Shimenawa: Grenzmarkierungen der Götter

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Shimenawa Grenzmarkierungen der Götter

Götterseile (shimenawa [shimenawa (jap.) 注連縄 shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.]) findet man häufig an torii [torii (jap.) 鳥居 Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami] oder an Schreingebäuden, sie werden aber auch verwendet, um eindrucksvolle natürliche Objekte, vornehmlich Bäume oder Felsen, als „heilige“, mit einer spirituellen Aura versehene Orte, zu kennzeichnen. Sie werden zumeist aus Reisstroh hergestellt und üblicherweise jährlich erneuert. Sie sind damit auch ein Sinnbild für den Wechsel von Kontinuität und Erneuerung im landwirtschaftlichen Produktionsprozess. Auf dieser Seite werden Bilder der verschiedenen Funktionen und Typen von Götterseilen vorgestellt.

Shimenawa an Gebäuden

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1 Riesen-shimenawa in Kyūshū
Shimenawa von diesen Ausmaßen findet man vor allem in Shimane-ken, in der Gegend des Izumo Schreins, doch auch der Miyajidake Schrein in Kyūshū teilt diese Tradition. Das Seil aus Reisstroh wird alle drei Jahre erneuert. Es ist 13,5 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2,5 Metern und wiegt 5 Tonnen (Miyajidake Jinja). Ähnliche Dimensionen hat auch das shimenawa des Großschreins von Izumo (beide Schreine behaupten, im Besitz des größten zu sein).
tomosang, flickr, 2021.

Wenn shimenawa an Gebäuden angebracht sind, so meist über dem Eingang. Sie markieren dadurch — ähnlich wie torii — einen Übergang. In einigen Schreinen ist es in jüngerer Zeit zu einer shimenawa-Megalomanie gekommen, die Seile werden immer größer und dicker.

Shimekazari.jpg
2 Neujahrsschmuck mit Shimenawa
Shimenawa als Neujahrsschmuck
NanKuruNaiSa, flickr 2009.
Shimenawa gohei.jpg
3 Shimenawa mit Papierschmuck
Eher dünnes Seil (shimenawa) mit prächtigem Zickzackpapier (shide) an einem Schreingebäude.
Bildquelle: unbekannt.
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4 Shimenawa in Hokkaidō
Götterseil (shimenawa) eines Schreins im winterlichen Hokkaidō.
Tomo Yun, 2005.

Üblicherweise tut es aber auch ein dünnes Seil. Fast immer sind Schmuckelemente in Form von Strohbündeln und/oder Zickzack-Streifen aus weißem Papier (shide [shide (jap.) 四手 Papierstreifen in Zickzackform, rituelles Emblem des Shintō]) in das Seil eingeflochten. Zu Neujahr werden shimenawa auch als Schmuckelemente privater Hauseingänge benützt.

Shimenawa an heiligen Bäumen

Wenn shimenawa einen Baum umschließen, so ist er damit als „heiliger Baum“ (shinboku [shinboku (jap.) 神木 Heiliger Baum]) gekennzeichnet, d.h. er besitzt eine Art von Göttlichkeit.

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5 Ginkgo Baum, Kamakura
Vor diesem Baum wurde der unglückliche Shōgun Minamoto no Sanetomo (1192–1219) Opfer eines Mordanschlags. Der Mörder, sein eigener Neffe Kugyō (1200–1219), soll dem Shōgun im Schutz dieses Baumes aufgelauert haben. Ob der Baum damals allerdings schon groß genug dafür war, ist zweifelhaft. Im März 2010 fiel der Baum, welcher ein shimenawa trug und eines der Wahrzeichen von Kamakura darstellte, einem Taifun zum Opfer.
czarcats, flickr 2009.
Kusunoki kumano.jpg
6 „Vermählte“ Kampferbäume
„Vermählte“ Kampferbäume, durch shimenawa als heilige Bäume (shinboku) markiert.
Wikimedia Commons, 663highland, 2005.
Shinboku atsuta.jpg
7 Heiliger Baum, Atsuta Schreins
Heiliger Kampferbaum (shinboku) mit shimenawa.
Tomo Yun, 2005.
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8 Zeder (sugi), Kurama-dera
Heilige Zeder (shinboku) mit shimenawa. Yuki Jinja in der Anlage des Kurama-dera, ein buddhistischer Tempel im Norden Kyōtos.
Bernhard Scheid, flickr, 2013.

Chinowa, ringförmige Seile

Zu bestimmten jahreszeitlichen Reinigungszeremonien (harae [harae (jap.) Purifikation, Weihezeremonie, Exorzismus]) — meist am Ende des Sechsten Monats, manchmal aber auch am Ende des Zwölften Monats, also zum Jahreswechsel — errichten viele Schreine improvisierte, ringförmige Gebilde aus einer Art Schilfgras (chigaya [chigaya (jap.) 千萱/チガヤ Imperata cylindrica; eine Art Schilfgras, aus dem u.a. chinowa hergestellt werden, s.a. susuki] oder susuki [susuki (jap.) 芒/ススキ Miscanthus sinensis oder Chinaschilf; Schilfgras, das u.a. zur Herstellung von chinowa verwendet wird, s.a. chigaya]) namens chinowa [chinowa (jap.) 茅の輪 wtl. Ring aus Schilfgras; Schilfgraskranz zur rituellen Reinigung] (Schilfgraskranz). Ganz offensichtlich handelt es sich dabei um enge Verwandte bzw. Varianten der shimenawa.

Chinowa hikosan.jpg
9 Chinowa, Hikosan Schrein
Das ringförmige Seil (chinowa) dient zur Purifikation (harae) und zur Abwehr von Krankheiten. Die kleinen Figuren am Scheitelpunkt des Seils sind sogenannte katashiro. Sie dienen als eine Art Sündenbock, um die Verunreinigungen der Teilnehmer an einem Purifikationsritus in sich aufzunehmen. Solche Figuren werden am Ende einer Reinigungszeremonie im Wasser ausgesetzt.
Yamahiko (Blog), 2012.

Chinowa sind dazu da rituell durchschritten oder „durchschlüpft“ zu werden. Zu diesem Zweck werden sie in torii eingepasst oder vor der Haupthalle eines Schreins mit Hilfe von Bambusgestellen aufgestellt. Das mehrmalige Durchschlüpfen der Ringe (chinowa kuguri [chinowa kuguri (jap.) 茅の輪くぐり Ritual, bei welchem man mehrmals durch einen Schilfgraskranz steigt, um Körper und Seele von Unreinheit und Krankheit zu befreien; wtl. Durchschreiten des Schilfgraskranzes]) soll rituelle Verschmutzungen entfernen und vor Krankheiten schützen.

Nagoshi suwa.jpg
10 Chinowa kuguri, Suwa Schrein
Priester des Suwa Schreins beim Durchschreiten des Schilfgraskranzes (chinowa kuguri), dem zentralen Element der sommerlichen Reinigungszeremonie nagoshi no ōharae.
Bildquelle: Sakai Misato, (Blog).

Die Praxis führt sich auf eine mythologische Erzählung zurück, laut der Susanoo [Susanoo (jap.) 須佐之男/素戔男 mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu] einst solche Schilfgraskränze an die Familie des armen Somin Shōrai [Somin Shōrai (jap.) 蘇民将来 Figur aus einer Legende, die auf das Bingo fudoki (Lokalchronik des 8. Jh.) zurückgeht; Glücksbringer] verteilte, da dieser den Gott gastlich aufgenommen hatte. Der reiche Bruder und seine Familie, die Susanoo abgewiesen hatten und keine Schilfkränze trugen, wurden von einer Epidemie hinweggerafft.1

Shimenawa im Sumō

Shimenawa und shide spielen auch in der Symbolsprache des Sumō [Sumō (jap.) 相撲 japanischer Ringkampf]-Sports eine große Rolle. Der Sumō-Ring wird von einer Art shimenawa umschlossen. Am Beginn und Ende eines Wettkampfs treten die Ringer in besonders prächtigen Schürzen auf. Die ranghöchsten Ringer, Yokozuna, tragen zusätzlich auch shimenawa. Yokozuna [yokozuna (jap.) 注連縄 „Querseil“, zeremonielles Seil im Sumō; höchster Sumō-Rang] kann auch als „Querseil“ übersetzt werden und bezeichnet eben jenes shimenawa, das die Meister dieses Ranges bei zeremoniellen Anlässen tragen dürfen. Das Seil wird als Sitz einer Gottheit angesehen.

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12 Yokozuna bei ritueller Eröffnung eines Sumō Wettkampfes
Sumō-Ringer Hakuhō mit zeremoniellem shimenawa (yokozuna) bei der Eröffnung (dōhyō-iri) eines Wettkampfs.
Heisei-Zeit, Jänner 2012. Wikimedia Commons, FourTildes, 2012.

Shimenawa in regionalen Riten

Meotoiwa.jpg
13 Vermählte Felsen
Ein „männlicher“ und ein „weiblicher“ Felsen (meoto-iwa) sind hier durch ein Götterseil (shimenawa) ehelich verbunden. Die Felsen gehören zum Futami Okitama Jinja, der sich in der Gegend der Schreinanlage von Ise befindet. Abgesehen von diesem lohnenden Fotomotiv hat der Schrein nicht allzu viel zu bieten, auch sind die Felsen bei direkter Besichtigung überraschend klein. Dennoch handelt es sich um eine seit der Edo-Zeit berühmte Sehenswürdigkeit in Ise.
Bernhard Scheid, flickr, 2013.
Reisgott kyushu.jpg
14 Feldgottheit, Kyūshū
Ungewöhnliche Darstellung einer Feldgottheit mit shimenawa.
Bildquelle: unbekannt.
Fertility festival.jpg
15 Phallische Skulptur aus shimenawa
In diesem Fruchtbarkeitsritus (hōnen matsuri) werden die menschlichen Geschlechtsorgane durch shimenawa dargestellt. In der Szene auf dem Bild ist es gerade zur Vereinigung von Mann und Frau gekommen.
VikingSlav, flickr 2005.

Shimenawa stehen nicht selten mit Fruchtbarkeitsriten in Verbindung. Sie symbolisieren dabei die Bande, die Mann und Frau an einander binden, also die Sexualität, die in der Landwirtschaft mit der Fruchtbarkeit des Bodens in Zusammenhang gebracht wird. Diese Symbolik scheint auch den berühmten „vermählten Felsen“ (meoto-iwa [meoto-iwa (jap.) 夫婦岩 wtl. Mann-Frau Felsen, auch „vermählte Felsen“; Felsformationen im Meer oder in den Bergen, die als Liebespaar interpretiert und um eheliche Harmonie, Kindersegen, aber auch um sichere Seefahrt, etc. angebetet werden; auch fūfu-iwa, meoto-ishi, u.ä.]) des Futami Okitama Schreins [Futami Okitama Jinja (jap.) 二見興玉神社 Schrein in der Bucht von Ise, nahe dem Ise Jingū, v.a. für seine pittoresken „vermählten Felsen“ (meoto-iwa) bekannt] in der Bucht von Ise [Ise (jap.) 伊勢 vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū] zugrunde zu liegen.

Zeremonielle Herstellung eines Riesen-Götterseils

Die folgenden Bilder zeigen die Herstellung und Einweihung eines riesigen shimenawa, das hier dazu dient, eine eindrucksvolle Formation von Felsriffen als sakralen Ort zu kennzeichnen. Die Felsen gehören zur Schreininsel Hōjō Kashima [Hōjō Kashima (jap.) 北条鹿島 Schreininsel vor dem Hafen Hōjō in Ehime-ken, Shikoku; westlich der Insel befinden sich pittoreske Felsformationen (Iyo Futami), die jedes Jahr mit einem 45m langen shimenawa geschmückt werden] in der Präfektur Ehime, Shikoku. Ähnliche Zeremonien gibt es auch in anderen Teilen Japans.

Die Zeremonie findet jährlich Ende April oder Anfang Mai statt. Sie führt ihre Tradition auf Kōno Michinobu [Kōno Michinobu (jap.) 河野通信 1156–1223, Kriegsherr der Kamakura-Zeit; Großvater des Religionsgründers Ippen] (1156–1223), einen Feldherrn des Genpei [Genpei Gassen (jap.) 源平合戦 Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185]-Krieges zurück. Dieser soll durch die Herstellung des Riesenseils einen Drachengott, dessen Wohnort man auf der Schreininsel wähnte, um eine ruhige See gebeten haben. Die Insel befindet sich nahe einer ehemals strategisch wichtigen Meerenge der japanischen Inlandssee zwischen Honshū und Shikoku.

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Jahr für Jahr wird in der kleinen Stadt ein 45 Meter langes Götterseil hergestellt.
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Herstellung eines Riesen-shimenawa.
2013. ritoumeguri.com.
Zwischen die Schnüre aus Reisstroh werden auch Zettel mit Bitten an die Gottheit des lokalen Kashima Schreins eingeflochten.
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Die örtliche Feuerwehr spielt bei diesem Event die Hauptrolle.
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Nach der Fertigstellung wird das Seil per Schiff an zur Insel des Kashima Schreins gebracht.
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Herstellung eines Riesen-shimenawa.
2013. Hōjō-chiku machzukuri kyōgikai, 2013.
Hier wird das Seil in einer kurzen Zeremonie durch einen Shintō-Priester geweiht.
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Danach wird das Seil auf einem Felsriff unweit der Schreininsel installiert. Ein weiterer Job für die Feuerwehr.
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Ein torii und ein Minischrein auf dem Riff dienen zusätzlich zur Kennzeichnung des sakralen Ortes.
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Herstellung eines Riesen-shimenawa.
2015. Yukuhiro, Blog, 2015.
Die fertige Installation.

Die Felsen, die hier im Mittelpunkt der zeremoniellen Aufmerksamkeit stehen, erinnern nicht von ungefähr an die oben erwähnten „vermählten“ Felsen des Okitama Futami Schreins in der Bucht von Ise (s.0.). Daher ist diese Formation auch als Iyo Futami [Iyo Futami (jap.) 伊予二見 Felsformation vor der Schreininsel Hōjō Kashima in der Präfektur Ehime, Shikoku (einstmals Iyo); Futami ist eine Anspielung auf die „vermählten Felsen“ des Futami Okitama Jinja in der Bucht von Ise], das Futami von Iyo (= Präfektur Ehime), bekannt. Dies lässt vermuten, dass auch in diesem Fall der Verbindung der beiden Felsen eine sexuelle — bzw. auf glücksbringende Fruchtbarkeit hin ausgerichtete — Symbolik innewohnt.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Die Erzählung findet sich erstmals im Shaku Nihongi, einem Werk aus dem dreizehnten Jahrhundert, und wird dort der Provinzchronik von Bingo (Bingo fudoki) zugeschrieben.

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Miyajidake shimenawa.jpg
    Shimenawa von diesen Ausmaßen findet man vor allem in Shimane-ken, in der Gegend des Izumo Schreins, doch auch der Miyajidake Schrein in Kyūshū teilt diese Tradition. Das Seil aus Reisstroh wird alle drei Jahre erneuert. Es ist 13,5 Meter lang, hat einen Durchmesser von 2,5 Metern und wiegt 5 Tonnen (Miyajidake Jinja). Ähnliche Dimensionen hat auch das shimenawa des Großschreins von Izumo (beide Schreine behaupten, im Besitz des größten zu sein).
    tomosang, flickr, 2021.
  2. ^ 
    Shimekazari.jpg
    Shimenawa als Neujahrsschmuck
    NanKuruNaiSa, flickr 2009.
  3. ^ 
    Shimenawa gohei.jpg
    Eher dünnes Seil (shimenawa) mit prächtigem Zickzackpapier (shide) an einem Schreingebäude.
    Bildquelle: unbekannt.
  4. ^ 
    Shimenawa hokkaido.jpg
    Götterseil (shimenawa) eines Schreins im winterlichen Hokkaidō.
    Tomo Yun, 2005.
  5. ^ 
    Shinboku tsurugaoka.jpg
    Vor diesem Baum wurde der unglückliche Shōgun Minamoto no Sanetomo (1192–1219) Opfer eines Mordanschlags. Der Mörder, sein eigener Neffe Kugyō (1200–1219), soll dem Shōgun im Schutz dieses Baumes aufgelauert haben. Ob der Baum damals allerdings schon groß genug dafür war, ist zweifelhaft. Im März 2010 fiel der Baum, welcher ein shimenawa trug und eines der Wahrzeichen von Kamakura darstellte, einem Taifun zum Opfer.
    czarcats, flickr 2009.
  6. ^ 
    Kusunoki kumano.jpg
    „Vermählte“ Kampferbäume, durch shimenawa als heilige Bäume (shinboku) markiert.
    Wikimedia Commons, 663highland, 2005.
  7. ^ 
    Shinboku atsuta.jpg
    Heiliger Kampferbaum (shinboku) mit shimenawa.
    Tomo Yun, 2005.
  8. ^ 
    Shinboku kurama.jpg
    Heilige Zeder (shinboku) mit shimenawa. Yuki Jinja in der Anlage des Kurama-dera, ein buddhistischer Tempel im Norden Kyōtos.
    Bernhard Scheid, flickr, 2013.
  1. ^ 
    Chinowa hikosan.jpg
    Das ringförmige Seil (chinowa) dient zur Purifikation (harae) und zur Abwehr von Krankheiten. Die kleinen Figuren am Scheitelpunkt des Seils sind sogenannte katashiro. Sie dienen als eine Art Sündenbock, um die Verunreinigungen der Teilnehmer an einem Purifikationsritus in sich aufzunehmen. Solche Figuren werden am Ende einer Reinigungszeremonie im Wasser ausgesetzt.
    Yamahiko (Blog), 2012.
  2. ^ 
    Nagoshi suwa.jpg
    Priester des Suwa Schreins beim Durchschreiten des Schilfgraskranzes (chinowa kuguri), dem zentralen Element der sommerlichen Reinigungszeremonie nagoshi no ōharae.
    Bildquelle: Sakai Misato, (Blog).
  3. ^ 
    Yokozuna.jpg
    Portrait des Sumō-Ringers Futabayama Sadaji (1912–1968), 35. Großmeister (Yokozuna) des modernen Sumō, mit zeremoniellem shimenawa (yokozuna).
    Frühe Shōwa-Zeit, um 1940. Wikimedia Commons.
  4. ^ 
    Yokozuna hakuho.jpg
    Sumō-Ringer Hakuhō mit zeremoniellem shimenawa (yokozuna) bei der Eröffnung (dōhyō-iri) eines Wettkampfs.
    Heisei-Zeit, Jänner 2012. Wikimedia Commons, FourTildes, 2012.
  5. ^ 
    Meotoiwa.jpg
    Ein „männlicher“ und ein „weiblicher“ Felsen (meoto-iwa) sind hier durch ein Götterseil (shimenawa) ehelich verbunden. Die Felsen gehören zum Futami Okitama Jinja, der sich in der Gegend der Schreinanlage von Ise befindet. Abgesehen von diesem lohnenden Fotomotiv hat der Schrein nicht allzu viel zu bieten, auch sind die Felsen bei direkter Besichtigung überraschend klein. Dennoch handelt es sich um eine seit der Edo-Zeit berühmte Sehenswürdigkeit in Ise.
    Bernhard Scheid, flickr, 2013.
  6. ^ 
    Reisgott kyushu.jpg
    Ungewöhnliche Darstellung einer Feldgottheit mit shimenawa.
    Bildquelle: unbekannt.
  7. ^ 
    Fertility festival.jpg
    In diesem Fruchtbarkeitsritus (hōnen matsuri) werden die menschlichen Geschlechtsorgane durch shimenawa dargestellt. In der Szene auf dem Bild ist es gerade zur Vereinigung von Mann und Frau gekommen.
    VikingSlav, flickr 2005.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • chigaya 千萱/チガヤ ^ Imperata cylindrica; eine Art Schilfgras, aus dem u.a. chinowa hergestellt werden, s.a. susuki
  • chinowa 茅の輪 ^ wtl. Ring aus Schilfgras; Schilfgraskranz zur rituellen Reinigung
  • chinowa kuguri 茅の輪くぐり ^ Ritual, bei welchem man mehrmals durch einen Schilfgraskranz steigt, um Körper und Seele von Unreinheit und Krankheit zu befreien; wtl. Durchschreiten des Schilfgraskranzes
  • Futami Okitama Jinja 二見興玉神社 ^ Schrein in der Bucht von Ise, nahe dem Ise Jingū, v.a. für seine pittoresken „vermählten Felsen“ (meoto-iwa) bekannt
  • Genpei Gassen 源平合戦 ^ Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185
  • harae^ Purifikation, Weihezeremonie, Exorzismus
  • Hōjō Kashima 北条鹿島 ^ Schreininsel vor dem Hafen Hōjō in Ehime-ken, Shikoku; westlich der Insel befinden sich pittoreske Felsformationen (Iyo Futami), die jedes Jahr mit einem 45m langen shimenawa geschmückt werden
  • Ise 伊勢 ^ vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū
  • Iyo Futami 伊予二見 ^ Felsformation vor der Schreininsel Hōjō Kashima in der Präfektur Ehime, Shikoku (einstmals Iyo); Futami ist eine Anspielung auf die „vermählten Felsen“ des Futami Okitama Jinja in der Bucht von Ise
  • Kōno Michinobu 河野通信 ^ 1156–1223, Kriegsherr der Kamakura-Zeit; Großvater des Religionsgründers Ippen
  • meoto-iwa 夫婦岩 ^ wtl. Mann-Frau Felsen, auch „vermählte Felsen“; Felsformationen im Meer oder in den Bergen, die als Liebespaar interpretiert und um eheliche Harmonie, Kindersegen, aber auch um sichere Seefahrt, etc. angebetet werden; auch fūfu-iwa, meoto-ishi, u.ä.
  • shide 四手 ^ Papierstreifen in Zickzackform, rituelles Emblem des Shintō
  • shimenawa 注連縄 ^ shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.
  • shinboku 神木 ^ Heiliger Baum
  • Somin Shōrai 蘇民将来 ^ Figur aus einer Legende, die auf das Bingo fudoki (Lokalchronik des 8. Jh.) zurückgeht; Glücksbringer
  • Sumō 相撲 ^ japanischer Ringkampf
  • Susanoo 須佐之男/素戔男 ^ mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
  • susuki 芒/ススキ ^ Miscanthus sinensis oder Chinaschilf; Schilfgras, das u.a. zur Herstellung von chinowa verwendet wird, s.a. chigaya
  • torii 鳥居 ^ Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
  • yokozuna 注連縄 ^ „Querseil“, zeremonielles Seil im Sumō; höchster Sumō-Rang
Religion in JapanBauten
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Shimenawa: Grenzmarkierungen der Götter.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001