Das staatsschützende Goldglanz Sutra

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Grundbegriffe/Buddhismus_Lehre/Goldglanz_Sutra.

Das staatsschützende Goldglanz Sutra
Kisshoten.jpg
Kichijō-ten, eine Heldin des Goldglanz Sutras (Nara-Zeit)

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Grundbegriffe/Buddhismus_Lehre/Goldglanz_Sutra.

Das Goldglanz Sutra (

Konkōmyō-kyō 金光明経 (jap.)

Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats

Text

Der Begriff „Konkōmyō-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bishamon hekija.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Pagoden mandala.jpg

) stammt wahrscheinlich aus Indien, existiert jedoch in verschiedenen, von einander abweichenden Versionen, deren älteste aus dem China des fünften Jahrhunderts stammt. Die einflussreichste und ausführlichste Fassung stammt vom chinesischen Übersetzermönch Yijing (635-713). Rundum das Sutra existieren Legenden, laut denen sich ein kleines Königreich im Norden Indiens erfolgreich gegen seine Feinde zur Wehr setzen konnten, weil das Sutra hier gepredigt wurde. Als die Feinde davon erfuhren, konvertierten sie ebenfalls zum Buddhismus. Das Goldglanz Sutra wendet sich in diesem Sinne ganz speziell an die Könige und enthält vor allem Episoden, die den Schutz des jeweiligen Landes in Aussicht stellen. Dieser Schutz wird zunächst von den Vier Himmelskönigen

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 4ten S.jpg
  • Komokuten.jpg
  • Jikokuten.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Shotoku Taishi eden schlacht.jpg
  • Nichiren mandala.jpg
  • 4ten W.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Shitenno met.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • 4ten O.jpg
  • Zochoten.jpg

, namentlich von

Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bishamon familie.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • BishamonKuramadera.jpg
  • Bishamonten hoshoin.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Tohachi hanabusa.jpg
  • Mungo.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Bishamon kamakura.jpg
  • Bishamonten 12jh.jpg
  • Tohachi hokusai.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Bishamon hekija.jpg
  • Shoki heian.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Ema kagurazaka.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Jinjataisho.jpg
  • Bishamon zennishi.jpg

gewährt. Daneben enthalten alle bekannten Versionen des Goldglanz Sutras aber auch ein Kapitel, in dem Benzaiten (

Sarasvatī सरस्वती (skt., f.)

indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)

Der Begriff „Sarasvati“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sarasvati nepal.jpg
  • Saraswati.jpg
  • Sarasvati.gif

, chin. Biancaitian) als Schutzgottheit auftritt.

Das Goldglanz Sutra —

Konkōmyō-kyō 金光明経 (jap.)

Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats

Text

Der Begriff „Konkōmyō-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Bishamon hekija.jpg

, skt. Suvarna-prabhasottama-sutra — ist in erweiter·ter Fassung auch als „Sutra vom golde·nen Glanz der sieg·reichen Könige“ — Konkō·myō saishōō kyō — bekannt. Die älteste bekannte Fassung stammt aus dem China des fünften Jahr·hun·derts, es wird aber angenom·men, dass es auch frühere indi·sche Fas·sungen gab. Doch ist das Gold·glanz Sutra in erster Linie in seiner erwei·terten chine·sischen Fassung (703) durch den Über·setzer·mönch

Yijing 易経 (chin.)

„Buch/Leitfaden der Wandlungen“ (chin. Klassiker); jap. Ekikyō

Text

Der Begriff „Yijing“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fujin kuniyoshi.jpg
  • Raijin kuniyoshi.jpg
義淨 (635–713) bekannt und in ganz Ostasien ver·breitet. Unter ande·rem spielte es im frühen japa·nischen Buddhis·mus eine wichtige Rolle. 

Wie die meisten Sutren, preist auch das Goldglanz Sutra seine eigene Effekti·vität und nennt dabei: 1) Schutz des Königs vor Feinden und Krank·heiten, Bewah·rung seines langen Lebens; 2) Friede unter den Frauen, Verwandten und Ministern des Königs; 3) Fröm·mig·keit unter Mönchen und Laien·unter·tanen; und 4) Schutz durch gött·liche Mächte (Kapitel 3). An anderer Stelle heißt es, dass dort, wo das Sutra gepredigt wird, alle Unter·tanen gesund, glücklich und reich sein werden (Kapitel 5). Es werden auch abstrak·tere Fragen und trans·zen·dente Themen erläutert, die sich teilweise stark mit dem Lotos Sutra überschneiden, doch beson·ders ab Kapitel 11, wo die Vier Himmels·könige (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shitenno met.jpg
  • Zochoten.jpg
  • Jikokuten.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • 4ten O.jpg
  • 4ten S.jpg
  • Nichiren mandala.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Shotoku Taishi eden schlacht.jpg
  • 4ten W.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Komokuten.jpg

) auftre·ten, schieben sich die dies·seits·bezo·genen Aspekte des Staats·schutzes immer stärker in den Vorder·grund. Das Sutra enthält dazu eine Reihe von Gebets·formeln (

dhāraṇī धारणी (skt., f.)

(magische) Gebetsformel, ähnlich wie, aber meist länger als Mantra (jap. darani 陀羅尼 oder ju 呪)

Ritus

Der Begriff „dharani“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) und rituelle Anlei·tungen, die als Frühformen des esoterischen Buddhismus angesehen werden können.

Neben den Vier Himmelskönigen spielen auch weibliche Gottheiten eine wichtige Rolle in diesem Sutra: Zunächst tritt

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Benzaiten tosa.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Benten gakutei.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg

prominent in Erscheinung und lehrt die Zuhörer u.a. ein rituel·les Kräuter·bad (s. dazu auch Benzaiten). Im Anschluss kommt die Gottheit

Kichijō-ten 吉祥天 (jap.)

Hindu-buddhistische Göttin des Glücks; wtl. „Gottheit des Guten Omens“; auch: Kisshōten; skt. Lakshmi

Glücksgottheit

Der Begriff „Kichijō-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bishamon familie.jpg
  • Vaishravana dunhuang.jpg
  • BishamonKuramadera.jpg
  • Kisshoten.jpg

zu Wort. Beide Göttinnen zählen als Sarasvati und Lakshmi zu den bekanntes·ten weib·lichen Figuren des indi·schen Panthe·ons. Schließ·lich gesellt sich noch eine „Erdgöttin“ namens Kenrō Jishin 堅牢地神 zu den weib·lichen Schutz·gott·heiten des Goldglanz Sutras. Sie stellt dem·jenigen, der den bud·dhis·tischen Tempeln Gaben spendet, Ver·gnügun·gen mit sieben·tausend Himmels·frauen in Aussicht. Neben zahl·reichen

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Arima harunobu.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
wirken außer·dem die indi·schen Gott·heiten Brahma und Indra, 28 Generäle und andere mehr als Schutz·götter, die alle erdenk·lichen Schwüre leisten, um jenen, die das Sutra hören und weiter ver·breiten, schüt·zend zur Seite zu stehen.

Zusammen mit dem Sutra der/für Barmherzige Könige (Ninnō-kyō) und dem Lotos Sutra zählte das Gold·glanz Sutra zu den soge·nannten Drei Staats·schutz Sutren, die ins·beson·dere vor und während der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kisshoten.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Kasuga torii.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit große staat·liche Förde·rung erhielten, weil man sich um·gekehrt tat·säch·lich einen gleichsam magi·schen Schutz des Reiches von ihnen erwar·tete. Einer der ersten, der sich dieser Methode sys·tema·tisch bediente, war

Tenmu Tennō 天武天皇 (jap.)

631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)

Der Begriff „Tenmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, von dem das

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Urashima hiroshige.jpg
  • Nihonshoki kanekata.jpg
  • 12eber kuniyoshi.jpg
  • Jinmu yoshitoshi.jpg
  • 03tiger.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • Jinmu tosei.png
  • Jinmu Feldzug.png

berich·tet, er habe Goldglanz Sutra und das Sutra der Barm·herzi·gen Könige 677 in allen Landes·teile verbrei·ten lassen.1 Sein Urenkel

Shōmu Tennō 聖武天皇 (jap.)

701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus

Der Begriff „Shōmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kisshoten.jpg
  • Goryo hirotsugu.jpg
folgte ab 725 diesem Beispiel in größe·rem Maßstab und ließ in der Nara Zeit ein Netzwerk von Provinz·tem·peln errich·ten, deren offiziel·ler Name „Tempel für den Schutz des Staates durch die Vier Himmels­könige des Gold­glanz Sutras“ lautete.2  Offen·sicht·lich sollte das Goldglanz Sutra, das nun schon in erwei·terter Fassung als Sutra der Sieg·reichen Könige bekannt war, in diesen Tempeln rezitiert und auf·be·wahrt werden. 

Mit dem Rückgang staatlicher Förderung (und Regelmentierung) des Buddhismus in der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Chojugiga.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Froesche.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • 04hase.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

Zeit nahm die Bedeu·tung des Goldglanz Sutras zwar ab, es legte aber den Grundstein für die Bekannt·heit von Figuren wie Benzaiten und

Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tamonten nara.jpg
  • Jinjataisho.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • BishamonKuramadera.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Ema kagurazaka.jpg
  • Tohachi hanabusa.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Bishamon kamakura.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Tohachi hokusai.jpg
  • Bishamon familie.jpg
  • Bishamon hekija.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Bishamonten 12jh.jpg
  • Bishamonten hoshoin.jpg
  • Bishamon zennishi.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Mungo.jpg
  • Shoki heian.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg

, die heute als Bestand·teil der Sieben Glücksgötter in Japan ungebro·chene Popu·larität genießen.

Sarasvati/ Benzaiten im Goldglanz-Sutra

Im Sarasvati Kapitel des Goldglanz Sutras wird die Gottheit aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln geschildert:

  1. Als Gottheit der gewandten Rede und der Weisheit, entsprechend ihren vedischen Vorbildern.
  2. Als medizinische Gottheit, die ein sehr konkret beschriebenes Kräuterbad empfiehlt.
  3. Als Kriegsgottheit.

Die beiden letzen Aspekte finden sich in den frühesten Versionen des Goldglanz Sutras noch nicht.3

Als Gottheit der Weisheit und Beredsamkeit fungiert Sarasvati/Benzaiten vor allem als Beschützerin von buddhistischen Vorlesern und Kopisten, indem sie ihnen hilft, Fehler zu vermeiden und das Wort Buddhas korrekt wiederzugeben. Dazu enthält das Sutra auch einen magischen Vers (

dhāraṇī धारणी (skt., f.)

(magische) Gebetsformel, ähnlich wie, aber meist länger als Mantra (jap. darani 陀羅尼 oder ju 呪)

Ritus

Der Begriff „dharani“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

). Desgleichen schützt Benzaiten auch jene, die in den Genuss einer Anhörung des Sutras gelangen.

Als nächstes gibt Benzaiten detaillierte Anweisung für ein Kräuterheilbad, das für wesentlich konkretere Anwendungen bestimmt ist. Bis zu 32 Kräuter werden einzeln aufgezählt. Sie werden zu Puder zerrieben und mit heißem Wasser gemischt, das auf einem improvisierten Altar bereit gestellt wird. Geschützt durch Vorhänge und vier Wächter, und begleitet von zahlreichen weiteren dharani vollzieht der Praktikant (der König) hier sein Bad. Das Bad verspricht zunächst Heilung von körperlichen Beschwerden und Krankheiten, aber auch langes Leben und allgemeines Wohlergehen, sowie Schutz vor schädlichen astrologischen Einflüssen.4 Dass eine Wassergöttin ein Rezept für ein Heilbad bereit hält, macht natürlich Sinn. Dieser Aspekt scheint jedoch bei der japanischen Benzaiten eher in den Hintergrund geraten zu sein.

Der letzte Abschnitt besteht großteils aus Lobeshymnen, die an Benzaiten gerichtet sind. Wird zunächst noch einmal ihre Eloquenz und ihre Schönheit hervorgehoben, so sprechen sie spätere Verse auch als Kriegerin an. Sie bekommt nun acht Arme mit Waffen 5 und wird mit einem Löwen verglichen.

Anmerkungen

  1. Aston, Teil II, S. 335
  2. Konkōmyō shitennō gokoku no tera 金光明四天王護国之寺. Provinzialtempel für Nonnen hießen im übrigen hokke metsuzai no tera 法華滅罪之寺 (Tempel des Lotos [Sutras], das das Böse besiegt)
  3. Ludvik 2007, S. 154
  4. Ludvik 2007, S. 169
  5. Ludvik 2007, S. 197
Religion in JapanGrundbegriffe
Diese Seite:

„Das staatsschützende Goldglanz Sutra.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001