Ikonographie/Kannon/Bato Kannon

Zur Navigation springen Zur Suche springen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Kannon/Bato_Kannon.

Batō Kannon Kannon mit dem Pferdekopf

Vorlage:Galerie2

Im esoterischen Buddhismus, der vor allem während des japanischen Mittel·alters großen Ein·fluss besaß, konnte selbst der ansonsten so milde Bodhisattva

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yokawa kannon.jpg
  • Sanjusangendo.jpg
  • Hyakushaku kannon.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Nio sugimoto un.jpg
  • Byakue kannon.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Mantoe kannon.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Maria kannon.jpg
  • Ofuna kannon.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Nyoirin kannon.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Juichimen kannon.jpg
  • Fukukensaku kannon.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Nyoirin jukkansho.jpg
  • Guanyin 12c.jpg
  • Nio sugimoto a.jpg
  • Senju kannon.jpg
  • Fujin 33.jpg
  • Hiroshige asakusa fischer.jpg
  • Yumedono2.jpg
  • Koyasu kannon.jpg
  • Sanjusangendo2.jpg
  • Koya kannon.jpg
  • Sendai kannon.jpg

die erschreckenden Züge eines

myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg

annehmen. Neben den Standardattributen esoterischer Myōōs (drei Gesichter, zahl·reiche Arme, Raub·tier·zähne, magische Waffen) lässt sich dieser Kannon zumeist anhand eines kleinen Pferde·kopfes identifizieren, der oberhalb des mittleren, zorn·ver·zerrten Gesichts als Kopfputz an·ge·bracht ist. Bisweilen tritt

Batō Kannon 馬頭観音 (jap.)

Kannon mit dem Pferdekopf, eine zornvolle Manifestation Kannons

Der Begriff „Batō Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Bato fujino.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Bato kamuriki.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
  • Hayagriva.jpg
  • Bato sogyo.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Bato kannon m30.jpg
  • Bato kannon heian.jpg
  • Bato kannon.jpg
aber auch als einfache mensch·liche Figur mit einem Pferdekopf auf.

Hayagriva

Kannon mit dem Pferdekopf lässt sich — wie so oft — auf eine indische Urform zurück·führen: Unter den Mani·fes·ta·tionen des Gottes Vishnu gibt es eben·falls eine mit Pferdekopf, genannt Hayagriva. Aber erst im esoterischen Buddhismus erhielt die Figur die Standard·attri·bute einer zorn·vollen Gott·heit, die heute vor allem in Tibet und der Mongolei aber auch in Japan zu finden ist. In der geläufigsten Form besitzt der buddhistische Hayagriva drei Gesichter, sechs Arme und einen (bzw. in Tibet drei) Pferde·köpfe als Kopf·putz. (S. dazu auch ähnliche Beispiele von Vajrapani und Mahakala.) Der früheste Text, in dem diese Form des Bodhisattva Avalokiteshvara be·schrie·ben wird, ist das esoterische Dharani Sutra, das aller·dings nur in einer chinesischen Fassung aus dem Jahr 654 bekannt ist. Diesem Text zufolge erhoffte man sich von Batō Kannon besonderen Schutz vor giftigen Schlangen und Insekten oder vor Krankheiten.

Hayagriva.jpg
Hayagriva auf einem tibetischen Thangka, 16. Jh. Vorlage:Credits2
Im Unterschied zu japanischen Darstellungen (vgl. Batō Kannon) besitzt dieser Hayagriva drei Pferdeköpfe als Kopfputz.
Tibet, 16. Jh. Himalayan Art.

Batō Kannon und die Pferde

Sowohl in Japan als auch in Tibet und der Mongolei wird Kannon mit dem Pferde·kopf auch um den Schutz von Pferden und anderen Nutztieren angebetet. Dies scheint aber nicht die ur·sprüng·liche Aufgabe Batō Kannons gewesen zu sein. Als eine der sechs Kannon-Manifestationen, die in der späten Heian Zeit mit den Sechs Bereichen der Wiedergeburt (

rokudō 六道 (jap.)

wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt

Konzept

Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Ashura.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Jigokusoshi emaki1.jpg

) in Übereinstimmung gebracht wurden, ist Batō Kannon vielmehr für alle Wesen, die als Tiere wiedergeboren werden, zuständig. Erst als der besondere Glauben an diese sechs Manifestationen seinen Höhepunkt überschritten hatte, scheinen sich Pferde·züchter und Trans·port·unter·nehmer die Figur von Kannon mit dem Pferde·kopf als Schutzpatron auserkoren zu haben.

Heute ist Batō Kannon in Japan weitgehend in Ver·ges·sen·heit geraten und wird nur noch in wenigen großen Tempeln verehrt. Doch findet man ihn immer wieder in Form einfacher Stein·skulpturen aus der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, die mündlichen Lokal·tradi·tionen zufolge damals die Bitten von Reisenden um eine sichere Fahrt ent·gegen·nahmen oder als Gedenk·stätten besonders ver·dienst·voller Pferde errichtet wurden. Obwohl auf diesen Stein·skulpturen noch Elemente der esoterischen Ikono·graphie er·kenn·bar sind, haben sie meist alle schrecken·erregenden Züge verloren. Dies lässt sich auch anhand der

o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

Gegenstand

Der Begriff „o-fuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fuda.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Dazaifu tenmangu mamori.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg
(Talismane) diverser Tempel erkennen, in denen Batō Kannon verehrt wird:

Vorlage:Galerie2

  1. ^  
    Bato rinnoji.jpg
    Achtarmiger Batō Kannon des Tempels Rinnō-ji in Nikkō, während der Restaurierungsarbeiten im Jahr 2015. Die Teile der Statue wurden einzeln behandelt und hier erneut wieder zusammengesetzt. Die Statue ist Teil einer Dreiergruppe, bestehend aus Amida, Senju Kannon und eben Batō Kannon.
    Edo-Zeit, 1665. Bildquelle: Shimotsuke Original Online News, über Internet Archive.
  2. ^  
    Hayagriva.jpg
    Im Unterschied zu japanischen Darstellungen (vgl. Batō Kannon) besitzt dieser Hayagriva drei Pferdeköpfe als Kopfputz.
    Tibet, 16. Jh. Himalayan Art.
  3. ^  
    Hayagriva khmer.jpg
    Der hinduistische Gott Vishnu in einer Manifestation mit Pferdekopf.
    Sambor Prei Kuk, Kambodscha, 10. Jh. Bernhard Scheid, flickr, 2015.
  4. ^  
    Bato kannon.jpg
    Im oberen Teil des Kopfes des Batō Kannon ist undeutlich ein Pferd zu erkennen.
    Heian-Zeit, 12. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.
  5. ^  
    Bato kannon zuzosho.jpg
    Kannon in Form eines esoterischen myōō mit Pferdekopf (Batō Kannon). Die Abbildung stammt aus einer Edo-zeitl. Kopie des ältesten japanischen Handbuchs der buddhistischen Ikonographie (Zuzōshō 図像抄, „Abriss von Skizzen [buddhistischer] Statuen“, 12. Jh.; auch Jikkan-shō).
    Edo-Zeit. Ryukoku University Library.
  6. ^  
    Bato kannon heian.jpg
    Heian-zeitliche Darstellung des Batō Kannon.
    Heian-Zeit. Tōkyō Geijutsu Daigaku Bijutsukan.
  7. ^  
    Matsunoodera bato kannon.jpg
    Batō Kannon mit weißem Pferdekopf und drei zornvollen Gesichtern. Station 29 der „Westlichen Kannon Pilgerroute“. Diese Staue ist ein „Geheimer Budda“ (hibutsu) und wird nur alle 77 Jahre einmal hergezeigt. Der Tempel selbst beruft sich auf eine Gründungslegende, laut der Kannon mit dem Pferdekopf hier in der Nara-Zeit erschienen sein soll.
    Edo-Zeit. The Tale of Genji, 2006.
  8. ^  
    Bato kamuriki.jpg
    Volkstümliche Darstellung des Batō Kannon (Kannon mit Pferdekopf).
    Sarashina Renesansu (j.).
  9. ^  
    Bato kannon m30.jpg
    Steinstatue des Batō Kannon.
    Meiji-Zeit, 1897. Bildquelle: unbekannt.
  10. ^  
    Bato fujino.jpg
    Steinstatue des Batō Kannon mit undeutlichem Pferde-Kopfputz.
    Edo-Zeit, 1850. Japanese Buddhist Statuary, Mark Schumacher, 1999.
  11. ^  
    Bato sogyo.jpg
    Seltene Darstellung des Batō Kannon als Pferd in Mönchstracht.
    Edo-Zeit, 1823. Bushū chiiki isan tankyūkai.

Religion in JapanIkonographie
Diese Seite:

„Batō Kannon: Kannon mit dem Pferdekopf.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001