Geschichte/Nara/Miniaturstupas

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Eine Million Miniatur-Stupas

hyakumanto

Die hier abgebildeten Miniatur-Stupas stellen ein Beispiel für die bud·dhis·tische Be·geiste·rung unter Kaiserin Shōtoku (nicht zu ver·wechseln mit Prinz Shōtoku!) und dem Mönch

Dōkyō 道鏡 (jap.)

700?–772; Nara-zeitl. Mönch; buddhistischer Staatsmann

Der Begriff „Dōkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kiyomaro geldschein.jpg

dar. Angeblich wurden von diesen Stupas eine Million (hyakuman) ange·fertigt, wes·halb man sie auch als „Millionen Stupas“ (

hyakuman tō 百万塔 (jap.)

Miniatur-Stupas, wtl. Millionen-Stupas

Tempel

Der Begriff „hyakuman tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) be·zeichnet. Anlass dieser frommen Massen·produk·tion war ein militärischer Sieg im Jahr 764, durch den es ge·lang, eine Rebellion inner·halb der Hof·aristo·kratie zu ver·eiteln. Dieser militärische Erfolg wurde offen·bar dem Bud·dhis·mus zugeschrieben.

In der Gegend von Nara sind heute noch einige dieser Stupas zu finden. Es sind ein·fache, etwa 20cm hohe Ton·figuren, in deren Innerem sich Papier·streifen mit einer Gebets·formel (skt. dharani) be·finden. Die Gebets·formel ist einem Sutra ent·nommen, das diese Art religiöser Handlung — die Her·stellung von Miniatur-Stupas zum Zweck der Auf·be·wahrung von dharanis — explizit anpreist. Die Texte sollten dem·nach nicht ge·lesen werden, sondern wie eine Reliquie als Heilig·tum auf·be·wahrt werden.

Die Gebets·texte wurden mit Hilfe eines primitiven Druck·ver·fahrens ver·viel·fältigt. Es handelt sich nicht nur um die frühesten Druck·werke Japans, sondern auch welt·ge·schicht·lich um eines der frühesten Bei·spiele des Buch·drucks. Aller·dings deutet vieles darauf hin, dass ähn·liche Bei·spiele bud·dhis·tischen Staats·kults zu dieser Zeit auch in China und Korea praktiziert wurden.

Religion in JapanGeschichte
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„Der Buddhismus der Nara-Zeit.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001