Einleitung: Religiöse Bauten in Japan

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten.

Einleitung Religiöse Bauten in Japan

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten.

Die traditionelle japanische Architektur arbeitet fast ausschließlich mit Holz. Dies liegt nicht zuletzt an der bestän·digen Bedrohung durch Erd·beben in Japan. Gegen·über Stein·bauten haben Holz·häuser den Vorteil, dass sie leichter und bieg·samer sind und im Fall der Zer·störung schneller wieder auf·gebaut werden können. Aller·dings fallen sie umso leichter einem Brand zum Opfer. Diese Grund·vor·aus·set·zungen haben be·stimmte archi·tektoni·sche Muster her·vor·ge·bracht, die sich ganz beson·ders in den religi·ösen Bau·werken Japans erhal·ten haben.

Vergängliche Materialien, beständige Struktur

Die traditionelle japanische Architektur nimmt die Tatsache bewusst in Kauf, dass sie nicht für die Ewig·keit bestimmt ist. Statt dessen werden Gebäude immer wieder nach einem einmal be·währten Muster neu aufgebaut. Es ist außer·dem ver·hältnis·mäßig einfach, Gebäude aus·einander·zu·nehmen und an anderer Stelle wieder aufzu·bauen. Auch lassen sich einzelne schad·hafte Hölzer ohne große Schwie·rig·keiten durch neue erset·zen, wenn der Schaden nicht allzu groß ist.

In manchen Fällen, etwa im Fall der Schrein·anlage von

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

Der Begriff „Ise“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kinai1694.jpg
  • Naiku kokkayoho.jpg
  • Namazue ise pferd 1855.jpg
  • Naiku google.jpg
  • Geku kokkayoho.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Wedrocks.jpg
  • Ise plan.gif
  • Taigenkyu.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Ise map.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Geku google.jpg
  • Shogu ise.jpg
  • Meotoiwa.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Ise saishu.jpg
  • Misomahajime.jpg
  • Ise modell.jpg
  • Kamidama schema.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar

, reißt man dennoch sämt·liche Gebäude alle zwanzig Jahre ab, um sie nach exakt dem gleichen Muster, aber mit neuen Hölzern wieder auf·zu·bauen. Heute geschieht dies vor allem aus rituellen Gründen, in alter Zeit, als Bauholz in un·limi·tierter Menge zur Verfü·gung stand, gab es aber auch die durch·aus rationale Erwä·gung, auf diese Weise dem natür·lichen Verfall zuvor·zu·kommen.

Interessanterweise hat diese Bereitschaft, die Vergänglichkeit mit in die Architektur einzu·beziehen, dazu geführt, dass sich die Grund·struktur der tradi·tionellen Bau·kunst seit der japani·schen Klassik (Nara- und Heian-Zeit) kaum nennes·wert verändert hat. Sobald man durch Versuch und Irrtum die effek·tivste Methode gefunden hatte, um einen bestimm·ten Ge·bäude·typ herzu·stellen, behielt man ihn bei. Dies ist im Fall buddhis·tischer Pagoden ganz besonders auffällig: Sie ent·wickel·ten sich aus einem chinesi·schen Urtyp, der in China schon längst nicht mehr existiert, in Japan aber bis heute fast unver·ändert weiter tradiert wird.

Im übrigen sind einige Bauten aus älterster Zeit vor dem Unbill der Natur verschont geblie·ben. In der Gegend um die alte Haupt·stadt Nara stammen einige Holz·bauten aus dem achten Jahr·hundert und zählen damit zu den ältesten Holz·bau·werken der Welt, etwa der buddhis·tische Tempel

Hōryū-ji 法隆寺 (jap.)

Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“

Tempel

Der Begriff „Hōryū-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Drachen horyuji.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Horyuji-Ascending-Dragon.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Horyuji kondo.jpg
  • Hyakumanto.jpg
  • Pagode horyuji.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Shakasanzon horyuji.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Guze kannon.jpg
  • Pagode horyuji.gif
  • Horyuji chumon.jpg
  • Nandaimon Horyuji.jpg
  • Nakibotoke horyuji.jpg
  • Horyuji Google.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Hōryū-ji; s.a. Geo-Glossar

.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede religiöser Gebäude

Sowohl die Tempel des Buddhismus als auch die Schreine des Shinto widmen die größ·te archi·tekto·nische Sorgfalt dem Dach. Die Dächer von Tempeln und Schrei·nen ziehen daher mit ihren ele·ganten Schwüngen und raf·finier·ten Kon·struk·tionen sofort alle Blicke auf sich. Was da·runter ist, beschränkt sich zumeist auf eine stabile Kon·struktion von Balken, die oft nur durch ein·fache Bretter·wände oder gar Papier·schiebe·türen ver·bunden sind. Die Wände haben daher so gut wie gar keine tragende Funktion. Die meisten traditio·nellen Gebäude sind eben·erdig oder einstöckig. Auch die Böden sind aus Holz und lagern nicht direkt auf der Erde, son·dern schwe·ben auf stützen·den Pfählen. Dies schützt die Gebäude vor Feuch·tig·keit und un·er·wünsch·ten Schäd·lingen.

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten. Tempel und Schreine unter·scheiden sich unter·ein·ander oft nur in Details, die dem Laien zunächst nicht ins Auge fallen. Auch funktionell ähneln sich die Gebäude des Shinto und des japanischen Buddhismus: Die Haupt·gebäude dienen im Wesent·lichen der Auf·bewah·rung von Heilig·tümern und nicht der Versamm·lung von Gläubigen. Religiöse Massen·ver·an·stal·tungen im Stil christ·licher Messen finden weder im Shinto noch im Bud·dhis·mus mit ähnlicher Regel·mäßig·keit statt wie in christ·lichen Ländern. Wenn viele Leute an einer reli·giösen Feier beteiligt sind, nimmt das Ganze rasch einen bunten Festcharakter an und wird im Freien abgehalten.

Um Shinto Schreine und buddhistische Tempel auseinander zu halten, bedarf es der Kennt·nis ganz bestimmter Merkmale: Schreine sind in der ersten Linie anhand von

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Miyajima torii.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Kehi torii.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Koya9.jpg
  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Torii meiji.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Rikimatsusha.jpg
  • Fushimi friedl1.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Koya4.jpg
  • Fushimi 2.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Torii geku.jpg
  • Torii miyajima hiroshige.jpg
  • Midono.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Kanameishi.jpg
  • Itsukushima torii ebbe.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Mitsutorii.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Torii Fushimi.jpg
  • Fushimi torii.jpg
  • Usa torii wm.jpg
  • Karasaki.jpg
  • Torii kyoto.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Fushimi12.jpg
  • Fushimi flickr.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
  • Miniatur torii.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Fushimi gates.jpg
  • Fushimi 7.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Torii shitennoji.jpg
  • Torii hakozaki.jpg
  • Fushimi 1.jpg
  • Shobenyoke torii.jpg
  • Ise sangu.jpg
Weitere Bilder...

zu identi·fizieren, Pagoden oder Tore mit Wächter·figuren (

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Nio horyuji.jpg
  • Kongorikishi todaiji1.jpg
  • Fushimi inari romon.jpg
  • Nio zenkoji.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Kongorikishi todaiji2.jpg
  • Drache kenninji un.jpg
  • Nio shokoji kunisaki kaze.jpg
  • Nio sokenji.jpg
  • Nio sanboin.jpg
  • Nikko ngyo.jpg
  • Nio koya.jpg
  • Nio hokusai.jpg
  • Yomeimon waechter.jpg
  • Nio dunhuang 9c.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Nio nikko.jpg
  • Nio ryuunji.jpg
  • Nio taiyuin.jpg
  • Niomon ninnaji.jpg
  • Nio jinguji.jpg
  • Nio shitennoji.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Nio tenshoji niigata.jpg
  • Nio ninnaji2.jpg

) sind ein Hinweis, dass es sich wahr·schein·lich (wenn auch nicht sicher) um einen bud·dhisti·schen Tempel handelt. Weitere Einzel·heiten dazu werden auf den folgen·den Seiten besprochen. Die Listen berühm·ter Tempel und Schreine in diesem Kapitel bieten weiteres An·schau·ungs·material, erheben aller·dings keinen An·spruch auf Voll·stän·digkeit.

Religion in JapanBauten
Diese Seite:

„Religiöse Bauten und Anlagen in Japan (Einleitung).“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001