Daibutsu Statuen: Im Kampf ge·gen die Un·be·stän·dig·keit des ir·di·schen Da·seins
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Eines der zen·tra·len Dogmen des Buddhismus for·dert die Ein·sicht in die Un·be·stän·dig·keit aller ir·di·schen Dinge. Umso er·staun·licher mutet es an, dass die größ·ten Sta·tuen der Welt alle Bud·dhas darstel·len und aus bud·dhis·tischen Län·dern stam·men. Im Bud·dhis·mus gibt es offen·bar einen be·son·deren Drang, mög·lichst große Abbil·der von Buddhas [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)] und Bodhisattvas [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)] her·zu·stel·len. Dies gilt sowohl für die heutige Zeit, als auch für ver·gan·gene Jahr·hun·derte.
Frühe Beispiele
Durch die bilder·stür·me·ri·schen At·ta·cken der Taliban im Jahr 2001 sind z.B. die Felsen·bud·dhas von Ba·miyan in Af·gha·nis·tan zu trau·riger Be·rühmt·heit gelangt.1 Sie sollen Mitte des 6. Jahrhunderts errichtet worden sein und wurden u.a. vom chi·ne·si·schen Pilger·mönch und Reise·schrift·stel·ler Xuanzang [Xuanzang (chin.) 玄奘 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde] im Jahr 632 erwähnt. Ähnlich ein·drucks·volle Fel·sen·bud·dhas gibt es auch in China: bereits im fünf·ten Jahr·hundert wurden bis zu 14m hohe Statuen in den Fels·grot·ten von Yungang [Yungang (chin.) 雲岡 Ort einer Gruppe von buddhistischen Felsstatuen aus der Nördlichen Wei Dynastie (385–535)] (Provinz Shanxi) aus dem Fels gehauen. Es folgten die Felsgrotten von Longmen [Longmen (chin.) 龍門 Ort in Henan, China, bekannt für eine eindrucksvollen Gruppe von Felsengrotten und Nischen, in denen zehntausende buddhistische Statuen aus dem Felsen herausgeschlagen sind. Die meisten Statuen stammen aus der Wei (220–265) und Tang-Dynastie, also in etwa aus der Zeit von 400 bis 750, die bedeutendsten aus der Zeit der Kaserin Wu Zetian (r. 690–705).], die ihre Blütezeit unter Kaiserin Wu Zetian [Wu Zetian (chin.) 武則天 625–705; hielt nach dem Tod ihres Mannes, Kaiser Gaozong (628–683), die politischen Fäden Tang-Chinas in der Hand und trat 690 selbst die Herrschaft als Kaiserin an; Förderin des Buddhismus] erlebten. Unter ihrer Herrschaft entstand unter anderem eine 17m hohe Felsskulptur des Buddha Vairocana [Vairocana (skt.) वैरोचन „Sonne, sonnenhaft“, Buddha-Name (jap. Birushana/Rushana 毘盧舎那/盧舎那 oder Dainichi 大日)], möglicherweise ein direktes Vorbild für den ähnlich großen Vairocana Buddha aus Bronze, der Mitte des 8. Jahrhunderts in Japan gegossen wurde (s.u.).
China, Tang-Zeit, err. 672–676. Global Travel Authors, über Internet Archive.
Fast 100 Jahre (719–803) be·nötig·te die Her·stel·lung des Großen Bud·dhas von Leshan [Leshan (chin.) 樂山 wtl. Berg der Freude; Ort in Sichuan, China, mit großem Felsenbuddha aus dem 8. Jh.], der mit 71m Höhe die größte vor·moder·ne Bud·dha-Sta·tue dar·stellt (s. Abb. oben). Dieser ein·drucks·volle Riese mit dem Charme einer Kinder·zeich·nung verkör·pert den so·genann·ten „Buddha der Zukunft“ Maitreya [Maitreya (skt.) मैत्रेय „Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)] (jap. Miroku [Miroku (jap.) 弥勒 Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“]), der in der spä·teren buddhis·tischen Ikono·graphie Chinas zumeist als „lachen·der Buddha“ in Er·schei·nung tritt.
8.–9. Jh. Satyender S Dhull, (flickr), 2012.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar (mit freundlicher Genehmigung).
Auch an·dere frühe Riesen·sta·tuen stell·ten häufig Maitreya dar. Aus dem Bericht des chi·nesi·schen Pilger·mönchs Faxian [Faxian (chin.) 法顯 früher chin. Pilgermönch (337?–422?), Autor eines Reiseberichts], der in den Jahren 399–412 Indien bereiste, ist z.B. eine Kol·los·sal·sta·tue aus dem nord·indi·schen Reich Tuoli (heute Darel [Darel (shina) Seitental des Indus im Norden Pakistans, in dem das antike Reich Tuoli vermutet wird, wo sich nach dem Reisebericht Faxians eine fast 20m hohe Statue des Maitreya befunden haben soll], Pakistan) bekannt, die acht zhang (ca. 19,5 m) maß und ver·goldet war. Von dieser Statue hieß es, dass sie 300 (oder 480) Jahre nach Bud·dhas Eintritt ins Nir·vana er·richtet worden sei. Der Künstler sei ein Arhat [Arhat (skt.) अर्हत् buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)] (oder ein von einem arhat be·glei·te·ter Hand·wer·ker) gewesen, der eigens in den Tushita [Tuṣita (skt.) तुषित höchster Himmel im indisch-buddhistischen Pantheon (jap. Tosotsu-ten 兜率天)]-Him·mel hoch·geflo·gen sei und Mait·reya dort mit eige·nen Augen gese·hen hätte. Die Sta·tue selbst existiert heute nicht mehr, ist aber in mehre·ren frühen Quel·len belegt. Für Faxian ver·körper·te sie den Beginn der bud·dhis·ti·schen Mis·sionie·rung außer·halb Indiens durch die Hilfe Mait·reyas.2 Die Legende unter·streicht, dass man die Rie·sen·bud·dhas ein·schließ·lich ihrer Größe als rea·listi·sche Eben·bilder der dar·gestell·ten Heils·figuren inter·pre·tierte.
8. Jh. KBS WORLD Radio, 2016.
Am östlichsten Rand der buddhistischen Welt, in Korea und Japan, entstanden Mitte des 8. Jh. beinahe zeitgleich zwei Statuen, die jeweils einzigartig sind. Neben dem Großen Buddha von Nara, auf dessen wechselvolle Geschichte im Folgenden genauer eingegangen werden soll, war dies der Buddha der künstlich angelegten Felsengrotte Seokguram [Seokguram (kor.) 石窟庵/석굴암 wtl. Felsenklause; buddhistisches Heiligtum der Silla-Zeit (645–935) aus dem 8. Jh.; künstliche Felsengrotte rund um eine Steinskulptur des Budhha Shakyamuni; Teil der Bulguksa Tempelanlage auf Berg Tohamsan in Gyeongju in Südkorea], der zur Blütezeit der Silla [Silla (kor.) 新羅/신라 frühes koreanisches Reich, das die Halbinsel von 668 bis 935 beherrschte]-Dynastie entstand. Der Buddha von Seokguram stellt Buddha Shakyamuni [Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)] dar. Er ist mit etwa dreieinhalb Metern zwar kaum als Riesenbuddha zu bezeichnen, doch seine exponierte Lage auf einem Berg in 500m Seehöhe und die ihn umgebende künstliche Höhle aus Granitblöcken machen ihn zu einem in späterer Zeit kaum noch erreichten Höhepunkt der buddhistischen Kunst Koreas. Ungewöhnlicherweise blickt dieser Buddha ostwärts, also nach Japan, möglicherweise um die Halbinsel vor den unberechenbaren Nachbarn auf dem japanischen Archipel zu beschützen. Der Seokguram Buddha geriet mit dem Niedergang Sillas in Vergessenheit, ist allerdings in jüngerer Zeit durch die Aufnahme ins UNESCO-Welterbe (1995) zu einer auch international beachteten Sehenswürdigkeit Koreas aufgestiegen.
In Japan war in der Frühzeit der buddhistischen Kunst von Steinskulpturen kaum die Rede, man bemühte sich stattdessen, der Lehre des Bud·dha durch über·dimen·sionale Statuen aus Metall dauerhafte Denkmäler zu setzen. Die be·rühm·testen Bei·spiele sind die Großen Bud·dhas von Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] und Kamakura [Kamakura (jap.) 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)]. Ihre Geschichte klingt zum Teil wie ein Lehr·beispiel für die Un·bestän·digkeit allen ir·di·schen Da·seins.
Der Große Buddha von Nara
Der daibutsu [daibutsu (jap.) 大仏 wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue] von Nara, der 752 während der ersten Blüte des japa·nischen Bud·dhis·mus in der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit vollendet wurde, ist mit 15m Sitz·höhe die an·geb·lich größte Bronze·guss-Statue der Welt. Auch die Haupt·halle des Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel], in der der Dai·butsu auf·gestellt ist, gilt als welt·größtes Holz·gebäu·de. Das Ge·bäude exis·tiert in seiner heu·tigen Form seit dem Jahr 1709. Davor wurde die Halle zweimal (758 und 1190) komplett neu errichtet und zwar jeweils in noch grö·ße·rem Maß·stab als heute.3
Die erste Er·rich·tung des Dai·butsu und seines Tem·pels mar·kiert den Höhe·punkt der staat·lichen Bud·dhis·mus·för·derung im japan·ischen Alter·tum und ist in zeit·nahen Quellen gut do·ku·men·tiert. Aus ihnen lassen sich fol·gen·de Fakten re·kon·stru·ieren:
- Die Original·höhe der Sta·tue soll ur·sprüng·lich etwa 16m be·tra·gen haben. Heute ist sie nach meh·re·ren Be·schä·digun·gen und da·rauf fol·gen·den Re·para·turen etwas ge·rin·ger.
- Die erste Ini·tia·tive, eine Sta·tue dieses Aus·maß·es zu er·rich·ten, ent·stand im An·schluss an eine Epi·de·mie im Jahr 735, der große Teile der Be·völ·ke·rung und sogar des Adels zum Opfer fielen. Eine Statue zu Ehren des Biru·shana Nyo·rai [Birushana (jap.) 毘盧遮那 Buddha Vairocana; ältere jap. Namensform von Dainichi] (skt. Vairocana [Vairocana (skt.) वैरोचन „Sonne, sonnenhaft“, Buddha-Name (jap. Birushana/Rushana 毘盧舎那/盧舎那 oder Dainichi 大日)], alias Dai·nichi) sollte derar·tige Kata·stro·phen in Zu·kunft ver·hin·dern. Der end·gül·tige Stand·ort der Sta·tue wurde aller·dings mehr·fach verlegt. Mit der Kon·struk·tion im Tōdaiji wurde erst 747 ernst·haft be·gon·nen.
- Der Kör·per der Sta·tue wurde in acht ring·för·migen Seg·men·ten ge·gos·sen, eines über dem an·deren. Wenn ein Seg·ment fertig war, wurde es mit Erde be·deckt, um da·rauf die nächste Guss·form errich·ten zu können. Die fer·tige Sta·tue be·fand sich so·mit zu·nächst in ei·nem gro·ßen künst·lichen Erd·hügel. Nach dem Roh·guss er·folg·te ein Fein·schliff der Sta·tue und schließ·lich ihre Ver·gol·dung. Erst dann wurde die Halle rund um die Statue gebaut.
- Die Be·schaf·fung des Roh·ma·te·ri·als (Kupfer, Zink, Queck·silber und Gold) stellte das metall·arme Land vor ge·wal·tige logis·tische Prob·leme. Erst der Fund einer Gold·ader in Nord·japan im Jahr 849, der der Le·gen·de nach auf ein Orakel des Gottes Hachiman [Hachiman (jap.) 八幡 Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen] in Kyūshū zurück·zufüh·ren war, gewähr·leis·tete, dass die Sta·tue wie geplant auch vergol·det werden konnte. Auch Hachi·man pro·fitierte von der Statue, indem er zum Schutz·gott des Großen Buddha erklärt wurde und einen Zweig·schrein auf dem Gelände des Tōdaiji erhielt.
- Die Ein·weih·ungs·zere·monie fand am 9. Tag des Vier·ten Monats 752 statt und war ein Mega-Event, an dem zeit·genös·sischen Quellen zu·folge 7.000 Höf·linge und 10.000 bud·dhis·tische Mönche teil·nahmen. Der wich·tigste Teil der Feiern be·stand in der so·ge·nann·ten „Au·gen·öff·nungs-Zere·monie“, im Zuge derer die Augen der Statue auf·gemalt wurden. Sie wurde von einem indischen (!) Mönch namens Bodhisena [Bodhisena (skt.) बोधिसेन 704–760, indischer Mönch, Begründer der japanischen Kegon-Schule (jap. Bodaisena 菩提僊那)] vorge·nom·men. Der Pinsel wurde auf·be·wahrt und anlässlich der spä·teren Renovie·rung im Jahr 1185 ein weiteres Mal ver·wendet, diesmal vom be·tag·ten Ex-Kaiser Go-Shirakawa [Go-Shirakawa Tennō (jap.) 後白河天皇 1127–1192; 77. Kaiser von Japan (r. 1155–1158); stellte vor allem als Exkaiser im Mönchsstand ein wichtiges politisches Gegengewicht zu den Diktatoren Taira no Kiyomori und Minamoto no Yoritomo dar]. In beiden Fällen wurde ein knapp 200m langes Seiden·band am Pinsel befestigt, das von hunderten Gläu·bigen ge·hal·ten wurde, um so am sym·bolischen Akt der Augen·öffnung teilzu·nehmen. Dieses Band be·findet sich noch heute unter den Schätzen des Tōdaiji.4
Schäden und Renovierungen
Erste große Schä·den an Halle und Statue traten bereits im neun·ten Jahr·hun·dert auf. Im Jahr 855, bald nach sei·nem hun·derts·ten Ge·burts·tag, verlor der Dai·bu·tsu in·folge eines Erd·be·bens zum ers·ten Mal sei·nen Kopf. Auch tra·ten Ris·se und Sprün·ge im Bron·ze·man·tel auf. Zwar konn·te die Sta·tue 861 wieder in ihren ur·sprüng·lichen Zu·stand ver·setzt werden, doch er·rich·tete man, um die Statue vor wei·te·ren Schä·den zu schützen, einen künst·lichen Hügel an ihrem Rücken, ähn·lich wie zur Zeit des Gus·ses. Im Jahr 1180, zu Be·ginn des Gen·pei-Krie·ges [Genpei Gassen (jap.) 源平合戦 Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185], wurde die Sta·tue schließ·lich fast voll·stän·dig zerstört, als die ge·samte Tempel·an·lage in Folge der Kriegs·hand·lungen in Flam·men aufging. Schon bald erfolgte aller·dings ein Wieder·auf·bau unter dem Mönch Chōgen [Chōgen (jap.) 重源 1121–1206; Mönch der Shingon-shū, bekannt für die Wiedererrichtung des Tōdaiji] (1121–1206), im Zuge dessen auch das be·rühm·te Süd·tor (Nandaimon [Nandaimon (jap.) 南大門 Südliches Haupttor einer Tempelanlage; v.a. Haupttor des Tōdaiji in Nara]) mit sei·nen kolos·salen Wächter·statuen entstand. Be·reits 1185 konn·te Chōgen eine weitere „Augen·öff·nungs·zere·monie“ für den wie·der·her·ge·stellten Dai·butsu durch·führen lassen. Im Gegen·satz zur Ein·weih·ung im Jahr 752 war je·doch nur das Haupt des Bud·dhas ver·gol·det, für den Rest der Ver·gol·dung reichten die Mittel nicht.5
Die fol·gen·den Bür·ger·krie·ge des ja·pa·ni·schen Mit·tel·al·ters über·stand die Statue un·ver·sehrt, bis die Halle 1567, gegen Ende der „Zeit der Kämpfen·den Länder [Sengoku Jidai (jap.) 戦国時代 Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615]“, er·neut in Brand ge·steckt wurde. Der Dai·butsu wurde dabei ein wei·teres Mal auf einen Torso re·du·ziert. Erst über hun·dert Jahre später, im Jahr 1704, erhielt der Große Bud·dha von Nara den Kopf und die Hände, die wir heute an ihm sehen. Bei ge·nau·erer Be·trach·tung schei·nen sie aller·dings nicht so recht mit dem alten Rumpf zu har·mo·nie·ren.
Im Zuge all dieser Re·para·turen herrschte zwar das Bemühen, Teile der ur·sprüng·lichen Sta·tue in die neue Guss·form zu in·te·grie·ren, doch lässt sich ins·ge·samt sagen, dass nur we·ni·ge Teile des heute sicht·baren Nara-Dai·butsu tat·säch·lich aus dem achten Jahr·hun·dert stam·men. Den·noch nimmt sich das wechsel·volle Schick·sal des Großen Bud·dhas von Nara im Ver·gleich zu man·chem Nach·folger noch einiger·maßen glimpf·lich aus.
Der Große Buddha von Kamakura
Kamakura-Zeit, 1252?. Tom Richardson, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
1252?. Studio Yamako, (J-Blog), 2012.
Kamakura-Zeit, 1252?. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Der in mehr·facher Hin·sicht ge·glück·teste Große Bud·dha Japans ist der Kama·kura-Dai·butsu, eine Bronzesta·tue aus dem drei·zehn·ten Jahr·hun·dert, die exakt 500 Jahre nach dem Nara-Dai·butsu an·gefer·tigt wurde. Sie stellt den Bud·dha Amida [Amida (jap.) 阿弥陀 Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)] in Medi·tations·haltung dar und be·fand sich ur·sprüng·lich — wie die meis·ten anderen Bud·dha-Sta·tuen auch — in einer Tem·pel·halle, die im Jahr 1498 von einem Tsu·nami weg·gespült wurde. Seit·her sitzt der Große Bud·dha von Kama·kura im Freien, was ihn aber nur umso ef·fekt·vol·ler zur Gel·tung bringt.
Der Dai·butsu von Kama·kura stammt aus der Zeit, als Kamakura [Kamakura (jap.) 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)] der Sitz der Mina·moto Shōgune [Shōgun (jap.) 将軍 Shōgun; Titel der Militärherrscher aus dem Kriegeradel (bushi, Samurai)] und damit po·li·ti·sches Zen·trum des Lan·des war. Die ge·naue·ren Um·stän·de seiner Ent·steh·ung sind zwar — im Unter·schied zum Nara-Dai·butsu — nur un·ge·nau doku·men·tiert, es lässt sich aber ver·muten, dass die Sta·tue ebenso wie ihr Vor·gän·ger auch als De·mon·stra·tion eines neuen po·li·tisch-reli·giösen Füh·rungs·an·spruches dienen sollte. In·so·fern ist es in·te·res·sant, dass man nicht ver·such·te, den Nara-Dai·butsu an Größe zu über·bieten.
- Gelocktes Haar, Schädelwölbung, Stirnmal, feiner Schnurrbart, langgezogene, durchlöcherte Ohrläppchen (Zeichen des abgelegten Schmucks), drei Halsfalten.
1252?. Balendu Sharma Dadhich, flickr 2007.
Kamakura-Zeit, 1252. Bildquelle: Robert Prestiano, über Internet Archive.
Kamakura-Zeit, 1252?. Jenny Huang, flickr 2006.
Die Figur ohne Sockel misst etwa 11m. Das Ge·sicht allein hat einen Durch·messer von 2,5m. Aller·dings wirkt der Kopf von weiter weg be·trach·tet ein wenig über·pro·por·tio·niert. Dies geschah je·doch mit Ab·sicht: Da die Figur ei·gen·tlich für eine Halle be·stimmt war, sollte sie aus naher Distanz von unten be·trach·tet am besten zur Gel·tung kommen. Die üblichen Pro·por·tio·nen lassen aber in einem solchen Fall den Kopf zu klein er·schei·nen. Tat·säch·lich wirkt der Kama·kura-Daibutsu aus der Nähe be·trachtet per·fekt pro·por·tio·niert.6
Werk von Felice Beato (1832–1909). Meiji-Zeit, 1868. Welcome Collection.
Hideyoshis Daibutsu
Werk von Engelbert Kaempfer. Edo-Zeit, 1691. Bodart-Bailey, Kaempfer’s Japan (1999), S. 383.
1843 errichtet, 1973 zerstört. Yamaguchi Sumio.
850 Jahre nach dem Guss des Dai·butsu von Nara unter·nahm Toyotomi Hideyoshi [Toyotomi Hideyoshi (jap.) 豊臣秀吉 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)] (1537–1598, be·kannt als der zweite von drei Reichs·eini·gern am Ende der „Zeit der kämp·fen·den Länder“) einen wei·teren Ver·such, seinen Herr·schafts·an·spruch durch die Er·rich·tung eines Dai·butsu zu be·sie·geln. Dies·mal sollte es aber tat·säch·lich eine noch größere Statue werden. Für diesen Zweck soll·ten u.a. die Schwer·ter ver·wen·det wer·den, die Hide·yoshi sei·nen be·sieg·ten Geg·nern ab·neh·men ließ.7 In der Tat ge·lang es, 1595, nach nur fünf Jah·ren Bau·zeit, eine etwa 21m hohe Holz·statue fertig zu stellen.8 Hide·yoshi ließ aus die·sem An·lass eine Ge·denk·zere·monie für seine ver·stor·be·nen Eltern ab·halten, an der tau·send Mönche aus allen wich·tigen Rich·tungen des japani·schen Bud·dhis·mus teil·nah·men. Doch schon ein Jahr später, 1596, wurde der neue Daibutsu durch ein großes Erdbeben schwer beschädigt.
Un·ver·dros·sen befahl Hideyoshi die Neu·errich·tung der Statue und ließ unter·des·sen die wun·der·tätige Amida Statue des Zenkō-ji [Zenkō-ji (jap.) 善光寺 Tempel in Nagano] in Nagano in der Haupt·halle seines Tem·pels auf·stel·len. Zwar misst diese Statue kaum einen halben Meter, doch handelt es sich der Le·gen·de nach um die äl·te·ste Bud·dha-Sta·tue Japans, sodass auch sie Hide·yoshis Sucht nach Rekor·den ent·sprach. Außer·dem galt die Statue als wunder·tä·tiger „le·ben·der Bud·dha“, was für Hide·yoshis Zeit·genos·sen auch eine Er·klä·rung dar·stell·te, warum der ent·wur·zelte Amida nur weitere Miss·ge·schicke herauf be·schwor. Ab·ge·sehen von seinem erfolg·losem Ko·rea-Feld·zug brachen in Kyōto Krank·hei·ten aus, denen Hide·yoshi schließ·lich selbst zum Opfer fiel. Obwohl er die wun·der·tätige Sta·tue reu·mütig in ihren Stamm·tem·pel zurück·brin·gen ließ, verstarb er schließ·lich kurze Zeit später, im achten Monat 1598. An der Re·kon·struk·tion des großen Bud·dha wurde den·noch weiter ge·ar·bei·tet, bis ein Brand im Jahr 1602 das Projekt ein weiteres Mal vereitelte.
Schließ·lich ge·währ·te der dritte Reichs·einiger, Tokugawa Ieyasu [Tokugawa Ieyasu (jap.) 徳川家康 1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger] (1543–1616), den Nach·kom·men Hide·yoshis noch·mals die Mög·lich·keit, die Sta·tue in Stand zu setzen, dies·mal sogar aus Bronze (Wahr·schein·lich geschah dies mit dem Hin·ter·gedan·ken, Hide·yoshis nach wie vor aktive Anhän·ger von ge·fähr·liche·ren Vor·haben ab·zu·hal·ten). Als diese Ar·bei·ten im Jahr 1614 endlich ab·ge·schlos·sen waren, nahm Ieyasu aus·ge·rech·net die Ein·wei·hungs·feier·lich·kei·ten für diesen Großen Bud·dha zum Anlass, um Hide·yoshis Nach·kommen des Verrats zu be·zich·tigen und schließ·lich end·gültig aus dem Weg zu räumen. Die Sta·tue selbst wurde dies·mal zwar nicht in Mit·leiden·schaft gezogen, fiel je·doch 1662 einem wei·teren Erd·be·ben zum Opfer.
Offen·bar wollte man in Kyōto aber nicht auf den größ·ten Bud·dha des Lan·des ver·zich·ten und baute die Sta·tue noch einmal auf. In seinen Japan-Berich·ten aus dem spä·ten sieb·zehn·ten Jahr·hun·dert berich·tet der deu·tsche Arzt und Japan-Rei·sen·de Engel·bert Kaempfer [Kaempfer, Engelbert (west.) 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung], dass der Dai·butsu in dieser Zeit zur Gänze ver·gol·det war und dass der ihn um·ge·ben·de Tempel Hōkō-ji [Hōkō-ji (jap.) 方広寺 Tempel in Kyōto, erbaut 1586-95 als Ahnentempel des Toyotomi Hideyoshi. Einstmals im Besitz der größten Buddha Statue Japans] damals wohl Japans größ·tes Ge·bäu·de dar·stellte. Außer·dem fer·tigte Kaempfer eine Skizze an (s.o.), auf der sich das Muster des Nara-Dai·butsu gut erken·nen lässt. Diese Statue hielt immer·hin bis 1798, als sie in Folge eines Blitz·ein·schlags ab·brannte. Danach wurde ledig·lich eine Büste des Großen Bud·dha an·ge·fertigt, die 1973 einem Brand zum Opfer fiel. Damit war auch der letzte Rest von Hide·yoshis Dai·butsu-Projekt er·lo·schen.
Andere traditionelle Riesen-Buddhas
Asuka-Daibutsu
Werk von Tori Busshi. 609. Bildquelle: Kyōto shiseki sansakukai 19.
Bereits die äl·tes·te da·tier·bare Bud·dha-Statue Japans aus dem Jahr 609 wird als Dai·butsu be·zeich·net. Sie be·fin·det sich im Tempel Asuka-dera [Asuka-dera (jap.) 飛鳥寺 erster historisch fassbarer Tempel Japans, gegr. 593 (Nihon shoki) von Soga no Umako; wurde unter anderem als Hōkō-ji (Tempel des beginnenden Dharmas) bezeichnet, später aber unter dem Namen Gangō-ji (Tempel des ursprünglichen Beginns) nach Nara verlegt; unter Asuka-dera versteht man heute den ursprünglichen Standort in der Asuka Region] in der Nähe von Nara. Der Asu·ka-dera stammt aus der Asuka [Asuka (jap.) 飛鳥 Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)]-Zeit (genauer aus dem späten sechs·ten Jahr·hun·dert) und gilt als der äl·tes·te Tem·pel Japans. Die Sta·tue nimmt sich mit 2,57m Sitz·höhe gegen·über spä·teren Bei·spie·len noch relativ be·schei·den aus. Jün·gere Sta·tuen dieser Größe gelten zwar nicht als Dai·butsu, aus Sicht seiner Ent·ste·hungs·zeit wird dieser Bud·dha aber zurecht als Rie·sen-Bud·dha be·zeich·net. Die Kör·per·maße des Asuka Dai·butsu wurden im übri·gen als die na·tür·li·chen Maße eines Bud·dha an·ge·sehen. Nach der da·mals übli·chen Auf·fas·sung hat jeder Bud·dha zu Leb·zei·ten eine Größe von 1 jō [jō (jap.) 丈 altes japanisches Maß für Längen; urspr. eine menschliche Körperlänge (chin. zhang), später auf ca. 3m festgelegt] 6 shaku [shaku (jap.) 尺 Altes japanisches Maß für Längen. 1 shaku = 0,303m], was in etwa 4,8m Stand·höhe bzw. 2,5m Sitz·höhe ent·spricht. Daher gilt dieses Maß als Stan·dard·grö·ße einer Bud·dha-Sta·tue, die dann als jōrokubutsu [jōrokubutsu (jap.) 丈六仏 Standardgröße einer Buddhastatue von einem jō sechs shaku (4,8m)] be·zeich·net wird. Dieses Stan·dard·maß wurde auch häufig um die Hälf·te ver·klei·nert, während der Dai·butsu von Nara (annähernd) das Fünf·fache dieser Grö·ße er·reich·te.
Hase Kannon
Zu den größ·ten Dai·butsu-Sta·tuen aus Holz zählen die Sta·tuen des Elf·kö·pfi·gen Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt] in zwei Tem·peln namens Hase-dera [Hase-dera (jap.) 長谷寺 Kannon-Tempel in Sakurai, Nara-ken; errichtet in der Nara-Zeit. Hauptattraktion ist eine über 10 m hohe Statue des Elfköpfigen Kannon. Ein Zweigtempel mit ebensolcher Statue befindet sich in Kamakura (Kamakura Hase-dera)] in der Prä·fek·tur Nara und in Kama·kura. Die kom·plett ver·gol·deten Sta·tuen sind beide etwa 10m hoch und sollen nach den Grün·dungs·le·gen·den der Tempel in der Nara-Zeit (721) aus ei·nem ein·zi·gen, rie·sigen Kam·pfer·baum (kusunoki) ge·schnitzt worden sein. Ihr Schö·pfer war ein Mönch na·mens Tokudō. Er ver·mach·te eine Kan·non-Statue dem Hase-dera unweit von Nara. Die an·dere Sta·tue setzte er im Meer aus und über·ließ es den Kräf·ten der Natur, einen ge·eig·ne·ten Ort für sie zu finden. Auf diese Wei·se er·reich·te die Statue Kama·kura, wo ihr zu Ehren ein wei·terer Hase-dera er·rich·tet wurde. Die Hase-Tempel leug·nen nicht, dass ihre der·zeiti·gen Statuen aus dem sech·zehnten Jahr·hun·dert stam·men, sie sollen jedoch ge·treue Nach·schöpf·ungen der Originale aus der Nara-Zeit sein. Auch wenn dies nicht stim·men sollte, sind beide Sta·tuen höchst ein·drucks·voll.
Felsenbuddas
Vorlage:Sidebox3 Ab·ge·sehen von Tem·pel·sta·tuen aus Holz oder Bronze fer·tig·te man bereits im ja·pa·ni·schen Al·ter·tum Stein·skulp·turen von Bud·dhas an, die — ähn·lich wie die zu·vor er·wähn·ten Bei·spie·le aus Zen·tral·asien und China — aus na·tür·li·chen Fels·wän·den her·aus·ge·mei·ßelt wurden. Ein be·deu·ten·der Fund·ort der ältes·ten Fel·sen·bud·dhas befindet sich nahe der Stadt Usuki [Usuki (jap.) 臼杵 Stadt in Kyūshū mit eindrucksvollen buddhistischen Felsskulpturen und Resten europäischer Architektur aus der Zeit der christlichen Missionierung (16. Jh.)] auf der süd·lichen Haupt·insel Kyū·shū. Es handelt sich um mehrere Gruppen von ca. 2m großen Felsen·buddhas, die Ende der Heian-Zeit [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)] (12. Jh.) angefer·tigt wurden. Erst kürzlich wurde die größte Sta·tue, ein Dai·nichi Nyo·rai von knapp 3m Höhe, re·stau·riert, nach·dem sein Kopf lange Zeit zu sei·nen Füßen gelegen war.
Der größte vor·mo·der·ne Fel·sen·bud·dha Japans ist der Dai·butsu des Tempels Nihon-ji [Nihon-ji (jap.) 日本寺 wtl. „Japan-Tempel“; Tempel auf der Halbinsel Bōso, im Südosten Tōkyōs] (wtl. „Japan-Tempel“) auf der Halb·insel Bōso, süd·östlich von Tōkyō. Er stellt den Buddha der Medizin, Yakushi Nyorai [Yakushi Nyorai (jap.) 薬師如来 Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru], dar und wurde 1783 vollen·det. Zu diesem Zeit·punkt maß die Statue etwa 38m. In der Folge wurde sie durch natür·liche Ver·wit·te·rung arg in Mit·leiden·schaft ge·zo·gen und schließ·lich in den 60er Jahren des zwan·zigs·ten Jahr·hun·derts von Grund auf er·neu·ert. Die heu·tige Sta·tue misst nur noch 31m.
Der dritte Daibutsu
In Japan gibt es fast von allem und jedem die „Drei Großen ...“, also auch die „Drei größten (oder bedeutendsten) Großen Buddhas“. All·ge·meine Ei·nig·keit gibt es je·doch nur hin·sicht·lich der ers·ten bei·den, also Nara und Kama·kura-Dai·butsu. Als Kan·di·da·ten für den „Dritten Großen Buddha“ kom·men unter anderem in Frage:
- Der erwähnte Felsenbuddha des Nihon-ji;
- der Takaoka Dai·butsu [Takaoka Daibutsu (jap.) 高岡大仏 ca. 16m hohe Buddha Statue in der Stadt Takaoka, Präfektur Toyama] in der Prä·fek·tur To·ya·ma, eine ca. 15m hohe Ami·da-Sta·tue aus Holz, de·ren heu·tige Form aus dem Jahr 1933 stammt, die aber auf Vor·läufer aus der Kama·kura-Zeit zu·rück·geht;
- der eigenwillige Hyōgo Daibutsu [Hyōgo Daibutsu (jap.) 兵庫大仏 11 m hohe Statue des Dainichi Nyorai im Tempel Nōfuku-ji in Kōbe, err. 1891] des Nōfuku-ji [Nōfuku-ji (jap.) 能福寺 Buddhistischer Tempel in Kita Sakasegawa, Kōbe; im Jahr 805 vom Mönch Saichō gegründet.] in Kōbe, eine 11m hohe Dar·stel·lung des sit·zen·den Dai·nichi Nyo·rai mit charakteristischer Afro-Frisur aus dem Jahr 1891. Die Statue wurde 1944 leider zu Kriegszwecken eingeschmolzen und erst 1991 in konventioneller Form wieder errichtet.
- Ähnlich kurios wie der Hyōgo Daibutsu mutet auch der Ueno Daibutsu [Ueno Daibutsu (jap.) 上野大仏 Einstiger Riesenbuddha (daibutsu) im Ueno Park in Tōkyō, von dem heute nur noch das Gesicht übrig geblieben ist.] in Tōkyō an, von dem heute nur noch das Gesicht erhalten ist. Die Statue stammt aus der frühen Edo-Zeit und wurde des öfteren beschädigt und restauriert, bis sie schließlich dem großen Kantō-Erdbeben von 1923 zum Opfer fiel.
Werk von Kusakabe Kinbei. Meiji-Zeit. Japanese Old Photographs of the Bakumatsu-Meiji Periods, Nagasaki University Library.
Meiji-Zeit. MAK, Wien.
Edo-Zeit. Torajiro, 2011.
Moderne Riesenbuddhas
1993. Travis Hornung, flickr 2010.
Eine Kate·gorie für sich bil·den Rie·sen·bud·dhas aus Stahl·beton, deren Er·rich·tung sich in der „Bubble-Öko·nomie“ Ende des zwan·zigs·ten Jahr·hun·derts be·son·derer Be·liebt·heit erfreut hatte. Der der·zeit grö·ßte japa·nische Riesen·bud·dha ist der Ushiku Dai·butsu [Ushiku Daibutsu (jap.) 牛久大仏 Rund 100m hohe Statue des Buddha Amida in der Präfektur Ibaraki, fertiggestellt 1995] (ein ste·hen·der Amida) rund 50km nord·östlich von Tōkyō, in der Prä·fek·tur Iba·raki. Es han·delt sich dabei um eine Be·ton·sta·tue mit Bron·ze·ver·klei·dung aus dem Jahr 1995, die mit 110m Höhe die da·mals größte Bud·dha-Figur der Welt dar·stell·te. Bei·nahe eben·so hoch ist die Große Kannon-Sta·tue von Sen·dai (Sendai Daikannon [Sendai Daikannon (jap.) 仙台大観音 100 m hohe Kannon Statue in der Stadt Sendai, Präfektur Miyagi, errichtet 1991]) aus dem Jahr 1991, die 100m misst. Zuvor wurde der Grö·ßen·rekord von der Dai-Kan·non-Sta·tue in Ashi·betsu, Hok·kai·dō (88m; erbaut 1989) ein·ge·nom·men. Ganz offen·sicht·lich ist der Wett·be·werb ein·zel·ner ja·pa·ni·scher Re·gio·nen um die grö·ßte Sta·tue mit dem Plat·zen der öko·no·mi·schen Blase in den 90er Jahren zum Still·stand ge·kom·men. Der·zeit (2009) führt wieder China mit dem „Spring Temple Buddha“ von Henan (153m; errichtet 2002). 9
Shōwa-Zeit, 1987. Ian Reader, Photo Archives of the Nanzan Institute for Religion and Culture, 3. Okt. 1987 (mit freundlicher Genehmigung).
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Die beiden 53 bzw. 35m hohen Hauptstatue von Bamyian waren im Lauf ihrer Geschichten diversen Attachen ausgesetzt, im Großen und Ganzen aber bis ins 21. Jh. intakt. Am 12. März 2001 zerstörten die islamistischen Taliban, die Aghanistan seit 1996 beherrschten, die Statuen schließlich durch mehrer Sprengungen. Die Nachricht machte die Statuen mit einem Schlag weltweit bekannt und führte zugleich in vielen Ländern zur Unterstützung des von den USA forcierten Kriegs gegen die Taliban, der allerdings erst nach 9/11 (dem Anschlag auf das World Trade Center New York am 9. 11. 2001) in die Tat umgesetzt wurde.
- ↑ Deeg 2005, S. 112–115, 219–222 und 518–520.
- ↑ Rosenfield 2011, S. 117–18
- ↑ Rosenfield 2011, S. 112–13
- ↑ Rosenfield 2011, S. 111.
- ↑ Diesen so·genann·ten Ana·mor·phis·mus findet man z.B. auch bei den Wächterstatuen des Nara-Dai·butsu.
- ↑
In ei·nem Edikt von 1588, das Hide·yoshis so·ge·nann·ter „Schwert·jagd“ zu·grunde liegt, heißt es:
The swords and short swords col·lect·ed in the above manner will not be wasted. They will be used as nails and bolts in the con·struc·tion of the Great Image of Bud·dha. In this way, far·mers will be·ne·fit not only in this life but also in the lives to come.
Zitiert nach The edicts of Toyotomi Hideyoshi Asia for Educators, Columbia University, [2011/3]
- ↑ 63 shaku (Yamaguchi Sumio). Andere Berichte sprechen von bis zu 24m mög·licher·weise unter Ein·bezie·hung des Sockels. Fest steht, dass die Statue voll·kom·men mit Gold·lack bedeckt war. Die Kon·struk·tion lag in den Händen des füh·ren·den Bild·hauers dieser Zeit, Kōshō (1534–1621).
- ↑ Quelle: List of statues by height, Wikipedia [2011/7]
Internetquellen
- List of statues by height (en.)
Wikipedia - Artikel über die größten Statuen der Welt. - Big Buddha, Ron Gluckman (en.)
Reportage über den Großen Buddha von Leshan. - The Great Buddha and Kotoku-in (en.)
Offizielle HP des Großen Buddha und des Kotokuin- Tempel in Nara. - Hideyoshi no Daibutsu-den zōei, Yamaguchi Sumio (jap.)
Literatur
Bilder
- ^ Hauptnische der berühmten Felsengrotten von Longmen (Drachentor), einem Zentrum der buddhistischen Felsskulptur. Die größte Nische stammt aus der Tang-Zeit, aus der Zeit der einzigen Kaiserin dieser Zeit, Wu Zetian (625–705), die ihrerseits eine große Förderin des Buddhismus war. Im Zentrum dieser Nische steht Buddha Vairocana, dessen individuelle Züge angeblich der Kaiserin nachempfunden sind. Jedenfalls repräsentiert die Statuengruppe einen Höhepunkt des chinesischen Buddhismus.
China, Tang-Zeit, err. 672–676. Global Travel Authors, über Internet Archive. - ^ Bodhisattva Maitreya (Miroku), Buddha der Zukunft, mit vier Armen.
8.–9. Jh. Satyender S Dhull, (flickr), 2012. - ^ Auf dem Hüfttuch (dhoti) dieser Statue des Maitreya (Miroku) ist die gesamte Heiligenlegende des historischen Buddha abgebildet.
Indien. Christian Luczanits & Jaroslav Poncar (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Statue des Buddha Shakyamuni in Seokguram, ein Denkmal der buddhistischen Kunst im alten koreanischen Reich Silla. Die Statue ist von einer Halbkugel-förmigen, künstlichen Grotte aus Granitblöcken umgeben, an deren Wänden sich Steinreliefs von Bodhisattvas und Buddha-Schülern befinden. Die Statue „blickt“ von einem ca. 500m hohen Berg auf das Meer in Richtung Osten, während die meisten buddhistischen Statuen in Japan nach Süden hin ausgerichtet sind. Der zugehörige Haupttempel befindet sich in 4km Entfernung im Tal nahe der ehemaligen Hauptstadt Sillas, Gyeongju.
8. Jh. KBS WORLD Radio, 2016. - ^ Der große Dainichi (skt. Vairocana), der Riesenbuddha (daibutsu) des Tōdaiji.
752, letzter Neuguss 1704. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Die Große Buddha-Statue (daibutsu) des Amida (skt. Amitabha) von Kamakura im herbstlichen Abendrot.
Kamakura-Zeit, 1252?. Tom Richardson, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Die daibutsu-Statue des Amida (skt. Amitabha) von hinten. Im Inneren befindet sich eine kleine Treppe, durch die geöffneten Fenster in Schulterblatthöhe dringt Licht und Frischluft in den Innenraum.
1252?. Studio Yamako, (J-Blog), 2012. - ^ Die Große Buddha-Statue (daibutsu) des Amida (skt. Amitabha) von Kamakura an einem ruhigen Frühlingsmorgen.
Kamakura-Zeit, 1252?. Bildquelle: Nikki, 2006, über Internet Archive. - ^ Die Große Buddha-Statue (daibutsu) des Amida (skt. Amitabha) von Kamakura, Seitenansicht.
Kamakura-Zeit, 1252?. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ An dieser daibutsu-Statue des Amida (skt. Amitabha) lassen sich einige allgemeine Merkmale in der Darstellung von nyorai-Figuren sehr gut erkennen:
- Gelocktes Haar, Schädelwölbung, Stirnmal, feiner Schnurrbart, langgezogene, durchlöcherte Ohrläppchen (Zeichen des abgelegten Schmucks), drei Halsfalten.
s. dazu auch „Die 32 Merkmale eines Buddhas“.
1252?. Balendu Sharma Dadhich, flickr 2007. - ^ Gesicht des Amida (skt. Amitabha) daibutsu von Kamakura. Die Gusstechnik in ringförmigen Segmenten ist hier gut zu erkennen.
Kamakura-Zeit, 1252. Bildquelle: Robert Prestiano, über Internet Archive. - ^ Die mudra der Mediation (jōin) mit den für Amida (skt. Amitabha) charakteristischen abgewinkelten Zeigefingern. Die „Schwimmhaut“ zwischen Daumen und Zeigefinger ist kein künstlerischer Missgriff, sondern entspricht den 32 Merkmalen eines Buddha.
Kamakura-Zeit, 1252?. Jenny Huang, flickr 2006.
- ^ Handkolorierte Aufnahme des Amida daibutsu von Kamakura aus der Meiji-Zeit.
Kamakura-Zeit, 1252?. Bildquelle: UNIDAM, Japanologie Wien, über Internet Archive. - ^ Eines der frühesten Foto-Portraits der daibutsu-Statue des Amida (skt. Amitabha) von Felice Beato (1832–1909), der sich in den 1860er und 1870er Jahren in Japan aufhielt und dort als Photograph arbeitete. Wie auch auf vielen späteren Fotos mit diesem Motiv, ließ der Fotograf Menschen auf die Statue klettern, um ihre Dimensionen zur Geltung zu bringen.
Werk von Felice Beato (1832–1909). Meiji-Zeit, 1868. Welcome Collection. - ^ Eine Skizze der daibutsu-Statue in Kyōto, die von Toyotomi Hideyoshi in Auftrag gegeben wurde.
Werk von Engelbert Kaempfer. Edo-Zeit, 1691. Bodart-Bailey, Kaempfer’s Japan (1999), S. 383. - ^ Letzte Version des daibutsu von Toyotomi Hideyoshi, in Form einer Büste. Sie fiel 1973 einem Brand zum Opfer.
1843 errichtet, 1973 zerstört. Yamaguchi Sumio. - ^ Mit 2,75m Sitzhöhe erreichte die Statue des Shaka Nyorai (skt. Shakyamuni) für die damalige Zeit kollossale Ausmaße. Der Bildhauer Tori Busshi stammte aus einer koreanischen Einwandererfamilie. Der Stil des daibutsu ist kontinental geprägt.
Werk von Tori Busshi. 609. Bildquelle: Kyōto shiseki sansakukai 19. - ^ Nokogiri.jpg
- ^ Statue des Vairocana (Birushana oder Dainichi), die 1891 in Kōbe (einstmals Hyōgo) errichtet wurde. Die ursprüngliche Statue mit dem eigentümlichen großen Kopf maß 11,5m und war aus Bronze. Bekannt als Hyōgo Daibutsu stellte sie damals nach dem Nara- und Kamakura Daibutsu den drittgrößten Bronze-Buddha Japans dar. Die Statue des Tendai-Tempels Nōfuku-ji wurde angeblich im Bemühen angefertigt, den Buddhismus gegenüber dem rasch um sich greifenden Christentum zu stärken. 1944 wurde sie jedoch für Kriegszwecke eingeschmolzen und erst 1991 durch einen neuen daibutsu ersetzt.
Werk von Kusakabe Kinbei. Meiji-Zeit. Japanese Old Photographs of the Bakumatsu-Meiji Periods, Nagasaki University Library. - ^ Aufnahme des Ueno Daibutsu in Tōkyō vor seiner Zerstörung durch das Große Kantō-Erdbeben von 1923.
Meiji-Zeit. MAK, Wien. - ^ Gesicht des Großen Buddhas (Shaka Nyorai) im Ueno Park, Tōkyō. Bis zum großen Erdbeben von 1923 war der ungewöhnlich großnasige Ueno Daibutsu aus der frühen Edo-Zeit hier in voller Größe zu bewundern.
Edo-Zeit. Torajiro, 2011. - ^ Von der buddhistischen Jōdo Shinshū errichtete Statue des Amida (skt. Amitabha). Die äußerste Hülle dieses daibutsu besteht aus einer lediglich 6mm dicken Haut aus Bronze. Daher wird er auch als größte Bronzestatue der Welt bezeichnet. In der Mitte der Brust sind undeutlich drei Öffnungen zu erkennen, aus denen Besucher, die mit einem Lift im Inneren der Statue hinauf befördert werden, hinausschauen können.
1993. Travis Hornung, flickr 2010. - ^ daibutsu-Statue des Bodhisattvas Kannon in Sendai (Sendai Daikannon).
1991. Bildquelle: unbekannt. - ^ Inauguration des verhältnismäßig kleinen daibutsu von Nagoya. Die Mönche nehmen die sogenannte Augenöffnungszeremonie in einem Baukran vor.
Shōwa-Zeit, 1987. Ian Reader, Photo Archives of the Nanzan Institute for Religion and Culture, 3. Okt. 1987 (mit freundlicher Genehmigung).
Glossar
- Arai Yoshiaki 荒嘉明 ^ 1902–1963; Schöpfer eines unvollendeten Riesenbuddhas (daibutsu) in Fukushima, bekannt als „Hundertfuß-Kannon“ (hyakushaku Kannon)
- Asuka 飛鳥 ^ Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)
- Asuka-dera 飛鳥寺 ^ erster historisch fassbarer Tempel Japans, gegr. 593 (Nihon shoki) von Soga no Umako; wurde unter anderem als Hōkō-ji (Tempel des beginnenden Dharmas) bezeichnet, später aber unter dem Namen Gangō-ji (Tempel des ursprünglichen Beginns) nach Nara verlegt; unter Asuka-dera versteht man heute den ursprünglichen Standort in der Asuka Region
- Bōsō-hantō 房総半島 ^ Halbinsel zwischen der Bucht von Tōkyō und dem Pazifik; Präfektur Chiba
- Go-Shirakawa Tennō 後白河天皇 ^ 1127–1192; 77. Kaiser von Japan (r. 1155–1158); stellte vor allem als Exkaiser im Mönchsstand ein wichtiges politisches Gegengewicht zu den Diktatoren Taira no Kiyomori und Minamoto no Yoritomo dar
- Hōkō-ji 方広寺 ^ Tempel in Kyōto, erbaut 1586-95 als Ahnentempel des Toyotomi Hideyoshi. Einstmals im Besitz der größten Buddha Statue Japans
- Hyōgo Daibutsu 兵庫大仏 ^ 11 m hohe Statue des Dainichi Nyorai im Tempel Nōfuku-ji in Kōbe, err. 1891
- Kaempfer, Engelbert (west.) ^ 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung
- Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
- Longmen (chin.) 龍門 ^ Ort in Henan, China, bekannt für eine eindrucksvollen Gruppe von Felsengrotten und Nischen, in denen zehntausende buddhistische Statuen aus dem Felsen herausgeschlagen sind. Die meisten Statuen stammen aus der Wei (220–265) und Tang-Dynastie, also in etwa aus der Zeit von 400 bis 750, die bedeutendsten aus der Zeit der Kaserin Wu Zetian (r. 690–705).
- magaibutsu 磨崖仏 ^ Felsenbuddha; in natürlichen Fels gemeißelte Buddha-Statuen
- Sendai Daikannon 仙台大観音 ^ 100 m hohe Kannon Statue in der Stadt Sendai, Präfektur Miyagi, errichtet 1991
- Sengoku Jidai 戦国時代 ^ Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615
- Seokguram (kor.) 石窟庵/석굴암 ^ wtl. Felsenklause; buddhistisches Heiligtum der Silla-Zeit (645–935) aus dem 8. Jh.; künstliche Felsengrotte rund um eine Steinskulptur des Budhha Shakyamuni; Teil der Bulguksa Tempelanlage auf Berg Tohamsan in Gyeongju in Südkorea
- Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
- Takaoka Daibutsu 高岡大仏 ^ ca. 16m hohe Buddha Statue in der Stadt Takaoka, Präfektur Toyama
- Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 ^ 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)
- Ueno Daibutsu 上野大仏 ^ Einstiger Riesenbuddha (daibutsu) im Ueno Park in Tōkyō, von dem heute nur noch das Gesicht übrig geblieben ist.
- Ushiku Daibutsu 牛久大仏 ^ Rund 100m hohe Statue des Buddha Amida in der Präfektur Ibaraki, fertiggestellt 1995
- Yakushi Nyorai 薬師如来 ^ Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
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„Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001