Ikonographie/Kannon/Bato Kannon

< Ikonographie‎ | Kannon
Version vom 25. August 2010, 10:25 Uhr von Opaque (Kommentar | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Kannon/Bato_Kannon.

Batō Kannon Kannon mit dem Pferdekopf

Vorlage:Galerie2

Im esoterischen Buddhismus, der vor allem während des japanischen Mittelalters großen Einfluss besaß, konnte selbst der ansonsten so milde Bodhisattva

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Maria kannon.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Ofuna kannon.jpg
  • Koyasu kannon.jpg
  • Guanyin 12c.jpg
  • Fujin 33.jpg
  • Mantoe kannon.jpg
  • Sendai kannon.jpg
  • Sanjusangendo.jpg
  • Byakue kannon.jpg
  • Nyoirin jukkansho.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Nyoirin kannon.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Koya kannon.jpg
  • Hiroshige asakusa fischer.jpg
  • Hyakushaku kannon.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Juichimen kannon.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Sanjusangendo2.jpg
  • Senju kannon.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Yokawa kannon.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg

die erschreckenden Züge eines

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg

annehmen. Neben den Standardattributen esoterischer Myōōs (drei Gesichter, zahlreiche Arme, Raubtierzähne, magische Waffen) lässt sich dieser Kannon zumeist anhand eines kleinen Pferdekopfes identifizieren, der oberhalb des mittleren, zornverzerrten Gesichts als Kopfputz angebracht ist. Bisweilen tritt

Batō Kannon 馬頭観音 (jap.)

Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons

Der Begriff „Batō Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Bato fujino.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Bato kannon heian.jpg
  • Bato kannon m30.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Bato sogyo.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Bato kannon.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Hayagriva.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
aber auch als einfache menschliche Figur mit einem Pferdekopf auf.

Hayagriva

Kannon mit dem Pferdekopf lässt sich — wie so oft — auf eine indische Urform zurückführen: Unter den Manifestationen des Gottes Vishnu gibt es ebenfalls eine mit Pferdekopf, genannt Hayagriva. Aber erst im esoterischen Buddhismus erhielt die Figur die Standardattribute einer zornvollen Gottheit, die heute vor allem in Tibet und der Mongolei aber auch in Japan zu finden ist. In der geläufigsten Form besitzt der buddhistische Hayagriva drei Gesichter, sechs Arme und einen (bzw. in Tibet drei) Pferdeköpfe als Kopfputz. (S. dazu auch ähnliche Beispiele von Vajrapani und Mahakala.) Der früheste Text, in dem diese Form des Bodhisattva Avalokiteshvara beschrieben wird, ist das esoterische Dharani Sutra, das allerdings nur in einer chinesischen Fassung aus dem Jahr 654 bekannt ist. Diesem Text zufolge erhoffte man sich von Batō Kannon besonderen Schutz vor giftigen Schlangen und Insekten oder vor Krankheiten.

hayagriva
Hayagriva auf einem tibetischen Thangka, 17. Jh.
Bildquelle: Himalayan Art [2010/8]

Batō Kannon und die Pferde

Sowohl in Japan als auch in Tibet und der Mongolei wird Kannon mit dem Pferdekopf auch um den Schutz von Pferden und anderen Nutztieren angebetet. Dies scheint aber nicht die ursprüngliche Aufgabe Batō Kannons gewesen zu sein. Offenbar machten sich Pferdezüchter und Transportunternehmer die Figur von Kannon mit dem Pferdekopf erst zu eigen, nachdem sie durch den esoterischen Buddhismus eine gewisse Popularität erhalten hatte.

Heute ist Batō Kannon in Japan weitgehend in Vergessenheit geraten und wird nur noch in wenigen großen Tempeln verehrt. Doch findet man ihn immer wieder in Form einfacher Steinskulpturen aus der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, die mündlichen Lokaltraditionen zufolge damals die Bitten von Reisenden um eine sichere Fahrt entgegennahmen oder als Gedenkstätten besonders verdienstvoller Pferde errichtet wurden. Obwohl auf diesen Steinskulpturen noch Elemente der esoterischen Ikonographie erkennbar sind, haben sie meist alle schreckenerregenden Züge verloren. Dies lässt sich auch anhand der

o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

Gegenstand

Der Begriff „o-fuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Fuda.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Dazaifu tenmangu mamori.jpg
(Talismane) diverser Tempel erkennen, in denen Batō Kannon verehrt wird:

Vorlage:Galerie2

  1. ^  
    Bato rinnoji.jpg
    Achtarmiger Batō Kannon des Tempels Rinnō-ji in Nikkō, während der Restaurierungsarbeiten im Jahr 2015. Die Teile der Statue wurden einzeln behandelt und hier erneut wieder zusammengesetzt. Die Statue ist Teil einer Dreiergruppe, bestehend aus Amida, Senju Kannon und eben Batō Kannon.
    Edo-Zeit, 1665. Bildquelle: Shimotsuke Original Online News, über Internet Archive.
  2. ^  
    Hayagriva.jpg
    Im Unterschied zu japanischen Darstellungen (vgl. Batō Kannon) besitzt dieser Hayagriva drei Pferdeköpfe als Kopfputz.
    Tibet, 16. Jh. Himalayan Art.
  3. ^  
    Hayagriva khmer.jpg
    Der hinduistische Gott Vishnu in einer Manifestation mit Pferdekopf.
    Sambor Prei Kuk, Kambodscha, 10. Jh. Bernhard Scheid, flickr, 2015.
  4. ^  
    Bato kannon.jpg
    Im oberen Teil des Kopfes des Batō Kannon ist undeutlich ein Pferd zu erkennen.
    Heian-Zeit, 12. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.
  5. ^  
    Bato kannon zuzosho.jpg
    Kannon in Form eines esoterischen myōō mit Pferdekopf (Batō Kannon). Die Abbildung stammt aus einer Edo-zeitl. Kopie des ältesten japanischen Handbuchs der buddhistischen Ikonographie (Zuzōshō 図像抄, „Abriss von Skizzen [buddhistischer] Statuen“, 12. Jh.; auch Jikkan-shō).
    Edo-Zeit. Ryukoku University Library.
  6. ^  
    Bato kannon heian.jpg
    Heian-zeitliche Darstellung des Batō Kannon.
    Heian-Zeit. Tōkyō Geijutsu Daigaku Bijutsukan.
  7. ^  
    Matsunoodera bato kannon.jpg
    Batō Kannon mit weißem Pferdekopf und drei zornvollen Gesichtern. Station 29 der „Westlichen Kannon Pilgerroute“. Diese Staue ist ein „Geheimer Budda“ (hibutsu) und wird nur alle 77 Jahre einmal hergezeigt. Der Tempel selbst beruft sich auf eine Gründungslegende, laut der Kannon mit dem Pferdekopf hier in der Nara-Zeit erschienen sein soll.
    Edo-Zeit. The Tale of Genji, 2006.
  8. ^  
    Bato kamuriki.jpg
    Volkstümliche Darstellung des Batō Kannon (Kannon mit Pferdekopf).
    Sarashina Renesansu (j.).
  9. ^  
    Bato kannon m30.jpg
    Steinstatue des Batō Kannon.
    Meiji-Zeit, 1897. Bildquelle: unbekannt.
  10. ^  
    Bato fujino.jpg
    Steinstatue des Batō Kannon mit undeutlichem Pferde-Kopfputz.
    Edo-Zeit, 1850. Japanese Buddhist Statuary, Mark Schumacher, 1999.
  11. ^  
    Bato sogyo.jpg
    Seltene Darstellung des Batō Kannon als Pferd in Mönchstracht.
    Edo-Zeit, 1823. Bushū chiiki isan tankyūkai.

Religion in JapanIkonographie
Diese Seite:

„Batō Kannon: Kannon mit dem Pferdekopf.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001