Arhats in China und Japan
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Arhats [Arhat (skt.) अर्हत् buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)] (jap. arakan [arakan (jap.) 阿羅漢 buddhistische Heilsgestalt; abgeleitet von skt. Arhat (oder Arhant); Kurzfom: rakan] bzw. rakan [rakan (jap.) 羅漢 buddhistische Heilsgestalt; Skt. Arhat (oder arhant); eigentlich: arakan]) sind buddhistische Heilige, die zumeist in Gruppen verehrt werden. In Japan haben sich vor allem die Gruppen der Sechzehn Arhats und der 500 Arhats durchgesetzt, man kennt aber auch Gruppen von vier, achtzehn, tausend oder 1500 Arhats. Die Sechzehner-Gruppe taucht in Ostasien erstmals in einem kurzen Text namens Fazhuji [Fazhuji (chin.) 法住記 buddh. Text, 654 übersetzt von Xuanzang; „Bericht von der Fortdauer des Dharmas“; jap. Hōjūki] (jap. Hōjūki, „Bericht von der Fortdauer des Dharmas“) auf, der 654 von Xuanzang [Xuanzang (chin.) 玄奘 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde] auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten indischen Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats.1 Ihre wichtigste Eigenschaft besteht darin, dass sie nach Buddhas Tod physisch in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten. Sie zeigen sich dem Fazhuji zufolge oft als einfache Bettelmönche und vervielfachen den karmischen Lohn derer, die ihnen Opfergaben zukommen lassen.
Allgemeine Charakteristika
Auf den bildlichen Darstellungen in China, Korea und Japan sind die Arhats meist in Mönchstracht zu sehen, ihre Erscheinung kann jedoch zwischen einem asketischem Einsiedler und einem prunkvollen buddhistischen Würdenträger variieren. Häufig besitzen sie Attribute der Alterswürde (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas), z.B. dichte, lange herabhängende Augenbrauen oder einen knorrigen Stock. Darüber hinaus sind sie aber auch durch runde Augen und große Nasen, starke Körperbehaarung, große Ohrringe und dunkle Haut als indische Brahmanen gekennzeichnet. Manchmal werden diese Merkmale auf grotesk-karikaturhafte Weise übersteigert dargestellt.
Auf dieser Seite werden zunächst die Eckdaten der Arhats anhand einer Bildenzyklopädie der Edo-Zeit kurz vorgestellt. Danach gehe ich auf die verschiedenen Formen der Darstellung ein, die sich grob in wundertätig-erhabene und humorvoll-groteske unterscheiden lassen und hier anhand von repräsentativen Beispielen vorgestellt werden. Die meisten Beispiele stammen aus Zen-Tempeln, da die Arhats vor allem im japanischen Zen [Zen (jap.) 禅 chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus] bzw. im chinesischen Chan [Chan (chin.) 禅 jap. Zen, wtl. Meditation; chin. Bez. des Zen Buddhismus] Buddhismus hochgehalten wurden. Die ambivalente Charakterisierung der Arhats, die in den verschiedenen Darstellungsstilen zum Ausdruck kommt, findet sich jedoch bereits in frühen indischen Legenden (in der Tradition des Sthavirayana oder Theravada [jōzabu bukkyō (jap.) 上座部仏教 Theravada Buddhismus, wtl. „Lehre der Ordensältesten“] Buddhismus), wie abschließend anhand der Legenden des Pindola Bharadvaja gezeigt wird.
Arhats im Butsuzō zūi
Im Butsuzō zui [Butsuzō zui (jap.) 仏像図彙 buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783.], einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie religiöser Figuren,2 werden die Sechzehn Arhats in einfachen Grafiken dargestellt. Ihr vergleichsweise niederer Rang im buddhistischen Universum drückt sich darin aus, dass sie erst am Ende des umfangreichen Bilderbuchs auftauchen, gefolgt nur noch von einigen anderen buddhistischen Mönchen. Namen und Reihenfolge folgen (bis auf unbedeutende Abweichungen) dem Fazhuji.3 Auch die Wohnorte, zumeist Orte der buddhistischen Kosmologie, sind entsprechend dem klassischen Text angeführt. Dies entspricht, wie sich zeigen wird, der gängigen Arhat-Darstellung. In vielen chinesischen und japanischen Arhat-Portraits ist überdies die Anzahl des Gefolges der jeweiligen Arhats angegeben (das Gefolge besteht aus weiteren Arhats, die allerdings anonym bleiben), die im Butsuzō zui zwar fehlen, in der folgenden Liste aber entsprechend dem Fazhuji in Kammer hinzugefügt sind.
- 1, Bindora Baradaja Sonja 賓度羅跋囉惰闍 尊者 ([Pindola] Bharadvāja), wohnt (mit tausend Arhats) im [Kontinent des] Westens, Kudani-shū 西瞿耶尼州 (Apara Godaniya); [Fächer; Schriftstück].4
- 2, Kanakabassa 迦諾迦伐蹉 尊者 (Kanakavatsa), wohnt (mit fünfhundert Arhats) im nördlichen Land Kashimira 北方迦湿弥羅国 (Kashmir); [Fliegenwedel (hossu [hossu (jap.) 払子 Pferdeschweifwedel; buddhistischer Ritualgegenstand; Symbol höchsten okkulten Wissens])].5
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
- 3, Kanaka Baridaja Sonja 迦諾迦跋釐堕闍 尊者 (Kanaka Bharadvāja), wohnt (mit sechshundert Arhats) im [Kontinent des] Ostens, Shōshin-shū 東勝身洲 (Pūrvavideha); [Schriftrolle, Bettelschale].6
- 4, Sobinda Sonja 蘇頻陀 尊者 (Subinda), wohnt (mit siebenhundert Arhats) im [Kontinent des] Nordens, Hokkuru-shū 北倶盧洲 (Uttakuru); [Meditation]
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
- 5, Nakora Sonja 諾距羅 尊者 (Nakula), wohnt (mit achthundert Arhats) im [Kontinent des] Südens, Nansenbu-shū 南瞻部洲 (Jambudvipa) [Gebetskette (juzu [juzu (jap.) 数珠 Buddhistische Gebetskette; skt. mala])]7
- 6, Badara Sonja 跋陀羅 尊者 (Bhadra),8 wohnt (mit neunhundert Arhats) in Tanmora-shū 耽没羅州 (Tamradvipa, Ceylon); [Tiger]
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
- 9, Juhaka Sonja 戎博迦 尊者 (Svapaka), wohnt (mit 1.200 Arhats) auf Berg Kōsui-sen 香醉山 (Gandhamādana); [Blume]
- 10, Hantaka 半託迦 尊者 (Panthaka), wohnt (mit 1.300 Arhats) im Himmel Tōri-ten 忉利天 (Trāyastriṃśa Loka); [Drache]11
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
- 11, Ragora Sonja 囉怙羅 尊者 (Rahula [Rāhula (skt.) राहुल Sohn des Buddha; einer gängigen Auslegung zufolge bedeutet der Name „Fessel“, „Hindernis“ (jap. Ragora 羅睺羅)]), wohnt (mit 1.100 Arhats) in Biriyōgu-shū 畢利颺瞿洲 (Priyangudvipa); [Pagode].12
- 12, Nagasena Sonja 那伽犀那 尊者 (Nāgasena), wohnt (mit 1.200 Arhats) auf Berg Handoba-sen 半度波山 (Pandava, Berg in Magadha); [Opferschale hebend].13
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
- 13, Ingada Sonja 因掲陀 尊者 (Angaja), wohnt (mit 1.300 Arhats) auf Berg Kōkyō-sen 廣脇山 (Vipulapārshva); [Augenbrauen; Rauchopfergefäß]
- 14, Banabashi Sonja 伐那婆斯 尊者 (Vanavāsin), wohnt (mit 1.400 Arhats) auf Berg Kajū-sen 可住山 (Vatsa); [Vase mit Weidenzweig]
Edo-Zeit, 1790. Ehime Universität.
- 15, Ashita Sonja 阿氏多 尊者 (Ajita),14 wohnt (mit 1.500 Arhats) auf Berg Juhō-sen 鷲峯山 (Geierberg, Griddhraj Parvat); [Stock und Blume]
- 16, Chūda Hantaka Sonja 注荼半諾迦 尊者 (Cūda-Panthaka), wohnt (mit 1.600 Arhats) auf Berg Jijiku-sen 持軸山 (Ishādhara, ein Grenzgebirge am Rande der bewohnten Welt); [nach oben blickend].15
Wie hier in eckiger Klammer verdeutlicht, lassen sich Arhats — ähnlich wie andere buddhistische Figuren — anhand bestimmter Attribute, Begleiter oder Posen (Bettelschale, Stock, Drache, Tiger, Meditation, usw.) von einander unterscheiden. Ein Vergleich mit den folgenden Beispielen zeigt jedoch, dass diese Attribute nicht konsistent an bestimmte Namen gebunden sind, sondern offenbar willkürlich innerhalb der Gruppe verteilt werden. Dies deutet an, dass es — anders als bei Bodhisattvas oder Myōōs [myōō (jap.) 明王 wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja] — keine verbindlichen ikonographischen Referenzwerke gab. Vielleicht konnten sich die Künstler aus diesem Grund auch mehr Freiheiten bei der Darstellung der Arhats herausnehmen.
Wundertätig-erhabene Arhats
Im vierzehnten Jahrhundert fertigte der Zen-Mönch Ryōzen [Ryōzen (jap.) 良全 Maler-Mönch des Tōfuku-ji, Kyoto, aktiv 14. Jh.], ein buddhistischer Künstler des Rinzai [Rinzai-shū (jap.) 臨濟宗 Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus]-Tempels Tōfuku-ji [Tōfuku-ji (jap.) 東福寺 Zen-Tempel in Kyōto; 1236 errichtet] in Kyōto, ein Set der Sechzehn Arhats an, das man als klassisches Beispiel für die wundertätig-erhabenen Arhats ansehen kann. Er folgte dabei dem sogenannten Ryūmin-Stil (ryūmin-yō [ryūmin-yō (jap.) 龍眠様 Stil der Arhat-Darstellung nach Ryūmin (Li Longmian)]), der auf den chinesischen Meister Li Longmian [Li Longmian (chin.) 李龍眠 chinesischer Maler-Mönch der Song-Zeit, 1049–1106; jap. Ri Ryūmin] (1049–1106) zurückgeführt wird.16
Während Longmians Originale in China offenbar nicht mehr erhalten sind, gibt es in Japan eine Reihe von Arhat Darstellungen in seiner Tradition, die bis in die kleinsten Details übereinstimmen.17 Man hielt sich also in Japan offenbar streng an bestimmte chinesische Originale, die möglicherweise von Longmian selbst stammten. Longmians Originale sollen unter anderem von Dōgen [Dōgen Kigen (jap.) 道元希玄 1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen.], dem Begründer des Sōtō Zen [Sōtō-shū (jap.) 曹洞宗 Schule des Zen-Buddhismus], nach Japan gebracht worden sein.18 In der Reihenfolge der Arhats bzw. in ihrer Benennung unterscheiden sich die einzelnen Sets allerdings vollkommen. Dies lässt darauf schließen, dass in Japan nicht bekannt war, welches Motiv Longmian welchem Arhat zuordnete.19
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library.
Wie an diesen Beispielen ersichtlich, betont der Ryūmin-Stil die erhabenen und wundertätigen Eigenschaften der Arhats. Sie sind daher fast immer mit Dienern, Verehrern oder Tierbegleitern dargestellt, die durch ihre geringe Größe den überlegenen Status der Arhats hervorstreichen. Manche Arhats thronen auf Bergen, symbolisiert durch einen Fels als Sitzplatz, andere in prächtigen Tempeln, wieder andere treten als exotische Wanderasketen auf. Auf die Darstellung kostbarer Stoffe und Ziergegenstände wurde viel Wert gelegt. Die zahlreichen Tiere stammen aus Geschichten, in denen die Arhats die Bestien zähmen und zum Vegetarismus bekehren (s.u.).
Zugleich sind die Darstellungen erstaunlich realistisch, was die Physiognomie und Kleidung der Dargestellten betrifft. Longmian (und mit ihm seine Nachfolger) bemühte sich offenbar, die Arhats verschiedenen, ihm bekannten, menschlichen Rassen zuzuordnen, wobei unter den zerfurchten Gesichtern indischer Brahmanen bisweilen europide „Barbaren“ auffallen.20 In vielen Gruppen gibt es aber auch einen jugendlich-attraktiven Arhat, der durch eine ostasiatische Physiognomie charakterisiert ist (s. Abb. rechts).21 Die Kleider und religiösen Utensilien der Arhats bieten einen interessanten Einblick in den Klosteralltag. Die Begleiter wiederum repräsentieren nicht nur verschiedene soziale Gruppen, sondern auch himmlische und dämonische Wesen. Das Set der Sechzehn Arhats bietet daher eine Art Panoptikum der sichtbaren Welt (Samsara [Saṃsāra (skt.) संसार „Beständiger Fluss“, Kreislauf der Wiedergeburten, Diesseits (jap. Rinne 輪廻)]) und mag wohl auch exotistische Neugierden seiner Betrachter befriedigt haben.
Humorvoll-groteske Arhats
Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009.
Im süd-chinesischen Hangzhou begegnet man den Arhats22 mehrfach, u.a. auf einer der weitläufigen Felsskulpturen des Tempels, einem Zentrum des Chan Buddhismus. Sie treten hier als Begleiter eines überdimensionalen „lachenden Buddhas“ auf, der in Japan u.a. als Glücksgott Hotei [Hotei (jap.) 布袋 Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai] bekannt ist, vor allem im Zen-Buddhismus aber auch für Maitreya [Maitreya (skt.) मैत्रेय „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)], den Buddha der Zukunft, steht. Von den Arhats heißt es ja, dass sie bis zur Buddhawerdung Maitreyas auf Erden verharren. Im Vergleich mit den Arhats des Longmian-Stils fällt ihre heitere, aber beinahe kindlich-naiv wirkende Erscheinung auf, die sich auch auf vielen Darstellungen der „Fünfhundert“ oder „Tausend Arhats“ in Japan beobachten lässt.
Diese humorvolle Form der Arhat-Darstellung wird einem Mönch namens Guanxiu [Guanxiu (chin.) 貫休 buddh. chin. Abt und Maler-Mönch (832–912); auch Chanyue 禅月 (jap. Zengetsu, „Meditationsmond“) genannt] (832–912) zugeschrieben, der auch als Chanyue [Guanxiu (chin.) 貫休 buddh. chin. Abt und Maler-Mönch (832–912); auch Chanyue 禅月 (jap. Zengetsu, „Meditationsmond“) genannt] (jap. Zengetsu) bekannt ist. In Japan spricht man daher vom Zengetsu-Stil (zengetsu-yō [zengetsu-yō (jap.) 禅月様 Stil der Arhat-Darstellung nach Zengetsu (→ Guanxiu)]).
Werk von Guanxiu (832–912). Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
Werk von Guanxiu (832–912). Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
Die Sammlung des Kaiserlichen Palastmuseums, Tōkyō, verfügt über eine Serie der Sechzehn Arhats, die Guanxiu zwischen 880 und 896 angefertigt haben soll. Er stützte sich dabei auf eigene Träume, in denen ihm die Arhats erschienen waren. Der hier abgebildete Arhat 15 zählt zu den kuriosesten Beispielen des Zengetsu Stils, während es sich bei Arhat 11, Rahula, angeblich um ein Selbstportrait des Künstlers handelt.23
Ein Bericht bekannter Maler von Yizhou aus dem Jahr 1004 charakterisiert Guanxius Stil folgendermaßen:
[Guanxiu] malte die Sechzehn Arhats mit dichten Brauen, großen Augen, starkem Kinn und dicker Nase, wie sie an Felsen oder Bäume gelehnt in den Bergen oder am Wasser saßen. Sie sahen aus wie Barbaren oder Inder. [...] Als ihn jemand nach dem Grund fragte, sagte er, sie seien ihm so im Traum erschienen [...]. Jeder fand dies höchst bemerkenswert.24
Zu den Neuerungen Guanxius zählte also einerseits die Betonung der indisch-exotischen Merkmale der Arhats, andererseits aber auch ihre Positionierung in der freien Natur, ansonsten ein Merkmal daoistischer Unsterblicher. Guanxiu, eher ein Literat und buddhistischer Würdenträger als ein professioneller Maler-Mönch, legte offenbar besonderen Wert darauf, die Arhats mit all ihren menschlichen Schwächen darzustellen und verband sie mit Attributen, die aus dem Korpus chinesischer Heiligenlegenden stammten. Longmians Panoptikum der menschlichen Kulturen ging also ein von Guanxiu geschaffenes Panoptikum menschlicher Charaktere voraus.
Guanxius Stil fand offenbar rasch Zustimmung. Schon im zehnten Jahrhundert wurden seine Arhats innerhalb der damaligen chinesischen Herrscher ausgetauscht, waren also als höchste Kunst anerkannt.25 Ihre Beliebtheit verdankte sich aber nicht allein der originellen Form der Darstellung. In der frühen Song [Song (chin.) 宋 chin. Herrschaftsdynastie, 960–1279]-Zeit galten sie außerdem als wundertätige Bilder, die in der Lage waren, den Regen zu kontrollieren. Aus diesem Grund wurden zahlreiche Kopien davon angefertigt, sodass wahrscheinlich auch die Serie im Kaiserpalast Tōkyō eine dieser Kopien darstellt.26
Es gibt aber auch andere Arhats des Zengetsu Stils, die sich entweder auf Guanxiu selbst oder zeitnahe Kopien zurückführen lassen:
Diese Serie ist maltechnisch ausgefeilter als die oben gezeigten Beispiele. In ihrer kompromisslosen Darstellung menschlicher Schwächen anhand einer einzigen Figur, ohne die Zuhilfenahme narrativer Elemente im Vorder- oder Hintergrund, zeigt sie jedoch ganz ähnliche inhaltliche Schwerpunkte wie die oben gezeigte Beispiele.
Diese Serie befindet sich heute im Kōdai-ji [Kōdai-ji (jap.) 高台寺 Tempel der Rinzai-Schule des Zen Buddhismus in Kyōto, 1606 errichtet] in Kyōto und wurde wahrscheinlich 1211 hierher gebracht. Sie stammt daher aus der südlichen Song-Zeit und wurde wahrscheinlich von unterschiedlichen chinesischen Meistern angefertigt, die jedoch Guanxius Motive kopierten oder imitierten.27
Selbst heute lassen sich chinesische Künstler wie Shao Fan [Shao Fan (chin.) 邵帆 1964–; chinesischer Maler und Designer] von den Arhats des Guanxiu inspirieren, nehmen sie dabei aber ganz aus ihrem religiösen Kontext heraus.
Die Arhats des Kaisers Qianlong
Im achtzehnten Jahrhundert fand der kunstsinnige Qing-Kaiser Qianlong [Qianlong (chin.) 乾隆 1711–1799; vierter Kaiser der Qing-Dynastie (r. 1735–1796); gilt als mächtigster und bedeutendster Kaiser seiner Dynastie] in Hangzhou ein Set von Arhats, das jenen Arhats von Guanxiu, die sich heute im Kaiserpalast Tōkyō befinden, offenbar sehr ähnlich war,28 und war davon so begeistert, dass er im Jahr 1764 Kopien davon in Steinstelen schnitzen und diese in mehreren Städten Chinas aufstellen ließ. Die folgenden Abbildungen sind Abriebe dieser Steinschnitte.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832–912). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18.Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832-912). Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832–912). Qing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). Cnina, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Qing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832-912). Quing-Zeiteian-Zeit Kamakura-Zeit Muromachi-Zeit Edo-Zeit Meiji-Zeit ...-->, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
Die grotesken Merkmale der Arhats sind in diesen Kopien besonders augenfällig, allerdings gegenüber den Originalen keinesfalls übertrieben, wie ein Vergleich mit der obigen Abbildung aus dem japanischen Kaiserpalast belegt.29 Es handelt sich also um kaiserlich sanktionierte Staatskunst, keinesfalls um eine volkstümliche Tradition.
Kaiser Qianlong verfasste sogar eigenhändige Lobgedichte für jeden einzelnen Arhat und ließ diese in die Abbildungen dazumeißeln. Jedes einzelne Bild enthält darüber hinaus die Informationen, die wir auch im Fazhuji oder im Butsuzō zui vorfinden, sowie Anmerkungen, die sich auf die (von diesen Texten abweichenden) Namen und Reihenfolgen der Arhats im tibetischen Buddhismus beziehen.
Japanische Beispiele
Werk von Itō Jakuchū (1716–1800). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.
In Japan setzt sich der Zengetsu-Stil vor allem in monochromen Tuschbildern durch, die hier am Beispiel einer Arhat Serie von Itō Jakuchū [Itō Jakuchū (jap.) 伊藤若冲 1716–1800; Edo-zeitl. Maler und Literat aus Kyōto; kein Mönch, aber dem Zen-Buddhismus nahe stehend] zu sehen sind. Die grotesken Züge der Arhats treten hier etwas zurück, aber die humorvolle Note und die Konzentration auf den charakterlichen Ausdruck einer Figur bleibt. Insgesamt gesehen war in Japan allerdings die narrative, „wundervoll-erhabene“ Darstellungsweise der Arhats im Stil des Ryūmin einflussreicher.30
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 19. Jh. Tokyo National Museum.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, um 1850. British Museum.
Obwohl die meisten Arhat-Darstellungen in einem buddhistischen Kontext entstanden, wandten sich auch einige ukiyo-e [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit]-Künstler — die in erster Linie kommerzielle Interessen verfolgten und allgemein unterhaltsame Themen wählten — dem Arhat-Genre zu. Sowohl Katsushika Hokusai [Katsushika Hokusai (jap.) 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] als auch Utagawa Kuniyoshi [Utagawa Kuniyoshi (jap.) 歌川国芳 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] scheinen von der Vorstellung fasziniert gewesen zu sein, dass die Arhats einen Drachen aus einer Bettelschale entsteigen lassen können.
Fünfhundert Arhats
Werk von Shōun Genkei (1648–1710). Edo-Zeit. Metropolitan Museum, New York.
In der Edo-Zeit war es oft mit sechzehn (oder seltener achtzehn) Arhats nicht mehr getan, man fertigte in vielen Tempel Gruppen von fünfhundert, tausend oder noch mehr Arhats an. Diese wurden zumeist in Stein gemeißelt und im Freien aufgestellt.31 Den Ausgangspunkt für den Kult der Fünfhundert Arhats bildete aber — zu mindest im Raum der Stadt Edo — die bildhauerische Einzelleistung eines Mönchs der frühen Edo-Zeit, der dem damals neuartigen Ōbaku [Ōbaku-shū (jap.) 黄檗宗 Dritte Hauptrichtung des jap. Zen]-Zen angehörte. Im Auftrag seines Meisters begab sich dieser Bildhauermönch namens Shōun Genkei [Shōun Genkei (jap.) 松雲元慶 1648–1710; Edo-zeitlicher Bildhauer-Mönch der Ōbaku-shū, v.a. für seine fünfhundert rakan bekannt] von Kyōto nach Edo und fertigte dort in der Öffentlichkeit lebensgroße, vergoldete Holzstatuen von Arhats an. Es handelte sich genau genommen um jene fünfhundert Buddha-Schüler, die einst der Predigt auf dem Geierberg (Grdhrakuta [Gṛdhrakūṭa (skt.) गृध्रकूट „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)]) gelauscht hatten.32 Nach und nach wurden Mitglieder der Tokugawa [Tokugawa (jap.) 徳川 Kriegerdynastie, die während der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603–1867) das Amt des Militärmachthabers (Shōgun) inne hatte.] Familie auf ihn aufmerksam und sponserten einen neuen Tempel im Osten der Stadt, wo Shōun sein Werk um das Jahr 1700 vollendete. Dieser Gohyaku Rakan-ji [Gohyaku Rakan-ji (jap.) 五百羅漢寺 Tempel der Fünfhundert Rakan (Buddha-Schüler); früher in Honjo, heute in Meguro, Tōkyō] wurde bald zu einer Hauptsehenswürdigkeit Edos. Allerdings fiel er schließlich dem Ansei-Erdbeben von 1855 zum Opfer und wurde, bedingt durch die bald folgende Meiji-Restauration nicht mehr neu aufgebaut. Im frühen 20. Jahrhundert entstand dann in Meguro, am entgegengesetzten Ende der Stadt, ein gleichnamiger Tempel, wo heute etwa die Hälfte der von Shōun geschaffenen Statuen in modernem Ambiente zu bewundern sind.
Edo-Zeit, 1782–1825. Yuichi Momma, flickr, 2011.
Edo-Zeit, 1782–1825. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri (fg2), 2009.
Edo-Zeit, 1782–1825. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri (fg2), 2009.
Eine weitere bekannte Fünfhundert-Arhat-Gruppe befindet sich im Kita-in [Kita-in (jap.) 喜多院 Tendai-Tempel in Kawagoe in der Präfektur Saitama, 830 errichtet], einem Tendai-Tempel in Kawagoe nördlich von Tōkyō. Die Statuen stammen aus der Zeit um 1800. Hier geht es nicht mehr darum, die Arhats beim Lauschen einer Predigt darzustellen. Man hat eher das Gefühl, dass das Sujet dem Künstler die Möglichkeit bot, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen. Andererseits haben diese Arhats auch viele Gemeinsamkeiten mit den wesentlich älteren Stein-Arhats aus Hangzhou (s.o.). Stilistisch zählen die steinernen Arhats eher zu den humorvollen, die bemalten eher zu den erhabenen, aber ähnlich wie im Butsuzō zui verschwinden die Stilgrenzen in diesen eher volkstümlichen Darstellungen.
Edo-Zeit. Tanaka Jūyō, flickr, 2010.
Der Arhat-Prototyp: Pindola
Nara-Zeit, 8. Jh. Fashion Press, 2019.
Pindola [Piṇḍola (skt.) पिण्डोल bekannter Vertreter der Arhats (buddhistischer Heiliger) (jap. Binzuru 賓頭盧)] (jap. auch Binzuru [Binzuru (jap.) 賓頭盧 Skt. Pindola, ein Schüler Buddhas; auch: Bindora Baradaja (Pindola Bhāradvāja); prototypischer Arhat]) — der erste in der Liste der Sechzehn Arhats — ist in der Welt des ostasiatischen Buddhismus wahrscheinlich der bekannteste und beliebteste Arhat. Er besitzt überdies ein langes „Vorleben“ als Gestalt in der indischen Mythologie. Dort tritt er u.a. als ein Weiser auf, der den Ayurveda, also das traditionelle indische Wissen über Medizin, von Indra [Indra (skt.) इन्द्र hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)] übermittelt bekommt. Dadurch erlangt er selbst Unsterblichkeit.33
Im indischen Buddhismus taucht Pindola Bhāradvāja als ein Brahmane auf, der zum Schüler des Buddha Shakyamuni [Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)] wird. Er besitzt sowohl übernatürliche Kräfte als auch charakterliche Schwächen. Durch die Begegnung mit dem Buddha überwindet er seine Schwächen und erfährt die Erleuchtung (Arhatschaft). Damit kann er als Prototyp der gesamten Arhat-Klasse angesehen werden, wie u.a. der Indologe John Strong [Strong, John (west.) 1948-; US-amerikanischer Indologe und Buddhismuskundler] in einem aufschlussreichen Artikel (Strong 1979) dargelegt hat. Pindolas Stärken und Schwächen, die im folgenden genauer beschrieben sind, wurden später auch anderen Arhats zugeschrieben.
Pindolas Stärken
Lange Jahre nach dem Tod des Buddha, zur Zeit des buddhistischen Königs Ashoka [Aśoka (skt.) अशोक „Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)], soll Pindola noch immer als Oberhaupt der Mönchsgemeinde fungiert haben, doch ist er zumeist unsichtbar und geht seine eigenen Wege. Anlässlich einer großen, von Ashoka veranstalteten Zeremonie zeigt er sich jedoch als uralter Greis und beeindruckt den König unter anderem durch seine weißen Augenbrauen, die seine Augen überdecken. Er erzählt dem König, wie dieser in einem früheren Leben mit dem Buddha zusammentraf und dank dieser Begegnung zum mächtigsten Herrscher des Landes wurde. Der König unterstützt die Buddhisten daraufhin umso mehr. Die Legende erinnert an die Geschichte eines anderen Arhats, Nagasena (Arhat 12), der mit dem hellenistischen König Menander (skt. Mirinda, r. ca. 160–130 v.u.Z.) zusammentrifft und ihn im Zuge eines Rededuells durch eine bildhafte Erklärung der buddhistischen Lehre zum Buddha Dharma bekehrt. Beide Arhats spielen als gelehrteste Vertreter der jeweiligen Mönchsgemeinde eine entscheidende Rolle, um den Herrscher für den Buddhismus zu gewinnen.
Ein weiterer Legendenstrang verbindet Pindola mit einem Löwen und erklärt ihn zum „größten Löwenbrüller“. Durch dieses Löwengebrüll stellte er, so eine Quelle, seine Erleuchtung unter Beweis.34 Diese Episode erklärt wahrscheinlich auch Pindolas spätere Beliebtheit im Zen. Auch in chinesischen Legenden berühmter Mönche tritt Pindola häufig auf. Hier ist es seine Rolle, Mönchen dabei zu helfen, innere Zweifel zu überwinden.
Pindolas Schwächen
Der Name Pindola selbst scheint die Bedeutung „Bettler“ (in einer eher negativen Konnotation) zu besitzen und mit einem ihm zugeschriebenen Hang zur Gefräßigkeit in Verbindung zu stehen. Pindola ist jedoch dank der Begegnung mit Buddha in der Lage, diese Schwäche zu überwinden. Andere Legenden schreiben ihm eine besondere Fähigkeit zu, potenzielle Wohltäter zu großzügigen Spenden anzuregen. Er wird daher auch häufig mit einer großen Bettelschale dargestellt.35 Doch sind Geiz und/oder Gefräßigkeit auch immer wieder genannte Gründe, warum Pindola selbst nicht ins Nirvana [Nirvāṇa (skt.) निर्वाण „Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)] eingehen konnte.
Die berühmteste „Schwäche“ Pindolas offenbart zugleich eine weitere seiner Stärken: Er beeindruckt nämlich einen reichen Laien durch Zurschaustellung magischer Künste. Ein derart billige Effekthascherei ist dem Buddha jedoch gar nicht recht. In einer anderen Geschichte schleppt Pindola unbeabsichtigt einen ganzen Berg mit sich, weil er darin irrtümlich eine Nadel hat stecken lassen, die noch durch einen Faden mit seinem Gewand verbunden ist. Als er den Irrtum bemerkt und den Berg an seinen ursprünglichen Platz zurück schleudert, verursacht er dadurch die Fehlgeburt einer zufälligen Zeugin seines Tuns. Wieder ist Buddha erzürnt über solch achtlose Anwendung übernatürlicher Kräfte. Aus diesen Geschichten erklärt sich das Mönchsgebot, übersinnliche Fähigkeiten nicht vor Laien zur Schau zu stellen. (Das Verbot findet sich tatsächlich in zahlreichen Ordensregeln, während es zugleich in vielen anderen buddhistischen Legenden von wundertätigen Mönchen ganz offensichtlich übergangen wird.)
Aufgrund derartiger „Schwächen“ muss Pindola, trotz seiner Arhatschaft, seinen Eintritt ins Nirvana bis zum Erscheinen Maitreyas [Maitreya (skt.) मैत्रेय „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)] (also dem Ende des derzeitigen Weltzeitalters) verzögern. In der Zwischenzeit verweilt er als Beschützer von Mönchen und frommen Laien auf Erden, wobei er allerdings seinen eigentlichen Wohnort im (den Menschen unzugänglichen) Kontinent des Westens hat und nur gelegentlich die Welt der Menschen durchstreift.36 Er folgt somit quasi dem Bodhisattva [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)]-Ideal des Mitgefühls mit unerleuchteten Wesen, doch tut er dies unfreiwillig und daher nicht mit der gleichen Souveränität. Vielleicht entspringt diese Darstellung, wie John Strong vermutet, auch einer Kritik des Theravada am Mahayana Verständnis des Bodhisattvas.37 Innerhalb des Mahayana Buddhismus erhält Pindola aber aufgrund seiner Schwächen auch eine gewisse Menschlichkeit, die u.a. in den Arhat-Karikaturen zum Ausdruck kommt. Genau diese Menschlichkeit scheint auch die Grundlage der Popularität des Arhat-Glaubens darzustellen.
Ehrengast in Badehäusern und Speisesälen
Edo-Zeit. Mazimilian, flickr, 2006.
Aus den Pindola-Legenden leitete sich eine rituelle Tradition ab, die vor allem in China und Japan Verbreitung fand: Die Einladung Pindolas. Diese stellte unter anderem eine rituelle Vorbereitung für Bäder im Kloster dar. Auch hielt man in vielen Klöstern den Ehrensitz des Speisesaals für Pindola frei und servierte ihm Mahlzeiten in einer Opferschale. Ausgehend von der erwähnten Zeremonie des buddhistischen Königs Ashoka hoffte man, dass Pindola zumindest in unsichtbarer Form an den Mahlzeiten teilnahm. Konnten dann Spuren seiner Anwesenheit festgestellt werden (ein eingedrücktes Kissen oder ein Fußabdruck), so wusste man, dass die rituelle Routine des Klosters korrekt durchgeführt worden war.38 Offenbar wurden zum Teil auch Statuen des Pindola wie ein Tempelabt (jōza) verehrt und mit Nahrungsopfern versorgt.39 Im China der Song-Zeit gab es hingegen unregelmäßig stattfindende Feste, bei denen alle sechzehn Arhats mit Speiseopfern bedacht wurden. Einem Bericht des japanischen China-Pilgers Jōjin [Jōjin (jap.) 成尋 1011–1081; Mönch der Tendai-shū, u.a. für seinen Reisebericht aus China (1072) bekannt; erhielt vom chin. Kaiser nach einem erfolgreichen Regenbittritus den Ehrennamen Zenne Daishi 善慧大師 und blieb bis zu seinem Tod in China] aus dem Jahr 1072 ist zu entnehmen, dass es sich um ein ganztägiges Ereignis handelte, während dessen das ganze Kloster in ausgelassener Feierstimmung war.40
Vorlage:Sidebox3 In Japan erhielt Pindola/Binzuru außerdem heilende Kräfte zugesprochen, die auch von Laien in Anspruch genommen wurden. Im Eingangsbereich vieler Tempel findet man Binzuru daher als „Streichelbuddha“ (nadebotoke [nadebotoke (jap.) 撫仏 wtl. „Streichelbuddha“; buddh. Figur, die von den Gläubigen zwecks Heilung, Abwehr von Krankheit, o.ä. berührt wird]), der allen Glück bringen soll, die ihn berühren.41 Obwohl der Brauch in jüngerer Zeit aus hygienischen Gründen zurück gedrängt wurde, gilt es immer noch als heilsam, Statuen des Binzuru an der Stelle zu reiben, an der man selbst kuriert werden möchte. Ein berühmtes Beispiel dieses Brauchs ist die Statue des Binzuru-sama, die heute vor der Halle des Großen Buddha im Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel], Nara, steht und deutliche Spuren des Abriebs trägt.
Vergleicht man die erwähnten Legenden mit der Arhat-Ikonographie in China und Japan, so erkennt man, dass viele Pindola Legenden auf andere Arhats übertragen wurden, dass er sich also quasi in eine ganze Gruppe von Arhats aufspaltete. Sicher kamen später auch weitere Legenden hinzu, doch es scheint plausibel, dass die Figur des Pindola als Prototyp für die spätere Arhat-Ikonographie und Ikonologie herangezogen wurde.
Arhats und Bodhisattvas
Nara-Zeit, 8. Jh. Bildquelle: Kita Naoko, Picasa.
Im Unterschied zu den Bodhisattvas wurden die Arhats besonders im Mahayana Buddhismus zu einem Abbild des Mönchsstands selbst, an denen sich nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen des Klosterwesens darstellen ließen. Die Arhat-Ikonographie eröffnete damit einen Raum für Humor, Spott und Karikatur. Gleichzeitig fand offenbar auch die „wohlwollende Kritik“ des Mahayana am alten, traditionalistischen Buddhismus (Hinayana [[[glossar:hinayana|]] () ]) Ausdruck in den gelegentlich grotesk überzeichneten exotischen Merkmalen einzelner Arhats, die sich oft durch übertriebene Gefühlsausbrüche auszeichnen. Letzteres wird anhand eines Vergleichs von Arhat- und Bodhisattva-Darstellungen beim Ableben Buddas (nehanzu [nehanzu (jap.) 涅槃図 Gemalte Darstellung Buddhas nach dem Tode]) deutlich sichtbar, wo die Bodhisattvas, obwohl traurig, nicht die Contenance verlieren, während die Arhats ihrer Verzweiflung laut schreiend und sich an die Brust schlagend Ausdruck verleihen.
Trotz oder gerade wegen ihrer Nicht-Perfektheit wurden die Arhats aber immer auch als Rollenvorbilder der Mönche angesehen und verehrt. In dieser ambivalenten Funktion erinnern sie stark an den legendären Patriarchen des Zen Buddhismus, Bodhidharma [Bodhidharma (skt.) बोधिधर्म legendärer buddh. Mönch aus Indien, in China aktiv; gilt als Begründer des Chan (Zen) Buddhismus (jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨)] (s. Sidepage), den man manchmal ja tatsächlich in der Gruppe der Sechzehn Arhat zu erkennen meint, oder an den Bettelmönch Budai [Budai (chin.) 布袋 chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei] (Hotei), der unerkannt die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht hat.
Heian-Zeit, 1086. Kokuhō Butsu nehanzu: Ōtoku sannen mei. Kōyasan Reihōkan 2000, S. 48–49.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Charles Muller (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: T 2030; s. a. JAANUS.
- ↑ Das Butsuzō zui wurde erstmals 1690 gedruckt. Die vorliegenden Abbildungen stammen aus der erweiterten Fassung von 1783, die von Tosa Hidenobu illustriert wurde.
- ↑ Die hier angegebenen Lesungen der Namen folgen der elektronischen Taishō-Fassung des Fazhuji (SAT). Abweichungen im Butsuzō zui sind in Fußnoten angemerkt.
- ↑ Hier: Batsuradaja Sonja 跋囉惰闍 尊者; in Japan besser bekannt als Binzuru Sonja 賓頭盧 尊者.
- ↑ Hier: Kyadakabasha Sonja.
- ↑ Hier: Daka Barida Sonja 諾迦跋釐堕 尊者
- ↑ Hier Dakora Sonja. Im Mahabharata, einem mythologischen indischen Epos, tritt ein Nakula als gefeierter Krieger auf (Puranic Encyclopedia, S. 517–518).
- ↑ Ein Cousin des Buddha (Watters, S. 338). Eine Figur namens Bhadra spielte außerdem eine Rolle im ersten Schisma innerhalb der buddhistischen Gemeinde, in dem es um die Eigenschaften eines Arhats ging. Bhadra nannte fünf Punkte, in denen ein Arhat gegenüber einem Buddha „menschliche Schwächen“ zeigt (Joo 2007, S. 29).
- ↑ Hier: Kari Sonja 迦哩 尊者; Lehrer von König Bimbisara (Watters 1898, S. 339).
- ↑ Hier: Buttara Sonja 弗多羅 尊者.
- ↑ Hier: Handaka Sonja 半諾迦 尊者; älterer Bruder von Arhat 16; der Wohnort dieses Arhats ist das Plateau des Weltenbergs Meru, der Tsushita Himmel, wo sich auch der Buddha der Zukunft, Maitreya aufhalten soll.
- ↑ Sohn des historischen Buddhas.
- ↑ Lehrer des Königs Mirinda (Menander).
- ↑ Ajita tritt u.a. als Prinz im Lotos-Sutra auf und wird dort als Inkarnation Maitreyas ausgegeben.
- ↑ Wtl. kleiner Panthaka, Bruder von 10; laut frühen Legenden zunächst besonders einfältig dargestellt, fand er Erleuchtung bei der Meditation über das Kehren mit einem Besen, und wandelte sich zum „Intellektuellen“ (Watters, S. 343–344).
- ↑ Diese Bezeichnung geht auf den Kunsthistoriker Taki Seiichi (1910) zurück (Joo 2007, S. 105). Es sind allerdings sowohl in China als auch in Japan ältere Beispiele eines erhaben-wundertätigen Rakan-Typs bekannt, etwa die zum Staatsschatz erklärten Rakans aus der Heian-Zeit (11. Jh.) des Shōjuraigō-ji in Ōtsu, heute im Besitz des Japanischen Nationalmuseums (e-museum). Der erhabene oder auch narrative Stil lässt sich möglicherweise auf Zhang Xuan zurückführen, einen Zeitgenossen des unten erwähnten Guanxiu (Joo 2007, S. 92ff.). Noch im neunzehnten Jahrhundert galten Ryōzens Arhats im übrigen als chinesisches Erzeugnis (Freer/Sackler, Smithonian Insitution).
- ↑ Die Bibliothek der Komazawa Universität, eine buddhistische Privatuniversität in Tōkyō, besitzt ein Set von farbigen Arhat Grafiken, das ebenfalls aus dem Tōfuku-ji stammt und Ryōzen als Vorlage gedient haben könnten oder eine Kopie seiner Arhats darstellen (http://www.komazawa-u.ac.jp/cms/issatsu/issatsu_1101/ [2013/9/19]). Ein weiteres fast identisches Set ist im Besitz des Tennei-ji in Fukuchiyama bei Kyōto (s. Fukuchiyama-shi shitei bunkazai). Teilweise Übereinstimmungen finden sich auch mit einem Set des Nationalmuseums Tōkyō aus der Nanbokuchō-Zeit (14. Jh.).
- ↑ Faure 1996, S. 90–91.
- ↑ In Ryōzens Set sind Namen und sogar die Nummerierungen der Arhats auf jedem Bild verzeichnet und entsprechen, ebenso wie das Butsuzō zui, weitgehend dem Fazhuji aus dem siebenten Jahrhundert. Leider ist die hier vorgestellte Arhat-Gruppe von Ryōzen aus der Sammlung Freer nicht ganz vollständig, es fehlen Pindola (1), Subinda (4), Angaja (13) und Vanavasin (14). Sie wurden daher der Vollständigkeit halber durch Exemplare aus der Komazawa Bibliothek ergänzt.
- ↑ In einer chinesischen Eulogie aus dem 12. Jh., in der die Macht der Arhats über den Regen besungen wird, wird ein Arhat sogar als „gentleman of azure colored eyes“ angesprochen (Joo 2009, S. 107).
- ↑ Dieser Unterschied wurde bereits in frühen chinesischen Kunstkatalogen hervorgehoben. (Joo 2007, S. 72)
- ↑ In diesem Fall sind es Achtzehn Arhats, die sich nur durch die zwei letzten von den Sechzehn unterscheiden. Während die Achtzehn im chinesischen Buddhismus zum Standard wurden, blieb man in Japan meistens den Sechzehn treu.
- ↑ Eine Legende erklärt dies damit, dass in Guanxius Traum zu seinem Erstaunen nur 15 Arhats auftraten, die ihm erklärten, er selbst sähe wie der sechzehnte aus (de Visser 1923, S. 110–111).
- ↑ Nach Joo 2007, S. 85.
- ↑ Pearce 2003; Joo 2007, S. 87
- ↑ Takasaki 1985, S. 39.
- ↑ Takasaki 1985, S. 43.
- ↑ Wie u.a. ein kaiserlicher Kunstkatalog aus dem achtzehnten Jahrhundert berichtet, wurden die sechzehn Arhat-Portraits, die auch Kaiser Qianlong zu Gesicht bekam, im Tempel Shengyin in Hangzhou angefertigt und aufbewahrt. Dieser Tempel wurde jedoch Mitte des neunzehnten Jahrhunderts zerstört, sodass man annehmen muss, dass auch Guanxius Originale verschollen sind. (Pearce 2003; s.a. Harvard Library.)
- ↑ Die „Originale“ aus dem japanischen Kaiserpalast sind in Nihon no bijutsu 234 (S. 6 und 40–42) vollständig wiedergegeben, allerdings lediglich in schlechten schwarz-weiß Reproduktionen. Dennoch lässt sich erkennen, dass sowohl die Charakteristika als die Reihenfolge der Arhats fast vollständig übereinstimmen (Ausnahme Arhats 5 und 6).
- ↑ Takasaki 1985, S. 82
- ↑ Viele dieser einfachen Stein-Arhats fielen in der Zeit der Meiji-Restauration (1868) den damals aufflackernden anti-buddhistischen Ausschreitungen zum Opfer und wurden regelrecht geköpft. Wo sie heute noch zu sehen sind, wurden diese Statuen aber einigermaßen renoviert und die Köpfe wieder angeklebt.
- ↑ Diese Predigtsituation mit „fünfhundert Schülern” wird u.a. im Lotos Sutra ausführlich beschrieben.
- ↑ Die Caraka Samhita („Sammlung des Caraka“), in der der Ayurveda im 2. Jh. u.Z. schriftlich niedergelegt wurde, beschreibt ihre eigene Entstehungsgeschichte und die Rolle des Bhāradvāja in der Vorrede (R.K. Sharma [Ü.], Caraka Samhita, vol. 1. Varanasi: Chowkamba Sanskrit Series Office, 1992, S. 21–22).
- ↑ Strong 1979, S. 69.
- ↑ Strong 1979, S. 61ff.
- ↑ Strong 1979, S. 76ff.
- ↑ Strong 1979, S. 78.
- ↑ Strong 1979, S. 79ff.
- ↑ Dieser Brauch wurde von Saichō mit Klöstern assoziiert, die dem Kleinen Fahrzeug des Buddhismus (Hinayana [Hīnayāna (skt.) हीनयान „Kleines Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. Shōjō 小乗)]) nahe standen. Groner 1984, S. 140.
- ↑ Joo 2009, 97–101.
- ↑ Ein ähnlicher Brauch findet sich schon im China des 12. Jhs. Hier rieben Frauen den Bauch eines Arhats (oder Budais) in der Hoffnung, einen Sohn zu gebären (Joo 2007, S. 256).
Internetquellen
- Puranic Encyclopedia, Open Library. (Online verion von Vettam Mani, Puranic encyclopaedia: A comprehensive dictionary with special reference to the epic and Puranic literature. Dheli, 1975.)
- Eighteen Lohan, The Temple Guy
- Theravada Saints in Japanese Buddhism, Mark Schumacher
- Juuroku rakan, JAANUS
- The SAT Daizōkyō Text Database: the full text of 85 volumes of Taishō Shinshū Daizōkyō (Taisho Tripitaka)
- Digital Dictionary of Buddhism, Charles Muller
Literatur
- Nihon no bijutsu 234, 1985. [Kunsthistorische Zeitschrift.]
Bilder
- ^ Arhat (Pindola Bharadvaja), eine Miniaturpagode mit Buddhafigur hochhaltend. Sitzt auf einem Felsen, im Hintergrund Meer.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Kanakavatsa) mit Fliegenwedel (hossu), mit den Fingern schnippend. In Begleitung eines chinesischen weltlichen Würdenträgers.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Kanaka Bharadvāja), mit Gebetskette auf dem Stuhl eines Klosterabts, begleitet von einem dreiäugigen Dämon.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Sobinda) mit vajra und Vajra-Glocke (in Ausübung eines esoterischen Rituals), in Begleitung eines Königs oder Generals in prunkvollem Gewand (Rüstung?). Der Begleiter ist von einem grünlichen Flammenkranz umgeben.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Nakula) als Asket mit Fächer, in Begleitung eines jungen Mönchs. Im Hintergrund Mandarinenten.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Bhadra), als greiser Klosterabt mit ringförmiger Gebetskette. Im Hintergrund Blumenvase und Gefäß für Räucherstäbchen. Eine von zwei Figuren der Serie ohne Begleiter.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Kālika) im halben Meditationssitz auf einem Felsen, einen gezähmten Tiger streichelnd. Im Hintergrund eine Kiefer.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Vajraputra) als kräftiger Mann, einen zahmen Drachen streichelnd. Im Hintergrund Wolken.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat Jīvaka, als Klosterabt mit Fliegenwedel (hossu). Bekommt von einer himmlischen Schönheit Pfirsiche (ein daoistisches Symbol der Langlebigkeit) serviert.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Panthaka), nur mit einem kesa bekleidet, mit Rauchopfergefäß. Ein Mönchsdiener platziert Blumen vor dem Arhat. (In einer ansonsten identischen Parallelserie ist dieser Arhat mit Arhat 14 vertauscht. S. Komazawa University Library.)
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Rahūla), mit hochgezogenem Bein (Pose der Gelassenheit) auf einem Felsen sitzend; bekommt von einer Gemse (Hirsch?) eine Blume dargereicht. Vom Typus her entspricht dieser Arhat als einziger in dieser Serie einem Han-Chinesen, während er altersmäßig zu den jüngsten zählt.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Angaja) auf einem Felsen, mit aufgestelltem Bein (Haltung der Gelassenheit), sich einem weißen Löwen zuwendend. Im Hintergrund goldene Wolken.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Nāgasena), eine Schriftrolle lesend. Mit dunkler Haut, auch der Diener mit Kraushaar wirkt indisch oder afrikanisch. Im Hintergrund ein Bananenbaum.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Vanavāsin) als Wanderasket mit dunkler Haut und langen Fingernägeln, auf einen Stock gestützt. Zur Seite gedreht. Ein Diener rückt einen Schemel vor seinen Hocker. Daneben ein Tisch mit eingewickelter Bettelschale und Blumenvase.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Ajita) auf einem Felsen, mit Edelstein in der Hand. Ein betagter Verehrer in chinesischer Tracht hat ihm den Stein überreicht (oder ist bereit, ihn in Empfang zu nehmen). Im Hintergrund ein Baum.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Cūda Panthaka) mit Kapuze, in einer Höhle meditierend (Meditationsmudra). Europide Gesichtszüge. Das Motiv erinnert an Darstellungen des Zen-Patriarchen Bodhidharma.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Panthaka oder Vanavāsin). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 10 von Ryōzen.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library. - ^ Arhat (Jivaka). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 9 von Ryōzen.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library. - ^ Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel) in Hangzhou. Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009. - ^ Arhat 15 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764).
Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) entstand diese Serie zwischen 880 und 896. Guanxiu fertigte laut einer Inschrift auf Bild 11 die ersten zehn Portraits im Tempel 和安寺 an, wo er auch zum Mönch ausgebildet worden war. Die Serie wurde bald darauf von 景昭 zum Tempel 懐玉山 in 信州 gebracht und dort aufbewahrt.
Werk von Guanxiu (832–912). Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6.
- ^ Arhat 11 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764).
Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) hinterließ Guanxiu auf diesem Bild eine Inschrift, wonach diese Serie zwischen 880 und 896 entstand. Rakan 11 ist Rahula, der einzige Sohn des historischen Budda. Das Portrait, das gegenüber den anderen der gleichen Serie weniger grotesk wirkt, wird traditionellerweise als Selbstportrait des Künstlers gedeutet.
Werk von Guanxiu (832–912). Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6. - ^ Arhat, der sich mit einem Rückenkratzer (in Japan existiert dafür der Ausdruck „Hand des Enkels“) den Rücken kratzt. Nach der angegebenen Quelle (ein taiwanesischer Blog) Arhat 8. Kopie eines Werks des chinesischen Arhat-Malers Guanxiu.
Werk von Guanxiu (Vorlage). Kamakura-Zeit. Bildquelle: 圖博館. - ^ Arhat mit knorrigem Stock, betend. In Mönchstracht auf einem Stuhl aus unbehandeltem Holz sitzend. Mit ausgeprägter Nase und starker Körperbehaarung. Nach der angegebenen Quelle — ein taiwanesischer Blog — Arhat 4.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832–912). Kamakura-Zeit. 圖博館, Blog. - ^ Arhat nach dem Vorbild von Guanxiu in modernem Ambiente und ohne buddhistische Attribute aber mit den klassischen Körpermerkmalen, interpretiert vom zeitgenössischen Künstler Shao Fan.
Werk von Shao Fan (1964–). 2011. MAK, Georg Mayer. - ^ Arhat Angaja, in einem Buch (mit indischer Schrift) lesend, mit Gebetskette und knorrigem Stock. Namen und Nummer nach dem Fazhuji; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Angiraja, Rang 1.“
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. - ^ ArhatAjita, ein Bein hochziehend, schmerzvoller Ausdruck, lange Brauen. Namen und Nummer nach dem Fazhuji; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 2.“
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. - ^ Alter Arhat mit den klassischen, überlangen Brauen.
Werk von Itō Jakuchū (1716–1800). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Rakan jakuchu knie.jpg
- ^ Ein Arhat lässt eine Gewitterwolke aus seiner Bettelschale aufsteigen (in der sich wohl ein Drache befindet).
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 19. Jh. Tokyo National Museum. - ^ Arhat, mit dem Finger den kleinen Drachen reizend, der eben in einer Wolke aus seiner Schale entstiegen ist.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, um 1850. British Museum. - ^ Ein Exemplar aus der Serie von fünfhundert lebensgroßen Arhats (rakan), mit denen der Bildhauer Shōun Genkei um das Jahr 1690 einen neuen rakan-Boom in Edo auslöste. Sein Ensemble erhielt einen eigenen Tempel im Osten der Stadt und entwickelte sich rasch zu einer Hauptsehenswürdigkeit. Der Tempel wurde allerdings in der Meiji-Zeit zerstört und umgesiedelt, wobei viele Statuen verloren gingen. Heute sind etwa die Hälfte der Statuen in einer modernen Ausstellungshalle des Tempels Gohyaku Rakan-ji in Meguro, Tokyo zu sehen.
Werk von Shōun Genkei (1648–1710). Edo-Zeit. Metropolitan Museum, New York. - ^ Bei genauer Betrachtung erkennt man bei beiden Arhat-Figuren „Narben“ im Hals- und Brustbereich. Es sind Spuren der anti-buddhistischen Ausschreitungen in den ersten Jahren der Meiji-Zeit (ab 1868), in denen buddhistische Steinstatuen systematisch enthauptet wurden. Später wurden viele dieser Statuen wieder in Stand gesetzt.
Edo-Zeit, 1782–1825. Yuichi Momma, flickr, 2011. - ^ Skulptur eines veträumt dasitzenden Arhat
Edo-Zeit, 1782–1825. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri (fg2), 2009. - ^ Skulptur eines fröhlichen Arhats (jap. rakan)
Edo-Zeit, 1782–1825. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri (fg2), 2009. - ^ Halle der 500 Arhats des Hōon-ji in Morioka, Nordjapan. Die Halle wurde 1735 errichtet und 1858 erneuert. Im Mittelpunkt steht der Rushana Buddha des Kegon Sutras, umgeben von Zehn Schülern und den Sechzehn Arhats. Die Fünfhundert Arhats bilden das größere Gefolge des Buddhas. Die Statuen sind z.T. älter als die Halle und stammen aus der Kyōto-Region.
Edo-Zeit. Tanaka Jūyō, flickr, 2010. - ^ Eines der ältesten realistischen Mönchsportraits, das in Japan hergestellt wurde. Den Quellen des Tempels Okadera zufolge handelt es sich um den Tempelgründer Gien, einen Mönch der Hossō Schule. Historiker nehmen jedoch an, dass eigentlich der indische Arhat Pindola (jap. Binzuru) dargestellt wurde, was unter anderem die exotischen Gesichtszüge der Figur erklären würde. In jedem Fall besteht zwischen dem Realismus der Mönchsportraits und der Arhat-Darstellungen eine enge kunsthistorische Verbindung.
Nara-Zeit, 8. Jh. Fashion Press, 2019. - ^ Der berühmte Binzuru (Pindola) des Tōdaiji in Nara, ein überlebensgroßer Arhat, der als wundertätige Statue gilt und daher arg abgegriffen ist. Das Gewand, das in Japan allen volkstümlichen Heiligenfiguren angezogen wird, schützt ihn wohl auch vor weiterem Schaden.
Edo-Zeit. Mazimilian, flickr, 2006. - ^ Zwei Schüler Buddhas (Arhats) in Verzweiflung über Buddhas Tod. Aus einer Darstellung von Buddhas Eintritt ins Nirvana (nehanzu), die sich im untersten Geschoß der Gojū-Pagode des Hōryū-ji befindet. Insgesamt sind zehn Figuren auf diese Weise dargestellt. Es handelt sich also um die Gruppe der Zehn Buddha Schüler, die den Arhats zuzurechnen sind. Die Gruppe ist auch als nakibotoke, „weinende Buddhas“ bekannt.
Nara-Zeit, 8. Jh. Bildquelle: Kita Naoko, Picasa. - ^ Detail aus einem Butsu nehanzu, einem Bild von Buddhas Sterbeszene (s. Ikonographie/Shaka). Die Namen der beiden dargestellten Jünger (jap. Ribata 離波多 und Kuchira 倶絺羅) sind dem Bild beigefügt. Im Gegensatz zu den ebenfalls anwesenden Bodhisattvas, sind sie nicht im Stande, ihre Gefühle zu unterdrücken, und werden von Trauer übermannt.
Heian-Zeit, 1086. Kokuhō Butsu nehanzu: Ōtoku sannen mei. Kōyasan Reihōkan 2000, S. 48–49.
Glossar
- Bodhidharma (skt.) बोधिधर्म ^ legendärer buddh. Mönch aus Indien, in China aktiv; gilt als Begründer des Chan (Zen) Buddhismus (jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨)
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Budai (chin.) 布袋 ^ chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei
- Butsuzō zui 仏像図彙 ^ buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783.
- Dōgen Kigen 道元希玄 ^ 1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen.
- Gohyaku Rakan-ji 五百羅漢寺 ^ Tempel der Fünfhundert Rakan (Buddha-Schüler); früher in Honjo, heute in Meguro, Tōkyō
- Gṛdhrakūṭa (skt.) गृध्रकूट ^ „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)
- Itō Jakuchū 伊藤若冲 ^ 1716–1800; Edo-zeitl. Maler und Literat aus Kyōto; kein Mönch, aber dem Zen-Buddhismus nahe stehend
- Jōjin 成尋 ^ 1011–1081; Mönch der Tendai-shū, u.a. für seinen Reisebericht aus China (1072) bekannt; erhielt vom chin. Kaiser nach einem erfolgreichen Regenbittritus den Ehrennamen Zenne Daishi 善慧大師 und blieb bis zu seinem Tod in China
- Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Lingyin Si (chin.) 靈隐寺 ^ Chan Tempel in Hangzhou, südwestl. von Shanghai; gegr. 328; wtl. Tempel des ruhenden Geistes; u.a. bekannt für zahlreiche Felsskulpturen
- Meiji Ishin 明治維新 ^ Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
- Menander I. (west.) ^ r. 165?–130? v.u.Z.; indo-griechischer König, auch König Menandros, skt. Mirinda
- nadebotoke 撫仏 ^ wtl. „Streichelbuddha“; buddh. Figur, die von den Gläubigen zwecks Heilung, Abwehr von Krankheit, o.ä. berührt wird
- Piṇḍola Bhāradvāja (skt.) पिण्डोल भारद्वाज ^ bekanntester Vertreter der Arhats, besser bekannt als Pindola (jap. Binzuru 賓頭盧 oder Bindora Baradaja 賓度羅跋羅惰闍)
- Rinzai-shū 臨濟宗 ^ Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
- Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
- Shōun Genkei 松雲元慶 ^ 1648–1710; Edo-zeitlicher Bildhauer-Mönch der Ōbaku-shū, v.a. für seine fünfhundert rakan bekannt
- Strong, John (west.) ^ 1948-; US-amerikanischer Indologe und Buddhismuskundler
- Theravāda (pali) थेरवाद ^ „Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
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- Künstler-Glossar
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- Literatur
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„Arhats in China und Japan.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001