Ikonographie/Gluecksgoetter/Daikoku

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Metamorphosen des Daikoku

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Auf den obigen Bildern sieht man den Glücksgott

Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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in seiner gängigen Form: als einen sehr dies·seitigen Gott des Wohl·stands und Reich·tums. In dieser Eigen·schaft wurde er sogar auf einem der ersten modernen Geld·scheine der

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Zeit ab·ge·bildet. Daikoku, wtl. der „Große Schwarze“, ver·fügt aber auch über eine dunkle, geheim·nis·volle Dimen·sion, die sich vor allem auf älteren Abbil·dungen erschließt.

Wieso „groß und schwarz“?

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Shusse Daikoku ("Karriere Daikoku")
Kiyomizu Tempel, Kyoto

Der links abgebildete Daikoku stammt aus dem

Kiyomizu-dera 清水寺 (jap.)

Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)

Tempel

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kiyomizu-dera; s.a. Geo-Glossar
in Kyoto und ist durch Hammer, Sack und Reis·ballen mit den gängigen ikono­graphischen Details dieses Glück·gottes aus·ge·stattet. Er verfügt zudem über das ent·sprech·ende Lächeln und den ent·sprech·enden Leibes­um·fang. Seine schwarze Haut·farbe erinnert aller·dings an den schreck·lichen „Großen Schwarzen“ (skt. Mahakala), eine Gott·heit des esoterischen Bud·dhis·mus, die vor allem in Indien und Tibet, aber auch in Japan verehrt wurde.

Analog zum „Großen Schwarzen“ aus Indien wird auch Daikoku für ge·wöhn·lich mit den Zeichen für „groß“ 大 und „schwarz“ 黒 ge·schrieben. Sein häufiger Bei·name (Daikoku)

-ten(jap.)

wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)

Der Begriff „-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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kenn·zeichnet Daikoku zudem als  Deva-Gottheit und deutet auf seinen indischen Ur·sprung hin.

Daneben existiert aber auch die Erklärung, dass Daikoku eine Erschei­nungs­form des ein·heimischen Gottes

Ōkuninushi 大国主 (jap.)

mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes

Der Begriff „Ōkuninushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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sei. Der Zu·sammen·hang wird dabei meist über den Gleich·klang der beiden Namen her·ge·stellt: die beiden ersten Zeichen des Namens Ō-kuni-nushi (大国主, wtl. „Groß-Land-Herr“) lassen sich sino-japanisch auch als dai-koku lesen. Dar·über hin·aus exis·tiert eine mittel­alter·liche Legende, die den Ur·sprung der Daikoku Ver·ehrung auf

Saichō 最澄 (jap.)

767–822; Gründer des Tendai-Buddhismus; auch bekannt als Dengyō Daishi

Der Begriff „Saichō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, den Be·gründer des

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

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-Buddhismus, zurück·führt. Saichō habe im Schrein des Ōkuninushi (Miwa Schrein) ge·betet, worauf sich Ōkuninushi ihm „in Gestalt des Daikoku Tenshin“ offen·bart hätte. Saichō hätte nach diesem Vor·bild selbst eine Statue des Daikoku geschnitzt und als Schutz·gott des Tendai Bud·dhis·mus verehrt. (Iyanaga 2002,S.547–548.)

Es gibt also verschiedene Hinweise, dass der heutige Daikoku aus einer Kombination des indischen Mahakala und des Ōkuninushi entstand.

Frühe Darstellungen des Daikoku als einheimische Gottheit

Betrachtet man die ältesten Daikoku-Figuren aus der späteren

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, so findet man eine eher derbe Gott·heit, die weder die Züge eines Bodhisattvas noch die eines höfischen Adeligen (s. einheimische Kami), wie sie ansonsten in der religiösen Plastik vor·herr·schen, trägt. Die Figuren wirken eher bäuer·lich. Dies hängt offen·bar mit Daikokus Haupt·auf·gabe zu·sammen, die Küche eines buddhis·tischen Tempels und die darin gehor·teten Nahrungsmittel zu beschützen.

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Daikoku des Kongorin-ji (Shiga-ken), Heian-Zeit


Die Abbildung oben zeigt die angeblich älteste Darstellung des japanischen Daikoku aus einem Tendai-Tempel in der Um·gebung von Saichōs Kloster·berg Hiei. Rüstung, Stab und vor allem die langen Ohren offen·baren einen starken Ein·fluss der bud·dhis·tischen Ikono·graphie. Dennoch ver·leihen die Mütze und die ge·drun·gene Statur diesem Daikoku eine gewisse Boden·ständig·keit.
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Daikoku, Heian-Zeit

Die frühesten Beispiele der Daikoku Ikonographie stammen aus dem Umfeld des Tendai Bud·dhis·mus. Sie wirken ver·hält·nis·mäßig realis·tisch und tragen (noch?) nicht die paranor·malen Attribute des Mahakala. Daikoku besitzt bereits die Tracht, die er auf moder·neren Darstel·lungen trägt. Man beachte auch den Sack, der noch heute auf fast allen Darstel·lungen ein Er·kennungs·merkmal des Daikoku dar·stellt.

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Daikoku des Hōju-in, Berg Kōya, späte Kamakura-Zeit
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Daikoku des Saidai-ji, Nara
Kamakura Zeit

Der gemalte Daikoku links aus der

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (die älteste ge·malte Version) erinnert nur durch ihre her·vor·quel·lenden Augen an die Wächter·gott·heiten des esoterischen Bud·dhis·mus, während sich in der Skulptur rechts bereits die humor·volle Aus·strah·lung des späteren Glücks·gottes andeutet. Beide Bei·spiele stammen aus dem Umfeld des

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

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Buddhismus. Die Figur rechts ist im Besitz des

Saidai-ji 西大寺 (jap.)

Buddhistischer Tempel in Nara, err. 765, Haupttempel der Shingon Risshū Schule

Tempel

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in

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

, wo ein beson·derer Daikoku-Kult durch den berühmten Mönch Eizon (1201–1290) belegt ist. Ähn·lich wie (der Legende nach) Saichō unter·hielt auch Eizon gute Beziehungen zum Miwa Schrein (südlich von Nara), wo die oben erwähnte Gottheit Ōkuninushi verehrt wird.

Offenbar bestand also sowohl im Tendai als auch im Shingon Buddhismus ein ge·wisses Interesses an der Gott·heit des Miwa Schreins. Wie deren Ver·bindung mit dem Küchen·gott Daikoku zu·stande kam, ist für mich trotz der Homophonie der Namen nicht leicht nach·voll·zieh·bar. Es scheint aber auf jeden Fall plausibel, dass die Be·deutung Daikokus ab dem Zeit·punkt, wo er mit der wichtigen alten Gottheit Ōkuninushi iden·tifiziert wurde, über seine Funktion als Wächter der Tempel·küche hinaus ging. Möglicher·weise erklärt dies auch die Tat·sache, dass einer bäuerlichen Figur wie Daikoku bereits in früher Zeit bildliche Denk·mäler ge·setzt wurden. Für eine wirklich be·deutende Gestalt des Bud·dhis·mus waren in der Blüte·zeit der esoterischen Lehren aber zusätzliche Eigen·schaften, wie sie der Namens·vetter aus Indien bereit hielt, von Nöten.

Mahakala in Indien, Tibet und Japan

In Tibet zählt der bereits erwähnte „Große Schwarze“ (Nag po chen po, skt. Mahakala) zu den popu·lärs·ten Gott·heiten (s. z.B. Kumar 2005) und wird, wie viele andere Gott·heiten auch, zumeist als furcht·ein·flößen·der, krie·ge·ri·scher Dämon dargestellt. Genau genommen gibt es im tantrischen Buddhismus mehrere Gottheiten oder Bodhisattvas, die sich der Form des Mahakala bedienen, wenn sie eine zornvolle Erscheinung annehmen. Es gibt daher mehrere Mahakalas, die sich beispielsweise durch die Anzahl ihrer Gesichter und Arme unterscheiden, ikonographisch aber auf die gleiche Grundform, nämlich die eines indischen Raksha-Dämonen zurückgehen. 1 Um die Sache noch verwirrender zu machen gibt es auch andere Raksha-artige Gestalten, die aber nicht Mahakala, sondern beispielsweise Vajrapani darstellen.

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Mahakala, tibetische Darstellung, 17.Jh.
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Mahakala, tibetische Darstellung, 19.Jh.

Die beiden Dar·stel·lun·gen rechts stam·men aus dem Tibet des sieb·zehn·ten bzw. neun·zehn·ten Jahr·hun·derts, gehen aber auf ältere ikono·graphi·sche Vor·bilder zurück. Das untere Bei·spiel ist der aus·ge·zeich·ne·ten online Kol·lek·tion tibe·tischer Kunst Himalayan Art ent·nom·men, wo noch jede Menge ähnlicher Dar·stel·lungen zu finden sind. Auf dieser Seite findet sich zum dar·ge·stell·ten Motiv fol·gende ikono·gra·phische Be·schreibung aus dem 16. Jahrhundert:

The great Vajra Mahakala blazes, with one face, two hands, holding in the right a curved knife and in the left a skullcup filled with blood held above and below the heart. Held across the middle of the two forearms is the 'Gandhi of Emanation.' With three eyes, bared fangs, yellow hair flowing upward, [he has] a crown of five dry human skulls and a necklace of fifty wet - blood dripping. Adorned with six bone ornaments and snakes, having a lower garment of tiger skin, flowing with pendants and streamers of various silks, in a posture dwarfish and thick [he] stands above a corpse.

Konchog Lhundrup (1497-1557)2

Diese Mahakala Ikonographie ist auch im eso·teri·schen Buddhis·mus Japans bekannt. Man findet sie vor allem auf Mandalas des „Makakara“ (jap. Aussprache von Mahakala), also Ab·bil·dun·gen einer eige·nen spiritu·elllen Welt, in der Maka·kara im Mittel·punkt steht. Auch in der ältes·ten Samm·lung iko·no·gra·phi·scher Grund·typen, dem Zuzōshō aus der späten Heian Zeit, ist eine solche Dar·stel·lung des Daikoku zu finden (Abb. unten). Die hier ab·ge·bildete Gott·heit geht ganz offen·sicht·lich auf den·sel·ben ikono·graphischen Grund·typus zurück wie der indo-tibetische Mahakala. Toten·schädel im Haar, Schlangen·ketten und die Leichen von Menschen und Tieren in Maha·kalas Händen finden sich hier wie da. Auch die mehr·fachen Gesich·ter und die Ele·fanten·haut sind auf manchen tibeti·schen Darstel·lungen zu finden.

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Daikoku Tenshin, Heian Zeit
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Makakara-ten, Edo Zeit

Dass man in Japan bewusst eine Verbindungen zwischen dem ein·heimischen „Daikoku“ und „Makakara“ her·stellte, lässt sich auch aus Schriften des mittel·alter·lichen esoterischen Bud·dhis·mus in Japan wie z.B. dem Keiran shūyōshū ersehen. Dieser Text enthält z.B. den Vermerk, dass Daikoku-ten eine Gottheit sei, die „das Fleisch und das Blut der Menschen frisst“ (nach Yamamoto 1998: 126). Dass gerade eine solche Gottheit im esoterischen Buddhismus Bedeutung erlangte, entspricht einer paradoxen esoterischen Logik, die gerade in den schreck·lichsten Gestalten einen Weg zur Er·leuch·tung sucht. Diese Logik war im übrigen nicht auf Mahakala allein beschränkt, sondern findet sich in allen möglichen Figuren des esoterischen Buddhismus, z.B. den „Vajra-Königen“ ( Myōō). Die all·ge·meine historische Entwick·lung dieser Ikonographie wird auch in meinem Essay über die Figur des Vajrapani genauer besprochen.

Kombinationen des indischen und des japanischen Daikoku/Mahakala Typs

Trotz der Aufwertung des Daikoku als esoterisch-zornvolle Beschützergottheit scheinen die bäuer·lichen, auf Nahrung und Wohl·stand bezogenen Aspekte des Daikoku nie ganz in Ver·gessen·heit geraten zu sein. Nachdem beide Darstellungsformen offenbar lange Zeit neben einander existierten, ging man schließlich dazu über, Makakara-Daikoku und einheimischen Daikoku mit einander zu kombinieren.

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Daikoku und Ebisu, 1551
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Sanmen Daikoku
Edo-zeitliche Buchillustration von Hokusai

Die Abbildung oben links zeigt eine frühe Version des klassischen Glücksgottes Daikoku mit seinem Kollegen

Ebisu 恵比寿 (jap.)

Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“

Glücksgottheit

Der Begriff „Ebisu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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von Kanō Motonobu. Die verspielte Darstellung der beiden Götter existierte also schon Ende des japanischen Mittelalters. Anderseits sieht man auf der Abbildung rechts oben einen Daikoku von

Katsushika Hokusai 葛飾北斎 (jap.)

1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts

Künstler

Der Begriff „Katsushika Hokusai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der ähnlich wie der indische Mahakala mit drei Gesichtern ausgestattet ist. Bei genauem Hinsehen erkennt man in einem der gesichter den Glückgott

Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(li.) im anderen

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(re). Während in  Hokusais Darstellung die ironischen Züge des Glücksgottes auch in seiner dreigesichtigen Form hervorblitzen, können auch diese Varianten des dreigesichtigen Daikoku zorn·voll und furcht·ein·flößend sein.

Obwohl die Bedeutung des esoterischen Buddhismus in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit ins·ge·samt zurück ging, hielten sich die esoterischen Aspekte des Mahakala, be·sonders die schwarze Haut und die drei Ge·sichter, noch lange. Zu·gleich verlor Daikoku mit steigender Popularität als Glücks·gott seine furcht·ein·flößenden Züge und be·hielt ledig·lich den Hammer (in frühen Dar·stel·lungen eher ein Stab oder ein Schwert) als eine Art magisches Instrument.

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Sanmen-Daikoku, Edo-Zeit.
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Daikoku Miniaturschrein (zushi), 19. Jh.

Die Ikonographie des modernen Glücksgottes hat sich mittler·weile sogar von der schwarzen Haut des Daikoku weg·ent·wickelt und ent·spricht weit·gehend dem ur·sprüng·lichen, bäuer·lichen Typ. Damit aus diesem Gott der Tempel·küche ein all·ge·mein bekannter und populärer Glücks·gott werden konnte, scheint jedoch die zeit·weilige Ver·bindung mit Mahakala not·wendig ge·wesen zu sein. Erst durch diese Ver·bindung wurde Daikoku mit den nötigen Kräften aus·ge·stattet, um die Wünsche seiner An·hänger erfüllen zu können.

Vieles an der Figur des Daikoku bleibt aber nach wie vor rätselhaft. Woher rührt bei·spiels·weise die Tatsache, dass Daikoku stets von Mäusen begleitet wird? Ent·spricht dies viel·leicht auch einer paradoxen Logik, wonach eine Gott·heit, die die Nahrung schützt, einen Ein·fluss auf Mäuse haben muss, die die Nahrung vernichten?

Daikoku kyosai.jpg
Daikoku ver·anstaltet ein Wagen·rennen mit Mäusen.
Auch ein weiteres Attribut Daikokus ist dar·gestellt, der Rettich (Daikon), der hier als Wagen dient.
Neujahrsbild von Kawanabe Kyōsai, 19. Jh.
Auch ein weiteres Attribut des Daikoku ist dargestellt, der Rettich (daikon), der hier als Wagen dient.
Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). Meiji-Zeit. National Museums for Asian Art, Freer Gallery of Art.

Daikokus Mauswächter

Die Maus gilt als Tiergefährte Daikokus, hat aber auch einen direkten Bezug zu Ōkuninushi, der, wie wir gesehen haben, oft mit Daikoku identfiziert wurde (s. oben). Im

Kojiki 古事記 (jap.)

„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)

Text

Der Begriff „Kojiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • Kojikiden.jpg
  • Jinmu Feldzug.png

wird er·zählt, dass dieser Gott, ein Sohn des

Susanoo 須佐之男/素戔男 (jap.)

mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu

Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Susanoo kagura.jpg
  • Ukehi 1827.jpg

, von seinem Vater ver·stoßen wurde und es erst nach zahl·reichen Prüfungen und Aben·teuern schaffte, das Erbe Susanoos an·zu·treten. Eines dieser Aben·teuer be·stand darin, dass Ōkuninushi einem Steppen·brand ent·kommen musste, den sein Vater gelegt hatte. In·mitten der Flammen erschien eine Maus und zeigte Ōkuninushi ein Erd·loch, in das er sich verkroch und überlebte.

Im Südosten Kyotos befindet sich ein alter Schrein namens Ōtoyo Jinja, der vor allem für seine zahl·reichen Tier·wächter bekannt ist. Zu diesen zählen auch zwei Mäuse. Sie be·wachen einen Zweigschrein, der dem Ōkuninushi geweiht ist.

maus maus
maus
Ōkuninushi Schrein in Kyoto, bewacht von zwei Mäusen
Bilder: Craig Fryer 2007 [2010/9]

Anmerkungen

  1. Mahakala Main Page (Himalayan Art) [2011/4]

  2. Zitiert nach Himalayan Art [2011/4]

  1. ^  
    Daikoku kojimadera.jpg
    Relativ frühes Beispiel eines „typischen“ Daikoku mit Sack und Glückshammer, Barrett und den für die meisten Glücksgötter typischen riesigen Ohrläppchen. Die Statue befindet sich im Kojima-dera, einem sehr alten Tempel der Shingon-shū.
    Muromachi Zeit. teravist.
  2. ^  
    Daikoku kiyomizu.jpg
    Statue eines schwarzhäutigen Daikoku auf zwei Reisballen im Kiyomizu-dera. Leider wurde dieser sog. shusse daikoku mittlerweile ziemlich lieblos restauriert und verströmt nicht mehr die gleiche geheimnisvolle Aura wie auf diesem Bild.
    Muromachi-Zeit?. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^  
    Daikoku zushi.jpg
    Daikoku mit schwarzer Haut als privater Verehrungsgegenstand in einem Miniaturschrein (zushi).
    19. Jh. Trocadero.
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    Okuninushi hokusai.jpg
    Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
    Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
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    Mahakala 17jh bm.jpg
    Die hier dargestellte Form des Mahakala wird als Panjaranata Mahakala (Mahakala als Herr des [Vajra] Baldachin [Tantras]) bezeichnet. Der Name leitet sich von einem bestimmten Tantra-Text ab, wird aber manchmal auch als „Herr des Zelts“ übersetzt.
    17. Jh., Tibet. Bildquelle: insecula.com.
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    Mahakala tibet.jpg
    Darstellung des Mahakala.
    Tibet, 19. Jh. Himalayan Art.
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    Daikoku tenshin.jpg
    Abbildung des Daikoku aus einer Kopie des Jikkan-shō (auch Zuzōshō), dem ältesten Kompendium der buddhistischen Ikonographie Japans aus 1139.
    Edo-Zeit, 1702. Ryūkoku University Library, Kyoto.
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    Makakara daikoku.jpg
    Makakara (oder auch Daikoku, skt. Mahakala) hier als zentrale Figur eines ihm gewidmeten Mandala (Makakara mandara). Die Abbildung entstammt dem Titelblatt eines Buches zu diesem Thema.
    Edo-Zeit. Yamamoto Hiroko, Ishin. Chūsei Nihon no mikkyōteki sekai („Seltsame Götter: Die esoterische Welt des japanischen Mittelalters“), Titelblatt.
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    Daikoku kongorinji.jpg
    Dies ist die angeblich älteste Darstellung des japanischen Daikoku aus einem Tendai-Tempel in der Umgebung von Saichōs Klosterberg Hiei. Die Rüstung und vor allem die langen Ohren offenbaren einen starken Einfluss der buddhistischen Ikonographie. Dennoch verleihen die Mütze und die gedrungene Statur diesem Daikoku eine gewisse Bodenständigkeit. Die Figur ist ein ichiboku-zukuri, d.h. sie ist aus einem einzigen Holzblock herausgearbeitet.

    Das Motiv einer Figur, die im sogenannten „halben Lotossitz“ auf einem Felsen sitzt, erinnert an  Kannon oder Benzai-ten, die dann jeweils auf ihrer eigenen Insel dargestellt sind. Im Falle Daikokus ist das Motiv jedoch äußerst selten und praktisch nur auf Tendai-Tempel beschränkt. (Iyanaga 2002, S. 300.)
    Heian-Zeit. Shinbutsu imasu Ōmi.

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    Daikoku kanzeonji.jpg
    Darstellung des Daikoku.
    Späte Heian-Zeit, 11.–12. Jh. Saichō to Tendai kokuhō, 2006, Abb. 131, S. 161.
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    Daikoku koya.jpg
    Darstellung des Daikoku.
    Späte Kamakura-Zeit. Kōbō Daishi and the Sacred Treasures of Mount Kōya, 2003, Abb. 31.
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    Daikoku saidaiji2.jpg
    Im Inneren dieser Statue des befanden sich Miniaturstatuen von Daikoku und Benzai-ten, Sutrenfragmente und andere religiöse Gegenstände.
    Werk von Zenshun (?). Kamakura-Zeit. Mihotoke no katachi (Ausstellungskatalog), Nara National Museum 2013, Abb. 67, S. 104.
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    Daikoku 1301.jpg
    Daikoku aus dem Enryaku-ji auf Berg Hiei, jenem Kloster, das wahrscheinlich den Ausgangspunkt des japanischen Daikoku Glaubens darstellt. Frühes Beispiel der klassischen Glücksgott-Ikonographie.

    Die Statue enthält eine Inschrift mit Datum (1301) und Namen des Stifters: Jakuson 寂尊.
    Kamakura-Zeit, 1301. Shinbutsu imasu Ōmi.

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    Daikoku ebisu 1551.jpg
    Ebisu und Daikoku, in klassischer Ausführung. Kopie eines Bildes, das auf 1551 datiert ist.
    Werk von Kanō Motonobu (Kopie) (1476–1559). 1551/19.Jh. Museum of Fine Art, Boston.
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    Sanmendaikoku hokusai.jpg
    Ähnlich wie der indische Mahakala kann auch Daikoku eine dreigesichtige Form annehmen. In den meisten Beispielen aus der Edo-Zeit verschmilzt er dabei mit Bishamon-ten (li) und Benzaiten (re). Frühere Beispiele dieses Typs tragen durchaus auch zornvolle, furchteinflößende Züge.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Bildquelle: Bibliothèque de l'Institut National d'Histoire de l'Art, Paris, (bildbearbeitet).
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    Daikoku motoyama.jpg
    Dreiköpfiger Daikoku mit den Zusatzgesichtern von Bishamon-ten und Benzaiten.
    Edo-Zeit. Bernhard Scheid, 2007.
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    Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
    Daikoku mit drei Köpfen und sechs Armen, mit Glückshammer und anderen Gegenständen, auf Reisballen stehend. Die beiden seitlichen Köpfe repräsentieren Benzaiten und Bishamon-ten. Der Legende nach soll dieser Sanmen Daikoku von Tokugawa Ieyasu in Auftrag gegeben worden sein. Er hatte nämlich erfahren, dass sein Konkurrent, Toyotomi Hideyoshi, stets einen solchen Daikoku als persönlichen Schutzgott mit sich führte, und wollte es ihm gleich tun.
    16. Jh. UTY, 2020.
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    Sanmendaikoku eishinji.jpg
    Abbildung des Daikoku, der Legende nach von Kūkai geschnitzt, wahrscheinlich jedoch aus der Edo-Zeit. Der Tempel Eishin-ji befindet sich im Norden des Ueno Parks, wo im 19. Jahrhundert die ersten Rundgänge zu Schreinen der Sieben Glücksgötter angelegt wurden. Heute ist er Teil der Shitaya-Fukujin-Route, wo Wallfahrtsorte der Glücksgötter auf ca. 3km aufgefädelt sind. Die Route entstand 1975.
    Wahrscheinlich Edo-Zeit. Bildquelle: NaoMa, J-Blog (bildbearbeitet).
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    Daikoku tsurumitake.jpg
    Daikoku, leicht beschneit, auf einer der höchstgelegenen Fukujin-Routen Japans, auf dem Berg Tsurumitake in der Provinz Ōita, ca. 1300m. Die Gegend ist insgesamt berühmt für ihre religiösen Steinstatuen (sekibutsu).
    Blown in the wind, 2014.
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    Kanda daikoku.jpg
    Rezente Skulptur des Daikoku auf dem Gelände des Kanda Schreins.
    20. Jh. Bildquelle: Ikeada Katsumi, 2014, über Internet Archive.
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    Daikoku edo yamaguchi.jpg
    Figur des Daikoku, die als netsuke 根付 verwendet wurde. Ein netsuke stellt ein Gegengewicht zu verschiedenen sagemono („hängendes Behältnis“) dar, die am Gürtel (obi) des traditionellen Kimonos getragen werden.
    Werk von Miwa Zenraku. Edo-Zeit, um 1800. MCJP.
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    Daikoku neu.jpg
    Daikoku, wie er als einer der sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin) in modernen Souvenierläden zu finden ist.
    20. Jh. Bildquelle: unbekannt.
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    Daikoku kyosai.jpg
    Auch ein weiteres Attribut des Daikoku ist dargestellt, der Rettich (daikon), der hier als Wagen dient.
    Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). Meiji-Zeit. National Museums for Asian Art, Freer Gallery of Art.
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    Otoyo shrine.jpg
    Der Ōtoyo Jinja ist ein kleiner, aber recht bekannter Schrein (hokora) am „Philosophenweg“ in Kyōto. Er wird von Mäusen bewacht.
    Bernhard Scheid, Flickr 2016.
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    Otoyo komanezumi1.jpg
    Maus mit Wunschjuwel (nyoi no tama) als Botentier des Daikoku.
    Craig Fryer, 2007.
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    Otoyo komanezumi2.jpg
    Maus als Botentier des Daikoku.
    Craig Fryer, 2007.
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    Yamada Hagaki.jpg
    Ältester bekannter Geldschein Japans, yamada hagaki, gedruckt um 1600 in Yamada, Ise, im Wert von 5 bun. Am Kopf des Blattes ist undeutlich die Figur des Glücksgottes Daikoku zu erkennen.
    Edo-Zeit, 1600. Wikimedia Commons.
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    Hansatsu daikoku.jpg
    Lokale Papierwährung (hansatsu) im Wert von 10 monme Silber aus dem Daimyat Toyooka, Provinz Tajima (heute Hyōgo-ken), mit Daikoku und dem Schatzschiff (takarabune) der Sieben Glücksgötter, sowie mit Drachenmotiven.
    The British Museum.
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    Hansatsu daikoku yamato.jpg
    Lokale Papierwährung (hansatsu) im Wert von 1 monme Silber aus der Provinz Yamato (heute Nara-ken), mit Daikoku-Motiv.
    1830. Zeno, Oriental Coins Database.
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    Mameitagin.jpg
    Silbermünze (mameita-gin) der Edo-Zeit mit einem Emblem des Glücksgottes Daikoku.
    1706–1710. NumisBids.
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    Daikoku 1en.jpg
    Einer der ersten modernen Geldscheine Japans zeigt den Glücksgott Daikoku auf zwei Reisballen, mit Sack, Hammer und Mäusen. Der italienische Graveur Edoardo Chiossone entwarf auch andere Geldscheine und offizielle Dokumente für die junge japanische Meiji-Regierung. Chiossones erster Entwurf, der ab 1877 gedruckt wurde, zeigte Daikokus „Kollegen“ Ebisu, unter anderem Gott der Händler. Der Entwurf von 1885 folgte auf eine Währungsreform zwischen 1881 und 1885, nachdem das neue Papiergeld zu einer Inflation geführt hatte. Der Rückgriff auf Daikoku als Gott de Reichtums sollte das Vertrauen in die neuen Geldscheine stärken (Failla 2006, S. 201).
    Werk von Edoardo Chiossone (1833–1898). Meiji-Zeit, ab 1885. Bildquelle: Kin/Gendai Nihon no Okane.
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    Kyosai daikoku.jpg
    Ein riesiger Daikoku verteilt in Begleitung der Glücksgöttin Otafuku diverse Schätze im Stil einer Lotterie, während Mäuse sich mit ihm im Tauziehen messen. Der Rest der Sieben Glückgötter (Shichi Fukujin) vergnügt sich im Hintergrund. Satirisches Neujahrsbild, das die Geldwirtschaft der frühen Meiji-Zeit karikiert.
    Werk von Kawanabe Kyōsai. Meiji-Zeit, 1887. Egenolf Gallery.

Religion in JapanIkonographie
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„Die rätselhafte Karriere des Daikoku.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001