Enma: König, Richter und Wächter der Toten
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits/Totengericht.
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits/Totengericht.
E
skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
, der Beherrscher des buddhis·tischen Toten·reichs, kann in der klas·sischen bud·dhistischen Ikono·graphie Japans unter·schied·liche Erschei·nungen anneh·men. Gele·gent·lich sieht man ihn, auf einem Büffel reitend, als eine Art Wächter·gott. Wesent·lich bekannter ist er jedoch als strenger Richter der Unter·welt. Beide Er·schei·nungs·formen lassen sich auf die indischen Ursprungs·mythen dieser Gestalt zurück·führen.
Kamakura-Zeit, 13.–14. Jh. Tokyo National Museum.
Die obige Abbildung zeigt König Enma und einige Figuren aus seinem Gefolge. Die Darstel·lung aus der Kamakura-Zeit vereint seine Rolle als Wächter·gott – erkennbar vor allem an der wehr·haften Rüstung — mit seiner Richter·funktion, die vor allem in den Figuren im Vorder·grund vergegenständlicht ist. Es handelt sich um gericht·liche Beamte, die An·klage·schriften verlesen, Protokolle auf·zeichnen und Ange·klagte (Totenseelen) vor- und abführen. Aber auch der Stab, den Enma in der Hand hält, gehört zu seinen Uten·silien als Richter. Die Heraus·bildung der Figur des Enma ist ziem·lich komplex und offen·bart einen typischen Mix aus indischen und chinesi·schen Elemen·ten, die im Folgen·den einge·hen·der be·spro·chen werden sollen.
Yama in Indien und Tibet
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits/Totengericht.
Der Name
skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
leitet sich von der indischen Gottheit
Gottheit der Unterwelt und des Todes (jap. Enma 閻魔)
Der Begriff „Yama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
her. Yama gilt in Indien auch außer·halb des Buddhis·mus als Gott·heit der Hölle bzw. der Toten·welt, vergleichbar mit dem Unterweltgott Hades bzw. Pluto in der europäischen Antike. In den Veden tritt Yama — begleitet von seiner Zwillings·schwester Yami — als das erste sterb·liche Wesen über·haupt in Erscheinung. Später entwickelt er sich zum Herrscher des indischen Toten·reichs, ist aber auch in dieser Funktion zunächst keine Gottheit im eigent·lichen Sinne, sondern ein sterb·liches Wesen in der Lebens·welt der (Hunger)-Geister (skt.
, jap.
Hungergeist; skt. preta
Der Begriff „gaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
).1 Schon in dieser indischen Urform erscheint Yama zumeist als Reiter auf einem Büffel oder als Figur mit Büffelkopf.
Der Buddhismus hat Yama als Herrscher der Unterwelt in das buddhis·tische Pantheon inte·griert. Dabei scheint er sich vor allem als Ver·gelter böser Taten bewährt zu haben. In frühen buddhis·tischen Texten ist allerdings kaum etwas über Yama zu finden. Erst nach und nach festigten sich verschie·dene Erklärungs·muster, wie und warum diese an sich nega·tive Erschei·nung mit der Verbrei·tung des buddhis·tischen
Der Begriff „Dharma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
kooperiert.
In einer Tradition, die sich vor allem im tibe·tischen Bud·dhis·mus durch·gesetzt hat, tritt Yama in Gestalt eines Büffel·dämonen auf, der nichts anderes als der personi·fizierte Tod ist. Dieser Büffel·dämon erhält in
, dem
„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
der Weisheit, einen Gegen·spieler, der ihn unter·wirft. Zu diesem Zweck ver·wan·delt sich Manjushri in
„Bezwinger des Todes (Yama)“, einer der Fünf Großen Myōō (jap. Daiitoku Myōō 大威徳明王)
Der Begriff „Yamantaka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
, den „Bezwinger des Yama“, der eine noch schreck·lichere Büffel·gestalt als Yama selbst hat und in manchen tantris·tischen Traditionen als die macht·vollste aller kriege·rischen Gott·heiten gilt.2
Charak·teris·tischer·weise ver·mischen sich die Gestalten des Bezwingers (Yamantaka) und des zu Bezwin·genden (Yama) zu einer einheit·lichen Figur, die bis auf den Rinder·kopf ganz den üblichen
„Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)
Der Begriff „tantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
Wächter·gott·heiten entspricht, mit all ihren schreck·lichen Para·phernalien wie Ketten aus geköpf·ten Häuptern, Toten·schädeln im lodernden Haar, einer nackte Gespielin, die ihnen Blut zu trinken reicht, etc., etc. ...
Tibet, 19. Jh. Himalayan Art.
Eines der interessantesten ikonographischen Motive des tantristischen Yama wird als „Äußerer Yama, der Dharma·könig“ bezeichnet (Abb. oben). Es zeigt einen ochsen·köpfigen Dämon, der seinen Sieges·tanz auf einem Büffel vollführt, welcher seiner·seits eine mensch·liche Gestalt ver·ge·waltigt. Ohne alle möglichen Inter·pre·ta·tionen dieses Motivs zu kennen, gehe ich davon aus, dass der mittlere Büffel den Tod verkörpert, der den Menschen in seiner Gewalt hat, während der Büffel·köpfige den Sieg über diesen Tod darstellt. Das Motiv soll übri·gens einer Traum·vision des tibetischen Mönchs Tsongkhapa, 1347–1419, ent·wachsen sein.3 Der Büffel·dämon diente tantris·tischen Yogis als Identi·fikations·figur, um sich auf die Begegnung mit dem Tod vorzu·bereiten.
Der Gerichtshof
Im ostasiatischen Buddhismus hat sich eine etwas andere Narration durchgesetzt: Yama ist hier kein impul·siver Dämon, sondern ein strenger Bürokrat, der als not·wendiges Übel, als Personi·fikation des uner·bitt·lichen
„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. gō 業)
Der Begriff „Karma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
s angesehen werden kann. Obwohl als „König“ tituliert, entspricht seine Funktion der eines Richters, der darüber zu entschei·den hat, in welchen der sechs Lebens·bereiche (
wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt
Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
) eine Toten·seele wieder·ge·boren zu werden hat. König Yan oder
abgeleitet von skt. Yama Raja, König Yama; jap. Enra oder Enma; König oder Richter der Unterwelt
Der Begriff „Yanlou“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
, wie er auf chinesisch heißt, bekommt in China ein komplexes Gefolge, das chinesi·schen Gerichts·höfen nach·emp·funden ist. Er wird von neun weiteren Königen/Richtern assistiert bzw. mit diesen zusam·men in das Ensemble der „Zehn Könige“ (
Die Zehn Könige oder Richter der Totenwelt
Der Begriff „Jūō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
) der Unter·welt integriert. Dass die Toten·welt als solche in China mit einem Gerichts·hof assoziiert wird, passt im übrigen gut zu der Tatsache, dass die schlimmste Form der Wieder·geburt, die „Hölle“, ihrer chinesi·schen Wort·be·deu·tung nach ein „unterirdischer Kerker“ (jap.
wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle
Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
) ist.
Die Zehn Könige
Yama selbst ist also in dieser Tradition nur einer unter zehn Richtern (und zwar stets der fünfte), wenn auch sicher·lich der promi·nen·teste. Die Schar der Einzel·richter unter·steht aber letztlich Bodhisattva
wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur
Der Begriff „Jizō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
(chin. Dizang, skt.
„Schatzhaus/Mutterleib der Erde“, populärer Bodhisattva (jap. Jizō 地蔵)
Der Begriff „Kshitigarbha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
, wtl. „Schatzhaus der Erde“), der zum eigent·lichen Herren über das gesamte Toten·reich erklärt wird. Ähnlich wie Manjushri in Tibet tritt also auch hier ein promi·nenter Bodhi·sattva in den Ring, um zu garantieren, dass alles wirklich nach den Geset·zen von
Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
s Lehre abläuft. Und so ist es auch nicht weiter verwun·derlich, wenn manche Über·liefe·rungen in Yama nichts anderes als eine spezi·fische Mani·festion — eine zornvolle Erschei·nungs·form — von Jizō erblicken. Kategori·sche Strenge und mildtätige Gnade werden — wie so oft im Maha·yana Bud·dhismus — letztlich als Akte der gleichen Figur inter·pretiert. Im übrigen zeigen frühe chinesische Abbil·dungen aus China Jizō keines·wegs als knaben·haften, mild lächelnden Pilgermönch, wie er uns im heutigen Japan zumeist begegnet, sondern als strengen Abt, der den Vorsitz im Gericht der Zehn Könige führt.
Tang Zeit, 10. Jh. The British Museum.
Die Vorstellung von den Zehn Königen wurde vor allem durch einen in vielen Ver·sionen über·lieferten Text ver·breitet, der land·läufig als Sutra der Zehn Könige (jap.
) bekannt ist. Die Urform des Textes entstand in der chine·sischen Tang Zeit, wahr·schein·lich im 8. oder 9. Jahrhundert.4Das Sutra der Zehn Könige begründete nicht nur die Idee von Enmas Gerichts·hof, sondern stellt wohl auch einen wichtigen Faktor für die Popu·larität von Bodhi·sattva Jizō in ganz Ost·asien dar. In Japan wurde die Toten·welt schließlich in Werken wie dem
Der Begriff „Ōjō yōshū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
(985) oder dem Jizō jūō-kyō (um 1200?) weiter aus·differen·ziert.
Der Weg der Totenseele ins Jenseits wird im Sutra der Zehn Könige als eine Folge von Ver·hand·lungen vor den zehn Richtern dargestellt. Es ist eine Art Fegefeuer, in dem der endgültige Ort der Wieder·geburt noch nicht fixiert ist. Vor den ersten sieben Richtern muss sich der Ver·stor·bene in den ersten sieben Wochen nach seinem Tod ver·ant·worten. Die weiteren Richter fällen ihre Urteile hundert Tage nach dem Tod, ein Jahr nach dem Tod und drei Jahre nach dem Tod. Dies sind die Zeiten, in denen auch die Hinter·blie·benen durch religiöse Opfer·gaben die Ent·schei·dung von Enmas Gericht be·ein·flussen können und zu denen daher beson·dere Toten·riten vorgesehen sind. 5
Enma als Einzelrichter
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Jenseits/Totengericht.
Obwohl sich die Darstellung von König Enma auf das Sutra der Zehn Könige zurückführen lässt, sind die anderen Richter — zumindest in Japan — im Laufe der Zeit weit·gehend verblasst. Die häufigsten Dar·stel·lungen zeigen Enma als einzigen Richter und je mehr seine Figur ins Zentrum rückt, umso bedroh·licher wird sie. In den frühesten japa·nischen Quellen, die von ihm erzählen, etwa im
„Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)
Der Begriff „Nihon ryōiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(um 800), erscheint Enma noch relativ umgäng·lich.6In späteren bild·lichen Darstel·lungen wird er hin·gegen grund·sätzlich als schreiend und mit wut·ver·zerrten Zügen dargestellt. Vor allem bekommt er aber auch Gehilfen zur Seite gestellt, die sug·gerieren, dass die Qualen der Hölle im Grunde schon vor Enmas Gericht beginnen. Das mag mit vor·modernen gericht·lichen Praxis·formen zusam·men·hängen, in denen Foltern zu den üblichen Methoden der Urteils·findung gehörten, wie sich im übrigen schon anhand der ältesten chinesi·schen Darstel·lungen verifizieren lässt. Das Foltern obliegt dabei Kerker·meistern, die häufig (aller·dings nicht immer) einen Büffel·kopf besitzen. Ob sich dies aus Yamas ursprüng·licher Büffel·gestalt erklärt? Jeden·falls hat sich die Figur dieser rinder·köpfigen Kerker·meister in Form der
Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister
Der Begriff „oni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
auch außer·halb der Toten·welt verbreitet.
Werk von Lu Xinzhong. China, 13. Jh. Nara National Museum.
Späte Edo-Zeit, 19. Jh. The British Museum.
Schließlich verfügt Enma auch über zahlreiche andere Hilfsmittel, um die Übeltaten der Verstorbenen ausfindig zu machen, etwa den Karma-Spiegel, indem sich Szenen der Ver·gangen·heit wie auf einem Bildschirm abrufen lassen. Außerdem hat er zwei Informanten, die den Verstorbenen das ganze Leben lang begleitet haben und nun seine guten und schlechten Taten berichten. Diese „Knaben des Guten und des Schlechten“ sind auf japani·schen Darstel·lungen mannig·fach variiert worden, zumeist sind es zwei Köpfe, die auf hohen Stäben thronen, einer mit finsterem einer mit mildem Gesichts·ausdruck.
Werk von Kawanabe Kyōsai. Meiji-Zeit, 19. Jh. Netto Bijutsukan Ātomatomen, (jap.).
Enma zählte zu den beliebtesten Sujets des Meiji-zeitlichen Künstlers Kawanabe Kyōsai. Die obige Abbildung kann als eine Zusammen·fassung sämtlicher mit Enma assoziierten Merk·male angesehen werden, auch wenn manches davon satirisch über·zeichnet ist. Hier ist Enma klar der unbarm·herzige Herrscher der Unterwelt, der durchaus für sadistische Methoden zu haben ist. Im Hinter·grund sieht man dagegen Jizō, der quasi im Verborgenen ein paar Sünder wieder aus der Hölle herausholt. Von einer Identität der beiden Figuren ist in Kawanabes Dar·stellung nichts zu erkennen.
Enma als Himmelswächter
Kamakura-Zeit. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art (#F1904.340a-h).
Eine weitere Funktion, die Yama vom Buddhimus zuge·spro·chen wurde, ist die einer Rich·tungs·gottheit, die als Wächter einer Him·mels·rich·tung fungiert. Derartige Ensem·bles exis·tieren mit acht oder zwölf Gott·heiten, wobei Enma meist den Süden re·präsen·tiert. Sein Titel ist in diesem Fall dann nicht ō, „König“, sondern ten, „Himmel“ bzw.
Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)
Der Begriff „tenbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Gottheit (skt.
Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
). Sein Aus·sehen gemahnt — zumin·dest in frühen Ensem·bles dieser Art — eher an einen Bodhi·sattva denn an einen bedroh·lichen Höllen·richter. An den Enma der Unter·welt erin·nert lediglich ein Stab, auf dem einer der Köpfe sitzt, welche Enma die Sün·den der An·ge·klag·ten zuflüs·tern. In der Kama·kura-Zeit findet man dann Misch·for·men wie das Bild am An·fang dieser Seite, wo Enma die Physio·gnomie des Rich·ters behält, aber auf einem Büffel reitet und über ein Gefolge von himm·lischen Wesen und Wesen aus der Toten·welt gebietet.
Zu guterletzt findet man den Büffel·reiter auch auf astro·logischen Dar·stel·lun·gen des Ster·nen·him·mels und zwar an zen·traler Stelle, direkt unter Bodhi·sattva Manjushri (
Manjushri, Bodhisattva der Weisheit
Der Begriff „Monju“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
), der als Bodhi·sattva der Weis·heit unter anderem für Astro·logie zuständig ist. Die Bezie·hung zwischen diesen beiden Figuren ist mir der·zeit noch unklar, aber eine Paral·lele mit der tibe·tischen Iden·tifi·zierung von Yama und Manjushri drängt sich auf.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Vgl. Himalayan Art [2011/5].
- ↑
Nitin Kumar 2001. In Japan existiert Yamantaka in Form des Daiitoku Myōō 大威徳明王 (jap.)
skt. Yamantaka, einer der Fünf Großen Myōō
Der Begriff „Daiitoku Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
als einer der Fünf Myōō, meist reitet er auf einem Büffel. Seine direkte Verbindung zu Enma scheint aber in den Hintergrund getreten zu sein.
- ↑ The Sacred Art of Tibet, S. 290.
- ↑ Teiser, The Scripture on the Ten Kings, S. 9. Chinesische Vorläufer lassen sich bis in das Jahr 664 zurück verfolgen (idid., S. 48)
- ↑ Auch in heutigen buddhistischen Totenriten wird diese Folge von Totengedenken noch berücksichtigt. Insbesondere die Periode von sieben mal sieben Tagen gilt als Zwischenexistenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Formen der Wiedergeburt. Die letzten drei Feiern — zum hundertsten Tag, zum ersten und zum dritten Jahrestag des Ablebens — scheinen auf vorbuddhistische chinesische Bräuche zurück zu gehen. Vgl. Teiser, S. 25–26.
- ↑ Enma kommt in einigen Traumvisionen des Ryōiki vor. Interessanterweise bleibt er immer hinter einem Vorhang verborgen, sein genaues Aussehen bleibt unbestimmt. S. Enra (Nihon Ryo-Wiki)
Literatur und Links
- Himalayan Art
- Wrathful Guardians of Buddhism (Nitin Kumar 2001)
- Nihon Ryo-Wiki (Universität Wien 2011)
Literatur
Bilder
- ^ König Enma auf einem Büffel. Mandala-artige Komposition, die Enmas Funktionen als Richter der Unterwelt und als Wächter des Dharma vereint. Das Bild befindet sich auf der Rückwand eines Miniaturaltars (zushi), in dem eigentlich eine Statue des Aizen Myōō im Zentrum steht.
Kamakura-Zeit, 13.–14. Jh. Tokyo National Museum. - ^ Darstellung des Totengottes Yama als Büffel und seines Bezwingers Yamantaka.
Tibet, 19. Jh. Himalayan Art. - ^ Jizō und die Zehn Könige (Jūō). Deckblatt einer illustrierten Ausgabe des Sutras der Zehn Könige. Aus Höhle 17 der sogenannten „Tausend Buddha Höhlen“.
Tang Zeit, 10. Jh. The British Museum. - ^ Jizō inmitten der Gruppe der Zehn Richter/Könige (Jūō) der Unterwelt.
Heian-Zeit. Bildquelle: Prismo, 2010 (bildbearbeitet).
- ^ Enma in einer chinesischen Abbildung aus dem 13. Jh. aus einer Serie, die alle Zehn Könige darstellt. Im Vordergrund der verräterische Spiegel, davor ein Angeklagter. Außerdem ein rinderköpfiger Höllenknecht und andere Schergen von Enmas Gericht.
Werk von Lu Xinzhong. China, 13. Jh. Nara National Museum. - ^ Nach einer Vorlage aus dem 13. Jahrhundert. Zu Enmas Füßen sieht man einen Angeklagten (also einen Verstorbenen), dem in einem Spiegel seine Sünden (hier der Mord an einem Mönch) vorgeführt wird. Die Höllenknechte warten schon begierig, ihn abzuführen.
Späte Edo-Zeit, 19. Jh. The British Museum. - ^ Satirische Darstellung von Enmas Gerichtshof.
Werk von Kawanabe Kyōsai. Meiji-Zeit, 19. Jh. Netto Bijutsukan Ātomatomen, (jap.). - ^ Enma als deva-Gottheit. Am unteren Bildrand ist seine Rolle als Richter der Unterwelt dargestellt.
Kamakura-Zeit. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art (#F1904.340a-h).
Glossar
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Godō Tenrin-ō 五道転輪王 ^ „König, der das Rad der Fünf Wege dreht“; letzter der Zehn Könige der Totenwelt (Jūō)
- Jizō jūō-kyō 地蔵十王経 ^ „Das Sutra von Jizō und den Zehn Königen“, um 1200?
- Jōdo Shinshū 浄土真宗 ^ Shin-Buddhismus, bzw. Jōdo Shin-Buddhismus; wtl. „Wahre Schule des Reinen Landes“
- Kawanabe Kyōsai 河鍋暁斎 ^ 1831–1889; Künstler und Karikaturist Ende Edo-, Anfang Meiji-Zeit
- Kṣitigarbha (skt.) क्षितिगर्भ ^ „Schatzhaus/Mutterleib der Erde“, populärer Bodhisattva (jap. Jizō 地蔵)
- Nihon ryōiki 日本霊異記 ^ „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)
- Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
- Tsongkhapa (tibet.) ཙོང་ཁ་པ་བློ་བཟང་གྲགས་པ་ ^ 1357–1419; tibetischer Mönchsgelehrter, Begründer der Gelug-Schule, der heute dominanten Richtung des tibetischen Buddhismus
- xiezhi guan (chin.) 獬豸冠 ^ Amtskappe des obersten Gerichtsbeamten im alten China; wtl. „Einhorn-Kappe“, abgeleitet vom Symboltier der chinesischen Justiz, dem Einhorn xiezhi
Anmerkungen
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
- Fachbegriffe-Glossar
- Bilder-Glossar
- Künstler-Glossar
- Geo-Glossar
- Ressourcen
- Literatur
- Links
- Bildquellen
- Suche
- Suche
- Feedback
- Anmelden
„König Enma und sein Totengericht.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001