Mythen/Symboltiere/Namazu-e
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Namazu-e — Erdbeben als Satire
Im Nordosten Tokyos gibt es den altehrwürdigen Kashima Schrein, der dem Schwertgott
Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt
Der Begriff „Takemikazuchi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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geweiht ist. In der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
Zeit war dieser Gott als
Gottheit des Kashima Schreins (Präfektur Ibaraki, n.-östl. von Tokyo); identisch mit dem Schwertgott Takemikazuchi; Ahnengottheit der Fujiwara
Der Begriff „Kashima Daimyōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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bekannt und galt als der Hüter des Erdbebens. Erdbeben wurden nach einem in dieser Zeit verbreiteten Glauben von einem großen Wels (
Namazu oder Wels; in der Edo-Zeit als Erdbebengott von religiöser Bedeutung
Der Begriff „namazu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) hervorgerufen, der unter der Erde haust. Als es im Jahre 1855 wieder einmal zu einem großen Erdbeben kam, erfreuten sich Bilder dieses Welses binnen kürzester Zeit einer erstaunlichen Beliebtheit. Sie stellten Wels und Gott in den unterschiedlichsten Konstellationen dar. Anfangs als bildliche Erklärung des Bebens oder als Glücksbringer gedacht, fand man in den Welsbildern (
Bild des Erdbeben-Welses; vor allem nach dem Ansei Erdbeben von 1855 sehr populär
Der Begriff „namazue“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) bald auch ein Mittel, um gesellschaftliche Um- und Missstände darzustellen, was ansonsten dank einer strengen Zensur nicht möglich war.
Motive der namazu-e
Der Stein von Kashima
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. Wahres Bild des Schlusssteins von Kashima 1 |
Im Schrein von Kashima gibt es einen runden Stein, der aus der Erde herausragt. Man nennt ihn
wtl. „Schlussstein“; Stein im Schrein von Kashima, mit dem der Erdbeben-Wels ruhig gehalten wird; auch: yōseki
Der Begriff „kaname-ishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(„Schlussstein“) und meinte früher, dies sei der Stein, den Kashima Daimyōjin fest auf den Kopf des Erdbeben-Welses gedrückt halten müsse, damit dieser die Erde nicht erschüttern könne. Dieser Stein spielt in vielen namazu-e eine wichtige Rolle.2
Im oberen Teil des Bildes sieht man den „Schlussstein“ des Kashima Schreins umgeben von einem Zaun und einem
Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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. Im unteren Bildteil sieht man den Gott von Kashima, der den Wels (wieder) in seiner Gewalt hat. Rund um die beiden sind Werkzeuge und Geldmünzen zu sehen, welche die Wiederaufbauarbeiten nach dem Erdbeben symbolisieren.
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Talisman gegen Erdbeben
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. Erdbebenschutz 3 |
Das Bild zeigt den Gott von Kashima, der mit seinem Schwert den Erbeben-Wels im Zaum hält. Ihm zu Seite der Donnergott, der mit einem Hammer das Schwert wie einen Pflock in den Kopf des Fisches treibt. Auch im Schwanz des Fisches ist ein Schwert zu erkennen. Dies ist vielleicht eine Anspielung auf die Mythe der Schlange
Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt
Der Begriff „Yamata no Orochi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, die in alter Zeit von
mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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zur Strecke gebracht wurde. Die kleinen Welse, die sich ehrfurchtsvoll niederwerfen, repräsentieren frühere Erdbeben ähnlicher Stärke in Kyoto (1830), Odawara (1853), Shinano (1847) und Ise (1854). Das Siegelzeichen links oben trägt die Inschrift „Kashima“. Darüber sind Sternbilder angedeutet. Dadurch reiht sich das Bild in den Kontext der
jap. für „Yin und Yang“; auch in'yō, on'yō
Der Begriff „onmyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Praktiken ein.
Wie der Bildtitel andeutet, ist diese Abbildung als Talisman (
Talisman, schutzbringender Gegenstand
Der Begriff „o-mamori“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) gegen Erdbeben gedacht. Der Bildtext liefert dafür eine deutliche Erklärung:
Das Orakel des Kashima Ahnenschreins besagt: „Solange ich auf diesem Boden weile, soll kein Halm auf den Bergen, Flüssen, Gräsern und Bäumen und kein Sandkorn an den Gestaden der blauen See Schaden nehmen, auch wenn die Erde bebt.“ Wer diesen Spruch morgens und abends sagt, wird ohne Fehl vor allen Übeln und Gefahren, vor Feuer, Wasser und Erdbeben gefeit sein. Und wer den Zettel, wo dies steht, an den Pfeilern in Ost und West, Süd und Nord anbringt, dessen Haus wird nicht einstürzen und nicht zerstört werden.
Wels und Donner, Yin und Yang
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. Der Namazu als Monster 4 |
Dieses Bild zeigt im Gesicht des Welses die Zer·stö·run·gen, die das Erd·beben angerichtet hat. Man erkennt auch das Feuer, das als Folge·er·schei·nung von Erdbeben sehr gefürch·tet war (und ist).
Unter dem Wels sieht man drei Gott·heiten, die mit der Ursache des Bebens in Ver·bin·dung stehen: Rechts oben reitet der Gott von Kashima eilig herbei. Er war nämlich wie jedes Jahr im Zehnten Monat (
„Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen
Der Begriff „Kannazuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) beim Götter·tref·fen in
alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
Der Begriff „Izumo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
. Neben ihm der Donner·gott, der mit dem Feuer in Verbindung steht. Sein Donnern wird scherzhaft als Furz dargestellt.
An den „Schlussstein“ gelehnt schläft
Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“
Der Begriff „Ebisu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der den Gott von Kashima vertreten sollte.
Das häufige Vorkommen des Donnergottes hängt mit einer Yin Yang Symbolik zusammen: Abge·sehen vom Wels gab es auch etwas abstrak·tere Er·klä·rungen für Erdbeben, die die Ursachen dafür in einem Un·gleich·ge·wicht von Yin und Yang erblickten: Im speziellen würde das Feuer (Yang) unter·irdisch das Wasser (Yin) an Stärke über·treffen, während es für gewöhn·lich nur im Himmel die Vor·herr·schaft genieße. Aus diesem un·ge·wöhn·lichen Zusam·men·prall von Yin und Yang würde im Himmel Gewitter und auf der Erde ein Beben entstehen.5 (Diese Erklärungen sind im Grunde nicht allzu weit von der Natur·wissen·schaft entfernt.) Der Erdbeben-Wels wurde also wahr·schein·lich von Gebil·de·teren als Sinnbild für die Kräfte des Yin, der Donner·gott als Sinnbild des Yang angesehen.6
Die Rolle der Gottheiten ist allerdings im Verhältnis zu Yin und Yang nicht ganz eindeutig. Der Wels lässt sich zweifellos leicht als Yin, das sich aufbäumt, oder als überschüssiges Yin interpretieren. Er wird durch
Donnergott; auch Rai-ten
Der Begriff „Raijin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, den „Donnergott“, und Takemi·kazuchi, den Gott von Kashima, der seinem alten Namen nach ebenfalls ein Gewitter·gott (Kazuchi) ist, im Zaum gehalten. Die Gewittergötter sind beide „gute“ Yang-Kräfte, die dem Yin-Wels entgegentreten. Es müsste aber im Grunde noch einen „guten“ Yin-Gott geben, der sich um die Brände, den Überschuss an Yang-Energie, kümmert. Soweit lässt sich das Yin Yang Schema aber nicht in den Figuren der Volksreligion wiederfinden.
Das Beben als Glücksfall
Das Beben von 1855 zeichnete sich offenbar dadurch aus, dass in erster Linie die Anwesen von Daimyos und die Lagerhäuser von Großhändlern betroffen waren. In der Folge entstand eine starke Nachfrage nach Tischlern und Zimmerleuten, was insgesamt den eher einfacheren Schichten der Stadtbevölkerung zugute kam. Es gab also eine Umverteilung des Reichtums in Richtung der Armen. Dies wird in den Welsbildern teilweise mit offener Sympathie für die einfachen Leute dargestellt, sodass der Namazu sogar manchmal als Wohltäter erscheint.
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Seppuku des Namazu7 | Daikoku und Namazu8 | Abtransport des Reichtums9 |
Seppuku des Namazu
Der Erdbeben-Wels ist von einem Pfeil des Gottes von Kashima getrof·fen worden und begeht — gleich einem vor·bild·lichen Samurai in aus·sichts·loser Lage — Selbst·mord durch seppuku (Harakiri). Aus dem Bauch des Welses strömen ovale Geld·münzen. Im Hinter·grund, unter·halb des Gottes, sind links die ver·stor·benen Opfer des Bebens, rechts die Ge·schä·digten (Groß·händler, Daimyos, etc.) zu sehen. Dem Text ist zu ent·nehmen, dass sie ange·sichts des Selbst·opfers des Namazu zur Ver·söhnung bereit sind.
Daikoku und Namazu
Nachdem der Gott von Kashima (Bildmitte) den Wels wieder unter Kontrolle gebracht hat, tritt der Glücksgott
Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten
Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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auf den Plan und lässt Geld regnen, das den einfachen Bauarbeitern zugute kommt. Der Text des Bildes gibt ein „Erdbeben-Abwehr-Lied“, in welchem die Arbeiter sich freuen, dass sie nun ins Bordell gehen können (s.u.).
Abtransport des Reichtums
Ein Erdbeben-Wels schüttelt einen reichen Kaufmann, bis er Geld erbricht, um das sich Handwerker und Bauarbeiter raufen. Der Wels mahnt den Kaufmann, in Zukunft mehr Mitleid mit den Arbeitern zu haben. Die Arbeiter wiederum meinen, dass es besser ist, das Geld im Bordell auszu·geben, da sowieso bald wieder ein Erd·beben kommt.
Die neuen Freudenviertel
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Notdürftig maskierte Erdbeben-Welse besichtigen ein Bordell und werden von den dortigen Damen an den Bärten herangezogen. Die Prostituierten sind von den Namazu offensichtlich angetan.
Das Bild trägt den Titel „Quartier der Strapazen und Feuersbrünste“. „Quartier“ oder „Leihwohnung“ (jap. karitaku) war zu dieser Zeit ein Euphemismus für billige Bordelle. Diese waren als Ersatz für das vom Erdbeben zerstörte Nobel-Freudenviertel Yoshiwara errichtet worden, allerdings waren sie kostengünstiger. Somit wurde dank des Erdbebens die Prostitution in Edo weiter verbreitet und allgemein erschwinglicher. Auch das ein „positiver“ Effekt für die ärmere Bevölkerung, der in einem Lied, das auf mehreren Namazu-Bildern zu finden ist (s.o.), deutlich hervorgehoben wird:
Der Wassergott hat uns das Leben gerettet // Jetzt gehen wir zu den Huren (Rokubu), wie schön!
Mizukami no / tsuge ni inochi o / tasukarite // rokubu no uchi ni / iru zo ureshiki
Das Götterpferd von Ise
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. Das Götterpferd des Ise Schreins 11 |
Dieses Bild zeigt, wie die Gott·heit von
kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū
Der Begriff „Ise Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
, hier als Pferd dar·ge·stellt, den Erd·be·ben-Wels be·siegt. Der dem Bild ein·ge·schrie·bene Text be·rich·tet davon, dass die Gott·heit von Ise im Zuge des Erd·be·bens als weißes Pferd durch die Straßen der Stadt galop·pierte und all jene, die zu ihr bete·ten, vor Unheil be·wahrte. Das Pferd soll zu diesem Zweck ein·zelne Haare ausge·streut haben. Die Kashima Gottheit spielt hier die ambi·va·lente Rolle eines Kriegers, der sein Pferd nicht im Zaum halten kann. Wie in ande·ren Bil·dern auch ver·kör·pert Kashima hier das Sho·gunat, das mit den Ver·hält·nis·sen nicht mehr zurecht kommt.
Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, die kaiserliche Ahnen·gott·heit aus Ise, war im dama·ligen Edo eben·so exo·tisch und unbe·kannt wie der Tenno in Kyoto. Man wusste ein wenig von ihrer Rolle als Ahnen- und Sonnen·gott·heit, doch weder waren ihre Mythen all·gemein be·kannt, noch herrsch·te Einig·keit, ob es sich um eine männ·liche oder weib·liche Gott·heit handelte. Doch erfreu·ten sich sich in dieser Zeit Wall·fahrt·en nach Ise einer wach·sen·den Beliebt·heit. Diese Wall·fahr·ten stan·den im Zusam·men·hang mit dem Schlag·wort yonaoshi („Welt·er·neue·rung“ oder „Welt·gesun·dung“). Yonaoshi fußte zwar auf keiner so kon·kreten poli·tischen Vision wie etwa die franzö·sische Revolution. Den·noch sah das Tokugawa Shogunat zurecht eine Gefahr in dieser Bewe·gung. In den Wall·fahr·ten nach Ise und im Glauben an die Wohl·taten des Götter·pferdes kün·digte sich eine neue Auf·wer·tung des Tenno an, die schließ·lich im Jahr 1868 in Gestalt der
posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Restau·ration zu einer voll·kom·men neuen poli·tischen Ordnung führen sollte.
Während in diesem Bild das Pferd bzw. die dadurch sym·bo·lisierte Gottheit Ama·terasu als Gottheit der Welt·er·neue·rung (yonaoshi no kami) gedeutet werden kann, gibt es auch Beispiele, in denen der Erd·beben·wels selbst zum Welt·er·neuerer avanciert. Es war also keines·wegs aus·ge·macht, welche Rolle welcher Gottheit in den Wels·bildern zukommt.
Das Ken-Spiel
Der Erdbeben-Wels ist oft in eine Gruppe aus drei Figuren eingebunden, die durch seltsame, auffällige Gesten charakterisiert sind. Diese Figuren spielen das sogenannte Ken-Spiel, das hierzulande als „Stein-Schere-Papier“ bekannt ist. Dieses Spiel ist in Japan auch heute noch sehr beliebt, erlebte in der Edo-Zeit aber einen besonderen Boom. Statt mit den geläufigen Handgesten wurde es auch mit verschiedenen Körper·haltungen gespielt. Diese drückten alle möglichen allegorischen Figuren aus, die immer eines gemeinsam hatten: A besiegt B, B besiegt C, C besiegt A. Viele Ukiyoe-Drucke stellen Varianten des Spiels mit immer wechselnden Figuren dar, deren Kräfte·gleich·gewicht auch als satirischer Kommentar der aktuellen gesell·schaft·lichen Situation gelesen werden kann. Sepp Linhart, der diesem Thema eine umfangreiche Studie gewidmet hat (Linhart 1998), deutet die Ken-Bilder daher als Ausdruck der spezifischen gesell·schaft·lichen Spannungen der späten Edo-Zeit, als soziale oder wirt·schaft·liche Interes·sens·gruppen auf allen Ebenen sich gegen·seitig in einer höchst labilen Patt-Situation hielten, bis es schließlich zum Umbruch in Form der Meiji-Restauration (1867-68) kam.
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile. Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. |
Namazu, Amida und Geisha12 | Yonaoshi Ken13 | Bekannte Figuren im Rausch14 |
Namazu, Amida und Geisha
Bereits das älteste erhaltene Namazu-Motiv stellt eine Ken-Spiel-Situation dar. Hintergrund ist das Erdbeben im Tempelkomplex
Tempel in Nagano
Der Begriff „Zenkō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
Zenkō-ji in Nagano (damals Shinano oder Shinshū) im Jahr 1847. Dieses Beben fand genau zu dem Zeitpunkt statt, als der Tempel seine berühmte
Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)
Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Statue15 ausstellte und damit zahlreiche Pilger aus dem ganzen Land anzog. Viele Pilger fielen dem Beben zum Opfer, doch der Tempel selbst blieb weitgehend unversehrt, was als Wunder des Amida angesehen wurde. Das Bild zeigt den Buddha Amida (der in späteren Bildern durch den Gott von Kashima ersetzt werden wird), den Erdbeben-Wels und eine Geisha. Wie beim Ken-Spiel üblich ist jeder von ihnen einem überlegen, dem anderen unterlegen: Amida ist stärker als Namazu, Namazu ist stärker als Geisha, Geisha ist stärker als Amida, was vielleicht als Seitenhieb auf den Buddhismus zu verstehen ist. Große buddhistische Tempel boten nämlich Ende der Edo-Zeit stets auch Vergnügungs- und Freudenvierteln Platz — so auch der Zenkō-ji in Nagano.
Yonaoshi Ken
Das Bild zeigt den Donnergott, den Wels und das Feuer als drei Kräfte, die sich wechselseitig aufheben. Die von den Figuren eingenommenen Gesten gehen auf das sogenannte „Fuchs-Ken“ (kitsune-ken) zurück: Der Fuchs (erhobene Hände = Gespenstergeste) verzaubert den Bürgermeister, der Bürgermeister (Hände auf den Oberschenkeln) kommandiert den Jäger, der Jäger (angedeutetes Gewehr) erschießt den Fuchs. In beiden Bildern entspricht also der Wels dem Fuchs, der Donner dem Bürgermeister und das Feuer dem Jäger. Das dem Bild Yonaoshi (Welterneuerung) eingeschriebene Lied schließt mit dem Satz: „Jetzt wird die Welt Stück für Stück wieder heil, kommt und macht Geld!“16
Drei bekannte Figuren im Rausch
Ein Reicher, eine Geisha und ein Handwerker verzehren zusammen einen Wels. Der Text besagt: „Der Reiche, ein zorniger Trinker; der Handwerker, ein fröhlicher Trinker; die Geisha, eine weinende Trinkerin.“ Noch einmal wird hier satirisch auf die vom Erdbeben betroffenen Berufsgruppen angespielt. In der Darstellung nehmen die drei Figuren wieder die Haltungen des Ken-Spiels an.
Wieso ein Wels?
Der Wels ist eine artenreiche Spezies von Fischen, die eines gemeinsam haben: Sie halten sich vorwiegend am Grund von Gewässern auf und sind daher selten zu sehen. Schon in alter Zeit wurde es als Zeichen von bevor·stehender Gefahr gedeutet, wenn Welse an der Oberfläche von Gewässern gesichtet wurden. Tatsächlich scheinen Welse besonders sensibel auf seismische, thermische und elektrostatische Veränderungen ihrer Umgebung zu reagieren. So wurde der Wels zunächst zu einem positiven Künder von Erdbeben. Doch wurde der Prophet offenbar mit der Zeit als Verursacher der Gefahr, die er ankündigte, angesehen. Dabei kam eine klassische chinesische Vorstellung ins Spiel, die einen unterirdischen Drachen als Verursacher von Erdbeben ansah. Dieser Drache wurde offenbar Anfang der Edo-Zeit in der Region um den Biwa See erstmals als Wels umgedeutet. Von dort breitete sich die Vorstellung entlang der Tōkaidō-Route in den Osten des Landes aus.17
Interessanterweise wird der zum Monster gewordene Namazu in den Erdbeben·bildern von 1855 sehr rasch wieder verniedlicht. Wir sehen hier einen Mechanismus, der bei fast allen Geister·wesen (
Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster
Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) der Edo-Zeit zu beobachten ist: Sobald sie aufgrund des Schreckens, den sie verbreiten, eine gewisse Popu·larität gewonnen haben, erhalten sie immer humor·vollere Züge, bis sie schließ·lich lediglich als liebens·werte Schlingel erscheinen. Das gleiche lässt sich über
wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen
Der Begriff „tengu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und
Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister
Der Begriff „oni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ebenso sagen, wie über
Der Begriff „kitsune“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und
Tanuki; Marderhund
Der Begriff „tanuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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oder über den strengen Richter der Unterwelt,
skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen
Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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. Eine ähnliche Komik begegnet uns auch in der Darstellung der Hungergeister. Dieser Hang, dem Schrecklichen durch Humor den Stachel zu nehmen, lässt sich aber noch weiter zurück·ver·folgen, nämlich bis zu den Schrein·festen, die seit der Heian Zeit zur Besänf·ti·gung grollender Geister
Rachegeist
Der Begriff „onryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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abgehalten werden. Es geht in allen Fällen darum, sich mit der Gottheit (=Ursache) einer Katastrophe anzu·freunden, sich vertraut zu machen und die Gottheit von ihren feind·lichen Absichten abzu·bringen, indem sie in eine fröhliche, heile Welt ein·ge·bun·den wird. Die Erd·beben·bilder sind daher nicht (nur) als zynischer Ausdruck von Galgen·humor oder als politische Satire zu verstehen, sondern reihen sich wohl auch in eine lange religiöse Tradition ein, Unheil und Katastro·phen durch rituell insze·nierte Fröh·lich·keit abzuwenden.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Die Namazu von Shinano und Edo18
Das Bild beinhaltet viele der Motive, die in den voran gegangenen Darstellungen einzeln hervorgehoben sind. Es sind hier zwei Namazu zu sehen, die zwei unterschiedliche Beben in der Kantō Region (Shinano 1847 und Edo 1855) versinnbildlichen. Rechts oben die beiden Gottheiten, die nicht genug aufgepasst haben: Kashima und der Donnergott.Literatur und Links
- Gregory Smits, Earthquakes in Japanese History (Übersichtsseite über diverse Online-Materialien des Autors zum Thema Erdbeben)
- Kichō shiryō gazō dētabēsu („Datenbank wertvoller Bildmaterialien“) Tokyo Metropolitan Library (Stichwort 鯰 eingeben)
Anmerkungen
- ↑
Kashima kanameishi shinzu
Bildquelle: Miyata und Takada 1995, S. 105 (#34). - ↑ Der Kaname-Stein galt schon seit alter Zeit als Heiligtum des Kashima Schreins und findet sich u.a. im der frühesten japanischen Gedichtsammlung Manyōshū erwähnt. Die Beziehung zum Erdbeben-Wels ist aber sicher erst in der Edo-Zeit entstanden. Im übrigen gibt es auch in anderen Schreinen Kaname-Steine, unter anderem im Katori Schrein, der nur wenige Kilometer vom Kashima Schrein entfernt liegt und als eine Art Zwilling desselben angesehen werden kann. Auch der Katori Schrein wurde in den Wels-Glauben integriert, doch ganz offensichtlich weniger erfolgreich als der Kashima Schrein.
- ↑ Jishin omamori
Bildquelle und -erläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 110 und 262 (#37). - ↑ Bildquelle: Tokyo Metropolitan Library [2011/3]
Bilderläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 266 (#44). - ↑ Smits 2006, S. 1051.
- ↑ Dennoch blieben Zweifel, was es mit dem Wels und dem Stein auf sich habe. 1664 versuchte der gelehrte Daimyo Tokugawa Mitsukuni, in dessen Domäne der Kashima Schrein damals lag, dem Geheimnis des Kashima Steins auf den Grund zu kommen, und ließ eine Grabung durchführen, die allerdings zu keinem Erfolg führte, weil die Grube sich auf mysteriöse Weise immer wieder mit Erde füllte. (Kanameishi Wikipedia, jap.)
- ↑ Bild: Miyata und Takada 1995, S. 9 und 296 (#82).
- ↑ Bildquelle:
Tokyo Metropolitan Library [2011/3]
Bilderläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 319–320 (#127). - ↑ Bildtitel: Mochimaru takara no debune; Bild: Miyata und Takada 1995, S. 225 und 299 (#90).
- ↑ Nanju ya kaji no karitaku 1855-56, anon.
Bildquelle und -erläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 227 und 314 (#115). - ↑ Bildquelle: Tokyo Metropolitan Library [2011/3]
Bilderläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 257 (#30). - ↑ Kawari ken かわり拳. Bildquelle: University of Tokyo Library [2011/3]
- ↑ Yonaoshi ken 世直し拳. Bildquelle: Tokyo Metropolitan Library [2011/3]; Miyata und Takada 1995, S. 324–25 (#136).
- ↑ Ryūkō sannin namayoi 流行三人生酔. Bildquelle: Tokyo Metropolitan Library [2011/3]; Miyata und Takada 1995, S. 355–56 (#192).
- ↑ Diese Statue spielt auch im Zusammenhang mit Hideyoshi's Großem Buddha eine Rolle.
- ↑ Kore kara dandan yo ga naori, kane mōkete, sā kinasē. (Miyata und Takada, S. 324)
- ↑ Siehe Yōkai: Monsters, Giant Catfish, & Symbolic Representation in Popular Culture (Gregory Smits)
- ↑ Bildquelle:Tokyo Metropolitan Library [2011/3]
Bilderläuterung: Miyata und Takada 1995, S. 266–267 (#45).
Religion in Japan, Inhalt
- 一 Grundbegriffe
- 二 Bauten
- 五 Mythen
- Einleitung
- Mythologie:
- Götter des Himmels
- Götter der Erde
- Jenseits:
- Jenseits
- Geister:
- Totengeister
- Dämonen
- Tiere:
- Imaginäre Tiere
- Verwandlungskünstler
- Symboltiere
- 六 Geschichte
- Einleitung
- Altertum:
- Prähistorie
- Frühzeit
- Nara-Zeit
- Frühe kami-Kulte
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- Saichō
- Kūkai
- Honji suijaku
- Mittelalter:
- Kamakura-Zeit
- Amidismus
- Zen Buddhismus
- Nichiren Buddhismus
- Mittelalterl. Shintō
- Frühe Neuzeit:
- Reichseinigung
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- Moderne und Gegenwart:
- Bakumatsu-Zeit
- Staatsshintō
- Neue Religionen
- 七 Essays
- Überblick
- Buddhismus, Asien:
- Arhats in China und Japan
- Vajrapani: Der Feldherr des esoterischen Buddhismus
- Bishamon-ten: Wächter und Glücksgott
- Riesen-Buddhas: Im Kampf gegen die Unbeständigkeit des irdischen Daseins
- Lokale Vorstellungen, Japan:
- Jindō und shintō: Zum Begriffsinhalt des ‚Weges der kami‘
- Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter
- Religiöse Gewalt in Japan: Blutopfer, Selbstopfer, Menschenopfer
- Unterhändler des Imaginären: Regenmachen im vormodernen Japan
- Lieber das Herz in der Hand als die Taube über dem Heer
- Feuer mit Feuer bekämpfen: Der Gehörnte Meister und sein Kult
- Hundert Geschichten: Horrorklassiker aus der Edo-Zeit
- Religion und Politik:
- Die Tenshō-Mission: Beginn einer schwierigen transnationalen Beziehung
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„Namazu-e: Erdbeben als Satire.“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001