Ame no Uzume, die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater

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Ame no Uzume, die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater
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Ame no Uzume
Buchillustration von Hokusai, 1816
Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 (jap.)

mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters

Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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tritt in den Mythen in zwei ent·schei·den·den Episo·den auf: Im Mythos von Amaterasu in der Felsen·höhle und im Mythos von der Her·ab·kunft des Himm·li·schen Enkels. Im letz·teren Fall gehört sie zum Ge·folge des

Ninigi 瓊瓊杵 (jap.)

mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus

Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, als er die Herr·schaft auf der Erde an·treten soll. Im Zuge ihres Ab·stiegs zur Erde stellt sich den Him·mels·göttern eine selt·same Gott·heit namens

Sarutahiko 猿田彦 (jap.)

Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt

Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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in den Weg. Saruta·hiko besitzt eine „sieben-Hand-lange“ Nase, ist zudem von un·ge·wöhn·lich hohem Wuchs und emittiert Licht·strahlen aus Mund und After. Die himm·lischen Götter wissen nicht, ob er feind·lich oder freund·lich ge·son·nen ist. Ame no Uzume ergreift die Ini·tiative um die Sache zu klären und ent·blößt vor dem selt·samen Gott ihre Brüste, wobei sie in ver·ächt·liches Lachen ausbricht. Saruta·hiko erklärt darauf·hin, dass er Ninigi, dem Himmli·schen Enkel, vor·aus·gehen wolle, um ihm den Weg zu weisen. Ob dies sein ur·sprüng·liches Vor·haben war oder ob Uzume ihn durch ihr Ver·halten dazu brachte, bleibt offen.

Uzume und Sarutahiko werden schlussendlich ein Paar und Uzume bekommt den neuen Namen Sarume no kimi — wtl. „Herrin der Affen·frauen“. Diese „Affen·frauen“ sind nie·mand anderer als die Priester-Tänze·rinnen des frühen Tenno-Hofes, die sich somit auf Ame no Uzume zurück·führen. Uzumes Hand·lungen, ihr erotischer Tanz vor der Felsen·höhle und ihr provo·kantes Techtel·mechtel mit Sarutahiko, scheinen also auch eine rituelle Kompo·nente zu haben. Tat·säch·lich führt das

Kogo shūi 古語拾遺 (jap.)

Chronik Japans (807)

Text

Der Begriff „Kogo shūi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(verfasst 807) den „Ritus zur Besänf·ti·gung der Geister“ (chinkonsai) auf Ame no Uzume zurück. Zudem wird Ame no Uzume als Ahn·herrin des ja·pa·nischen Theaters bezeichnet. Die Gestalt der Uzume macht somit deut·lich, dass Tanz, Theater und Ritus in alter Zeit wohl nicht von ein·ander zu trennen waren, und verrät zudem, dass Spass und Erotik im alten Ritual·wesen durchaus ihren Platz hatten.
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Ame no Uzume und Sarutahiko
Buchillustration aus Nakatomi ōbarai ezu, einem Werk der späten Edo-Zeit
Darstellung von Ame no Uzume und Sarutahiko. Für ein sehr ähnliches Motiv von Kuniyoshi siehe hier.
Späte Edo-Zeit. Suzuka bunko, Ehime University.
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Ame no Uzume
repräsentiert durch einen Kabuki-Schauspieler
Holzschnitt von Utagawa Toyokuni
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Ame no Uzume
in einer parodistischen Darstellung von Ekin (1812-1876)

Uzume als Glücksgöttin

Abgesehen von ihrer mythologischen Rolle stellt Uzume auch die Urform einer volkstümlichen Glücksgottheit dar, die noch heute unter Namen wie

Otafuku お多福 (jap.)

komödiantische weibliche Glücksgottheit, wtl. „Großes Glück“; auch Oto-goze, Okame; andere Schreibungen 阿多福

Glücksgottheit

Der Begriff „Otafuku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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oder Okame als komödiantische Glücksbringerin bekannt ist. Ihr dickwangiges Gesicht mit der hohen Stirn und den kleinen lachenden Augen leitet sich von einer Figur des komödiantischen Kyōgen-Theaters namens

Oto-goze 乙御前 (jap.)

Nonne Oto; komödiantische weibliche Maske des kyōgenTheaters; Glücksgottheit

Der Begriff „Oto-goze“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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her. Die entsprechende Maske, die seit der Muromachi-Zeit bekannt ist, prägt nicht nur die populären Otafuku-Darstellungen, auch spätere Darstellungen der Uzume wie etwa das obige Beispiel von Hokusai leiten sich davon ab und zeigen, dass die Verbindung all dieser Glückgöttinnen nie in Vergessenheit geriet. In dieser volkstümlichen Gestalt scheint Ame no Uzume sogar als einzige Frau in frühen Zusammenstellungen der Sieben Glücksgötter (

Shichi Fukujin 七福神 (jap.)

Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft

Glücksgottheit

Der Begriff „Shichi Fukujin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) auf, wurde Anfang der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit allerdings in dieser Rolle durch

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

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ersetzt. 1
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Maske der Oto-goze, 15./16. Jh.
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Otafuku, 19. Jh.

Anmerkungen

  1. Kita Sadakichi, „Shichifukujin no seiritsu“ (Die Entstehung der Sieben Glücksgötter) 1935, nach Miyata 1998, S. 304-305
Religion in JapanMythen
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„Ame no Uzume: Die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001