Das Bild zeigt den Heiligen, dem sich Christus in einer Vision offenbart. Er soll darauf mit den Worten reagiert haben: „Satis est, domine, satis est“ (salopp ausgedrückt, „das reicht schon“). Die Worte werden als Ausdruck einer besonderen Bescheidenheit ausgelegt.
Frühe Edo-Zeit, frühes 17. Jh. Kōbe City Museum, über Internet Archive.
Japans ‚christliches Jahrhundert‘
Als christliche Missionare im „Zeitalter der Entdeckungen“ Mitte des sechzehnten Jahrhunderts auch Japan erreichten, wurden sie — wie bereits erwähnt — sehr wohlwollend aufgenommen. Bereits 1549 besuchte der Begründer der Jesuitenmission Francisco de Xavier [Francisco de Xavier (west.) 1506–1552; spanischer Mönch und Missionar, Mitbegründer des Jesuitenordens, zuständig für die Missionierung Ostasiens; auch als der Heilige Franz Xaver bekannt], der Heilige Franz Xaver, das Land und errichtete in Yamaguchi (West-Honshū) erste Missionsschulen. Von ihm ist überliefert, dass er „unter den Heiden“ kein Volk gefunden habe, welches dem Christentum zugänglicher sei als die Japaner. Wie in anderen Erdteilen, die zu dieser Zeit von Europäern erschlossen wurden, ging die Ankunft der Missionare auch in Japan Hand in Hand mit der Aufnahme von Handelsbeziehungen nach Europa. Der rasche Missionserfolg, der aus Franz Xavers Worten spricht, dürfte nicht zuletzt mit diesem Handel in Verbindung stehen.
Aufstieg und Fall der christlichen Mission
Ein Umstand, der die Missionierung zweifellos begünstigte, war die politische Fragmentierung des Landes in konkurrierende Fürstentümer oder Daimyate, die sich untereinander in permanentem Kriegszustand befanden (Sengoku Jidai [Sengoku Jidai (jap.) 戦国時代 Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615]). Viele lokale Machthaber (Daimyō [Daimyō (jap.) 大名 Territorialfürst, Titel des Kriegeradels]) versuchten durch Kontakt mit Europa strategische Vorteile zu gewinnen. Insbesondere im Norden der Insel Kyūshū fanden die Missionare mächtige Gönner wie Ōmura Sumitada [Ōmura Sumitada (jap.) 大村純忠 1533–1587; erster christlicher Daimyō; getauft 1563], Ōtomo Sōrin [Ōtomo Sōrin (jap.) 大友宗麟 1530–1587; christlicher Daimyō in Kyūshū] oder Arima Harunobu [Arima Harunobu (jap.) 有馬晴信 1561?–1612; christlicher Daimyō in Kyūshū], die schließlich sogar selbst zum Christentum übertraten. Sie überließen den Portugiesen die Bucht von Nagasaki, wo sich schließlich das Zentrum der Mission etablierte. Der Ort entwickelte sich außerdem rasch zu einer florierenden Hafen- und Handelsstadt. Von dort aus gelang es zunächst jesuitischen, später auch franziskanischen Missionaren, eine beträchtliche Gefolgschaft in Kyūshū aufzubauen.1 Ein weiteres Zentrum der christlichen Mission befand sich in der Hauptstadt-Region (Kinai [Kinai (jap.) 畿内 Region rund um die ehem. Hauptstadt Kyōto, bestehend aus den alten Provinzen Yamato, Yamashiro, Settsu, Izumi und Kawachi]), wo die Christen durch den damals mächtigsten Kriegsfürsten und Reichseiniger Oda Nobunaga [Oda Nobunaga (jap.) 織田信長 1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger] wohlwollende Duldung, wenn nicht gar Förderung erfuhren.
Als Höhepunkt der Mission kann das frühe 17. Jahrhundert angesehen werden, als nach einer kurzen Phase der Repression eine Zeit der Bemühung um wirtschaftliche und diplomatische Kontakte mit Europa folgte. Schätzungen zufolge stieg die Zahl der japanischen Christen damals auf über 700.000 (5% der Gesamtbevölkerung) an, angeleitet von etwa 300 bis 400 europäischen Missionaren.2 Sobald die katholischen Schutzmächte der Missionare, Spanien und Portugal, aber Konkurrenz durch die protestantischen Mächte England und Holland erhielten, brach die Formel „kein Handel ohne Mission“ in sich zusammen. Lange gehegte Befürchtungen der japanischen Machthaber gegenüber dem exotischen christlichen Glauben entluden sich in einer Serie von gewaltsamen Repressionen und Massenexekutionen. Das Christentum wurde per Todesstrafe verboten, Ausländern war der Aufenthalt in Japan untersagt, und selbst der Handel mit Europa wurde schrittweise eingeschränkt. Im Zuge der sogenannten „Abschließung des Landes“ (sakoku [sakoku (jap.) 鎖国 Abschließung des Landes in der Edo-Zeit, 1639–1853]) ab den 1640er Jahren blieb schließlich nur noch ein einziger holländischer Stützpunkt — die künstliche Insel Dejima [Dejima (jap.) 出島 künstliche Insel in der Bucht von Nagasaki; während der Edo-Zeit war hier der einzige europäische Handelsstützpunkt] in Nagasaki — für den europäischen Handel übrig, während das Christentum Ende des 17. Jahrhundert mehr oder weniger ausgerottet war.
Kultureller Austausch
Werk von Kanō Naizen (1570–1616). Edo-Zeit, frühes 17. Jh. Kōbe City Museum.
Als die Portugiesen und später die Spaniern in direkte Handelskontakte mit Japan traten, erregten ihre Waren, Schiffe, Kleider und Gebräuche großes Aufsehen. All dies wurde detailreich auf goldgrundierten Wandschirmen festgehalten, die heute unter der Genrebezeichnung nanban byōbu [nanban byōbu (jap.) 南蛮屏風 Wandschirme mit Motiven europäischer Händler aus dem 16. und 17. Jh.] („Wandschirme der südlichen Barbaren“) bekannt sind. Man kann darauf gut erkennen, dass die europäischen Schiffe zum Großteil mit dunkelhäutigen Matrosen bemannt waren. Wahrscheinlich waren das Inder aus Goa [Goa (west.) 1510–1961 portugiesische Kolonie in Indien, heute kleinster Teilstaat indiens], von wo aus die Portugiesen damals ihre süd- und ostasiatischen Kolonisations- und Handelspolitik koordinierten. Auch die Jesuiten hatten dort ihren wichtigsten Stützpunkt. Insofern ist die Bezeichnung „südlich“ für diese gemischte Gruppe von „Barbaren“ nicht unrichtig.
Laut dem Japanologen Detlev Schauwecker, einem Spezialisten des „christlichen Zeitalters“ in Japan, handelt es sich in der Tat um ein Portrait des christlichen Daimyōs Arima Harunobu (1561?-1612). In den Jesuitendramen der Barockzeit tritt dieser unter dem Namen Protasio von Aryma als Idealtyp des japanischen „Christenfürsten“ auf. Tatsächlich wurde er auf Grund seines Glaubens unter Tokugawa Ieyasu verbannt und schließlich zum Tode verurteilt. Japanische Quellen deuten allerdings darauf hin, dass er dem Christentum zuvor abschwor. Sollte die vorliegende Darstellung tatsächlich Arima Harunobu abbilden, so zeigt sie ihn jedenfalls in einer perfekten Überblendung christlicher und buddhistischer Attribute.
Eine andere Theorie sieht die Darstellung in der Tradition des chinesischen Nestorianismus, also einer frühen Abspaltung des Christentums, die sich schon vor der Missionierung im 16. Jh. bis China verbreitet hatte.Frühe Edo-Zeit. Kōshū-shi.
1604. Wikimedia Commons.
Das Christentum wurde wohl zunächst für eine exotische Form des Buddhismus gehalten, da sich die ersten Dolmetscher natürlich buddhistischer Termini bedienten. Auch das links abgebildete Portrait des „Christenfürsten“ Arima Harunobu [Arima Harunobu (jap.) 有馬晴信 1561?–1612; christlicher Daimyō in Kyūshū] zeigt, dass zumindest die religiöse Bildsprache der frühen japanischen Christen stark dem Buddhismus verpflichtet war.
Die Jesuiten bemühten sich allerdings konsequent, die Landessprache zu erlernen, den Konvertierten Latein und Portugiesisch beizubringen und schließlich christliche Schriften ins Japanische zu übertragen. Berühmte Beispiele dieser kulturellen Annäherung stellen das Japanisch-Portugiesische Wörterbuch Nippo jisho [Nippo jisho (jap.) 日葡辞書 jap.-portugiesisches Wörterbuch, 1603 von jesuitischen Missionaren kompiliert; auch Vocabulario da lingoa de Iapam] (1603) und das Grammatik-Lehrbuch Arte da lingoa de Iapam [Arte da lingoa de Iapam (west.) Japanisches Grammatikbuch in portugiesischer Sprache, 1604 unter der Leitung des portugiesischen Missionars João Rodrigues in Japan fertiggestellt] (1604) dar, die beide unter Anleitung des Missionars und Linguisten João Rodrigues [Rodrigues, João (west.) 1561/62–1633; portugiesischer Missionar der Jesuiten in Japan; betreute die Entstehung von Nippo jisho und Arte da lingoa de Iapam] entstanden. Sie sind nicht nur ein Zeichen für die Ernsthaftigkeit und den missionarischen Eifer der Jesuiten, sie stellen darüber hinaus eine unersetzliche Quelle zur Syntax und zum Vokabular des damaligen Umgangsjapanisch dar.
Diplomatische Initiativen
Unter der Regie der Jesuiten und kofinanziert vom christlichen Daimyō Ōtomo Sōrin [Ōtomo Sōrin (jap.) 大友宗麟 1530–1587; christlicher Daimyō in Kyūshū] machte sich 1582, als das Christentum in Japan noch hoch im Kurs stand, die sogenannte Tenshō Gesandtschaft [Tenshō shisetsu (jap.) 天正使節 Tenshō-Gesandtschaft; diplomatische Mission zur Zeit der Tenshō-Ära, die zwischen 1582–1590 von Japan nach Rom führte, durchgeführt von vier jugendlichen Samurai, die von den Jesuiten christlich erzogen worden waren] auf den Weg ins christliche Abendland. Sie bestand aus vier jungen Samurai, die nicht nur christlich getauft waren, sondern auch Portugiesisch und Latein beherrschten. Sie erregten sowohl in Europa, wo päpstliche Audienzen das Ziel und den Höhepunkt ihrer Reise darstellten, als auch in Japan — nach ihrer Rückkehr 1590 — großes Aufsehen, blieben aber in beiden Fällen wohl eher ein exotisches Einzelereignis.3 Ihr Ziel, die diplomatischen Kontakte zwischen Europa und Japan zu festigen und damit die Missionierung in Japan zu stärken, erreichte die diplomatische Initiative letztlich nicht.
1615. Wikimedia Commons.
Anfang des 17. Jahrhunderts kam es dann zu einem weiteren und für lange Zeit letzten Versuch eines japanischen Machthabers, diplomatische Beziehungen mit Europa aufzunehmen. In seiner neu ausgebauten Residenzstadt Sendai in Nord-Japan (damals Ōshū [Ōshū (jap.) 奥州 Bezeichnung für den nordöstlichen Teil der Insel Honshū bzw. die alte Provinz Mutsu]) ließ Daimyō Date Masamune [Date Masamune (jap.) 伊達政宗 1567–1636; Kriegsherr und mächtiger Landesfürst (Daimyō) in Nord-Japan zur Zeit der japanischen Reichseinigung] ein Schiff nach europäischer Bauart konstruieren, das 1613 über den Pazifik in Richtung Mexiko in See stach, also spanische Hoheitsgebiete ansteuerte. An Bord befand sich eine diplomatische Mission unter Führung eines gewissen Hasekura Tsunenaga [Hasekura Tsunenaga (jap.) 支倉常長 1571–1622; Vasall des Date Masamune und Führer einer diplomatischen Mission nach Spanien und Italien in den Jahren 1613 bis 1620], der ein Handelsabkommen mit Spanien in die Wege zu leiten sollte. Katholische Missionare und spanische Entdecker begleiteten die Delegation, die schließlich bis nach Rom gelangte und dort vom Papst empfangen wurde. Insgesamt hielten sich Hasekura und seine Begleiter zwei Jahre in Europa und mehrere Jahre in Amerika und im pazifischen Raum auf. Erst 1620 trafen sie wieder in Japan ein, das allerdings endgültig auf Kontakte mit Holland setzte und an Verträgen mit dem katholischen Spaniern kein Interesse mehr zeigte. Umgekehrt war die Mission auch in Europa, wo sich die Kunde von japanischen Christenverfolgungen herumgesprochen hatte, nicht von Erfolg gekrönt.4
Beide diplomatischen Initiativen erlitten also ein ähnliches Schicksal: In den langen Jahren der Reise änderten sich das politische Klima jeweils zu Ungunsten des Christentums. Schlussendlich endeten die meisten japanischen „Botschafter“, die naturgemäß gläubige Christen waren, im Exil oder starben sogar einen Märtyrertod (s. dazu den Essay Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung).
Verbote und Repressionen
Nach Nobunagas Ermordung im Jahr 1582 übernahm sein Gefolgsmann Toyotomi Hideyoshi [Toyotomi Hideyoshi (jap.) 豊臣秀吉 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)] (1537–1598) die Führung seiner Truppen und setzte den Einigungsprozess des Landes zügig fort. Bei einer Inspektionstour durch Kyūshū 1587 erlebte er den dortigen Erfolg der Christen mit eigenen Augen und begann Zweifel an der Toleranz seines Vorgängers zu hegen. Wie Nobunaga hatte auch er die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen feindlichen Heere, die von religiösen Gruppierungen geführt wurden, am schwierigsten zu unterwerfen waren. Obwohl die Christen ihm nicht feindlich entgegentraten, sah er in ihnen offenbar aufrührerisches Potential. Daher erließ er 1587 überraschend ein erstes Verbot der Missionierung, demzufolge alle europäischen Missionare des Landes verwiesen werden sollten (Bateren tsuihōrei [Bateren tsuihōrei (jap.) 伴天連追放令 erste japanische Verordnung zur Vertreibung der christlichen Missionare durch Toyotomi Hideyoshi, 1587/7/24]). Da Hideyoshi aber weiter am Handel mit Europa interessiert war, willigte er schließlich in Kompromisse mit den Portugiesen ein, sodass seine Verbote des Christentums nicht konsequent umgesetzt wurden. Die Zeit der stillschweigenden Duldung hatte schließlich ein Ende, als ein spanischer Kapitän in Hideyoshis Gegenwart damit prahlte, dass die Spanier zuerst Missionare in ein Land sandten, um es später mit Waffengewalt zu erobern.5 1597 (ein Jahr vor Hideyoshis Tod) kam es zu ersten Exekutionen von Christen (v.a. spanische Franziskaner und ihre japanischen Anhänger), die als die 26 Märtyrer von Nagasaki in die Geschichte eingingen.
Tokugawa Ieyasu [Tokugawa Ieyasu (jap.) 徳川家康 1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger] (1543–1616), der dritte der „Drei Reichseiniger“, betrieb nach seiner Machtergreifung (1600, bzw. 1603) vorübergehend eine tolerantere Politik — noch war auch er am Handel mit den Portugiesen interessiert. Als aber immer mehr europäische Protestanten (Holländer, Engländer) nach Japan kamen, verloren die Portugiesen ihr Handelsmonopol. Zugleich wurde auch der europäische Religionsstreit zwischen Katholiken und Protestanten in Japan sichtbar. Ieyasu sah sich daraufhin nicht länger genötigt, die von ihm als potentiell gefährlich eingestufte fremde Religion zu dulden. Anfang 1614 kam es neuerlich zu einem totalen Verbot (Hai kirishitan bun [Hai kirishitan bun (jap.) 排吉利支丹文 Verordnung gegen das Christentum, 1614 (Keichō 18/12), im Namen von Shōgun Hidetada angeordnet von seinem Vater, Tokugawa Ieyasu, verfasst von Konchi-in Sūden]). Missionare, japanische Christen und sogar christliche Daimyō [Daimyō (jap.) 大名 Territorialfürst, Titel des Kriegeradels] wurden nun mit noch gnadenloserer Konsequenz als unter Hideyoshi des Landes verwiesen oder hingerichtet.
Unter Ieyasus Nachfolgern verstärkten sich die Repressionen, Christen wurden systematisch ausgeforscht. Da sie für ihren unbedingten Glauben bekannt waren, ließen sie sich identifizieren, indem man sie zwang, auf Bildern von Jesus oder Maria oder auf Kruzifixen herumzutrampeln. Wer dies verweigerte, entlarvte sich als Christ und wurde zumeist gekreuzigt. Diese Praxis wurde als fumie [fumie (jap.) 踏み絵 „Bildertreten“; Zwangsmaßnahme zur Entlarvung von Christen], wtl. „Bildertreten“ bezeichnet. 1622 kam es neuerlich zu öffentlichen Hinrichtungen in Nagasaki, denen 52 Christen zum Opfer fielen.
Werk von Giovanni Cola (Schule). Edo-Zeit, 17. Jh. Chiesa del Gesù, Museum of the Jesuit Mission in Japan, mit freundlicher Genehmigung.
Die Repressionen erreichten 1637 und 38, zur Zeit der sog. terauke System). Bald getraute sich niemand mehr, sich öffentlich zum Christentum zu bekennen, im Untergrund blieben aber einige Gemeinden (die sog. „Krypto-Christen“, kakure kirishitan [kakure kirishitan (jap.) 隠れキリシタン „Krypto-Christen“; christliche Geheimbünde]) bis zur frühen Meiji [Meiji (jap.) 明治 posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt]-Zeit, genauer bis zur Aufhebung des Christenbannes 1873, bestehen. Interessanterweise gibt es bis heute Nachfahren dieser Krypto-Christen, die lieber bei ihrer heimlich überlieferten Version des Christentums bleiben, statt sich der katholischen „Mutterkirche“ anzuschließen.
Rebellion in Kyūshū, ihren Höhepunkt. Der Grund für diesen Aufstand lag wohl hauptsächlich in der exzessiven Besteuerung der Bauern, doch wurde das Christentum, das ja in Kyūshū tatsächlich besonders verbreitet war, als Ursache gebrandmarkt. Die Rebellion wurde niedergeschlagen, fast 40.000 Aufständische wurden dabei getötet. In der Folge wurde die Verfolgung der Christen auf ganz Japan ausgedehnt. Um zu gewährleisten, dass in keinem japanischen Haushalt mehr Christen lebten, mussten sich alle Japaner in die Gläubigenregister der buddhistischen Tempel eintragen lassen (s.Werk von Shiba Kōkan (1747–1818). Edo-Zeit, 1790. Japan Netherlands Exchange in the Edo-Period, National Diet Library, Tōkyō.
Mit dem absoluten Verbot des Christentums setzte in Japan auch die erwähnte Politik der „Abschließung des Landes“ (sakoku [sakoku (jap.) 鎖国 Abschließung des Landes in der Edo-Zeit, 1639–1853]) ein, die bis zur erzwungenen Öffnung des Hafens von Yokohama durch den amerikanischen Admiral Perry [Perry, Matthew (west.) 1794–1858; amerikanischer Admiral (Commodore), der 1853–1854 die Öffnung der japanischen Häfen für amerikanische Schiffe erwirkte] (1853) beibehalten wurde. Einziges Fenster zur europäischen Welt war der Handelsstützpunkt auf Dejima [Dejima (jap.) 出島 künstliche Insel in der Bucht von Nagasaki; während der Edo-Zeit war hier der einzige europäische Handelsstützpunkt], eine künstliche Insel im Hafen von Nagasaki, deren Zugang vom Shōgunat streng kontrolliert wurde. Ursprünglich für den Handel mit Portugal errichtet, wurde Dejima 1641 den Niederlanden überantwortet. Das religiös aufgeschlossene Holland wurde damit während der gesamten Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit zum einzigen Repräsentanten der westlichen Kultur in Japan. Auch die berühmten deutschen Japan-Reisenden Engelbert Kaempfer [Kaempfer, Engelbert (west.) 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung] und Philipp Franz von Siebold [Siebold, Philipp Franz von (west.) 1796–1866; deutscher Arzt, Naturforscher, Japanreisender und Sammler; Pionier der Japanforschung] waren in Japan offiziell „Holländer“.
Gründe der Christenverfolgung
Trotz einiger durchaus ernst gemeinter Bemühungen um einen Dialog seitens der katholischen Missionare blieb das Christentum den meisten japanischen Machthabern doch in derselben Weise verdächtig, wie einzelne fundamentalistisch-buddhistische Sekten: Es war nicht bereit, den grundsätzlichen Konsens in Japan zu teilen, dass letztlich alle (tolerierbaren) Religionsformen die gleiche Wahrheit ausdrücken. Diese Grundhaltung des Buddhismus (s. Einführung) wurde auch von weltlichen Herrschern im Japan der Edo-Zeit geteilt. Wer gegen sie jedoch verstieß, indem er anderen Lehren jede Berechtigung absprach, wurde seinerseits brutal verfolgt. Die japanischen Christenverfolgungen sind daher nicht als Ausdruck von besonderer Fremdenfeindlichkeit zu verstehen, vielmehr wurden alle religiösen Gruppen, die mit dem Anspruch auftraten, allein seligmachend zu sein, gewaltsam unterdrückt. Neben den Christen wurden auch radikale Fraktionen der Nichiren [Nichiren (jap.) 日蓮 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus]- und Amida [Amida (jap.) 阿弥陀 Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)]-Schulen als Häretiker gebrandmarkt und verfolgt.
Zu diesen allgemein religiösen Vorbehalten gesellten sich politische Gründe den Europäern zu misstrauen. So wusste man bald auch in Japan, dass die europäischen Mächte in Indien und Südamerika bereits große Landesteile kolonisiert hatten und nicht zögern würden, selbiges auch in Japan zu versuchen. In der Tat offenbaren jesuitische Quellen, dass es unter den Jesuiten eine Fraktion in den Mönchstand getretener Hidalgos gab, die ernsthaft darüber nachdachten, Japan mit militärischer Gewalt zu unterwerfen.
Im übrigen waren sich Hideyoshi und Ieyasu sehr wohl der Rolle bewusst, die der Handel bzw. neue, aus Europa importierte Waffen bei der Reichseinigung gespielt hatten: Dank neuer Kriegstechnologien gelang es den „progressiveren“ unter den Kriegsherren, die existierende militärische Pattstellung zu kippen und mehr und mehr Verbündete auf ihre Seite zu ziehen. Als dieser Prozess der Einigung abgeschlossen war, trachtete das Tokugawa Shōgunat danach, die Vorteile, die ihm zur Macht verholfen hatten, potenziellen Gegnern zu verwehren. Da aber Daimyō, die das Christentum förderten, zweifellos privilegierte Beziehungen zum europäischen Handel hatten, standen die neuen Herrscher über kurz oder lang vor der Wahl, entweder selbst das Christentum zu fördern oder es zu verbieten, und entschieden sich für das letztere.
Schließlich darf man nicht unterschätzen, wie schwierig es ist, vor dem Hintergrund asiatischer Traditionen den Vorstellungen des Christentums Glauben zu schenken. Das Befremden, das selbst aufgeklärte Japaner des 19. Jahrhunderts gegenüber dem Christentum empfanden, drückt sich noch in den Berichten der ersten japanischen Diplomaten der Meiji [Meiji (jap.) 明治 posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt]-Zeit aus, die sich im Rahmen der sogenannten Iwakura-Mission (Iwakura Shisetsudan [Iwakura Shisetsudan (jap.) 岩倉使節団 Iwakura-Mission; diplomatische Delegation unter Führung von Iwakura Tomomi, die im Rahmen einer Weltreise von 1871 bis 1873 Amerika sowie mehrere Länder Europas besuchte], 1871–1873) auf Inspektionsreise in die führenden, christlich geprägten Industrienationen begaben. Über die Figur Jesu Christi schreibt der Iwakura-Chronist Kume Kunitake [Kume Kunitake (jap.) 久米邦武 1839–1931, japanischer Gelehrter der Meiji-Zeit; als junger Mann Sekretär der Iwakura Mission (1871–73), später Professor für Geschichte an der Kaiserlichen Universität Tōkyō] u.a. folgendes:
In allen Städten Amerikas und Europas fanden wir Bilder eines blutüberströmten Leichnams, der an einem Kreuz hängt. Sie sind an Kirchenwänden und in privaten Häusern angebracht. Man könnte meinen, man befände sich auf einem Friedhof oder würde auf einem Richtplatz übernachten. Welch ein seltsamer Brauch!
Beiō kairan jikki 米欧回覧実記 (1878)6
Verweise
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Fußnoten
- ↑ Die Jesuiten standen in der Regel in portugiesischem, die Franziskaner in spanischem Dienst.
- ↑ Hur 2007, S. 14, auf der Grundlage von Forschungen des japanischen Historikers Gonoi Takashi.
- ↑ Die ausführlichste Beschreibung der Reise, De missione legatorum Iaponensium ad Romanum curiam wurde unter der Supervision von Alessandro Valignano vom Jesuitenpater Duarte de Sande verfasst. Der Bericht aus dem Jahr 1590 bezieht auch tagebuchartige Aufzeichnungen der japanischen Emissäre mit ein.
- ↑ Insgesamt hinterließ der Besuch der japanischen Gesandtschaft jedoch einen positiven Eindruck. Ein Bericht des Franziskanermönchs Luis Sotelo (1574–1624), der die Mission von Anfang an begleitet hatte, erschien auf Italienisch und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Die deutsche Ausgabe ist online auf den Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich: Relation Und gründlicher Bericht von deß Königreichs Voxu in Japonischen Keyserthumb Gottseliger Bekehrung (1617).
- ↑ Tronu 2012, S. 132.
- ↑ Übersetzt nach englischen Auszügen des Berichts (Kume 2009, S. 98) und dem japanischen Original (S. 361).
Literatur
Bilder
- ^ Francisco de Xavier (1506–1552), der heilige Franz Xaver, war der Begründer der japanischen Jesuitenmission. Wie viele christliche Artefakte in Japan wurde auch dieses Bild, in Folge der Christenverfolgungen ab 1614, Jahrhunderte lang unter Verschluss gehalten und erst 1920 wieder entdeckt. Man nimmt an, dass das Bild von einem japanischen Maler stammt, der von den Jesuiten in europäischer Maltechnik ausgebildet wurde. Die Inschrift kennzeichnet Franz Xaver als Heiligen („S.“) und müsste demnach nach seiner Heiligsprechung (1622) entstanden sein, manche Experten sind allerdings der Meinung, dass die Jesuiten ihn schon vorzeitig als Heiligen titulierten und das Bild daher aus früherer Zeit stammt.
Das Bild zeigt den Heiligen, dem sich Christus in einer Vision offenbart. Er soll darauf mit den Worten reagiert haben: „Satis est, domine, satis est“ (salopp ausgedrückt, „das reicht schon“). Die Worte werden als Ausdruck einer besonderen Bescheidenheit ausgelegt.
Frühe Edo-Zeit, frühes 17. Jh. Kōbe City Museum, über Internet Archive. - ^ Wandschirm mit europäischen „Barbaren“ (nanban). Kurz vor der Vertreibung der Europäer aus Japan zogen diese großes Interesse auf sich. An Bord des Schiffes sind europäisch-hellhäutige und dunkelhäutige (indische?) Personen zu sehen. Die dunkelhäutigen sind Diener und Matrosen. Im Vordergrund ist zu sehen, dass die europäischen Händler selbst Tiger im Gepäck hatten (auf einem anderen Bild ist auch ein Elefant zu sehen).
Werk von Kanō Naizen (1570–1616). Edo-Zeit, frühes 17. Jh. Kōbe City Museum. - ^ Offiziell handelt es sich hier um ein Abbild des buddhistischen Bodhisattvas Kokūzō (skt. Akashagarbha), der häufig mit einem Wunschjuwel, das er in Brusthöhe hält, dargestellt wird. Auf dieser Darstellung fällt allerdings auf, dass das „Wunschjuwel“ eher dem Weltenberg Sumeru gleicht, auf dem jedoch ein Kreuz thront. Dies erinnert wiederum an das christliche Herrschaftssymbol von Reichsapfel mit Kreuz. Auch der Mantel des Dargestellten entspricht nicht der gängigen Bodhisattva Ikonographie. Schließlich sind in dem Gewand vier Gesichter versteckt, die ebenfalls Rätsel aufgeben. Die lange in einer Schachtel verwahrte Darstellung, deren Ursprung im Dunklen liegt, dürfte jedenfalls unter christlichem Einfluss entstanden sein.
Laut dem Japanologen Detlev Schauwecker, einem Spezialisten des „christlichen Zeitalters“ in Japan, handelt es sich in der Tat um ein Portrait des christlichen Daimyōs Arima Harunobu (1561?-1612). In den Jesuitendramen der Barockzeit tritt dieser unter dem Namen Protasio von Aryma als Idealtyp des japanischen „Christenfürsten“ auf. Tatsächlich wurde er auf Grund seines Glaubens unter Tokugawa Ieyasu verbannt und schließlich zum Tode verurteilt. Japanische Quellen deuten allerdings darauf hin, dass er dem Christentum zuvor abschwor. Sollte die vorliegende Darstellung tatsächlich Arima Harunobu abbilden, so zeigt sie ihn jedenfalls in einer perfekten Überblendung christlicher und buddhistischer Attribute.
Eine andere Theorie sieht die Darstellung in der Tradition des chinesischen Nestorianismus, also einer frühen Abspaltung des Christentums, die sich schon vor der Missionierung im 16. Jh. bis China verbreitet hatte.
Frühe Edo-Zeit. Kōshū-shi. - ^ Titelblatt des Wörterbuches Arte da lingoa de Iapam von João Rodrigues (1561/62–1633).
1604. Wikimedia Commons.
- ^ Hasekura Tsunenaga, der Leiter einer japanischen Mission nach Spanien und Italien, als Christ. Das Bild wurde zur Zeit von Hasekuras Audienz bei Papst Paul V in Italien angefertigt.
1615. Wikimedia Commons. - ^ Das Gemälde stammt von einem unbekannten Maler, wahrscheinlich ein japanischer Christ aus der Schule des Jesuitenpaters und Malers Giovanni Cola. Es dokumentiert die Massenhinrichtung von 52 europäischen Missionaren und ihren Anhängern am 10. Sept 1622 in Nishizaka, dem damaligen Richtplatz von Nagasaki. Das Christentum in Japan war zunächst 1587 verboten worden, 1614 wurde das Verbot erneuert und ab da konsequent durchgesetzt. Nach 1638 hielten sich nur noch versprengte Gemeinden von Untergrund-Christen (kakure kirishitan).
Werk von Giovanni Cola (Schule). Edo-Zeit, 17. Jh. Chiesa del Gesù, Museum of the Jesuit Mission in Japan, mit freundlicher Genehmigung. - ^ Skizze der künstlichen Insel Dejima (oder Deshima) in der Bucht von Nagasaki, die den einzigen europäischen Handelsstützpunkt der Edo-Zeit darstellte. Die dort Ansässigen waren offiziell alles Holländer. Sie wurden streng kontrolliert und durften die Insel nur selten und in Begleitung verlassen, stellten aber für viele Japaner auch einen faszinierenden Anziehungspunkt dar. So auch für den Maler und Autor Shiba Kōkan (1747–1818), der Deshima besuchen durfte und hier unter anderem die westliche Ölmalerei erlernte. Das über Deshima nach Japan gebrachte Wissen wurde „Holland-Wissenschaft“ (rangaku) genannt. Shiba Kōkan war auch als Gelehrter in dieser Wissenschaft aktiv und gilt als großer Popularisierer von westlicher Wissenschaft und Kunst im Edo-zeitlichen Japan.
Im rechten Bildteil steht: „Die Holländer haben auf Deshima einen Kyūshū-Stützpunkt errichtet. Jedes Jahr bringen sie aus ihrem Land 55 kanme (ca. 200 kg) Silber nach Japan.“ Das bezieht sich möglicherweise auf die „Miete“, die die Holländer für Dejima zahlen mussten. Im linken Bildteil sind die Ausmaße der Insel verzeichnet. Demnach war die fächerförmige Insel 35 kan (ca. 63m) breit und maß an der Außenseite 180 kan (ca. 324m).
Werk von Shiba Kōkan (1747–1818). Edo-Zeit, 1790. Japan Netherlands Exchange in the Edo-Period, National Diet Library, Tōkyō.
Glossar
- Arima Harunobu 有馬晴信 ^ 1561?–1612; christlicher Daimyō in Kyūshū
- Arte da lingoa de Iapam (west.) ^ Japanisches Grammatikbuch in portugiesischer Sprache, 1604 unter der Leitung des portugiesischen Missionars João Rodrigues in Japan fertiggestellt
- Bateren tsuihōrei 伴天連追放令 ^ erste japanische Verordnung zur Vertreibung der christlichen Missionare durch Toyotomi Hideyoshi, 1587/7/24
- Date Masamune 伊達政宗 ^ 1567–1636; Kriegsherr und mächtiger Landesfürst (Daimyō) in Nord-Japan zur Zeit der japanischen Reichseinigung
- Francisco de Xavier (west.) ^ 1506–1552; spanischer Mönch und Missionar, Mitbegründer des Jesuitenordens, zuständig für die Missionierung Ostasiens; auch als der Heilige Franz Xaver bekannt
- Hai kirishitan bun 排吉利支丹文 ^ Verordnung gegen das Christentum, 1614 (Keichō 18/12), im Namen von Shōgun Hidetada angeordnet von seinem Vater, Tokugawa Ieyasu, verfasst von Konchi-in Sūden
- Hasekura Tsunenaga 支倉常長 ^ 1571–1622; Vasall des Date Masamune und Führer einer diplomatischen Mission nach Spanien und Italien in den Jahren 1613 bis 1620
- Iwakura Shisetsudan 岩倉使節団 ^ Iwakura-Mission; diplomatische Delegation unter Führung von Iwakura Tomomi, die im Rahmen einer Weltreise von 1871 bis 1873 Amerika sowie mehrere Länder Europas besuchte
- Kaempfer, Engelbert (west.) ^ 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung
- kakure kirishitan 隠れキリシタン ^ „Krypto-Christen“; christliche Geheimbünde
- Kume Kunitake 久米邦武 ^ 1839–1931, japanischer Gelehrter der Meiji-Zeit; als junger Mann Sekretär der Iwakura Mission (1871–73), später Professor für Geschichte an der Kaiserlichen Universität Tōkyō
- nanban byōbu 南蛮屏風 ^ Wandschirme mit Motiven europäischer Händler aus dem 16. und 17. Jh.
- Nippo jisho 日葡辞書 ^ jap.-portugiesisches Wörterbuch, 1603 von jesuitischen Missionaren kompiliert; auch Vocabulario da lingoa de Iapam
- Oda Nobunaga 織田信長 ^ 1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger
- Perry, Matthew (west.) ^ 1794–1858; amerikanischer Admiral (Commodore), der 1853–1854 die Öffnung der japanischen Häfen für amerikanische Schiffe erwirkte
- Rodrigues, João (west.) ^ 1561/62–1633; portugiesischer Missionar der Jesuiten in Japan; betreute die Entstehung von Nippo jisho und Arte da lingoa de Iapam
- Sengoku Jidai 戦国時代 ^ Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615
- Siebold, Philipp Franz von (west.) ^ 1796–1866; deutscher Arzt, Naturforscher, Japanreisender und Sammler; Pionier der Japanforschung
- Tenshō shisetsu 天正使節 ^ Tenshō-Gesandtschaft; diplomatische Mission zur Zeit der Tenshō-Ära, die zwischen 1582–1590 von Japan nach Rom führte, durchgeführt von vier jugendlichen Samurai, die von den Jesuiten christlich erzogen worden waren
- Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 ^ 1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)
Quelle: 26 Martyrs Museum, Nagasaki [2010/8]
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
- Impressum
- Glossare
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„Japans ‚christliches Jahrhundert‘.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001