Ikonographie/Amida
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Amida Nyorai und sein Reines Land
Buddhas sind in der Theorie von der Lebenswirklichkeit des Gläubigen weit entfernt. Sie haben alle Leiden hinter sich gelassen, die Erleuchtung erfahren und den Kreislauf der Wiedergeburten verlassen. In der Praxis gibt es jedoch neben der abstrakten Vorstellung vom Austritt aus dem Geburtenkreislauf (s. Grundbegriffe, Buddhismus Lehre) zahlreiche Vorstufen zur perfekten Erlösung, die plastischer sind als das Nirvana und in vieler Hinsicht an abendländische Paradiesvorstellungen erinnern. Diese Paradiese werden auch als „Reines Land“ (jap.
Der Begriff „jōdo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, skt. Shukavati) bezeichnet. Jedes Reine Land wird von einem eigenen Buddha beherrscht oder verwaltet, doch im Kontext des japanischen Buddhismus ist mit dem Begriff „Reines Land“ fast immer das Paradies des
Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)
Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Der Begriff „nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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im Westen gemeint. Dank seines Reinen Landes ist Amida in vielen ostasiatischen Regionen, vor allem aber in Japan, zu einem der populärsten Buddhas aufgestiegen und drängte dabei insbesondere den historischen Buddha Shakyamuni in den Hintergrund. Daher sind Amidadarstellungen in Japan besonders häufig.
Amidas Ikonographie
Holz-Statue von Jōchō (?-1057), datiert 1053.
Die obige Abbildungen zeigt eine der berühmtesten Amida-Figuren aus der
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
-Zeit. Amida ist hier in seiner häufigsten ikonographischen Form, im Meditationssitz mit Meditations-Mudrā (
) zu sehen. Auch der bekannte Große Buddha (
wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue
Der Begriff „daibutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) in Kamakura stellt Amida in dieser Stellung dar. Wenn man eine Buddhafigur in sitzender Stellung mit der auf diesen Bildern erkennbaren, typischen Handhaltung (inkl. abgewinkelter Zeigefinger) sieht, kann man davon ausgehen, dass es sich um Amida handelt. Es muss jedoch nicht jeder Amida sitzen. Er kann auch stehend dargestellt werden und ist dann meist von zwei kleineren Figuren flankiert, den Bodhisattvas
Der Begriff „Seishi Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und
auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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.
Amidas Versprechungen
Ähnlich wie Shakyamuni war Amida der Legende nach ein indischer Prinz, der dem Thron entsagte, um Mönch zu werden. Auf der Suche nach Erleuchtung tat er 48 Schwüre, die sein Mitgefühl mit anderen Lebewesen verdeutlichten. Einer der bedeutendsten dieser Schwüre besagt, dass er selbst die Erleuchtung zurückweisen wolle, wenn er nicht kraft seiner Erleuchtung die Macht erlangen sollte, Gläubige, die im Augenblick ihres Todes seines Namen gedenken würden, in sein Reines Land zu holen. Durch eigene Meditation erlangte der Prinz schließlich die Erleuchtung und damit verbunden die Herrschaft über sein Reines Land. Wer nach dem Tod dorthin „hinübergeboren“ wird, dem ist die endgültige Erleuchtung sicher, auch wenn das Reine Land nur eine Vorstufe des Nirvana darstellt.
Nach Ansicht des Amida-Buddhismus gibt es lediglich eine Bedingung, um ins Reine Land „hinübergeboren“ zu werden, nämlich den aufrichtigen Glauben an Amidas Gnade, der sich in der Anrufung seines Namens kundtut. Aus diesem Grund sprechen Amidas Anhänger das sog.
, eine schlichte Gebetsformel bestehend aus den Worten „Namu Amida Butsu“. Sie hoffen, dadurch Amidas Schwur zu genügen und in sein Reines Land zu gelangen.
Verwandte Themen
Mehr zu Amida und dem Reinen Land findet sich im Kapitel „Mythen“, Paradiesvorstellungen und im Kapitel „Geschichte“ Amidismus. Der Große Amida Buddha von Kamakura wird auf der Themenseite Daibutsu Statuen genauer vorgestellt.
Weiterführende Informationen
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McCallum beschäftigt sich hier mit der angeblich ältesten Amida Statue Japans im Tempel
Tempel in Nagano
Der Begriff „Zenkō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
?–554; König Seong von Baekje (heute Teil Koreas), r. 523–554; auch Seongmyeong Wang 聖明王/성명왕
Der Begriff „Seong Wang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
nach Japan. Dank dieser besonderen Herkunft entwickelte sich auch der Glaube, dass die Amida Statue des Zenkō-ji tatsächlich lebendig sei. Zugleich wurde die Statue aber den Blicken gewöhnlicher Sterblicher entzogen.
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
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- Konzept
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„Amida Nyorai und sein Reines Land.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001