Tanuki Bilder

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Tanuki Bilder
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1
Niedlicher tanuki, wie er sich im heutigen Japan als Standarddarstellung eingebürgert hat.
Bildquelle: H. Minagawa, über Internet Archive.
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Tanuki mit Sakeflasche und Schuldschein.
Subrime, flickr 2005.
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Tanuki als harmloser Säufer vor einem japanischen Souvenirladen. Einzig seine übergroßen Hoden (kintama) widersprechen dem niedlichen Bild, das diese Figur vermittelt.
20. Jh. skasuga, flickr 2005.
Niedliche Tanuki

Die niedlich humorvolle Gestalt des Tanuki ist eine moderne Erfindung. Die heutige Standard-Figur des Tanuki wurde von dem Töpfer·meister Fujiwara Tetsuzō (1877-1967) ent·wickelt. Seine Werk·statt in Shigaraki, einem be·rühmten Zentrum für kerami·sches Kunst·hand·werk un·weit von Kyoto, stellt auch heute noch die meisten Tanuki-Figuren her.

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4
Tanuki im Dress der Baseball-Mannschaft Hanshin Tigers
Bildquelle: H. Minagawa, über Internet Archive.
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Die meisten modernen tanuki entstammen dem Töpferei-Zentrum Shigaraki unweit von Kyōto.
akaitori, flickr 2005.
Varianten der Shigaraki Tanuki

In alten Legen·den, etwa in der Ge·schich·ten-Samm·lung

Konjaku monogatari 今昔物語 (jap.)

„Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext

Text

Der Begriff „Konjaku monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • 10hahn.jpg

aus der späten

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, werden die Tanuki haupt·säch·lich böse, ge·fähr·lich und un·heim·lich dar·ge·stellt. Einen Tanuki zu er·legen stellt eine Helden·tat dar, da dieser mit über·na·tür·li·chen Kräften aus·ge·stat·tet ist.

Tanuki kaibutsugahon.jpg
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Tanuki und Mond
Werk von Nabeta Gyokuei, Toriyama Sekien (Vorlage). Meiji-Zeit, 1881. Nichibunken, Kyōto.
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Der jugendliche Takeda Shingen (1521–1573; Kindheitsnamen: Katsuchiyomaru), einer der berühmtesten japanischen Feldherren, erprobt seine Kräfte in einem Kampf mit einem feindseligen tanuki.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit, 1825–30. National Museum of Asian Art, Arthur M. Sackler Gallery.
Gespenstische Tanuki

Erst später ent·standen positivere Tanuki-Bilder etwa in der be·kann·ten Legende vom Tee·kessel (Bunbuku chagama), der eigent·lich ein ver·wan·delter Tanuki ist. Der Tanuki hat die Gestalt dieses Tee·kes·sels aus Dank·bar·keit oder Mit·leid für einen armen alten Mann an·ge·nommen, damit dieser den Kessel ver·kaufen kann. Er muss aber jedes·mal Qualen er·leiden, wenn der Kessel zum Tee·kochen ver·wendet wird. Das Bild des gut·mütigen, glücks·brin·gen·den Tanuki scheint von dieser Ge·schichte ihren Aus·gangs·punkt zu nehmen.

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Illustration einer berühmten tanuki-Legende von Tsukioka Yoshitoshi.
Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
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Tanuki mit Teekessel. Illustration zum Märchen Bunbuku chagama.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Bildquelle: unbekannt.
Tanuki mit Teekessel

Etwas älter scheint die Idee zu sein, dass Tanuki 1) besonders große Hoden (kintama, wtl. Goldbälle) besitzen und 2) diese Hoden vergrößern und zu allerlei Werkzeugen umfunktionieren können.

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Statue eines tanuki aus Stein
mumblemurmur, flickr 2005.
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Der „Marderhund“ tanuki hier in einem japanischen Vorgarten mit einem Schild „Irasshaimase!“ (Willkommen).
manganite, flickr 2006.
Prominente Hoden, ein Glückssymbol
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Tanuki kämpfen mit ihren Hoden (kintama) gegen die Modernisierung der Meiji-Zeit. Der eingeschriebene Text lautet: „Asabu Hiroo-no-hara: senkintan erschrecken vor großen Hoden 千金丹 大きん玉に おどろく.“ Das Bild ist die Illustration eines Wortspiels: kintan ist ein Wunderheilmittel und senkintan 千金丹 waren um 1880 in Mode gekommene Arzneien aus Shikoku bzw. die sie feilbietenden Händler. Sie benutzten, wie auf dem Bild dargestellt, westlichen Schirme mit der Aufschrift „Senkintan“ als Markenzeichen. Da kintan aber auch als kintama („Goldbälle“ = Hoden) verstanden werden kann, fühlen sich die tanuki verständlicherweise herausgefordert und attackieren die fahrenden Händler mit ihren viel eindrucksvolleren „Goldbällen“. Die Szene basiert offenbar auf einer damals geläufigen Anekdote, die sich in Hiroo-no-hara in der Gegend des heutigen Shibuya, damals noch am Stadtrand Tōkyōs, abgespielt haben soll.
Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit, 1881. Museum of Fine Arts, Boston.
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Hodenkranker tanuki mit Arzt und Pflegerin.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Edo-Zeit, 1843–44. Museum of Arts, Boston.
Hodenakrobatik der Tanuki

Dass Tanuki gerne tanzen und singen war schon in der Edo-Zeit bekannt und wurde in einem modernen Anime neuerlich bekräftigt:

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Tanuki in Gestalt von sechs unsterblichen Dichtern der Heian-Zeit
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Edo-Zeit, 1846. Bildquelle: Ukiyoe-Karikaturen, Japanologie Wien.
Tanuki ghibli.jpg
15
Tanuki im Anime-Film Die Schlacht der Tanuki in der Ära Heisei (Heisei tanuki gassen ponpoko).
Werk von Takahata Isao. 1994. Wallpaper Abyss.
Vergnügte Tanuki

Hier die originalen Tiere:

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16
Originale tanuki, sie werden auch als „Marderhunde“ bezeichnet.
Wikimedia Commons, 663highland, 2006.
Reale Tanuki

Verweise

Verwandte Themen

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Tanuki13.jpg
    Niedlicher tanuki, wie er sich im heutigen Japan als Standarddarstellung eingebürgert hat.
    Bildquelle: H. Minagawa, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Tanuki14.jpg
    Tanuki mit Sakeflasche und Schuldschein.
    Subrime, flickr 2005.
  3. ^ 
    Tanuki.jpg
    Tanuki als harmloser Säufer vor einem japanischen Souvenirladen. Einzig seine übergroßen Hoden (kintama) widersprechen dem niedlichen Bild, das diese Figur vermittelt.
    20. Jh. skasuga, flickr 2005.
  4. ^ 
    Tanuki tigers.jpg
    Tanuki im Dress der Baseball-Mannschaft Hanshin Tigers
    Bildquelle: H. Minagawa, über Internet Archive.
  5. ^ 
    Tanuki shigaraki.jpg
    Die meisten modernen tanuki entstammen dem Töpferei-Zentrum Shigaraki unweit von Kyōto.
    akaitori, flickr 2005.
  6. ^ 
    Tanuki kaibutsugahon.jpg
    Tanuki und Mond
    Werk von Nabeta Gyokuei, Toriyama Sekien (Vorlage). Meiji-Zeit, 1881. Nichibunken, Kyōto.
  7. ^ Tanuki takeda.jpg 
  8. ^ 
    Tanuki yoshitoshi2.jpg
    Illustration einer berühmten tanuki-Legende von Tsukioka Yoshitoshi.
    Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
  1. ^ 
    Tanuki hokusai.jpg
    Tanuki mit Teekessel. Illustration zum Märchen Bunbuku chagama.
    Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Bildquelle: unbekannt.
  2. ^ 
    Tanuki15.jpg
    Statue eines tanuki aus Stein
    mumblemurmur, flickr 2005.
  3. ^ 
    Tanuki nagano.jpg
    Der „Marderhund“ tanuki hier in einem japanischen Vorgarten mit einem Schild „Irasshaimase!“ (Willkommen).
    manganite, flickr 2006.
  4. ^ 
    Tanuki yoshitoshi.jpg
    Tanuki kämpfen mit ihren Hoden (kintama) gegen die Modernisierung der Meiji-Zeit. Der eingeschriebene Text lautet: „Asabu Hiroo-no-hara: senkintan erschrecken vor großen Hoden 千金丹 大きん玉に おどろく.“ Das Bild ist die Illustration eines Wortspiels: kintan ist ein Wunderheilmittel und senkintan 千金丹 waren um 1880 in Mode gekommene Arzneien aus Shikoku bzw. die sie feilbietenden Händler. Sie benutzten, wie auf dem Bild dargestellt, westlichen Schirme mit der Aufschrift „Senkintan“ als Markenzeichen. Da kintan aber auch als kintama („Goldbälle“ = Hoden) verstanden werden kann, fühlen sich die tanuki verständlicherweise herausgefordert und attackieren die fahrenden Händler mit ihren viel eindrucksvolleren „Goldbällen“. Die Szene basiert offenbar auf einer damals geläufigen Anekdote, die sich in Hiroo-no-hara in der Gegend des heutigen Shibuya, damals noch am Stadtrand Tōkyōs, abgespielt haben soll.
    Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit, 1881. Museum of Fine Arts, Boston.
  5. ^ 
    Tanuki kuniyoshi1.jpg
    Hodenkranker tanuki mit Arzt und Pflegerin.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Edo-Zeit, 1843–44. Museum of Arts, Boston.
  6. ^ 
    Tanuki kuniyoshi giga.jpg
    Tanuki in Gestalt von sechs unsterblichen Dichtern der Heian-Zeit
    Werk von Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Edo-Zeit, 1846. Bildquelle: Ukiyoe-Karikaturen, Japanologie Wien.
  7. ^ 
    Tanuki ghibli.jpg
    Tanuki im Anime-Film Die Schlacht der Tanuki in der Ära Heisei (Heisei tanuki gassen ponpoko).
    Werk von Takahata Isao. 1994. Wallpaper Abyss.
  8. ^ 
    Tanuki original.jpg
    Originale tanuki, sie werden auch als „Marderhunde“ bezeichnet.
    Wikimedia Commons, 663highland, 2006.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Bunbuku chagama 分福茶釜 ^ Märchen über einen tanuki der die Gestalt eines Teekessels annimmt, um sich von seinem Retter aus Dank verkaufen zu lassen
  • Fujiwara Tetsuzō 藤原銕造 ^ 1876–1966; Töpfermeister in Shigaraki
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • Kachi-kachi yama かちかち山 ^ wtl. Knisterknister-Berg; jap. Volksmärchen, in dem ein tanuki den Bösewicht abgibt
  • kintama 金玉 ^ wtl. Goldbälle; Hoden
  • Konjaku monogatari 今昔物語 ^ „Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext
  • maneki neko 招き猫 ^ winkende Katze, Winkekatze; Glücksbringer, besonders für geschäftlichen Erfolg
  • Sake^ Reiswein
  • Shigaraki-chō 信楽町 ^ Kleinstadt in der Nähe von Kyōto, bekannt für keramisches Kunsthandwerk
  • tanuki^ Tanuki; Marderhund
  • Tsukioka Yoshitoshi 月岡芳年 ^ 1839–1892; Maler; ukiyo-e-Küstler
  • ukiyo-e 浮世絵 ^ „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit
  • Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • yōkai 妖怪 ^ Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster
Religion in JapanMythen
Diese Seite:

Tanuki-Morphologie.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001