Bauten/Tempel/Tempeltore
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Berühmte Tempeltore Japans
Das Tor des
Hōryū-ji 法隆寺 (jap.)
Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“
Tempel • •
Der Begriff „Hōryū-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
Geographische Lage von Hōryū-ji; s.a. Geo-Glossar
wirkt wie ein selbständiges Bauwerk und ist es in gewissem Sinne auch, denn es dient nicht nur als Durch·gang, sondern auch als Auf·be·wahrungs·ort für Tempel·schätze, die der All·gemein·heit unzu·gäng·lich im oberen Geschoß aufbewahrt werden. Obwohl es auf den ersten Blick wie ein typisches großes Tempeltor erscheint, bietet es für den Kenner japanischer Tempel·architektur eine ungewöhnliche Eigen·heit: einen zweigeteilten Durch·gang. Üblicher·weise gibt es nur einen zentralen oder aber drei Durch·gänge (s. die Beispiele unten), nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass ein Mittel·pfosten den Eingang in zwei Bereiche spaltet und damit quasi den natürlichen Zugang zum Tempel blockiert. Nicht nur das Tor selbst auch seine Torwächter, die hier gut zu erkennen sind, zählen zu den berühmtesten und ältesten Beispielen ihrer Art.
Weitere Beispiele
- ^ Architekturstudie aus einem Band von Hokusais Manga, der u.a. architektonischen Themen gewidmet ist. Seitentor eines kleineren Tempels mit den typischen Dekorelementen Löwenhunde (shishi) und Dämonenmaske (onigawara).
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Institut National d'Histoire de l'Art, Paris (bildbearbeitet). - ^ Dieses Tor (mon) wird als Mitteltor (chūmon) bezeichnet, weil es sich in der inneren Einfriedung des Tempels Hōryū-ji befindet. Es besitzt einen zweigeteilten Durchgang. Üblicherweise gibt es nur einen zentralen, bzw. drei Durchgänge. Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass ein Mittelpfosten quasi den natürlichen Zugang zum Tempel blockiert.
Nara-Zeit, 7. Jh. Bildquelle: Lonely Trip, über Internet Archive. - ^ Das riesige Südtor (Nandaimon) des Tōdaiji, wo sich der Große Buddha von Nara befindet, mit den zahmen Hirschen, die hier überall frei umherlaufen. Die ebenfalls gigantische Halle des Großen Buddhas ist im Hintergrund zu erkennen. Das Tor stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1199, nachdem es zusammen mit dem Rest der Tempelanlage im Genpei-Krieg (1181) zerstört worden war. Charakteristisch sind die frei schwebenden Querbalken, die die Dachkonstruktion stützen. Im Inneren des Tores sind die beiden größten und zugleich eindrucksvollsten Torwächterstatuen Japans zu sehen.
Kamakura-Zeit, 1199. Frank J. Gualtieri Jr., 2005. - ^ Wie viele große Tempeltore wird auch dieses Tor (mon) des Ninna-ji von zwei eindrucksvollen niō-Wächtern bewacht und daher meist als Niō-Tor bezeichnet. Es stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter.
Edo-Zeit, 1646. 663highland, Wikimedia Commons, 2010. - ^ Koya daimon.jpg
- ^ Dieses Tor (mon) des Chion-in gilt als das größte Tempeltor Japans. Zählt zum Typ sanmon (wtl. „Dreitor“).
Edo-Zeit, 1721. Bertrand Marquet, flickr 2011. - ^ Das Haupttor im sanmon-Stil übertrifft sogar das Tor des Chion-in an Höhe (30m). Da es sich frei stehend innerhalb des Kenchō-ji Tempelareals befindet, fungiert es im Grunde nicht als Tor, sondern als Speicher für Tempelschätze. Seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1775.
Edo-Zeit, 1775. julesberry2001, Flickr, 2011. - ^ Haupttor des Nanzen-ji im sanmon-Stil, errichtet von Daimyō Tōdō Takatora.
Frühe Edo-Zeit, 1628. Chris Gladis, flickr, 2007 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Im Unterschied zu den älteren japanischen Tempeltoren (mon), die meist zur Gänze aus Holz sind, spielt bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp (ryūgū-mon) des Sōfuku-ji die massive Grundmauer auch optisch eine tragende Rolle. Siehe auch Drachen und Drachenpaläste.
Edo-Zeit, 1849. Tōkyō enogu, 2010. - ^ Das Yōmei-mon, das bekannteste und am reichsten dekorierte Bauwerk in der Anlage in Nikkō (vordere Ansicht). Die Architektur folgt buddhistischen Vorbildern (sanmon), aber anstelle der buddhistischen Wächtergottheiten (niō) sind zwei naturalistische Bogenschützen (suijin) zu sehen; einer jung, einer alt.
Edo-Zeit, 1636. Matsui Fumio/TOKYO VIEWS, flickr 2010. - ^ Eingang zur frisch gestrichenen Anlage des Fushimi Inari Taisha. Das Tor im Stil eines buddhistischen Tempeltores (rōmon) wurde von Toyotomi Hideyoshi aus Dank für die Genesung seiner Mutter gestiftet. Anstelle der im Buddhismus üblichen Torwächterfiguren (niō) sind shintoistische Wächter (suijin) in Form realistischer Bogenschützen zu erkennen.
Momoyama-Zeit, 1589. Bernhard Scheid, (flickr) 2013. - ^ Schreintor im buddhistischen rōmon- bzw. sanmon-Stil.
Momoyama-Zeit, ca. 1590. Cultural Heritage Online. - ^ Eingang des Kitano Tenman-gū zur Zeit der Pflaumenblüte. Auch auf einem der Lampions neben dem Eingang ist das fünfblättrige Pflaumenemblem, das Wappenzeichen des Schreins, zu sehen.
Edo-Zeit, 1607. Apricot Cafe, flickr 2007. - ^ Stilistisch ein typisches zweigeschoßiges Tempeltor (rōmon), das sich jedoch in einem der ältesten Schreine in Nordjapan befindet.
Kamakura-Zeit. Koike Takashi, 2009, Wikimedia Commons.
Religion in Japan❯Bauten
Religion in Japan, Inhalt
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- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
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- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
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„Berühmte Tempeltore Japans.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001