Benzaiten, die Göttin des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit
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Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
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oder kurz
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bedeutet wtl. „
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-Gottheit der Beredsamkeit“. Diese Be·zeich·nung geht auf die indische Fluss·göttin
indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)
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zurück, die — wahr·schein·lich aus·gehend vom Geräusch des Wassers — auch für Be·red·sam·keit, für Musik, und schließ·lich für das Wissens und die Künste zu·ständig ist. Der frühe Bud·dhis·mus (im speziellen das Goldglanz Sutra, jap.
Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
Der Begriff „Konkōmyō-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) integrierte diese wichtige Gott·heit als Be·schützerin des Dharma in sein Pantheon und machte sie als Göttin der Be·red·sam·keit auch in Ost·asien be·kannt. In Japan wird sie seit dem späten Mittel·alter auch als eine der Sieben Glücksgötter verehrt.
Die gängige Darstellung der Benten ist betont weiblich: Meist trägt sie prächtige Gewänder, entweder bud·dhis·tisch an·ge·haucht oder im Stil einer
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
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-zeit·lichen Hof·dame. Es gibt sogar ver·ein·zelte Statuen der „Nackten Benten“, eines der wenigen Akt·motive in der klassischen japanischen Kunst. In vielen Fällen sieht man Benten mit ihrer Laute (jap.
japanische Kurzhalslaute mit vier oder fünf Saiten, wird mit einem großen Plektron angeschlagen
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) bei Mond·schein auf einem Felsen im Wasser sitzen. In der gleichen Pose findet man auch
auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
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, den weib·lich·sten aller
„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
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, häufig dar·ge·stellt.
Benzaiten und Schlange
Im japanischen Mittelalter zeigt Benzaiten aber nicht nur lieb·liche Züge, sondern tritt auch als mächtige und furcht·ein·flößende Gestalt auf. Sie besitzt in dieser Er·schei·nungs·form acht Arme (happi), mit denen sie ganz im Stil einer bud·dhis·tischen Wächtergottheit magische Instrumente und Waffen hochhält. Während diese ikono·graphische Form bereits in China zu finden ist, kam es in Japan außer·dem zu einer Ver·schmelzung Benzaitens mit einer ein·heimischen Schlangen·gott·heit namens Ugajin. Die aus dieser Ver·schmelzung resultierende ikono·graphische Gestalt nennt man auch Uga Benten. Die Gott·heit Ugajin thront hierbei als Schlange mit mensch·lichem Kopf auf dem Haupt der Benten. Auch ein
Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
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findet sich un·weiger·lich als Kopfputz der Uga Benten.
Schlangenwächter in Chikubushima nach „agyō/ ungyō“ Schema. |
Relativ alte Darstellungen der Benzaiten mit Schlange gibt es z.B. im Benzaiten Heilig·tum von Chikubushima, das zu den „Drei Große Benten Japans“ zählt. Das Haupt·heilig·tum (
Hauptheiligtum eines Tempels
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) dieses Tempels soll Benzaiten sein, doch ist diese Statue ein „ge·heimer Buddha“ und wird nicht her·ge·zeigt. Zu sehen sind dagegen zwei acht·armige Benzaiten Statuen (Happi Benten) mit Ugajin-Schlangen auf dem Kopf (s. Abb. oben).
Auf einem Schrein-Mandala des Tenkawa Schreins aus dem Spät·mittel·alter findet sich Benzaiten selbst als drei·köpfige Schlange dar·ge·stellt. Trotz ihrer furcht·ein·flößenden Er·scheinung deuten die zahl·reichen Glücks·symbole der obigen Ab·bildung darauf hin, dass sie schon damals als Glücks·gott·heit fungierte. Die feminine Grazie der Gott·heit hat sich in dieser Dar·stel·lung auf die Reis·opfer darbringenden Dienerinnen rund um die Gott·heit übertragen.
Seidenrollbild von Shiba Rinken, 1546.
Das Bild stellt die besonderen Fähigkeiten der Benten des Tenkawa Schreins in der Nähe von Nara dar.
Die geläufige Assoziation Bentens mit einer Schlange hängt wohl mit dem Wasser zu·sammen. Schon die indische Ahnen·gott·heit der Benzaiten, Sarasvati, ist zu·nächst einmal eine Fluss·gott·heit. Schlangen wiederum sind eben·falls mit dem Wasser ver·bunden. Sie gelten u.a. als Boten des Drachen·königs, der im Meer wohnt, bzw. werden als Drachen im Kind·heits·stadium auf·ge·fasst. Das Element Wasser, das mythische Tier Drache/Schlange und die Gottheit Benzaiten bilden somit eine enge assoziative Ein·heit.
Schlangen sind aber auch Symboltiere der Eifersucht. Viel·leicht hängt es damit zu·sammen, dass auch Benten diese Eigen·schaft nach·gesagt wird. Jeden·falls heißt es in vielen Benten-Schreinen, dass Männer und Frauen lieber getrennt vor die Gott·heit treten sollen, um nicht ihre Eifer·sucht zu er·regen.
Benten Tempel und Schreine
Vorlage:Galerie2 Benzaiten sind sowohl buddhistische Tempel als auch shintoistische Schreine geweiht. Oft handelt es sich um eher kleine Seiten·gebäude, die auf einer künst·lichen Insel im Teich einer größeren Schrein- oder Tempel·anlage zu finden sind. Besonders hübsche Bei·spiele finden sich im Daigo-ji in Kyoto, oder im Ueno-Park in Tokyo, wo Benzaiten eine Kapelle im berühmten Shinobazu-Teich besitzt. Im Schrein der Geld·waschenden Benten (Zeniarai Benten) in Kamakura gibt es zwar keinen Teich, aber immerhin eine Quelle, in der die Gläubigen, einem historischen Bei·spiel folgend, Münzen und Geld·scheine waschen, um diese zu vermehren.
Blockdruck-Tryptichon von Utagawa Hiroshige, 1851.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.
Auch die sogenannten „Drei Großen Benten Japans“ befinden sich alle auf einer Insel, nämlich auf der Schrein·insel Miyajima (bei Hiroshima), auf der Insel Chikubushima (im Biwa-See bei Kyoto) und auf der Insel
Schreininsel; rel. Zentrum nahe Kamakura
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(bei Kamakura). Im Zentrum aller drei Kult·stätten stehen Statuen der Benzaiten, die ehemals so heilig waren, dass sie als „geheime Buddhas“ (
wtl. „geheimer Buddha“; geheim gehaltene Buddha-Statue
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) be·zeich·net wurden und nur äußerst selten oder gar nicht her·ge·zeigt wurden. In Enoshima bei·spiels·weise fand das Ent·hüllen der „Nackten Benten“ (s.o.) nur ein·mal alle sechs Jahre im Rahmen eines religiösen Massen·events statt, das Scharen von Pilgern aus der nahe gelegenen Metropole Edo (Tokyo) anzog.
Block·druck-Tryptichon von Utagawa Hiroshige, 1851.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, 1851. The British Museum.
Der Ausdruck „geheimer Buddha“ deutet bereits an, dass die Benten-Ver·ehrung ehemals in bud·dhis·tischer Hand lag. In allen drei Fällen wurde Benzaiten jedoch auch mit lokalen weib·lichen
Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
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assoziiert, die ge·mein·sam mit ihr in sogenannten „Tempel-Schrein Komplexen“ (jingūji) ver·ehrt wurden. Die ge·setz·lich ver·ordnete „Trennung von Kami und Buddhas“ zu Beginn der
posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
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-Zeit (1868) zwang derartige religiöse Institutionen jedoch dazu, sich ent·weder als Tempel oder als Schrein zu deklarieren.
Die Benten-Halle auf Chikubushima wurde auf diese Weise zum Tempel und be·hielt Benzaiten als Haupt·gott·heit. Die Gründungs·legende dieses Tempels be·sagt, dass er in der
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-Zeit (724) von
701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus
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auf Ge·heiß der
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(!) er·richtet wurde. Die heilige Statue der Benzaiten von Chikubushima (die nicht her·ge·zeigt wird) soll aus den Händen des wunder·tätigen Mönch Gyōki (668–749) stammen. Neben Benzaiten gibt es aber auch einen Schrein für eine shin·to·istische Göttin, die wohl ehe·mals eine Art Schutz·herrin des Biwa-Sees war. Außer·dem wird
auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
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in Chikubushima verehrt.
Die beiden anderen „Großen Benten“ Kultstätten,
auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten
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und Enoshima, gelten heute als Shinto Schreine und ver·ehren beide das gleiche Trio von weib·lichen Göttinnen, nämlich Tagori-hime, Tagitsu-hime und Ichikishima-hime. Es sind Meeres·göttinnen, deren eigent·licher Haupt·sitz im Munakata Schrein in Kyushu zu finden ist. Benzaiten da·gegen wurde nach der Meiji-Restauration auf beiden Inseln den Hinter·grund ge·drängt. Ihre Statuen werden heute nur noch in kleinen, ver·hält·nis·mäßig un·schein·baren Seiten·tempeln auf·bewahrt. Die Statue in Miyajima gilt aller·dings nach wie vor als hibutsu und wird nur einmal im Jahr, an einem Tag, der nach dem tra·di·tio·nellen Kalender mit dem Tierkreiszeichen der Schlange zu tun hat, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Benzaiten im Goldglanz-Sutra
Das Goldglanz Sutra stammt wahrscheinlich aus Indien, existiert jedoch in verschiedenen, von einander abweichenden Versionen, deren älteste aus dem China des fünften Jahrhunderts stammt. Die einflussreichste und ausführlichste Fassung stammt vom chinesischen Übersetzermönch Yijing (635-713). Rundum das Sutra existieren Legenden, laut denen sich ein kleines Königreich im Norden Indiens erfolgreich gegen seine Feinde zur Wehr setzen konnten, weil das Sutra hier gepredigt wurde. Als die Feinde davon erfuhren, konvertierten sie ebenfalls zum Buddhismus. Das Goldglanz Sutra wendet sich in diesem Sinne ganz speziell an die Könige und enthält vor allem Episoden, die den Schutz des jeweiligen Landes in Aussicht stellen. Dieser Schutz wird zunächst von den Vier Himmelskönigen
wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet
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, namentlich von
Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana
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gewährt. Daneben enthalten alle bekannten Versionen des Goldglanz Sutras aber auch ein Kapitel, in dem Benzaiten (
indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)
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, chin. Biancaitian) als Schutzgottheit auftritt.
Im Sarasvati Kapitel des Goldglanz Sutras wird die Gottheit aus drei unterscheidlichen Blickwinkeln geschildert:
- Als Gottheit der gewandten Rede und der Weisheit, entsprechend ihren vedischen Vorbildern.
- Als medizinische Gottheit, die ein sehr konkret beschriebenes Kräuterbad empfiehlt.
- Als Kriegsgottheit.
Die beiden letzen Aspekte finden sich in den frühesten Versionen des Godglanz Sutras noch nicht.1
Als Gottheit der Weisheit und Beredsamkeit fungiert Sarasvati/Benzaiten vor allem als Beschützerin von buddhistischen Vorlesern und Kopisten, indem sie ihnen hilft, Fehler zu vermeiden und das Wort Buddhas korrekt wiederzugeben. Dazu enthält das Sutra auch einen magischen Vers (
(magische) Gebetsformel, ähnlich wie, aber meist länger als Mantra (jap. darani 陀羅尼 oder ju 呪)
Der Begriff „dharani“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
). Desgleichen schützt Benzaiten auch jene, die in den Genuss einer Anhörung des Sutras gelangen.
Als nächstes gibt Benzaiten detaillierte Anweisung für ein Kräuterheilbad, das für wesentlich konkretere Anwendungen bestimmt ist. Bis zu 32 Kräuter werden einzeln aufgezählt. Sie werden zu Puder zerrieben und mit heißem Wasser gemischt, das auf einem improvisierten Altar bereit gestellt wird. Geschützt durch Vorhänge und vier Wächter, und begleitet von zahlreichen weiteren dharani vollzieht der Praktikant (der König) hier sein Bad. Das Bad verspricht zunächst Heilung von körperlichen Beschwerden und Krankheiten, aber auch langes Leben und allgemeines Wohlergehen, sowie Schutz for schädlichen astrologischen Einflüssen.2 Dass eine Wassergöttin ein Rezept für ein Heilbad bereit hält, macht natürlich Sinn. Dieser Aspekt scheint jedoch bei der japanischen Benzaiten eher in den Hintergrund geraten zu sein.
Der letzte Abschnitt besteht großteils aus Lobeshymnen, die an Benzaiten gerichtet sind. Wird zunächst noch einmal ihre Eloquenz und ihre Schönheit hervorgehoben, so sprechen sie spätere Verse auch als Kriegerin an. Sie bekommt nun acht Arme mit Waffen (197) und wird mit einem Löwen verglichen.
Anmerkungen
Weiterführende Informationen
- Catherine Ludvik (2007), Sarasvati: Riverine Goddess of Knowledge. From the Manuscript-Carrying Vina-Player to the Weapon-Wielding Defender of the Dharma. Leiden: Brill.
- Ugajin, Itō Satoshi (en.)
Artikel zu Ugajin in der Encyclopedia of Shinto. - Chikubushima, Philbert Ono
Detaillierte Bilderstrecke der Insel Chikubushima. - Benzaiten Imaginary in Japan, Mark Schumacher (A-Z Photo Dictionary).
Besonders ausführliche Einzelseite aus Mark Schumachers empfehlenswertem Web-Lexikon.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Mai 2012
- ^ Benzaiten mit Laute (biwa), auf Felsen im Meer.
Werk von Tosa Mitsuoki (1617–1691). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Benzaiten mit biwa-Laute, Mond und Wellen
Werk von Ogawa Haritsu (1663–1747). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Die Serie portraitiert Geishas mit einigen typischen Merkmalen der einzelnen Glücksgötter. Benzaiten ist durch ihre Laute (biwa) repräsentiert.
Werk von Yashima Gakutei (1786?–1868). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Benzaiten auf einem Drachen, wie sie dem Krieger und Staatsmann Hōjō Tokimasa erschienen sein soll. Als er im Schrein von Enoshima betete, prophezeihte die Göttin ihm und seiner Familie große Macht, was sich in der Folge bewahrheitete. Soweit eine der Legenden, die die Bedeutung des Schreins nahe der ehemaligen Hauptstadt Kamakura erklären.
Werk von Aoigaoka Keisei. Edo-Zeit, 1832. Metropolitan Museum. - ^ Eine der „Drei Großen Benten Japans“. Offiziell heißt diese Statue Myôon Benzaiten, „Benzaiten des Wunderbaren Klanges“. Sie ist zweifellos die bekannteste, aber nicht die einzige Aktdarstellung Bentens (Hadaka Benten).
Kamakura-Zeit. Bildquelle: Wada Yoshio. - ^ Benzaiten als (offensichtlich männlicher) Bodhisattva mit feinem Bart. Die Darstellung erinnert stark an Abbildungen von Bodhisattva Kannon in seinem Reinen Land, symbolisiert durch einen Felsen im Meer. Spezifisch für Benzaiten ist jedoch die Laute (biwa). Interessant auch der Wasserfall im Hintergrund.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. The British Museum. - ^ Liegt in der weitläufigen Anlage des Daigo-ji Tempels in Kyōto; hier eine Herbstansicht in klassischer Ahornröte.
Tim Wilkinson, flickr 2009 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Benten-Tempel und Schrein (jingūji) am mit Lotosblumen bedeckten Shinobazu-Teich
Matsui Fumio, TOKYO VIEWS, flickr 2009. - ^ Shinobazu Benten: Tempel und Schrein (jingūji) en face
Fernando Aguiar, flickr 2007. - ^ Panoramaansicht der Benten Anlage im Shinobazu-Teich, der damals noch nicht so stark von Lotosblumen überwuchert war.
Werk von Keisai Eisen (1790–1848). Edo-Zeit. British Museum. - ^ Die Anlage am Shinobazu no ike ist auch heute noch intakt, allerdings ist der Teich von Hochhäusern umgeben. Interessanterweise befindet sich das torii, das hier prominent in Erscheinung tritt, nicht mehr an dieser Stelle, wohl weil die Insel sowohl ein buddhistisches als auch shintōistisches Benten-Heiligtum beherbergt.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Der Inokashira Benzaiten Schrein, heute im westlichen Stadtgebiet Tōkyōs, galt in der Edo-Zeit als Ort besonderer Naturschönheit. Natürlich liegt auch dieser Schrein auf einer kleinen künstlichen Insel.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Dieses Bild bezieht seinen besonderen Reiz aus der Tatsache, dass der Übergang von Wasser und Land kaum auszumachen ist. Auf einer kleinen Halbinsel ist hier ein kleiner Weiler und der Eingang zu einer Schreinanlage zu sehen. Ein Schwarm von Gänsen scheint hier Station machen zu wollen; was wohl auch als Anspielung an den Namen des Ortes, Haneda (wtl. Feder-Feld) zu verstehen ist.
Es handelt sich um den Tamagawa Benten Schrein in der Bucht von Edo (nahe der Mündung des Tamagawa im Süden des heutigen Tōkyō), den Hiroshige auch in einem späteren Werk verewigt hat. In der einstmals idyllischen Gegend befindet sich heute der Inlandsflughafen Tōkyōs. Man möchte fast meinen, dass die auf diesem Bild dargestellten Vögel die Stadtväter einst auf diese Idee gebracht haben.
Werk von Utagawa Hiroshige. Edo-Zeit. National Diet Library, Tōkyō. - ^ Die Schreininsel Enoshima mit Berg Fuji im Hintergrund, vom Meer aus gesehen. Auf der Insel findet eben das Fest der Benzaiten statt. Die Höhlen auf der dem Meer zugewandten Seite sind wohl der Ausgangspunkt der mit der Insel verbundenen Legenden. Sie berichten von bösen Drachen, welche in diesen Höhlen hausten.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien. - ^ Die Insel Enoshima ist über eine Sandbank mit dem Festland verbunden (heute befindet sich hier eine Straße). Anlässlich der Zurschaustellung von Enoshimas Benzaiten Statuen, die in der Edo-Zeit nur einmal in sechs Jahren stattfand, herrscht festliches Gedränge.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, 1851. The British Museum. - ^ Benten chikubushima detail.jpg
- ^ Statue der Benzaiten mit Schlangengottheit (Ugajin).
Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Nach agyô/ungyô Schema.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Schlangenwächter im Heiligtum der Benzaiten. Siehe Spezialthema Benzaiten.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Das Bild stellt die besonderen Fähigkeiten der Benten des Tenkawa Schreins in der Nähe von Nara dar. Wunschjuwelen (nyoi no tama) symbolisieren die Kraft der Gottheit, die Wünsche der Gläubigen zu erfüllen. Auch Reisopfergaben sind dargestellt. Am unteren Bildrand sieht man außerdem Füchse und eine weiße fuchsschwänzige Frauengestalt (Inari?, Dakiniten?), die mit einem männlichen Gott mit Schlange auf dem Haupt (Uga-jin?) tanzt. Diese Darstellungen deuten auf Verbindungen zwischen dem Benten-Kult von Tenkawa und der Fuchsgottheit Inari hin. An den Bildrändern sind die kindlichen Gehilfen (dōji) der Benzaiten dargestellt.
Werk von Shiba Rinken. Muromachi-Zeit, 1546. Präfektur Nara. - ^ Tenkawa benzaiten2.jpg
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
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„Benzaiten: Göttin des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001