Der Itsukushima Schrein und sein torii
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Die heilige Insel Miyajima [Miyajima (jap.) 宮島 Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein] mit dem Itsukushima [Itsukushima (jap.) 厳島 auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten] Schrein als spirituellem Zentrum gilt als eine der drei bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Japans und wurde als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet. Das vom Meer umspülte torii [torii (jap.) 鳥居 Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami] des Schreins ist zusammen mit dem Berg Fuji-san [Fuji-san (jap.) 富士山 Berg Fuji (3776 m), der höchste Berg Japans (veraltete Bezeichnung: Fuji-yama)] und dem Shinkansen [Shinkansen (jap.) 新幹線 japanischer Hochgeschwindigkeitszug, 1964 eingeführt] zu einem ikonographischen Symbol für Japan selbst geworden, auf das kaum ein Japan-Prospekt oder Reiseführer verzichtet. Vorlage:WmaxX
Torii
Vorlage:Sidebox3 Das Haupt-torii des Schreins wurde auf einem flachen Sandufer errichtet und ist im Grunde nur bei Flut von Wasser umgeben. Es zählt mit seinen unterstützenden Seitenträgern zum Typ ryōbu torii [ryōbu torii (jap.) 両部鳥居 Stilvariante der torii (Schreintore): besitzt zur Unterstützung der zwei Hauptpfosten vier kleine Zusatzpfosten; der Name (wtl. „torii der zwei Teile“) hat buddhistische Konnotationen (vgl. Ryōbu mandara) und dürfte nichts mit der speziellen architektonischen Bauweise zu tun haben], der allerdings keineswegs auf Itsukushima beschränkt ist. Auch im Wasser stehende torii sind anderswo zu finden. Doch ist das torii von Itsukushima das größte und am spektakulärsten gelegene seiner Art. Vorlage:W504
Schreinanlage
Letzte Neuerrichtung 1875. Chiba Akio, 2004.
Die Schreininsel Miyajima befindet sich in der Bucht von Hiroshima. Der eigentliche Name des Schreins, Itsukushima, bedeutet wörtlich „Tabu-Insel“, ein Hinweis auf die besondere Heiligkeit dieses Ortes. So ist z.B. das Töten von Tieren, aber auch die Bestattung von Menschen hier streng verboten. Wie die Anlage des Kasuga Schreins [Kasuga Taisha (jap.) 春日大社 Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara] in Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] ist die ganze Insel von zahmen Hirschen und zahllosen Affen bevölkert. In alter Zeit soll hier außerdem ein „Bau-Tabu“ bestanden haben, d.h. es durften keine Bauwerke auf der Insel errichtet werden. Daher konnte die Schreinanlage — oder genauer die Bühne, auf der die rituellen Tänze für die Gottheiten stattfanden — auch nicht auf der Insel selbst stehen, sondern wurde auf Pfählen im Wasser errichtet. Anscheinend änderte sich diese Bestimmung jedoch, als der Schrein überregionale Bedeutung erlangte. Jedenfalls gab es wohl schon in der Kamakura [Kamakura (jap.) 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)]-Zeit einige Nebengebäude auf der Insel, die in der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit schließlich zu einer kleinen Stadt anwuchsen (s. Bild unten).
Werk von En'i (Kopist anon.). Kamakura-Zeit. National Diet Library.
Werk von Yoshida Hatsusaburō. 1926. Tokushima Bunri University.
Nicht nur das berühmte torii, auch andere Teile der Anlage sind so angelegt, dass sie bei Flut auf dem Wasser zu schwimmen scheinen. Es handelt sich dabei aber nicht um die Haupthalle (honden [honden (jap.) 本殿 Hauptgebäude eines Schreins]) des Schreins, sondern um Zeremonienhallen, in denen Tänze und Gesänge gleichsam vor den Augen der Götter abgehalten werden. Diese Tänze, die ehemals vornehmlich von Frauen durchgeführt wurden, haben eine lange Tradition und trugen mit dazu bei, dass der Schrein immer weiter ausgebaut wurde. Itsukushima ist, mit einem Wort, die größte und spektakulärste Seebühne des vormodernen Japan.
Schreingeschichte
Werk von Utagawa Hiroshige. Edo-Zeit. Minneapolis Institute of Art.
Der Schrein wurde laut Gründungslegende im Jahr 593 unter Kaiserin Suiko [Suiko Tennō (jap.) 推古天皇 554–628; Kaiserin(!) Suiko; 33. Tennō Japans (r. 593–628)] gegründet und wäre demzufolge einer der ältesten Schreine Japans.1 Die ganze Anlage besteht aus einer Vielzahl von Einzelschreinen für die unterschiedlichsten Gottheiten, die Haupthalle beherbergt aber drei weibliche Gottheiten, die namentlich kaum bekannt sind und stets als Trio auftreten (s.u.). In den Nebenschreinen werden dagegen bekanntere mythologische Gottheiten wie Amaterasu [Amaterasu (jap.) 天照 Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise] oder Susanoo [Susanoo (jap.) 須佐之男/素戔男 mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu] verehrt, die aber wohl erst später in das Schrein-Pantheon aufgenommen wurden. In der Edo-Zeit war Itsukushima außerdem als Heiligtum der Glücksgöttin Benzaiten [Benzaiten (jap.) 弁才天/弁財天 Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten] bekannt. In einem Seitentempel (also einem buddhistischen Seitengebäude) befindet sich noch immer eine Statue dieser eigentlich buddhistischen Gottheit, die als eine der „Drei Großen Benten [Benten (jap.) 弁天 Glücksgöttin; Kurzform von Benzaiten]“ gilt, allerdings nur einmal im Jahr zu sehen ist.
Welche kami [kami (jap.) 神 Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō] aber auch immer hier verehrt werden, sie sind zum überwiegenden Teil weiblich und haben großen Einfluss auf das Meer und die Schifffahrt. Diesem Einfluss verdankt der Schrein wohl auch seine Bedeutung. Ende der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit wurde er vom damals einflussreichen Kriegeradelshaus der Taira [Taira (jap.) 平 Kriegerfamilie, die im 12. Jh. um die pol. Vorherrschaft in Japan kämpfte; auch Heike] zum Familienschutzschrein erhoben und diente ihnen zugleich als wichtige Zwischenstation auf dem Seeweg von der Hauptstadt nach Kyūshū und Korea. 1168, unter Taira no Kiyomori [Taira no Kiyomori (jap.) 平清盛 1118–1181; Feldherr und Diktator am Ende der Heian-Zeit; unterlag im Genpei-Krieg den Minamoto], erhielt die Anlage die heute noch erkennbare Struktur. Dieser Diktator der späten Heian-Zeit baute den Schrein in einer Weise aus, dass er selbst Kaisern als vorübergehendes Domizil dienen konnte.2 Vorlage:WmaxX Obwohl die Taira schließlich im Genpei [Genpei Gassen (jap.) 源平合戦 Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185] Krieg vernichtend geschlagen wurden, überdauerte der Schrein das Schicksal dieser Kriegerfamilie und wurde nach ihrem Untergang selbst von ihren einstigen Gegnern verehrt. Er erlebte u.a. im sechzehnten Jahrhundert, als die japanische Inlandsee eine wichtige Handelsroute darstellte, eine große Blüte. Die ältesten heute noch existierenden Gebäude gehen auf diese Zeit zurück.
Mythologische Ursprünge, Munakata Schrein
Vorlage:Sidebox3 Die Hauptgöttinnen von Itsukushima heißen Ichikishima-hime [Ichikishima-hime (jap.) 市寸島比売 Meeresgöttin; urspr. im Munakata Taisha, später auch im Itsukushima Schrein (Miyajima) verehrt; eine von drei weiblichen Gottheiten, die aus einem mythologischen Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo entstanden] (von ihr dürfte „Itsukushima“ abgeleitet sein), Tagori-hime [Tagori-hime (jap.) 田心姫 dritte der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo; urspr. wohl Takiri-hime 田霧姫 (Nihon shoki), in etwa „Nebel-Mädchen“] und Tagitsu-hime [Tagitsu-hime (jap.) 湍津姫 mittlere der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo]. Es handelt sich um drei Göttinnen der Schifffahrt und/oder des Meeres, die ihren Hauptschrein ursprünglich in Kyūshū, im Großschrein von Munakata [Munakata Taisha (jap.) 宗像大社 Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht] nahe der Stadt Fukuoka hatten. Munakata umfasst genau genommen drei Schreine: Hetsumiya [Hetsumiya (jap.) 辺津宮 Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Göttin Ichikishima-hime geweiht; auf dem „Festland“ von Kyūshū situiert ist Hetsumiya (auch Hetsugū, wtl Uferschrein) der Hauptrepräsentant von Munakata, während sich die anderen Schreine auf vorgelagerten kleinen Inseln befinden.] an der Küste Kyūshūs, Nakatsumiya [Nakatsumiya (jap.) 中津宮 Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Göttin Tagitsu-hime geweiht; wtl. „Mittel-Schrein“, auf einer Insel unweit des „Festlands“ von Kyūshū situiert] auf einer vorgelagerten Insel und Okitsumiya [Okitsumiya (jap.) 沖津宮 Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Meeresgöttin Tagori-hime geweiht; wtl. „Meeres-Schrein“, auf einer kleinen Insel 60 km nördlich des „Festlands“ von Kyūshū situiert; die Insel dürfte im japanischen Altertums einen wichtigen Stützpunkt für die Seefahrt dargestellt haben;] auf der 60 km entfernten Insel Oki-no-shima [Oki-no-shima (jap.) 沖ノ島 Schreininsel mit dem Schrein Okitsumiya, einem Teilschrein des Munakata Taisha, 60km von der Küste entfernt]. Diese Inseln waren ehemals wichtige Stützpunkte bei der Überfahrt nach Korea. Insbesondere die kleine Insel Oki scheint als eine Art Schatzhaus fungiert zu haben, wie Ausgrabungen in jüngster Zeit belegen. Obwohl die ganze Insel einer weiblichen Gottheit geweiht ist, besteht noch heute ein altes Tabu, demzufolge Frauen die Insel nicht betreten dürfen. Es leben also nur männliche Schreinpriester auf Oki.
Schon in den ältesten Chroniken Japans, Kojiki [Kojiki (jap.) 古事記 „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)] und Nihon shoki [Nihon shoki (jap.) 日本書紀 Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)], sind die drei Göttinnen erwähnt. Sie entstanden aus einem Schwert des Susanoo, das seine Schwester, Amaterasu, in Stücke schlug und zerkaute (s. Amaterasus „jungfräuliche Empfängnis“). Die so entstandenen Göttinnen wurden später von Amaterasu nach Kyūshū entsendet, um die Herabkunft ihres Enkels Ninigi [Ninigi (jap.) 瓊瓊杵 mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus] vorzubereiten. Es gibt aber Widersprüche innerhalb der Quellen hinsichtlich der Frage, welche Gottheit für welchen Schrein zuständig ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Verbindung zu den Töchtern Amaterasus eine nachträgliche Konstruktion darstellt, um den Schreinkomplex von Munakata in die offiziellen Mythen der Yamato [Yamato (jap.) 大和/倭 Kernland der Tennō-Dynastie in Zentraljapan (Präfektur Nara); archaischer Name für Japan]-Dynastie zu integrieren.
Für Munakatas Göttinnen war die Integration in das frühe japanische Reich jedenfalls von Vorteil, führte sie doch zur Errichtung einer Reihe von weiteren Verehrungsstätten. Heute gibt es neben dem Schrein Itsukushima ein über ganz Japan ausgedehntes Netzwerk von Zweigschreinen, die meist entweder Munakata oder Itsukishima heißen und den Munakata Schreinkomplex als ihren Stammschrein ansehen.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Diese Angabe stützt sich allerdings auf mittelalterliche Schreinchroniken, während der Schrein in Texten wie dem Nihon shoki (720) nicht genannt wird.
- ↑ Blair 2013.
Internetquellen
- Itsukushima Jinja und Munakata Taisha, Genshōshi (jap.)
Einträge der privaten Schreinenzyklopädie Genbu.net. - Itsukushima Belief, Kokugakuin Daigaku (en.)
Eintrag in der Encyclopedia of Shintō.
Literatur
- Heather Blair, „Rites and Rule: Kiyomori at Itsukushima and Fukuhara“. Harvard Journal of Asiatic Studies 73:1 (2013), 1–42.
Bilder
- ^ Ein fotogener Hirsch in Miyajima, dahinter das berühmte torii im Wasser.
Letzte Neuerrichtung 1875. Chiba Akio, 2004. - ^ Die Anlage von Itsukushima, mit ausgebauter Seebühne und torii im Wasser, das allerdings noch nicht seitlich stabilisiert ist. Auf einer Bühne findet ein Tanz statt, die Korridore sind voll mit Zusehern.
Kopie einer Querbildrolle aus der Kamakura-Zeit, die vom Leben des Wanderpredigers und Begründers der Ji-Schule Ippen handelt. Das Original entstand 1299, der Text stammt von Ippens Schüler Shōkai (1261–1323), die Bilder von einem Malermönch namens En'i.
Werk von En'i (Kopist anon.). Kamakura-Zeit. National Diet Library. - ^ Abbildung der Schreinanlage von Miyajima auf einer Querbildrolle
Edo-Zeit, 1720. Bildquelle: S_Minaga, über Internet Archive. - ^ Panoramabild der Schreininsel Miyajima und der Stadt Hiroshima (rechts oben), Ansicht von Süden. Ausschnitt eines Panaromabilds der Regionen Shikoku und Chūgoku.
Werk von Yoshida Hatsusaburō. 1926. Tokushima Bunri University.
- ^ Gänge des Itsukushima Schreins
Edo-Zeit. Japan Foundation, Photographie von Miyoshi Kazuyoshi. - ^ Korridore des Itsukushima Schreins
Frühe Edo-Zeit. Jani Patokallio, 2001. - ^ Darstellung einer Zeremonie des Itsukushima Schreins, der lediglich durch einen Ausschnitt seines berühmten torii zu identifizieren ist. Das Bild legt nahe, dass das torii im 19. Jahrhundert aus unbehandeltem Holz bestand.
Werk von Utagawa Hiroshige. Edo-Zeit. Minneapolis Institute of Art.
Glossar
- Benzaiten 弁才天/弁財天 ^ Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
- Hetsumiya 辺津宮 ^ Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Göttin Ichikishima-hime geweiht; auf dem „Festland“ von Kyūshū situiert ist Hetsumiya (auch Hetsugū, wtl Uferschrein) der Hauptrepräsentant von Munakata, während sich die anderen Schreine auf vorgelagerten kleinen Inseln befinden.
- Ichikishima-hime 市寸島比売 ^ Meeresgöttin; urspr. im Munakata Taisha, später auch im Itsukushima Schrein (Miyajima) verehrt; eine von drei weiblichen Gottheiten, die aus einem mythologischen Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo entstanden
- Itsukushima 厳島 ^ auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten
- Munakata Taisha 宗像大社 ^ Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht
- Nakatsumiya 中津宮 ^ Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Göttin Tagitsu-hime geweiht; wtl. „Mittel-Schrein“, auf einer Insel unweit des „Festlands“ von Kyūshū situiert
- Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
- Oki-no-shima 沖ノ島 ^ Schreininsel mit dem Schrein Okitsumiya, einem Teilschrein des Munakata Taisha, 60km von der Küste entfernt
- Okitsumiya 沖津宮 ^ Zweigschrein des Munakata-Schreinkomplexes, heute der Meeresgöttin Tagori-hime geweiht; wtl. „Meeres-Schrein“, auf einer kleinen Insel 60 km nördlich des „Festlands“ von Kyūshū situiert; die Insel dürfte im japanischen Altertums einen wichtigen Stützpunkt für die Seefahrt dargestellt haben;
- ryōbu torii 両部鳥居 ^ Stilvariante der torii (Schreintore): besitzt zur Unterstützung der zwei Hauptpfosten vier kleine Zusatzpfosten; der Name (wtl. „torii der zwei Teile“) hat buddhistische Konnotationen (vgl. Ryōbu mandara) und dürfte nichts mit der speziellen architektonischen Bauweise zu tun haben
- Shinkansen 新幹線 ^ japanischer Hochgeschwindigkeitszug, 1964 eingeführt
- Suiko Tennō 推古天皇 ^ 554–628; Kaiserin(!) Suiko; 33. Tennō Japans (r. 593–628)
- Tagitsu-hime 湍津姫 ^ mittlere der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo
- Tagori-hime 田心姫 ^ dritte der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo; urspr. wohl Takiri-hime 田霧姫 (Nihon shoki), in etwa „Nebel-Mädchen“
- Taira no Kiyomori 平清盛 ^ 1118–1181; Feldherr und Diktator am Ende der Heian-Zeit; unterlag im Genpei-Krieg den Minamoto
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„Der Itsukushima Schrein und sein torii.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001