Bekannte Tempel
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Wer Tempel [tera (jap.) 寺 buddhistischer Tempel; das Wort leitet sich von einem koreanischen Begriff her, der ehemals in etwa tyər ausgesprochen wurde] sehen will, muss nach Kyōto. Kyōto war bis 1868 nominell die Haupt·stadt Japans und stellte von der späten Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit bis ins sieb·zehnte Jahr·hundert, also während der Blüte·zeit des ja·pa·nischen Bud·dhis·mus, das po·li·tische und kul·tu·rel·le Zentrum des Landes dar. Alle bud·dhis·tischen Rich·tungen er·richteten hier ein·drucks·volle re·ligiöse Anlagen. Bau·werke wie der Goldene Pavillon (Kinkaku-ji [Kinkaku-ji (jap.) 金閣寺 Goldener Pavillion; Teil der Anlage des Zen-Tempels Shōkoku-ji in Kyōto, ursp. ein weltliches Teehaus]), der Silberne Pavillon (Ginkaku-ji [Ginkaku-ji (jap.) 銀閣寺 Silberner Pavillion; Teil der Anlage des Zen-Tempels Shōkoku-ji in Kyōto]) oder der Stein·garten des Ryōan-ji [Ryōan-ji (jap.) 龍安寺 wtl. Tempel des friedlichen Drachens; Zen-Tempel (Teil des Myōshin-ji) mit bekanntem Steingarten in Kyōto] zählen heute zu den be·kann·tes·ten Sehens·würdig·keiten Japans. Macht man sich aber auf die ge·schicht·lichen Spuren des ja·pa·nischen Bud·dhis·mus, so finden sich auch viele interessante Tempel außer·halb der ehe·maligen Haupt·stadt, z.B. in Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō], das im achten Jahr·hun·dert das Zentrum des Landes dar·stellte. Im folgenden eine kurze Auswahl von Tempeln, die sowohl baulich als auch historisch von be·son·derem Interesse sind.
Tempel und Klöster
Berg Hiei
Muromachi-Zeit, datiert 1447. Nara National Museum.
Berg Hiei [Hiei-zan (jap.) 比叡山 Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus] ist ein Kloster·berg im Nord·osten Kyōtos mit dem Haupt·kloster Enryaku-ji [Enryaku-ji (jap.) 延暦寺 Haupttempel des Hiei Klosterbergs]. Er ist das Zentrum des Tendai [Tendai-shū (jap.) 天台宗 Tendai-Schule, chin. Tiantai] Bud·dhis·mus und war jahr·hunderte·lang das mächtigste Kloster Japans, das eine gefürchtete Armee von Krieger·mönchen unterhielt und sich als (geistliche und militärische) Schutz·macht der Haupt·stadt ansah. 1571 wurde Berg Hiei al·ler·dings durch den Feld·herrn Oda Nobunaga [Oda Nobunaga (jap.) 織田信長 1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger] zerstört und danach nie mehr gänz·lich wieder her·gestellt. Die ur·sprüng·liche Struktur der Anlage mit drei großen Tempel·bezirken und un·zäh·ligen Zweig·tempeln, die über das ganze Berg·massiv ver·streut sind, besteht jedoch noch heute. Am öst·lichen Fuß des Berges liegt ein berühmter Schrein (also eine shintōistische Anlage), der Hie Schrein [Hie Taisha (jap.) 日吉大社 Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein], der die Schutz·götter des Tempel·bergs beherbergt. (S.a. Kap. Geschichte, Saichō und Frühe Neuzeit.)
Berg Kōya
Vorlage:Sidebox3 Der Kloster·berg Kōya [Kōya-san (jap.) 高野山 Klosterberg südl. von Nara; sprituelles Zentrum des Shingon Buddhismus] ist das geist·liche Zen·trum des Shingon Buddhismus [Shingon-shū (jap.) 真言宗 Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan], der zu·sammen mit der Tendai Schule zu den be·deu·tend·sten bud·dhis·tischen Strömungen des Alter·tums zählt. Der weit·läufige Gebäude·komplex befindet sich in einer ab·ge·leg·enen Berg·region südlich von Nara. Wie alle große Tempel·anlagen besteht auch Berg Kōya aus vielen Einzel·tempeln, von denen einige wert·volle Kunst·schätze bergen. V.a. aber be·ein·druckt der Tempel·berg durch einen riesigen Friedhof in dessen hinter·stem Teil, dem Oku-no-in [Oku-no-in (jap.) 奥の院 wtl. Innerste [Tempel-] Halle; oft auch Mausoleum], sich das Mau·so·leum des Tempel·gründers Kūkai [Kūkai (jap.) 空海 774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi] befindet ... (Mehr)
2008. Rafał Zgódka, flickr, 2008.
Tōdaiji
Der Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] (der Große Ost-Tempel) war ur·sprüng·lich der mächtigste Tempel der alten Haupt·stadt Nara. Er wurde 745 als Zentrum eines landes·weiten Netzes von Provinz·tempeln (kokubunji [kokubunji (jap.) 国分寺 Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks]) gegründet. Sicht·bares Zeichen seines Ranges war der Große Buddha (daibutsu [daibutsu (jap.) 大仏 wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue]), der 752 vollendet wurde. Er ist noch heute die größte Bronze·statue der Welt. Die Haupt·halle des Tōdaiji, in der der Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)] aus·ge·stellt ist, gilt als welt·größtes Holz·gebäude. Der Tempel ist eine der Haupt·sehens·würdig·keiten von Nara und zählt zum UNESCO Welt·kultur·erbe.
745 errichtet, heutige Form seit 1709. Taelos Katran, 2008.
Kōfuku-ji
Der Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] ist ein wei·terer wich·tiger Tempel in Nara. Er diente der mächtigen Adels·familie der Fujiwara [Fujiwara (jap.) 藤原 mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum] als Familien·tempel und liegt in un·mittel·barer Nähe des Kasuga [Kasuga Taisha (jap.) 春日大社 Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara] Schreins, der eben·falls von dieser Familie gegründet wurde. Dank der immensen Be·deu·tung dieser Familie während der Heian-Zeit, überflügelte der Kōfukuji den Tōdaiji, fand jedoch in Gestalt des Klosters auf Berg Hiei (s.o.) einen er·bit·ter·ten Kon·kur·ren·ten. Auch der Kōfuku-ji unter·hielt eine ge·fürchtete Armee von Krieger·mönchen (sōhei [sōhei (jap.) 僧兵 Kriegermönch, Mönchssoldat]) und war der größte Land·besitzer im Raum Nara. Zwischen Kōfuku-ji, Kasuga Schrein und dem Tōdaiji (dem Tempel des Großen Buddha) befindet sich heute ein großer Park, der von zahmen Hirschen bevölkert ist.
Hongan-ji
Der zwei·geteilte Hongan-ji [Hongan-ji (jap.) 本願寺 Tempel in Kyōto; Haupttempel der Jōdo Shinshū; seit der Aufspaltung dieser Richtung im 17. Jh. gibt es eigentlich zwei, einen östlichen (Higashi Hongan-ji, Ōtani-ha) und einen westlichen (Nishi Hongan-ji, Honganji-ha)] ist das spi·ri·tu·elle Zentrum des Shin Bud·dhis·mus vom Reinen Land (Jōdo Shinshū [Jōdo Shinshū (jap.) 浄土真宗 Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“]), der zahlen·mäßig stärksten Richtung des ja·panischen Bud·dhismus. Sein Name leitet sich vom wich·tigsten Gelübde (hongan [hongan (jap.) 本願 „Ureid“; zumeist Gelübde des Buddha Amida, alle Lebewesen zu retten]) des Amida Buddha ab. Hongan-ji gibt es eigen·tlich zwei, den Westlichen (Nishi Hongan-ji [Nishi Hongan-ji (jap.) 西本願寺 Westlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Honganji-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Östlicher Hongan-Tempel (Higashi Hongan-ji)]) und den Öst·lichen (Higashi Hongan-ji [Higashi Hongan-ji (jap.) 東本願寺 Östlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Ōtani-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Westlicher Hongan-Tempel (Nishi Hongan-ji)]). Beide stehen jeweils an der Spitze riva·lisie·render Fraktionen der Jōdo Shinshū.
Errichtet 1602, nach Feuerschaden 1895 wiederrichtet, 2008 rennoviert. Bernhard Scheid, flickr, 2016.
Für viele Japan·besucher ist der Higashi Hongan-ji (auch O-higashi-san) der erste große Tempel, den sie be·sichtigen, denn er liegt in un·mittel·barer Nähe des Haupt·bahnhofs von Kyōto. Der etwa gleich große Nishi Hongan-ji (O-nishi-san) liegt nur wenige hundert Meter westlich. Beide besitzen eine mächtige Halle für den Ordens·gründer Shinran [Shinran (jap.) 親鸞 1173–1262; Gründer der Jōdo Shin-Schule] und eine etwas kleinere Halle für Amida. Dies rührt daher, dass der Name Hongan-ji ursprünglich für ein be·schei·denes Mausoleum des Ordens·gründers vor·gesehen war. In Folge der starken Ver·fol·gungen, denen Shinrans An·hänger aus·gesetzt waren, ent·standen mehrere Hongan-ji in ver·schiedenen Landes·teilen, u.a. auch in Ōsaka. Die heutigen Haupt·tempel der Schule ent·standen erst zur Zeit der Reichs·einigung um das Jahr 1600. Zunächst bedachte Toyotomi Hideyoshi [Toyotomi Hideyoshi (jap.) 豊臣秀吉 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)] die Erben Shinrans mit dem Grund·stück des heutigen Nishi Hongan-ji, während Tokugawa Ieyasu [Tokugawa Ieyasu (jap.) 徳川家康 1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger] im Jahr 1602 einer ri·va·li·sie·renden Gruppe (der sog. Ōtani-ha) das Grund·stück des Higashi Hongan-ji schenkte. Dies geschah mit dem Hinter·gedanken, all·fällige Sym·pathien für Hideyoshi innerhalb der damals auch mi·li·tärisch starken Glaubens·gemein·schaft durch Teilung der Ge·meinde zu schwächen (s.a. Amidismus).
Asakusa Tempel
Vorlage:Sidebox3 Wenn man in Tōkyō einen tra·di·tio·nellen Tempel besuchen will, so ist Asakusa [Asakusa-dera (jap.) 浅草寺 Tempel in Tōkyō; offizielle (sino-jap.) Lesung: Sensō-ji] die erste Adresse. Natürlich gibt es noch zahlreiche andere bud·dhis·tische Tempel, aber nur wenige, bei denen das gesamte archi·tek·tonische Ensemble (inklusive Eingang, Pagode und Seiten·gebäude) nach wie vor so gut zur Geltung kommt. Dabei ist auch Asakusa nicht von den Kriegs·schäden des Zweiten Welt·krieges verschont ge·blieben. Die meisten Gebäude brannten dabei ab und wurden in der Nach·kriegs·zeit wieder auf·gebaut. Doch tat dies der Be·liebt·heit des Tempels, der seit alters her für seine vielen bunten Souvenir·läden und für seine mit riesigen Lampions ge·schmückten Tempeltore (torii [torii (jap.) 鳥居 Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami]) berühmt ist, keinen Abbruch. Bereits in der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit war Asakusa ein populäres Zentrum des Kannon-Glaubens. Das Haupt·heiligtum ist eine winzige Kannon·statue, die der Sage nach von drei Fischern in ihren Netzen gefunden wurde. ... (Mehr)
Wada Yoshio, 2006 (mit freundlicher Genehmigung).
Kiyomizu Tempel
Der Kiyomizu-dera [Kiyomizu-dera (jap.) 清水寺 Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)] (eig. Otowayama Kannon-ji) ist ein weiterer Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt] Tempel und zu·gleich eine der Top-Sehens·würdig·keiten von Kyōto. Be·sonders berühmt ist die ter·ras·sen·artige Haupt·halle, aber auch das Eingangs·tor und die Pagode sind sehr ein·drucks·voll. Außer·dem gibt es einen wunder·wirkenden Wasser·fall (Otowa-no-taki), von dem sich der Tempel·name (kiyomizu = „Reines Wasser“) herleitet. Un·mittelbar hinter dem Tempel befindet sich der Jishu Jinja [Jishu Jinja (jap.) 地主神社 Schrein des Ōkuninushi beim Kiyomizu Tempel in Kyōto; Ōkuninushi wird hier als enmusubi no kami, als Gottheit für Liebende oder Liebesuchende, verehrt], ein Schrein der Gott·heit Ōkuninushi [Ōkuninushi (jap.) 大国主 mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes], der Ver·liebten Glück bringen soll. Der Kiyomizu-dera wurde bereits in der Heian-Zeit ge·grün·det, seine heutige Form stammt aus dem sech·zehnten und sieb·zehnten Jahr·hundert.
Edo-Zeit, gegr. 778, heutige Form seit 1633. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Byōdō-in
Der Byōdō-in [Byōdō-in (jap.) 平等院 Amida-Tempel, errichtet 998, zunächst als adelige Residenz. Zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Japans.], wtl. Tempel der Aus·ge·gli·chen·heit, befindet sich zwischen Kyōto und Nara am Fluss Uji, der als Ver·bindung des Biwa-Sees mit der ja·pa·nischen Inland·see einst eine wichtige Verkehrs·ader darstellte. Die Anlage wurde 998 als Adels·residenz er·richtet und erst später dem Bud·dhis·mus über·antwortet. Sie trägt daher noch Züge der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-zeit·lichen Palast·architektur. Der Tempel ist dem Buddha Amida [Amida (jap.) 阿弥陀 Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)] geweiht. Er ist heute ja·panischer „National·schatz“ und UNESCO-Welt·kultur·erbe und besitzt einige der ältesten und wert·vollsten Exemplare der bu·ddhis·tischen Kunst Japans.
Werk von Saegusa Moritomi (1844–1912?). Meiji-Zeit, 1879. Musee Guimet.
Verweise
Internetquellen
- Asian Historical Architecture, Timothy M. Ciccone (Hg.) (en.)
Siehe insbesondere die Seiten zu Kinkaku-ji, Ginkaku-ji, Ryōan-ji, Kiyomizu und Asakusa. - My Kind of Kyoto, Asano Noboru (en.)
Empfehlenswerte, reich bebilderte Website mit den Haupt·sehens·würdig·keiten Kyōtos. - Shintō Shrines and Temples Digital Photo Gallery, Hitada Hisao (jap., tlw. en.)
Geographisch geordnete Sammlung von Bildern verschiedener Schreine und Tempel Japans.
Bilder
- ^ Das Motiv dieses Bildes ist der Berg Hachiōji, ein Teil des Hiei-Massivs. Hiei ist der zentrale Klosterberg des Tendai Buddhismus. Es ist vielleicht kein Zufall, dass der dargestellte Berg einem Affen ähnelt, denn auch die Schutzgottheit des Berges, Sannō, wird gelegentlich als Affe dargestellt. Diese Schutzgottheit besitzt einen Schrein am Fuße des Berges, der hier detailreich dargestellt ist. Seine Einzelgottheiten (die kollektiv die Gottheit Sannō bilden) sind in der oberen Bildleiste abgebildet (s. Detailabbildung). Die Schreinanlage ist als shintoistischer Wächter des buddhistischen Klosters konzipiert.
Muromachi-Zeit, datiert 1447. Nara National Museum. - ^ Mönche des Tempelberges Kōya in traditioneller Tracht des Shingon Buddhismus rezitieren Gebete vor dem shintōistischen Schutzschrein der Anlage, der sich in der Nähe des Haupttempels befindet.
2008. Rafał Zgódka, flickr, 2008. - ^ Halle des Großen Buddas (daibutsu) des Tōdaiji in Nara.
745 errichtet, heutige Form seit 1709. Taelos Katran, 2008. - ^ Kofukuji.jpg
- ^ Haupthalle des Higashi Hongan-ji, Goei-dō, wtl. Halle des Erhabenen Bildes. Gemeint ist die Hauptstatue, die Ordensgründer Shinran darstellt.
Mit einem Grundriss von 76 x 58 m gilt diese Halle als ausladenstes Holzgebäude der Welt. An Höhe wird sie allerdings von der Haupthalle des Tōdaiji übertroffen.
Errichtet 1602, nach Feuerschaden 1895 wiederrichtet, 2008 rennoviert. Bernhard Scheid, flickr, 2016. - ^ Zugangsweg zum Asakusa Tempel und älteste Shoppingmall Japans aus der Edo-Zeit.
Wada Yoshio, 2006 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Der Kiyomizu Tempel im Frühling. Besonders eindrucksvoll ist das terassenartige Podest aus Holz, das gänzlich ohne Nägel errichtet wurde.
Edo-Zeit, gegr. 778, heutige Form seit 1633. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Der Tempel Byōdō-in, errichtet 998. Er besitzt u.a. eine berühmte Amida-Statue von Jōchō. Die handkolorierte Photographie aus der Meiji-Zeit von Saegusa Moritomi entstand im Zuge einer staatlich organisierten Inspektion und Dokumentation der wichtigsten Baudenkmäler des Landes, an der u.a. auch der italienische Graphiker Edoardo Chiossone beteiligt war.
Werk von Saegusa Moritomi (1844–1912?). Meiji-Zeit, 1879. Musee Guimet.
Glossar
- Ginkaku-ji 銀閣寺 ^ Silberner Pavillion; Teil der Anlage des Zen-Tempels Shōkoku-ji in Kyōto
- Hie Taisha 日吉大社 ^ Schutzschrein des Tendai-Tempelkomplexes von Berg Hiei bei Kyōto; auch bekannt als Hiyoshi Taisha oder Sannō Schrein
- Higashi Hongan-ji 東本願寺 ^ Östlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Ōtani-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Westlicher Hongan-Tempel (Nishi Hongan-ji)
- Hongan-ji 本願寺 ^ Tempel in Kyōto; Haupttempel der Jōdo Shinshū; seit der Aufspaltung dieser Richtung im 17. Jh. gibt es eigentlich zwei, einen östlichen (Higashi Hongan-ji, Ōtani-ha) und einen westlichen (Nishi Hongan-ji, Honganji-ha)
- Jishu Jinja 地主神社 ^ Schrein des Ōkuninushi beim Kiyomizu Tempel in Kyōto; Ōkuninushi wird hier als enmusubi no kami, als Gottheit für Liebende oder Liebesuchende, verehrt
- Jōdo Shinshū 浄土真宗 ^ Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“
- Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
- Kinkaku-ji 金閣寺 ^ Goldener Pavillion; Teil der Anlage des Zen-Tempels Shōkoku-ji in Kyōto, ursp. ein weltliches Teehaus
- Kiyomizu-dera 清水寺 ^ Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)
- Nishi Hongan-ji 西本願寺 ^ Westlicher Hongan-Tempel in Kyōto; Haupttempel der Honganji-Linie des Jōdo-Shin Buddhismus; s.a. Östlicher Hongan-Tempel (Higashi Hongan-ji)
- Oda Nobunaga 織田信長 ^ 1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger
- Ōkuninushi 大国主 ^ mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes
- Otowa-no-taki 音羽の滝 ^ Wasserfall bzw. namensgebender Quellfluss des Kiyomizu-dera (Tempel des klaren Wassers) in Kyōto
- Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
- Shinshū Ōtani-ha 真宗大谷派 ^ japanische buddhistische Richtung; Teil der Jōdo Shinshū; Haupttempel ist der Higashi Hongan-ji in Kyōto
- Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 ^ 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
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„Bekannte Tempel.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001