Gorintō — Stupa der Fünf Elemente

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Gorintō — Stupa der Fünf Elemente
Gorinto amidagatake hide.jpg
1 Grabmal des Toyotomi Hideyoshi
Grab des Toyotomi Hideyoshi (1537-1598) im gorintō-Stil (Meiji-zeitliche Rekonstruktion).
Meiji-Zeit, 1898. Kyoto o kanjiru hibi, 2006, über Internet Archive.
Gorinto koya.jpg
2 Oku-no-in, Berg Kōya
Bemooste Grabsteine im gorintō-Stil in der berühmten Grabanlage auf Berg Kōya.
Gregor Hohpe, flickr 2006.

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Alltag/Friedhof/Gorinto.

G

gorintō 五輪塔 (jap.)

Grabsteinform; „Stupa der Fünf Elemente“

Tempel

Der Begriff „gorintō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, wtl. „

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

Der Begriff „stupa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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der Fünf Ringe“, ist ein Stil japanischer Grabsteine. Bis zur

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Zeit waren die meisten Grab·steine im gorintō-Stil gestaltet. Ursprünglich leiten sich die gorintō ebenso wie die land·läufigen japanischen Pagoden von den Stupas, also den Grab·monumenten des

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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ab. Die fünf Ab·schnitte (gorin, wtl. „Fünf Ringe“) verkörpern die Fünf Elemente des Bud·dhis·mus. Von oben nach unten sind dies:
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  1. Raum (Juwel)
  2. Wind (Halbkreis)
  3. Feuer (Dreieck)
  4. Wasser (Kreis)
  5. Erde (Viereck)

Die Fünf Elemente re·präsen·tieren die Bestand·teile, aus denen sich das ge·sam·te Uni·ver·sum zu·sam·men·setzt. Diese Kon·zep·tion weist zwar viele Pa·rallelen zur chine·sisch-dao·istischen Fünf-Ele·mente, bzw. Fünf-Phasen-Lehre auf, scheint aber unab·hängig davon bereits in vor-bud·dhis·tischer Zeit von der indischen Natur·philo·sophie ent·wickelt worden zu sein.

Ins·be·son·dere im eso·teri·schen Bud·dhis·mus hat sich um die Fünf Ele·mente eine reiche sym·bo·lische Be·deutungs·viel·falt heraus·gebildet. So sind sie z.B. jeweils mit einer Himmels·richtung verbunden. Sie können auch durch Sanskrit·zeichen (jap,

shuji 種子 (jap.)

Symbolische Sanskrit-Zeichen in siddham-Schrift; wtl. Samen (Skt. bija); auch bonji 梵字, „indische Zeichen“; v.a. in rituellen Texten des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Gebrauch

Text

Der Begriff „shuji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, wtl. „Samen-Zeichen“ oder bonji 梵字) repräsentiert werden, die auf der Grafik rechts in japanischer Aus·sprache und in Sanskrit-Aus·sprache (in Klammer) wieder·ge·geben sind.

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3 Grabanlage der Kuroda (Daimyō in Fukuoka)
Grabanlage der Familie Kuroda, die in der Edo-Zeit über das Daimyat Fukuoka, heute Teil der Präfektur Fukuoka im Norden Kyushus herrschten. Die Grabsteine sind im klassischen gorintō-Stil gehalten. Die Anlage befindet sich auf dem Gelände des Tempels Tōchō-ji, des ältesten Shingon-Tempels auf Kyushu. Der zentrale Grabstein birgt die Urne des zweiten Kuroda Daimyo, Tadayuki (1602–1654), der ein großer Förderer dieses Tempels war.
Bernhard Scheid, flickr, 2018.
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4 Grabstein von Hōjō Akitoki
Grab von Hōjō Akitoki (1248-1301) // Grabmal, gorintō (Stein). Kamakura-Zeit; Shōmyō-ji, Yokohama // Bild © Akita Yoshitaka, über Internet Archive (letzter Zugriff: 2022/7/28) // gorintō-Grabstein am Grab von Hōjō Akitoki
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5 Gorintō auf dem „Ohrenhügel“
Das Monument in Form eines gorintō-Grabsteins ist mit deutlich erkennbaren Sanskrit-Zeichen versehen, die die fünf Elemente der buddhistischen Naturlehre symbolisieren. Es befindet sich auf dem Mimizuka ("Ohrenhügel") in Kyōto, wo die Nasen und Ohren der koreanischen Kriegsgegner, die im Zuge von Toyotomi Hideyoshis Korea-Invasion (1592–98) getötet wurden, beigesetzt sind. Zugleich ein Zeichen des Triumphes und der Bitte um Vergebung.
Edo-Zeit, errichtet 1773. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri, 2006.
Grabsteine im gorintō-Stil

Verweise

Verwandte Themen

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

Eine Orientierung in der Verwendung von Sanskrit·zeichen im japanischen Bud·dhis·mus fand ich (leider nur auf Japanisch) bei:

  • Bonji jiten (Tobifudō)
    Sanskritzeichenlexikon einer empfehlenswerten Website des Tempels Shōbōin in Tōkyō.
  • Iida sekizai
    Website eines Bestattungsunternehmens.


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Sept. 2016

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Gorinto amidagatake hide.jpg
    Grab des Toyotomi Hideyoshi (1537-1598) im gorintō-Stil (Meiji-zeitliche Rekonstruktion).
    Meiji-Zeit, 1898. Kyoto o kanjiru hibi, 2006, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Gorinto koya.jpg
    Bemooste Grabsteine im gorintō-Stil in der berühmten Grabanlage auf Berg Kōya.
    Gregor Hohpe, flickr 2006.
  3. ^ 
    Gorinto kuroda.jpg
    Grabanlage der Familie Kuroda, die in der Edo-Zeit über das Daimyat Fukuoka, heute Teil der Präfektur Fukuoka im Norden Kyushus herrschten. Die Grabsteine sind im klassischen gorintō-Stil gehalten. Die Anlage befindet sich auf dem Gelände des Tempels Tōchō-ji, des ältesten Shingon-Tempels auf Kyushu. Der zentrale Grabstein birgt die Urne des zweiten Kuroda Daimyo, Tadayuki (1602–1654), der ein großer Förderer dieses Tempels war.
    Bernhard Scheid, flickr, 2018.
  1. ^ Gorinto.jpg 
  2. ^ 
    Gorinto mimizuka.jpg
    Das Monument in Form eines gorintō-Grabsteins ist mit deutlich erkennbaren Sanskrit-Zeichen versehen, die die fünf Elemente der buddhistischen Naturlehre symbolisieren. Es befindet sich auf dem Mimizuka ("Ohrenhügel") in Kyōto, wo die Nasen und Ohren der koreanischen Kriegsgegner, die im Zuge von Toyotomi Hideyoshis Korea-Invasion (1592–98) getötet wurden, beigesetzt sind. Zugleich ein Zeichen des Triumphes und der Bitte um Vergebung.
    Edo-Zeit, errichtet 1773. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri, 2006.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Amida 阿弥陀 ^ Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • butsudan 仏壇 ^ buddh. Hausaltar
  • Dainichi Nyorai 大日如来 ^ Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
  • gorintō 五輪塔 ^ Grabsteinform; „Stupa der Fünf Elemente“
  • haka^ Grab
  • (o)haka mairi (お)墓参り ^ Grab- oder Friedhofsbesuch
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • ihai 位牌 ^ Ahnentäfelchen
  • Jōdo Shinshū 浄土真宗 ^ Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“
  • Jōdo-shū 浄土宗 ^ Schule des Amida-Buddhismus
  • kanji 漢字 ^ chin. Schriftzeichen im japanischen Schriftsystem
  • Kōya-san 高野山 ^ Klosterberg südl. von Nara; sprituelles Zentrum des Shingon Buddhismus
  • Meiji 明治 ^ posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
  • O-bon お盆 ^ Fest der Ahnen; Bon-Fest
  • Oku-no-in 奥の院 ^ wtl. Innerste [Tempel-] Halle; oft auch Mausoleum
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • shuji 種子 ^ Symbolische Sanskrit-Zeichen in siddham-Schrift; wtl. Samen (Skt. bija); auch bonji 梵字, „indische Zeichen“; v.a. in rituellen Texten des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Gebrauch
  • siddhaṃ (skt.) सिद्धं ^ „Vollendet“, antike Schriftform der indischen Brahmanen, die später auch im ostasiat. esoterischen Buddhismus Anwendung fand (jap. shittan 悉曇 oder bonji 梵字)
  • sotoba 卒塔婆 ^ hölzerne Grabbeigabe; abgeleitet von skt. stupa, aus dem sich auch die sino-japanische „Pagode“ () entwickelte
  • stūpa (skt.) स्तूप ^ „Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)
  • Tendai-shū 天台宗 ^ Tendai-Schule, chin. Tiantai
  • ^ Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Alltag/Friedhof/Gorinto.

Religion in JapanAlltag
Diese Seite:

„Friedhof und Grab.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001