Niō Wächterstatuen
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Die beiden
Wächterfigur, Torwächter
Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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des
Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“
Der Begriff „Hōryū-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
sind die ältesten buddhis·tischen Tor·wächter·skulp·turen Japans aus dem Jahr 711. Sie sind in unter·schied·lichen Farben gehalten (rot und blau/grün), was sich auch in spä·teren Bei·spielen oft findet. Der aktivere
Bez. für einen Typ von Wächtergottheit (niō) mit geöffnetem Mund; wtl. „A-Form“ (Figur, die ein „A“ ausspricht); Gegenstück von UN-gyō; im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer aufbrausenden Geste (mudra) verbunden.
Der Begriff „A-gyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(rechts), der seinen Arm zum Angriff erhebt, ist üblicher·weise rot, der kontrol·liertere
wtl. „HUM-Form“; Figur, die das Sanskritzeichen „HUM“, jap. un, ausspricht, und daher mit geschlossenem Mund dargestellt wird; Gegenstück von A-gyō (offener Mund); im Fall von menschlichen Figuren zumeist mit einer beruhigenden Geste (mudra) verbunden; s.a. niō
Der Begriff „UN-gyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(links) ist blau, was natür·lich auch einen
Aspekt vermuten lässt. Der Un-gyō des Hōryū-ji trägt übrigens eine Art Band, das seinen Mund verschließt.
Die beiden Wächter des
Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
, die den daibutsu [daibutsu (jap.) 大仏 wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue] von Nara bewachen, sind mit etwa 8,5m Höhe die größten hölzer·nen niō in Japan. Sie stammen aus der Werk·statt des berühmten Bild·hauer·meisters Unkei [Unkei (jap.) 運慶 ca.1150–1223; berühmtester Bildhauer-Mönch der sog. Kei-Schule (Kei-ha), bekannt für einen besonders realistischen und zugleich dynamischen Stil] und wurden 1203 in nur 69 Tagen fertig gestellt. Die ganze Tempel·anlage war 1181 im Zuge des Genpei [Genpei Gassen (jap.) 源平合戦 Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185]-Krieges abge·brannt. Die beiden Statuen ent·standen also im Zuge von Reno·vierungs·arbeiten an der Halle des Großen Buddha. Beide sind aus extrem vielen Holz·teilen zu·sammen·gesetzt, da große Holz·blöcke zu dieser Zeit rar waren.
Weitere Beispiele
Geschichtliches
Die Grundform der niō — einmal mit offenem, einmal mit geschlossenem Mund; einmal zum Angriff ansetzend, einmal abwehrend — ist in Japan über viele Jahrhunderte dieselbe geblieben und hat sich sogar auf andere Figurenpaare, etwa die komainu [komainu (jap.) 狛犬 wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden] übertragen. In China und Korea scheint sie hingegen nicht auf den entsprechenden Figuren auf. Es liegt also nahe, hier eine japanische Stilvariante anzunehmen. In den Tausend-Budda-Höhlen von Dunhuang [Dunhuang (chin.) 敦煌 Oasenstadt an der Seidenstraße zwischen dem Tarim-Becken und China; zumeist von China, aber zeitweise auch von Tibet beherrschtes Handelszentrum; buddhistisches Zentrum mit ausgedehnten Höhlentempeln], die über Jahrhunderte in Vergessenheit geraten waren und den Stand des chinesischen Buddhismus aus der Tang [Tang (chin.) 唐 chin. Herrschaftsdynastie, 618–907] und Song [Song (chin.) 宋 chin. Herrschaftsdynastie, 960–1279]-Zeit bewahrt haben, sind allerdings doch vergleichbare Beispiele zu finden, bemerkenswerterweise sogar auf Papier:
Es ist möglich, dass sich die ansons·ten in Ost·asien unüb·liche Betonung des musku·lösen Körpers, der in der niō-Ikono·graphie so stark zum Ausdruck kommt, auf die Figur des Herakles zurück·führen lässt, mit der der frühe Buddhis·mus auf seinem Weg durch Zentral·asien zusam·mentraf. Siehe dazu die Spezialseite Vajrapani.
Links
- Niō-san (jap.), Ujino Nakimaro
Umfangreiche Bildersammlung japanischer Niōs inklusive der jeweiligen Tore. - Kunisaki no sekizō niō (jap.), Blowin in the wind
Bildersammlung der Stein-Niōs in Nord Kyūshū.Letzte Überprüfung der Linkadressen: Mai 2011
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- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
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- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
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„Niō-Wächterstatuen.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001