Ikonographie/Amida

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Amida Nyorai und sein Reines Land

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Buddhas sind in der Theorie von der Lebenswirklichkeit des Gläubigen weit entfernt. Sie haben alle Leiden hinter sich gelassen, die Er·leuch·tung erfahren und den Kreis·lauf der Wieder·geburten ver·lassen. In der Praxis gibt es jedoch neben der abstrakten Vor·stel·lung vom Austritt aus dem Geburtenkreislauf (s. Grund·begriffe, Buddhismus Lehre) zahl·reiche Vor·stufen zur perfekten Erlösung, die plastischer sind als das

Nirvāṇa निर्वाण (skt., n.)

„Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Nirvana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nehanzu.jpg

und in vieler Hin·sicht an abend·ländische Paradies·vorstellungen erinnern. Diese Paradiese werden auch als „Reines Land“ (jap.

jōdo 浄土 (jap.)

Reines Land, buddhistisches Paradies; auch gokuraku, Sukhavati

Pantheon, Konzept

Der Begriff „jōdo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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, skt.

Sukhāvatī सुखावती (skt., f.)

„Reines Land“, buddhistisches Paradies (jap. jōdo 浄土)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Sukhavati“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) bezeichnet. Jedes Reine Land wird von einem eigenen Buddha beherrscht oder verwaltet, doch im Kontext des japanischen Bud·dhis·mus ist mit dem Begriff „Reines Land“ fast immer das Paradies des

Amida 阿弥陀 (jap.)

Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)

Buddha

Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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nyorai 如来 (jap.)

Buddha-Titel; skt. tathagata

Buddha

Der Begriff „nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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im Westen gemeint. Dank seines Reinen Landes ist Amida in vielen ost·asi·atischen Regionen, vor allem aber in Japan, zu einem der populärsten Buddhas auf·ge·stiegen und drängte dabei insbesondere den historischen  Buddha Shakyamuni in den Hinter·grund. Daher sind Amidadarstellungen in Japan besonders häufig.

Amidas Ikonographie

amida
Amida Statue des Byōdō-in, eines Tempels südlich von Kyoto (Unesco Kulturerbe).
Holz-Statue von Jōchō (?-1057), datiert 1053.

Die obige Abbildungen zeigt eine der berühmtesten Amida-Figuren aus der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit. Amida ist hier in seiner häufigsten ikono·graph·ischen Form, im Meditations·sitz mit Meditations-Mudrā (

jōin 定印 (jap.)

mudrā der Meditation

Ritus

Der Begriff „jōin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg

) zu sehen. Auch der bekannte Große Buddha (

daibutsu 大仏 (jap.)

wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue

Buddha, Bild

Der Begriff „daibutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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) in Kamakura stellt Amida in dieser Stellung dar. Wenn man eine Buddha·figur in sitzender Stellung mit der auf diesen Bildern erkennbaren, typischen Hand·haltung (inkl. abgewinkelter Zeige·finger) sieht, kann man davon ausgehen, dass es sich um Amida handelt. Es muss jedoch nicht jeder Amida sitzen. Er kann auch stehend dargestellt werden und ist dann meist von zwei kleineren Figuren flankiert, den Bodhisattvas

Seishi Bosatsu 勢至菩薩 (jap.)

Bodhisattva Mahasthamaprapta; Begleiter Amidas

Buddha

Der Begriff „Seishi Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Taima narahaku.jpg

und

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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.

Amidas Versprechungen

Ähnlich wie Shakyamuni war Amida der Legende nach ein indischer Prinz, der dem Thron entsagte, um Mönch zu werden. Auf der Suche nach Erleuchtung tat er 48 Schwüre, die sein Mit·gefühl mit anderen Lebe·wesen verdeutlichten. Einer der bedeutendsten dieser Schwüre besagt, dass er selbst die Erleuchtung zurück·weisen wolle, wenn er nicht kraft seiner Erleuchtung die Macht erlangen sollte, Gläubige, die im Augen·blick ihres Todes seines Namen gedenken würden, in sein Reines Land zu holen. Durch eigene Meditation erlangte der Prinz schließlich die Erleuchtung und damit verbunden die Herr·schaft über sein Reines Land. Wer nach dem Tod dorthin „hinübergeboren“ wird, dem ist die endgültige Erleuchtung sicher, auch wenn das Reine Land nur eine Vor·stufe des Nirvana darstellt.

Nach Ansicht des Amida-Buddhismus gibt es lediglich eine Bedingung, um ins Reine Land „hin·über·geboren“ zu werden, nämlich den aufrichtigen Glauben an Amidas Gnade, der sich in der Anrufung seines Namens kundtut. Aus diesem Grund sprechen Amidas Anhänger das sog.

nenbutsu 念仏 (jap.)

Anrufung des Namens von Buddha Amida, Gebetsformel der Amida-Anhänger

Ritus

Der Begriff „nenbutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • Kuya kosho.jpg

, eine schlichte Gebets·formel bestehend aus den Worten „Namu Amida Butsu“. Sie hoffen, dadurch Amidas Schwur zu genügen und in sein Reines Land zu gelangen.


  1. ^  
    Amida horyuji.jpg
    In Fresco-Technik an der Haupthalle des Tempels Hōryū-ji, Abbildung des Amida Buddha mit der mudra-Geste des Predigens.
    Spätes 7. Jh.; 1949 durch Brand zerstört. Bildquelle: Yamashina Reiji.
  2. ^  
    Amida heian.jpg
    Abgebildet ist der Buddha Amida mit der für ihn typischen Meditations-mudrā. Sein Gewand besteht aus einem langem Tuch namens kashaya (jap. kesa), das um dem Körper gewickelt ist.
    Späte Heian-Zeit, 11. Jh.?. Kyōto National Museum.
  3. ^  
    Kamakuradaibutsu face.jpg
    Gesicht des Amida (skt. Amitabha) daibutsu von Kamakura. Die Gusstechnik in ringförmigen Segmenten ist hier gut zu erkennen.
    Kamakura-Zeit, 1252. Bildquelle: Robert Prestiano, über Internet Archive.
  4. ^  
    Amida byodoin.jpg
    Eine der berühmtesten Amida-Statuen Japans, im Tempel Byōdō-in, der zum UNESCO-Kulturerbe zählt. Der Tempel war einst Sommerresidenz der Fujiwara, die diese Statue am Höhepunkt ihrer Macht in Auftrag gaben. Zeitgenossen waren damals der Ansicht, dass dies die exakte Wiedergabe der wahren Natur eines Buddhas sei. Jōchō, der diese Statue anfertigte, gilt auch als jener Bildhauer, der die sog. yosegi-zukuri-Technik perfektionierte und damit die Grundlagen der Kei-Schule schuf. Gemäß dieser Technik besteht die Statue aus mehreren Holzblöcken, die innen einen Hohlraum bilden und so dem Holz Raum lassen zu arbeiten. Außerdem ist die Statue dadurch nicht mehr auf die Breite eines einzigen Stammes beschränkt. Die Außenseite ist mit einer dicken, mit Hanf verstärkten Lackschicht imprägniert, wodurch die Figur eine beinahe metallische Oberfläche erhält. Die Vergoldung wurde 1955 erneuert.
    Werk von Jōchō (?–1057). Heian-Zeit, 1053. Bildquelle: unbekannt.

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„Amida Nyorai und sein Reines Land.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001