Ikonographie/Gluecksgoetter/Daikoku
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Metamorphosen des Daikoku
Auf den obigen Bildern sieht man den Glücksgott
Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten
Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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in seiner gängigen Form: als einen sehr diesseitigen Gott des Wohlstands und Reichtums. In dieser Eigenschaft wurde er sogar auf einem der ersten modernen Geldscheine der
posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Zeit abgebildet. Daikoku, wtl. der „Große Schwarze“, verfügt aber auch über eine dunkle, geheimnisvolle Dimension, die sich vor allem auf älteren Abbildungen erschließt.
Wieso „groß und schwarz“?
Der links abgebildete Daikoku stammt aus dem
Tempel in Kyōto; der Name des Tempels leitet sich vom wunderwirkenden Wasserfall her (kiyomizu 清水 = „Reines Wasser“)
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in Kyoto und ist durch Hammer, Sack und Reisballen mit den gängigen ikonographischen Details dieses Glückgottes ausgestattet. Er verfügt zudem über das entsprechende Lächeln und den entsprechenden Leibesumfang. Seine schwarze Hautfarbe erinnert allerdings an den schrecklichen „Großen Schwarzen“ (skt. Mahakala), eine Gottheit des esoterischen Buddhismus, die vor allem in Indien und Tibet, aber auch in Japan verehrt wurde.
Analog zum „Großen Schwarzen“ aus Indien wird auch Daikoku für gewöhnlich mit den Zeichen für „groß“ 大 und „schwarz“ 黒 geschrieben. Sein häufiger Beiname (Daikoku)
Der Begriff „-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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kennzeichnet Daikoku zudem als Deva-Gottheit und deutet auf seinen indischen Ursprung hin.
Daneben existiert aber auch die Erklärung, dass Daikoku eine Erscheinungsform des einheimischen Gottes
mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes
Der Begriff „Ōkuninushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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sei. Der Zusammenhang wird dabei meist über den Gleichklang der beiden Namen hergestellt: die beiden ersten Zeichen des Namens Ō-kuni-nushi (大国主, wtl. „Groß-Land-Herr“) lassen sich sino-japanisch auch als dai-koku lesen. Darüber hinaus existiert eine mittelalterliche Legende, die den Ursprung der Daikoku Verehrung auf
767–822; Gründer des Tendai-Buddhismus; auch bekannt als Dengyō Daishi
Der Begriff „Saichō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, den Begründer des
Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Buddhismus, zurückführt. Saichō habe im Schrein des Ōkuninushi (Miwa Schrein) gebetet, worauf sich Ōkuninushi ihm „in Gestalt des Daikoku Tenshin“ offenbart hätte. Saichō hätte nach diesem Vorbild selbst eine Statue des Daikoku geschnitzt und als Schutzgott des Tendai Buddhismus verehrt. (Iyanaga 2002,S.547–548.)
Es gibt also verschiedene Hinweise, dass der heutige Daikoku aus einer Kombination des indischen Mahakala und des Ōkuninushi entstand.
Frühe Daikoku Darstellungen als einheimische Gottheit
Betrachtet man die ältesten Daikoku-Figuren aus der späteren
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit, so findet man eine eher derbe Gottheit, die weder die Züge eines Bodhisattvas noch die eines höfischen Adeligen (s. einheimische Kami), wie sie ansonsten in der religiösen Plastik vorherrschen, trägt. Die Figuren wirken eher bäuerlich. Dies hängt offenbar mit Daikokus Hauptaufgabe zusammen, die Küche eines buddhistischen Tempels und die darin gehorteten Nahrungsmittel zu beschützen.
Daikoku des Kongorin-ji (Shiga-ken), Heian-Zeit
Bild: Miho Museum [2010/8], Japan Die Abbildung oben zeigt die angeblich älteste Darstellung des japanischen Daikoku aus einem Tendai-Tempel in der Umgebung von Saichōs Klosterberg Hiei. Rüstung, Stab und vor allem die langen Ohren offenbaren einen starken Einfluss der buddhistischen Ikonographie. Dennoch verleihen die Mütze und die gedrungene Statur diesem Daikoku eine gewisse Bodenständigkeit. |
Daikoku des Kongorin-ji (Shiga-ken), Heian-Zeit
Bild: Miho Museum Japan |
Die frühesten Beispiele der Daikoku Ikonographie stammen aus dem Umfeld des Tendai Buddhismus. Sie wirken verhältnismäßig realistisch und tragen (noch?) nicht die paranormalen Attribute des Mahakala. Daikoku besitzt bereits die Tracht, die er auf moderneren Darstellungen trägt. Man beachte auch den Sack, der noch heute auf fast allen Darstellungen ein Erkennungsmerkmal des Daikoku darstellt.
Daikoku des Hōju-in, Berg Kōya, späte Kamakura-Zeit
Bild: Kōbō Daishi and the Sacred Treasures of Mount Kōya (2003), Abb. 31 |
Daikoku des Saidaiji, Nara
Kamakura Zeit |
Der gemalte Daikoku links aus der
Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)
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-Zeit (die älteste gemalte Version) erinnert nur durch ihre hervorquellenden Augen an die Wächtergottheiten des esoterischen Buddhismus, während sich in der Skulptur rechts bereits die humorvolle Ausstrahlung des späteren Glücksgottes andeutet. Beide Beispiele stammen aus dem Umfeld des
Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Buddhismus. Die Figur rechts ist im Besitz des Saidai-ji in
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, wo ein besonderer Daikoku-Kult durch den berühmten Mönch Eizon (1201–1290) belegt ist. Ähnlich wie (der Legende nach) Saichō unterhielt auch Eizon gute Beziehungen zum Miwa Schrein (südlich von Nara), wo die oben erwähnte Gottheit Ōkuninushi verehrt wird.
Offenbar bestand also sowohl im Tendai als auch im Shingon Buddhismus ein gewisses Interesses an der Gottheit des Miwa Schreins. Wie deren Verbindung mit dem Küchengott Daikoku zustande kam, ist für mich trotz der Homophonie der Namen nicht leicht nachvollziehbar. Es scheint aber auf jeden Fall plausibel, dass die Bedeutung Daikokus ab dem Zeitpunkt, wo er mit der wichtigen alten Gottheit Ōkuninushi identifiziert wurde, über seine Funktion als Wächter der Tempelküche hinaus ging. Möglicherweise erklärt dies auch die Tatsache, dass einer bäuerlichen Figur wie Daikoku bereits in früher Zeit bildliche Denkmäler gesetzt wurden. Für eine wirklich bedeutende Gestalt des Buddhismus waren in der Blütezeit der esoterischen Lehren aber zusätzliche Eigenschaften, wie sie der Namensvetter aus Indien bereit hielt, von Nöten.
Mahakala in Tibet und Japan
Mahakala, tibetische Darstellung, 17.Jh.
Mahakala, tibetische Darstellung, 19.Jh. |
In Tibet zählt der bereits erwähnte „Große Schwarze“ (Nag po chen po, skt. Mahakala) zu den populärsten Gottheiten (s. z.B. Kumar 2005) und wird, wie viele andere Gottheiten auch, zumeist als furchteinflößender, kriegerischer Dämon dargestellt. Die beiden Darstellungen rechts stammen aus dem Tibet des siebzehnten bzw. neunzehnten Jahrhunderts, gehen aber auf ältere ikongraphische Vorbilder zurück. Das untere Beispiel ist der ausgezeichneten online Kollektion tibetischer Kunst Himalayan Art entnommen, wo noch jede Menge ähnlicher Darstellungen zu finden sind. Auf dieser Seite findet sich zum dargestellten Motiv folgende ikonographische Beschreibung:
Mahakala, Vajra Panjarnata (Tibetan: dor je gur gyi gon po, English: the Great Black One, Lord of the Vajra Pavilion [or Canopy]): from the Vajra Panjara Tantra. Fiercely wrathful, black in colour with one face, large round eyes, flaming yellow hair and two hands he holds a curved knife in the right and a skullcup in the left - both held to the heart. Resting across the forearms is a 'gandhi' stick from which all other forms of Mahakala emanate. Adorned with a crown of five dry skulls, bone ornaments and a necklace of fifty freshly severed heads he wears a lower garment of tiger skin. Atop a corpse, circular disc of the sun and multi-coloured lotus he stands surrounded by the flames of pristine awareness. [...] Panjaranatha Mahakala arises from the Panjara (Pavilion, or canopy) Tantra for which he is the protector and guardian. [...]
Jeff Watt, Himalayan Art
Diese Mahakala Ikonographie ist auch im esoterischen Buddhismus Japans bekannt. Man findet sie vor allem auf Mandalas des „Makakara“ (jap. Aussprache von Mahakala), also auf Abbildungen einer eigenen spirituelllen Welt, in der Makakara im Mittelpunkt steht (Abb. unten). Die in diesen Mandalas abgebildete Gottheit geht ganz offensichtlich auf denselben ikonographischen Grundtypus zurück wie der indo-tibetische Mahakala. Die Totenschädel im Haar, die Schlangenkette und die Leichen von Menschen und Tieren in Mahakalas Händen finden sich hier wie da. Auch die mehrfachen Gesichter und die Elefantenhaut sind auf manchen tibetischen Darstellungen zu finden.
Die Abbildung entstammt dem Titelblatt des Buches Ishin. Chūsei Nihon no mikkyōteki sekai („Seltsame Götter: Die esoterische Welt des japanischen Mittelalters“) von Yamamoto Hiroko.
Dass man in Japan bewusst eine Verbindungen zwischen dem einheimischen „Daikoku“ und „Makakara“ herstellte, lässt sich auch aus Schriften des mittelalterlichen esoterischen Buddhismus in Japan wie z.B. dem Keiran shūyōshū ersehen. Dieser Text enthält z.B. den Vermerk, dass Daikoku-ten eine Gottheit sei, die „das Fleisch und das Blut der Menschen frisst“ (nach Yamamoto 1998: 126). Dass gerade eine solche Gottheit im esoterischen Buddhismus Bedeutung erlangte, entspricht einer paradoxen esoterischen Logik, die gerade in den schrecklichsten Gestalten einen Weg zur Erleuchtung sucht. Diese Logik war im übrigen nicht auf Mahakala allein beschränkt, sondern findet sich in allen möglichen Figuren des esoterischen Buddhismus, z.B. den „Vajra-Königen“ ( Myōō). Die allgemeine historische Entwicklung dieser Ikonographie wird auch in meinem Essay über die Figur des Vajrapani genauer besprochen.
Kombinationen des indischen und des japanischen Daikoku/Mahakala Typs
Neben seinen esoterisch-zornvollen Metamorphosen scheinen die bäuerlichen, auf Nahrung und Wohlstand bezogenen Aspekte des Daikoku nie ganz in Vergessenheit geraten zu sein. Rein esoterische Darstellungen, die der indisch-tibetischen Ikonographie entsprechen, sind dagegen selten. Häufiger findet man Kombinationen des bäuerlichen und des esoterischen Daikoku-Typs.
Daikoku des Eishin-ji, Tokyo
Der Legende nach von [../gesch/kukai.htm Kūkai] geschnitzt, wahrscheinlicher in der Edo-Zeit entstanden.
Sanmen Daikoku des Shurin-ji, Sendai
Bild: Sendai Shichifukujin [2010/8] |
Ähnlich wie der indische Mahakala kann auch Daikoku eine dreigesichtige Form annehmen. In obigen Beispielen aus der Edo-Zeit verschmilzt er dabei zumeist mit Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)
Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt: Glossarseiten Bilder Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)
Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt: Glossarseiten Bilder (re). Frühere Beispiele dieses Typs tragen durchaus auch zornvolle, furchteinflößende Züge. |
Obwohl die Bedeutung des esoterischen Buddhismus in der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
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Bilder
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-Zeit insgesamt zurück ging, hielten sich die esoterischen Aspekte des Mahakala, besonders die schwarze Haut und die drei Gesichter, noch lange. Zugleich verlor Daikoku mit steigender Popularität als Glücksgott seine furchteinflößenden Züge und behielt lediglich den Hammer (in frühen Darstellungen eher ein Stab oder ein Schwert) als eine Art magisches Instrument.
Sanmen-Daikoku des Motoyama-dera, einem Tempel der Pilgerroute in Shikoku. Edo-Zeit.
Bild: B. Scheid, 2007 |
Daikoku Miniaturschrein (zushi), 19. Jh.
Bildquelle unbekannt. |
Die Ikonographie des modernen Glücksgottes hat sich mittlerweile sogar von der schwarzen Haut des Daioku wegentwickelt und entspricht weitgehend dem ursprünglichen, bäuerlichen Typ. Damit aus diesem Gott der Tempelküche ein allgemein bekannter und populärer Glückgott werden konnte, scheint jedoch die zeitweilige Verbindung mit Mahakala notwendig gewesen zu sein. Erst durch diese Verbindung wurde Daikoku mit den nötigen Kräften ausgestattet, um die Wünsche seiner Anhänger erfüllen zu können.
Vieles an der Figur des Daikoku bleibt aber nach wie vor rätselhaft. Woher rührt beispielsweise die Tatsache, dass Daikoku stets von Mäusen begleitet wird? Entspricht dies vielleicht auch einer paradoxen Logik, wonach eine Gottheit, die die Nahrung schützt, einen Einfluss auf Mäuse haben muss, die die Nahrung vernichten?
Auch ein weiteres Attribut Daikokus ist dargestellt, der Rettich (Daikon), der hier als Wagen dient.
Neujahrsbild von Kawanabe Kyōsai, 19. Jh.
Daikokus Mauswächter
Die Maus gilt als Tiergefährte Daikokus, hat aber auch einen direkten Bezug zu Ōkuninushi, der, wie wir gesehen haben, oft mit Daikoku identfiziert wurde (s. oben). Im
„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)
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wird erzählt, dass dieser Gott, ein Sohn des
mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
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, von seinem Vater verstoßen wurde und es erst nach zahlreichen Prüfungen und Abenteuern schaffte, das Erbe Susanoos anzutreten. Eines dieser Abenteuer bestand darin, dass Ōkuninushi einem Steppenbrand entkommen musste, den sein Vater gelegt hatte. Inmitten der Flammen erschien eine Maus und zeigte Ōkuninushi ein Erdloch, in das er sich verkroch und überlebte.
Im Südosten Kyotos befindet sich ein alter Schrein namens Ōtoyo Jinja, der vor allem für seine zahlreichen Tierwächter bekannt ist. Zu diesen zählen auch zwei Mäuse. Sie bewachen einen Zweigschrein, der dem Ōkuninushi geweiht ist.
Ōkuninushi Schrein in Kyoto, bewacht von zwei Mäusen
Bilder: Craig Fryer 2007 [2010/8] |
Literatur und Links
- The Many Forms of Mahakala, Protector of Buddhist Monasteries, Nitin Kumar (en.)
Mahakala - Artikel auf exoticindiaart.com. - Himalayan Art Ressources, Shelley & Donald Rubin Foundation (en.)
Siehe insbesondere: Mahakala ikonography".Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010
- ^ Relativ frühes Beispiel eines „typischen“ Daikoku mit Sack und Glückshammer, Barrett und den für die meisten Glücksgötter typischen riesigen Ohrläppchen. Die Statue befindet sich im Kojima-dera, einem sehr alten Tempel der Shingon-shū.
Muromachi Zeit. teravist. - ^ Statue eines schwarzhäutigen Daikoku auf zwei Reisballen im Kiyomizu-dera. Leider wurde dieser sog. shusse daikoku mittlerweile ziemlich lieblos restauriert und verströmt nicht mehr die gleiche geheimnisvolle Aura wie auf diesem Bild.
Muromachi-Zeit?. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Daikoku mit schwarzer Haut als privater Verehrungsgegenstand in einem Miniaturschrein (zushi).
19. Jh. Trocadero. - ^ Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Die hier dargestellte Form des Mahakala wird als Panjaranata Mahakala (Mahakala als Herr des [Vajra] Baldachin [Tantras]) bezeichnet. Der Name leitet sich von einem bestimmten Tantra-Text ab, wird aber manchmal auch als „Herr des Zelts“ übersetzt.
17. Jh., Tibet. Bildquelle: insecula.com. - ^ Darstellung des Mahakala.
Tibet, 19. Jh. Himalayan Art. - ^ Abbildung des Daikoku aus einer Kopie des Jikkan-shō (auch Zuzōshō), dem ältesten Kompendium der buddhistischen Ikonographie Japans aus 1139.
Edo-Zeit, 1702. Ryūkoku University Library, Kyoto. - ^ Makakara (oder auch Daikoku, skt. Mahakala) hier als zentrale Figur eines ihm gewidmeten Mandala (Makakara mandara). Die Abbildung entstammt dem Titelblatt eines Buches zu diesem Thema.
Edo-Zeit. Yamamoto Hiroko, Ishin. Chūsei Nihon no mikkyōteki sekai („Seltsame Götter: Die esoterische Welt des japanischen Mittelalters“), Titelblatt. - ^ Dies ist die angeblich älteste Darstellung des japanischen Daikoku aus einem Tendai-Tempel in der Umgebung von Saichōs Klosterberg Hiei. Die Rüstung und vor allem die langen Ohren offenbaren einen starken Einfluss der buddhistischen Ikonographie. Dennoch verleihen die Mütze und die gedrungene Statur diesem Daikoku eine gewisse Bodenständigkeit. Die Figur ist ein ichiboku-zukuri, d.h. sie ist aus einem einzigen Holzblock herausgearbeitet.
Das Motiv einer Figur, die im sogenannten „halben Lotossitz“ auf einem Felsen sitzt, erinnert an Kannon oder Benzai-ten, die dann jeweils auf ihrer eigenen Insel dargestellt sind. Im Falle Daikokus ist das Motiv jedoch äußerst selten und praktisch nur auf Tendai-Tempel beschränkt. (Iyanaga 2002, S. 300.)
Heian-Zeit. Shinbutsu imasu Ōmi. - ^ Darstellung des Daikoku.
Späte Heian-Zeit, 11.–12. Jh. Saichō to Tendai kokuhō, 2006, Abb. 131, S. 161. - ^ Darstellung des Daikoku.
Späte Kamakura-Zeit. Kōbō Daishi and the Sacred Treasures of Mount Kōya, 2003, Abb. 31. - ^ Im Inneren dieser Statue des befanden sich Miniaturstatuen von Daikoku und Benzai-ten, Sutrenfragmente und andere religiöse Gegenstände.
Werk von Zenshun (?). Kamakura-Zeit. Mihotoke no katachi (Ausstellungskatalog), Nara National Museum 2013, Abb. 67, S. 104. - ^ Daikoku aus dem Enryaku-ji auf Berg Hiei, jenem Kloster, das wahrscheinlich den Ausgangspunkt des japanischen Daikoku Glaubens darstellt. Frühes Beispiel der klassischen Glücksgott-Ikonographie.
Die Statue enthält eine Inschrift mit Datum (1301) und Namen des Stifters: Jakuson 寂尊.
Kamakura-Zeit, 1301. Shinbutsu imasu Ōmi. - ^ Ebisu und Daikoku, in klassischer Ausführung. Kopie eines Bildes, das auf 1551 datiert ist.
Werk von Kanō Motonobu (Kopie) (1476–1559). 1551/19.Jh. Museum of Fine Art, Boston. - ^ Ähnlich wie der indische Mahakala kann auch Daikoku eine dreigesichtige Form annehmen. In den meisten Beispielen aus der Edo-Zeit verschmilzt er dabei mit Bishamon-ten (li) und Benzaiten (re). Frühere Beispiele dieses Typs tragen durchaus auch zornvolle, furchteinflößende Züge.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Bildquelle: Bibliothèque de l'Institut National d'Histoire de l'Art, Paris, (bildbearbeitet). - ^ Dreiköpfiger Daikoku mit den Zusatzgesichtern von Bishamon-ten und Benzaiten.
Edo-Zeit. Bernhard Scheid, 2007. - ^ Daikoku mit drei Köpfen und sechs Armen, mit Glückshammer und anderen Gegenständen, auf Reisballen stehend. Die beiden seitlichen Köpfe repräsentieren Benzaiten und Bishamon-ten. Der Legende nach soll dieser Sanmen Daikoku von Tokugawa Ieyasu in Auftrag gegeben worden sein. Er hatte nämlich erfahren, dass sein Konkurrent, Toyotomi Hideyoshi, stets einen solchen Daikoku als persönlichen Schutzgott mit sich führte, und wollte es ihm gleich tun.
16. Jh. UTY, 2020. - ^ Abbildung des Daikoku, der Legende nach von Kūkai geschnitzt, wahrscheinlich jedoch aus der Edo-Zeit. Der Tempel Eishin-ji befindet sich im Norden des Ueno Parks, wo im 19. Jahrhundert die ersten Rundgänge zu Schreinen der Sieben Glücksgötter angelegt wurden. Heute ist er Teil der Shitaya-Fukujin-Route, wo Wallfahrtsorte der Glücksgötter auf ca. 3km aufgefädelt sind. Die Route entstand 1975.
Wahrscheinlich Edo-Zeit. Bildquelle: NaoMa, J-Blog (bildbearbeitet). - ^ Daikoku, leicht beschneit, auf einer der höchstgelegenen Fukujin-Routen Japans, auf dem Berg Tsurumitake in der Provinz Ōita, ca. 1300m. Die Gegend ist insgesamt berühmt für ihre religiösen Steinstatuen (sekibutsu).
Blown in the wind, 2014. - ^ Rezente Skulptur des Daikoku auf dem Gelände des Kanda Schreins.
20. Jh. Bildquelle: Ikeada Katsumi, 2014, über Internet Archive. - ^ Figur des Daikoku, die als netsuke 根付 verwendet wurde. Ein netsuke stellt ein Gegengewicht zu verschiedenen sagemono („hängendes Behältnis“) dar, die am Gürtel (obi) des traditionellen Kimonos getragen werden.
Werk von Miwa Zenraku. Edo-Zeit, um 1800. MCJP. - ^ Daikoku, wie er als einer der sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin) in modernen Souvenierläden zu finden ist.
20. Jh. Bildquelle: unbekannt. - ^ Auch ein weiteres Attribut des Daikoku ist dargestellt, der Rettich (daikon), der hier als Wagen dient.
Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). Meiji-Zeit. National Museums for Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Der Ōtoyo Jinja ist ein kleiner, aber recht bekannter Schrein (hokora) am „Philosophenweg“ in Kyōto. Er wird von Mäusen bewacht.
Bernhard Scheid, Flickr 2016. - ^ Maus mit Wunschjuwel (nyoi no tama) als Botentier des Daikoku.
Craig Fryer, 2007. - ^ Maus als Botentier des Daikoku.
Craig Fryer, 2007. - ^ Ältester bekannter Geldschein Japans, yamada hagaki, gedruckt um 1600 in Yamada, Ise, im Wert von 5 bun. Am Kopf des Blattes ist undeutlich die Figur des Glücksgottes Daikoku zu erkennen.
Edo-Zeit, 1600. Wikimedia Commons. - ^ Lokale Papierwährung (hansatsu) im Wert von 10 monme Silber aus dem Daimyat Toyooka, Provinz Tajima (heute Hyōgo-ken), mit Daikoku und dem Schatzschiff (takarabune) der Sieben Glücksgötter, sowie mit Drachenmotiven.
The British Museum. - ^ Lokale Papierwährung (hansatsu) im Wert von 1 monme Silber aus der Provinz Yamato (heute Nara-ken), mit Daikoku-Motiv.
1830. Zeno, Oriental Coins Database. - ^ Silbermünze (mameita-gin) der Edo-Zeit mit einem Emblem des Glücksgottes Daikoku.
1706–1710. NumisBids. - ^ Einer der ersten modernen Geldscheine Japans zeigt den Glücksgott Daikoku auf zwei Reisballen, mit Sack, Hammer und Mäusen. Der italienische Graveur Edoardo Chiossone entwarf auch andere Geldscheine und offizielle Dokumente für die junge japanische Meiji-Regierung. Chiossones erster Entwurf, der ab 1877 gedruckt wurde, zeigte Daikokus „Kollegen“ Ebisu, unter anderem Gott der Händler. Der Entwurf von 1885 folgte auf eine Währungsreform zwischen 1881 und 1885, nachdem das neue Papiergeld zu einer Inflation geführt hatte. Der Rückgriff auf Daikoku als Gott de Reichtums sollte das Vertrauen in die neuen Geldscheine stärken (Failla 2006, S. 201).
Werk von Edoardo Chiossone (1833–1898). Meiji-Zeit, ab 1885. Bildquelle: Kin/Gendai Nihon no Okane. - ^ Ein riesiger Daikoku verteilt in Begleitung der Glücksgöttin Otafuku diverse Schätze im Stil einer Lotterie, während Mäuse sich mit ihm im Tauziehen messen. Der Rest der Sieben Glückgötter (Shichi Fukujin) vergnügt sich im Hintergrund. Satirisches Neujahrsbild, das die Geldwirtschaft der frühen Meiji-Zeit karikiert.
Werk von Kawanabe Kyōsai. Meiji-Zeit, 1887. Egenolf Gallery.
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
- Fachbegriffe-Glossar
- Bilder-Glossar
- Künstler-Glossar
- Geo-Glossar
- Ressourcen
- Literatur
- Links
- Bildquellen
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„Die rätselhafte Karriere des Daikoku.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001