Die Hauptschreine Hachimans

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Die Hauptschreine Hachimans

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H

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

Der Begriff „Hachiman“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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ist eine der be·kann·tes·ten Gott·heiten Japans und verfügt über ein Netz·werk von etwa 25.000 in ganz Japan verteilten Zweig·schreinen. Er wurde ursprünglich in Usa [Usa (jap.) 宇佐 Region im Norden der Insel Kyūshū, bekannt für den Usa Hachiman Schrein.] (Kyūshū) verehrt und erlangte in der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

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-Zeit erstmals die Auf·merk·sam·keit des Hofes. In der frühen

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit verlagerte sich das Zentrum seines Kults nach Iwashimizu bei Kyōto. Als drittes (und heute vielleicht populärstes) Zentrum des Hachiman-Glaubens hat sich seit dem 12. Jahrhundert der Tsurugaoka Hachiman Schrein in Kama·kura etabliert.

Hachiman war einer der ersten kami [kami (jap.) Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō], die in den Bud·dhis·mus integriert wurden (s. Kap. Ikonographie, kami). Daher wurde auch seine Ver·breitung immer schon vom Buddhismus gefördert. Anhand der Geschichte seiner Schreine zeigt sich bei·spiel·haft, welche be·deu·ten·de Rolle der japanische Bud·dhis·mus für die kami-Verehrung spielte.

Usa Hachimangū, Kyūshū

Usa Hachimangu.jpg
Usa, Innerer Schreinbereich
Usa hachiman hongu.jpg
Haupthalle im Hachiman-Stil

Der

Usa Hachiman-gū 宇佐八幡宮 (jap.)

Usa Hachiman Schrein (Usa, Kyūshū)

Schrein

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Geographische Lage von Usa Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein in der heutigen Präfektur Ōita (Nord-Kyūshū) soll 725 erbaut worden sein und blieb auch noch nach der Gründung von Hachiman Schreinen in den ver·schie·denen poli·tischen Zentren wichtig. Die ehe·mals häufigen Orakel Hachimans stammen zu·meist aus diesem Schrein. Man nimmt an, dass das Orakelwesen rund um Hachiman auch der Grund für die plötzlich ansteigende Be·deu·tung dieser Gottheit in der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit war. 1184 wurde die Anlage im Zuge des

Genpei Gassen 源平合戦 (jap.)

Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185

Ereignis

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niedergebrannt, bald darauf jedoch neu errichtet. 

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Hachimanzukuri.jpg
hachiman-zukuri

Die heutigen Gebäude stammen aus der Edo-Zeit, gehen aber wahr·schein·lich auf einen älteren Archi·tek·tur·stil zurück: Usa gilt als der Ursprungsort des Hachiman-Schreinstils (hachiman-zukuri [hachiman-zukuri (jap.) 八幡造り Baustil für Schreine mit zwei parallel-liegenden Giebeln]), der auch für einige andere wichtige Hachiman-Schreinen cha·rak·teris·tisch ist. Das Hauptheiligtum (

honden 本殿 (jap.)

Hauptgebäude eines Schreins

Schrein

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) besteht in diesem Fall aus zwei iden·tischen, mit Sattel·dächern bedeckten Hallen, die wie siamesische Zwillinge an einer Dachtraufe mit einander verbunden sind, sodass sie sich eine gemein·same Regen·rinne teilen. Die vordere Halle dient der Gottheit als „Tagraum“, während sie sich nachts in die hintere Halle zurückzieht. Wie in anderen großen Schreinen auch, ist diese Be·son·der·heit für gewöhnliche Besucher kaum zu erkennen, da die Haupt·hallen durch einen Zaun gegen Blicke von außen weitgehend ab·ge·schirmt sind. Neben diesem besonderen Architekturstil verfügt Usa auch über eine eigene

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

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Weitere Bilder...

-Variante.

Schon in der Nara-Zeit erhielt die Schrein·anlage von Usa einen der frühesten bud·dhis·tischen „Schreintempel“ — einen sogenannten jingū-ji, der

Miroku 弥勒 (jap.)

Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“

Buddha

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(skt.

Maitreya मैत्रेय (skt., m.)

„Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)

Buddha

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) geweiht war. Hier wurden buddhistische Riten für Hachiman, z.B. Sutrenlesungen, abgehalten. Der Schrein, also der Sitz der kami-Gottheit, befand sich jedoch in einer hierarchisch höheren Position als der zugeordnete Tempel, wie sich an der Lage der beiden Gebäude erkennen lässt: Der Hauptschrein auf einer sanften Anhöhe, der Tempel am Fuß des Hügels. Wie in vielen ähnlichen Fällen auch, wurde diese öku·menische Koexistenz nach der ge·setz·lichen Trennung von kami und Buddhas (

shinbutsu bunri 神仏分離 (jap.)

Trennung von kami und Buddhas; religionspolitische Maßnahme zur Entflechtung von buddh. Tempeln und Shintō-Schreinen; vereinzelt in der Edo-Zeit, vor allem aber für die frühe Meiji-Zeit (1868–1873) charakteristisch

Konzept

Der Begriff „shinbutsu bunri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, 1868) durch Entfernung des Tempels beendet.

Iwashimizu Hachiman-gū, Kyōto

Iwashimizu Hachimangu.jpg
Iwashimizu Schrein, Innerer Schreinbereich
Eingang zum inneren Schreinbereich des Iwashimizu Hachiman-gū (Zeremonienhalle und Haupthalle). Der Zutritt ist Besuchern vorbehalten, die entweder eine private Zeremonie bezahlt haben oder an einer Schreinführung teilnehmen.
Frühe Edo-Zeit. Bernhard Scheid, Oktober 2013.

Der

Iwashimizu Hachiman-gū 石清水八幡宮 (jap.)

Iwashimizu Hachiman Schrein (bei Kyōto), einer der Hauptschreine der Gottheit Hachiman

Schrein

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Geographische Lage von Iwashimizu Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein befindet sich in einem südlichen Vorort Kyōtos, der nach dem Schrein benannt ist: Yawata, die kun-Lesung von

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

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. Er versteht sich als Hüter der südwestlichen Ecke der Haupt·stadt und sieht sich als Ge·gen·stück zu Berg

Hiei-zan 比叡山 (jap.)

Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus

Landschaft

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Hiei-zan; s.a. Geo-Glossar
im Nordwesten Kyōtos. 

Die Gründung des Iwashimizu Schreins ist eng mit

Seiwa Tennō 清和天皇 (jap.)

850–881; regierte als erster Kindkaiser Japans 858–876

Der Begriff „Seiwa Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(850–881), dem ersten Kind·kaiser Japans, verbunden. Dieser soll den Schrein·chro·niken zufolge deshalb auf den Tennō-Thron gelangt sein, weil sein Großvater,

Fujiwara no Yoshifusa 藤原良房 (jap.)

804–872; Staatsmann, Begründer der Fujiwara-Hagemonie

Der Begriff „Fujiwara no Yoshifusa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, inständig zu Hachiman betete. Zum Dank beauftragte der Kindkaiser den bud·dhis·tischen Mönch (!)

Gyōkyō 行教 (jap.)

Mönch der frühen Heian-Zeit im Daian-ji (Nara); Gründer des Iwashimizu Hachiman Schreins

Der Begriff „Gyōkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

mit der Gründung eines neuen Hachiman Schreins, die schließlich 859 erfolgte. Hachiman wurde in dieser Zeit bereits als Inkarnation des my·tho·lo·gi·schen Tennō

Ōjin Tennō 応神天皇 (jap.)

auch Homuda Wake 誉田別; mytholog. Herrscher, offiziell der 15. Tennō; trad. Lebensdaten: 200–310, r. 270–310

Fiktive Person

Der Begriff „Ōjin Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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aufgefasst (obwohl in den Mythen davon nicht die Rede ist). Hachiman galt daher als kai·ser·liche Ahnen·gottheit. Auf der Grund·lage dieser Identifizierung — die nebenbei bemerkt nur auf der Grund·lage bud·dhis·tischer Wieder·geburts·vor·stel·lun·gen möglich war — stieg der Iwashimizu Schrein (aber interessanterweise nicht der Usa Schrein) zum zweit·höchsten Ahnen·schrein des Tennō-Hauses nach

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar
auf. 
Iwashimizu mandara.jpg
Skizze (Mandala) der Anlage, 14. Jh.
Im oberen Bildteil ist die Anlage des Hauptschreins des Iwashimizu Hachiman-gū, in deren Mitte die doppelte Haupthalle im Hachiman-Stil zu erkennen ist. Der Haupteingang ist im Süden (links). Im Vordergrund (Osten), etwas unterhalb des Schreins sieht man das Gebäude des Gokoku-ji, eines buddhistischen Tempels. Zwischen Tempel und Schrein ist eine Pagode () zu erkennen. Die buddhistischen Gebäude gibt es heute nicht mehr, insgesamt ist die Anlage aber trotz mehrmaliger Zerstörungen heute nicht allzu verschieden von diesem Bild.
14. Jh. Bildquelle: Yamashiro Iwashimizu Hachimangū, S. Minaga, über Internet Archive.

Die Anlage ähnelt dem Usa Schrein insofern, als auch hier der Haupt·schrein auf der Kuppe eines Hügels (des „Mann-Berges“, Otoko-yama) liegt, an dessen Fuß sich einstmals ein buddhis·tischer, der Schrein·gottheit dienender Tempel befand. Dieser Tempel ist allerdings älter als der Schrein und diente zunächst als Fa·milien·tempel des Adels·hauses Ki, dem auch der Gründer·mönch Gyōkyō entstammte. Auch dieser Tempel wurde in der Meiji-Zeit geschliffen.

Tsurugaoka Hachiman-gū, Kamakura

Tsurugaoka Hachimangu.jpg
Tsurugaoka Hachiman
Hato hachiman.jpg
Schreintafel mit den Zeichen „Hachiman“

Der

Tsurugaoka Hachiman-gū 鶴岡八幡宮 (jap.)

repräsentativster Schrein des ehemaligen Shōgunats in Kamakura; Gründung durch die Familie Minamoto, die Hachiman als Ahnengottheit verehrten

Schrein

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Tsurugaoka Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein dominiert die Stadt

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar
im Süden der Kantō-Ebene (die Großregion um das heutige Tōkyō). Kama·kura war der Sitz der Minamoto Shogune, die hier im Jahr 1185 eine von Kyōto unabhängige Regierung errichteten. Die Minamoto wiederum führten sich auf den erwähnten Seiwa Tennō zurück. Daher sahen auch sie Hachiman als ihre Ahnen·gottheit an und platzierten seinen Schrein auf einen Hügel im Norden Kama·kuras, von wo aus man die gesamte Stadt über·blicken kann. Die Anlage ist auch in ihrer heutigen (restaurierten) Form sehr imposant und wird an hohen Feier·tagen von zahl·reichen Tokiotern aufgesucht.

Auch spätere Krieger·familien folgten dem Beispiel der Minamoto und konstruierten — teils zu Recht, teils zu Unrecht — eine ver·wandt·schaft·liche Beziehung zu Hachiman. Hachiman wird daher auch oft als „Kriegsgott“ bezeichnet, richtiger ist jedoch Gott der Krieger (

bushi 武士 (jap.)

Krieger, Samurai

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), deren oberste Ver·tre·ter sich als seine Nach·fahren an·sahen.

Weitere wichtige Schreine

  • In Nara, unweit des
Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar
mit seinem Großen Budda, befindet sich der heute weit·gehend unbeachtete Tamukeyama Hachiman Schrein. Er ist aber wohl der älteste Zweigschrein Hachimans und wurde um 750 gleichzeitig mit dem Großen Buddha zu dessen Schutz gegründet.  
Osaki hachimangu.jpg
Ōsaki Hachiman
  • Der
Ōsaki Hachiman-gū 大崎八幡宮 (jap.)

Ōsaki Hachiman Schrein in Sendai, Nord-Honshū

Schrein

Der Begriff „Ōsaki Hachiman-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Ōsaki Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein in Sendai ist eines der prächtigsten Beispiele der sogenannten Momoyama-Architektur, jenes pompösen Stils, der von

Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 (jap.)

1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)

Der Begriff „Toyotomi Hideyoshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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maßgeblich gefördert wurde. Der Ōsaki Schrein gilt zugleich als Ahnenschrein der Date, einer mächtigen Daimyō [Daimyō (jap.) 大名 Territorialfürst, Titel des Kriegeradels]-Familie in Nordost Japan, die Hachiman ebenfalls an den Beginn ihres Stammbaums setzten. Der Schrein soll dem Toyokuni Schrein in Kyōto nach·empfunden sein. Der Toyokuni Schrein wurde 1599 errichtet und sollte zunächst ebenfalls Hachiman gewidmet werden, schließlich wurde er aber zum Sitz des kurz davor verstorbenen und vergöttlichten Hideyoshi erklärt. 1615 wurde der Schrein im Zuge der militärischen Ausrottung von Hideyoshis Nachkommen auf Befehl von

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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geschliffen.

  1. ^  
    Tsurugaoka 1869 burger.jpg
    Diese Aufnahme des Tsurugaoka Hachiman-gū in Kamakura entstand auf der k.k. ostasiatischen Expedition 1868–1870 und ist eine der frühesten Photographien der Anlage. Im Hintergrund ist die Treppe zur Haupthalle sowie ein mächtiger Ginkgo-Baum zu sehen, der bis zu einem Taifun im Jahr 2010 ein Markenzeichen des Schreins darstellte. Im Vordergrund links sieht man eine große buddhistische Pagode (tahō-tō), die bald nach dieser Aufnahme der sog. Trennung von Shintō und Buddhismus (shinbutsu bunri) zum Opfer fiel.
    Werk von Wilhelm Burger (1844–1920). 1869. Bildarchiv Austria, Österreichische Nationalbibliothek.
  2. ^  
    Usa Hachimangu.jpg
    Eingang zum inneren Schreinbereich des Usa Hachiman-gū (Zeremonienhalle und Haupthalle).
    Frühe Edo-Zeit. Bernhard Scheid, Juli 2007.
  3. ^  
    Usa torii wm.jpg
    Das sogenannte usa torii entspricht weitgehend der konventionellen Form, besitzt allerdings keine Mittelverstrebung (gakuzuka) zwischen den beiden Querbalken, dafür aber einen besonders lebhaft hochgezogenen Querbalken. Der berühmte Usa Hachiman-gū dürfte diese Variante geprägt haben.
    Soramimi, Wikimedia Commons.
  4. ^  
    Usa hachiman hongu.jpg
    Die charakteristische Haupthalle des Usa Hachiman-gū, bestehend aus einem vorderen und einem hinteren Bereich. Genau genommen handelt es sich hier um drei aneinander gebaute Hallen in diesem Stil, im Vordergrund jene für Hachiman (Ōjin Tennō), in der Mitte jene für Hime-gami, dahinter jene für Jingū Kōgō (die Mutter Ōjins).
    Bildquelle: Six National Histories of Japan, Japan Foundation Library São Paulo.
  5. ^  
    Hachimanzukuri.jpg
    Grundriss und dreidimensionale Skizze im hachiman-zukuri. Bemerkenswert ist die Lage der Treppe an der Längsseite, da sich die Türe zum Schreininneren an der Giebelseite befindet. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass stets mehrere solcher Gebäude wie Reihenhäuser aneinander gefügt wurden.
    Shintō Shrines of Japan, John Cali.
  6. ^  
    Iwashimizu Hachimangu.jpg
    Eingang zum inneren Schreinbereich des Iwashimizu Hachiman-gū (Zeremonienhalle und Haupthalle). Der Zutritt ist Besuchern vorbehalten, die entweder eine private Zeremonie bezahlt haben oder an einer Schreinführung teilnehmen.
    Frühe Edo-Zeit. Bernhard Scheid, Oktober 2013.
  7. ^  
    Iwashimizu mandara.jpg
    Im oberen Bildteil ist die Anlage des Hauptschreins des Iwashimizu Hachiman-gū, in deren Mitte die doppelte Haupthalle im Hachiman-Stil zu erkennen ist. Der Haupteingang ist im Süden (links). Im Vordergrund (Osten), etwas unterhalb des Schreins sieht man das Gebäude des Gokoku-ji, eines buddhistischen Tempels. Zwischen Tempel und Schrein ist eine Pagode () zu erkennen. Die buddhistischen Gebäude gibt es heute nicht mehr, insgesamt ist die Anlage aber trotz mehrmaliger Zerstörungen heute nicht allzu verschieden von diesem Bild.
    14. Jh. Bildquelle: Yamashiro Iwashimizu Hachimangū, S. Minaga, über Internet Archive.
  8. ^  
    Tsurugaoka Hachimangu.jpg
    Zeremonienhalle (unten) und Eingang zur Haupthalle (oben) des Tsurugaoka Schreins. Zwischen den Gebäuden ist ein riesiger Ginkgo Baum zu erkennen, der ein Wahrzeichen des Schreins darstellte, allerdings 2010 von einem Taifun gefällt wurde.
    Wikimedia Commons, Frank Gualteri, 2008.
  9. ^  
    Hato hachiman.jpg
    Schreintafel am Eingang der Haupthalle des Tsurugaoka Hachiman-gū mit den Zeichen hachi-man-gū: „Schrein des Hachiman“. Das erste Zeichen hachi („Acht“) hat die Form von zwei Tauben, den Botentieren dieses Gottes.
    Bildquelle: unbekannt.
  10. ^  
    Osaki hachimangu.jpg
    Ōsaki Hachiman-gū, das älteste erhaltene Bauwerk im sogenannten gongen-zukuri. Auch wegen seiner aufwändigen Lackierung in schwarzem und buntem Lack berühmt.
    Frühe Edo-Zeit, 1607. Shinto Shrines of Japan: The Blog Guide.

Religion in JapanBauten
Diese Seite:

„Die Schreine des Hachiman Glaubens.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001