Bauten/Bekannte Schreine/Itsukushima
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Der Schrein von Miyajima (Itsukushima) und sein Torii
Der
auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten
Der Begriff „Itsukushima“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Schrein gilt als eine der drei bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Japans und wurde als UNESCO Weltkulturerbe ausgezeichnet. Die Anlage befindet sich auf der kleinen Insel
Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein
Der Begriff „Miyajima“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
in der Bucht von Hiroshima. Itsukushima bedeutet wtl. „Tabu-Insel“, ein Hinweis auf die besondere Heiligkeit dieses Ortes. So ist z.B. das Töten von Tieren streng verboten. Wie die Anlage des {{glossar:kasugataisha|Kasuga Schreins]] in Nara ist die ganze Insel von zahmen Hirschen und zahllosen Affen bevölkert. In alter Zeit soll hier außerdem ein „Bau-Tabu“ bestanden haben, d.h. es durften keine Bauwerke auf der Insel errichtet werden. Daher konnte die Schreinanlage auch nicht auf der Insel selbst stehen, sondern wurde auf Pfählen im Wasser errichtet. Anscheinend gab es jedoch schon in der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit eine stattliche Anzahl von Gebäuden auf der Insel selbst (s. Bild unten).
Bildquelle: S_Minaga, [2010/8]
Schreingottheiten
Der Schrein wurde laut Gründungslegende im Jahr 593 unter Kaiserin Suiko gegründet und wäre demzufolge einer der ältesten Schreine Japans. Die ganze Anlage besteht aus einer Vielzahl von Einzelschreinen für die unterschiedlichssten Gottheiten, die Haupthalle beherbergt aber drei weibliche Gottheiten, die namentlich kaum bekannt sind und stets als Trio auftreten (s.u.). In den Nebenschreinen werden aber auch bekannte mythologische Gottheiten wie
Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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oder
mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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verehrt. In der Edo-Zeit war Itsukushima außerdem als Heiligtum der Glücksgöttin
Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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bekannt. In einem Seitentempel(!) befindet sich noch immer eine Statue dieser eigentlich buddhistischen Gottheit, die als eine der „Drei Großen Benten“ gilt, allerdings nur einmal im Jahr zu sehen ist.
Welche kami aber auch immer hier verehrt werden, sie sind zum überwiegenden Teil weiblich und haben großen Einfluss auf das Meer und die Schifffahrt. Diesem Einfluss verdankt der Schrein wohl auch seine Bedeutung. Ende der Heian-Zeit wurde er vom damals einflussreichen Kriegeradelshaus der Taira zum Familienschutzschrein erhoben. Selbst nach deren Untergang erfreute er sich ebenso großer Verehrung seitens ihrer einstigen Gegner. Die heutige Anlage wurde 1168 unter Taira no Kiyomori errichtet, brannte jedoch wie viele andere religiöse Gebäude in dieser unruhigen Zeit bald wieder ab. 1241 wurde sie restauriert und hatte in dieser Form offenbar bis heute Bestand.
aus der Serie Sehenswürdigkeiten aus den mehr als 60 Provinzen (Rokujūyoshu meisho zue, 1853-56)
Bildquelle: hiroshige.org.uk [2010/8]
Mythologische Ursprünge, Munakata Schrein
Bild: Fukuoka Prefecture [2010/8]
Die Hauptgöttinnen von Itsukushima heißen Ichikishima-hime (von ihr dürfte „Itsukushima“ abgeleitet sein), Tagori-hime und Tagitsu-hime. Sie werden seit alters her in Kyushu nahe der Stadt Fukuoka im Großschrein von
Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht
Der Begriff „Munakata Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
verehrt. Munakata umfasst genau genommen drei Schreine: Hetsu-miya an der Küste Kyushus, Nakatsu-miya auf einer vorgelagerten Insel und Okitsu-miya auf der 60 km entfernten Insel Oki. Diese Inseln waren ehemals wichtige Stützpunkte bei der Überfahrt nach Korea. Insbesondere die kleine Insel Oki scheint als eine Art Schatzhaus fungiert zu haben, wie Ausgrabungen in jüngster Zeit belegen. Obwohl die ganze Insel einer weiblichen Gottheit geweiht ist, besteht noch heute ein altes Tabu, demzufolge Frauen die Insel nicht betreten dürfen. Es leben also nur männliche Schreinpriester auf Oki.
Schon in den ältesten Chroniken Japans,
„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)
Der Begriff „Kojiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und
Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, sind die drei Göttinnen erwähnt. Sie entstanden aus einem Schwert des Susanoo, das seine Schwester, Amaterasu, in Stücke schlug und zerkaute (s. Amaterasus „jungfräuliche Empfängnis“). Die so entstandenen Göttinnen wurden später von Amaterasu nach Kyushu entsendet, um die Herabkunft ihres Enkels
Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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vorzubereiten. Es gibt aber Widersprüche innerhalb der Quellen hinsichtlich der Frage, welche Gottheit für welchen Schrein zuständig ist. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Verbindung zu den Töchtern Amaterasus eine nachträgliche Konstruktion darstellt, um den Schreinkomplex von Munakata in die offiziellen Mythen der Yamato-Dynastie zu integrieren.
Politisch war die Integration Munakatas jedenfalls erfolgreich. Neben dem Schrein Itsukushima gibt es ein über ganz Japan ausgedehntes Netzwerk von Zweigschreinen, die meist entweder Munakata oder Itsukishima heißen und den Munakata Schrein als ihren Stammschrein ansehen.
Links
- Itsukushima Jinja und Munakata Taisha, Genshōshi (jap.)
Einträge der privaten Schreinenzyklopädie Genbu.net. - Itsukushima Belief, Kokugakuin Daigaku (en.)
Eintrag in der Encyclopedia of Shinto.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Aug. 2010
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„Der Itsukushima Schrein und sein torii.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001