Kriegerische Geister
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Die Welt der kriege·rischen Geister (skt.
kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt (jap. ashura 阿修羅)
Der Begriff „asura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, jap. ashura [ashura (jap.) 阿修羅 kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura]) stammt aus dem indischen Erbe des Buddhismus. Die indischen Asuras sind eigent·lich eine Dynastie himm·lischer Wesen, die von den Devas [deva (skt.) देव „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)], den bekannteren Göttern Indiens, namentlich vom kriege·rischen
hohe indische Gottheit, vergleichbar mit Zeus/Jupiter (jap. Taishaku-ten 帝釋天)
Der Begriff „Indra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(Taishaku-ten [Taishaku-ten (jap.) 帝釈天 Skt. Indra, eine der wichtigsten Gottheiten (deva) der indischen Mythologie. In Japan meist mit Brahma (jap. Bonten) in einem Atemzug genannt]), zurück·gedrängt wurden. Sie sind insofern mit den griechi·schen Titanen ver·gleich·bar. Tat·säch·lich dürften die jeweiligen Mythen ge·mein·same Ursprünge haben. Wie die Titanen stellten die Asuras eine Ge·fahr für die regierende Götter·dynastie dar und wurden daher in eine un·zu·gäng·liche Welt am Fuße des Weltenbergs
Weltenberg des indisch-buddhistischen Universums, üblicherweise sanduhrförmig dargestellt; auch: Meru (jap. Shumisen 須弥山)
Der Begriff „Sumeru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
verbannt.
Als fixer Bestandteil des indischen Pantheons wurden die Asuras auch in den Buddhismus mit auf·ge·nommen. Die konventionelle bud·dhis·tische Erklärung besagt, es handle sich um Ge·stalten, die von starken ag·gres·siven Impulsen be·herrscht sind. Im ost·asiatischen Kontext gelten sie als Krieger·geister, die hier·archisch unter den Menschen stehen, obwohl es sich um göttliche Wesen handelt. Sie kommen aller·dings kaum je in Er·zählungen vor und sind auch sonst von keiner besonderen Relevanz im ja·pa·nischen Buddhismus. Nur auf späteren bildlichen Darstellungen werden die ashura in der Gestalt japanischer Samurai dargestellt.
Besonders in der Frühzeit des japanischen Buddhismus wurde Ashura-ō (König Asura) aber auch als Beschützer des
Der Begriff „Dharma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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angesehen und als dreiköpfige, sechs·armige Figur dargestellt. Das beein·druckendste Beispiel stammt aus der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit (Abb. oben). Bis auf die über·langen Arme ähnelt diese androgyne Figur einem Bodhisattva [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)] und evoziert keiner·lei kriegerische Assozia·tionen.
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- ^ Die Welt der kriegerischen Geister (ashura) auf einer spät-mittelalterlichen Querbildrolle. Die Geister gleichen verrückt gewordenen Samurai, die sich beständig gegenseitig niedermetzeln und von herabfallenden Waffen zusätzlich verletzt werden. Die Abbildung stammt aus einer Darstellung der sechs Wege der Wiedergeburt (rokudō).
Muromachi-Zeit, 16. Jh. Nara National Museum. - ^ Obwohl im Grunde ein kriegerischer Geist, wurde Ashura-ō vor allem in der Frühzeit des japanischen Buddhismus auch als Beschützer des Buddhismus verehrt und tritt als solcher in einer Gruppe von acht oder achtundzwanzig anderen Schutzgeistern auf. Neben Ashura zählen dazu auch der Vogelmensch Garuda oder die Gottheiten von Wind und Donner.
Nara-Zeit, 734. Bildquelle: unbekannt. - ^ Darstellung des Ashura-ō, König der kriegerischen Geister (ashura)
Nara-Zeit, 734. Bildquelle: Butsuzō maniacs.
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
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- Konzept
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„Ashura, kriegerische Geister.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001