfigur der Meiji-Zeit; Eigenname: Mutsuhito] verehrt wird.
Andere beliebte Feiern, z.B. alljährliche Fest bestimmter Tempel oder Schreine, finden vorzugsweise am 15. Tag eines Monats, also in der Monatsmitte statt. Nach dem traditionellen lunisolaren Kalender waren dies die Tage des Vollmonds.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Dieser Tag wurde auch im traditionellen Kalendersystem nach der Sonne berechnet und liegt genau zwischen der Wintersonnenwende (21. Dezember) und der Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling (21. März). Das traditionelle Neujahr wurde dagegen nach dem Mond bestimmt und fiel auf einen Neumond unmittelbar vor oder nach dem setsubun-Tag. Siehe dazu Kalender in Japan (Bernhard Peter).
Internetquellen
- Hatsumode, Endō Jun (en.)
Lexikonartikel zum Neujahrs-Schreinbesuch aus der Encyclopedia of Shintō. - Kalender und Zeitrechnung (Bernhard Peter)
Mit ausführlichen Erklärungen zum chinesischen und japanischen Lunisolar-Kalender.
Bilder
- ^ Mädchen im Sommerkimono (yukata) beim Bon-Tanz.
Hihōdō, 2001. - ^ Laternenfest (Mantō-e) zu Füßen des Weißgewandeten Kannon von Takasaki. Das Fest findet jährlich Ende August statt. Etwa 1500 Laternen (tōrō) werden dabei entzündet. Die Riesenstatue (41m) aus Stahlbeton, ein Wahrzeichen der Stadt Takasaki, wurde 1936 errichtet.
J-Blog. - ^ Zu O-bon werden die Ahnenseelen durch Lichter am Friedhof (mukaebi) zum Kommen eingeladen.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Zu O-bon werden in den Tempeln rund um Kyōto überall Laternen (mukaebi) entzündet.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Der Höhepunkt des O-bon-Fests besteht darin, fünf riesige Lagerfeuer in Form von Schriftzeichen (kanji, dai-monji bedeutet wtl. große Schriftzeichen) auf den Bergen hinter Kyōto anzuzünden.
The Kyoto Shimbun Newspaper.
- ^ Schwimmende Laternen (tōrō nagashi ) in Kanazawa.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Schwimmende Laternen (tōrō nagashi ) zur Zeit des O-bon-Fests.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Schwimmende Laternen (tōrō nagashi ) zur Zeit des O-bon-Fests.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Laternen (tōrō) des Laternenfests Mantō-e.
Matsunami Chieko, 2009. - ^ Illustration des Brauchs, Dämonen (oni) am Jahresende mit getrockneten Bohnen zu verjagen. Dabei wird traditionellerweise gerufen: „Rein mit dem Glück, raus mit den Oni (fuku wa uchi, oni wa soto)!“
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1816. Internet Archive.
Glossar
- Hina Matsuri 雛祭 ^ „Puppenfest“; jahreszeitliches Fest am 3.3.
- Kodomo-no-hi 子供の日 ^ Kinder- bzw. Knabenfest am 5.5.
- Meiji Tennō 明治天皇 ^ 1852–1912; 122. japanischer Kaiser (r. 1867–1912); Namensgeber und politische Symbolfigur der Meiji-Zeit; Eigenname: Mutsuhito
- mochi 餅 ^ Japanische Reiskuchen bzw. Klöße aus gestampftem Reis, die traditionell vor allem zu Neujahr (O-shōgatsu) gegessen werden.
- nenjū gyōji 年中行事 ^ Jahresfeste
- o-sechi ryōri 御節料理 ^ Speisen zum Jahreswechsel; meist eingelegt oder vorgekocht
- shōchikubai 松竹梅 ^ wtl. Pinie, Bambus, Pflaume, auch „drei Freunde der kalten Zeit“; Pinie und Bambus grünen auch im Winter, die Pflaumenblüte signalisiert den Frühlingsbeginn; zusammen ein Glückssymbol für Gesundheit und langes Leben
- tōrō nagashi 灯篭流し ^ Laternenflotte
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„Religion und Brauchtum im Jahreszyklus.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001