Tiergötter und Götterboten, Teil 1 Legendäre Tiere

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Tiergötter und Götterboten, Teil 1 Legendäre Tiere

Vorlage:Wrapper In Japan können Tiere sowohl im Buddhismus als auch im Shinto religiös ver·ehrt werden. Neben den realen Tieren tauchen in der reli·giösen Vor·stel·lungs·welt zahl·reiche mythische oder legen·däre Kreaturen auf. Sie sind zumeist aus ver·schie·denen bekannten Tieren zusam·men·gesetzt und werden aus Sicht der reli·giösen Vor·stel·lungs·welt als ebenso real emp·funden wie diese. Legen·däre Tiere, allen voran die Drachen, sind lediglich „mächtiger“ als die anderen Arten. Umgekehrt werden auch realen Tieren ima·ginäre Eigen·schaf·ten nach·gesagt. So verfügen z.B. Füchse und Tanuki, aber auch Schlagen, Katzen und andere über die Fähigkeit, vorübergehend eine menschliche Gestalt anzunehmen. Schließlich gibt es Mischformen von Tier und Mensch, die als Gespenster oder

yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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einzustufen sind und anhand von Tengu und Oni genauer behandelt werden. 

Drachen

Drachen kombinieren äußerlich die anatomischen Stärken aller möglichen Tiere: die Schuppen von Fischen und Schlangen, die Klauen und Flügel von Vögeln, die Zähne und Pranken von Tigern, außerdem Hörner, Fühler, usw. Manche Drachen können auch mensch·liche Gestalt annehmen. Vorlage:Galerie1

Auf dem Meeres·boden steht der Palast (

Ryūgū 龍宮 (jap.)

Drachenpalast; mythologischer Ort am Meeresgrund

Der Begriff „Ryūgū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) des Drachenkönigs. Ein Urenkel der Sonnengottheit suchte einst diesen Drachenpalast auf, verliebte sich in eine Tochter des Drachen·königs, heiratete sie und nahm sie mit auf die Erde. Als er sie aber während der Geburt des ge·mein·samen Kindes in Drachen·gestalt er·blickte, zog sich die Drachen·tochter beschämt und ent·rüstet wieder ins Meer zurück. Ihr Sohn aber blieb auf Erden. Einer seiner Enkel war

Jinmu Tennō 神武天皇 (jap.)

wtl. „göttlicher Krieger“; gemäß den japanischen Mythen der erste menschliche Herrscher (Tennō) Japans; eigentlicher Name: Kami Yamato Iware-hiko no Sumera Mikoto 神日本磐余彦天皇 (Nihon shoki)

Fiktive Person

Der Begriff „Jinmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der erste japa·ni·sche „Kaiser“. Die

Tennō 天皇 (jap.)

jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels

Der Begriff „Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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-Familie zählt somit nicht nur die Son·nen·gott·heit, son·dern auch den Dra·chen·gott zu ihren Ahnen (mehr dazu: Göt·ter·mythen, Teil 2).

Die Blutsverwandtschaft von Kaiserhaus und Drachen ist kein Zufall. Chinesischen Mythen zufolge stellt der Drache seit dem legen·dären Gelben Kaiser (Huang Di, leg.r. 2696–2598 v.u.Z.) das Symbol·tier der kaiser·lichen Herrschaft dar (ähnlich wie in Europa der Adler). Die Legende der drachen·artigen Vor·fahren des Tenno ent·stand also höchst·wahr·schein·lich aus dem Bedürfnis, dieses be·deu·tungs·volle Symbol·tier auch für das japanische Herrscher·haus zu instru·men·tali·sieren.

Der Drache ist außer·dem das be·vor·zugte Tier der Zwölf Tierkreiszeichen des chinesischen Kalenders (der auch in Japan Geltung hat). Und auch die vier Himmels·richtungen werden nach einer chinesischen Auf·fas·sung von Drachen be·herrscht (nach einer anderen Auf·fas·sung wird allerdings nur der Osten von einem blauen Drachen repräsentiert).

Auch im Buddhismus ist der Drache als Gottheit aner·kannt. Buddhis·tische Drachen lassen sich zumeist auf die indischen

nāga नाग (skt., m.)

„Schlange, Kobra“, indische Schlangengottheit (jap. naka 那伽)

Der Begriff „naga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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s zurück·führen, schlangen·artige Gottheiten, die neben den Deva-Gottheiten eine eigene Kategorie von himmlischen Wesen dar·stellen. Der legendäre Begründer des

Mahāyāna महायान (skt., n.)

„Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Mahayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Buddhismus,

Nāgārjuna नागार्जुन (skt., m.)

2.–3.Jh. u.Z.; legendenumwobener buddhistischer Denker, der als richtungsweisender Philosoph des Mahayana-Buddhismus angesehen wird und Konzepte wie „Leerheit“ oder „Zwei Wahrheiten“ systematisierte (jap. Ryūju 龍樹)

Der Begriff „Nagarjuna“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(2. Jh. u.Z.), soll seine neu·artigen

sūtra सूत्र (skt., n.)

„Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)

Text

Der Begriff „sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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von den Nagas er·halten haben und trägt daher auch den Namen Nāga[a]rjuna, „Weißer Naga/Drache“. Auch in Indien sind die Nagas eng mit dem Wasser ver·bunden. Im Unter·schied zu den chinesischen Drachen sind sie eher niedrige, un·er·leuch·tete Kreaturen. In Japan lässt sich jedoch kaum ein Unter·schied zwischen buddhistischen Nagas und chinesischen Drachen feststellen.

Die Verbundenheit mit dem Wasser äußert sich bei manchen Drachen im Besitz eines Edelsteins, mit dem sie Ebbe und Flut be·herrschen. Dieser Edelstein hat eine enge Ver·wandt·schaft mit dem buddhistischen Wunsch·erfüllungs·juwel (

nyoi no tama 如意の玉 (jap.)

Wunschperle, Wunschjuwel; auch hōju

Gegenstand

Der Begriff „nyoi no tama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), das auch von

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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s ge·tragen wird (Nyoirin Kannon). Schließ·lich werden Drachen auch für den Regen (oder das Ausbleiben des Regens) ver·ant·wort·lich gemacht und stehen daher in vielen asiatischen Ländern im Zentrum von rituellen Bitten und Zeremonien, um Regen herbeizuführen.

Wasser und Drachen bilden also eine assoziative Einheit, daher auch die häufigen Drachenfiguren bei Brunnen (

temizuya 手水舎 (jap.)

Schrein- oder Tempelbrunnen zum Reinigen von Mund und Händen

Architektur, Ritus

Der Begriff „temizuya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) am Eingang von Tempeln oder Schreinen. Als Herrscher über das lebens·wichtige Element des Wassers können Drachen natürlich auch be·droh·lich sein bzw. die Gefahr von Naturkatastrophen in sich bergen. Grund·sätz·lich besteht zu Drachen aber ein positives, von Respekt geprägtes Verhältnis.

Drachen und Schlangen

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Die Grenzen zwischen Schlangen und Drachen sind fließend, aus ikono·gra·phischer Sicht zählen sie zweifellos zur selben Familie. In den klas·sischen japa·nischen Mythen taucht z.B. die acht·köpfige Schlange

Yamata no Orochi 八岐大蛇 (jap.)

Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt

Der Begriff „Yamata no Orochi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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auf, ein Unge·heuer von riesigen Aus·maßen, das nur mit List vom Kultur·heroen

Susanoo 須佐之男/素戔男 (jap.)

mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu

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be·siegt werden kann. Auf bildlichen Dar·stel·lungen aus späterer Zeit wird diese Schlange stets als Drache abgebildet. 

Obwohl dieser Mythos an das negative Bild europäischer Drachen·geschich·ten erinnert, werden Schlangen in Japan, ähnlich wie Drachen, zumeist mit positivem Respekt und Ehrer·bietung angesehen. Der Gott des uralten

Ōmiwa Jinja 大神神社 (jap.)

Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans

Schrein

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Ōmiwa Jinja; s.a. Geo-Glossar
taucht in den Mythen mehrfach auf und erscheint einmal in mensch·licher, einmal in Schlangen·gestalt. Noch heute opfert man dieser Gottheit im Miwa Schrein rohe Eier, da diese für Schlangen eine beson·dere Delikatesse darstellen sollen.

Das Hitachi fudoki, eine alte Chronik der heutigen Präfektur Ibaraki, be·richtet, dass sich in alter Zeit — unweit der Stelle, wo in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts massive Proteste gegen die Errichtung des Flughafens Narita ausgefochten wurden — gehörnte Schlangen gegen die Urbar·machung des Landes zur Wehr setzten und die Menschen attackierten. Nach einigem Hin und Her er·richtete man ihnen einen Schrein und brachte sie damit zur Ruhe. Man tauschte also Landrechte gegen religiöse Verehrung (die Konflikte der 1970er Jahre wurden hingegen vor Gericht entschieden). Aus dieser Er·zählung wird ersichtlich, dass die Schlangen für Gott·heiten ge·halten wurden, denen das Land ursprünglich gehörte.

Spätere Schlangenlegenden erzählen davon, dass sich Schlangen — ähnlich wie Füchse — in Menschen verwandeln können und oft unerkannt an der Seite eines menschlichen Ehepartners leben. Solche Legenden offenbaren meist eine starke erotische Komponente. Umgekehrt führt ent·täuschte Liebe, bzw. Eifersucht, zur Wiedergeburt als Schlange. Von diesem Schicksal sind — buddhistischen Legenden zufolge — vor allem Frauen betroffen. Eine von ihnen,

Kiyohime 清姫 (jap.)

Heldin einer berühmten Legende aus der Heian-Zeit (10. Jh.); Sinnbild rasender Eifersucht

Fiktive Person

Der Begriff „Kiyohime“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, die unglücklich in einen buddhistischen Mönch verliebt war, verwandelte sich aus Eifersucht in eine Schlange und verfolgte so ihren Geliebten bis in einen Tempel, wo er sich unter einer Tempelglocke versteckt hatte. Sie aber wand sich um die Glocke, brachte sie zum Glühen und tötete den Mönch auf diese Weise (siehe Horrorklassiker).

Schlangen gelten außerdem als die Tiergefährten der Glücksgöttin

Benten 弁天 (jap.)

Glücksgöttin; Kurzform von Benzaiten

Glücksgottheit

Der Begriff „Benten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(s.a.  Sidepage Benzaiten), die wiederum mit zahl·reichen Drachen·mythen in Ver·bindung steht. Benzeiten war ur·sprüng·lich eine indische Fluss- bzw. Wasser·göttin, daher ihre Assoziation mit Schlangen und Drachen.

Auch Benzaiten wird im übrigen für sehr eifer·süchtig gehalten, sodass es Männern und Frauen geraten ist, ihre Schreine nicht gemeinsam aufzusuchen.

In vielen Mythenkreisen der Welt steht der Schlange als Herrscherin des Wassers der Vogel, bzw. der Adler, als Be·herrscher des Himmels oder des Feuers gegen·über. In Indien ist dieser Gegensatz besonders stark aus·geprägt. Hier gibt es den Vogel·menschen

Garuḍa गरुड (skt., m.)

Vogelmensch (jap. karura 迦楼羅)

Der Begriff „Garuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, der den erwähnten Nagas — also den Schlangen·wesen — in ewiger Feind·schaft gegen·über·steht. In China und Japan ist dieser Gegen·satz nicht besonders präsent, vielleicht weil die Figur des Drachens zu über·mächtig ist und selbst viele Eigen·schaften von Vögeln besitzt. Der indische Vogel·mensch Garuda scheint jedoch in der Sagenfigur des japanischen Tengu einen Verwandten zu haben.

Löwen und Löwenhunde

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Die Rolle des Löwen als Wächterfigur hat sich wahr·schein·lich von Vorder·asien aus nach Indien und Ostasien einerseits und nach Europa andererseits ausgebreitet. Dabei erwies sich der Löwe als äußerst vielseitig, was seine Symbolik betrifft: Weltliche Paläste bedienten sich seiner genauso wie religiöse Kultstätten, seien es nun Kirchen (der Markusdom in Venedig), buddhistische Tempel oder Shinto Schreine. Obwohl Löwen im Gegensatz zu Drachen eine real existierende zoolo·gische Spezies darstellen, kann man sie aus Sicht der (traditionellen) religiösen Ikono·graphie Japans zu den legen·dären Tieren zählen, weil sie nicht in Japan heimisch sind und daher von einer ähnlichen exotischen Aura umgeben waren wie die Drachen. Traditionelle ostasiatische „Löwen“ haben sich im übrigen vom Aussehen des realen Tiers einigermaßen weit entfernt und gewisse ikonographische Eigenheiten angenommen, die mehr an einen Hund (vor allem an einen Pekinesen) als an ein katzenartiges Tier erinnern (s.u.).

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Löwentanz zu Neujahr (Utagawa Utamaro, 1789) Vorlage:Credits2
Die Abbildung stammt aus einer Kollektion unterhaltsamer Gedichte, zu denen Utamaro eine Serie von fünf Illustrationen schuf. Das vorliegende Bild zeigt eine Straßenszene in Edo während der Neujahrsfeiern. Straßenkünstler führen einen Löwentanz (shishimai) vor, größere Kinder amüsieren sich, kleinere fürchten sich.
Werk von Kitagawa Utamaro (1753?–1806). Edo-Zeit. Rijksmuseum, Amsterdam (RP-P-1960-11-3).

Japanische Löwen kommen zwar selten in Geschichten oder Mythen vor, gelten aber offensichtlich als bewährte Geisteraustreiber. In dieser Funktion findet man sie beispielsweise, zusammen mit Drachen und Baku (s.u.), im Gebälk von Tempeln, Schreinen und histo·rischen Palästen, aber auch bei den Löwentänzen (shishimai), die unter anderem zu Neujahr aufgeführt werden. Die Tänzer schlüpfen dabei in komisch-groteske Masken, die mit dem Gebiss klappern können, und vollführen lebhafte Tänze. Ähnlich wie bei hiesigen „Krampus“-Auftritten reagieren kleine Kinder üblicherweise ängstlich auf die Löwentänzer, während sich Erwachsene amüsieren.

Komainu

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Am häufigsten begegnet man in Japan jedoch paarweise aufgestellten Löwenwächtern, die ent·weder als

karajishi 唐獅子 (jap.)

wtl. „China-Löwe“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden; Synonym für komainu; auch karashishi

Tier, Bild

Der Begriff „karajishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Komainu koya.jpg
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, wtl. „chinesischer Löwe“, oder als

komainu 狛犬 (jap.)

wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden

Tier, Bild

Der Begriff „komainu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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, wtl. „Korea-Hund“, be·zeich·net werden. Letzte·res stellt heute die gän·gigere Be·zeich·nung dar. Wie diese Namen an·deuten, gibt es in China und Korea ähn·liche Statuen. Die beiden Bilder unten zeigen, dass es in manchen Fällen tat·säch·lich zu einer Dif·feren·zierung von Hund und Löwe kommt: Das linke Exemplar besitzt ein Horn und wird als „Korea-Hund“ an·ge·sehen. Das rechte, der „China-Löwe“, sieht eher wie ein Löwe aus. In der heute gängigen Ikono·graphie ver·mischen sich die beiden Typen jedoch zu einer ein·heit·lichen Spezies, die eben·sosehr einem Hund wie einem Löwen ähn·lich sieht und die man daher wohl am besten als „Löwen·hund“ be·zeichnet. Vorlage:Galerie1

Komainu sind zumeist in Eingangsbereichen religiöser Kultstätten aufgestellt, wo keine mensch·lichen Wächter·figuren (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) Dienst tun, oder in manchen Fällen auch an der Rück·seite von Toren, an deren Vorder·seite Niō stehen. Man findet sie heute zumeist vor Shinto Schreinen, sie hatten jedoch ur·sprüng·lich nichts mit shinto·isti·schen

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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zu tun und sind auch kein ein·deu·tiges Er·ken·nungs·merk·mal von Schreinen. In manchen Schreinen und Tempeln werden sie auch durch andere Tiere ersetzt, v.a. in

Inari 稲荷 (jap.)

Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht

Der Begriff „Inari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Schreinen durch Füchse.

Während ältere Komainu durchaus imposant aus·sehen, haben rezentere Bei·spiele oft komische Züge (s. Sidepage). Hierarchisch stehen sie in jedem Fall unter den Niō-Torwächtern, doch teilen sie mit diesen die Be·sonder·heit, dass sie stets als Paar auftreten, dessen Partner sich vornehmlich in einem Punkt unterscheiden: immer hält einer von beiden den Mund offen (

A-gyō 阿形 (jap.)

Bez. für einen Typ von Wächtergottheit (niō) mit geöffnetem Mund; wtl. „A-Form“ (Figur, die ein „A“ ausspricht); Gegenstück von UN-gyō; im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer aufbrausenden Geste (mudra) verbunden.

Bild

Der Begriff „A-gyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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), der andere den Mund ge·schlos·sen (

UN-gyō 吽形 (jap.)

wtl. „HUM-Form“; Figur, die das Sanskritzeichen „HUM“, jap. un, ausspricht, und daher mit geschlossenem Mund dargestellt wird; Gegenstück von A-gyō (offener Mund); im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer beruhigenden Geste (mudra) verbunden; s.a. niō

Bild

Der Begriff „UN-gyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Unryu un fusuma kenninji.jpg
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  • Nio jinguji.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Shisa un.jpg
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). Die zugrunde liegende Symbolik hat buddhis·tische Wurzeln (s. dazu Wächtergötter) und mag ehemals auch in China bekannt gewesen sein, hat sich aber dort nicht bis heute erhalten.

Sonstige legendäre Tiere

Elefanten und Baku

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Als ein Tier, das im Leben des historischen Buddha eine gewisse Rolle spielte, ist der Elefant auch in Ostasien schon lange bekannt, ohne dass man seine genaue Gestalt je zu Gesicht bekam. Was man von ihm wusste, wurde wohl mit dem Tapir, einem anderen exotischen Tier, das man kaum kannte, vermischt und zu einem legendären Tier, dem

baku(jap.)

Baku, elefantenartiges legendäres Tier, das Träume frisst; auch: Tapir

Tier

Der Begriff „baku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • Baku iwashimizu.jpg
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, neu zusammengesetzt. Bakus erfreuten sich in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit besonderer Beliebtheit und sind heute noch im Verein mit Drachen und Löwen an den Außenfassaden von Tempeln und Schreinen aus dieser Zeit zu bewundern. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie alles verschlucken können — auch und vor allem böse Träume! Das Schriftzeichen baku ziert daher auch manchmal das Schiff der Sieben Glücksgötter, die ja ebenfalls für Träume, vor allem für glücksbringende Träume zu Jahresbeginn, zuständig sind.

  1. ^  
    Drache kenninji un.jpg
    Drache (ryū) mit geschlossenem Maul („UN-Form“; UN-gyō). Das Pendant dieses Drachens ist mit offenem Maul („A-Form“) dargestellt. A steht für den Anfang (des Alphabets), UN für das Ende. Dieses A-UN Schema wird auch bei Torwächtern (Niō), Löwenhunden und anderen paarweise auftretenden Figuren gerne angewendet.
    Werk von Kaihō Yūshō (1533–1615). 1599. Bildquelle: Art History Strolls, Taiwan.
  2. ^  
    Drache kenninji.jpg
    Drachenkopf mit offenem Maul („A-Form“; A-gyō). Das Pendant dieses Drachens (ryū) ist mit geschlossenem Maul („UN-Form“) dargestellt. A steht für den Anfang (des Alphabets), UN für das Ende. Dieses A-UN Schema wird auch bei Torwächtern (Niō), Löwenhunden und anderen paarweise auftretenden Figuren gerne angewendet.
    Werk von Kaihō Yūshō (1533–1615). 1599. Tokyo National Museum.
  3. ^  
    Drachen und schlange.jpg
    Drache (ryū) und Schlange (hebi) auf einem Papierlampion, wahrscheinlich mit Bezug auf das Schlangenjahr der Tierkreiszeichen.
    Werk von Katsushika Hokusai. Spätere Edo-Zeit, 19. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.
  4. ^  
    Susanoo toyokuni.jpg
    Susanoo rettet Prinzessin Kushinada vor der achtköpfigen Schlange (hebi). Im Vordergrund acht Töpfe mit Sake, Susanoos Trick, um das Monster betrunken zu machen. Wie für viele ukiyo-e der mittleren Periode typisch, ist der Held mit den Zügen eines Kabuki-Schauspielers ausgestattet.
    Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Spätere Edo-Zeit. Tokyo National Museum.
  5. ^  
    Schlange izumo.jpg
    Dieses Bild aus dem Großschrein von Izumo stellt dessen Gottheit als Schlangen- (oder Drachen-) Gottheit dar, die aber nicht als Bedrohung, sondern als Glücksbringer anzusehen ist. Die Bildinschrift erklärt:
    Dass man den Zehnten Monat [hier] den „Monat der anwesenden Götter“ nennt, hat seinen Grund darin, dass sich die acht Millionen Götter jährlich im zehnten Monat in Ame no Hisumi no Miya (Izumo Schrein) versammeln. Zu dieser Zeit kommt [der Schlangengott von Izumo] als Bote des Drachengottes an den Strand von Inasa im Lande Izumo, behütet uns vor den Plagen von Wasser, Feuer und Wind und entscheidet über die Bande zwischen Männern und Frauen.
    19. Jh. Tomoe Steineck, Martina Wernsdörfer, Raji Steineck, WegZeichen: Japanische Kult- und Pilgerbilder. Die Sammlung Wilfried Spinner (1854–1918). Zürich: VMZ (Ausstellungskatalog), Abb. 66.
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    Schlange hokusai.jpg
    Eine Schlange (hebi) windet sich um ein Totentäfelchen (ihai). Die Stoffmuster wiederholen die Muster der Schlangenhaut.
    Werk von Katsushika Hokusai (1790–1849). Edo-Zeit. Minneapolis Institute of Art.
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    Shishi nishihonganji.jpg
    Löwe (shishi); Detail aus dem „Chinesischen Tor“ (Kara-mon) des Nishi Hongan-ji im Stil der sog. Momoyama-Architektur.
    Um 1600. Bernhard Scheid, flickr, 2016.
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    Shishi baku.jpg
    Ein löwenartiger shishi und ein elefantenartiges baku als ornamentiertes Ende eines Holzbalkens an der Außenseite einer buddhistischen Tempelhalle. Die Kombination dieser beiden imaginären Tiere ist ab dem 17. Jh. häufig, oft kommt auch ein Drache hinzu.
    Ron Reznick (mit freundlicher Genehmigung).
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    Shishimai utamaro.jpg
    Die Abbildung stammt aus einer Kollektion unterhaltsamer Gedichte, zu denen Utamaro eine Serie von fünf Illustrationen schuf. Das vorliegende Bild zeigt eine Straßenszene in Edo während der Neujahrsfeiern. Straßenkünstler führen einen Löwentanz (shishimai) vor, größere Kinder amüsieren sich, kleinere fürchten sich.
    Werk von Kitagawa Utamaro (1753?–1806). Edo-Zeit. Rijksmuseum, Amsterdam (RP-P-1960-11-3).
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    Shishimai.jpg
    Das Foto zeigt die Maske während einer Aufführung des Löwentanzes (shishimai) vor dem Tōkyō National Museum.
    Free Photo Wallpaper Japan & World, Jänner 2010.
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    Shishi netsuke.jpg
    Figur eines Schaustellers in Meditationshaltung mit der Maske eines Löwen (shishi). Der wilde Ausdruck und die Haltung der Figur erinnern an Bodhidharma, doch die Gesichtszüge innerhalb der Maske wirken entspannt und heiter. Dieser Doppeleffekt offenbart die besondere Meisterschaft und zugleich die verschmitzte Komik dieser netsuke-Miniatur.
    Werk von Shūgetsu. Edo-Zeit, 19. Jh. Thomas Eggenberg, 2022.
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    Komainu4.jpg
    Skultpur eines komainu.
    Werk von Kobayashi Kazuhira. 1961. komainu.net, 2004.
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    Koma kamakura1.jpg
    Mit geschlossenem Maul entspricht dieser Löwenhund der „UN-Form“ (UN-gyō). Während man dieses gehörnte Tier wtl. als „Korea-Hund“ (komainu) bezeichnet, wird sein hornloser Partner „Löwe“ (shishi) genannt. (Bei den meisten rezenten Beispielen gibt es diese Unterscheidung nicht.)
    Kamakura-Zeit. Kyōto National Museum.
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    Koma kamakura2.jpg
    Mit offenem Maul entspricht dieser Löwenhund der „A-Form“ (A-gyō). Seine Gestalt ist verhältnismäßig realistisch und evoziert den Eindruck eines starken, mächtigen Tieres. Während man seinen gehörnten Partner als „Korea-Hund“ (komainu) bezeichnet, wird dieses Exemplar „Löwe“ (shishi) genannt. (Bei den meisten rezenten Beispielen gibt es diese Unterscheidung nicht.)
    Kamakura-Zeit. Kyōto National Museum.
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    Baku nikko.jpg
    Zwei imaginäre Elefanten am Giebel des Kamijinkō 上神庫 (Göttlicher Speicher) im Tōshō-gū Schrein, Nikkō. Der Entwurf der Elefanten vom Hofmaler Kanō Tan'yū folgt weitgehend dem etablierten Bild des in Japan nicht heimischen Tieres. Der Unterschied zum Fabeltier baku ist fließend.
    Werk von Kanō Tan’yū (Werkstatt) (1602–1674). Eo-Zeit, 1635. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
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    Baku iwashimizu.jpg
    Dachdekoration in Form eines baku
    Frühe Edo-Zeit. Bernhard Scheid, flickr, 2013.
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    Baku2.jpg
    Aus einer Darstellung von Buddhas Ableben (nehanzu). In dieser Abbildung aus dem Altertum erscheinen baku und shishi in der gleichen ikonographischen Gestalt, in der sie heute noch im Schnitzwerk von Tempeln zu bewundern sind.
    11. Jh. Wikimedia Commons.
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    Baku hokusai.jpg
    Hokusais Illustration des legendären baku.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Internet Archive.
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    Elefant hokusai.jpg
    Hokusais Illustration der buddhistischen Parabel von den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Jeder beschreibt ihn anders, keiner lügt, aber die Wahrheit geht über all diese Einzelbeschreibungen hinaus. Hokusais Elefant ist vergleichsweise realistisch, hat aber doch einige Ähnlichkeiten mit dem legendären baku.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1819. Internet Archive, (bearbeitet).
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    Qilin ming tomb.jpg
    Reliefdarstellung eines kirin.
    China, Qing-Zeit, 17. Jh. Wikimedia Commons.
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    Kirin hoonji.jpg
    Schnitzdarstellung eines kirin
    Tanaka Jūyō, flickr, 2010.
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    Kirin meiji.jpg
    Drachenpferde (kirin). Beilage der ersten Nummer der Zeitung Jitsugyō Shinbun, 1895.
    1895. Waseda University.
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    Hoo byodoin.jpg
    Zwei dieser imaginären Vögel (hōō) zieren das Dach der Haupthalle des berühmten Amida-Tempels Byōdō-in im Süden Kyōtos. Schwarzweiß Photographie, publiziert 1966. Der Vogel ist auch auf dem derzeitigen 10.000-Yen-Schein Japans abgebildet.
    Heian-Zeit, 1053. Bildquelle: John W. Bennett, Ohio State University, über Internet Archive.
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    Yatagarasu JFA.jpg
    Logo des Japanischen Fußballverbandes (JFA), auf dem die dreibeinige Krähe Yatagarasu mit einem Fußball bzw. dem Sonnensymbol der japanischen Nationalflagge dargestellt ist. Die dreibeinige Krähe, in altes mythologisches Motiv, wirbt bereits seit 1931 für die Verbreitung des Fußballs in Japan.
    Sakkā no hako.
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    Sonne mond kinmozui.jpg
    Sonne und Mond aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Neben einer kurzen, wissenschaftlichen Beschreibung (z.B. „der Mond wird von der Sonne beschienen“) zeigen die Abbildung auch traditionelle Tiervorstellungen wie die dreibeinige Sonnenkrähe (Yatagarasu) und den Hasen, der im Mond Reis stampft.
    National Diet Library, Tōkyō (bildbearbeitet).
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    Toyotamahime hokusai.jpg
    Toyotama-hime, die Tochter des Drachenkönigs, gebiert in ihrer wahren Gestalt einen Sohn. Der Vater, Hiko Hohodemi wirft einen verbotenen Blick in die Gebärhütte. Dies wird die Drachenfrau veranlassen, ins Meer zurückzukehren. Der lebhafte Knabe, der den Bauch der Drachenmutter wie eine schwere Decke von sich stemmt, hat den komplizierten Namen Hiko-nagisa-takeugaya-fukiaezu. Er wird später seine Tante, ebenfalls eine Drachenfrau heiraten und mit ihr den ersten Tennō, Jinmu, zeugen.
    Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. The British Museum.
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    Okuninushi hokusai.jpg
    Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
    Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
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    Shachi hiroshige.jpg
    Das Bild stellt einen der beiden berühmten vergoldeten Tigerfische (shachi) auf dem Dach der Burg von Nagoya dar. Die shachi gelten als Wahrzeichen von Nagoya.
    Werk von Utagawa Hiroshige II (1826–1869). Edo-Zeit, 1859. National museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
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    Shachi.jpg
    Imaginärer Fisch (shachi) zur Abwehr von Bränden.
    Aizu Wakamatsu Tourist Bureau.
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    Makara.jpg
    Der makara ist ein Fabelwesen der hinduistischen Mythologie, das mehrere Tiere, z.B. Fisch und Elefant oder Fisch und Krokodil, kombiniert. Aus seinem Maul können andere Wesen oder Nahrung entstehen. In der indischen Astrologie übernimmt er die Rolle des Steinbocks.
    Kambodscha, 8. Jh. Wikimedia Commons-.
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    Shibi.jpg
    Dachornament des Tōdaiji in Gestalt eines Fisch- (oder Vogel-)Schwanzes. Rekonstruktion des Nara-zeitlichen Originals.
    Nara-Zeit. Ikomaike Takaoka, 2011.
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    Koi hiroshige.jpg
    Karpfen-Banner zur Zeit des Knabenfestes (Kodomo-no-hi, 5. Tag des 5. Monats).

    Die Stadt Edo ist von Nordosten zu sehen, im Hintergrund der Fuji-san. Während in der Bildmitte die Viertel der Samurai aus Suruga (Suruga-dai) liegen (links erkennt man einen Zipfel der Burg von Edo), befindet sich der Karpfen (koi) im Vordergrund im Viertel der Handwerker und Kaufleute (chōnin) nördlich des Kanda Flusses. Man erkennt, dass die Karpfen-Banner – Symbole der jugendlichen Kraft – eigentlich den militärischen Wimpeln nachempfunden sind, welche die Samurai zum Knabenfest vor ihren Häusern aufstellten.
    Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Brooklyn Museum.

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    Koinobori.jpg
    Wimpel in Form von Karpfen (koi), die zum Knabenfest, Kodomo-no-hi, am 5.5. vor vielen Häusern in Japan aufgestellt werden.
    Christian Bergmeister, flickr, 2008.
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    Nishiki koi.jpg
    Japanische Zierkarpfen (nishikigoi) bei der Fütterung.
    Bernard Spragg, Flickr 2009 (mit freundlicher Genehmigung).

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„Imaginäre Tiere (Tiergötter und Götterboten, Teil 1).“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001