Ikonographie/Dainichi
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Dainichi Nyorai der kosmische Buddha
Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
Der Begriff „Dainichi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ist der wichtigste Buddha des sogenannten esoterischen oder tantristischen Buddhismus, der in Japan vor allem in Gestalt der
Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und Teilen der
Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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vertreten ist. Doch auch außerhalb dieser Richtungen zählt dieser Buddha zu den am häufigsten verehrten Heilsgestalten. Als die ersten christlichen Missionare in Japan ihr Lehre verbreiteten, wurde „Dainichi“ sogar kurzfristig als Übersetzung für den Namen des christlichen Gottes gebraucht.
Dainichi im esoterischen Buddhismus
Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“
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bedeutet wtl. „Große Sonne“ oder „Großes Licht“. Es ist die Übersetzung von skt. Mahavairocana, unter welchem Namen dieser Buddha in Indien verehrt wird. Dainichi Nyorai wird auch als kosmischer Buddha bezeichnet, der nicht aus einer menschlichen Existenz hervorging, sondern von Anfang an eins mit dem universalen Dharma war. Er hält nach dieser Auffassung sowohl in der Welt der absoluten Erkenntnis, als auch in der Welt der sichtbaren Dinge (das sind also zwei unterschiedliche Welten!) die höchste Stellung inne. Ausdruck dieser beiden Welten sind die bereits erwähnten doppelten Mandalas, in denen Dainichi jeweils die zentrale Position einnimmt. Seine ikonographischen Attribute sind je nach Mandala-Welt unterschiedlich. Der Dainichi der „Vajra-Welt“ (= Bereich der absoluten Erkenntnis) ist durch die Mudrā der Höchsten Weisheit (
Mudrā der Weisheitsfaust
Der Begriff „chiken-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) zu identifizieren. In dieser Haltung wird er auch an prominentester Stelle im
Vajra-Welt, Diamant-Welt; Welt der absoluten Erkenntnis des Dainichi Nyorai; s.a. Taizōkai
Der Begriff „Kongōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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oder Vajra-Welt-Mandala dargestellt. Im
Mutterschoß-Welt; Welt der sichtbaren Dinge des Dainichi Nyorai; s.a. Kongōkai
Der Begriff „Taizōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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oder Mutterschoß-Mandala wiederum erscheint er in „Meditationshaltung“, erkennbar an der Meditations-Mudrā (
).
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
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Geographische Lage
Bildquelle: Ruth and Sherman Lee Institute for Japanese Art Collection [2010/8]
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Dainichi. Eine ikonographische Besonderheit des Dainichi in beiden Welten besteht darin, dass er im Gegensatz zu anderen Buddhas meist mit einer Art Krone dargestellt wird. Der esoterische Buddhismus weicht hier vom asketischen Formenkanon der klassischen Buddhadarstellung ab. Auch das Bild rechts stellt Dainichi mit Krone dar. Es handelt sich um den Kopf einer aus dem Felsen gehauenen Skulptur des Dainichi aus dem 12. Jahrhundert, die sich in der Stadt Usuki in Kyushu befindet.
Birushana Nyorai
Dainichi Nyorai und seine beiden Mandalas begannen sich unter dem Einfluss des esoterischen Buddhismus ab dem 9. Jh. in Japan zu verbreiten. In der Nara-Zeit war der gleiche Buddha dagegen als
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— die japanisierte Aussprache von „Vairocana“ — bekannt. Sowohl Dainichi als auch Birushana leiten sich also vom Sanskritnamen (Maha) Vairocana ab, dieser Buddha ist aber von verschiedenen Schulen des chinesischen und japanischen Buddhismus anders interpretiert und dementsprechend auch durch einen anderen Übersetzungsnamen gekennzeichnet worden. Birushana war vor allem für die Frühzeit des japanischen Buddhismus wichtig.
Der Große Buddha von Nara
Das eindrucksvollste Monument des Birushana Nyorai ist der
wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue
Der Begriff „daibutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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des
Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
in der alten Reichshauptstadt
Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
. Wie fast alle Nyorai Figuren sitzt auch dieser Buddha auf einer überdimensionalen Lotos-Blüte, trägt ein schlichtes Mönchsgewand und ist durch Schädelauswuchs, Stirnmal und große Ohrläppchen charakterisiert. Seine Handhaltung gibt zwar einen gewissen Hinweis auf seine Identität, eine eindeutige Identifizierung nur aufgrund äußerlicher Merkmale ist in diesem Fall aber nicht möglich. Vorlage:Galerie1 Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Dainichi. Die kolossale Bronze-Statue des Birushana und die sie umgebende Haupthalle des Tōdaiji sind fast zu gigantomanisch für meinen Geschmack (der Daibutsu in Kamakura gefällt mir besser), aber aufgrund ihrer Geschichte auf jeden Fall faszinierend: Die Herstellung des Daibutsu war ein technisches Wunderwerk, seine Einweihung im Jahr 752 (!) ein buddhistisches Weltereignis. Der Daibutsu von Nara gilt als größte Bronzestatue der Welt. Auch die sie umgebende Halle erreicht Guinness Ausmaße.
Sowohl die Halle als auch die Statue wurden im Laufe ihrer langen Geschichte mehrfach beschädigt und teilweise in etwas kleinerem Maßstab wiedererrichtet. (Mehr dazu...)
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
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„Dainichi Nyorai: Der kosmische Buddha.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001