Mönchstrachten (Mönchsgalerie, Teil 1)

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Mönchsgalerie, Teil 1Mönchstrachten

Wie bereits auf der Hauptseite Mönche erwähnt, verstand sich das buddhistische Mönchswesen ursprünglich zur Gänze als Bettelorden oder anders ausgedrückt, buddhistische Mönche hatten mit den Almosen, die ihnen die Gemeinde der Gläubigen spendete, ihr Auskommen zu finden. Heute betteln nur noch wenige Mönche in Japan und wenn, dann nur während bestimmter Zeiten ihrer Ausbildung. Diese Mönche sieht man allerdings am häufigsten in der japanischen Öffentlichkeit, daher werden sie auch am häufigsten fotografiert.

Bettelmönche

Bettelmoench3.jpg
Foto eines Bettelmönchs mit juzu und Bettelschale.
Luong Quang-Tuan, 2010/9.
Monk flickr ck22.jpg
Bettelmönch betend, mit Bettelschale.
Curtis Koshimizu, flickr 2006.
Todaiji monk.jpg
Bettelmönch mit Pseudo-Pilgerstab (besteht nur aus der Spitze).
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Bettelmoench2.jpg
Foto eines Bettelmönchs mit Pilgerstab.
Han Si, flickr, 2005.
Bettelmoench kyoto.jpg
Foto eines Bettelmönchs in Kyōto.
Cody Ryal, 2006.
Shitennoji monk.jpg
Bettelmönch des Klosterbergs Kōya mit großem kesa.
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Bettelmönche

Japanische Bettelmönche sind immer äußerst diskret und sprechen einen nie direkt an, sondern beten oder schweigen. Allenfalls läuten sie mit einer kleinen Glocke. Trotz gewisser Unterschiede in Kleidung und Outfit sind sie stets mit einer Bettelschale und mit einem Pilgerhut ausgestattet.

Monks enami 1896.jpg
7 Bettelmönche, ca. 1895
Studie von mehreren Bettelmönchen, aufgenommen im Studio in Yokohama des japanischen Fotopioniers Enami Nobukuni. Bettelmönch benützten damals kleine Gongs, um auf sich aufmerksam zu machen, die man heute allerdings kaum mehr sieht.
Werk von Enami Nobukuni (1859–1929). Meiji-Zeit, 1892–96. Bildquelle: Rob Oechsle, flickr, 2009.

Die historische Photographie (1896) von Enami Nobukuni [Enami Nobukuni (jap.) 江南信國 1859–1929; japanischer Photopionier der Meiji-Zeit; wies sich häufig auch als „T.Enami“ aus] verdeutlicht, dass Bettelmönche ehemals mit kleinen Gongs auf sich aufmerksam machten. Diese sind heute weitgehend aus der Mode gekommen.

Klösterliches Leben

Toji Monks.jpg
8
Mönche des Tōji, einem Haupttempel der Shingon-shū, mit für diesen Orden typischen gelben Gewändern.
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).

Die folgenden Bilder zeigen bekannte und unbekannte Personen des buddhistischen Lebens. Neben dem geschorenen Haupt zeichnen sie sich vor allem durch ihr charakteristisches Gewand aus, dessen Varianten hier zu erkennen sind. Das symbolträchtigste Element ist das kesa [kesa (jap.) 袈裟 äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken]. Große, zeremonielle kesa sind zumeist aus sieben Bahnen (shichijōgesa [shichijōgesa (jap.) 七条袈裟 großer Mönchsumhang (kesa) aus sieben Stoffbahnen]) zusammengenäht und haben eine rechteckige Form von 110x190cm. Alltägliche kesa sind viel kleiner, bestehen meist aus fünf Bahnen (gojōgesa [gojōgesa (jap.) 五条袈裟 Mönchsumhang (kesa) aus fünf Stoffbahnen]) und werden wie eine Tasche oder Schürze an einem Träger um den Hals oder die Schulter getragen. Darüber hinaus können kesa auch zu dünnen Schärpen zusammengefaltet um den Hals getragen werden. Yamabushi [yamabushi (jap.) 山伏 Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō] tragen ein solches kesa mit großen Bommeln auch bei festlichen Anlässen. Während in Japan die handliche Umhängeform vorherrscht, erinnert die große toga-artige Form noch daran, dass das kesa im indischen Buddhismus ursprünglich die einzige buddhistische Mönchskleidung darstellte. Der strengen Lehre gemäß sollte es überdies aus Lumpen hergestellt werden und wird daher manchmal auch als wtl. „Kloputzfetzen“ (funzōe [funzōe (jap.) 糞掃衣 Bezeichnung für das kesa im Zen-Buddhismus; wtl. in etwa „Kloputzfetzen“]) bezeichnet. Von dieser Übung in Bescheidenheit blieb lediglich das Ideal erhalten, sich sein kesa am besten selbst zu nähen. Es kann aber auch von Meister zu Schüler weitergegeben werden. Besonders im Zen wird dieser Weitergabe des kesa große Bedeutung beigemessen.

Sakai yusai.jpg
Der Tendai-Mönch Sakai Yūsai (1926–2013) ist Japans berühmtester „Marathon-Mönch“. Er vollbrachte die schwierige 1000-Tage Umrundung des Klosterbergs Hiei (sennichi kaihōgyō) insgesamt zweimal, das zweite Mal mit sechzig Jahren. Insgesamt legte er dabei eine Distanz von ca. 40.000km, also etwa eine Erdumrundung zurück. Sakai trat erst mit 40 Jahren nach schweren persönlichen Krisen in den Mönchsstand ein und fand in körperlicher Askese seine Erfüllung. Auf diesem Photo ist er mit schnurartigem kesa-Umhang zu sehen.
Werk von Takaoka Kunihiko. 2010. Takaoka Diary, 2010.
Two monks.jpg
Zwei Mönche in Kamakura.
Takaku Masayuki, 2005.
Monk2.jpg
Junger Mönch mit feierlichem kesa.
Bildquelle: unbekannt.
Monk koya2.jpg
Junger Mönch auf dem Klosterberg Kōya beim Bemalen eines Schilds.
Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
Setouchi jakucho.jpg
Die buddhistische Nonne und Schriftstellerin Setouchi Jakuchō (*1922).
Werk von Jeremie Souteyrat. 2012. Aeon, 2012.
Abbot daitokuji.jpg
Abt des Zen-Tempels Daitoku-ji (Kyōto) mit taschenförmigem gojō-gesa.
Foundation J.-E. Berger, („Japan/Daitokuji“).
Zen monk.jpg
Zen-Mönch im klassischen, grau-schwarzen Habit
Frantisek Staud, 1998, über Internet Archive.
Moench nagano.jpg
Junger Mönch im Reise-Outfit, mit taschenförmigem kesa.
Thomas Lottermoser, 2006, über Internet Archive.
Internetcafe.jpg
Junger Mönch im Internetcafe, Tōkyō.
Lord Ivan, flickr, 2006.
Monk koya.jpg
Junger Shingon-Mönch (Berg Kōya).
Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
Monks koya wada.jpg
Shingon-Mönche auf Berg Kōya mit einfärbigem kesa. Die Mönche bringen Kūkai, dessen Mausoleum sich hier befindet, ein Speiseopfer dar. Der Ritus findet zwei Mal pro Tag statt, da angenommen wird, dass Kūkai in ewiger Meditation verharrt und sich von dem Duft der Speisen ernähren kann.
Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
Monk tofukuji.jpg
Mönch eines Zen Tempels.
Bildquelle: unbekannt.
Monk and bell2.jpg
Mönch beim Anschlagen der Tempelglocke, Kamakura
Takaku Masayuki, 2005.
Gebet.jpg
Mönch im Gebet.
Frantisek Staud, 1998, über Internet Archive.
Monk jingoji.jpg
An einem sonnigen Wintertag, in einem Klostertempel außerhalb der Stadt geht ein Mönch seinen Aufgaben nach.
cjw, flickr, 2007/1.
Klösterliches Leben

Verweise

Verwandte Themen

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


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Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

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    Bettelmoench3.jpg
    Foto eines Bettelmönchs mit juzu und Bettelschale.
    Luong Quang-Tuan, 2010/9.
  2. ^ 
    Monk flickr ck22.jpg
    Bettelmönch betend, mit Bettelschale.
    Curtis Koshimizu, flickr 2006.
  3. ^ 
    Todaiji monk.jpg
    Bettelmönch mit Pseudo-Pilgerstab (besteht nur aus der Spitze).
    Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  4. ^ 
    Bettelmoench2.jpg
    Foto eines Bettelmönchs mit Pilgerstab.
    Han Si, flickr, 2005.
  5. ^ 
    Bettelmoench kyoto.jpg
    Foto eines Bettelmönchs in Kyōto.
    Cody Ryal, 2006.
  6. ^ 
    Shitennoji monk.jpg
    Bettelmönch des Klosterbergs Kōya mit großem kesa.
    Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  7. ^ 
    Monks enami 1896.jpg
    Studie von mehreren Bettelmönchen, aufgenommen im Studio in Yokohama des japanischen Fotopioniers Enami Nobukuni. Bettelmönch benützten damals kleine Gongs, um auf sich aufmerksam zu machen, die man heute allerdings kaum mehr sieht.
    Werk von Enami Nobukuni (1859–1929). Meiji-Zeit, 1892–96. Bildquelle: Rob Oechsle, flickr, 2009.
  8. ^ 
    Toji Monks.jpg
    Mönche des Tōji, einem Haupttempel der Shingon-shū, mit für diesen Orden typischen gelben Gewändern.
    Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  9. ^ 
    Sakai yusai.jpg
    Der Tendai-Mönch Sakai Yūsai (1926–2013) ist Japans berühmtester „Marathon-Mönch“. Er vollbrachte die schwierige 1000-Tage Umrundung des Klosterbergs Hiei (sennichi kaihōgyō) insgesamt zweimal, das zweite Mal mit sechzig Jahren. Insgesamt legte er dabei eine Distanz von ca. 40.000km, also etwa eine Erdumrundung zurück. Sakai trat erst mit 40 Jahren nach schweren persönlichen Krisen in den Mönchsstand ein und fand in körperlicher Askese seine Erfüllung. Auf diesem Photo ist er mit schnurartigem kesa-Umhang zu sehen.
    Werk von Takaoka Kunihiko. 2010. Takaoka Diary, 2010.
  10. ^ 
    Two monks.jpg
    Zwei Mönche in Kamakura.
    Takaku Masayuki, 2005.
  11. ^ 
    Monk2.jpg
    Junger Mönch mit feierlichem kesa.
    Bildquelle: unbekannt.
  12. ^ 
    Monk koya2.jpg
    Junger Mönch auf dem Klosterberg Kōya beim Bemalen eines Schilds.
    Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
  1. ^ 
    Setouchi jakucho.jpg
    Die buddhistische Nonne und Schriftstellerin Setouchi Jakuchō (*1922).
    Werk von Jeremie Souteyrat. 2012. Aeon, 2012.
  2. ^ 
    Abbot daitokuji.jpg
    Abt des Zen-Tempels Daitoku-ji (Kyōto) mit taschenförmigem gojō-gesa.
    Foundation J.-E. Berger, („Japan/Daitokuji“).
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    Zen monk.jpg
    Zen-Mönch im klassischen, grau-schwarzen Habit
    Frantisek Staud, 1998, über Internet Archive.
  4. ^ 
    Moench nagano.jpg
    Junger Mönch im Reise-Outfit, mit taschenförmigem kesa.
    Thomas Lottermoser, 2006, über Internet Archive.
  5. ^ 
    Internetcafe.jpg
    Junger Mönch im Internetcafe, Tōkyō.
    Lord Ivan, flickr, 2006.
  6. ^ 
    Monk koya.jpg
    Junger Shingon-Mönch (Berg Kōya).
    Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
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    Monks koya wada.jpg
    Shingon-Mönche auf Berg Kōya mit einfärbigem kesa. Die Mönche bringen Kūkai, dessen Mausoleum sich hier befindet, ein Speiseopfer dar. Der Ritus findet zwei Mal pro Tag statt, da angenommen wird, dass Kūkai in ewiger Meditation verharrt und sich von dem Duft der Speisen ernähren kann.
    Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
  8. ^ 
    Monk tofukuji.jpg
    Mönch eines Zen Tempels.
    Bildquelle: unbekannt.
  9. ^ 
    Monk and bell2.jpg
    Mönch beim Anschlagen der Tempelglocke, Kamakura
    Takaku Masayuki, 2005.
  10. ^ 
    Gebet.jpg
    Mönch im Gebet.
    Frantisek Staud, 1998, über Internet Archive.
  11. ^ 
    Monk jingoji.jpg
    An einem sonnigen Wintertag, in einem Klostertempel außerhalb der Stadt geht ein Mönch seinen Aufgaben nach.
    cjw, flickr, 2007/1.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Enami Nobukuni 江南信國 ^ 1859–1929; japanischer Photopionier der Meiji-Zeit; wies sich häufig auch als „T.Enami“ aus
  • funzōe 糞掃衣 ^ Bezeichnung für das kesa im Zen-Buddhismus; wtl. in etwa „Kloputzfetzen“
  • gojōgesa 五条袈裟 ^ Mönchsumhang (kesa) aus fünf Stoffbahnen
  • kesa 袈裟 ^ äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken
  • shichijōgesa 七条袈裟 ^ großer Mönchsumhang (kesa) aus sieben Stoffbahnen
  • yamabushi 山伏 ^ Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō
Religion in JapanAlltag
Diese Seite:

„Mönchstrachten (Mönchsgalerie, Teil 1).“ In: Bernhard Scheid, Religion-in-Japan: Ein digitales Handbuch. Universität Wien, seit 2001