Bauten/Tempel/Stupa

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Bekannte Pagoden und Stupas außerhalb Japans

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Die stupa-Anlage von Sanchi nahe der Stadt Vidisha in Zentralindien gilt als UNESCO Welterbe. Der größte Stupa soll Reliquien des Buddha bergen und auf Befehl König Ashokas (ca. 273–236 v.u.Z.) errichtet worden sein. Ein kleinerer Stupa enthält angeblich Reliquien von Schülern des Buddha. Die Anlage wurde bis ins 12. Jh. immer weiter ausgebaut.
Indien, 3. Jh. v.u.Z. Bildquelle: unbekannt.

Die Grabstupas von Sanchi

Die buddhistischen Monumente von

Sāñcī सांची (skt., m.)

Ortschaft im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh, bekannt für ihre buddhistischen Grabmonumente (stupa)

Ort

Der Begriff „Sanchi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Sanchi; s.a. Geo-Glossar

, nahe der Stadt

Vidiśā विदिशा (skt., f.)

Stadt im Herzen Indiens, 10 km von Sanchi entfernt

Ort

Der Begriff „Vidisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

in Indien, gehen auf den legendären Förderer des Bud·dhis·mus, König

Aśoka अशोक (skt., m.)

„Der Unbesorgte“, 304?–232 v.u.Z., König von Nord-Indien (jap. Muu 無憂 oder Aikuō 阿育王)

Der Begriff „Ashoka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(273–236 v.u.Z.) zurück. Dieser soll sieben der acht ersten

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

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errichtet haben, darunter auch den Haupt·stupa von Sanchi. Die heutige Form der großen Grab·stupas, in denen auch Reliquien der

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

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-Schüler

Śāriputra शारिपुत्र (skt., m.)

Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)

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und Maha

Maudgalyāyana मौद्गल्यायन (skt., m.)

Schüler des Buddha; mit übersinnlichen Fähigkeiten begabt, war es ihm möglich, die Unterwelt zu besuchen; in ostasiatischen Versionen seiner Legende errettet er dort seine Mutter (jap. Mokuren 目連)

Der Begriff „Maudgalyayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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bei·gesetzt worden sein sollen, stammt wahr·scheinlich aus dem zweiten Jahr·hundert vor unserer Zeit·rechnung. Während der folgenden tausend Jahre befand sich hier ein großes Zentrum des bud·dhis·tischen Glaubens mit zahl·reichen Tempeln. Im drei·zehnten und vier·zehnten Jahr·hundert erfasste der allgemeine Nieder·gang des indischen Bud·dhis·mus aber auch die Tempel·anlagen von Sanchi, die verlassen und dem natürlichen Verfall prei·gegeben wurden. Außerdem erfuhren die Stupas im Zuge ihrer Wieder·ent·deckung im frühen neun·zehnten Jahr·hundert zahlreiche Schäden durch Plün·derungen und unsach·gemäße archäologische Behandlung. Erst in den Jahren 1912–1919 wurden sie in den heute sichtbaren Zustand gebracht.
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Die „torii“ von Sanchi

Sanchi repräsentiert wahrscheinlich die älteste Form der Stupas, bestehend aus einer halb·kugel·förmigen Kammer und einer dünnen Spitze, die einen oder mehrere Schirme als Zeichen königlicher Macht darstellt. Aus diesen Schirmen entwickeln sich mit der Zeit eine Anzahl von Ringen (in Japan meist neun plus zusätzliche Elemente), die man auch auf der Spitze japanischer Pagoden erkennen kann. Die konkrete Aus·gestaltung ist starken regionalen Unter·schieden aus·gesetzt, aber immer ist die Spitze eines Stupas Gegen·stand eines ausgefeilten Symbolismus. Zu den klassischen Stupas gehört außerdem ein Rundgang, denn das rituelle Um·schreiten des Stupa (im Uhr·zeiger·sinn) ist ein essentielles Mittel, um gutes

Karma कर्म (skt., n.)

„Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)

Konzept

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zu erlangen. Diese Rund·gänge sind oft, wie z.B. in Sanchi, von einer Mauer eingefasst und durch Ein·gangs·tore zu betreten. Im Fall von Sanchi gab es ursprünglich bei jedem Stupa vier Tore, die in alle vier Himmels·richtungen wiesen. Viele sind noch erhalten und gestatten dank ihrer reichen Aus·gestaltung mit Mosaiken einen guten Ein·blick in die frühe bud·dhis·tische Kunst. Frühere europäische Beobachter waren außerdem der Meinung, dass die Tore bauliche Ähnlich·keiten mit japanischen

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

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Bilder

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aufweisen und möglicher·weise ihre Urform darstellen. Heutige Religions·historiker sind diesbezüglich allerdings eher skeptisch. (S. dazu die Sidepage Torii.)

Dhamekh Stupa

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Dhamekh Stupa, Gupta Zeit, Höhe 31,3m
Dhamek Stupa // Ziegel. Gupta-Zeit, 4.Jh. u.Z.; Sarnath, Indien; Höhe 31,3 m // Bild © Wikimedia Commons, Christopher Walker , 2004 (letzter Zugriff: 2021/12/1) // Dhamek Stupa in Sarnath, Indien, erbaut unter König Ashoka.

Dieser Stupa befindet sich unweit von Benares in

Sārnāth सार्नाथ् (skt., n.)

Stadt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, 10 km nördlich von Benares (Varanasi), bekannt für den Dhamek Stupa, eines der ältesten buddhistischen Grabmonumente

Ort

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Sarnath; s.a. Geo-Glossar

, dem „Hirschpark“, wo Buddha Shakyamuni angeblich seine erste Predigt hielt. Der Stupa gilt ebenfalls als eine Gründung Ashokas, doch schon vor Ashoka scheint sich hier ein bud·dhis·tisches Kloster befunden zu haben. Heute existiert nur noch die Basis des Bauwerks, auf der sich ·früher noch eine turmartige Spitze befunden haben muss.

Der Swayambunatha Stupa in Kathmandu, Nepal

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Ältester und bekanntester Stupa Nepals, angeblich ebenfalls eine Gründung König Ashokas. Die heu·tige Form stammt aus dem vier·zehn·ten Jahr·hun·dert und wurde im sieb·zehn·ten Jahr·hun·dert weiter aus·gebaut. Be·sonders auf·fallend sind die nach allen Rich·tungen blicken·den Augen·paare, Symbol für die all·um·fas·sende Wahr·neh·mungs·fähig·keit des Buddha.

Der Stupa-Berg von Borobudur, Java

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Borobudur ist das größte buddhistische Monument weltweit. Es ist eigentlich eine Kombi·nation von Stupa und Mandala, also eine symbolische Reprä·sen·tation des Kosmos in geometrischer, hier drei·dimen·sionaler Form. Während die einzelnen Stationen eines

maṇḍala मण्डल (skt., n.)

„Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)

Bild, Konzept

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üblicher·weise von einer Buddha·figur einge·nommen werden, sind es hier es hier, zumindest im zentralen Bereich einzelne Stupas. Gleich·zeitig ist die gesamte Anlage von zahlreichen Stein·reliefs geschmückt, die das Leben des historischen Buddha oder Episoden einzelner

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

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darstellen. Die zentrale Position, ebenfalls durch einen Stupa repräsentiert, nimmt aber der „kosmische Buddha“

Vairocana वैरोचन (skt., m.)

„Sonne, sonnenhaft“, Buddha-Name (jap. Birushana/Rushana 毘盧舎那/盧舎那 oder Dainichi 大日)

Buddha

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(in Japan

Dainichi 大日 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

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) ein.

Borobudur wurde unter der buddhistischen Sailendra Dynastie zwischen 750 und 850 errichtet. Etwa zur selben Zeit goss man in Japan den Großen Buddha von Nara. Im zwölften Jahr·hundert verfiel die Anlage und geriet vollkommen in Ver·gessen·heit, bis sie im neunzehnten Jahrhundert wieder entdeckt wurde. Erst 1971–1984 wurde die Anlage unter der Patronanz der UNESCO originalgetreu restauriert.

Wildgans Pagode

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Dayanta 大雁塔 (chin.)

„Große Wildgans Pagode“ in Xian, China, err. 652

Architektur

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Dayanta; s.a. Geo-Glossar

, die „Große Wildgans Pagode“ der alten chinesischen Hauptstadt Changan (heute Xian), ist eine der be·kann·te·sten Pagoden Chinas. Sie besteht aus sieben Stock·wer·ken und ist 64 m hoch. Sie wurde im Jahr 652 als fünf·stöckige Pagode er·rich·tet, und später weiter aus·gebaut. Wie deutlich zu er·kennen ist, voll·zog sich im Über·gang des indischen Stupa zur chinesi·schen Pagode ein Stil·wechsel, der auch mit den sich wan·deln·den Funk·tionen dieses Bau·werks zu tun hat. Obwohl auch chinesi·sche und japani·sche Pagoden be·haup·ten, im Besitz von Reliquien zu sein, dienen sie eher als all·ge·mei·ner Schatz·speicher, während ihre Funktion als Grab·monument in den Hinter·grund tritt. Die Große Wildgans Pagode bei·spiels·weise wurde er·richtet, um die zahl·reichen Sutren und Wert·gegen·stände auf·zu·be·wahren, die die be·rühm·te Pilger

Xuanzang 玄奘 (chin.)

602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde

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auf seiner sieb·zehn·jährigen Reise (629–645) durch Indien und Zentral·asien mit·gebracht hatte.
Religion in JapanBauten
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„Bekannte Pagoden und Stupas außerhalb Japans.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001