Bauten/Bekannte Schreine/Nikko

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Tōshōgū Schrein, Nikkō

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Das Schreinareal von

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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im Norden der Kantō-Region wurde schon in der Heian-Zeit (8.–10. Jh.) als heiliger Ort verehrt. Zu landes·weiter Bedeutung stieg der Ort aller·dings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der

Tōshō-gū 東照宮 (jap.)

Tōshō Schrein, Mausoleum des Tokugawa Ieyasu in Nikkō, Präf. Tochigi

Schrein

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(Palast des Er·leuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In un·mittel·barer Nach·bar·schaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Bud·dhis·mus zugehörige

Rinnō-ji 輪王寺 (jap.)

buddh. Tempel in der rel. Anlage von Nikkō

Tempel

Der Begriff „Rinnō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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, der bis zur Meiji-Zeit die Schrein·an·gelegen·heiten über·wachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schrein·architektur zahlreiche bud·dhis·tische Elemente wie eine fünf·stöckige Pagode, Tore mit bud·dhis·tischen Wächter·gott·heiten und anderes mehr zu finden.

Bauliche Merkmale

Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unter·schied·liche An·dachts·stätten für den ver·storbenen Shogun

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

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Zum einen den Haupt·schrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen
Tōshō Daigongen 東照大権現 (jap.)

wtl. „Große göttl. Manifestation, die den Osten erleuchtet“; Götternamen des Tokugawa Ieyasu

Der Begriff „Tōshō Daigongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(„Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grab·mal des Ieyasu, das der Form nach bud·dhis·tisch ist und dem An·denken seiner bud·dhis·tischen Toten·seele dient. Darüber hinaus ist die Anlage voll von chinesischen, oder genauer konfuzianischen Motiven. Der Tōshō-gū ist somit ein anschauliches Beispiel für das Ineinandergreifen religiöser Richtungen in Japan, wobei in diesem Fall zur üblichen Verbindung einheimischer und buddhistischer Gottheiten noch die als Heilige verehrten Weisen aus der chinesischen Mythologie hinzukommen.
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Die wichtigsten Schreingebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800,
der im Wesent·lichen der heutigen Anlage entspricht.
Das weitläufige Heiligtum von Nikkō auf einem Plan aus dem Jahr 1800, der die wichtigsten, auch heute noch bestehenden Teile der Anlage wiedergibt. Im rechten unteren Teil die „heilige Brücke“ (Shinkyō), der Haupteingang des Schreins. Der von Mauern eingefasste Hauptschrein Tōshō-gū befindet sich rechts der Bildmitte. Sein Eingang ist durch Pagode und torii gekennzeichnet, oberhalb davon Yōmei-mon und Haupthalle. Rechts davon der Tempel Rinnō-ji, links (ebenfalls ummauert) der Taiyū-in, das Mausoleum des dritten Shōguns Iemitsu. Die Gebäude im linken Bildteil repräsentieren weitere Schrein- und Tempelbauten, einschließlich der berühmten Kegon Wasserfälle und des Chūzen-ji Sees, die einen halben Tagesmarsch vom Hauptschrein entfernt liegen. Tatsächlich wird das ganze Ensemble jedoch seit alters her als ein einziger „Tempel-Schrein Komplex“ angesehen.
Werk von Ueyama Yahei (Verleger). Edo-Zeit, 1800. Japanese Historical Maps.

Architektonisch zählt der Tōsho-gū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornament·reichen, „barock·haften“ Schrein·architektur, die auch als Gongen-Stil (

gongen-zukuri 権現造 (jap.)

Architekturstil des Tōshō-gū in Nikkō, abgeleitet von Tōshō Daigongen, dem vergöttlichten Tokugawa Ieyasu; der Stil findet sich allerdings auch bei vielen anderen bedeutenden Schreinen der Edo-Zeit

Architektur

Der Begriff „gongen-zukuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) bezeichnet wird. Der Götter·titel

gongen 権現 (jap.)

wtl. „vorläufige Erscheinung“ (vgl. gon); buddh. Titel für kami

Der Begriff „gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Be·zeich·nung stammt aus dem Bud·dhis·mus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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ist (s. honji suijaku Konzeption). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volks·tümlich auch als „

Gongen-sama 権現様 (jap.)

volkstüml. Bezeichnung für den 1. Tokugawa Shōgun, Ieyasu, der als Tōshō Dai-Gongen vergöttlicht wurde

Der Begriff „Gongen-sama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō, obwohl auch andere, ältere Schreine in diesem Stil errichtet wurden.

In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel

Tokugawa Iemitsu 徳川家光 (jap.)

3. Tokugawa Shōgun (1604–1651), r. 1623–1651

Der Begriff „Tokugawa Iemitsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausoleum (

Taiyū-in 大猷院 (jap.)

Mausoleum des 3. Tokugawa Shōguns, Iemitsu, err. 1652–53

Architektur

Der Begriff „Taiyū-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) errichten ließ.

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Der Aufstieg zum Yōmei-mon, dem Eingang zur inneren Anlage
Aufgang zur Schreinanlage von Nikkō, welche man durch das Yōmei-mon betritt.
Werk von Yoshida Tōshi (1911–1995). Frühe Shōwa-Zeit, 1940. Calisphere, University of California, Merced.

Das Yōmei-mon und die Furcht vor der Perfektion

Das Tor zum zentralen Teil der Anlage, das

Yōmei-mon 陽明門 (jap.)

„Tor der Sonnenklarheit“; ursprünglich Name des östlichen Tores im Kaiserpalast von Kyōto, später auch in Nikkō errichtet

Schrein, Architektur

Der Begriff „Yōmei-mon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, durfte früher nur von hoch·ran·gigen Mit·glie·dern des Adels durch·schrit·ten werden. Doch selbst wenn man als gewöhn·licher Sterb·licher nur bis hier her ge·langte, bot das Tor mit seinen zahl·losen Schnit·ze·reien Anlass, einen ganzen Tag lang selbst·ver·ges·sen in Be·trach·tung seines über·schwäng·lichen Dekors vor ihm zu verweilen — so jedenfalls die Begründung für einen seiner Bei·na·men: Higurashi-mon („Den-ganzen-Tag-lang-Tor“). Die Grund·form dieses Tores erinnert stark an buddhis·tische Tempeltore, doch die Details weichen teil·weise von der buddhis·tischen Stan·dardiko·nographie ab.

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Yōmei-mon, einer der „Nationalschätze“ in der Anlage von Nikkō (vordere Ansicht)
Das Yōmei-mon, das bekannteste und am reichsten dekorierte Bauwerk in der Anlage in Nikkō (vordere Ansicht). Die Architektur folgt buddhistischen Vorbildern (sanmon), aber anstelle der buddhistischen Wächtergottheiten (niō) sind zwei naturalistische Bogenschützen (suijin) zu sehen; einer jung, einer alt.
Edo-Zeit, 1636. Matsui Fumio/TOKYO VIEWS, flickr 2010.

Zunächst fallen zahlreiche legendäre Tiere ins Auge: Drachen, Löwen (oder viel·leicht eher

komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-artige Mischun·gen von Löwe und Hund), Kirin (Drachen·pferde, die in China all·ge·gen·wärtig sind, in Japan aber nur durch das gleich·namige Bier zu allge·mei·ner Be·kannt·heit gelangt sind) und Ele·fanten (oder genauer: Baku, die sowohl Rüssel als auch Klauen besit·zen und als Beschüt·zer vor bösen Träumen gelten). Diesen Tieren wird allge·mein eine Schutz·funk·tion vor bösen Geistern zuge·spro·chen, sie finden sich in leicht abge·wan·del·ter Form auch in China und dürften teil·weise aus dem Buddhis·mus stam·men. Daneben fallen am Yōmei-mon aller·dings auch mensch·liche Figu·ren ins Auge, die einem eher welt·lichen, kon·fu·zianischen Kon·text entnom·men sind. Neben Kon·fuzius im Kreise seiner Schü·ler sind z.B. die vier ele·ganten Vergnü·gun·gen des Ge·lehr·ten (

kinkishoga 琴棋書画 (jap.)

die Vier Eleganten Zerstreuungen des klassischen chinesischen Gelehrten: Laute, Brettspiel (Go), Kalligraphie, Malerei.

Ritus

Der Begriff „kinkishoga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) dar·gestellt: Lauten·spiel (Koto), Brett·spiel (Go), Kalli·graphie und Male·rei. Diese aus·geprägt kon·fu·zia·nische Motiv·wahl ist eines der neuar·tigen Ele·mente aus der Entste·hungs·zeit des Yōmei-mon, die man auf älte·ren religiö·sen Ge·bäu·den nicht findet. Zu dieser eher welt·lichen Orien·tie·rung passt es auch, dass die übli·chen Tor·wäch·ter buddhis·tischer Tempel (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), durch realis·tische Darstel·lungen von japa·nischen Bogen·schüt·zen ersetzt sind. Vorlage:Galerie2

Abgesehen von diesen bis ins kleinste Detail aus·gear·bei·teten figu·rati·ven Moti·ven, an denen die be·rühm·tes·ten Bild·hauer ihrer Zeit mitar·bei·teten, enthält das Yōmei-mon noch eine wei·tere Be·son·der·heit, die nur Ein·ge·weih·ten ins Auge fällt: es han·delt sich um eine der zwölf weiß be·mal·ten Trä·ger·säu·len, die mit der glei·chen orna·men·talen Struk·tur (einem stili·sierten Affen·ge·sicht) wie alle ande·ren Säu·len ver·ziert ist, aber um 180 Grad verdreht; die Säule ist also quasi auf den Kopf gestellt. Dies ist nicht etwa ein Ver·se·hen, son·dern ver·dankt sich einem be·son·deren Tabu, von dem man schon in den mit·telal·ter·lichen „Auf·zeich·nun·gen aus Muße·stun·den“ (Tsure·zure·gusa, Abschnitt 82) erfährt: Dort heißt es, dass ein allzu per·fek·tes Eben·maß Unglück brächte. Und genau aus diesem Grund habe man in den kai·ser·lichen Paläs·ten stets darauf geach·tet, auf jeden Fall ein Detail unvoll·endet zu lassen. Der umgedrehte Pfeiler des Yōmei-mon ist also gemäß dieser Vor·stel·lung ein — zwei·fel·los per·fekt aus·gear·bei·tetes — Anti-Per·fek·tions·ele·ment. Im übrigen schei·nen umge·dreht auf·gestellte Baum·stämme auch im Volks·glau·ben der Geister·ab·wehr gedient zu haben. Die be·son·dere Säule des Yōmei-mon trägt daher auch die Be·zeich·nung „umge·drehte Dämo·nen·abwehr-Säule“ (

mayoke no sakabashira 魔除けの逆柱 (jap.)

„umgedrehte Dämonenabwehr-Säule“ des Yōmei-mon im Tōshō-gū Schrein, Nikkō

Schrein

Der Begriff „mayoke no sakabashira“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Sakabashira nikko.jpg

).

  1. ^  
    Nikko 1940.jpg
    Aufgang zur Schreinanlage von Nikkō, welche man durch das Yōmei-mon betritt.
    Werk von Yoshida Tōshi (1911–1995). Frühe Shōwa-Zeit, 1940. Calisphere, University of California, Merced.
  2. ^  
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    Das weitläufige Heiligtum von Nikkō auf einem Plan aus dem Jahr 1800, der die wichtigsten, auch heute noch bestehenden Teile der Anlage wiedergibt. Im rechten unteren Teil die „heilige Brücke“ (Shinkyō), der Haupteingang des Schreins. Der von Mauern eingefasste Hauptschrein Tōshō-gū befindet sich rechts der Bildmitte. Sein Eingang ist durch Pagode und torii gekennzeichnet, oberhalb davon Yōmei-mon und Haupthalle. Rechts davon der Tempel Rinnō-ji, links (ebenfalls ummauert) der Taiyū-in, das Mausoleum des dritten Shōguns Iemitsu. Die Gebäude im linken Bildteil repräsentieren weitere Schrein- und Tempelbauten, einschließlich der berühmten Kegon Wasserfälle und des Chūzen-ji Sees, die einen halben Tagesmarsch vom Hauptschrein entfernt liegen. Tatsächlich wird das ganze Ensemble jedoch seit alters her als ein einziger „Tempel-Schrein Komplex“ angesehen.
    Werk von Ueyama Yahei (Verleger). Edo-Zeit, 1800. Japanese Historical Maps.
  3. ^  
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    Die „Götterbrücke“ markiert den Hauptzugang zur Anlage von Nikkō. Sie soll erstmals 808 errichtet worden sein. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im Zuge des Ausbaus der Gesamtanlage unter Iemitsu, 1636. Nach einer Zerstörung im Jahr 1902 wurde sie 1904 nach alten Plänen neu aufgebaut, die letzte Generalsanierung erfolgte 2006. Die Brücke gehört offiziell zum Futarasan Schrein, dem ältesten Teilschrein der Anlage. (Quelle: Tochigi-ken no toboku isan)
    Nipponisimo, 2008.
  4. ^  
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    Torii in der Schreinanlage von Nikkō, 1618 unmittelbar nach dem Tod Tokugawa Ieyasus für sein Mausoleum von Kuroda Nagamasa (1568–1623) gestiftet. Mit einer Höhe von neun Metern galt dieses Tor bis zum Beginn der Moderne als das größte Stein-torii Japans. Die Aufnahme stammt aus der Pionierzeit der Photographie in Japan.
    Werk von Raimund Stillfried von Ratenicz (1839–1911). Meiji-Zeit, um 1880. Musee Guimet.
  5. ^  
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    Torii und Pagode () des Tōshō-gū vor der Zeit des Massentourismus (Meiji-Zeit).
    Meiji-Zeit, um 1880. New York Public Library.
  6. ^  
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    Diese besonders schlanke fünfgeschossige Pagode (gojū-tō) befindet sich auf dem Gelände des Tōshō-gū Schreins (!) in Nikkō.
    Edo-Zeit, errichtet 1650, zerstört 1815, wiedererrichtet 1818. Mike Murrill, flickr 2007.
  7. ^  
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    Das Yōmei-mon, das bekannteste und am reichsten dekorierte Bauwerk in der Anlage in Nikkō (vordere Ansicht). Die Architektur folgt buddhistischen Vorbildern (sanmon), aber anstelle der buddhistischen Wächtergottheiten (niō) sind zwei naturalistische Bogenschützen (suijin) zu sehen; einer jung, einer alt.
    Edo-Zeit, 1636. Matsui Fumio/TOKYO VIEWS, flickr 2010.
  8. ^  
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    Drachenmotive im Gebälk des Yōmei-mon, Nikkō.
    Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  9. ^  
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    Einer von zwei anonymen Wächterfiguren (suijin), welche das Yōmei-mon, den Eingang zu Ieyasus Mausoleum bewachen. Die Figur erfüllt eine ähnliche Funktion wie buddhistische Wächter (niō), aber in diesem Fall sind beide Figuren mit beruhigenden Gesten dargestellt. Dies könnte auf die Entschlossenheit der Tokugawa hindeuten, die Bürgerkriege der Sengoku-Zeit für immer zu beenden.
    Bildquelle: unbekannt.
  10. ^  
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    Zwei Go-Spieler, Schnitzwerk des Yōmei-mon in der Schreinanlage von Nikkō
    Bildquelle: unbekannt.
  11. ^  
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    Der Pfeiler (mayoke no sakabashira) befindet sich am rückwärtigen Teil des Yōmei-mon in Nikkō. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass das Muster des mittleren Pfeilers im Vergleich zu den anderen Pfeilern um 180 Grad gedreht ist.
    Edo-Zeit, 17. Jh. Minkara, 2010.
  12. ^  
    Sakabashira.jpg
    Aus dem umgedrehten Baum (mayoke no sakabashira) entweichen Geister.
    Werk von Toriyama Sekien. Edo-Zeit, 1776. Ryugoku University Library (jap.).
  13. ^  
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    Die Drei Weisen Affen (saru), welche ihren Ursprung im kōshin-Glauben haben, sind die vielleicht berühmteste Figurengruppe innerhalb der reich ornamentierten Anlage des Tōshō-gū Schreins. Sie befinden sich an einem Nebengebäude, das einstmals als Stall diente, denn angeblich sollen Affen gut für die Gesundheit von Pferden sein. Die Affen repräsentieren das Prinzip „Nicht sehen, nicht hören, nicht reden“ (mizaru, iwazaru, kikazaru).
    Werk von Hidari Jingoro. Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004.
  14. ^  
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    Die Skulptur der nemuri neko befindet sich direkt über dem Aufgang zur eigentlichen Grabanlage des in Nikkō verehrten Shōgun Tokugawa Ieyasu. Obwohl eher klein und leicht zu übersehen, zählt sie zusammen mit den Drei Affen zu den populärsten Schnitzwerken des Schreins. Die Statue wird dem legendenumwobenen Künstler Hidari Jingorō zugeschrieben. Es heißt, Jingorō habe mit dieser Darstellung auf den verschlagenen Charakter des Shōguns anspielen wollen, der sich gleich einer Katze gern schlafend stellte, obwohl er alles um sich sehr wohl mitbekam.
    Werk von Hidari Jingorō. Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004.
  15. ^  
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    Detail der Dachkonstruktionen des Tōshō-gū Schreins, Nikkō. Im Vordergrund steht das „chinesische Tor“. Das Dach dahinter gehört zur Haupthalle. In diesem Architekturstil aus der frühen Edo-Zeit gibt es zwischen buddhistischen Tempeln und shintōistischen Schreinen kaum einen erkennbaren Unterschied.
    Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  16. ^  
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    Das „Chinesische Tor“ (Kara-mon) des Tōshō-gū Schreins, Nikkō.
    Werk von Raimund Stillfried von Ratenicz (1839–1911). Meiji-Zeit, um 1880. Musee Guimet.
  17. ^  
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    Skizze des Nikkō Tōshō-gū, ein Beispiel für den gongen-Stil. Frontseitig ist nur die Zeremonienhalle (haiden, li.) zu sehen, manchmal sind die hinteren Gebäudeteile auch durch Zäune oder Mauern den Blicken entzigen. Der Zugang zur Haupthalle (honden, re.) ist nur über die Zeremonienhalle möglich und der Öffentlichkeit grundsätzlich verwehrt. Dazwischen befindet sich ein kurzer Korridor, der ishi no ma oder ai no ma genannt wird. Häufig liegt die Bodenhöhe des Korridors tiefer als die der Zeremonienhalle, während die Bodenhöhe der Haupthalle am höchsten liegt. Die Höhenunterschiede reflektieren den religiöse Status des jeweiligen Gebäudeteils.
    Bildquelle: unbekannt.
  18. ^  
    Toshogu haiden.jpg
    Die Haupthalle besteht im Grunde aus zwei Teilen, einem vorderen, der zugänglich ist und einem hinteren, unzugänglichen, wo sich das Hauptheiligtum (shintai) des Schreins befindet. Dieses Arrangement ist typisch für den sogenannten gongen-Stil.
    Ron Reznick, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
  19. ^  
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    Die Haupthalle des Tōshō-gū und das „chinesische Tor“, welches seinen Namen den zahlreichen Motiven aus der chinesischen Mythologie verdankt, die in den Schnitzereien des Gebälks dargestellt sind.
    Werk von Kusakabe Kinbei. Meiji-Zeit, 1890. New York Public Library.
  20. ^  
    Dach nikko.jpg
    Die Schindeln der Schreinanlage von Nikkō sind alle mit dem Familienwappen der Tokugawa (drei Malvenblätter, mitsuba aoi) ausgestattet.
    Edo-Zeit, 17. Jh. Mike Murril, flickr, 2007.
  21. ^  
    Ieyasu.jpg
    Offizielles Portrait von Tokugawa Ieyasu in schwarzer Hofbeamtenrobe (sokutai). Im Hintergrund sind Schreinbauten angedeutet, die möglicherweise den Tōshō-gū darstellen und auf die Deifizierung des Shōguns hinweisen sollen.
    Edo-Zeit, Anfang 17. Jh. Sakai City Museum.
  22. ^  
    Inukimon nikko.jpg
    Bronzenes Tor zum Grab des Tokugawa Ieyasu, oberhalb der Haupthalle des Schreins
    Edo-Zeit. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  23. ^  
    Hoto ieyasu nikko.jpg
    Das Grabmal, in dem Ieyasu als „Gottheit, die den Osten erleuchtet“ (Tōshō Daigongen) verehrt wird. Nicht zu verwechseln mit dem Hauptschreingebäude des Tōshō-gū. Das Grab befindet sich oberhalb der Schreingebäude und ähnelt einer buddhistischen Pagode im tahō-tō-Stil.
    Edo-Zeit, 1683. Ron Reznick, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
  24. ^  
    Ryugu nikko.jpg
    Der offizielle Namen dieses Tores (ryūgū-mon) ist dem Heian-zeitlichen Kaiserpalast entlehnt und lautet Kōka-mon 皇嘉門, „Tor des kaiserlichen Ruhms“. Architektonisch orientiert sich das Tor jedoch an Vorbildern aus der chinesischen Ming-Dynastie. Es ist Teil des Mausoleums von Tokugawa Iemitsu (1604–1651), dem 3. Tokugawa-Shōgun. Dieses Mausoleum befindet sich neben dem Tōshō-gū in Nikkō. Unter Iemitsu wurde die gesamte Anlage prachtvoll ausgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt.
    Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt.
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    Zojoji.jpg
    Eingang eines Tokugawa Mausoleums des Shiba Tempels (Zōjō-ji), Tōkyō. Die gesamte Tempelanlage wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Das dargestellte Tor ist das Chokugaku-mon (Tor mit kaiserlicher Aufschrift) und führte zum Yūshō-in Mausoleum des siebten Tokugawa Shōguns, Ietsugu. Das Familienwappen der Tokugawa ist an den roten Balken und den Dachschindeln deutlich erkennbar. Bemerkenswert ist die Gestalt rechts, in einer unterwürfigen Verehrungsgeste, die man heute in Japan nicht mehr sieht. Höchst wahrscheinlich war es gewöhnlichen Untertanen verwehrt, sich dem Heiligtum weiter als bis zu diesen Treppen anzunähern. Der Betende könnte ein Diener des Photographen sein, jedenfalls trägt er traditionelle Kleidung und Haartracht. Gänzlich unbeeindruckt von der Inbrunst des Betenden ist außerdem ein junger Mönch zu sehen, wahrscheinlich ein Mönch des Zōjō-ji, der dem Jōdo Buddhismus angehört. Er war wohl vom Tempel dafür abgestellt, die photographische Aufnahme zu überwachen.
    Werk von Kusakabe Kinbei (1841–1934). Meiji-Zeit, spätes 19. Jh. Bildquelle: Okinawa Soba, (flickr).
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    Kunozan.jpg
    Tōshō-gū an jenem Ort, an dem Tokugawa Ieyasu ursprünglich bestattet wurde. Die heutige Form des Schreins stammt wahrscheinlich aus den 1640er Jahren. 1645 erhielt der Schrein den Namen Tōshō-gū. Die Struktur des Gebäudes folgt dem Gongen-Stil (gongen-zukuri) des Tōshō-gū in Nikkō.
    Edo-Zeit, 17. Jh. Eric Foto, flickr 2011 (mit freundlicher Genehmigung).
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    Die wichtigsten Familien der Edo-Zeit errichteten eigene Familientempel innerhalb der Friedhofsanlage des Kōya-san, allen voran die Tokugawa. Interessanterweise findet sich vor diesem buddhistischen Bauwerk ein torii.
    Lonely Trip, 2007.

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„Nikkō: Das spirituelle Zentrum des Tokugawa Shōgunats.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001