Tanuki Bilder
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Die niedlich humorvolle Gestalt des Tanuki ist eine moderne Erfindung. In alten Legenden, etwa in der Ge·schichten-Sammlung
„Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext
Der Begriff „Konjaku monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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aus der späten
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
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Geographische Lage
-Zeit, werden die Tanuki haupt·säch·lich böse, ge·fähr·lich und un·heim·lich dargestellt. Einen Tanuki zu erlegen stellt eine Heldentat dar, da dieser mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist.
Erst später ent·standen positivere Tanuki-Bilder etwa in der be·kannten Legende vom Teekessel (Bunbuku chagama), der eigent·lich ein ver·wandelter Tanuki ist. Der Tanuki hat die Gestalt dieses Teekessels aus Dank·bar·keit oder Mitleid für einen armen alten Mann an·ge·nommen, damit dieser den Kessel ver·kaufen kann. Er muss aber jedes·mal Qualen er·leiden, wenn der Kessel zum Teekochen ver·wendet wird. Das Bild des gut·mütigen, glücks·bringenden Tanuki scheint von dieser Geschichte ihren Aus·gangs·punkt zu nehmen. Die heutige Standard-Figur des Tanuki wurde von dem Töpfer·meister Fujiwara Tetsuzō (1877-1967) ent·wickelt. Seine Werk·statt in Shigaraki, einem be·rühmten Zentrum für keramisches Kunst·hand·werk un·weit von Kyoto, stellt auch heute noch die meisten Tanuki-Figuren her.
Verwandte Themen
- Tiere und Fabelwesen (Hauptseite)
- Verwandlungskünste der Füchse (Sidepage)
- Komainu (Bilderseite)
- ^ Tanuki mit Sakeflasche und Schuldschein.
Subrime, flickr 2005. - ^ Tanuki als harmloser Säufer vor einem japanischen Souvenirladen. Einzig seine übergroßen Hoden (kintama) widersprechen dem niedlichen Bild, das diese Figur vermittelt.
20. Jh. skasuga, flickr 2005. - ^ Tanuki im Dress der Baseball-Mannschaft Hanshin Tigers
Bildquelle: H. Minagawa, über Internet Archive. - ^ Die meisten modernen tanuki entstammen dem Töpferei-Zentrum Shigaraki unweit von Kyōto.
akaitori, flickr 2005. - ^ Niedlicher tanuki, wie er sich im heutigen Japan als Standarddarstellung eingebürgert hat.
Bildquelle: H. Minagawa, über Internet Archive. - ^ Statue eines tanuki aus Stein
mumblemurmur, flickr 2005. - ^ Der „Marderhund“ tanuki hier in einem japanischen Vorgarten mit einem Schild „Irasshaimase!“ (Willkommen).
manganite, flickr 2006. - ^ Tanuki kämpfen mit ihren Hoden (kintama) gegen die Modernisierung der Meiji-Zeit. Der eingeschriebene Text lautet: „Asabu Hiroo-no-hara: senkintan erschrecken vor großen Hoden 千金丹 大きん玉に おどろく.“ Das Bild ist die Illustration eines Wortspiels: kintan ist ein Wunderheilmittel und senkintan 千金丹 waren um 1880 in Mode gekommene Arzneien aus Shikoku bzw. die sie feilbietenden Händler. Sie benutzten, wie auf dem Bild dargestellt, westlichen Schirme mit der Aufschrift „Senkintan“ als Markenzeichen. Da kintan aber auch als kintama („Goldbälle“ = Hoden) verstanden werden kann, fühlen sich die tanuki verständlicherweise herausgefordert und attackieren die fahrenden Händler mit ihren viel eindrucksvolleren „Goldbällen“. Die Szene basiert offenbar auf einer damals geläufigen Anekdote, die sich in Hiroo-no-hara in der Gegend des heutigen Shibuya, damals noch am Stadtrand Tōkyōs, abgespielt haben soll.
Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit, 1881. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Hodenkranker tanuki mit Arzt und Pflegerin.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Edo-Zeit, 1843–44. Museum of Arts, Boston. - ^ Tanuki und Mond
Werk von Nabeta Gyokuei, Toriyama Sekien (Vorlage). Meiji-Zeit, 1881. Nichibunken, Kyōto. - ^ Der jugendliche Takeda Shingen (1521–1573; Kindheitsnamen: Katsuchiyomaru), einer der berühmtesten japanischen Feldherren, erprobt seine Kräfte in einem Kampf mit einem feindseligen tanuki.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit, 1825–30. National Museum of Asian Art, Arthur M. Sackler Gallery. - ^ Zwei Szenen aus dem Märchen Kachi-kachi yama, in dem ein Hase einen tanuki übertölpelt. Detail aus einem neunteiligen Set von Märchenillustrationen.
Werk von Torii Kiyonaga (1752–1815). Edo-Zeit, 1776. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Szene aus dem Märchen Kachi-kachi yama, von Kabuki-Schauspielern dargestellt. Ein Hase rächt die Untat eines tanuki, indem er das Bündel Holz, das der tanuki trägt, anzündet. Das Märchen wurde 1840 im Kabuki-Theater auf die Bühne gebracht. Die Szene wird hier mit dem Element „Feuer“ aus der Lehre der Fünf Wandlungsphasen (gogyō) assoziiert.
Werk von Utagawa Kunisada. Edo-Zeit, 1840. The British Museum. - ^ Illustration einer berühmten tanuki-Legende von Tsukioka Yoshitoshi.
Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit. National Diet Library, Tōkyō. - ^ Tanuki mit Teekessel. Illustration zum Märchen Bunbuku chagama.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Bildquelle: unbekannt. - ^ Tanuki in Gestalt von sechs unsterblichen Dichtern der Heian-Zeit
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1798–1861). Edo-Zeit, 1846. Bildquelle: Ukiyoe-Karikaturen, Japanologie Wien. - ^ Tanuki im Anime-Film Die Schlacht der Tanuki in der Ära Heisei (Heisei tanuki gassen ponpoko).
Werk von Takahata Isao. 1994. Wallpaper Abyss. - ^ Shigaraki-Keramik einer weiblichen tanuki in lasziv-entspannter Pose.
Werk von Fujiwara Tetsuzō (Rian) (1876–1966). Frühes 20. Jh. tatami-antiques.com. - ^ Abbildungen aus dem Edo-zeitlichen Bildlexikon Kinmōzui. Der tanuki ist auf der linken Seite (Mitte) zusammen mit mujina und midanuki abgebildet. Die letzteren Begriffe gelten heute als variante Namen des japanischen Dachses (anaguma), in diesem Lexikon werden sie aber als unterschiedliche Verwandte des tanuki angeführt.
Edo-Zeit. Digital Archive, Kyushu University Museum (offline). - ^ Originale tanuki, sie werden auch als „Marderhunde“ bezeichnet.
Wikimedia Commons, 663highland, 2006. - ^ Schlafloser tanuki während der Winterruhe.
Mother Nature Network, Stanislav Duben, 2014. - ^ Abbildung eines chinesischen tanuki (hier racoon-faced dog) aus einer frühen Bildenzyklopädie der asiatischen Fauna, gesammelt von einem britischen Kolonialverwalter.
Werk von Benjamin Waterhouse Hawkins (1807–1894). Bildquelle: unbekannt.
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
- Heian-Zeit
- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
- Christentum
- Terauke-System
- Neo-Konfuzianismus
- Kokugaku
- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
- Yasukuni: Der Schrein des ‚friedlichen Landes‘
- Herrigels Zen und das Bogenschießen
- Anhang
- Metalog
- Konzept
- Autor
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„Tanuki-Morphologie.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001