Ame no Uzume Die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Styles

Ame no Uzume Die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater
Uzume-hokusai.jpg
Ame no Uzume
Buchillustration von Hokusai, 1816
Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 (jap.)

mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters

Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Uzume toyokuni.jpg
  • Uzume Taki Katei.jpg
  • Uzume spinner.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Uzume hokkei.jpg
  • Uzume sarutahiko.jpg
  • Otogoze.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg
  • Sarutahiko.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Nishinomiya souvenir.jpg
  • Uzume kagura.jpg
  • Uzume-hokusai.jpg
  • Uzume ekin.jpg
  • Iwado kagura2.jpg
  • Nade-okame.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg
  • Uzume Izu-no-Chohachi.jpg
  • Uzume kosugi.jpg

tritt in den Mythen in zwei ent·schei·den·den Episo·den auf: Im Mythos von Amaterasu in der Felsen·höhle und im Mythos von der Her·ab·kunft des Himm·li·schen Enkels. Im letz·teren Fall gehört sie zum Ge·folge des

Ninigi 瓊瓊杵 (jap.)

mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus

Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg

, als er die Herr·schaft auf der Erde an·treten soll. Im Zuge ihres Ab·stiegs zur Erde stellt sich den Him·mels·göttern eine selt·same Gott·heit namens

Sarutahiko 猿田彦 (jap.)

Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt

Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Iwado hiroshige.jpg
  • Uzume sarutahiko.jpg
  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg
  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
  • Sarutahiko.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Odakejinja.jpg
in den Weg. Saruta·hiko besitzt eine „sieben-Hand-lange“ Nase, ist zudem von un·ge·wöhn·lich hohem Wuchs und emittiert Licht·strahlen aus Mund und After. Die himm·lischen Götter wissen nicht, ob er feind·lich oder freund·lich ge·son·nen ist. Ame no Uzume ergreift die Ini·tiative um die Sache zu klären und ent·blößt vor dem selt·samen Gott ihre Brüste, wobei sie in ver·ächt·liches Lachen ausbricht. Saruta·hiko erklärt darauf·hin, dass er Ninigi, dem Himmli·schen Enkel, vor·aus·gehen wolle, um ihm den Weg zu weisen. Ob dies sein ur·sprüng·liches Vor·haben war oder ob Uzume ihn durch ihr Ver·halten dazu brachte, bleibt offen.

Uzume und Sarutahiko werden schlussendlich ein Paar und Uzume bekommt den neuen Namen Sarume no kimi — wtl. „Herrin der Affen·frauen“. Diese „Affen·frauen“ sind nie·mand anderer als die Priester-Tänze·rinnen des frühen Tenno-Hofes, die sich somit auf Ame no Uzume zurück·führen. Uzumes Hand·lungen, ihr erotischer Tanz vor der Felsen·höhle und ihr provo·kantes Techtel·mechtel mit Sarutahiko, scheinen also auch eine rituelle Kompo·nente zu haben. Tat·säch·lich führt das

Kogo shūi 古語拾遺 (jap.)

Chronik Japans (807)

Text

Der Begriff „Kogo shūi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(verfasst 807) den „Ritus zur Besänf·ti·gung der Geister“ (chinkonsai) auf Ame no Uzume zurück. Zudem wird Ame no Uzume als Ahn·herrin des ja·pa·nischen Theaters bezeichnet. Die Gestalt der Uzume macht somit deut·lich, dass Tanz, Theater und Ritus in alter Zeit wohl nicht von ein·ander zu trennen waren, und verrät zudem, dass Spass und Erotik im alten Ritual·wesen durchaus ihren Platz hatten.
Uzume sarutahiko.jpg
Ame no Uzume und Sarutahiko
Buchillustration aus Nakatomi ōbarai ezu, einem Werk der späten Edo-Zeit
Darstellung von Ame no Uzume und Sarutahiko. Für ein sehr ähnliches Motiv von Kuniyoshi siehe hier.
Späte Edo-Zeit. Suzuka bunko, Ehime University.
Uzume toyokuni.jpg
Ame no Uzume
repräsentiert durch einen Kabuki-Schauspieler
Holzschnitt von Utagawa Toyokuni
Uzume ekin.jpg
Ame no Uzume
in einer parodistischen Darstellung von Ekin (1812-1876)

Uzume als Glücksgöttin

Abgesehen von ihrer mythologischen Rolle stellt Uzume auch die Urform einer volkstümlichen Glücksgottheit dar, die noch heute unter Namen wie

Otafuku お多福 (jap.)

komödiantische weibliche Glücksgottheit, wtl. „Großes Glück“; auch Oto-goze, Okame; andere Schreibungen 阿多福

Glücksgottheit

Der Begriff „Otafuku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daikoku Uzume.jpg
  • Oni shibata.jpg
  • Uzume Taki Katei.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Luck.jpg

oder Okame als komödiantische Glücksbringerin bekannt ist. Ihr dickwangiges Gesicht mit der hohen Stirn und den kleinen lachenden Augen leitet sich von einer Figur des komödiantischen Kyōgen-Theaters namens

Oto-goze 乙御前 (jap.)

Nonne Oto; komödiantische weibliche Maske des kyōgenTheaters; Glücksgottheit

Der Begriff „Oto-goze“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Otogoze.jpg

her. Die entsprechende Maske, die seit der Muromachi-Zeit bekannt ist, prägt nicht nur die populären Otafuku-Darstellungen, auch spätere Darstellungen der Uzume wie etwa das obige Beispiel von Hokusai leiten sich davon ab und zeigen, dass die Verbindung all dieser Glückgöttinnen nie in Vergessenheit geriet. In dieser volkstümlichen Gestalt scheint Ame no Uzume sogar als einzige Frau in frühen Zusammenstellungen der Sieben Glücksgötter (

Shichi Fukujin 七福神 (jap.)

Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft

Glücksgottheit

Der Begriff „Shichi Fukujin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hotei masanobu.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Daikoku neu.jpg
  • 7fuku gamagori.jpg
  • Shichifukujin hokusai.jpg

) auf, wurde Anfang der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Onna daruma.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit allerdings in dieser Rolle durch

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Benten gakutei.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Benzaiten.jpg
ersetzt. 1
Otogoze.jpg
Maske der Oto-goze, 15./16. Jh.
Oni shibata.jpg
Otafuku, 19. Jh.


Anmerkungen

  1. Kita Sadakichi, „Shichifukujin no seiritsu“ (Die Entstehung der Sieben Glücksgötter) 1935, nach Miyata 1998, S. 304-305
Religion in JapanMythen
Diese Seite:

„Ame no Uzume: Die Ahnherrin von Ritus, Tanz und Theater.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001