Die Schreinanlage von Ise
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Die Bedeutung der Schrein·anlage von
vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū
Der Begriff „Ise“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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spiegelt sich nicht in einem einzelnen Gebäude, sondern in der Aus·deh·nung und der schieren Anzahl von Schrein·gebäuden, die zu „Ise“ gezählt werden. Auch ihr archai·scher Baustil und ihr Bezug zur Mytho·logie der Sonnen·gottheit
Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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sind Teil des Charismas von Ise. Vor allem aber ist Ise der Ahnen·schrein des Tennō, was sich bereits in der offiziellen Schreinbezeichnung Ise Jingū [Ise Jingū (jap.) 伊勢神宮 kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū] ausdrückt:
, wtl. „Götter·palast“, ist eine Bezeich·nung, die nur Schreinen von kaiser·lichen Ahnen·gott·heiten zusteht.1
Dank der Beziehung zum Kaiser·haus zeichnet sich Ise durch eine besondere Exklusi·vität aus. Die Haupt·gebäude sind durch einen vier·fachen Zaun von der All·gemein·heit getrennt, als normaler Besucher bekommt man lediglich die Spitzen der Dächer zu Gesicht. Ab·gesehen von den örtli·chen Priestern dürfen nur Mit·glieder der kaiser·lichen Familie in die innersten Schrein·berei·che vor·dringen. Andererseits war Ise bereits in der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit ein populäres Pil·ger·zent·rum und zieht auch heute jährlich mehrere Millionen Besucher an.
Schreinanlage und Neuerrichtung
Die beiden etwa gleich großen Haupt·schreine, der Innere Schrein (
Der Begriff „Naikū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) und der Äußere Schrein (
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), bilden die Zentren der Anlage. Sie liegen etwas mehr als 4 km Luftlinie von ein·ander entfernt und waren ehemals von zwei separaten Dörfern, Yamada und Uji, umgeben. Daneben zählen noch 123 weitere Schrein·gebäude, die über die heutige Stadt Ise und ihre Umge·bung verstreut sind, zur gesamten Anlage. Die Haupt·schreine sind exakt nach Süden ausgerichtet und streng symmetrisch (wie im übrigen auch die meisten buddhistischen Tempel), die meisten Neben·schreine sind allerdings nach keinem erkenn·baren Plan positioniert.
Werk von Edoardo Chiossone u.a. Meiji-Zeit. Museum für Angewandte Kunst (MAK), Wien, mit freundlicher Genehmigung.
Die Neben·schreine sind im Stil der Haupt·gebäude gehalten, wenn auch kleiner, und werden ebenso wie diese im Abstand von zwanzig Jahren abge·rissen und neu errichtet. Auch
Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und Brücken sowie eine Unzahl von Schrein·schätzen, die kaum jemand zu Gesicht bekommt, sind Teil der rituellen Wieder·errich·tung. Dabei dürfen nur tradi·tionelle Materia·lien und Tech·ni·ken zum Einsatz kommen, selbst der Ge·brauch von maschi·nellen Sägen und Hobeln ist unter·sagt.
Die periodische Erneuerung der gesamten Anlage (
periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen
Der Begriff „shikinen sengū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) zieht sich etwa über acht Jahre hin. Der Höhe·punkt ist jedoch die Über·füh·rung der Haupt·gott·heiten, nach der auch das Datum der Schrein·er·neue·rung angegeben wird. In einer nächt·lichen Zere·monie, die mit dem jähr·lichen Ernte·dank·fest2 korreliert, werden die
heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“
Der Begriff „shintai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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von Gekū und Naikū in die jewei·ligen neuen Gebäude über·führt. Diese über·nehmen von da an alle Funk·tionen der alten Gebäude. Die alten Gebäude bleiben aller·dings noch eine gewis·se Zeit bestehen, bis sie schließ·lich abgebaut und durch Miniatur·schreine ersetzt werden. Die alten Hölzer werden teil·weise von anderen Schreinen ver·wendet.
Meiji-Zeit. Schreinamt von Ise (Jingū Shichō), 2006.
Die genauen Gründe dieser Prozedur liegen im Dunkeln, man nimmt aber an, dass sie tat·sächlich dazu geführt hat, die Struktur der Bau·werke in ihrer ur·sprüng·lichen Form zu bewahren. Auch die tradi·tionel·len Hand·werks·techniken werden durch die regel·mäßigen Er·neue·rungen lebendig gehalten. Ähn·liche syste·matische Erneue·rungs·zyklen kennt man im übrigen auch von anderen tradi·tionel·len Schreinen, doch nir·gends werden sie so umfas·send durch·geführt wie in Ise. Dies erforderte stets eine ent·spre·chende ökono·mische Grundlage. Diese war jedoch während des japa·nischen Mittel·alters nicht immer gegeben, sodass die Tradition einmal über hundert Jahre unter·brochen war, sich an·sons·ten aber bis ins späte siebente Jahr·hundert zurück verfolgen lässt.
Herz-Pfeiler
2005/6/3. Sengu News, über Internet Archive.
Ein für die Dramaturgie der Schreinverlegung essenzielles Element ist der sogenannte „Herz-Pfeiler“ (
„Herz-Pfeiler“; symbolischer Bauteil ohne statische Funktion unterhalb von Schreingebäuden, z.B. in Ise
Der Begriff „shin no mihashira“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
), der in gewisser Weise die Seele des Schreins verkörpert. Nur die beiden Haupt·hallen von Gekū und Naikū verfügen über einen solchen Pfeiler. Er befindet sich in der Mitte des Gebäudes und reicht von der Erde bis zum Fußboden, hat also keine statische Funktion. Er markiert lediglich die Stelle, wo die „Gottkörper“ (shintai) aufbewahrt sind. Nach dem Abbau des ihn um·geben·den Schrein·gebäudes hält er als einziger Bestand·teil des alten Gebäudes bis zur nächsten Schrein·über·führung (also insgesamt 40 Jahre) quasi die Stellung und wird dabei wie ein Heilig·tum von einem Miniatur·schrein beschützt. Acht Jahre vor dem Neubau der Haupt·halle beginnt der Zyklus der Erneue·rung dann damit, dass ein Baum für den Herz·pfeiler des neu zu errich·tenden Schreins in den Wäldern nahe des Schreins gefällt wird. Dieser wird aller·dings erst kurz vor der end·gültigen Schrein·über·führung in einer nächt·lichen Zere·monie in den Boden unter dem neuen Gebäude versenkt. In Ise selbst heißt es, dass dieser Pfeiler ein altes Menschen·opfer ersetzen würde.3 Ähnliche Herz-Pfeiler gibt es auch im Schrein von
alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
Der Begriff „Izumo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
.
Baustil
Werk von Edoardo Chiossone u.a. Meiji-Zeit. Museum für Angewandte Kunst (MAK), Wien, mit freundlicher Genehmigung.
Werk von Edoardo Chiossone u.a. Meiji-Zeit, >. Museum für Angewandte Kunst (MAK), Wien, mit freundlicher Genehmigung.
Den charakteristischen Stil der Ise Schreine nennt man
Baustil der Schreine von Ise bzw. Stil der torii von Ise; auch shinmei torii
Der Begriff „shinmei-zukuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, „Stil der strah·len·den Gott·heit [= die in Ise verehrte Son·nen·gott·heit
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]“. Er entspricht der Bau·weise in der Yayoi [Yayoi (jap.) 弥生 Yayoi-Zeit (ca. 300 v.u.Z. – 300 u.Z.); Zeit der Entwicklung des Reisanbaus]-Zeit, also der Zeit von ca. 300 vor bis ca. 300 nach unserer Zeit·rechnung. Dies scheint das mythische Alter der Anlage (s.u.) zu be·stä·tigen, doch geht man heute davon aus, dass sich das Ensemble der hier ver·ehrten Gott·heiten und ihr enger Bezug zum Kaiser·haus erst im sie·benten Jahr·hundert festigte. Die Ise Schreine wurden daher wahr·schein·lich von Beginn an in einem archa·isierenden Stil errichtet, der durch den regel·mäßigen Wieder·aufbau in Erinnerung blieb.
Vorlage:Galerie1 Die Grundform der Gebäude ähnelt einem Speicher, was auch den relativ großen Abstand vom Boden erklärt. Das Dach ist mit Schilf gedeckt. Der Dach·first wird von einem eigenen, an die Außen·wand gelehn·ten Pfeiler gestützt, ein Charak·teristi·kum, das bei jüngeren, von China beein·flussten Bau·formen fehlt.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Schreinen, wird das Holz der Ise Schreine nicht lackiert oder sonst vor Verwit·terung geschützt. Auch werden die Pfeiler der Gebäude einfach in den Boden versenkt, wäh·rend sie bei anderen Gebäu·den auf Steinen ruhen, um sie vor der Feuch·tig·keit des Bodens zu schützen. Nach zwanzig Jahren sehen die Schrein·gebäude daher in der Tat bereits sehr „antik“ aus.
Katsuogi und chigi
Zu den auffallendsten Charakteristika des shinmei-Stils zählt der Dachschmuck: Der First ist mit
ornamentale Querhölzer auf dem Schreindach; wörtlich „Bonito-Holz“, abgeleitet von der Form eines beliebten Speisefisches (katsuo = Bonito-Fisch)
Der Begriff „katsuogi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Quer·hölzern, die Giebel mit soge·nannten
ornamentale Dachsparren
Der Begriff „chigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ge·schmückt. Chigi und katsuogi gelten als Über·bleibsel des alt·japani·schen Palast-Baustils, die sich nur noch in der Schrein·archi·tektur erhalten haben. Sie exis·tieren in vielen Varian·ten, die jeweils für einen bestimm·ten tradi·tions·reichen Schrein charak·teristisch sind. Im Fall von Ise gibt es die Be·sonder·heit, dass die chigi mit der Dach·kon·struk·tion ver·schmol·zen sind, während sie in den meisten anderen Fällen als x-förmiges Dekor·ele·ment neben den katsuogi auf dem Dach·first reiten.
Auf den Bildern oben sind chigi in zwei Varianten zu erkennen, einmal horizontal, einmal vertikal abge·schrägt. Dies findet sich auch bei anderen Schreinen, wobei hori·zontale chigi eine weibliche, vertikale dagegen eine männ·liche Schrein·gott·heit symbo·lisieren. Auch auf die Anzahl der katsuogi wird Bedacht genom·men: weibliche Gott·heiten haben eine gerade Anzahl von katsuogi auf dem Dach, männ·liche eine ungerade. Dieser Symbo·lismus lässt einen Ein·fluss der
Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie
Der Begriff „Yin Yang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Philo·sophie erken·nen (gerade = Yin = weiblich, ungerade = Yang = männlich), der mög·licher·weise jüngeren Datums ist als die eigent·lichen archi·tektoni·schen Grund·ele·mente.
In Ise dienen die chigi-Formen jedoch zur Unter·scheidung von Schreinen, die zum Äußeren (vertikal) bzw. zum Inneren Schrein (hori·zontal) gehören. Der Symbo·lismus wird also sowohl bei den Haupt- als auch bei den zahl·reichen Neben·schreinen angewandt, unab·hängig vom Geschlecht der spezi·fischen Gottheit. Zusam·men mit der Tatsache, dass sich zwischen Äußerem und Innerem Schrein sonst kaum ein Unter·schied erken·nen lässt (auch kein größen·mäßiger) wirft dies die Frage auf, ob die Anlage ursprüng·lich tatsäch·lich für eine weibliche Haupt·göttin und ihre Dienerin ent·worfen wurde, wie dies die Schrein·chronik berichtet. Archi·tekto·nisch gesehen haben wir es eher mit einem Paar von gleich·rangi·gen Gott·heiten unter·schied·lichen Geschlechts zu tun, ein Muster, das sich in vielen alten Schreinen finden lässt. In jedem Fall ist fest·zu·halten, dass zwischen der Archi·tektur und der Mytho·logie der Ise Schreine keine unmit·telbare Verbin·dung besteht.
Schreinmythologie
Im Inneren Schrein von Ise wird als
heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“
Der Begriff „shintai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ein Spiegel aufbewahrt, welcher der Schrein·mytho·logie zufolge von den Göttern selbst ange·fertigt wurde, um Amaterasu aus ihrer selbst auf·erlegten Iso·lation in der Felsen·höhle zu locken (s. Göttermythen). Diesen Spiegel gab Ama·terasu ihrem Enkel
Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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mit auf den Weg, als er die Herr·schaft auf der Erde antrat. Er solle diesen Spiegel als ein Eben·bild seiner gött·lichen Groß·mutter ansehen. Der Spiegel wurde laut den ältes·ten Chroniken Japans (den so·genann·ten
Sammelbezeichnung für KojiKI und Nihon shoKI (ki, Bericht, ist jeweils mit einem leicht abweichenden Zeichen geschrieben)
Der Begriff „kiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) von den Nach·folgern des Ninigi, den frühen Tennō, zusam·men mit anderen Schätzen im kaiser·lichen Palast auf·be·wahrt. Unter dem zehnten Tennō,
97–30 v.u.Z. (mythol. Regierungszeit); 10. japanischer Kaiser
Der Begriff „Sujin Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, kam es jedoch zu einer Ent·frem·dung zwischen dem Herrscher und seinen Ahnen·göt·tern, als eine furcht·bare Epi·demie das Land heim·suchte. Diese wurde von den Gott·heiten
Der Begriff „Ōmononushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und Ama·terasu hervor·gerufen (man beachte, dass Amaterasu hier als miss·günstige, gefähr·liche Gottheit auftritt). Erst durch eigene Schreine, die auch die gött·lichen Schätze des Kaiser·hauses bargen, konnten die Gott·heiten besänftigt werden.
Amaterasus Schrein befand sich jedoch zunächst nicht in Ise, sondern im Nara-Becken nahe Berg Miwa. Erst unter dem nächsten Tennō,
11. kaiserl. Herrscher Japans, leg. Regiergungszeit 29 v.–70 n.u.Z.
Der Begriff „Suinin Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, wurde die kaiser·liche Prinzes·sin
Mytholog. Priesterin der Amaterasu, Tochter von Suinin Tennō
Der Begriff „Yamato-hime“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
damit beauf·tragt, einen neuen Platz für die Sonnen·gott·heit zu suchen, und fand ihn nach einer jahre·langen Wande·rung in Ise, nachdem Ama·terasu selbst ihr eine ent·spre·chende Weisung ge·geben hatte.4
In einer späteren Episode wird deutlich, dass Yamato-hime auch zwei der drei kaiser·lichen Thron·insignien mit sich führte, nämlich Spiegel und Schwert. Das Schwert über·gab sie jedoch ihrem Neffen,
Mythologischer Prinz, Sohn des Keikō Tennō; wtl. der Held/der Tapfere von Yamato
Der Begriff „Yamato Takeru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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. Es landete schluss·endlich im Atsuta Schrein. Der Spiegel hin·gegen soll sich seit Yamato-hime in Ise befinden.
Seltsamerweise wird Ise in den Episoden der folgenden Tennō lange nicht mehr erwähnt. Ledig·lich die tragische Geschichte einer kaiser·lichen Kult-Prinzessin namens
Tochter des semi-historischen Herrschers Yūryaku und Kult-Prinzessin in Ise; wtl. Prinzessin Maulbeer-Webstuhl
Der Begriff „Takuhata-hime“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, einer Tochter des
418–479; semi-historischer 21. Kaiser Japans; (r. 456–479); andere Namen: Ōhatsuse Wakatake; Wakatakeru no Ōkimi
Der Begriff „Yūryaku Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, fand Aufnahme in das Nihon shoki. Von ihr erfahren wir, dass sie den Spiegel ent·wendete und Selbstmord beging, nachdem sie fälschlich der Unzucht bezichtigt worden war. Ihr Leichnam und der Spiegel wurden aber durch einen Regen·bogen offenbart.5
Der Äußere Schrein führt seine Gründung auf eine Legende zurück, die ebenfalls in der Zeit des Yūraku Tennō angesiedelt ist. In einer Traum·botschaft teilte Amaterasu dem Tennō mit, dass er den Schrein der Nahrungs·gottheit
Der Begriff „Toyouke“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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aus der Provinz Tanba in die Nähe ihres Schreins verlegen lassen solle. Toyouke wurde demnach zunächst in einer Provinz nord·westlich von Kyōto verehrt. Toyouke wird als marginale Gestalt im Kojiki flüchtig erwähnt. Ihr Schrein in Tanba und seine Übersiedlung nach Ise finden sich jedoch nicht in den kiki, sondern lediglich in der erwähnten Schrein·chronik aus dem Jahr 804.
Schließlich bergen die kiki noch den Hinweis auf eine weitere Gottheit, die möglicherweise vor Amaterasu in Ise verehrt wurde und vielleicht sogar in der Rolle einer Sonnengottheit von ihr verdrängt wurde. Es handelt sich um
Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, den etwas unheimlichen Bergführer des Ninigi, der mit
mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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vermählt wird. Von diesem Paar heißt es im Nihon shoki, dass sie sich – lange vor Yamato-hime – am Oberlauf des Isuzu-Flusses (der am Inneren Schrein vorbei fließt) niederließen.
Schreingeschichte
Die oben skizzierte Schreinmythologie ist zwar bereits in den kiki zu finden, doch deutet sich in diesen Chroniken zugleich an, dass die Zentren des
Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Kults in vor- und frühgeschichtlicher Zeit woanders, nämlich in
alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
Der Begriff „Izumo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
und
Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans
Der Begriff „Ōmiwa Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
gelegen haben müssen. Auch bietet die Mythologie, wie erwähnt, keine befriedigende Erklärung für die Doppelstruktur der Anlage. Die meisten Experten gehen daher heute davon aus, dass die Verehrung einer weiblichen Sonnen·gott·heit, die zugleich als wich·tigste Ahnen·gottheit des Kaiserhauses gilt und ihren Hauptsitz in Ise hat, erst in historischer Zeit zustande kam. Man nimmt an, dass sich die schrift·liche Nie·der·legung der kaiserlichen Mythologie Anfang des achten Jahr·hunderts mit der Ent·steh·ung des Ise-Kults über·schneidet.
Sowohl die Abfassung der kiki als auch der Ausbau von Ise wären nach dieser Theorie ein Produkt der Tenmu Dynastie, einer bestimmten Linie des Kaiserhauses, die von
631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
Der Begriff „Tenmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und seiner Witwe und Nachfolgerin
645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
Der Begriff „Jitō Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
begründet wurde. Seit dieser Zeit ist auch die Existenz von zwei Haupt·schrei·nen, die von den Priester·familien Arakida (Innerer Schrein) und Watarai (Äußerer Schrein) geführt wurden, zu·ver·lässig doku·men·tiert. Auch die 20-jährigen Schrein·erneuerungen dürften ab dieser Zeit durch·geführt worden sein, obwohl sie erst ab 785 zwei·fels·frei doku·mentiert sind.6
Erst die Tenmu-Dynastie war also dafür ver·antwort·lich, dass Ise den Status des obersten kaiserlichen Ahnen·schreins erhielt.
Altertum
Ab der Zeit Tenmus und Jitōs wurde der Betrieb der Schreinanlage in Form von „Opfer·gaben“ durch das Tennō [Tennō (jap.) 天皇 jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels]-Haus realisiert. Die Opfer·gaben waren materielle Güter, die den Unterhalt der Priester sicherten, und wurden von sogenannten Schrein·haus·halten hergestellt, bäuer·lichen Betrieben, die nominell dem Tennō unter·standen. Umge·kehrt durften andere Personen, egal ob adelig oder nicht, den Gott·heiten von Ise keine Unter·stützun·gen oder Opfer zukommen lassen. Die Schrein·haus·halte wurden jedoch von priester·lichen „Zere·monien·meistern“ (saishu [saishu (jap.) 祭主 wtl. Zeremonienmeister; spezielles Priesteramt in Ise]) des Hofes über·wacht.
Diese Zeremonien·meister, die wiederum aus der höfi·schen Priester·familie Nakatomi stammten, lebten zwar am Hof, hatten jedoch die eigent·liche Autorität in Ise inne.7 Daneben gab es auch die Insti·tution der Kult-Prinzessin (
Kult-Priesterin aus dem Tennō-Haus in den Schreinen Ise und Kamo; auch saigū; in Ise bis 1334 existent
Der Begriff „saiō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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). Diese stammte aus der Familie des Tennō, musste Jung·frau sein und nahm in rituellen Belangen die höchste Stellung ein. Wahr·schein·lich hatte sie aber nur nominelle Autorität.
Werk von Minamikawa Sanjirō. 2013. Minamikawa Sanjirō, 2013/6/16.
Die besondere Beziehung zum Tennō-Haus führte zu einer Sonder·stellung Ises innerhalb der Schrein·land·schaft Japans. In allen bekannten Schrein·listen, die seit der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit geführt werden, steht Ise als kaiser·licher Ahnen·schrein unan·ge·fochten an erster Stelle, obwohl der Tennō selbst den Schrein nie besuchte und auch die Aristo·kratie sich eher an Schreine in Haupt·stadt·nähe hielt.
Mittelalter und Frühe Neuzeit
Mit dem Niedergang des Hofes zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert verschwanden sowohl die Zere·monien·meister des Hofes als auch die Kult-Prinzes·sinnen und die Schreine wurden nun wirklich von den dort ansäs·sigen Priestern geführt. Zugleich mussten sie sich aber unter den neuen Krieger·eliten nach Ersatz für die öko·nomische Unter·stützung durch den Hof umsehen.
Dies führte zu einer erbit·terten Kon·kur·renz zwischen den Watarai und den Arakida. Die Watarai bemühten sich, ihren Schrein, den Äußeren, als mindestens ebenso bedeut·sam wie den Inneren darzu·stellen. Zu diesem Zweck identi·fizierten sie ihre Gottheit mit
mythologische Urgottheit des Shintō
Der Begriff „Kuni no Tokotachi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der im Nihon shoki Gene·rationen vor Amaterasu als Ur·gottheit in Erschei·nung tritt. Die Watarai waren in ihrem Bemühen um eine neue Identität durchaus erfolg·reich und begrün·deten den so·genannten
Der Begriff „Watarai Shintō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, der zu einer Ins·pira·tions·quelle späterer Shintō-Theologien wurde.
Amaterasu blieb zwar über lange Sicht die repräsentative Gottheit Ises, doch ihre mytho·logische Identität geriet weit·gehend in Ver·gessen·heit. Der große buddhis·tische Dichter·mönch Saigyō [Saigyō (jap.) 西行 1118–1190; eigentlich: Satō Norikiyo; japanischer Mönch und Dichter] etwa schrieb: „Obwohl wir das Geheimnis [Ises] nicht kennen, rührt es uns doch zu Tränen.“8 In der Tat wurde Amaterasu zeitweise als Mann aufgefasst und mit
Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
Der Begriff „Dainichi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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isentifiziert. Auch eine jugend·liche Gottheit namens Utsuho Dōji wurde als Erscheinungsform Amaterasus gedeutet. Besonders exal·tierte Theo·logen sahen in ihr auch eine Schlangen·gottheit.9
Sowohl der Innere als auch der Äußere Schrein sandten im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unabhängig von einander Priester durchs Land, die der all·ge·meinen Bevöl·kerung von den sagen·haften Kräften der Ise-Gott·heiten kündeten und Ise zur popu·lärsten shintō·istischen Pilger·stätte des Landes machten.
Gegen Ende der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
-Zeit tauchten Gerüchte auf, dass die Ise-Pilger bisweilen mit einem Geld·regen über·schüttet werden würden, was zu einem weiteren Anstieg der Popu·larität Ises führte. Man stellte sich Amaterasu auch als weißes Pferd vor, das bei Hunger·kata·strophen und Erd·beben helfend in Erschei·nung trat. Schließlich ent·standen unter den Ise-Pilgern unmit·telbar vor der Meiji-Restauration [Meiji Ishin (jap.) 明治維新 Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat] milliena·ristische Bewe·gungen, die eine Art Zeiten·wende (yonaoshi [yonaoshi (jap.) 世直し Welterneuerung; „Weltsanierung“; gesamtgesellschaftliche Umwälzung]) herauf·be·schworen und eksta·tische Tänze und Gesänge (die nach ihrem Refrain ee ja nai ka – etwa: „ist doch gut so“ – genannt wurden) prakti·zierten. Obwohl diese Bewe·gun·gen eher unpo·litisch und nicht auf den Tennō bezogen waren, leis·teten sie wahr·schein·lich einen Beitrag zum poli·tischen Umschwung von 1867 bis 68.
Dabei ließ sich der Künstler offenbar von den Umzügen inspirieren, die ab Mitte 1867 in vielen Landesteilen spontan um sich griffen. Diese sind nach dem Refrain der Gesänge, die dabei gesungen wurden, als ee ja nai ka („ist doch gut so“ oder „was ist schon dabei“) Umzüge bekannt. Auslöser waren z.T. auch Gerüchte von mysteriösen Geldregen, die sich insbesondere während der Pilgerfahrten nach Ise ereigneten.
Dass sich im kommenden Jahr 1868 ein politischer Umschwung ereignen würde, war dem Künstler natürlich nicht bewusst, doch deutet sich in dem hektischen Treiben die aufgeladene Stimmung unter der allgemeinen Bevölkerung in den Jahren 1867 und 1868 an. Diese Stimmung scheint auf dem Bild durch die Münzen hervorgerufen zu werden, die von der drachenreitenden Gestalt in der linken oberen Bildecke in die Menge geworfen werden. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Amaterasu, die Hauptgottheit des Ise Schreins.Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). Edo-Zeit, 1867. National Diet Library, Tōkyō.
Moderne
Unter dem Regime der Meiji-Zeit wurden die Ver·bin·dun·gen zwischen Ise und Tennō schließlich wieder syste·matisch verstärkt. Der Watarai Shintō wurde endgültig als „Fälschung“ gebrand·markt und die Gott·heiten entspre·chend den ältes·ten Chroniken in ihrer heutigen Gestalt fest·gelegt. Dass dies jedoch nicht unbe·dingt der Weisheit letzter Schluss sein muss, zeigen u.a. die erwähn·ten Wider·sprüche zwischen Architektur und Mythos.
Ein interessantes Detail am Rande: Die Institution der Kult-Prinzessin wurde in der Moderne in modi·fizierter Form erneut aufge·nommen. Allerdings lautet ihr Titel sai·shu (Zeremonien·meisterin). Das Kriterium der Jung·fern·schaft fiel zwar weg und es muss sich nicht einmal unbedingt um eine Frau handeln. Doch pendelt sich langsam wieder der Brauch ein, weibliche Ange·hörige des Tennō-Hauses in leitender ritueller Funktion in Ise zu instal·lieren.
Ise als Inbegriff der japanischen Ästhetik
Ise wird auch in ästhetischer Hinsicht oft als Inbegriff des Shintō gedacht und gepriesen. Mit der Wieder·auf·wer·tung des Tennō Anfang der Meiji-Zeit wurde die monu·mental-archaische Formensprache Ises auch für neu geschaf·fene Schreine ver·wendet. So ver·fügen etwa der
Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene
Der Begriff „Yasukuni Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Schrein, aber auch diverse neu geschaf·fene Kaiser·gräber, über die besonders schlichten torii im shinmei-Stil. Interes·santer·weise wurde aller·dings der Schrein für Kaiser
1852–1912; 122. japanischer Kaiser (r. 1867–1912); Namensgeber und politische Symbolfigur der Meiji-Zeit; Eigenname: Mutsuhito
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, der 1920 fertig gestellt wurde, in einem Stil gehalten, der eher den bud·dhistisch be·einfluss·ten Schrein·gebäuden der Edo-Zeit entspricht. Seine geschwun·genen Dächer und Balken wurden offen·bar doch ver·trauter empfun·den als das kantige Er·schei·nungs·bild des antiken Ahnen·schreins. Auch Europäer des 19. Jahr·hun·derts wie Ernest Satow [Satow, Ernest (west.) 1843–1929; brit. Diplomat und Pionier der Japanologie], einer der Pioniere der britischen Japa·no·logie, cha·rakateri·sierten Ise als „disap·pointing in its simplicity and perishable nature“.10
20. Jh. Bernhard Scheid, flickr, 2012.
Um 1920 errichtet, 1966 zerstört, 1975 neu errichtet. Wikimedia Commons, 2002.
Bruno Taut
Offenbar spielte der deutsche Architekt und Stadtplaner Bruno Taut [Taut, Bruno (west.) 1880–1938; deutscher Architekt der Zwischenkriegszeit, der unter dem Nationalsozialismus (1933–1936) in Japan Asyl fand] eine nicht un·wesent·liche Rolle für die heute gängige, über·wiegend positive ästhe·tische Bewer·tung des Baustils von Ise. Als Pionier einer funktio·nalis·tischen, auf das Not·wendigste redu·zierten Archi·tektur genoss Taut in den 1920er Jahren inter·nationale Bekannt·heit, u.a. durch rich·tungs·weisende Sozial·bauten in Berlin. Mit dem Macht·antritt der Nazis geriet Taut allerdings zur persona non grata, verließ Deutsch·land und fand vor·über·gehend in Japan Exil. Dort be·geis·terte er sich u.a. für die Schlicht·heit der Ise-Archi·tektur, die er positiv mit dem überladenen Stil bud·dhistischer Tempel oder der Schrein·anlage von
Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein
Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
kontras·tierte. Ise stellte für ihn eine Ent·sprechung der Akropolis auf dem Gebiet der Holz·architektur dar. In Ise und im
kaiserlicher Nebenpalast und -garten aus dem 17. Jahrhundert im Westen Kyōtos
Der Begriff „Katsura Rikyū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Palast in Kyōto entdeckte er die Vorweg·nahme moderner (eigener) archi·tektoni·scher Prinzi·pien. Bereits 1933 erhielt Taut die Gelegen·heit, seine Sicht der japa·nischen Archi·tektur und Kultur auf japanisch zu ver·öffen·tlichen, und fand damit in Japan großen Anklang.11
Es mag ihm dabei nicht völlig bewusst gewesen sein, dass sein Lob der archa·ischen Monu·menta·lität Ises durch·aus ins Konzept des auf·keimen·den japa·nischen Totali·taris·mus passte.
Tange Kenzō
Im Kontext der Schreinerneuerung von 1953 setzte sich
1913–2005; japanischer Architekt und Städteplaner
Der Begriff „Tange Kenzō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der Vorreiter des so·genann·ten Meta·bolis·mus, für eine ähn·liche Bewer·tung Ises wie Bruno Taut ein. Zusammen mit dem Archi·tektur·kritiker Kawazoe Noboru veröffentlichte er eine Hommage an Ise, die unter dem Titel Iseprototypeofjapanesearchitecture [[[glossar:iseprototypeofjapanesearchitecture|]] () ] auch im englischen Sprach·raum weite Verbrei·tung fand. Noch zu Kriegs·zeiten machte Tange übrigens erstmals auf sich auf·merk·sam, als er mit nur 29 Jahren ein nationales Monument entwarf, das von der Schrein·archi·tektur Ises inspiriert war und am Fuße des Berges Fuji errichtet werden sollte.12
Die permanente Erneuerung Ises wurde von Tange und Kawazoe als Sinn·bild des „Meta·bo·lis·mus“ (eig. Stoffwechsel) gedeutet, den Japans Architektur im Grunde immer schon in sich trug und der nun – in Übereinstimmung mit den Vorgaben der Natur – voll zum Tragen kommen sollte. Ise stellte somit – wohl nicht nur für Tange – ein scheinbar über jede Ideologie erha·benes Binde·glied zwischen Tradition und Moderne sowie zwischen Kriegs- und Nach·kriegs·zeit dar. Charak·teris·tischer·weise nahmen Tange und Kawazoe wenig Bedacht auf die erwähn·ten histo·rischen Verän·derun·gen der Schrein·anlage und ließen Mythen wie die über zwei·tausend·jährige Schrein·geschichte oder die Funktion Ises als ältester kaiserlicher Ahnenschrein un·hinter·fragt. Ihr Fokus auf ästhe·tische Fragen ließ sich zur Über·tün·chung der nationa·listi·schen Propa·ganda, in die Ise verstrickt war und ist, natürlich bestens verwenden. Zu Tanges Ehren·rettung muss jedoch hinzu·gefügt werden, dass er sich ebenso von der bud·dhisti·schen Architektur Japans inspirieren ließ und inso·fern keinen puris·tischen Shintō-Essenzia·lismus praktizierte.
Werk von Tange Kenzō (1913–2005). Spätere Shōwa-Zeit, 1964. William Bullimore, flickr, 2009.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑
Obwohl auch Schreine wie der oder derAtsuta Jingū 熱田神宮 (jap.)
wichtigster und ältester Schrein in Nagoya
Schrein • •Der Begriff „Atsuta Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
Geographische Lage von Atsuta Jingū; s.a. Geo-GlossarMeiji Jingū 明治神宮 (jap.)Schrein des Meiji Tennō in Tōkyō, err. 1920
Schrein • •Der Begriff „Meiji Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
Geographische Lage von Meiji Jingū; s.a. Geo-Glossarzu den Ahnenschreinen des Tennō zählen, ist klar, dass von Ise die Rede ist, wenn jingū ohne spezi·fischen Zusatz ver·wendet wird.
- ↑ Kanname-sai, das wichtigste Schreinfest in Ise im Oktober.
- ↑ Ellwood 1968, S. 188.
- ↑
„The province of Ise, of the divine wind, is [...] a secluded and pleasant land. In this land I wish to dwell.“ (Aston 1972, Bd. 1, S. 176.) In diesem Ausspruch Amaterasu findet sich bereits der berühmte Ausdruck kamikaze 神風 (jap.)
Götterwind; urspr. ein poetischer Beinamen der Provinz Ise, wird der Begriff seit den Mongolenangriffen des 13. Jh.s mit göttlichem Schutz im Krieg assoziiert und daher auch mit den Selbstmord-Piloten des 2. Weltkriegs in Verbindung gebracht
Der Begriff „kamikaze“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, Götterwind, als Charak·terisierung von Ise.
- ↑ Regierungszeit des Yūryaku Tennō, Aston 1972, Bd. 1, S. 341.
- ↑ Die älteste komplette Chronik von Ise ist das Daijingū shozō jiki 太神宮諸雜事記 aus dem späten 11. Jahrhundert, von einem Priester der Familie Arakida (Innerer Schrein) verfasst. Nach diesem Werk fanden die Schrein·überfüh·rungen ab 790 im 20-Jahres Rhythmus statt. Eine ältere Quelle, das Kōtai Jingū gishikichō 皇太神宮儀式帳 aus dem Jahr 804, gibt allerdings das Jahr 785 für die erstmalige Schrein·überfüh·rung an (Ōbayashi und Watanabe 1982, S. 39).
- ↑ Teeuwen 1996, Kap. 1.
- ↑ About Ise Jingu (Offizielle Website).
- ↑ Ein anschauliches Beispiel mittel·alter·licher Exe·gesen von Amaterasu wird z.B. in Teeuwen 2003 diskutiert.
- ↑ Ernest Satow, “The Shintō Temples of Ise.” Transactions of the Asiatic Society of Japan 1:2 (1874), S. 121.
- ↑ Neben einer allgemeinen Beschreibung Japans, Nippon, mit europäischen Augen gesehen, die sofort ins Japanische übersetzt wurde, aber erst 2009 im deutsch·sprachigen Original·text erschien, verfasste Taut auch eine Reihe von Essays über die japanische Architektur, die sowohl ins Japanische als auch ins Englische übersetzt wurden.
- ↑ Carlos Zeballos, „The Metabolist Movement“ (Blogartikel, 2011), in My Architectural Moleskine (2014/10/24)
Internetquellen
- Ise Jingū
Offizielle Erläuterungen zur Mythologie, zur Architektur und zu den Zeremonien in Ise. Website verfügbar in Englisch und Japanisch. - Shinmei-zukuri (Ise-Baustil), Eintrag des architektur·geschichtlichen Online-Wörterbuchs JAANUS.
- The Grand Shrines of Ise, Henry Smith (en.)
[Über Internet Archive, 2010/8]
Literatur
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- ^ Das 2013 neu errichtete Hauptgebäude des Äußeren Schreins (Gekū) von Ise. Bis auf wenige Details ist dieses Gebäude mit der Haupthalle des fünf Kilometer entfernten Inneren Schreins identisch.
Minamikawa Sanjirō, 2013. - ^ Lage des Inneren Schreins (Naikū) und Äußeren Schreins (Gekū) von Ise, deren Hauptgebäude über 4km von einander entfernt sind. Ehemals waren beide Anlagen von eigenen Dörfern, Yamada und Uji, umgeben, die heute zur Stadt Ise zusammengewachsen sind.
Google Earth, 2014. - ^ Satellitenbild welches den Äußeren Schrein (Gekū) von Ise zeigt.
Google Earth, 2014. - ^ Satellitenbild, welches den Inneren Schrein (Naikū) von Ise zeigt.
Google Earth, 2014. - ^ Die Anlage des Inneren Schreins (Naikū), wie sie 1880 von Edoardo Chiossone und anderen dokumentiert wurde. Abgebildet ist jener Bereich, der damals wie heute für gewöhnliche Besucher unzugänglich ist. Obwohl es heißt, dass die Anlage alle zwanzig Jahre nach exakt dem gleichen Plan neu errichtet wird, fallen im Vergleich zu heutigen Bildern Veränderungen auf. So gab es damals offenbar noch kein verlängertes Vordach vor dem Eingang der Haupthalle (im linken Bildteil), vor allem aber sind die beiden Nebengebäude heute nicht mehr in der gleichen Achse wie die Haupthalle, sondern weit nach hinten versetzt (vgl. Bild:Naiku_google.jpg).
Werk von Edoardo Chiossone u.a. Meiji-Zeit. Museum für Angewandte Kunst (MAK), Wien, mit freundlicher Genehmigung. - ^ Anlässlich der periodischen Neuerrichtung der Schreinanlage von Ise, die alle 20 Jahre stattfindet, wird das Hauptheiligtum (go-shintai) des Schreins in einer nächtlichen Prozession zu seinem neuen Bestimmungsort gebracht. Das heilige Objekt ist durch Tücher verhüllt.
Meiji-Zeit. Schreinamt von Ise (Jingū Shichō), 2006. - ^ Rituelle Übergabe von Nahrungsopfern an die Götter des Waldes anlässlich der ersten Baumfällungen für die neue Schreinanlage von Ise, acht Jahre vor der Hauptzeremonie.
2005/6/3. Sengu News, über Internet Archive. - ^ Die Haupthalle des Äußeren Schreins (Gekū) von Ise weicht nur in kaum merkbaren Details von der des Inneren Schreins ab. Unter anderem sind die verlängerten Dachsparren (chigi) hier vertikal und nicht horizontal abgeschrägt (vgl. Bild:Naiku kokkayoho.jpg).
Werk von Edoardo Chiossone u.a. Meiji-Zeit. Museum für Angewandte Kunst (MAK), Wien, mit freundlicher Genehmigung. - ^ Das Bild entstand im Rahmen einer Inspektionstour zu den Baudenkmälern und Kunstschätzen Japans aus den Jahren 1879 und 80, die von Tokunō Ryōsuke (1825–1883), dem Leiter der Staatsdruckerei, initiiert worden war. Ein Team von Photographen und Lithographen erhielt die Aufgabe, die repräsentativsten Kunstschätze des Landes so naturgetreu wie möglich festzuhalten. Dem Expertenteam gehörte auch der Italiener Edoardo Chiossone an, der Japan mit den neuesten Techniken der europäischen Druckkunst vertraut machte und u.a. die japanischen Banknoten entwarf. Die von Chiossone und anderen angefertigten Lithographien der Serie sind teilweise hyperrealistisch und genauer als Photographien.
Dennoch wirkt der Innere Schrein (Naikū), das Hauptheiligtum von Ise, zwar in den Details realistisch, die Proportionen stimmen allerdings nicht ganz mit dem heutigen Bau überein.
Werk von Edoardo Chiossone u.a. Meiji-Zeit, >. Museum für Angewandte Kunst (MAK), Wien, mit freundlicher Genehmigung.
- ^ Haupthalle des Ise Schreins im shinmei-Stil.
Bildquelle: Mundo-Nipo, 2014. - ^ Ise dach.jpg
- ^ Das Dach des Äußeren Schreins (Gekū) unterscheidet sich durch die Vertikale Abschrägung der Dachsparren (chigi) und die ungerade Zahl der Rundhölzer (9) vom Dach des Inneren Schreins.
Minamikawa Sanjirō, 2013. - ^ Kuroda Sayako, derzeit stellvertretende Kult-Prinzessin (saiō) in Ise, ist eine Tochter des Heisei Tennō. Hier leitet sie das Tsukinami-sai, ein traditionelles halbjährliches Ritual in Ise. Rechts die 20 Jahre alte Anlage des Inneren Schreins (Naikū), die in Kürze durch die neuen Gebäude im Hintergrund ersetzt werden wird.
Werk von Minamikawa Sanjirō. 2013. Minamikawa Sanjirō, 2013/6/16. - ^ Die im Titel angesprochenen Erntedank-Tänze (hōnen odori) werden hier von Alltags-Figuren ausgeführt wie Bauern, Freudenmädchen oder fahrenden Nonnen, dazwischen mischen sich aber auch Götter wie Ebisu, Shōki oder Uhō Dōji. Das Bild ist eigentlich ein Kalender, auf dem verschiedene Kalenderdaten für das Jahr Keiō 4 (1868) eingeschrieben sind. Die zwölf tanzenden Figuren sind wohl auch die zwölf Monate, angedeutet durch die Zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi).
Dabei ließ sich der Künstler offenbar von den Umzügen inspirieren, die ab Mitte 1867 in vielen Landesteilen spontan um sich griffen. Diese sind nach dem Refrain der Gesänge, die dabei gesungen wurden, als ee ja nai ka („ist doch gut so“ oder „was ist schon dabei“) Umzüge bekannt. Auslöser waren z.T. auch Gerüchte von mysteriösen Geldregen, die sich insbesondere während der Pilgerfahrten nach Ise ereigneten.
Dass sich im kommenden Jahr 1868 ein politischer Umschwung ereignen würde, war dem Künstler natürlich nicht bewusst, doch deutet sich in dem hektischen Treiben die aufgeladene Stimmung unter der allgemeinen Bevölkerung in den Jahren 1867 und 1868 an. Diese Stimmung scheint auf dem Bild durch die Münzen hervorgerufen zu werden, die von der drachenreitenden Gestalt in der linken oberen Bildecke in die Menge geworfen werden. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Amaterasu, die Hauptgottheit des Ise Schreins.
Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). Edo-Zeit, 1867. National Diet Library, Tōkyō. - ^ Monumentales torii im shinmei-Stil am Eingang der Schreinanlage des Yasukuni Jinja. Zur Zeit seiner Errichtung (1921) das größte torii Japans; 1943 zur Kriegsmaterialgewinnung eingeschmolzen; 1974 neu errichtet. Mit 25m Höhe nach wie vor das größte torii Japans.
20. Jh. Bernhard Scheid, flickr, 2012. - ^ Mit einer Höhe von zwölf Metern ist dieses torii das größte hölzerne myōjin torii Japans. Zur Zeit der Errichtung des Meiji Schreins (um 1920) wurde dieses Torii aus einer 1200 Jahre alten taiwanesischen Zypresse (hinoki) hergestellt. Taiwan war damals bekanntlich eine japanische Kolonie. 1966 wurde das Torii jedoch durch einen Blitzeinschlag beschädigt. Daraufhin suchte man in Japan vergeblich nach entsprechenden Baumriesen. Erst 1975 gelang es, wiederum mit einer Zypresse aus Taiwan, ein neues, ähnlich großes Torii zu errichten. (S. Meiji jingū)
Um 1920 errichtet, 1966 zerstört, 1975 neu errichtet. Wikimedia Commons, 2002. - ^ Vielleicht das berühmteste Bauwerk des Meisterarchitekten Tange Kenzō, das oft mit dem Schreinstil von Ise verglichen wird (obwohl es meiner Meinung nach eher an den Tōdaiji erinnert).
Werk von Tange Kenzō (1913–2005). Spätere Shōwa-Zeit, 1964. William Bullimore, flickr, 2009.
Glossar
- Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 ^ mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters
- Atsuta Jingū 熱田神宮 ^ wichtigster und ältester Schrein in Nagoya
- Dainichi Nyorai 大日如来 ^ Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
- ee ja nai ka ええじゃないか ^ Dialektform von ii ja nai ka, „ist doch in Ordnung so“; Refrain von Liedern, nach denen millienniaristische Bewegungen um 1867 benannt wurden
- Jitō Tennō 持統天皇 ^ 645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
- Kanname-sai 神嘗祭 ^ wtl. Fest des göttlichen Kostens [des ersten Reises]; kaiserl. Erntedankfest im zehnten Monat, das parallel am Kaiserpalast und im Ise Schrein durchgeführt wird
- Katsura Rikyū 桂離宮 ^ kaiserlicher Nebenpalast und -garten aus dem 17. Jahrhundert im Westen Kyōtos
- Kawazoe Noboru 川添登 ^ 1926–2015; japanischer Architekturkritiker
- kiki 記紀 ^ Sammelbezeichnung für KojiKI und Nihon shoKI (ki, Bericht, ist jeweils mit einem leicht abweichenden Zeichen geschrieben)
- Kuni no Tokotachi 国常立 ^ mythologische Urgottheit des Shintō
- Meiji Ishin 明治維新 ^ Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
- Meiji Tennō 明治天皇 ^ 1852–1912; 122. japanischer Kaiser (r. 1867–1912); Namensgeber und politische Symbolfigur der Meiji-Zeit; Eigenname: Mutsuhito
- Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
- Nikkō 日光 ^ Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein
- Satow, Ernest (west.) ^ 1843–1929; brit. Diplomat und Pionier der Japanologie
- shikinen sengū 式年遷宮 ^ periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen
- shin no mihashira 神の御柱 ^ „Herz-Pfeiler“; symbolischer Bauteil ohne statische Funktion unterhalb von Schreingebäuden, z.B. in Ise
- Suinin Tennō 垂仁天皇 ^ 11. kaiserl. Herrscher Japans, leg. Regiergungszeit 29 v.–70 n.u.Z.
- Sujin Tennō 崇神天皇 ^ 97–30 v.u.Z. (mythol. Regierungszeit); 10. japanischer Kaiser
- Takuhata-hime 栲幡姫 ^ Tochter des semi-historischen Herrschers Yūryaku und Kult-Prinzessin in Ise; wtl. Prinzessin Maulbeer-Webstuhl
- Tange Kenzō 丹下健三 ^ 1913–2005; japanischer Architekt und Städteplaner
- Taut, Bruno (west.) ^ 1880–1938; deutscher Architekt der Zwischenkriegszeit, der unter dem Nationalsozialismus (1933–1936) in Japan Asyl fand
- Tenmu Tennō 天武天皇 ^ 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
- Uhō Dōji 雨宝童子 ^ shintō-buddhistische Gottheit in Gestalt eines Jünglings, der als Erscheinungsform Amaterasus galt
- Yamato Takeru 倭建/日本武 ^ Mythologischer Prinz, Sohn des Keikō Tennō; wtl. der Held/der Tapfere von Yamato
- Yasukuni Jinja 靖国神社 ^ Yasukuni Schrein, Tōkyō; Schrein zum Gedenken an Kriegsgefallene
- Yūryaku Tennō 雄略天皇 ^ 418–479; semi-historischer 21. Kaiser Japans; (r. 456–479); andere Namen: Ōhatsuse Wakatake; Wakatakeru no Ōkimi
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
- Fachbegriffe-Glossar
- Bilder-Glossar
- Künstler-Glossar
- Geo-Glossar
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- Literatur
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„Die Schreinanlage von Ise.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001