Grundbegriffe/Yin und Yang/Astrologie
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Westliche Astrologie im vormodernen Japan
In einer
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
-zeitlichen buddhistischen Bildenzyklopädie (Butsuzō zui) findet man neben zahl·reichen anderen Dar·stel·lungen auch die oben ab·ge·bildeten zwölf Figuren, die hier als „Zwölf Paläste“ (
wtl. „Zwölf Paläste“; traditionelle jap. Bezeichnung für die 12 Sternzeichen der westl. Astrologie
Der Begriff „jūni-kyū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) be·zeichnet werden. Ab·ge·sehen von den in·di·vi·duellen Be·zeich·nungen ist keine nähere Er·läuterung dieser Figuren angebracht, sie finden sich aller·dings in einem Ab·schnitt, der den Sternen gewidmet ist. Tat·sächlich er·kennt man ohne große Mühe Ähn·lich·keiten dieser Figuren mit den im Westen be·kannten astro·logischen Tier·kreis·zeichen. Dies lässt darauf schließen, dass die Astro·logie der klas·sischen euro·päischen Antike auch im japanischen Buddhismus nicht ganz unbekannt war.
Bildquelle: Tōji no mikkyō zuzō (Bildwerke des Tōji Tempels; Ausstellungskatalog)
Kyoto, Museum of Toji Temple, 1999, Abb. 12.
Obiges Beispiel stammt aus einem astro·logischen Lehr·buch der späten
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit (12. Jh.). Die Zeich·nung ist ähnlich einem Mandala (jap.
Der Begriff „mandara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) in diverse kon·zentrische Bereiche gegliedert, die jeweils auf be·stimmte Er·schei·nungen am Sternen·himmel Bezug nehmen. In einem schmalen Band, dem von außen gesehen zweiten Rahmen, lassen sich wieder die zwölf Stern·zeichen erkennen. In der rechten unteren Ecke be·ginnend sind dies (gegen den Uhrzeiger):
Fisch, Widder, Stier, Zwillinge (hier ein Ehepaar), Krebs, Löwe, Jung·frau(en), Waage, Skorpion, Schütze (Bogen), Steinbock (Wasser·monster), und Wasser·mann (Krug).
Die prominenteren Figuren, die jeweils mit Kreisen umgeben sind stellen die „Neun Planeten“ (jap.
Neun Planeten (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn und die sog. „Mondknoten“, also die astronomischen Punkte, an denen eine Mondfinsternis eintreten kann); skt. Navagraha
Der Begriff „kuyōsei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) dar, die kleinen Figuren im innersten Bereich re·prä·sen·tieren die 28 „Stationen“ (shuku oder suku), also die chi·ne·sischen Sternbilder. In der Mitte ist Manjushri (jap.
Bodhisattva Manjushri; Schüler des historischen Buddha
Der Begriff „Monju Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
), Bodhisattva der Weis·heit, auf seinem Löwen zu sehen, da·runter der Planet Saturn (jap.
wtl. Erdplanet, Saturn
Der Begriff „Doyōsei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
). Während die chi·ne·sischen Stern·bilder jeweils durch eine mehr oder weniger be·kannte bud·dhis·tische Gestalt repräsentiert sind (Saturn etwa hat die Gestalt des Königs der Unter·welt,
skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
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), haben die „west·lichen Stern·zeichen“ ihre hier·zu·lande bekannte Form zum Großteil behalten.
Edo-Zeit. Bild: Museum of Fine Arts, Boston [2010/8]
Diese Abbildung nennt sich Sternen Mandala und zeigt ein ähnliches Schema. In der Mitte sieht man den buddhis·tischen Welten·berg [Su]meru (jap.
Der Begriff „Shumisen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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), auf dem Buddha mit dem Rad der Lehre in Händen trohnt. Den Sanduhr-förmigen Welten·berg umgibt ein Ozean (in dessen südlichem Teil die bekannte Welt einen eigenen Kon·ti·nent namens Jambudvipa, jap.
skt. Jambudvipa. Kontinent der irdischen Welt in der trad. indischen Kosmologie. Im Buddhismus Kontinent südlich des Weltenbergs Sumeru
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, bildet, der hier aber nicht abgebildet ist). Rund um den Welten·berg scharen sich die Neun Planeten sowie die sieben Sterne des Großen Wagens (
Sternbild des Großen Wagens (chin. Nördlicher Schöpflöffel)
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). In einem weiteren Kreis finden sich wieder die Stern·zeichen der west·lichen Astro·logie. Im äußersten Bereich sind schließlich die 28 chi·ne·sischen Stern·bilder zu sehen.
Die obigen Darstellungen und die entsprechenden Methoden der bud·dhis·tischen Astro·logie gehen auf einen Text zurück, der in Japan land·läufig als
Sutra der Sternbilder
Der Begriff „Sukuyō-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
be·zeich·net wird. Der volle Titel lautet in etwa „Sutra der von guten und schlechten Tagen gemäß den Stern·bildern wie sie von Bodhisattva Manjushri und diversen Weisen erklärt wurden.“ Manjushri ist also nicht zufällig auf dem Bild aus der Heian-Zeit abgebildet. Er wurde offenbar als der Ent·decker astro·logischer Ge·heim·nisse angesehen.
Der Text selbst stammt von dem großen Übersetzer Amoghavajra (705—774), der v.a. Texte des eso·terischen Bud·dhis·mus aus dem Sans·krit ins Chi·ne·sische übertrug. In manchen Fällen, so auch in diesem, ist aller·dings unklar, ob tat·sächlich ein ent·sprechendes Sans·krit-Original existierte oder ob es sich nicht um Amoghavajras eigene Schriften handelt. Zu Amoghavajras „Enkel·schülern“ zählte auch
774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der das Sutra der Stern·bilder in Japan bekannt machte.
Siehe auch: Tierkreiszeichen.
Links
- Butsuzō zui, Ehime University Library
Digitalisierte Ausgabe einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie buddhistischer (und tlw. nicht-buddhistischer) Gestalten, auf der auch die entsprechenden Darstellungen in Siebold's Japanbeschreibungen [über Internet Archive, 2010/8] beruhen. - Hotoke-sama no sekai (jap.)
Ähnliche Enzyklopädie in moderner Ausführung. Teil der buddhistischen Website Tobi Fudō. Siehe dort u.a. Nijū-kyū, Ku-yōsei und Nijūhachi-shuku. - 文殊師利菩薩及諸仙所説吉凶時日善惡宿曜經, University of Tokyo
Originaltext des Sutras der Sternbilder in der digitalisierten Version des Taishō Kanons.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010
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- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
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„Westliche Astrologie im vormodernen Japan.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001