Grundbegriffe/Japan/Geographie

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Regionale Einteilungen Japans

Moderne Einteilung

Japan mod.jpg
Die japanischen Hauptinseln:
Hokkaidō, Honshū, Shikoku, Kyūshū

Regionen und Präfekturen

Reihung von NO nach SW

Hokkaido.jpg

Hokkaidō 北海道
1. Hokkaidō


Tōhoku 東北
2. Aomori
3. Iwate
4. Miyagi
5. Akita
6. Yamagata
7. Fukushima


Kanto.jpg

Kantō 関東
8. Ibaraki
9. Tochigi
10. Gunma
11. Saitama
12. Chiba
13. Tōkyō
14. Kanagawa
Chūbu 中部
Niigata
Toyama
Ishikawa
Fukui
Yamanashi
Nagano
Gifu
Shizuoka
Aichi
Kinki 近畿 oder Kansai 関西
Mie
Shiga
Kyōto
Ōsaka
Hyōgo
Nara
Wakayama
Chūgoku 中国
Tottori
Shimane
Okayama
Hiroshima
Yamaguchi
Shikoku 四国
Tokushima
Kagawa
Ehime
Kōchi
Kyūshū 九州
Fukuoka
Saga
Nagasaki
Kumamoto
Ōita
Miyazaki
Kagoshima
Okinawa

Historische Einteilung (vor 1868)

Japan wurde im Zuge der Errichtung eines landesweiten Verwaltungssystems im 8. Jh. entsprechend den wichtigsten Handels·routen in acht Großregionen (goki shichidō, wtl. „fünf Zentral·provinzen, sieben Routen“) unterteilt. Diese Einteilung wurde im Lauf des Mittel·alters von Territorial-Fürsten·tümern (Daimyaten) überlagert, die alten Provinz·namen blieben aber im kulturellen und religiösen Brauchtum verankert und sind noch heute ein wichtiger Be·stand·teil regionaler Identitäten. Hokkaidō war bis ins 19. Jh. weitgehend unerforscht und hauptsächlich von nicht-japanisch·sprachigen Ureinwohnern, den Ainu, bewohnt. Dasselbe galt bis ins Mittel·alter für den Norden der Hauptinsel Honshū. Diese Gegend hieß daher auch Michinoku, wtl. „Hinter den Wegen“.

Japan alt.jpg

Routen und Provinzen

  • Kinai (die Fünf Inneren Provinzen):
    1. Yamashiro
    2. Yamato
    3. Kawachi
    4. Izumi
    5. Settsu
  • Tōkai-dō (Ostsee-Route) von W nach O
    1. Iga
    2. Ise
    3. Shima
    4. Owari
    5. Mikawa
    6. Tōtomi
    7. Suruga
    8. Izu
    9. Kai
    10. Sagami
    11. Musashi
    12. Kazusa
    13. Awa
    14. Shimousa
    15. Hitatchi
  • Tōsan-dō (Ostberg-Route) von SW nach NO
    1. Ōmi
    2. Mino
    3. Hida
    4. Shinano
    5. Kōzuke
    6. Shimotsuke
    7. Mutsu
    8. Dewa
  • Hokuriku-dō (Nordland-Route) von SW nach NO
    1. Wakasa
    2. Echizen
    3. Kaga
    4. Noto
    5. Etchū
    6. Echigo
    7. Sado
  • San'in-dō (Nordhang-Route) von O nach W
    1. Tanba
    2. Tango
    3. Tajima
    4. Inaba
    5. Hōki
    6. Izumo
    7. Iwami
    8. Oki
  • Sanyō-dō (Südhang-Route) von O nach W
    1. Harima
    2. Mimasaka
    3. Bizen
    4. Bitchū
    5. Bingo
    6. Aki
    7. Suō
    8. Nagato
  • Nankai-dō (Südsee-Route) von O nach W
    1. Kii
    2. Awaji
    3. Awa
    4. Sanuki
    5. Iyo
    6. Tosa
  • Saikai-dō (Westsee-Route) von N nach S
    1. Chikuzen
    2. Chikugo
    3. Buzen
    4. Bungo
    5. Hizen
    6. Higo
    7. Hyūga
    8. Ōsumi
    9. Satsuma
    10. Iki
    11. Tsushima

Kinai — der kaiserliche Distrikt

Bevor sich das Konzept einer Hauptstadt nach chinesischem Vorbild in Japan durchsetzte, bezog jeder Tenno üblicher·weise eine neue Residenz. Erst Ende des 8. Jahr·hunderts etablierte sich Heian-kyō, das heutige Kyoto, als permanenter Sitz des Tennos und der Zentral·re·gie·rung. Die alten Residenzen befanden sich jedoch zumeist auf dem verhält·mäßig begrenzten Raum zwischen den heutigen Städten Kyoto, Osaka und Nara. Diese Region erhielt daher die Bezeichnung Kinai, kaiserlicher oder Hauptstadt-Distrikt.

Tenno residenzen.jpg
Hauptstadtverlegungen im 8. Jh.

Alte Karten

Kinai1694.jpg

Der Kinai Distrikt inklusive Halbinsel Kii mit den religiösen Zentren Berg Hiei, Berg Koya und Ise. Details aus einer historischen Landkarte Japans aus dem Jahr 1694.
Quelle: Japanese Historical Maps (2007/6)

Kanto1694.jpg

Der Kantō Distrikt rund um Edo (heute Tokyo),
mit den religiösen Zentren Nikkō und Kamakura und Berg Fuji.
Quelle: Japanese Historical Maps (2007/6)

Tokaido1860.jpg

Gesamtschau der Parade der Daimyo entlang der berühmten Tōkaidō Route von Edo nach Kyoto
im Stil des Gänschen-Spiels (Tōkaidō gyōretsu sugoroku, 1860).
Im Vordergrund rechts Edo, erkennbar an der Nihonbashi Brücke und der Burg des Shoguns,
dahinter der Fuji, im Hintergrund der Biwa See und ganz links oben Kyoto.
Quelle: Japanese Historical Maps (2007/6)

  1. ^  
    Hauptstaedte2.jpg
    Die Hauptstadtverlegungen im 8. Jh.:
    1. Fujiwara-kyō, 694–710
    2. Heijō-kyō (Nara), 710–741
    3. Kuni-kyō, 741–744
    4. Naniwa-kyō (Ōsaka), 744–745
    5. Shigaraki no Miya, kaiserliche Residenz 745
    6. Heijō-kyō (Nara), 745–784
    7. Nagaoka-kyō, 784–794
    8. Heian-kyō (Kyōto), 795–1868
      Bernhard Scheid, 2023.
  2. ^  
    Premodern provinces murdoch.jpg
    Das System der Provinzen stammt aus dem 7. Jahrhundert und wurde erst 1874 abgeschafft. Auf dieser Karte sind zusätzlich Straßen und wichtige Ortsnamen um 1600, zur Zeit der Gründung des Tokugawa Shōgunats durch Tokugawa Ieyasu eingezeichnet. Auf einer Extrakarte sind die Schlacht von Sekigahara (1600) und die weitere Umgebung erfasst. Die Karte entstammt Band 2 von A History of Japan, der ersten modernen Gesamtdarstellung der vormodernen japanischen Geschichte durch den schottischen Gelehrten James Murdoch (1856–1921). Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit dem englischkundigen Journalisten Yamagata Isoo (1869–1959).
    maproom.org.
  3. ^  
    Japan 1892.jpg
    Karte Japans mit alten Provinzen und neuen Präfekturen, Stand 1892. Maßstab 1:2,6 mio.
    19. Jh. David Rumsey Map Collection.
  4. ^  
    Kinai1694.jpg
    Details aus einer historischen Landkarte Japans aus dem Jahr 1694. Mit den religiösen Zentren Berg Hiei, Berg Kōya und Ise.
    Werk von Ishikawa Ryūsen. Edo-Zeit, 1694. Japanese Historical Maps, bildbearbeitet.
  5. ^  
    Kanto1694.jpg
    Details aus einer historischen Landkarte Japans aus dem Jahr 1694. Der Kantō Distrikt rund um Edo (heute Tōkyō), mit den religiösen Zentren Nikkō, Kamakura und Berg Fuji.
    Werk von Ishikawa Ryūsen. Edo-Zeit, 1694. Bildquelle: Japanese Historical Maps, bildbearbeitet.
  6. ^  
    Tokaido1860.jpg
    Gesamtschau der Parade der Daimyō entlang der berühmten Tōkaidō Route von Edo nach Kyōto im Stil des Gänschen-Spiels (sugoroku). Im Vordergrund rechts Edo, erkennbar an der Nihonbashi Brücke und der Burg des Shōguns, dahinter der Fuji, im Hintergrund der Biwa See und ganz links oben Kyōto.
    Werk von Gountei Sadahide, e.a. Späte Edo-Zeit, 1860. Japanese Historical Maps.

Religion in JapanGrundbegriffe
Diese Seite:

„Japan: Regionale Einteilungen.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001