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Titel Text
Hannya Shin-gyō
Herz-Sūtra als Zippo ...
... T-Shirt ...
... oder Damenhut

Das Herz-Sūtra (Hannya Shin-gyō 般若心経) ist ein kurzer Text der Prajñāpāramitā-Literatur (nur um die 250 Schriftzeichen), in dem die neue mahāyānistische Lehre prägnant formuliert wird und der in Ostasien vor allem in der chinesichen Übersetzung von Xuanzang bekannt ist. An einigen spezifischen Stellen unterscheidet er sich jedoch von anderen Texten dieser Gattung, was den Raum öffnete für Spekulationen hinsichtlich seiner Authentizität und Herkunft. Im Ryōiki kommt das Herz-Sūtra in vier Geschichten vor: I-14, II-7, II-19 und III-34.

Video einer Rezitation des kanbun-Textes auf Japanisch

  • In I-14 wird ein Mönch heimlich beobachtet, wie Lichtstrahlen aus seinem Mund entspringen, als er das Herz-Sūtra rezitiert. Darauf offenbart er, dass ihm die Rezitaiton dieses Sūtras auf wundersame Weise ermöglicht, durch Wände zu sehen.
  • Ein sehr weiser Mönch, der Schüler unterrichtet und Kommentare schreibt (unter anderem auch einen zum Herz-Sūtra), wird in Geschichte II-7 eifersüchtig auf einen noch weiseren und erfolgreicheren Mönch. Seine Eifersucht lässt ihn krank werden und bald darauf sterben. In der Hölle erleidet er verschiedenste Qualen, verliert aber auch seine Eifersucht auf den anderen Mönch und lernt, diesen zu schätzen, worauf es ihm erlaubt wird, wieder in die Welt der Lebenden zurückzukehren.
  • In II-19 stirbt eine Frau, die berühmt ist für ihre hervorragenden Rezitationen des Herz-Sūtras. Als sie vor Enma tritt, erfährt sie, dass sie nur eingeladen wurde, um ihre Rezitationskünste darzubieten. Drei Tage später darf sie wieder ins Leben zurückkehren, wobei ihr noch ein nahes Wiedersehen mit drei seltsamen Männern in Aussicht gestellt wird. Kurz darauf trifft sei einen Mann, der Sūtren verkauft. Sie findet heraus, dass es drei Abschriften sind, die ihr vor langer Zeit gestohlen wurden, darunter auch eine des Herz-Sūtras. Sie kauft sie dem Mann ab, obwohl sie weiß, dass er es war, der sie gestohlen hatte, und vertieft ihre Rezitationen.
  • Geschichte III-34 erzählt von einer Frau, die schwer erkrankt und lange nicht geheilt werden kann, was sie auf ihre Taten in diesem und den vorigen Leben zurückführt. Sie tritt in die Mönchsgemeinschaft ein und beginnt, das Herz-Sūtra zu rezitieren. Gemeinsam mit der Unterstützung eines Asketen, der mit ihr jahrelang weitere Sūtren rezitiert, gelingt den beiden schließlich die Heilung der Krankeheit.
Hoke-kyō 法華経, auch "Hokke-kyō" gelesen.[1] Lotos Sutra. ...
  • skt. Saddharma Puṇḍarīka Sūtra सद्धर्मपुण्डरीकसूत्र „Sūtra der Lotosblume vom wunderbaren Dharma“
  • Hoke-kyō 法華経 “Lotos-Sūtra“ bzw. Myōhōrenge-kyō 妙法蓮華経 „Lotos-Sūtra des wunderbaren Dharma“

Das Lotos-Sūtra ist eines der wichtigsten Sūtren des Mahāyāna Buddhismus महायान. Autor und Abfassungsdatum sind unbekannt; die populärste chinesische Übersetzung wurde jedoch von Kumārajīva 鳩摩羅什 (343-413) angefertigt. In dieser Form besteht das Sūtra aus 28 Kapiteln.

Das Lotos-Sūtra förderte Ehrfurcht und Glaube unter den Anhängern, nicht nur an Bodhisattvas बोधिसत्त्व (bosatsu 菩薩) sondern auch in das Sūtra selbst. Die Verehrung des Sūtra geht in China in die Tang-Zeit zurück. In Japan verbreitete sich der Glaube an das Hoke-kyō zur Zeit Shōtoku taishis 聖徳太子. Während der Nara-Zeit 奈良時代 war es eine der wichtigsten Aufgaben des buddhistischen Klerus, das Hoke-kyō zu studieren. Der Glaube an das Lotos-Sūtra wurde noch verstärkt, als Saichō 最澄 die Tendai-shū 天台宗 gründete, die es zum Haupttext wählte. Unter den zahlreichen Sūtren, die im Ryōiki genannt werde, kommt das Lotos-Sūtra am häufigsten vor.

Das Lotos-Sūtra ist der zentrale Referenztext für Bodhisattva Avalokiteśvara अवलोकितेश्वर (Kannon 観音). Es bringt die Chance eines jeden Menschen zum Ausdruck, sein Leben und Schicksal selbst zu bestimmen und auf den Weg der „Leidfreiheit“ lenken zu können. Dazu bedarf es „geschickter Mittel“ hōben 方便 (Parabeln).

Überdies enthält das Hoke-kyō die "Lehre der Drei Körper" (sanjin 三身). Buddha hat die Menschen seit ewigen Zeiten belehrt und ist das fundamentale Prinzip, das die Erscheinungen des Universums bedingt und das von Anbeginn des Universums an existiert hat. Verkörperung der universellen Wahrheit (Sambhogakaya). Buddha gilt als Verkörperung des Dharma, dessen irdische Verkörperung dazu dient, allen leidenden Wesen zu helfen (Dharmakaya).


  • dharma-kāya („Gesetzes-/Wahrheits-Körper“)
  • nirmāṇa-kāya („Erscheinungsleib“)
  • saṃbhoga-kāya („Genußleib“)

Die „Lehre der drei Körper“ bezieht sich auf die verschiedenen Verwirklichungsebenen eines erleuchteten Wesens. Dharmakāya (Dharmakörper, hosshin 法身) bezeichnet die absolute Wahrheit und Erleuchtung im Nirvana; Saṃbhogakāya (Körper des Segens, hōjin 報身) erleuchtete Wesen, die den Wunsch haben, Unerleuchteten zu helfen. Nirmāṇakāya (Manifestationskörper, ōjin 応身) können von gewöhnlichen Wesen wahrgenommen werden und erscheinen diesen als Lehrer. Sie unterwerfen sich freiwillig den irdischen Leiden.


Hermann Bohner Hermann Bohner (1884–1963), Japanologe, Autor einer deutschen Übersetzung des Nihon ryōiki.

Hermann Bohner wurde 1884 in Abokobi im heutigen Ghana geboren, die Familie stammte aus dem süddeutschen Raum. Sein Vater gehörte der Basler Mission an, einem evangelischen Missionsorden, der dem sog. Pietismus zugerechnet wird und in Westafrika sehr aktiv war. Hermann Bohner wuchs getrennt von den Eltern in Deutschland auf, studierte u.a. Evangelische Theologie und Philosophie in Tübingen, und schloss seine Studien 1914 als ausgebildeter Missionar ab. Daraufhin trat er als Lehrer in den Dienst der Evangelischen Mission in Tsingtao (Quingdao), das damals deutsche Kolonie war. Hier kam er in Kontakt mit dem eminenten Sinologen und Übersetzer Richard Wilhelm (der gleichfalls Missionar war) und studierte unter seiner Anleitung Chinesisch.

Etwa ein halbes Jahr nach Bohners Ankunft in China begann der Erste Weltkrieg. Bohner wurde in Tsingtao eingezogen und geriet nach einem Monat in japanische Kriegsgefangenschaft (Tsingtao wurde 1914 von Briten und Japanern erobert). Die nächsten sechs Jahre verbrachte Bohner überwiegend im Kriegsgefangenenlager Bandō auf der Insel Shikoku, wo die Gefangenen ein verhältnismäßig angenehmes Leben führen konnten und u.a. eine Lagerzeitung unterhielten, für die Bohner häufig schrieb. Außerdem erlernte er Japanisch im Selbststudium.

Nach seiner Freilassung kehrte Bohner nicht nach Deutschland zurück, sondern entschloss sich weiter in Japan zu bleiben, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Er fand eine Stelle als Deutschlehrer in Osaka und heiratete Hanna Blumhardt, eine Verwandte Richard Wilhelms, die ebenfalls aus einer deutschen Missionarsfamilie stammte. Ab den 30er Jahren entfaltete Bohner eine rege Publikationstätigkeit japanologischer Schriften und Übersetzungen und erwarb sich den Ruf eines führenden Gelehrten auf dem Gebiet der japanischen Geschichte und Literatur. Er scheint aber nie Japanologie unterrichtet zu haben, sondern blieb an seiner Sprachschule in Osaka, wo er schließlich zum Professor befördert wurde. Versuche, an einer deutschen Universität Fuß zu fassen, gab es sowohl während der Nazi-Zeit als auch nach dem Krieg, sie scheiterten aber aus verschiedenen, offenbar eher persönlichen als politischen Gründen.

60er Zyklus

Der Sechziger Zyklus ist ein traditionelles chinesisches System zur Messung der Jahre. Jahre werden also in regelmäßigen Zyklen von sechzig Einheiten angegeben, die sich mit den uns geläufigen Jahrhunderten vergleichen lassen. (Es gibt allerdings keinen ersten 60er Zyklus.) Auch für die Erstellung von Horoskopen war und ist der 60er Zyklus wichtig. Der 60er Zyklus entstand aus der Kombination der „Fünf Wandlungsphasen“ (gogyō 五行) — bzw. der Fünf Elemente — mit den Zwölf Tierkreiszeichen. In der Kalenderkunde werden daraus allerdings die „Zehn Himmelsstämme“ und die „Zwölf Erdzweige“. Wieso diese Elemente zusammen trotzdem nur 60 ergeben und wie die Kombinationen genau aussehen, erklären die folgenden Tabellen.

Die Zwölf Tierkreiszeichen werden auch als die Zwölf Erdzweige (jūnishi 十二支) bezeichnet und bestehen aus:

12 Erdzweige (Tierkreiszeichen)
Tier On Kun Zeichen Tier On Kun Zeichen
1 Ratte/Maus SHI ne 7 Pferd GO uma
2 Ochs/Büffel CHŪ ushi 8 Schaf/Ziege BI hitsuji
3 Tiger IN tora 9 Affe SHIN saru
4 Hase u 10 Hahn tori
5 Drache SHIN tatsu 11 Hund JUTSU inu
6 Schlange SHI mi 12 Wildschwein GAI i
Karma
Wie der Schatten der Gestalt folgt, werden Gutes und Schlechtes mit Freude und Leid vergolten, gleich dem Echo, das im Tale widerhallt.
Ryōiki, Vorwort I; SNKBT: 4, Bohner: 60, Nakamura: 101

Die Wirkung des Karma anhand von konkreten Beispielen nachzuweisen, bildet den Kern des Nihon ryōiki. Kyōkai verwendet für die Karma-Theorie zumeist den Begriff inga 因果, wtl. „Ursache und Frucht“ (Bohner), bzw. „Ursache und Wirkung“. Nakamura übersetzt dies mit „law of karmic causation“. Andere Begriffe sind myōhō 冥報 („karmische Vergeltung“) oder genpō 現報 (eigentlich „Vergeltung in diesem Leben“), der auch im vollen Titel des Ryōiki genannt wird.

Im Vorwort zum Ryōiki bekennt sich Kyōkai zu einer umfassenden Gelehrsamkeit und Ethik, die auch die konfuzianischen Klassiker mit einschließt. Doch gerade jene Weisen, die sowohl in chinesischen Klassikern als auch in buddhistischen Schriften bewandert sind, würden über allem das Gesetz des Karma (inga) anerkennen (s. I-00). So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass insbesondere die konfuzianische Tugend der kindlichen Pietät oder Kindesliebe (孝, 孝養, 孝行) immer wieder als Beispiel karmisch hochstehender Handlungsweisen herausgestrichen wird.

S.a. Buddhismus Grundlagen; für eine allg. Erklärung der Karma Theorie siehe Religion-in-Japan.

Kindliche Pietät Kindliche Pietät (chin. 孝, xiao) ist ein Grundbegriff des Konfuzianismus und nimmt einen zentralen Platz in der Ethik des Konfuzius 孔夫子 ein.

Wesentlicher Inhalt ist die Liebe der Kinder zu ihren Eltern und darüber hinaus die Liebe zu ihren Ahnen. Aus dieser Verpflichtung gegenüber der Familie entwickelte sich ein System von Beziehungen, Verhaltensweisen und Ansprüchen.Konfuzius selbst äußerte sich zu seinem Schüler Zeng Zi folgendermaßen und schrieb dies im Buch von der kindlichen Pietät (孝經 / 孝经, Xiàojīng) nieder:
„Kindliche Pietät ist die Grundlage der Tugend und der Ursprung aller geistigen Kultur.“

In einfachen Worten bedeutet Kindliche Pietät, dass man gut zu seinen Eltern ist, sich um diese kümmert, sie unterstützt, sie respektiert und ehrt, nicht rebellisch ist, Liebe zeigt, den Namen der Eltern durch gute/richtige Taten ehrt, den Tod oder die Krankheit der Eltern betrauert und nach deren Ableben Opfer darbringt.


--Doris Krätschmer 04:06, 25. Okt. 2010 (CEST)

Im buddhistischen Kontext findet sich kindlichen Pietät beispielsweise im Śyāma-Jātaka, in dem ein Sohn seine blinden Eltern pflegt und dabei sein Leben riskiert. vgl. Sanbōe 1-13

Laiengebote Buddhistischer „Laie“, upāsaka/upāsīka, wird man durch einfache „Zuflucht“. Tritt man zum Buddhismus über, muss man sich zu den fünf Sittenregeln, pañcaśīla (gokai 五戒), bekennen und folgende Formel aussprechen: „Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. Ich nehme meine Zuflucht zur Lehre. Ich nehme meine Zuflucht zur Gemeinde.“ (= drei Juwelen des Buddhismus). Die pañcaśīla gelten für buddhistische Mönche wie Laien gleichermaßen:

1. Ich gelobe, mich darin zu üben, kein Lebewesen zu töten oder zu verletzen (auch geistige Haltung des Mitleids gegenüber allen Lebewesen, meiden harter und unfreundlicher Rede).

2. Ich gelobe, mich darin zu üben, nichts zu nehmen, was mir nicht gegeben wird (nicht nur Diebstahl sondern jegliche Begehrlichkeit, die sich auf fremdes Gut hinrichtet).

3. Ich gelobe, mich darin zu üben, keine ausschweifenden sinnlichen Handlungen auszuüben (Von Laien wird nur Keuschheit im allgemeinen Sinn und Meiden des Ehebruchs gefordert, von Mönchen körperlich und geistig reine Lebensführung.)

4. Ich gelobe, mich darin zu üben, nicht zu lügen und wohlwollend zu sprechen.

5. Ich gelobe, mich darin zu üben, keine Substanzen zu konsumieren, die den Geist verwirren und das Bewusstsein trüben.


Dies sind aber die einzigen Verpflichtungen, die für einen buddhistischen Laienanhänger als unbedingt verbindlich gelten. Zudem sind Laien eingeladen, an Voll- und Neumond bzw. an Festtagen weitere Prinzipien zu befolgen, die für Mönche allgemeingültig sind:

Die acht Gebote an den Fastentagen (hassaikai 八斎戒):

  • Nicht auf hohen und üppigen (weichen) Betten Schlafen
  • Zur „verbotenen Zeit“ nichts mehr essen (nach 12 Uhr bis Sonnenaufgang ca. 5 Uhr)
  • Keine Tanz-, Musik-, Gesangs-, und Theateraufführungen besuchen

Die zehn Gebote (jikkai 十戒):

  • Kein Geld sparen
  • Keine Blumen, Duftstoffe, Kosmetika, Schmuck und andere Verschönerungsmittel benutzen



  • Klimkeit Hans-Joachim (1990), Der Buddha - Leben und Lehre. Stuttgart: Kohlhammer.
  • Meisig, Konrad (1997), Klang der Stille. Der Buddismus. Freiburg: Herder.
  • Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.
  • Wikipedia, jap. — Fünf Gebote (gokai)
  • Wikipedia, jap. — Acht Gebote (hassaikai)
  • Wikipedia, jap. — Zehn Gebote (jikkai)


--Schönberger Sarah-Allegra 21:17, 11. Okt. 2010 (CEST)

Nakamura Kyōko Nakamura Kyōko, auch Kyoko Motomichi Nakamura, 1932-2001, japanische Kultur- und Religionswissenschaftlerin, Übersetzerin und Professorin an der Universität Tokyo, sowie an der Tokyo University for Foreign Language Studies.

Ihre Übersetzung des Nihon ryōiki aus dem Jahr 1973 stellte ihr bekanntestes japanologisches Werk in englischer Sprache dar. Die entsprechenden Sprachkenntnisse erwarb sie sich u.a. im Zuge eines Auslandsstudiums an der University of Chicago unter dem Religionswissenschaftler Mircea Eliade und dem Japanologen Joseph Kitagawa. Der Übersetzung ins Englische ging ein Dissertationsstudium des Ryōiki an der Universität Tokyo voraus. (Nakamura 1997: ix)

Nara-Zeit Seite befindet sich in Bearbeitung --Kristina Habliczek 05:12, 13. Dez. 2010 (CET)

Die Nara-Zeit, jap. Nara jidai 奈良時代 umfasst die Jahre 710-784 [2] der japanischen Geschichte. Sie beginnt somit mit der Verlegung der Landeshauptstadt ins heutige Nara und endet mit der Gründung der neuen Hauptstadt Nagaoka (Nagaoka-kyō 長岡京).


Nihon ryōiki

Das Nihon ryōiki 日本霊異記 (mit vollem Titel Nihon-koku genpō zen'aku ryōiki, "Bericht von der wundersamen Vergeltung guter und schlechter Taten im Lande Japan") des Mönchs Kyōkai 景戒 (oder Keikai) ist eine Sammlung von 116 kurzen Anekdoten und Legenden, die zwischen 787 und 822 zusammen gestellt wurden. Sie gilt als der Beginn einer eigenen Literaturgattung von beispielhaften Lehrerzählungen (setsuwa), mit denen buddhistische Mönche versuchten, die wesentlichen Inhalte des Buddhismus (in diesem Fall die Karma-Theorie) in allgemein verständlicher Form zu vermitteln. Obwohl mit didaktischem Unterton, sind die Geschichten vor allem auch unterhaltsam und verraten viel über die gedankliche Vorstellungswelt und die sozialen Verhältnisse des japanischen Altertums.

Das Ryōiki besteht aus 116 Erzählungen, die auf drei Bände aufgeteilt sind. Bd. I umfasst 35 Erzählungen, Bd. II 42 Erzählungen, Bd. III 39 Erzählungen. Jeder Band wird von einem Vorwort eingeleitet. Die „Erzählungen“ sind unterschiedlicher Länge und reichen von einer halben Buchseite bis zu acht Buchseiten (III-38), wobei sich lange Erzählungen oft in mehrere Episoden unterteilen lassen. Es besteht die Möglichkeit, dass die heutige Anordnung nicht ganz den Intentionen des Autors entspricht, oder dass manche Geschichten oder Textteile von späteren Kopisten eingefügt wurden. Für eine genaue Übersicht siehe Erzählungen/Übersicht.

Die Reihenfolge der Geschichten entspricht weitgehend ihrer chronologischen Folge (s. Bohner: 7-10). Diese reicht von Yūraku Tennō (myth. dat: 457-478) — I-01 — bis ins Jahr 822 — III-39 — der Lebenszeit des Autors.

Keine einzige der bekannten frühen Handschriften des Textes enthält den gesamten Text. Heutige Ausgaben stützen sich auf vier Manuskripte:

  1. MS des Kōfuku-ji, Abschrift einer Abschrift aus dem Jahr 904. Älteste und genaueste Abschrift, umfasst allerdings nur Band I. [3]
  2. MS des Shinpuku-ji, Bd. II und III
  3. MS der Familie Maeda, Bd. III (enthält eine umstrittene zusätzliche Passage im Vorwort)
  4. MS des Sanmai-in auf Berg Kōya. Bd. I-III, datiert 1214, unvollständig. Original ging in den 1930er Jahren verloren.
Nihon shoki Das Nihon shoki 日本書紀 ("Bericht über Japan") wurde 720 fertig gestellt und ist damit nach dem Kojiki 古事記 das zweitälteste noch existierende Geschichtswerk Japans. Es ist das erste Buch des Rikkokushi 六国史, der "Sechs Reichschroniken", die nach chinesischem Muster angefertigt wurden und die offizielle Lesart der japanischen Geschichte durch den Kaiserhof repräsentierten. Das Werk ist auch als Nihongi 日本紀 bekannt, man nimmt aber an, dass die ursprüngliche offizielle Bezeichnung Nihon shoki lautete.

Es zeigt, im Unterschied zu anderen Mythologien, eine besonders große Bedachtnahme auf eine genaue Genealogie (Ahnenforschung) und auf die Datierung von Ereignissen.

Das Nihon shoki ist detaillierter und auch sachlicher als das Kojiki, beinhaltet aber sehr viel religiöses und mythologisches Material und besitzt daher sowohl für die allgemeine Frühgeschichte als auch für die Religionsgeschichte Japans einen unschätzbaren Wert.


Das Nihon shoki wurde unter der Aufsicht von Prinz Toneri 舎人親王 (5. Kronprinz des Tenmu-tennō, 676–735) mit der Unterstützung von Ōno Yasumaro 太安万侶 (?-723) zusammengestellt. Es basiert auf älteren Dokumenten, besonders auf den Aufzeichnungen, die seit dem 6. Jahrhundert am Yamato-Hof 大和朝廷 gesammelt wurden. Aber auch Dokumente von Klans, die am Hofe dienten, flossen in die Chronik mit ein. Überdies verweisen die Zusammensteller auf drei Dokumente aus Baekje 百濟, die heute nicht mehr existieren.


Osaka Ōsaka 大阪市 ist mit einer Einwohnerzahl von 2,6 Millonen nach Tokio und Yokohama, die drittgrößte Stadt Japans. Ōsaka ist sowohl ein bedeutendes Industriezentrum als auch einer der wichtigsten Häfen in Japan. Ōsaka hatte immer schon wichtige Verbindungen mit Nara, Korea und China. Ursprünglich hieß die Stadt Naniwa 難破 - dieser Name taucht in der Geschichte I-07, I-14 und II-35 auf.

Das Wort Ōsaka bedeutet “großer Hügel”; die älteste Verwendung dieses Wortes findet sich in einem Text vom Jahre 1496. Vor dem Jahre 1870 wurde Osaka (大阪) mit einem anderen Kanji Ōzaka (大坂) geschrieben. Doch, nach der Meiji Restauration, wollten sich Partisanen von der zweiten Lesung (坂) distanzieren, weil es als „die Rebellion der Samurai“ (士反) gelesen werden könnte.


Palast in Ōsaka


Bevölkerung 2.643.805
Bevölkerungsdichte 11.893/km2
Symbole Kirsche und Stiefmütterchen
Region Kansai
Präfektur Osaka


  • Ōsaka liegt an der Bucht von Ōsaka.
  • Das Stadtgebiet umfasst 12 % der Fläche von der Präfektur
  • Ōsaka hat 24 Stadtbezirke ku (区)
  • Seit Dezember 2007 ist Kunio Hiramatsu der Bürgermeister.
Yamashiro
Yamashiro


Die Provinz Yamashiro 山城国 (alt: 山後の国)lag auf der Insel Honshū und grenzte an die Provinzen Wakasa 若狭, Ōmi 近江, Iga 伊賀, Yamato 大和, Kawachi 河内, Settsu 摂津 und Tamba 丹波. Das Gebiet gehört heute zum südlichen Teil der Präfektur Kyōto (京都府). Die alte Schreibweise deutet auf die Lage hinter den Bergen von Nara 奈良 hin.


  • Florenz, Karl (1901), Japanische Mythologie. Nihongi. „Zeitalter der Götter“, nebst Ergänzungen aus anderen alten Quellenwerken. Tōkyō: MOAG. S 290-292.

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SNKBT Abkürzung für Shin nihon koten bungaku taikei 新日本古典文学大系 („Neuer Abriss der klassischen japanischen Literatur“), eine Publikationsreihe des Iwanami Verlags. Ebenso wie die Vorgängerreihe Nihon koten bungaku taikei (NKBT) umfasst die Reihe 100 Bände, die zwischen 1989 und 2005 herausgegeben wurden.

Das Ryōiki erschien:

  • 1967 als Band 70 von NKBT und
  • 1990 als Band 30 von SNKBT (Hg. Izumoji Osamu)

Mehr dazu: Wikipedia (jap.)

Uji-Brücke
Uji-Brücke heute
Das Bruchstück (oben) in einer Rekonstruktion
Inschrift des erhaltenen Teils

Die Uji-Brücke (宇治椅) in der südlich von Kyōto liegenden Stadt Uji wird in den Geschichten I-12 und II-24 erwähnt. Die Brücke ist nicht nur eine der ältesten Brücken Japans, sie spielt auch in diversen Erzählungen, z.B. im Genji monogatari eine wichtige Rolle. Unweit der Brücke befindet sich ein berühmter Tempel, der Byōdō-in, der urspr. die Sommerresidenz von Fujiwara no Michinaga (aka. Uji-dono) darstellte und 1052 in einen Amida Tempel umgewandelt wurde.

Eine vermutlich zur Errichtung der Brücke (646) erstellte Stein-Inschrift, der ältesten Japans, gibt Auskunft über Zeitpunkt und Umstände der Errichtung und wird in I-12 zitiert. Darüber hinaus erwähnt die Inschrift ausdrücklich das karmische Prinzip von Ursache und Wirkung.

  • I-12 beginnt mit dem Mönch Dōtō, dem legendären Erbauer der Brücke, der die eigentliche Handlung in Gang setzt, indem er seinen Gefolgsmann einem Schädel einen Dienst erweisen lässst. Daraufhin spielt er jedoch keine Rolle mehr, und die Geschichte handelt nur noch um seinen Gefolgsmann und dessen Begegnung mit einem zu Jahresende wiederkehrenden Geist eines Ermordeten, der sich für die gute Behandlung seines Schädels erkenntlich zeigt.
  • In II-24 wird ein Mann, der sich von einem Tempel Geld geliehen hat, um Handel zu treiben, auf seiner Rückreise von drei Dämonen verfolgt, die ihn, da seine Lebenszeit offenbar zu Ende geht, zu Enma (hier: Enra 閻羅) bringen sollen. Die Uji-Brücke ist jener Ort, an dem ihn die Verfolger einholen. Wegen diverser verdienstvoller Taten entkommt er seinem Schicksal jedoch bis ins hohe Alter.
  • Auch in I-05 wird der Name Uji erwähnt, aber nicht in Zusammenhang mit der Brücke, sondern nur mit dem Namen einer Fammilie aus Uji, und das auch nur kurz am Anfang. Die Geschichte selbst erzählt legendenhafte Episoden aus dem Leben des Ahns dieser Familie.
Soekami Der Bezirk Soekami, jap. Soekami-gun 添上郡, gehörte einst zur Provinz Yamato und war bis 2003 Teil der Nara Präfektur.
Ursprünglicher Name Altertümlicher Name Mittelalterlicher Name ab 1. April 1986[4] Moderner Name
Sofu 曾布 Sofu no Kami no Kōri Soekami-gun Soekami-gun Nara-shi 奈良市, Tenri-shi 天理市

Am 1. April 2005 fusionierten die Dörfer Tsuge (Bezirk Yamabe) und Tsukigase (Bezirk Soekami) mit der Stadt Nara. Als Folge dieser Fusion wurde der Bezirk Soekami aufgelöst.

  1. Obwohl hokke (wtl. Blume des Dharma) die allgemein akzeptierte Lesung für "Lotos" ist, benützen Experten in letzter Zeit die Lesung hoke-kyō, wenn es um das Lotos Sutra geht.
  2. Wie so oft findet man für die Eingrenzung dieser Periode verschiedene Zeitangaben in verschiedenen Quellen. Für diese Seite wurden die Angaben aus dem aktuellen Skript zur VO Einführung in die Geschichte Japans verwendet.
  3. Vgl. die fotographische Textdarstellung im Internet
  4. an diesem Tag wurden einige Provinzen zu neuen Provinzen zusammengefasst und erhielten daher auch neue Namen

Quellen

Yamato
Provinz Yamato (heutige Nara-Präfektur)

Die Provinz Yamato, jap. Yamato no kuni 大和(の)国, war eine alte Provinz Japans, die sich an der Stelle der heutigen Präfektur Nara befand. Sie ist das Kernland des späteren japanischen Kaiserreichs, weshalb man die japanische Frühzeit auch als Yamato-Zeit bezeichnet. Parallel geführte Bezeichnungen sind Kofun-Zeit 古墳時代 (250-710 u.Z.) und Asuka-Zeit 飛鳥時代 (550-710 u.Z.). [1]

Die Geschichtsforschung datiert die Gründung des Reiches Yamato etwa auf den Anfang des vierten Jahrhunderts n. Chr. Aufgrund von Konflikten mit benachbarten Völkern schlossen sich zu dieser Zeit etwa 30 Klans, jap. uji 氏 zusammen und gründeten so das Reich Yamato. Unter den vereinigten Familienverbänden nahm die Sippe, auf die sich das heutige Tennō-Geschlecht zurückführen lässt, eine besondere Stellung ein und die anderen Klans ordneten sich ihr unter. Das Reich Yamato wurde die erste politische Hegemonie Japans, was auch der Grund dafür ist, weshalb sich die Bezeichnung „Yamato-Zeit“ als Parallelbegriff zur Kofun-Zeit eingebürgert hat.

Zeiteinteilung
China 24 cardinal directions.png

Die 12 Tierkreiszeichen wurden in Ostasien auch zur traditionellen Zeit­messung eingesetzt.

Ein Tag wurde dabei in 12 Stunden gegliedert, wobei eine Stunde nicht wie bei uns 60, sondern (durchschnittlich) 120 Minuten umfasste. Genau genommen wurden die Zeitspanne zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in jeweils 6 Stunden eingeteilt, wobei auf unterschiedlich lange Tage auf Grund der Jahreszeit keine Rücksicht genommen wurde.

Grob konnte der Tag so gegliedert werden: Mitternacht entsprach der Stunde der Ratte, die bei den Himmelsrichtungen den Norden repräsentiert, Sonnenaufgang (im Osten) war die Stunde des Hasen, Mittag (im Süden) die Stunde des Pferdes, Sonnenuntergang (Westen) die Stunde des Hahns. Die heute gebräuchlichen Ausdrücke gozen (Vormittag) und gogo (Nachmittag) bedeuten wörtlich "vor dem Pferd" und "nach dem Pferd" und gehen auf diese Art der Zeitmessung zurück.

Die einzelnen Tierkreiszeichen werden den Uhrzeiten wie folgt zugeteilt:

Bezeichung Kanji Uhrzeit Bezeichung Kanji Uhrzeit
Stunde der Ratte 子時 23:00-01:00 Stunde des Pferdes 午時 11:00-13:00
Stunde des Rindes 丑時 01:00-03:00 Stunde des Schafes 未時 13:00-15:00
Stunde des Tigers 寅時 03:00-05:00 Stunde des Affen 申時 15:00-17:00
Stunde des Hasen 卯時 05:00-07:00 Stunde des Huhns 酉時 17:00-19:00
Stunde des Drachen 辰時 07:00-09:00 Stunde des Hundes 戌時 19:00-21:00
Stunde der Schlange 巳時 09:00-11:00 Stunde des Ebers 亥時 21:00-23:00


Mönche und Nonnen Auf dieser Seite sind Namen und Daten der im Ryōiki namentlich genannten Mönche und Nonnen sowie sonstiger PriesterInnen verzeichnet. S.a. weltliche Personen und Ränge und Titel.


Lesung Kanji Titel Daten Anmerkungen Erzählung
Ai hōshi 法師 Meister von Ensei 円勢 Name des Mönchs in der Erzählung I-04 unterscheidet sich je nach Manuskript: bei Nakamura ist der Name Shaku 藉, bei Bohner Nintō 人蕩. I-04
Bensō 辯宗 hōshi 法師僧 Mönch im Daian Tempel 大安寺 in Nara III-03
Chichō 知調 Schüler von Dōshō 道照 I-22
Chikō 智光 shaku (Familienname) Sukita no muraji 鋤田連, früher Asukabe no Miyatsuko 飛鳥部造, später Kami no Suguri 上村主 II-07
Chōgi 長義 shamon 沙門 nur im RI III-21
Daie 題惠 zenji 禪師 (Familienname) Yosami no muraji 依網連 II-11
Dōjō 道場 hōshi 法師
  • Mönch im Gangō-Tempel 元興時 in Nara
  • bekannt für seine immense Körperkraft
I-03, II-27
Dōkyō 道鏡 700-772
  • Mönch der Hossō-shū 法相宗
  • Schüler des Gien 義淵 (644–728), unter dem auch Gembō 玄昉, Gyōki 行基(668-749) und Rōben 良弁(689–773) gelernt hatten
  • diente im Tōdai-ji 東大寺 und im Naidōjō 内道場
  • Usurpationsversuch unter Kōken 孝謙天皇/Shōtoku Tennō 称徳天皇 (718-770) bezeichnet als Dōkyō Zwischenfall 宇佐八幡宮神託事件
III-38
Dōshō 道照[2]

/道昭

  • Errichtet Uji-Brücke (laut anderen Quellen, z.B. Fusō). Bereist Silla (Korea) und T'ang (China).
  • Schüler des chinesischen Mönchs Hsüan-tsang san-tsang 玄弉三藏
  • Gründer von Zen‘in-ji 禪院寺 (laut Nakamura wurde dieser im Jahre 622 im südwestlichen Teil des Gangō-ji 元興寺 Tempels in Asuka 飛鳥, der 711 nach Nara umverlegt wurde, errichtet)
  • Initiator und Gründer der Hossō Schule in Japan
  • Sein Leichnam wurde im Jahre 700 eingeäschert (gilt als überhaupt erste Feuerbestattung in Japan).
I-22, I-28
Dōtō 道登 shamon 沙門, gakushō 學生
  • Mönch des Gangō-ji 元興寺
  • stammt aus Goguryeo 高句麗 (Korea)
  • errichtet Uji-Brücke 宇治椅 (laut Inschrift, Ryōiki)
I-12
Eijō 榮常 nur im RI
  • I: Yō?jō
  • Mönch im Koma-dera 高麗寺
II-18
E no Ubasoku 役優婆塞 Asuka Zeit (*634 in Yamato; † etwa 701 (?))
  • Laienmönch mit starkem Hang zum Daoismus
  • Stammt aus der Familie (Taka)Kamo
  • Bekannt auch als En no Gyōja 役の行者 und En no Ozunu (役の小角)
  • Ansätze zu einer Heiligenlegende finden sich erstmals im Nihon ryōiki, in der Erzählung I-28
I-28
Egi 慧義 hōshi Schüler des Gigaku 義覚 Mönch des Kudara-dera 百済寺 in Naniwa 難破 (heute: Ōsaka 大阪) I-14
Eikō 永興 shamon 沙門, minami no bosatsu 南の菩薩, zenji 禪師
  • Stammt aus einer Einwandererfamilie aus der Provinz Settsu, Bezirk Tajima (heute: Präfektur Ōsaka, Bezirk Toyono);
  • Nachfahre eines Prinzen aus Baekje;
  • wurde zu einem der zehn Dhyāna-Meister (jūzenji) ernannt;
  • Samon des Kōfuku Tempels in Nara;
  • vgl. Sanbōe 2-18
III-01, III-02
Ensei 円勢 shi Schüler von Ai 藹
  • Exilant aus Baekje (Korea)
  • lebte im Takamiya-Tempel (高宮寺) in Katsuragi 葛木
I-04
Eshō 惠勝 Mönch des Gottesschreins 神社 auf dem Mikami-Gipfel 御上嶺 III-24
Gi zenji 禪師 rettete in der Geschichte I-08 durch Rezitation des Hōgō-Sutras 方広経 Kinunui no Tomo no Miyatsuko 衣縫伴造, der taub und krank geworden war. I-08, II-12
Gigaku 義覺[2]

/義覚

shaku 釋, hōshi 法師
  • stammt aus Baekje (Korea) und geht um 662 ins Exil nach Japan.
  • wurde Mönch des Kudara-dera 百済寺 in Naniwa 難破
I-14
Gusai 弘濟 zenji 禪師 Exilant aus Baekje (Korea) I-07
Guwankaku (I/B), Gangaku (N) 願覺 zenji 禪師 lebte einige Zeit in dem Takamiya-Tempel (高宮寺) in Katsuragi 葛木 I-04


Gyōzen 行善 rōshi 老師 Aus der koreanischen Familie Katabe/ Katebe 堅部 Verbringt laut Erzählung 90 Jahre in Korea und China, schließlich den Lebensabend im Kōfuku-ji. I-06
Gyōgi, Gyōki 行基 daitoku 大德

Schüler von Dōshō

  • Mönch der von dem Autor (Kyōkai) am meisten verehrt wird - er taucht sogar in 7 Erzählungen auf.
  • Nachkomme der Immigranten aus Baekje - (Familienname) Koshi no fuhito 越史
  • Während seines Leben lebte er einige Zeit in Yakushi-ji und nahm an der Erstellung der Buddha Statue in Tōdai-ji teil.
I-05, II-02, II-07, II-08, II-12, II-29, II-30
Hōkyō 豊慶
  • Mönch des Gwangōji Tempels in Nara
  • lebt im Yamamuro-dō 山室堂 (geistliche (Übungs-)Stätte/(Versammlungs-)Halle, in Dorf Miki 彌氣里, Bezirk Naka 那賀郡, Land Kihi 紀伊國
III-17
Hōni 法邇 jōza 上座
  • Vorsitzende des Tomi no amadera 富尼寺
  • Mutter von Okisome no omi Taime 置染臣鯛女
II-08


Hsüan tsang san tsang, Hsüan chuang sang tsang, Xuanzang Sānzang 玄弉三藏
  • Begegnete und studierde mit Dōshō
  • ungefähr 602 - 664 n.Chr.
  • weitere Namen: Táng-sānzàng 唐三藏, Xuánzàng Dàshī 玄奘大師, Táng Sēng 唐僧
  • Führender buddhistischer Mönch in China während der T'ang Dynastie (618-907)
  • Er pilgerte 16 Jahre durch Zentralasien und Indien, um die Quellen des Buddhismus zu studieren.
  • Author des „Berichts über die westlichen Gegenden“ T’ang hsi yü chi 大唐西域記
  • In den letzten 20 Jahren seines Lebens übersetzte er mit einer Gruppe von Gelehrten 73 der wichtigsten buddhistischen Werken (mehr als 1000 Schriftrollen).
I-22
Jakusen 寂仙 bosatsu 菩薩
  • wird Bodhisattva 菩薩 genannt
  • wird wiedergeboren als Prinz Kamino 神野 (Saga Tennō)
III-39
Jiō daitoku 大德 Mönche des Gangō-ji 元興寺; nur im RI verbrachte die Zeit der Sommer-Askese (夏安居) im No-Tempel 濃於寺 im Bezirk Shikama 飾磨郡 der Provinz Harima 幡磨國 I-11
Kaimei 戎明 daitoku 大德 Mönch des Daianji 大安寺 III-19
Konsu ubasoku 金鷲優婆塞 bosatsu 菩薩 nur im RI (I)
  • auch gyōja 行者 genannt
  • als Mönch bosatsu 金鷲菩薩 genannt
  • snkbt: nur im Ryōiki
  • von B/N als Rōben 良弁 (689-773) identifiziert
II-21
Kōtatsu, Kōdachi, Kōdatsu, Kōtachi 廣達

/広達

zenji 禪師 (Familienname) Shimotsuke no asomi 下毛野朝臣 II-26
Kuwanroku (I/B), Kanroku (N) 観勒 daisōjō 大僧正 geboren in der 2. Hälfte des 7. Jahrhundert Erhielt zur Regierungszeit von Suiko Tennō den Ehrenstitel daisōjō 大僧正 I-05
Kyōkai 景戒 Nara-Zeit Autor des Ryōiki. Mönch des Yakushi-ji, Nara I-00, II-00, III-00, III-38
Ninyō 仁耀 shami 沙彌 721-796
  • ein shami 沙彌, wird aber auch schon hōshi 法師 genannt
  • Name: 石寸
  • aus: 葛木上郡, 大和国
  • I: wohl bekannt mit Kyōkai 景戒
II-24
Tachi (I), Tajō (N/B), Tarajō (N) 多羅 (I), 多常 (N/B), 多羅常 (N) zenji 禅師 Exilant aus Baekje (Korea) lebte in dem Tempel Hofusa no yamadera 法器山寺 (Provinz Yamato 大和、Bezirk Takechi 高市) I-26
Shaku Zenju 釈善珠 zenji 禪師
  • weltlicher Name: Ato no Muraji 跡連
  • Rang eines sōjō 僧正
  • wird wiedergeboren als Prinz Daitoku 大德親王
III-35, III-39
Shingon 信嚴 zenji 禪師 Gefolgsmann von Gyōgi
  • Gouverneur 大領 des Bezirks Izumi 泉郡 (in Land Izumi 和泉國)
  • (Eigenname) Chinu no agatanushi Yamatomaro 血沼縣主倭麻呂
II-02
Shingyō 信行 Mönch des Yamamuro-dō 山室堂 (geistliche (Übungs-)Stätte/(Versammlungs-)Halle, in Dorf Miki 彌氣里, Bezirk Naka 那賀郡, Land Kihi 紀伊國 III-17


Tokari no ubai 利苅優婆夷 nur im RI
  • Name: Tokari no suguri 利苅村主
  • N: sugari: Immigrantentitel
II-19
  1. Die Zeitangaben der Yamato-, Kofun- und Asuka-Periode unterscheiden sich in den Quellen. Für diese Seite wurden die zeitlichen Eingrenzungen so gewählt, wie sie im aktuellen Skript zur VO Einführung in die Geschichte Japans zu finden sind.
  2. a b Kanbun Version
Nara
Lage der Präfektur Nara

Die Präfektur Nara, jap. Nara-ken 奈良県 befindet sich in der Region Kinki auf der Insel Honshū. Vor der Meiji-Restauration war sie auch als Provinz Yamato bekannt. Hauptstadt und Sitz der Präfekturverwaltung ist die gleichname Stadt Nara.

Nara wird im Ryōiki manchmal mit den Schriftzeichen 奈良, manchmal mit 諾樂 geschrieben:


Die Präfektur Nara liegt im Zentrum der Kii-Halbinsel, jap. Kii-hantō 紀伊半島, im westlichen Teil von Honshū. Die Präfektur hat keinen direkten Zugang zum Meer, da sie von vier weiteren Präfekturen umgeben wird: Wakayama, Osaka, Kyōto und Mie. Die Landschaft von Nara setzt sich hauptsächlich aus Wäldern und Gebirgsketten zusammen, was ca. 23% der Fläche der Präfektur zu unbesiedeltem Gebiet macht. Die besiedelte Fläche in Nara macht etwa 851km² aus, was die Präfektur zur kleinsten der 47 Präfekturen Japans macht.

Enra
Der Mönch Nichizo trifft auf Enma, den Richter der Unterwelt. Aus dem Kitano tenjin engi, 13. Jh. Quelle: Metropolitan Museum of Art

Enra 閻羅 (in anderen Texten: Enma 閻魔) ist Richter in der Unterwelt. Sein Name ist eine Abkürzung von Enmarasha 閻魔羅社, einer chinesischen Transliteration von skt. Yama Rāja (König Yama). Obwohl der Titel (versteckt) bereits im Namen enthalten ist, wird er manchmal noch durch ein zusätzliches ō 王 (König) als Enra-ō 閻羅王 hervorgehoben.

II-05, II-07, II-19, II-24, II-25, III-09, III-22, III-26, III-36, III-37

  • II-05: Enma richtet über einen unbekannten reichen Mann aus Settsu, der zu Lebzeiten sieben Ochsen einer chinesischen Gottheit opferte, daran erkrankte und daraufhin bis zu seinem Tod viele Lebewesen rettete. Bei Gericht wünschen die sieben Ochsen den Tod des Mannes, die vielen geretteten Lebewesen sein Weiterleben. Enma entscheidet sich für die Mehrheit und entlässt den Mann zurück ins Leben, wo dieser einen Tempel gründet und bis ins hohe Alter weiterlebt.
Besondere Tage ==Jahreszyklus==
Lampenfest

III-05: in Kawachi, Lampen 燃燈 für Myōken Bosatsu 妙見菩薩

Totenfest und Neujahr

Das Fest, an dem den Verstorbenen gedacht wird (拜諸靈) und diese wiederkehren können, fand damals offenbar am letzten Tag (晦) des zwölften Monats statt, also zu Jahresende, und nicht wie heute zu Obon im Sommer. Jedenfalls ein Fest, für das man sich auch privat vorbereitete: In III-27 ist der Mann unterwegs, um für das Fest einzukaufen (為買正月物). Ob das Fest zu Neujahr und das zum Totengedenken ein Fest waren oder zwei verschiedene zum selben Zeitpunkt?

  • I-12 und III-27: Einem am Weg liegenden Schädel wird ein guter Dienst erwiesen, worauf sich der Verstorbene bedankt, indem er am letzten Tag des Jahres lebend zurückkehrt, den Wohltäter in sein Haus einlädt und dort mit ihm für die Verstorbenen geopferten Speisen verzehrt.

Monatszyklus

Die sechs Fastentage

Die sechs monatlichen Fastentage (rokusainichi 六斎日, 六齋日) fallen auf den 8., 14. 15., 23., 29. und 30. jedes Monats. Es sind Fastentage (poṣadha, fusatsu 布薩 oder sekkai 説戒) an denen sich die Mönche (shukke 出家) zu Rezitation und Gespräch versammlen und die Laien (zaike 在家) neben den fünf Geboten auch die drei weiteren der acht strengeren Gebote beachten (hassaikai 八斎戒). Die Tage waren auch im ritsuryō 律令 System berücksichtigt, sodass es an diesem Tag untersagt war, zu töten.

Siehe: Laiengebote

  • II-05: Ein Mann opfert jährlich Ochsen, worauf er schwer erkrankt. Er erkennt die Ursache und beachtet von diesem Zeitpunkt an jeden Monat die acht strengeren Gebote (齋戒) an den sechs Fastentagen (六節受齋戒) und bemüht sich darum, Lebewesen vor dem Tod zu retten.

Siehe auch

Quellen und Links


[[Kategorie:Hintergrundwissen]

Taika
Prinz Shotoku wird als Urvater der Taika Reformen angesehen


Die Taika Periode (大化) behandelt die Zeit zwischen 645-650; sie war nach der Kōgyoku und vor der Hakuchi Era. Die Taika Periode wurde in den Name gerufen als die Kaiserin Kōgyoku abdankte und Kōtoku den Thron bestieg. Die Taika Periode war durch Reformen gekennzeichnet. Außerdem verlagerte Kōtoku die Hauptstadt von Asuka nach Naniwa, das heutige Osaka.

Die Geschichte I-12 spielt im im 2 Jahr der Taika Periode.


Die Taika Periode war eigentlich ein Coup d'Etat gegen den Soga Clan, das für 50 Jahre hindurch dominiert hatte; dieses Clan behielt die Macht an sich mit Hilfe von Intrigen, Attentaten und Manipulation.

645 wurde der letzte Oberhaupt des Soga Clans, Soga Iruka, von Nakana Oe and Nakatomi Kamatari ermordet; dies bewirkte, dass seine Mutter Kōgyoku den Thon an den Onkel von Nakana Oe, Kōtoku , übergab.

Nakana Oe, der trotz seines Alters von erst zwanzig Jahren, einen großen Einfluss auf seinen Onkel ausübte wurde zum Kronprinzen ernannt; Nakatomi Kamatari wurde zum Innenminister berufen.

Konjaku monogatari-shū Die Konjaku monogatari-shū 今昔物語集 ist eine gegen Ende der Heian-Zeit zusammengestellte, nicht (mehr) vollständige 31-bändige (巻) Sammlung von etwa 1000 Erzählungen aus Indien, China und Japan. Darunter befinden sich auch mehrere Geschichten aus dem Ryōiki, die mehr oder weniger überarbeitet übernommen wurden. Weil das Ryōiki knapp formuliert und oft nicht ganz eindeutig ist, wurden die Geschichten bei der späteren Übernahme in das Konjaku noch einmal gründlich überarbeitet. Ziel der Redaktion war es nicht, die Geschichten völlig neu zu schreiben, sondern nur alle unklaren Stellen zu verdeutlichen. Diese späteren Lösungen müssen nicht immer der ursprünglichen Intention entsprechen, können aber oft als eine Art Kommentar zum Ryōiki verwendet werden, da sie zu fraglichen Stellen eindeutige Interpretationen bieten.
Teil 1
Ryōiki Konjaku
I-04 XI, 1
I-05 XI, 23
I-06 XVI, 1
I-07 XIX, 30
I-08 XIV, 36
I-09 XXVI, 1
I-10 XIV, 37
I-12 XIX, 31
I-13 XX, 42
I-14 XIV, 32
I-15 XX, 25
I-16 XX, 28
I-17 XV, 2
I-18 VII, 20; XIV, 6, 12
I-19 XIV, 28
I-20 XIX, 20
I-21 XX, 29
I-22 XI, 4
I-23 XX, 21
I-24 XX, 32
I-25 XX, 41
I-27 XX, 38
I-28 XI, 3
I-29 XX, 26
I-30 XX, 16
I-31 XVI, 14
I-32 XII, 16
I-33 XII, 18
I-34 XVII, 4
I-35 XII, 17
Teil 2
Ryōiki Konjaku
II-01 XX, 27
II-03 XX, 33
II-04 XXIII, 17
II-05 XX, 15
II-06 XII, 26
II-07 XI, 2
II-09 XX, 21
II-10 IX, 24; XX, 30
II-11 XVI, 38
II-12 XVI, 16
II-13 XVII, 45
II-14 XVII, 46
II-15 XII, 25
II-16 XX, 17
II-17 XVI, 13
II-18 XIV, 28
II-19 XIV, 31
II-21 XVII, 49
II-22 XII, 13
II-23 XVII, 35
II-24 XX, 19
II-25 XX, 18
II-27 XXIII, 18
II-28 XII, 15
II-29 XVII, 36
II-30 XVII, 27
II-31 XII, 2
II-32 XX, 22
II-33 XX, 37
II-34 XVI, 8
II-36 XVI, 11
II-37 XVI, 12
II-38 XX, 24
II-39 XII, 12
II-41 XXIV, 9
II-42 XVI, 10
Teil 3
Ryōiki Konjaku
III-01 XII, 31
III-03 XVI, 27
III-04 XIV, 38
III-06 XII, 37
III-10 XII, 29
III-11 XII, 19
III-12 XVI, 23
III-13 XIV, 9
III-18 XIV, 26
III-20 XIV, 27
III-21 XIV, 33
III-23 XIV, 30
III-25 XII, 14
Fusō ryakki

Das Fusō ryakki 扶桑略記 (Kurze Aufzeichnungen aus Fusō = Japan) ist eine während der Heian-Zeit zusammengestellte, heute nicht mehr vollständige Darstellung der Geschichte Japans von Jinmu bis in die damalige Gegenwart, wobei großer Wert auf buddhistische Zusammenhänge gelegt wird.

Setsuwa Setsuwa 説話, auch setsuwa bungaku 説話文学, ist eine Art japanischer Erzählungsliteratur. Ursprünglich eine eigene Gattung neben shinwa 神話 (Mythen) und densetsu 伝説 (Legenden), wurde setsuwa im Laufe der Zeit dafür verwendet um Sammlungen von Kurzgeschichten, die zwischen ca. dem neunten und dem vierzehnten Jahrhundert entstanden, zu bezeichnen.

Viele setsuwa beschäftigen sich mit Buddhismus, buddhistischen Wundern, oder buddhistischen Figuren. Ein Beispiel dafür ist die früheste Sammlung buddhistischer Geschichten aus Japan, das Nihon ryōiki. Inspiriert von chinesischen Vorbildern liegt der Fokus hier auf Geschichten wo es z.B. um die Bestrafung für Sünden oder Belohnung für den Glauben geht. Die meisten dieser buddhistisch Geschichtssammlungen die vor dem zwölften Jahrhundert entstanden wurden auf chinesisch geschrieben.

Während der Heian-Zeit entstand unter anderem das Sanbōe.

Als weiteres äußerst wichtiges Werk in der japanischen Literatur gilt das Konjaku monogatari-shū 今昔物語集. Es umfasst über 1000 Geschichten. Davon handeln ca. zwei Drittel vom Buddhismus, und inkludiert dabei auch Geschichten aus Indien und China.


  • Mills, Douglas E. (1983) „setsuwa bungaku“, Gen Itasaka (Hg.): Kodansha Encyclopedia of Japan, Band 7. Tokyo: Kodansha, S. 72.
Dōtō und Dōshō ==Dōtō==

Dōtō 道登 war laut I-12 ein Mönch aus Korea oder ein Gelehrter, der im koreanischen Goguryeo studierte, und lebte im (alten) Gangō-ji in Asuka (auch Asuka-dera, Hōkō-ji). Er tritt v.a. als Erbauer der Uji-Brücke (646) prominent in Erscheinung. Auch eine erhaltene Stein-Inschrift an der Uji-Brücke nennt Dōtō als ihren Erbauer, obwohl diese Leistung in anderen Quellen dem berühmteren Mönch Dōshō 道昭 zugeschrieben wird. Der Steininschrift, die auch im Ryōiki paraphrasiert wird, ist zu entnehmen, dass Dōtō aus Yamashiro (Familie Ema? 恵満) stammte. Im Ryōiki ist unklar, ob sich der Name auf einen Freund oder auf die Familie Dōtōs bezieht.

Dōshō

Dōshō 道昭 (629-700) gilt als Begründer der Hossō Schule und studierte unter dem eminenten Xuanzang 玄奘 (601?-664) in China. Er wird in Geschichte I-22 ausführlich, in I-28 flüchtig erwähnt.

Dōshō entstammte laut I-22 dem Klan der Fune 舟の氏 (die Familie stammte aus Paekche 百済) in der Provinz Kawachi 河内国 [1] und wurde von Kōtoku Tennō 孝徳天皇 (Regierungszeit 645–654) 653 zu Studienzwecken nach China gesandt. Nach seiner Heimkehr 661 gründete er die Hossō-shū 法相宗 und eine Mediationshalle namens Zen’in-ji 禪院寺.[2] Geschichte I-22 des Nihon ryōiki berichtet, dass zum Zeitpunkt seines Todes ein grelles Licht die Halle erleuchtete und in sich in den Garten bewegte, um dann in den Westen zu fliegen. Dōshō starb dem Westen zugewandt [3]. Laut Nakamura war seine Einäscherung 700 die erste aufgezeichnete in Japan (vgl. Nakamura 1997:133-134).

In I-28 scheint es, als ob Dōshō nach 701 noch einmal in China und Korea gewesen sei, was offensichtlich einen Anachronismus darstellt. Dies bemerkte auch schon das Fusō ryakki. Dennoch wurde die Begebenheit auch in späteren Quellen weiter tradiert. (Bohner 1934, Anmerkungen zu I-22, S. 18)

Verwirrung um Dōtō und Dōshō

Ein weiterer chinesischer Lehrer Dōshōs war ein gewisser 恵満.[4] Derselbe Name taucht auch im Zusammenhang mit der Brücke des Dōtō auf (s.o.). Beide Mönche, Dōtō und Dōshō, lebten etwa zur gleichen Zeit im Gangō-ji. Es ist also nicht ganz unmöglich, dass es zwischen den beiden zu Verwechslungen kam, bzw. dass beide Namen die gleiche Person bezeichnen. Dies auch insofern, als die Tätigkeit des Brückenbauens vom Schüler Dōshōs, dem berühmten Gyōki, weitergeführt wurde. Das Ryōiki sieht in beiden allerdings eindeutig verschiedene Personen.

Anmerkungen

  1. heute: Fujidera-shi 藤井市 in Ōsaka-fu 大阪府
  2. Dieser Tempel wurde 662 am südöstlichen Ende des Gangō-ji 元興寺 in Asuka 飛鳥 gebaut und 711 nach Nara 奈良 verlegt
  3. „Westen“ symbolisiert das Reine Land Amidas. Auch wenn nicht bewiesen werden kann, dass Dōshō ins Reine Land eingegangen ist, so sah man diese Begebenheit doch als Hinweis darauf an. Zur Lebenszeit Kyōkais glaubte man an die Wiedergeburt Dōshōs und Gyōkis 行基 im Reinen Land.
  4. Wikipedia (ja.)

Quellen und Links

  • Hannelore Eisenhofer-Halim, Dōshō. Leben und Wirken eines japanischen Buddhisten vor dem Hintergrund der chinesisch-japanischen Beziehungen im 7. Jh. Frankfurt am Main: Peter Lang, 1995.
  • Nakamura, Kyoko (1997), Miraculous stories from the Japanese Buddhist tradition - the Nihon ryōiki of the monk Kyōkai. Cambridge: Harvard University Press.
  • 道登 Wikipedia (ja.)
  • 道昭 Wikipedia (ja.)

[[Kategorie:Buddhismus]

Dōtō 道登 war laut I-12 ein Mönch aus Korea oder ein Gelehrter, der im koreanischen Goguryeo studierte, und lebte im (alten) Gangō-ji in Asuka (auch Asuka-dera, Hōkō-ji). Er tritt v.a. als Erbauer der Uji-Brücke (646) prominent in Erscheinung. Auch eine erhaltene Stein-Inschrift an der Uji-Brücke nennt Dōtō als ihren Erbauer, obwohl diese Leistung in anderen Quellen dem berühmteren Mönch Dōshō 道昭 zugeschrieben wird. Der Steininschrift, die auch im Ryōiki paraphrasiert wird, ist zu entnehmen, dass Dōtō aus Yamashiro (Familie Ema? 恵満) stammte. Im Ryōiki ist unklar, ob sich der Name auf einen Freund oder auf die Familie Dōtōs bezieht.

Kannon Als eine der am meisten verehrten Figuren des ostasiatischen Buddhismus findet sich Kannon 観音 zahlreich in Ikonographie, Texten und praktizierter Religion wieder. Seit Ende des 6 Jh.s auch in Japan der beliebteste Bodhisattva im buddhistischen Pantheon.

Der Name Kannon ist eine Kurzform von Kanzeon 觀世音 (chin. Guānshìyīn) und setzt sich aus den Schriftzeichen kan 觀 für „betrachten, anschauen, einen Blick auf etwas werfen“, oder „Anschauung, Ansicht“ und on 音 „Ton, Laut, Schall“ zusammen. 觀世音 bedeutet „die Töne (Gebete) der Welt wahrnehmend".


Geschichten Kannons im Ryōiki s. Kategorie:Kannon

Buddhismus Verbreitungsgeschichte
Ausbreitung des Buddhismus


Der Buddhismus hatte seine Blüte in Indien bis zum Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. Die Ausbreitung nach Süden und Nordwesten sowie die Herausbildung der so genannten „Fahrzeuge“ erfolgt relativ früh. Der Maurya-König Aśoka (304 -232 v.Chr.) trat als Förderer des Buddhismus auf und trug maßgeblich zur Verbreitung des Buddhismus bei. Besonders das dritte buddhistische Konzil Pāṭaliputra पाटलिपुत्र (250 v.Chr.) war für die Verbreitungsgeschichte des Buddhismus von großer Bedeutung: Die Infragestellung des arhat-Ideals führte zur Teilung der Gemeinde in sthaviravadin (= „Anhänger der Lehre der Alten“) und mahāsaṅghika („Männer der großen Versammlung“).


Śrāvakayāna श्रभकयन

Die südliche Richtung wurde ursprünglich als Śrāvakayāna („Fahrzeug der Schüler“) bezeichnet, von ihren achtzehn Schulrichtungen hat allerdings nur der Theravāda („Schule der Ordensälteren“) bis heute überdauert. Der Theravāda- Buddhismus gilt im Vergleich zum Mahāyāna als orthodoxere, bzw. konservativere Form des Buddhismus. Der historische Ausgangspunkt des Śrāvakayāna ist Śri Lanka ab 3. Jahrhundert v.Chr. Besondere „Buchgelehrsamkeit“ der Mönche: Pflege des Pali-Kanon. Ideal des Arhat Hīnayāna हीनयान, „kleines Fahrzeug“, ist eine polemische Bezeichnung des Mahāyāna-Buddhismus für die Theravāda-Strömung थेरवाद („Rede der Alten“). Die Verbreitungsländer der Theravāda-Tradition sind Śri Lanka, Burma, Laos, Thailand und Kambodscha.


Mahāyāna महायान

Die nördliche Richtung ist allgemein als Mahāyāna, "Großes Fahrzeug", bekannt. Das Große Fahrzeug war eine Reformbewegung, die die ursprüngliche, auf eine rein mönchische Lebensführung ausgerichtete Form des Buddhismus auch für Laien zugänglich machen wollte. Auch Laien können nach Auffassung des Mahāyāna erleuchtet werden. Im Mahāyāna wurden die Lehren und Schriften des orthodoxen Śrāvakayāna-Buddhismus zwar nicht grundsätzlich abgelehnt, doch bezeichnete man sie als Hinayana, "Kleines Fahrzeug". Verbreitungsländer sind Vietnam, Japan, Tibet, Bhutan, Taiwan, der Volksrepublik China und Korea.


Vajrayāna वज्रयान

Im fünften und sechsten Jahrhundert n.Chr. kam eine weitere Reformbewegung dazu: der Tantrismus, benannt nach eigenen Lehrschriften, den Tantren, in denen neuartige Ritualtechniken behandelt werden. Der Tantrismus führte von der offenen Haltung des Mahāyāna zurück zu engen, in sich geschlossenen Zirkeln von Eingeweihten, innerhalb derer die Rituale kursierten. Man spricht daher auch vom "esoterischen Buddhismus". Man bezeichnete diese neue Strömung als Vajrayāna, „„Diamantfahrzeug“ (tantrischer Buddhismus). Benannt ist diese nach dem vajra वज्र, dem „Donnerkeil“, einem Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus. Es ist meist aus Metall gefertigt und besitzt fünf oder neun (in Japan auch ein oder drei) einwärts gebogene Zacken an beiden Enden. Im Wesentlichen fußt der Vajrayāna-Buddhismus auf dem Mahāyāna und wird alternativ auch als Phalayāna, die „Dritte Drehung des Rades“ bezeichnet.

Vajra
  • Denken in Polarität: Mann-weibliches Prinzip
  • Mikrokosmos-Makrokosmos-Schema: damit auch Einbezug des ganzen Körpers
  • Ausgeprägte Ritualelemente
  • Hohe Bedeutung des Lama (Lehrer): Initiation in eine spezifische Tradition
  • Im Kleinen spiegelt sich das Große (etwa im Körper des Menschen)
  • Energiebahnen im Körper (Chakrenlehre)
  • Rückkopplung in der Lehrtradition

Zu den besonderen tantrischen Mitteln gehören neben der Meditation und Visualisierung auch das Rezitieren von Mantras. Besonders im tibetischen Buddhismus wird dabei großer Wert auf direkte Übertragung und Unterweisung von Lehrer zu Schüler gelegt. Wichtig ist bei diesen Praktiken eine solide Kenntnis der buddhistischen Lehre als Ausgangsbasis. Ohne ein echtes Verständnis von Mitgefühl und der rechten Ansicht ist es nicht möglich, diese Methoden anzuwenden. Daher sind die ethischen Regeln des edlen achtfachen Pfades, wie sie von Buddha gelehrt wurden, Grundlage des gesamten buddhistischen Weges, auch des Vajrayana. Darüber hinaus ist die Motivation des Mahayana, zum Nutzen aller fühlenden Wesen Erleuchtung zu erlangen, beständig zu kultivieren. Vajrayāna-Tradition prägt die buddhistischen Traditionen des Hochlands von Tibet, den Buddhismus in Tibet sowie den Buddhismus in der Mongolei. In geringerem Maße fand der Vajrayana auch Verbreitung im chinesischen und im japanischen Buddhismus.


Buddhismus Grundlagen Die buddhistische Lehre (bukkyō 仏教) geht auf Siddhārtha Gautama सिद्धार्थ गौतम zurück, der in Japan als Shaka Nyorai 釈迦如来 verehrt wird. Siddhārtha Gautama wurde in Lumbini, Nepal, geboren. Siddhartha entstammte einem Adelsgeschlecht des nordindischen Volks der Shakya. Nach buddhistischer Auffassung existierten Buddhas schon in grauer Vorzeit; auch die Zukunft wird weitere Buddhas hervorbringen. Buddha Śākya-muni wird daher als der "historische Buddha" bezeichnet. Die Datierung des Todesjahres Buddhas ist bis heute kontrovers diskutiert; Auftreten aber mit höchster Wahrscheinlichkeit erst im 5./4. Jahrhundert v. Chr. Er hinterließ nach seinem Tod einen Orden von Mönchen und Nonnen sowie männliche und weibliche Laienanhänger.


Samsāra संसार

von „herumwandern“

Unerleuchtete Lebewesen, die sich den Illusionen alles Irdischen Daseins, sind im Kreislauf der Wiedergeburten (samsāra) gefangen: Sie werden nach ihrem Tod in neuer Form wiedergeboren. Dieser Kreislauf führt stets auf weiteres Leid hinaus. Das Ziel ist daher der Austritt aus diesem und somit der Eintritt ins nirvāṇa.


Nirvāṇa निर्वाण

Das nirvāṇa stellt das Ende des Begehrens und der Leidenschaften dar und befreit aus der Verkettung der Wiedergeburten. Es bezeichnet die Auslöschung alles Diesseitigen.


Dharma धर्म

dhar- „halten“, „stützen“, „bewahren“, auch „das, was trägt“. Überdies bedeutet Dharma „Gesetz, Recht und Sitte, ethische und religiöse Verpflichtungen“, die auf einem umfassenden kosmischen Prinzip beruhen.

Das Universum gehorcht keinem Gott oder Buddha, sondern dem Dharma (hō 法, "Gesetz"). Der Dharma ist ohne Intention, weder strafend oder belohnend. Er ist lediglich das Regelwerk, nach dem das Universum funktioniert.


Karma कर्मन्

Siehe auch Karma

Karma leitet sich von karman „handeln“ her und bezeichnet eine Tat und ihre Auswirkung. Alle Lebewesen sind dem karma unterworfen. Die Qualität unseres Handelns wird bestimmt durch eine Kette von Ursachen und Wirkungen und diese bestimmen den Kreislauf der Wiedergeburten.

Dharmacakra


Drei Körbe

Die wichtigsten Versionen des buddhistischen Kanon sind:

  • Pali-Kanon für den Theravāda-Buddhismus
  • Sino-japanischer Kanon für den Mahāyāna-Buddhismus
  • Tibetischer Kanon

Der Pali-Kanon wird des Weiteren traditionell in die „drei Körbe“ (tripiṭaka) eingeteilt:

  • Sūtta-Piṭaka - Lehre des Buddha, die Sūtren
  • Viṇaya-Piṭaka - Ordensregeln
  • Abhidhamma-Piṭaka - Reflexionen


Die drei Kostbarkeiten (triratna)

Ein Buddhist nimmt Zuflucht zu folgenden drei Kostbarkeiten:

  • Buddha
  • Dharma (= Lehre)
  • Saṅgha (= Gemeinschaft)


Die „drei Merkmale“ der bedingten Dinge (trilakṣana)

Eng mit dem Dogma vom Leiden ist die Erkenntnis der Endlichkeit alles Irdischen verbunden. Das Festhalten an irdischen Dingen ist nur Illusion, da alles früher oder später vergeht. Der Glaube an die illusorische Qualität des Diesseits führte innerhalb des Mahayana Buddhismus zur Idee von zwei Ebenen der Realität, einer sichtbaren, aber illusorischen; und einer absoluten, die sich hinter der sichtbaren Welt verbirgt. Alles, was ist, ist:

  • duḥkham: „leidvoll“
  • anitya: „vergänglich“
  • anātmā: „ohne innersten Wesenskern“


Geburtslegende Buddhas == Die nicht ferne Einleitung (Avidūre-nidāna-kathā) ==


Der Abstieg aus dem Tusita-Himmel

Der Bodhisattva wird noch im Tusita-Himmel von den vier Großkönigen (und dem großen Brahma) auserwählt: „Ehrwürdiger, als Ihr die zehn Vollendungen erfülltet, da erfülltet Ihr sie […] weil Ihr zur Rettung der Welt nach der Allwissenheit verlangtet […]. Jetzt ist es Zeit für Euch, Ehrwürdiger, zum Buddhawerden; die Gelegenheit, Ehrwürdiger, Buddha zu werden, ist da.“ Der Bodhisattva gibt seine Einwilligung aber nicht sofort, sondern zuvor vollzieht er die fünffache große Betrachtung:

  • Er wählt die Weltperiode, während welcher das Leben des Menschen bis zu hundert Jahre dauert. Denn in den Weltperioden, in denen die Menschen hunderttausende von Jahren leben, ist das Verkünden der Lehre von Geburt, Alter und Tod wenig aussichtsvoll, da niemand infolge mangelnder Erfahrung dann Verständnis für sie hat.
  • Er wählt das Mittelland (Nordindien), weil dort alle Buddhas aufzutreten pflegen.
  • Er wählt die Kriegerkaste, weil sie damals unter allen am meisten geehrt wurde
  • Er wählte Māyā zu seiner Mutter, weil sie während ihrer früheren Existenzen hunderttausend Weltalter hindurch alle sittlichen Vollkommenheiten betätigt und seit ihrer Geburt alle fünf Gebote erfüllt hatte, ihr zudem auch nur noch zehn Monate und sieben Tage zu leben vergönnt war (denn die Mutter eines Bodhisattvas stirbt am siebenten Tage, nachdem sie ihn geboren) (vgl. §B2.1).
Geburt Buddhas


Die Empfängnis

Vor seiner Geburt berichten Dēvas der Königin Māyā, sie werde einen mächtigen Sohn gebären. In einem Traum erscheint der Bodhisattva, als weißer Elefant (Symbol für Kraft und Stärke), berührt ihre rechte Seite und geht so in ihren Leib ein. In dem Augenblick, indem er in Mayas Leib wiedergeboren wird, zeigen sich zweiunddreißig Vorzeichen (eine Auswahl nach der Nidānakathā):

1. In den zehntausend Welten entstand eine unermessliche Helle;

2. die Blinden, die diesen Glanz zu schauen verlangten, erhielten ihre Augen wieder;

3. die Tauben hörten,

4. die Stummen redeten,

5. die Buckeligen wurden gerade,

6. die Lahmen konnten wieder gehen;

7. alle, die in Banden waren, wurden von Ketten, Banden u. dgl. befreit.

8. In allen Höllen erlosch das Feuer,

10. die Tiere verloren ihre Furcht,

11. bei allen Wesen verschwand die Krankheit,

16. Alle Himmelsgegenden wurden heiter,

19. auch aus der Erde sprang Wasser hervor und floss dahin.

20. Die Vögel hörten auf, in der Luft zu fliegen,

21. die Flüsse hemmten ihren Lauf,

22. in dem großen Weltmeer war süßes Wasser,

30. überall regnete es Blumen.

Askese

Am nächsten Morgen erzählt sie dem König ihren Traum. Dieser lässt Brahmanen herbeirufen und befragt sie zu ihrem Traum. Die Brahmanen antworten: „Einen Sohn wirst du erhalten. Wenn dieser das häusliche Leben wählen wird, wird er ein König werden, ein Weltherrscher; wenn er aber das Haus verlassen und die Weltflucht betätigen wird, wird er ein Buddha werden, der in der Welt alles Dunkel vertreibt.“ (vgl. §B2.2). In einem Wald in Lumbini, Nepal, wird Siddhārtha Gautama schließlich geboren. Königin Maya gebiert den Bodhisattva im Stehen; er kam völlig rein aus ihre hervor, konnte gehen und sprechen. Während seiner Geburt verkündet der Seher Asita, dass das Kind ein großer heiliger Mann werden solle. Daraufhin ließ der König seinen Sohn, weder religiös unterweisen, noch ließ er zu, dass Siddhartha menschliches Leid zu Gesicht bekam. Siddhārtha heiratete mit 16 Jahren und führte ein unbeschwertes Leben (vgl. §B2.3).


Die Weltflucht

Mit 29 Jahren unternimmt er seine erste Ausfahrt von vieren. Dabei sieht er sich erstmals den Leiden der Menschheit gegenübergestellt. Die Legende berichtet von Begegnungen mit einem verkrüppelten Greis, einem Fieberkranken, einem verwesenden Leichnam und schließlich einem Asketen („Vier Zeichen“) – Alter, Krankheit, Tod und Schmerz. Er erkennt, dass Leid untrennbar mit dem Leben verbunden ist. Gautama verlässt den Palast und zieht in die „Freiheit“ / Hauslosigkeit  Aufbruch zur Suche nach Wahrheit. Von da an ist Mara (Prinzip des Todes und Unheils) sein Gegenspieler und will ihn von seinem Weg zur Erleuchtung abbringen (vgl. §B2.6).


Die Jahre der Askese

Gautama vollzieht totale Askese und meint, dies sei die Antwort auf die existentiellen Probleme. Er wird dabei von den fünf Bettelmönchen (Pañcavaggiyā) unterstützt. Dem Hungertod nahe erkannte er, dass auch dies nicht der Weg zur Befreiung sein könne. „Einmal versenkte er sich in atemlose Ekstase; da wurde er von großen Schmerzen heimgesucht und sank ohnmächtig am Ende seines Wandelganges nieder.“ Als Gautama nach vielen Jahren vergeblichem Mühen die strenge Askese verwirft und den „Mittleren Weg“ einschlägt, sind die fünf Bettelmönche enttäuscht und verlassen ihn (vgl. §B2.7).

Māra versucht Buddha in Versuchung zu führen


Die Erleuchtung

„Darauf ließ der Bodhisattva den Stamm des Bodhi-Baumes in seinem Rücken und fasste, nach Osten hin gewendet, folgenden festen Entschluss: ‚Gern sollen meine Haut, meine Muskeln und meine Knochen austrocknen, dazu soll in meinem Körper das Fleisch und das Blut vertrocknen; ich werde aber diesen Sitz nicht aufgeben, ohne die völlige Erleuchtung erreicht zu haben.‘ So nahm er die Stellung mit gekreuzten Beinen ein, die unbesiegliche, selbst durch das Zusammentreffen von hundert Donnerkeilen unzerstörbare, und setzte sich nieder.“ (vgl. §B2.8). Bevor Gautama das „Erwachen“ erlangt, sucht ihn Maras Dämonenheer heim versucht ihn Mara durch die neun Überschüttungen (Wind, Regen, Steinregen, Waffenregen, Kohlenregen, Aschenregen, Sandregen, Schmutzregen und Finsternis) zur Flucht zu veranlassen (vgl. §B2.9 ). „Nachdem so, während die Sonne noch am Himmel stand, der Held Maras Heer gebändigt hatte […] erlangte er in der ersten Nachtwache klar die Erkenntnis seiner früheren Existenzen, in der mittleren Nachtwache das göttliche Auge (Fußnote: die Erkenntnis, wie die Wesen entstehen und wohin sie kommen) und in der dritten Nachtwache erreichte er die Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung.“ Gautama erlangt unter einen Feigenbaum „das Erwachen“ und damit die Einsicht in die vier Edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad.

  • Er erinnert sich an seine früheren Existenzen.
  • Er gelangt zum Wissen über Geburt und Tod der Lebewesen und dem Zusammenhang mit dem karma.
    Buddhas 1. Predigt bei Benares
  • Er gewinnt Einsicht, dass die Unwissenheit und die Leidenschaft zu immer neuen Wiedergeburten führen und die Verkettung der Daseinsfaktoren aufrechterhält (vgl. §B2.10)


Die nahe Einleitung (Santike-nidāna-kathā)

Brahma drängt Buddha schließlich dazu, die Einsicht, die dieser erlangt hat, an andere weiterzugeben. Die erste Predigt erfolgte in einem Gazellenhain in Sarnath bei Benares und handelt bereits über die vier edlen Wahrheiten. Es erfolgt die erste Ingangsetzung des Rades der Lehre. Buddha wirkt vor allem im Raum Maghada. Ananda wird zum Lieblingsschüler des Buddha und soll dessen Reden niedergeschrieben haben. Buddha soll mit 80 Jahren nach dem Verzehr einer verdorbenen Speise gestorben. 543 v. Chr. soll Śākya-muniin das nirvāṇa eingegangen sein. Buddha wirkte aber wahrscheinlich zwischen 448 – 368 v. Chr. (vgl. §B3.).


Quellen

  • Dutoit, Julius (1908), "Jātakam. Das Buch der Erzählungen aus früheren Existenzen Buddhas." Palikanon.


--Schönberger Sarah-Allegra 21:25, 7. Nov. 2010 (CET) [[Kategorie:Hintergrundwissen]

Der Abstieg aus dem Tusita-Himmel

Der Bodhisattva wird noch im Tusita-Himmel von den vier Großkönigen (und dem großen Brahma) auserwählt: „Ehrwürdiger, als Ihr die zehn Vollendungen erfülltet, da erfülltet Ihr sie […] weil Ihr zur Rettung der Welt nach der Allwissenheit verlangtet […]. Jetzt ist es Zeit für Euch, Ehrwürdiger, zum Buddhawerden; die Gelegenheit, Ehrwürdiger, Buddha zu werden, ist da.“ Der Bodhisattva gibt seine Einwilligung aber nicht sofort, sondern zuvor vollzieht er die fünffache große Betrachtung:

  • Er wählt die Weltperiode, während welcher das Leben des Menschen bis zu hundert Jahre dauert. Denn in den Weltperioden, in denen die Menschen hunderttausende von Jahren leben, ist das Verkünden der Lehre von Geburt, Alter und Tod wenig aussichtsvoll, da niemand infolge mangelnder Erfahrung dann Verständnis für sie hat.
  • Er wählt das Mittelland (Nordindien), weil dort alle Buddhas aufzutreten pflegen.
  • Er wählt die Kriegerkaste, weil sie damals unter allen am meisten geehrt wurde
  • Er wählte Māyā zu seiner Mutter, weil sie während ihrer früheren Existenzen hunderttausend Weltalter hindurch alle sittlichen Vollkommenheiten betätigt und seit ihrer Geburt alle fünf Gebote erfüllt hatte, ihr zudem auch nur noch zehn Monate und sieben Tage zu leben vergönnt war (denn die Mutter eines Bodhisattvas stirbt am siebenten Tage, nachdem sie ihn geboren) (vgl. §B2.1).
Geburt Buddhas


Die Empfängnis

Vor seiner Geburt berichten Dēvas der Königin Māyā, sie werde einen mächtigen Sohn gebären. In einem Traum erscheint der Bodhisattva, als weißer Elefant (Symbol für Kraft und Stärke), berührt ihre rechte Seite und geht so in ihren Leib ein. In dem Augenblick, indem er in Mayas Leib wiedergeboren wird, zeigen sich zweiunddreißig Vorzeichen (eine Auswahl nach der Nidānakathā):

1. In den zehntausend Welten entstand eine unermessliche Helle;

2. die Blinden, die diesen Glanz zu schauen verlangten, erhielten ihre Augen wieder;

3. die Tauben hörten,

4. die Stummen redeten,

5. die Buckeligen wurden gerade,

6. die Lahmen konnten wieder gehen;

7. alle, die in Banden waren, wurden von Ketten, Banden u. dgl. befreit.

8. In allen Höllen erlosch das Feuer,

10. die Tiere verloren ihre Furcht,

11. bei allen Wesen verschwand die Krankheit,

16. Alle Himmelsgegenden wurden heiter,

19. auch aus der Erde sprang Wasser hervor und floss dahin.

20. Die Vögel hörten auf, in der Luft zu fliegen,

21. die Flüsse hemmten ihren Lauf,

22. in dem großen Weltmeer war süßes Wasser,

30. überall regnete es Blumen.

Askese

Am nächsten Morgen erzählt sie dem König ihren Traum. Dieser lässt Brahmanen herbeirufen und befragt sie zu ihrem Traum. Die Brahmanen antworten: „Einen Sohn wirst du erhalten. Wenn dieser das häusliche Leben wählen wird, wird er ein König werden, ein Weltherrscher; wenn er aber das Haus verlassen und die Weltflucht betätigen wird, wird er ein Buddha werden, der in der Welt alles Dunkel vertreibt.“ (vgl. §B2.2). In einem Wald in Lumbini, Nepal, wird Siddhārtha Gautama schließlich geboren. Königin Maya gebiert den Bodhisattva im Stehen; er kam völlig rein aus ihre hervor, konnte gehen und sprechen. Während seiner Geburt verkündet der Seher Asita, dass das Kind ein großer heiliger Mann werden solle. Daraufhin ließ der König seinen Sohn, weder religiös unterweisen, noch ließ er zu, dass Siddhartha menschliches Leid zu Gesicht bekam. Siddhārtha heiratete mit 16 Jahren und führte ein unbeschwertes Leben (vgl. §B2.3).


Die Weltflucht

Mit 29 Jahren unternimmt er seine erste Ausfahrt von vieren. Dabei sieht er sich erstmals den Leiden der Menschheit gegenübergestellt. Die Legende berichtet von Begegnungen mit einem verkrüppelten Greis, einem Fieberkranken, einem verwesenden Leichnam und schließlich einem Asketen („Vier Zeichen“) – Alter, Krankheit, Tod und Schmerz. Er erkennt, dass Leid untrennbar mit dem Leben verbunden ist. Gautama verlässt den Palast und zieht in die „Freiheit“ / Hauslosigkeit  Aufbruch zur Suche nach Wahrheit. Von da an ist Mara (Prinzip des Todes und Unheils) sein Gegenspieler und will ihn von seinem Weg zur Erleuchtung abbringen (vgl. §B2.6).


Die Jahre der Askese

Gautama vollzieht totale Askese und meint, dies sei die Antwort auf die existentiellen Probleme. Er wird dabei von den fünf Bettelmönchen (Pañcavaggiyā) unterstützt. Dem Hungertod nahe erkannte er, dass auch dies nicht der Weg zur Befreiung sein könne. „Einmal versenkte er sich in atemlose Ekstase; da wurde er von großen Schmerzen heimgesucht und sank ohnmächtig am Ende seines Wandelganges nieder.“ Als Gautama nach vielen Jahren vergeblichem Mühen die strenge Askese verwirft und den „Mittleren Weg“ einschlägt, sind die fünf Bettelmönche enttäuscht und verlassen ihn (vgl. §B2.7).

Māra versucht Buddha in Versuchung zu führen


Die Erleuchtung

„Darauf ließ der Bodhisattva den Stamm des Bodhi-Baumes in seinem Rücken und fasste, nach Osten hin gewendet, folgenden festen Entschluss: ‚Gern sollen meine Haut, meine Muskeln und meine Knochen austrocknen, dazu soll in meinem Körper das Fleisch und das Blut vertrocknen; ich werde aber diesen Sitz nicht aufgeben, ohne die völlige Erleuchtung erreicht zu haben.‘ So nahm er die Stellung mit gekreuzten Beinen ein, die unbesiegliche, selbst durch das Zusammentreffen von hundert Donnerkeilen unzerstörbare, und setzte sich nieder.“ (vgl. §B2.8). Bevor Gautama das „Erwachen“ erlangt, sucht ihn Maras Dämonenheer heim versucht ihn Mara durch die neun Überschüttungen (Wind, Regen, Steinregen, Waffenregen, Kohlenregen, Aschenregen, Sandregen, Schmutzregen und Finsternis) zur Flucht zu veranlassen (vgl. §B2.9 ). „Nachdem so, während die Sonne noch am Himmel stand, der Held Maras Heer gebändigt hatte […] erlangte er in der ersten Nachtwache klar die Erkenntnis seiner früheren Existenzen, in der mittleren Nachtwache das göttliche Auge (Fußnote: die Erkenntnis, wie die Wesen entstehen und wohin sie kommen) und in der dritten Nachtwache erreichte er die Erkenntnis des Zusammenhangs zwischen Ursache und Wirkung.“ Gautama erlangt unter einen Feigenbaum „das Erwachen“ und damit die Einsicht in die vier Edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad.

  • Er erinnert sich an seine früheren Existenzen.
  • Er gelangt zum Wissen über Geburt und Tod der Lebewesen und dem Zusammenhang mit dem karma.
    Buddhas 1. Predigt bei Benares
  • Er gewinnt Einsicht, dass die Unwissenheit und die Leidenschaft zu immer neuen Wiedergeburten führen und die Verkettung der Daseinsfaktoren aufrechterhält (vgl. §B2.10)


Mahāyāna == Faktoren für die Herausbildung des Mahāyāna ==

In den Mahāyāna-Sutren (ab 100 v.Chr.) kommt es zum Ausbau und zur Systematisierung der Tradition. Einzelne Texte erhalten einen zentralen Stellenwert (z.B. Hannya Shin-gyō 般若心経 und Hoke-kyō 法華経) und es kommt zu neuen Schulbildungen um diese Texte herum. Der historische Buddha tritt in den Hintergrund und es gibt fortan mehrere „Buddhas“ - „Buddhologie“. Die Kategorie des „Mitgefühls“ (skt. karuṇā) führt zu einem neuen Ideal, dem bodhisattva. Auch Laien können nach Auffassung des Mahāyāna erleuchtet werden. Die zentrale Philosophien sind „Leerheit“ und „Weisheit“.


Bodhisattvas

Der Sanskritbegriff Bodhisattva bedeutet "Erleuchteter". Bodhisattvas sind eine Schöpfung des Mahāyāna-Buddhismus und verkörpern die unmittelbare Vorstufe zur Existenz als Buddha. Sie sind zwar erleuchtete Wesen, haben aber auf das Nirvāṇa verzichtet, um allen Lebewesen zu helfen, Erleuchtung und somit Erlösung zu finden. Sie stehen mit einem Bein im Diesseits und sind den irdischen Leiden unterworfen (vgl. Scheid 2001-2010; Uhlig 1997:224). Der Bodhisattva repräsentiert Freigebigkeit im Gegensatz zur Gier und dem Anhaften, Liebe und Güte gegen Ablehnung und Hass, Freude gegen Eifersucht. Seine wesentliche Eigenschaft ist Mitgefühl (vgl. Borg 1999:19). Das Ziel ist es, andere Lebewesen ebenfalls zum Heil führen.


Konzept der Leehrheit

ausformuliert in den Prajñāpāramitā-Sutren प्रज्ञापारमिता (ab 100 n.Chr.)

siehe Hannya Shin-gyō


Nāgārjuna

Nāgārjuna नागार्जुन (2. Jahrhundert n.Chr.) gilt als die erste historisch bedeutende Persönlichkeit im Kontext des Mahāyāna-Buddhismus und als Vollender der Mahayana-Lehre. Bei seiner Philosophie handelt es sich um eine destruktive Philosophie, da er versucht, andere philosophische Strömungen mittels Logik zu zerstören. Sein Anliegen war eine Rückbesinnung auf das „Mittlere“ der Lehre Buddhas, das für ihn die Leerheit bildete. Die detaillierte Ausarbeitung des Leerheitsbegriffes (skt. Śūnyatā शून्यता) im direkten Zusammenhang mit dem „Entstehen in Abhängigkeit“ (skt. pratītyasamutpāda प्रतीत्यसमुत्पाद) zählen zu den von Nāgārjunas geleisteten Beiträge. So sind alle Phänomene substanzlos infolge ihrer Abhängigkeit von ihrem bedingten Entstehen. „Leerheit“ ist somit eine Umschreibung für das Fehlen eines konstanten Seins, einer Eigennatur und eines beständigen Ich im steten Wandel der Existenz. Die Welt ist keine Welt des Seins, sondern des ständigen Werdens, in dem es keine festen Substanzen und keine unumstößlichen Realitäten gibt. Nur weil die Phänomene leer sind, so argumentiert Nāgārjuna, können sie entstehen und vergehen. Und nur weil sie leer sind, ist die Überwindung des Leidens durch die Vier Edlen Wahrheiten sowie das Beschreiten des Edlen Achtfachten Pfades zur Erlösung überhaupt erst möglich. Wären die Phänomene nicht-leer, gäbe es keinerlei Entwicklung in der Welt, alles wäre vollkommen statisch, unveränderlich, gewissermaßen „eingefroren in der Unendlichkeit “. Die Dinge sind also ohne Selbst (skt. nairātmya), wesenlos (skt. asvabhāva) und leer (skt. śūnya), da sie infolge ihrer Abhängigkeit von bedingenden Faktoren über keinerlei „Eigenexistenz“ (skt. svabhāva) verfügen.

Nāgārjuna analysierte die wichtigsten buddhistischen Kernthemen unter dem Gesichtspunkt der Gleichwertigkeit von Bedingtem Entstehen und der Leerheit, die er zu Beginn seines Werkes Mūlamadhyamikakārikā („Lehrstrophen über die grundlegenden Lehren des Mittleren Weges“) mit den „acht Verneinungen“ unterstreicht: Nichtvergehen, Nichtentstehen, Nichtabbrechen, Nichtandauern, Nichteinheit, Nichtvielheit, Nicht-zur-Erscheinung-Kommen, Nicht-aus-ihr-Verschwinden. Überdies ist für Nāgārjuna die Unwissenheit (skt. avidyā अविद्या) eine der Hauptquellen des Leidens, und sie gilt es vor allem anderen abzubauen, um sie im Gegenzug durch Erkenntnis (skt. prajñā प्रज्ञा) und Wissen (skt. jñāna ज्ञान) zu ersetzen.


  • MMK 1,1: „Nirgends und niemals findet man Dinge, entstanden aus sich, aus anderem, aus sich und anderem zusammen, ohne Grund.“
  • MMK 24,18: „Das Entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit (pratītyasamutpāda), dies ist es, was wir 'Leerheit' nennen … Gerade sie (die Leerheit) bildet den Mittleren Weg.“
  • MMK 24,11: „Die falsch aufgefaßte Leerheit richtet den, der von schwacher Einsicht ist, zugrunde – wie eine schlecht ergriffene Schlange oder falsch angewandte Magie.“
  • MMK 24,10: „Bei der Verkündigung des Dharma haben sich die Buddhas auf die zwei Wahrheiten gestützt: Die eine ist die weltliche, 'verhüllte Wahrheit' (saṃvṛtisatya), die andere ist die ‚Wahrheit im höchsten Sinne’ (paramārthasatya). Diejenigen, die den Unterschied der beiden Wahrheiten nicht erkennen, die erkennen auch nicht die tiefe Wahrheit (tattva) in der Lehre Buddhas.“[1]


Quellen

  • Borg, Marcus (Hg.) (2003), Jesus & Buddha. Parallele Aussagen. Stuttgart, Zürich: Kreuz Verlag.
  • Scheid, Bernhard (2001-2010), „Die religiöse Ikonographie Japans“, Religion in Japan.
  • Uhlig, Helmut (1997), Buddha und Jesus. Die Überwinder der Angst. Bergisch Gladbach: Lübbe.
  • Winter, Franz (SS 2010), VO Einführung in den Buddhismus.


  1. zitiert in der VO Einführung in den Buddhismus, aber ich habe leider keine Literaturangaben dafür
[[Kategorie:Hintergrundwissen]

In den Mahāyāna-Sutren (ab 100 v.Chr.) kommt es zum Ausbau und zur Systematisierung der Tradition. Einzelne Texte erhalten einen zentralen Stellenwert (z.B. Hannya Shin-gyō 般若心経 und Hoke-kyō 法華経) und es kommt zu neuen Schulbildungen um diese Texte herum. Der historische Buddha tritt in den Hintergrund und es gibt fortan mehrere „Buddhas“ - „Buddhologie“. Die Kategorie des „Mitgefühls“ (skt. karuṇā) führt zu einem neuen Ideal, dem bodhisattva. Auch Laien können nach Auffassung des Mahāyāna erleuchtet werden. Die zentrale Philosophien sind „Leerheit“ und „Weisheit“.


Totenweltsvorstellungen Erzählungen: I-30, II-05, II-16, II-19, III-09, III-22, III-25, III-26, III-35
  • Durchquert man weite Felder, kommt man zu einem steilen Hang, von dem aus man weit blicken kann (III-22, III-23).
  • Mitten auf dem Weg gelangt man dann an einen großen Fluss (I-30). Der Fluss ist tief (III-09, III-22) und etwa einen chō 町 breit (~109 Meter) (III-22). Das Wasser ist schwarz wie ein Augenbrauenstift (黛), bewegte sich nicht und ist still (寂) (III-09). 
  • Über den Fluss führt eine Art Brücke, die in den Erzählungen verschieden dargestellt wird. Es werden eine Brücke (橋) beschrieben, die goldfarben gestrichen und mit Gold verziert ist (I-30), und ein Granatbaum (shimoto 楉) der in der Mitte des Flusses liegt, aber an beiden Seiten das Ufer nicht erreicht (III-09).
  • Denjenigen die das Hoke-kyō abschreiben ließen wird der Weg in die Unterwelt erleichtert. Viele Leute kehren den Weg auf dem man geht, verneigen sich und setzten die Brücke die über den Fluss führt instand (III-22).


En 縁

Jede Geschichte im Ryōiki trägt das Wort en 縁/緣 im Titel, was für dieses Genre nicht unüblich ist und zum Beispiel auch im Senjū hyakuen-kyō oder Shūkyō yōshū konzonron genauso vorkommt. Auch im Begriff engi 縁起, der sich als generische Bezeichnung für Tempel- und Schreinchroniken eingebürgert hat, kommt das Zeichen im Sinne von Herkunfts(geschichte) vor.

Izumoji verwendet für dieses Schriftzeichen die Lesung koto no moto (Grund der Sache), die er nicht aus dem Ryōiki, sondern dem Nihon shoki (寛文版) entnommen hat[1], in dem die Phrase 此其縁也 (Dies ist dessen en) mit コレソノコトノモトナリ (Dies ist dieser Sache Grund) glossiert ist. Verwendet wird die Phrase, um Bräuche der Gegenwart mit Ereignissen aus der Vorgeschichte zu erklären.

Zum Beispiel: Izanagi folgt Izanami in die Unterwelt, darf sie dort aber nicht ansehen. Als er das Gebot bricht, indem er an einer Kammspitze ein Licht entzündet, sieht er die von Maden zerfressene Izanami. Heute wirft man nachts keinen Kamm weg und verwendet auch kein einzelnes Licht. Das ist der Grund dieser Sache.

Kitsune Kitsune 狐 (Fuchs) in Japan - ein Wesen, welches sich entlang der Grenzen der Gesellschaft bewegt, das Schabernack treibt und gleichzeitig mit Sexualität in Verbindung gebracht wird. Es nutzt seine magischen Fähigkeiten sowohl für Belohnung als auch für Bestrafung und nimmt die Rolle des Boten der Reisgöttin Inari ein. Kitsune ist eine Kreatur, die seine Individualität auslebt und dessen Charme für viele Japaner durch die Jahre hindurch nicht an Reiz verloren hat. Füchsen in Japan werden überlegene Intelligenz, langes Leben und magische Kräfte zugeschrieben. Sie sind eine Art yôkai 妖怪(Ungeheuer, Monster) oder spirituelle Wesen, was man daran erkennen kann, dass das Word kitsune oft als Fuchsgeist übersetzt wird. Dies heißt jedoch nicht, dass diese spirituellen kitsune wirklich Geister sind, oder dass sie sich stark von gewöhnlichen kitsune unterscheiden, da das Wort Geist hier dazu verwendet wird einen Zustand von Wissen oder Erleuchtung zu beschreiben. Alle langlebigen Füchse erlangen übernatürliche Fähigkeiten.[1]

Es gibt mehrere Überlegungen warum Füchse im Japanischen kitsune genannt werden. Ein Ursprung der Namensgebung könnte eine Geschichte aus dem Nihon ryōiki sein. [2] „Komm und schlaf“ heißt laut Smyers im klassischen Japanisch kitsu-ne und „komm immer“ bedeutet ki-tsune [3] Laut Nozaki war das Wort kitsune ursprünglich ein Onomatopoetika. Kitsu repräsentierte den Laut, den ein Fuchs von sich gab und –ne war ein liebevolles Suffix. [4] Da im heutigen Japan der Fuchslaut mit kon kon oder gon gon transkribiert wird, ist Nozakis Überlegung allerdings nicht mehr ganz nachvollziehbar.


In Japan ist die Assoziation mit Fuchs und Sexualität äußerst stark verankert. Die Bezeichnung kitsune wird als anderer Ausdruck für Prostituierte verwendet, jedoch nicht als anderes Wort für „aufreizend“ wie beispielsweise im Englischen „foxy“. Die Vorstellung, dass der Fuchs ein aufreizendes Tier ist, basiert nicht auf seinem wahren sexuellen, reproduktiven Verhalten, denn anders als Katzen und Hasen, welche mit äußerst produktiver Sexualität und Fruchtbarkeit assoziiert werden, zeugt ein Fuchspaar nur einen Wurf Junge pro Jahr. Das Paar ist für gewöhnlich zumindest für den Zeitraum der Aufzucht monogam und es gibt fast keine visuellen Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Das einzige an der Fortpflanzung von Füchsen, das Vorstellungen von starker Sexualität hervor rufen könnte, ist die Tatsache, dass Füchse während des Geschlechtsakts 40 bis 60 Minuten vereint bleiben um eine Befruchtung zu gewährleisten. [5] Es ist also nicht das Sexualverhalten des Fuchses per se, aber seine Körpersprache und sein gesamtes Auftreten, was ihm in Japan zu seiner sexuellen Reputation verhilft. Karen A. Smyers schreibt in ihrem Buch The fox and the jewel, dass die Kombination von Anmut und Eleganz und sein Geschick als tödlicher Jäger die Wurzel der Beschreibung des Fuchses als Wesen mit starker, meist weiblicher, Sexualität sein könnten. Die Kombination einer Reihe von Qualitäten wie anpassungsfähiges und lernfähiges Verhalten, welches äußerst intelligent und schlau ist, die scheinbar herzlose Art, wie Füchse, katzenähnlich, mit ihrer Beute spielen und die geschmeidige Sensualität ihrer Bewegungen. All das lädt Menschen ein, den Fuchs als sexuelles Wesen anzusehen. [6] Sowohl die Schlauheit sich die richtige Beute auszusuchen, als auch das erbarmungslose Spielen mit ihr erinnert an das Verhalten von sogenannten Femme Fatales, Frauen, die sorgfältig ausgewählte Opfer mit ihrem Charme verzaubern und diese durch ihr abgebrühtes Spiel nicht selten in den Ruin treiben. [7] Die Vorstellung, dass Füchse lüsterne Neigungen haben ist in Japan eine kulturelle Projektion und keine biologische Beobachtung. [8]

Verwandlung.jpg

Kitsune können menschliche Gestalt annehmen, wenn sie ein gewisses Alter, meist 100 Jahre, in manchen Geschichten auch nur 50 [9] , erreicht haben. Als Grundvoraussetzung für eine Verwandlung muss der Fuchs Schilf, breite Blätter oder einen Schädel auf seinem Kopf platzieren [10] Meist nehmen sie die Gestalt von schönen Frauen, jungen Mädchen, aber auch die von älteren Männern an. Kitsune besitzen auch die Fähigkeit das Aussehen einer bestimmten Person zu kopieren. [11] Da Füchse im Japan der Edo Zeit dafür bekannt waren, die Gestalt von schönen Frauen anzunehmen, nahm man an, dass Frauen, die man abends oder nachts alleine antraf Füchse sein könnten. Der Charme und die Schönheit einer Frau wurden durch die Faszination mit kitsune noch verstärkt, sie wurde reizender und erotischer. Dies kommt in einem Gedicht, welches in Nozakis Werk abgedruckt ist, zur Geltung:

„Auch heute noch neigen wir dazu von Füchsen mit weißem Gesicht verzaubert zu werden“ [12]

Mit diesen Füchsen mit weißem Gesicht sind mit größter Wahrscheinlichkeit Geishas und Frauen in den Freudenvierteln der Edo Zeit gemeint, die in der Kunst des Bezauberns von Männern, wie Füchse, äußerst bewandert waren. In vielen Ukiyo-e Bildern sind sogenannte kitsune gao bijin (fuchsgesichtige Schönheiten), Frauen mit länglichem Gesicht, eng zusammenliegenden Augen, dünnen Augenbrauen und hohen Wangenknochen zu sehen, die an kitsune erinnern. Dieses Aussehen gilt laut Nozaki traditionell als attraktiv und in einigen Fuchsgeschichten werden diese Gesichtsmerkmale Füchsen in Menschengestalt zugeschrieben. [13] Ein bekanntes Beispiel für eine Fuchs-Frau mit diesem Gesicht ist Kuzu no Ha. In manchen Geschichten haben Füchse Schwierigkeiten ihren Schwanz zu verstecken, wenn sie menschliche Gestalt annehmen, besonders wenn sie betrunken oder unvorsichtig sind. Nach einem Schwanz zu suchen, war eine gängige Methode um die wahre Gestalt eines Geschöpfs herauszufinden. [14] Des Weiteren können auch fuchsähnliche Charaktereigenschaften, wie ein Film feinen Haares, ein Schatten oder ein Spiegelbild in Fuchsform kitsune in Menschengestalt verraten. [15] Auch im modernen Japan gibt es noch Anspielungen auf den Fuchs und seine Verführungskraft. Smyers berichtet von einem Plakat in der Stadt Tokyo, welches ältere Leute davor warnte, nicht auf die gekonnten Verkaufsmaschen von Hausierern hereinzufallen, da die Anzahl der Betrügereien, denen ältere Personen zum Opfer fielen, anstieg. Das Poster zeigte einen einsamen alten Mann, welcher hinter seiner Tür, die durch eine Türkette gesichert war, hervor spähte. Vor der Tür standen ein Fuchs und ein tanuki in menschlicher Gestalt. Der Fuchs war eine Frau mit draller weiblicher Form, was natürlich sofort die Assoziation mit all den Geschichten über die Tricks hervorrief, mit welchen kitsune ihre Opfer verführten. [16]


Kuzu no Ha

Ein Paradebeispiel für eine Fuchsfrau, welche einen Mann heiratet und ihm ein Kind gebärt ist Kuzu no Ha 葛の葉. Die Geschichte über diese Fuchsfrau existiert in mehreren Varianten und lautet ungefähr folgendermaßen:

Abe no Yasuna, ein Heian-zeitlicher Höfling rettet im Wald von Shinoda (Umgebung des heutigen Osaka) einen Fuchs vor einem Jäger. Er verletzt sich, wird aber von einer schönen jungen Frau namens Kuzu no Ha gesundgepflegt. Sie verlieben sich, heiraten und bald darauf gebärt sie ihm einen Sohn. Als der Junge 7 Jahre [17] alt ist, wird die wahre Gestalt seiner Mutter, die des geretteten Fuchses, versehentlich aufgedeckt, da sie kurz nicht aufpasst und das Kind ihren Fuchsschwanz entdeckt. Kuzu no Ha kann nicht länger bei der Familie bleiben, besucht ein letztes Mal ihren Sohn, schreibt ein Abschiedsgedicht auf eine Schiebetür aus Papier und kehrt als Fuchs in den Wald zurück. Das Kind des Paares, Abe no Seimei 安倍晴明 (921 – 1005) wuchs zu einem der berühmtesten Magier der Heian Zeit heran. [18] In de Vissers Version dieser Geschichte, bleibt Kuzu no Ha bei ihrem Mann, nachdem er sagt: „Komm immer um mit mir zu schlafen.“ [19]

Anders als die meisten Geschichten, in denen kitsune in ihrer menschlichen Gestalt heiraten[20], endet die Geschichte von Kuzu no Ha in der oben genannten Version nicht mit dem Tod des Fuchses oder des Mannes. [21]


Kuzu no Ha (Tsukioka Yoshitoshi月岡芳年 1890)

Kuzu no Ha ist ein beliebtes Motiv in Ukiyo-e Drucken der Edo Periode und die zwei Szenen die am meisten dargestellt werden, sind die des Schreibens des Abschiedsgedichts und die Abschiedsszene. Obwohl in der Geschichte nicht erwähnt wird, dass Kuzu no Ha ihr Gedicht in Anwesenheit ihres Kindes schreibt, wird dieses immer abgebildet. Ihr Sohn schläft entweder oder kriecht seiner Mutter bei der Abschiedsszene weinend hinterher. Die Fuchsfrau schreibt ihr Gedicht auf besondere Art, mit dem Pinsel in ihrem Mund von unten nach oben. Dies wird jedoch nicht in allen Ukiyo-e Drucken so dargestellt. Dieser besondere und äußerst schwere Schreibstil wird laut Nozaki in Theaterstücken über Kuzu no Ha nachgeahmt, da diese Szene die herzergreifendste und ansprechendste in der ganzen Geschichte ist. [22] In allen Bildern ist Kuzu no Has Trauer über den nahen Abschied zu spüren. Meist blickt sie noch ein letztes Mal auf ihr Kind, bevor sie durch das offene shôji 障子 (Papierschiebetür) verschwindet.

Das Rankenblatt, dem Kuzu no Ha ihrem Namen verdankt, wird gelegentlich abgebildet und die Körperhaltung der Fuchsfrau lässt vereinzelt ihre wahre Gestalt erahnen, ebenso wie ihr Schatten, der die Form eines Fuchses hat. Tsukioka Yoshitoshi 月岡芳年 (1839-1892), ein bekannter Ukiyo-e Künstler der Meiji Zeit, zeigt in seinem Bild über den Abschied von Kuzu no Ha den Schatten eines Fuchskopfes und einer Pfote auf einem shôji. Ihr noch sichtbarer Körper ist menschlich. In manchen Drucken wird Kuzu no Ha von ihrem Mann beim Schreiben des Gedichts beobachtet. Er ist nur ein stiller Beobachter und hält sie, passend zu Nozakis Version der Geschichte, nicht zurück da er weiß, dass er sie nicht aufhalten kann, auch wenn es ihn innerlich verletzt. Da er offensichtlich bei klarem Verstand ist, macht dies Kuzu no Ha zu einer der wenigen Füchsinnen, die ihren Mann nicht verzaubert, oder dessen Lebensenergie gestohlen haben.

Shōtoku Taishi
Shōtoku Taishi

Shōtoku Taishi 聖徳太子 , der von 574 bis 622 lebte, war ein Regent der Asuka Zeit. Er war auch ein Mitglied des Soga Klans. Übrigens war er auch ein Gelehrter und Staatsmann. Sein eigentlicher Name oder Eigenname war Umayado no ōji (厩戸皇子), aber er war auch bekannt als Toyosatomimi (豊聡耳) bzw. Kamitsumiyao 上宮王. Der Name Umayado no ōji 厩戸皇子 bedeutet „Prinz des Stalles", weil er vor einem Stall geboren wurde. Im Kojiki wird er als Kamitsumiya no Umayado no Toyosatomimi no Mikoto 上宮之厩戸豊聡耳命 bezeichnet.

Shōtoku Taishi wird als der Vorreiter der Taika Reformen angesehen. Allerdings ist nicht ganz gesichert, ob es sich bei ihm überhaupt um eine historische oder eine fiktive Person handelt (s.u.).

Später gab es auch eine Kaiserin mit Namen Shōtoku, allerdings anders geschrieben: 稱德 (r. 764-770).

Shōtoku Taishi war der zweite Sohn des Tennō Yohmei und dessen Gemahlin Anahobe Hashihito. Laut einer Legende, gebar ihn seine Mutter unerwartet und ohne jegliche Schmerzen während sie die Ställe des imperialen Palastes untersuchte. Bereits als Kind besaß er eine erstaunliche Intelligenz, die sich darin manifestierte, dass er sehr viel las.

Die Liebe des Yomei zu seinem Sohn war so groß, dass dem Prinzen ein eigens reservierter Platz im Palast angeboten wurde – der Jogū (上宮, „Oberer Palast“). Nach dem Tod des Yomei im Jahre 587 kam es zu einem erbitterten Machtkampf um die Herrschaft zwischen den Familien Soga und Mononobe, der erst endete, als Soga ihre Rivalen - Prinz Anahobe und Mononobe no Moriya – töteten. Prinz Hasebe, der Neffe von Soga no Umako, wurde als unter dem Name Sushun zum Tenno gekrönt, fiel aber schlussendlich aber ebenfalls einem von Umako geplanten Attentat zum Opfer. Nach dem Tod des Sushun Tennō wurde 593 mit Suiko die erste historisch belegbare Frau zum Tennō gemacht; Shōtoku, der mit Suikos Tochter verheiratet war, wurde zum Kronprinzen und Regenten erklärt.

Amaterasu
Amaterasu

Amaterasu 天照, die unter vollem Namen als Amaterasu-ō-mi-kami 天照大神 bekannt ist, ist die wichtigste Gottheit des Shintō. Sie wird als die Begründerin des japanischen Kaiserhauses angesehen; das japanische Kaiserhaus wird als die Nachkommenschaft von ihr angesehen. Amaterasu 天照 ist auch die Personifikation der Sonne und des Lichts. Sie wurde aus dem linken Auge des Urgotten Izanagi 伊邪那岐 geboren.

Laut dem Nihon shoki 日本書紀 und dem Kojiki 古事記 ist die Erschaffung der Welt auf Izanagi 伊耶那岐 und Izanami 伊耶那美 zurückzuführen. Dieses Geschwister- und Ehepaar befindet sich zuerst in einem Raum, der nur aus Wasser, Luft und einer Brücke, die frei schwebt, besteht. Während das Paar auf der frei schwebenden Brücke steht, stoßt Izanagi seinen Speer in das Wasser; als er es aus dem Wasser wieder herauszieht, bilden sich salzige Klumpen an der Spitze. Diese fallen wieder in das Wasser und formen gemeinsam die erste Insel onogoroshima 淤能碁呂島. Auf dieser Insel siedelt sich das Paar dann nieder, wo sie einen Palast gründen und weitere Kinder – in Form von japanischen Inseln – zeugen. Außerdem erzeugen ihre Bewegungen eine große Anzahl an Gottheiten.

Doch, als Izanami 伊耶那美 den Feuergott gebärt, verbrennt dieser ihren Schoß und sie stirbt an den Folgen dieser Verbrennung – sie landen in der Unterwelt yomi 黄泉. Izanagi zerschlägt den Feuergott mit seinem Schwert in Stücke und macht sich auf die Suche nach Izanami 伊耶那美. Er trifft auf sie wieder in der Unterwelt, kann sie aber nicht sehen, weil es dunkel ist. Trotz der Tatsache, dass ihn Izanami 伊耶那美 darum anfleht kein Licht zu machen, zündet Izanagi 伊耶那岐 ein Licht an und erschreckt als er sieht was aus Izanami 伊耶那美 geworden ist: sie ist zu einem verwestem Leichnam geworden. Da sie sich bloßgestellt und entehrt fühlt, verwandelt sich Izanagi 伊耶那岐 in eine Furie und jagt Izanagi 伊耶那岐 bis zum Tor der Unterwelt. Ihm gelingt aber die Flucht, indem er das Tor mit einem Felsen versiegelt. Hiermit verzieht sich ein Akt der Trennung zwischen der Welt der Lebenden und das der Toten. Izanami wird zur Göttin der Unterwelt und Izanagi zum Gott des Lebens.

Nachdem er sich wieder in der Welt der Lebenden befindet, unterzieht sich Izanagi 伊耶那岐 einer rituellen Waschung (misogi 禊) vor, um sich von den Verunreinigungen (kegare 穢れ) der Unterwelt zu lösen. Bei dieser Waschung kommen mehrere Götter auf die Welt – darunter befindet sich auch Amaterasu 天照. Nachdem all dies vorgefallen ist, zieht sich Izanagi 伊耶那岐 zurück und nichts wird mehr über ihn berichtet.

Im Nihon shoki 日本書紀 verläuft die Geburt Amaterasus 天照 etwas anderes als in dem obig beschriebenen Ereignissen aus dem Kojiki 古事記: Izanami 伊耶那美 ist noch am Leben und beschließt, gemeinsam mit Izanagi 伊耶那岐, eine Gottheit zu erschaffen, die über die Welt regieren kann. Diese Gottheit ist Amaterasu 天照.

Soga
Der Soga Tempel bei Asukadera

Die Soga 蘇我 waren eine der mächtigsten Familien aus der Yamato Region (das heutige Nara) und spielten eine wichtige Rolle in der Ausbreitung des Buddhismus. Im 5. und 7. Jahrhundert, regelten die Soga die Position des Ōomi 大臣 und waren einer der ersten Familien die das japanische Herrscherhaus dominierten, indem sie Entscheidungen über die Herrscherreihenfolge und Regierungsmaßnahmen beeinflussten. Außerdem waren sie, laut dem Nihon shoki 日本書紀 auch für die Außenpolitik und die Finanzen verantwortlich.

  • Laut dem Shinsen Shōjiroku (新撰姓氏録), einem kaiserlich beauftragtem Buch über den Stammbuch von japanischen Familien, führen die Soga auf den Kanzler Takenouchi no Sukune zurück. Dieser war auch der Liebhaber von der Mutter des Ōjin-Tennō 応神天皇 gewesen. Aber es wird von anderen Historikern angenommen, dass die Soga Familie ihre Wurzeln von Soga no Manchi hat - dieser war ein Beamter im 5. Jahrhundert und ist einer der ersten Soga 蘇我, die in einem historischem Dokument erwähnt werden. Man glaubt auch, dass es sich bei ihm um denselben Beamten handelt, der aus dem koreanischen Königreich Baekje 百濟 kam.
  • Als die Soga am Yamato Hof erschienen, fungierten die Soga 蘇我 als ein Abzweig der kaiserlichen Familie; sie überwachten die Ein-und Ausfuhr als auch die Lagerung von Tributleistungen, die von den verschiedenen Berufsgruppen eingezahlt wurden. Die meisten dieser Berufsgruppen waren Handwerker und Reisbauer, die aus China nach Yamato eingewandert waren. Diese Tatsache ermöglichte es den Soga mit der politischen Lage China und Koreas gut vertraut zu sein.
  • 540 wurde Soga no Iname als erster Soga zum höchstem Minister Ō-omi 大臣 ernannt. Er verheiratete zwei seiner Tochter mit dem Kimmei Tennō 欽明天皇.
  • 522, nachdem der König von Baekje 百濟, buddhistische Sutren, Darstellungen als auch eine goldene Buddhastatue dem Hof von Yamato als Geschenke schickte, fragte der Kimmei Tennō 欽明天皇 Soga no Iname und den omuraji (連) Mononobe no Okoshi 物部尾輿 ob der Buddhismus eingeführt werden sollte. Eine Debatte wurde dadurch entfachtet: Iname sah im Buddhismus eine Möglichkeit die politische Macht der Sogas zu erweitern und die Vormacht des Shintōismus  zu brechen; für Mononobe aber stellte der Buddhismus eine Gefahr dar, weil dem Buddha eine größere Macht zugeschrieben wurde als den lokalen Gottheiten und damit das Ansehen des Mononobe Clans 物部氏 und anderen herrschenden Familien schwachte, die ihre Macht dadurch beanspruchten, dass sie ihre Abstammung von den Göttern ableiteten.
  • Nach dem Tod des Bidatsu-tennō 敏達天皇 im Jahre 585 entfachte ein Machtkampf zwischen Soga no Umako 蘇我 馬子 und Mononobe no Moriya. Umako könnte mit Hilfe von militärischer Macht den Sieg für sich beanspruchen und setze den Yomei-Tennō 用明天皇 auf den Thron. Dieser war mit einer Tochter des Iname no Soga verheiratet und als diese vier Söhne auf die Welt brachte erlangten die Soga 蘇我 endgültig den Status eines führenden Clans am Hofe (gaiseki). Der erste Sohn von Yomei war der bedeutende Regent Shōtoku Taishi 聖徳太子.
  • Im Jahre 587, nach dem Tod des Yomei kam es wieder zum einem Machtkampf zwischen dem Soga und dem Mononobe Clan. Umako no Soga könnte sich erneut in einer Schlacht durchsetzen. Er setzte den Sushun-Tennō 崇峻天皇 an den Thron, dessen Mutter zum Soga Clan gehörte.
Hōryūji
Der Hōryū-ji

Der Hōryū-ji (法隆寺) zählt zu den ältesten buddhistischen Tempeln Japans. Er liegt in der alten Hauptstadt von Nara, Ikaruga 斑鳩町. Der volle Name des Tempels lautet Hōryū Gakumonji (法隆学問寺). Der Tempel wird auch Ikaruga-dera (斑鳩寺) genannt.

Die drei zentralen Bauwerke des Hōryū-ji (法隆寺) gelten als die ältesten Holzbauten der Welt. Ausgrabungen aus dem Jahre 1939 stellten heraus, dass sich beim östlichen Teil des Tempels früher der Ikaruga-no-miya (斑鳩宮) befand - der Palast des Regenten Shōtoku Taishi 聖徳太子.

Im Jahre 1993 wurde es zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

In historischen Schriften, die auf der Rückseite des Heiligenscheins der Yakushi Nyorai Buddhastatue eingraviert sind und aus den offiziellen Horyuji-Bestandsverzeichnis aus dem Jahr 747 kann man etwas über die Grundungsgeschichte des Tempels in Erfahrung bringen.

  • 587 u.Z. beschloss Yōmei Tennō, für seine Genesung nach einer schweren Krankheit einen buddhistischen Tempel zu errichten. Leider konnte er sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen, weil er verstarb.
  • Sein Sohn, Shōtoku Taishi 聖徳太子, und seine Nachfolgerin, Suiko Tennō 推古天皇, erfüllten seinen Traum , indem sie im Jahre 607 den ersten Tempel des Hōryūji erbauten.
  • Laut dem Nihon shoki 日本書紀 wütete im Jahre 670 ein Feuer, welches den ganzen Tempel in Schutt und Asche legte.
  • Der Tempel wurde neu erbaut, aber etwas weiter nordwestlich des ursprünglichen Standorts. Die Renovierung wurde ungefähr im Jahre 710 vollendet.
Gangō-ji
Der Gangō-ji

Der Gangō-ji 元興寺 gilt als der älteste buddhistische Tempel Japans und liegt in der heutigen Stadt Nara 奈良市. Einst gehörte dieser Tempel zu den „Sieben große Tempel der südlichen Hauptstadt [=Nara]“ (Nanto Shichi Daiji 南都七大寺). Der Gangō-ji zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe der Stadt Nara. Er wird mehrfach im Ryōiki erwähnt (s.u.).

Der Große Budda des "alten Gangō-ji"
  • Im den Jahren 593 bis 596 wurde der Gangō-ji (元興寺) im Auftrag von Soga no Umako 蘇我 馬子 erbaut; damals hieß der Tempel noch Hōkō-ji 法興寺. Er wird auch Asuka-dera 飛鳥寺 genannt, weil er in der erste richtige Tempel der damaligen Hauptstadt in Asuka 飛鳥 war.
  • Im Jahre 605 bis 606 wurden Buddastauten in der Haupthalle (Kondō) aufgestellt.
  • In den Jahren 716 bis 718 wurde der Tempel von Asuka nach Heijō-kyō 平城京 (das heutige Nara) verlagert und bekam seinen heutigen Namen, Gangō-ji. Er wird auch „neuer Gangō-ji“ genannt. Der Tempel in Asuka 飛鳥 blieb bestehen und wird auch „alter Gangō-ji“ genannt.
  • In der Nara Zeit genoss der Tempel hohes Ansehen, aber im Mittelalter verlor der Tempel zunehmend an Boden und wurde in zwei Teile geteilt - der Gangō-ji in Chuin-cho und einer unter denselben Namen in Shibanoshin-ya-cho (beide Nara); es ist der Gangō-ji (元興寺) in Chuin-cho, welcher heute zum Weltkulturerbe gehört.
  • Vom alten Tempel in Asuka 飛鳥 ist heutzutage nur noch der Große Buddha erhalten geblieben.
Goju-no-sho-to 五重小塔
Yakushi-ji
Skizze der heutigen Anlage des Yakushi-ji

Der Yakushi-ji 薬師寺 ist einer der sogenannten Sieben Großen Tempel von Nara, die 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Er dient hauptsächlich der Verehrung des Buddha Yakushi. Sein Bau wurde im Jahr 680 von Tenmu-tennō 天武天皇 veranlasst. Kyōkai, der Autor des Nihon ryōiki, wurde hier ausgebildet.


Im 9. Jahr des Tenmu-tennō (680) begann man im Gebiet der heutigen Stadt Kashihara mit dem Bau des Tempels, der schließlich um 698 vollendet wurde. Ursprünglich sollte er erbaut werden, damit man darin für die Genesung der schwerkranken Kaiserin Jitō (jitō-tennō 持統天皇) beten konnte. Letztendlich überlebte diese jedoch ihren Ehemann und leitete die Fertigstellung des Bauwerkes nach dessen Tod selbst an.
Nachdem die Hauptstadt im Jahre 710 in das heutige Nara verlegt wurde, versetzte man auch den Yakushi-ji dorthin und baute ihn weiter aus.
Über die Jahre hinweg fielen beinahe alle Bereiche des Tempels Naturkatastrophen, Kriegen oder Bränden zum Opfer und mussten neu aufgebaut oder restauriert werden. Lediglich die östliche Pagode (tōtō 東塔) ist noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten, weshalb sie auch zu den nationalen Kulturgütern Japans zählt.

Gyōki
Statue des Gyōki

Gyōki 行基 (auch: Gyōgi) (668-749) zählt zu den berühmtesten Mönchen der Nara Zeit. Er ist derjenige Mönch, der von Kyōkai am meisten verehrt wurde (Nakamura 1973: 24) und im Nihon ryōiki 日本霊異記 eine sehr wichtige Rolle spielt. Er kommt in den Geschichten I-05, II-02, II-07, II-08, II-12, II-29 und II-30 vor.

Der Große Budda von Nara - Gyōki soll geholfen haben ihn zu erbauen.
  • Als Gyōki fünfzehn war, entsagte er der weltlichen Gesellschaft und beschloss, sich der spirituellen Welt zu widmen (Nakamura 1973: 24). Er wurde Mönch des Asuka-dera 飛鳥寺, der später unter dem Namen Gangō-ji nach Nara verlegt wurde.
  • Ab 685 lebte er im Yakushi-ji 薬師寺 Tempel, wo er ein Schüler des Dōshō 道昭, des Gründers der Hossō Schule (Hossō-shū 法相宗), wurde (Nakamura 1973:25). Er studierte den Yogacara (唯識), eine wichtige Doktrin der Hossō-shū.
  • Als seine seine Mutter im Jahre 704 erkrankte, verließ Gyōki den Yakushi-ji und kehrte nach Hause zurück. Dort baute er die Wohnung in einem Tempel um.
  • Gyōki führte darauf hin das Leben eines Wanderpredigers. Wo immer er hin ging, sammelte er viele Anhänger, meist Laienmönche, um sich. Im Jahre 731 erreichte er, dass über 61 Laienbrüder und über 44 Laienschwestern dem Mönchstum beitreten konnten.[23]
  • 741 suchte Shōmu Tennō 聖武天皇 seinen Rat beim Erbauen der Statue des großen Lochana Buddha im Tōdai-ji 東大寺 Tempel.[24]
  • 745 wurde ihm von Shōmu Tennō 聖武天皇 der Titel Dai-sōjō[25] verliehen (Nakamura 1973: 24) – einer der höchsten buddhistischen Ehrentitel der damaligen Zeit.
  • Er starb im Jahre 749 im Alter von 80 Jahren und wurde beim Chikurin-ji 竹林寺 Tempel in Ikoma 生駒市, Nara bestattet.
  • 751 verlieh ihm der Kaiserhof posthum den Titel bosatsu 菩薩 (Bodhisattva). Er wird deshalb auch Gyōki Bosatsu 行基菩薩 gennant.
Shitennoji Der Shitennō-ji (四天王寺) ist einer der ältesten staatlichen buddhistischen Tempel in Japan. Er befindet sich im heutigen Osaka. Er wurde im Jahr 593 von Shōtoku Taishi 聖徳太子 gegründet zu Ehren der Shitennō (四天王).
  • 587, als Shōtoku Taishi 聖徳太子 14 Jahre alt war, kämpfte er mit Soga no Umako 蘇我馬子, dem Oberhaupt des Soga 蘇我 Clans, gegen Mononobe no Moriya, dem „Kopf“ des Mononobe Klans; der Mononobe Klan war gegen die Einführung des Buddhismus, welchen der Soga 蘇我 Klan in Japan einführen wollte. Shōtoku Taishi 聖徳太子 betete zu den Shitennō (四天王) und versprach, dass er ihnen einen Tempel erbauen wurde, wenn sie ihm dabei halfen den Feind zu besiegen.
  • Nach dem Sieg über den Mononobe Clan wurde der Tempel im Jahre 593 in Naniwa 難破 errichtet. Damit ist der Shitennō-ji (四天王寺) älter als der Hōryūji (法隆寺), der einen ähnlichen Layout und dessen Gebäude einen ähnlichen Stil aufweisen – einem Stil der als der Shitennōji Stil bekannt ist.
  • Für die Errichtung des Tempels reiste einer der Handwerker, Shigemitsu Kongo, nach Baekje 百済.
  • Im Jahr 1294 zerstörte ein Brand etliche Teile des Tempels, darunter den ursprünglichen torii (鳥居), der aus Holz gewesen sein soll.
  • Der Shitennō-ji (四天王寺) wurde bei einigen Schlachten in den Jahren 1614 und 1615 als auch während des Ônin Bürgerkrieges ( 1467 - 1478 ) von Feuern heimgesucht.
  • Durch die zahlreichen Brände und Zerstörungen ist leider keines der ursprünglichen Gebäude übrig geblieben. Das meiste von der derzeitigen Struktur sind Nachkriegskonstruktionen.
Enras Boten Erzählungen: I-30, II-05, II-24, II-25, III-09, III-23
  • Wird man in die Unterwelt beschieden, so gelangt man mit Hilfe der Boten König Enras 閻羅王 dorthin. An der Zahl sind es in den Erzählungen zwei bis fünf, und namentlich erwähnt werden im Nihon Ryōiki drei von ihnen: Takasamaro 高佐麻呂, Nakachimaro 中知麻呂 und Tsuchimaro 槌麻呂 (II-24). Wieviele Boten Enra insgesamt zur Verfügung stehen ist unklar.
  • Dem Aussehen einem Krieger ähnlich, sind sie in Rot gekleidet, tragen oben Rüstungen und sind mit Hellebarden ausgestattet (III-09). Die Bärte wachsen ihnen die Wangen hinauf (III-09) und die Haare sind auf dem Scheitel hochgebunden (I-30). Der Atem der Boten macht Sterbliche krank (II-24), und sie sind stärker als Menschen; das Durchqueren des Flusses an der Grenze zur Unterwelt beispielsweise bereitet ihnen keinerlei Probleme (III-09); und vermutlich auch schneller, da rasches voranschreiten und das Antreiben zur Eile häufig erwähnt wird (z.B. III-09,III-23). Möglicherweise will man aber auch nur die Weisungen König Enras möglichst schnell ausführen. Trotz deren Stärken werden sie vom vielen Laufen müde, erschöpft (II-25) und auch hungrig (II-24). Erwähnt wird dass die Boten Reis (II-24) und Opferspeisen verzehren (II-25), und eine Vorliebe für den Geschmack von Ochsenfleisch haben (II-24).
  • Durch die Bewirtung der Boten kann man dem Tod entkommen, und als Ersatz wird jemand mitgenommen der entweder im gleichen Jahr geboren wurde (II-24), oder den gleichen Namen und Geschlecht hat (II-25). Der Bote entnimmt einem roten Beutel den er bei sich trägt einen Meißel, töten denjenigen durch das Einschlagen in die Stirn, und nimmt ihn mit sich (II-25). Aber auch sie erwartet eine Strafe wenn sie den Falschen in die Unterwelt bringen. Um einen Boten von der Schuld die hundert Stockschläge einbringt zu erlösen, muss man hundert Rollen des Diamant Hannya Sutras lesen und dabei dessen Namen rufen lassen (II-24).
  • Anscheinend bedarf es nicht zwangläufig eines Boten um jemaden in die Unterwelt zu bringen. Es kommt auch ein Mann vor, der von den Ochsen die er getötet hatte zu König Enra gebracht wird. Diese werden als Ungeheuer beschrieben, die die Häupter von Ochsen und die Unterkörper von Menschen haben (II-05), eine Figur, die sich auch in Höllendarstellungen aus späterer Zeit häufig findet.

Enra, Totenweltsvorstellungen

Jingūji Jingūji 神宮寺 sind eine Kombination von einem schintoistischen Schrein 神社 und einem buddhistischen Tempel 寺, die erstmals zum Ende des 7. Jahrhundert gebaut wurden.

Weitere Bezeichnungen sind von jingūji sind bettōji 別当寺、shingoji 神護寺 und gūji beziehungsweise miyadera 宮寺.

Jingūji 神宮寺 werden als die ersten Anzeichen der Verschmelzung von Buddhismus und Schintō, die man in der japanischen Religionsforschung als shinbutsu shūgō 神仏習合 bezeichnet, emfunden und gilt als Ausdruck des honji suijaku-Paradigmas 本地垂迹.

Der Kehi jingū 気比神宮 Tempel

Über den wahrscheinlich ersten Schrein-Tempel jingūji Mitanidera 三谷寺 wird in der Erzählung I-07 in Nihon ryōiki berichtet. Zur Zeit der Regierung des Tenmu Tennōs (672-686 n.Chr.) entstanden in der unmittelbaren Nähe von dem Schrein von Usa, Usa Jingū 宇佐神宮, buddhistische Tempeln Hokkyō-ji und Kokūzō-ji, die später als ein Schrein-Tempel unter dem Namen Mirokuji 弥勒寺 konsolidiert wurden.

Die Tempel, die unter der Bezeichnung jingūji errichtet und einem bestimmten Schrein zugeordnet wurden, erschienen erst später. Der erste solcher Schrein-Tempel ist Kehi jingūji 気比神宮寺, der laut des Eintrags in Tōshi kaden 藤原氏家伝, einem Werk, das die Geschichte der Fujiwara Klan-Familie dokumentiert, im Jahre 715 n. Chr. errichtet wurde. Anschließlich wurden die Schrein-Tempel Wakasahiko Jinganji 若狭比古神願寺 in der Yōrō Ära (717-724 n. Chr.) und Kashima Jingūji 鹿島神宮寺 in der Tempyō-shōhō Ära (749-775 n. Chr.) gebaut. Später während der Nara-Zeit, zur Zeit der Regierung des Shōtoku Taishi (764-770 n. Chr.) bestimmte der kaiserliche Hof einen privaten Tempel in der Provinz Ise Ōkasedera 逢鹿瀬寺 als Schrein-Tempel für die Schreine von Ise.

Die ersten Schrein-Tempel wurden gebaut, um die wegen der karmischen Vergeltung myōhō 冥報 als kami geborene Wesen durch buddhistische Rituale von ihrem Leid befreien.

Shinbutsu shūgō Als shinbutsu shūgō 神仏習合 bezeichnet man den Prozess der Verschmelzung von dem Kult der lokalen Gottheiten kami und Buddhismus. Ein weitere Bezeichnung ist shinbutsu konkō 神仏混淆.

Shinbutsu shūgō ist ein Begriff der Japanischen Religionswissenschaft, der zum ersten Mal von dem japanischen Forscher Tsuji Zennosuke 辻 善之助, der sich auf das Gebiet der frühen Geschichte des Buddhismus in Japan spezialisiert, eingeführt wurde.

Shinbutsu shūgō bezeichnet die graduelle Integration und Adoption der vorbuddhistischen Gottheiten der kami 神 in das buddhistische Pantheon, die ungefähr 400 Jahre dauerten (700-1100 n.Chr.). Der Prozess begann mit der neuen Definition von ‚kami als fühlenden Wesen‘, die durch die buddhistische Lehre Versöhnung erreichen können und entwickelte sich zusammen mit dem honji suijaku-Paradigma. Der Prozess der Verschmelzung teilt man in 4 Phasen ein.

Dōkyō Dōkyō 道鏡 (700-772) war ein Mitglied der Hossō-shū 法相宗, eine der wichtigsten Schulen des japanischen Buddhismus der Nara-Zeit und enstammte dem Yuge-Klan, einer niederen Adelsfamilie aus Kōchi. Er hatte konfuzianische Lehrer und war später ein Schüler des Gien 義淵 (644–728), unter dem auch Gembō 玄昉, Gyōki 行基 (668-749) und Rōben 良弁 (689–773) gelernt hatten. Laut Bender praktizierte Dōkyō einen „schamanistischen Buddhismus“ (Vgl. Bender 179:138), ähnlich wie En no Gyōja 役行者 (643~700), bei dessen Meditation nicht der Eintritt ins Nirvana von größter Bedeutung war sondern das Erlangen übernatürlicher Kräfte. Wie En no Gyōja hielt sich auch Dōkyō am Berg Katsuragi 葛城山 auf. Desweiteren studierte Dōkyō esoterische Sutren, die sich mit magischen Sprüchen und Astrologie beschäftigten (Bender 1979: 138). 748 diente er unter Rōben als Messdiener im Tōdai-ji 東大寺 und ab den frühen 750ern im Naidōjō 内道場, einem Tempel innerhalb der Mauern des Kaiserpalastes.


761 heilte Dōkyō, zu jener Zeit offensichtlich bereits ein bekannter Heiler, die abgedankte Kaiserin Kōken 孝謙天皇, die an einer schweren Krankheit laborierte, und erlangte so ihre Zuneigung. Noch im selben Jahr wurde er unter Kōkens Minister berufen. 762 kehrte die tennō nach Nara zurück und übernahm als Shōtoku tenno 称徳天皇 764 erneut die Macht. Im Jahr darauf wurde Dōkyō zum Dajō daijin zenji 太政大臣禅師 („Priesterlicher Großminister“) ernannt mit der Begründung, jeder „geweihte“ Monarch brauche einen „geweihten“ Kanzler (die Kaiserin hatte sich zur Nonne weihen lassen). Dieses Amt war vormals Mitgliedern der kaiserlichen Familie vorbehalten gewesen und wurde in der Geschichte Japans nur äußerst selten vergeben. Es erfolgte eine aktive Propagierung des Buddhismus. Überdies versuchte Dōkyō die Mach der Klans einzuschränken und besetzte wichtige Ämter mit Mitgliedern seines eigenen Klans. Schließlich wurde dem ambitionierten Mönch sogar der Titel des Hō-ō 法王 („Dharma-König“) verliehen; in dieser Position war es Dōkyō möglich, die Politik der Regierung zu bestimmen. Das Shoku Nihongi berichtet, seine Nahrung, Kleidung und Sänfte seien wie die eines Kaisers gewesen (Vgl. Bender 1979: 142).

Höhepunkt des Usurpationsversuchs Dōkyōs war die Verkündung eines Orakels des Usa-Hachiman-gū 宇佐神宮, das besagte, es würde im Land Frieden einkehren, würde Dōkyō zum Tennō ernannt werden. Als die Kaiserin von dieser Proklamation hörte, entsandte sie den Beamten Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (733–99) zum Schrein, um das Orakel bestätigen zu lassen. Allerdings kehrte er mit einem gegenteiligen Orakelspruch zurück und der erzürnte Dōkyō verbannte Kiyomaro. Daraufhin erhob die Kaiserin Dōkyō nicht zum Tennō und als diese 770 starb, wurde Dōkyō seiner Ämter enthoben und ebenfalls ins Exil gesandt, wo er zwei Jahre später verstarb.


Shōmu Tennō
Shōmu tennō 聖武天皇

Shōmu tennō 聖武天皇 (701–756), ein Sohn des Kaiser Monmus 文武天皇, war der 45. Kaiser Japans (Regierungszeit: 724–749). Er war einer der essentiellen Förderer des Buddhismus in Japan und etablierte diesen als „Beschützer des Staates“. Das Ryōiki sieht die Regierungszeit Shōmus als Goldenes Zeitalter des Buddhismus an, in dem "wundersame Zeichen" den Menschen die Lehre des Karma unmittelbar sichtbar machten. (S. Vorwort zu Band 2, II-00.)


741 ließ Shōmu in jeder Provinz ein Mönchs- (als Konkōmyō shitennō gokoku no tera 金光明四天王護国寺 bezeichnet) und Nonnenkloster (die Hokke genzai no tera 法華滅罪寺) errichten. Jeder Tempel bekam Land zugeteilt und musste jeden Monat Sutren rezitieren, um den Frieden des Volkes und den Schutz der Nation zu gewährleisten (Bender 1979:134). Die Idee des Buddhismus als Beschützer des Staates wurde in den ersten Jahrhunderten nach der Einführung des Buddhismus in Japan begründet. Die schriftliche Basis dieses Glaubens stammt aus dem Ninnō-hannya-kyō 仁王般若経, dem Konkōmyō-saishoō-kyō 金光明最勝王経, und dem Hokke-kyō 法華経, die als die gokoku-kyō 護国経 oder chingo kokka sambun 鎮護国家三文, die „drei Sutren, die den Staat schützen“ bekannt sind. Diese versprechen den göttlichen Schutz jener Länder durch die Deva-Könige und Bodhisattvas, in denen der Buddhismus gefördert würde. Der Überbegriff für dieses System lautete Kokubunji 国分寺, das landesweite System der Provinztempeln (Bender 1979:134/148).

Gemäß dem Fusō ryakki 扶桑略記 soll sich der bereits abgedankte Shōmu im Jahr Tenpyō 天平 21 (750) zum Mönch weihen haben lassen; dies geschah durch den Daisōjō 大僧正 Gyōki 行基 (vgl. Izumoji 1996:116).


743 ordnete Shōmu den Bau des Tōdai-ji 東大寺 und einer großen Statue des Buddha Danichi 大日 [26] an, der das Zentrum des Kokubunji-Systems darstellen sollte. Ein Orakel wurde verkündet, das besagte, Amaterasu Ōmikami 天照大神 und Vairocana seien wesensgleich. Von diesem Punkt an ergab sich ein allmählicher Synkretismus zwischen Buddhismus und Shintō, bezeichnet als Shinbutsu shūgō 神仏習合. Shōmu selbst erklärte sich zum „Diener der drei Schätze“ (Bender 1979: 134). Das hierarchische System der Tempel leistete überdies einen Beitrag zur Zentralisierung des Staates. Der Tōdai-ji als Mitte mit seinem System der untergeordneten Provinztempel wurde mit dem Symbol des Daibutsu assoziiert – der Buddha thront in einer großen Lotosblüte, umgeben von kleinen Buddhafiguren, die auf den Blütenblättern sitzen. Der Daibutsu konnte 749 nach einigen Schwierigkeiten vollendet werden. Die Augenöffnungszeremonie erfolgte 752 und war ein großes Ereignis für die buddhistische Welt (Bender 1979:134).


Dōkyō Zwischenfall Die Nara-Zeit war geprägt von ständigen Machtkämpfen verfeindeter Hoffamilien und später auch buddhistischer Mönche, die zu einer ständigen Umordnung der Machtverhältnisse führten und die kaiserliche Institution stark in Mitleidenschaft zogen.


Der Fujiwara Klan 藤原氏 war eine der einflussreichsten Adelsfamilie der Nara-Zeit, die lange Zeit die Regenten für den Kaiser, Sesshō 摂政 (Regent, der die Regierungsgeschäfte anstelle eines unmündigen oder weiblichen Tennō führt) und Kanpaku 関白 (Berater des Tennō) stellten. Der Ahnherr der Fujiwara, Nakatomi no Kamatari 中臣鎌足 (614-669), war im Verlauf der Taika-Periode 大化前代 an die Macht gekommen und verheiratete seine Enkel in die kaiserliche Familie: Eine Enkelin war die Mutter Kaiser Shōmus 聖武天 (701–756; Regierungszeit: 724–749); die andere wurde zu Shōmus Hauptgemahlin, Kaiserin Kōmyō 光明. Dieser Sachverhalt führte zur Hegemonie der Fujiwara von 729-733 innerhalb der höfischen Familien. 737 fielen die mächtigsten Vertreter des Fujiwara Klans allerdings einer Pockenepidemie zum Opfer, was die Macht der Fujiwara stark schwächte.

Tachibana no Moroe 橘諸兄 (684-757), dessen Familie die Opposition zu den Fujiwara bildete, übernahm die Regierungsgewalt. Ab 738 war er Udaijin 右大臣 (Kanzler zur Rechten), später hatte er auch das noch höher bewertete Amt des Sadaijin 左大臣 (Kanzler zur Linken) inne. Mit dem Rückgang der Macht der Fujiwara-Familie gelang es einer buddhistischen Fraktion, die über den Mönch Genbō 玄肪 mit dem Tachibana-Klan 橘氏 verbunden war, ihre Macht zu festigen (Bender 1979: 133)

Kōken Tennō Kōken 孝謙天皇 (718- 770) war die 46. Tennō Japans (Regierungszeit 749–758) und regierte erneut 764–770 als 48. Tennō unter dem Namen Shōtoku 称徳天皇. Nachdem Shōmu Tennōs 聖武天皇 (701–756; Regierungszeit 724–749) einziger Sohn verstorben war, wurde sie als einzige Tochter des Shōmu Tennō (聖武天皇) und seiner Gemahlin Fujiwara Kōmyōshi 藤原光明子, der Kaiserin Kōmyō-kōgō 光明皇后 (701~760) als erbberechtigt erwählt (Sakamoto 1991:254).


siehe auch Dōkyō Zwischenfall


749 danke Shōmu ab und seine Tochter, Prinzessin Abe 阿部内親王, bestieg den Thron als Kōken Tennō. Die wirkliche Macht lag zu jener Zeit aber bei der Exkaiserin Kōmyō und ihrem Neffen Fujiwara no Nakamaro 仲麻呂. Nach Shōmus Tod 756 wurde der von Shōmu als Kōkens Nachfolger vorhergesehene Kronprinz von Kōmyō und Nakamaro durch Prinz Ōi 大炊 ersetzt. Zwei Jahre später wurde Koken dazu genötigt, den Thron an Prinz Ōi abzugeben, der sich schließlich zu Junnin Tennō 淳仁天皇 (733-765) krönen ließ.

Das Shoku Nihongi berichtet allerdings, dass sie Prinz Ōi zu ihrem Adoptivsohn erklärte und ihn zum Kronprinzen machte. Sie trat zu seinen Gunsten vom Thron zurück und wurde von da an Dajō Tennō genannt (Sakamoto 1991:253).

761 erkrankte Kōken schwer. Dōkyō 道鏡, ein buddhistischer Mönch, soll sie durch magische Riten geheilt haben und gewann so ihr Vertrauen. Noch im selben Jahr berief Kōken ihn unter ihre Minister. Nach ihrer Heilung ging sie als buddhistische Nonne ins Kloster, kehrte jedoch 762 nach Nara zurück und ließ die Verordnung verkünden, sie werde von nun an wieder alle Staatsangelegenheiten leiten. Obwohl Junnin nicht direkt abdankte, legte er schnell das Gelübde ab und zog sich in einen Tempel zurück. Nakamaro reagierte mit einer Rebellion gegen Kōken, die 764 niedergeschlagen werden konnte und in Nakamaros Tod mündete. Einen Monat später wurde Junnin, der beschuldigt wurde, an dem Komplott beteiligt gewesen zu sein, ins Exil nach Awaji 淡路 gesandt, wo er im Alter von 33 Jahren starb (Bender 1979:138-139).

Interessanterweise vermittelt auch hier das Shoku Nihongi einen etwas anderen Eindruck: Die Kaiserin soll Nakamaro sogar gewogen gewesen sein. Als sie aber später Dōkyō favorisierte, zürnte ihr Nakamaro und reagierte mit einer Rebellion, die mit seinem Tod endete (Sakamoto 1991:254).


Kongō hannya-kyō Das Diamant-Sutra (sanskr. Vajracchedikāprajñāpāramitāsūtra; jap. Kongō hannya-kyō 金剛般若経) ist eines der wichtigsten Werke des Mahayana-Buddhismus und neben dem Lotus-Sutra das in Asien bekannteste der Mahayana-Sutras. Es gehört zu der Prajñāpāramitā-Literatur[27], welche die ältesten Texte zu Beginn des Mahayana-Buddhismus in Indien um ca. 100 v. Chr. beinhaltet. Das Diamant-Sutra ist ein aus der Zusammenfassung des 600 Bücher umfassenden Maha-Prajna-Sutras entstandenes Buch, das zu Beginn des fünften Jahrhunderts von Kumārajivā ins Chinesische übersetzt wurde und so auch seinen Weg nach Japan fand. Das allgemein akzeptierte Entstehungsjahr des Sutras wird mit 350 n. Chr. festgelegt, es könnte aber auch wesentlich älter sein (laut Nakamura Hajime[28] zwischen 150 und 200 n. Chr.).
  1. Smyers 1999:127-128
  2. siehe I-02
  3. Smyers 1999:72
  4. Nozaki 1961:3
  5. Usinger 1977:171
  6. Smyers 1999:127-128
  7. Wikipedia 2001-2009: #Femme Fatale
  8. Nozaki 1961:7
  9. Hamel 1969:91 und de Visser 1909:7
  10. Nozaki 1961:25-26
  11. Hall 2003:145
  12. Nozaki 1961:131
  13. Nozaki 1961:206
  14. Ashkenazy 2003:148
  15. Hearn 2005:#Chapter 15 Kitsune °3
  16. Smyers 1999:101-102
  17. in manchen Geschichten 5 Jahre alt
  18. Nozaki 1961:110-111
  19. de Visser 1909:20
  20. siehe: Kitsune
  21. Goff 1997:67 und Smyers 1999:72
  22. Nozaki 1961:110-111
  23. ... „were allowed to enter priesthood“ (Nakamura 1973: 24).
  24. Nakamura 1973: 24. Siehe auch Religion-in-Japan.
  25. 大僧正, N: "great chief executive"
  26. skt. Mahavairocana 盧舎那, der in der Nara-Zeit 奈良時代 (710-784/94) als Birushana 毘盧遮那 bekannt war
  27. Nähere Erläuterungen zur Prajñāpāramitā-Literatur finden sich im Artikel Hannya Shin-gyō
  28. Nakamura Hajime: Hannya Shingyō, Kongō Hannya-kyō (Iwanami Bunko), 1960, pp. 195-200

Das Sutra besteht aus 32 kurzen Kapiteln, in denen für den Dialog des Buddha mit seinem Anhänger Subhuti, die Methoden der direkten und indirekten Rede benutzt werden. In ausgewogener Form werden auch negative Sätze und Paradoxien (z.B. Kapitel 17: „Das, was alle Dharmas genannt wird, sind in Wirklichkeit alles Nicht-Dharmas. Darum werden sie alle Dharmas genannt.“, oder Kapitel 8: „Subuthi, das, was Buddhadharma genannt wird, ist all das, was nicht Buddhadharma ist.“) verwendet. Das Diamant-Sutra beginnt mit den Worten: „So habe ich gehört“ (sanskr. evam maya shrutam ekasmin samaye), eine Einleitung die sich schon bei allen Sutren des Pali-Kanon findet und vermutlich im Diamant-Sutra übernommen wurde um das Mahayana-Sutra als tatsächliches Wort Buddhas zu legitimieren.

Tod Geschichten mit Bezug zum Thema Tod.

Mönche oder fromme Laien kümmern sich darum, dass (achtlos umherliegende) Tote ordentlich bestattet werden: I-12, III-27. Implizite Botschaft: Ohne Buddhismus ist eine kultivierte Bestattung nicht sicher gestellt. Sonstige Erwähnungen:

I-04:

遣使以殯 entsandte er einen Diener, den Leichnam ehrenvoll zur Totenschau aufzubahren
sandte Boten und ließ ihn einstweilig beisetzen,
The prince sent a messenger to have him buried temporarily
使を遺りて殯せしめたまふ。

III-09:

備喪殯物 rüsteten die Angehörigen die Sachen zum (vorläufigen) Begräbnis.
they prepared for a funeral,
喪殯の物を備く。
Tiere Tiere spielen in der asiatischen Mythologie eine wichtige Rolle. In Japan kommen ihnen sowohl im Shinto als auch im Buddhismus wichtige Rollen zu. Dem entsprechend sind Tiere auch ein zentraler Gegenstand in den Geschichten des Nihon ryōiki.

Folgende Tiere werden erwähnt:

  • I-09: ein Adler raubt ein Neugeborenes, das erst acht Jahre später vom Vater zufällig in einem fremden Land wiedergefunden wird.
Ortsnamen Informationen zu den in den Geschichten des Nihon ryōiki vorkommenden Orten.
Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Awa 粟國 Ab 730 auf Anordnung der Genmei-Tennō mit den Schriftzeichen 阿波 geschrieben III-20
Bingo 備後 siehe: Kibinomichi no shiri
Bitchū 備中 siehe: Kibinomichi no naka
Buzen 豐前國 siehe: Toyokuninomichi no kuchi
Echizen 越前 siehe: Koshinomichi no kuchi
Harima 幡磨国 Land im südwestlichen Teil der heutigen Präfektur Hyōgo 兵庫県 I-05, I-11
Higo 肥後國 siehe Hinomichinoshiri no kuchi
Hinomichinoshiri no kuchi 肥後國
  • B/N Higo
  • Land, die heutige Präfektur Kumamoto 熊本県
III-19
Iga 伊賀國 Die Provinz Iga liegt im heutigen Ayama-gun 阿山郡 in der Präfektur Mie 三重県 II-15
Ise 伊勢國 Die Provinz Ise, die auch Seishū 勢州 genannt wurde, umfasste den größten Teil der heutigen Präfektur Mie 三重 I-25, III-01
Iyo 伊與國 Die Provinz Iyo stellt die heutige Präfektur Ehime 愛媛県 dar I-17, I-18, III-39
Izumi 和泉國/泉国/泉國 Provinz in der Region Kinai 畿内, lag im südwestlichen Teil der heutigen Präfektur Ōsaka 大阪 II-02, II-10, II-13, II-22, II-37
Kawachi 河内国 Provinz in der Region Kinai 畿内, lag im südöstlichen Teil der heutigen Präfektur Ōsaka 大阪 I-21, |I-27, I-35, II-19, II-22, II-41, III-05, III-18
Ki / Kii 紀伊國 B/N: Kii II-01, III-01, III-02, III-06, III-17, III-28, III-29
Kibinomichi no naka 備中國
  • B/N: Bitchū
  • Es handelt sich um die heutige Präfektur Okayama 岡山県
I-07, I-29
Kibinomichi no shiri 備後國
  • B/N: Bingo
  • Die Provinz ist auf West-Honshū, ca. im östlichen Teil der heutigen Präfektur Hiroshima 広島県, gelegen
I-07, III-27
Koshinomichi no kuchi 越前國 B/N: Echizen II-24, III-14, III-16
Mimasaka 美作國 Land III-13
Mino 三乃国, 三野國 Die Provinz Mino entspricht dem heutigen Südteil der Präfektur Gifu 岐阜県 I-02, II-04
Musashi 武藏國 Land II-03, II-09, III-07
Oki / Oku 奥國
  • N: Mutsu, B: Oku
  • Spätere Provinzen Dewa und Mutsu im Norden Honshūs; das heutige Fukushima, Miyagi, Iwate und Aomori
III-04
Ōmi 近江國 entspricht der heutigen Präfektur Shiga 滋賀県 I-04, II-24, III-08, III-24
Owari 尾張国 Provinz; entspricht der westlichen Hälfte der heutigen Präfektur Aichi 愛知県 I-03, II-04, II-27
Toyokuninomichi no kuchi 豐前國
  • B/N: Buzen
  • alte Provinz im Noden von Kyūshū (heute: Fukuoka-ken 福岡県)
I-30
Sanuki 讚岐國, 讃岐国 Die Provinz Sanuki befindet sich in der heutigen Takamatsu-shi 高松市 in der Präfektur Kagawa 香川県 II-16, II-25,III-26
Settsu / Tsu 攝津國 B/N: Settsu I-27, II-05, II-08, III-02
Suruga 駿河國 heute: zentraler Teil der Präfektur Shizuoka 静岡県 I-28
Shinano 信濃國 Land III-22, III-23
Tajima 但馬國 heute: nördlicher Teil der Präfektur Hyōgo 兵庫県 I-09
Taniwanomichi no shiri 丹波後國
  • N: Tanba 丹波國, B: Tango
  • heute: zentraler Teil der Präfektur Kyōto 京都府 und östlich-zentraler Teil der Präfektur Hyōgo 兵庫県
I-09
Tosa 土左國 Land (heute: Kōchi-ken 高知県, Shikoku 四国) II-01
Tōtōmi 遠江國, 遠江国
  • N: Tōtōmi, B: Tohotafumi, Tōtomikoku
  • die Präfektur Shizuoka 静岡県
II-31, II-39
Yamashiro 山背國 Yamashiro war eine ehemalige Provinz im heutigen südlichen Teil der Präfektur Kyōto 京都府 I-19, II-18, II-24
Yamato 大倭國 eine alte Provinz Japans, die sich an der Stelle der heutigen Nara-Präfektur 奈良県 befand I-10, I-13, I-16, I-18, I-28, II-17, II-20, III-06, III-09, III-39
Tempel und Schreine ==tera und ji 寺==
Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Daian-ji 大安寺
  • 710 nach Nara transferiert
  • davor: Ōtsukasa no ōtera oder Takechi no ōtera genannt
  • 674 von Tenmu 天武 erbaut
  • heute bei: Daianji-chō 大安寺町, Nara-shi 奈良市
  • vgl. Sanbōe III-17
II-24, II-28, III-03
Engō-ji (I), Enkō-ji (N/B) 延興寺 war vermutlich Enkōji 圓光寺 im Bezirk Yoshino 吉野郡 der Provinz Yamato 大倭國 I-20


Fukaosa-dera 深長寺 in Ki no kōri 紀伊郡, Gyōki blieb dort eine Weile II-12
Gangō-ji 元興寺 in Nara, älteste buddhistische Tempel Japans I-03, I-12, II-01, II-04, II-27
Hata-dera 八多寺
  • ein Tempel in dem Bezirk Ishikawa 石川郡 (Land Kawachi 河內國)
  • laut Ryōiki befand sich dort ein Bild von Amida Buddha, das sogar einen Brand unbeschadet überstanden hatte
I-33
Hiso-dera 竊寺(I), 比蘇寺(N) ein Tempel in Yoshino 吉野 (Land Yamato), heute: Hōkō-ji 放光寺 in Nara-ken 奈良県, Yoshino-gun 吉野郡, Ōyodo-chō 大淀町, Ōaza 大字, Hiso 比曽 (Nakamura) I-05
Hōrin-ji 法林寺
  • weitere Schreibweisen: 法輪寺, 法琳寺
  • Tempel im Dorf Okamoto 岡本 in der Nahe von Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮)
  • heute: Nara-ken 奈良県, Ikoma-gun 生駒郡, Ikagura-machi 斑鳩町
I-04
Iwata-dera 磐田寺 ein Tempel in der heutigen Präfektur Shizuoka 静岡県 II-31
Jin'e-ji 盡惠寺
  • Hine no kōri 日根郡 (Izumi no kuni 和泉國)
  • wird nur im Ryōiki erwähnt
II-22
Kishi-dera 貴志寺 geistliche Übungsstätte/Privattempel in Dorf Kishi 貴志里, Bezirk Nagusa 名草郡, Land Kii 紀伊國 III-28
Koma-dera 高麗寺 Sagaraka no kōri 相樂郡, Yamashiro no kuni 山背國; heute: Kamikoma 上狛, Yamashiro-chō 山城町, Sōraku-gun 相楽郡, Kyōto-fu 京都府 II-18
Kudara-dera 百濟寺, 百済寺 Tempel in Naniwa 難破 (heute Ōsaka 大阪) I-14


No-dera 濃於寺 Tempel im Bezirk Shikama 飾磨郡 in der Provinz Harima 幡磨國 (befindet sich heute möglicherweise in der Stadt Himeji 姫路市 in der Präfektur Hyōgō 兵庫県) I-11
Saya-dera 狹屋寺 in Kuwahara 桑原, Ito no kōri 伊刀郡, Ki no kuni 紀伊國; heute: Saya 佐野, Katsuragi-chō 葛城町, Ito-gun 伊都郡, Wakayama-ken 和歌山県 II-11
Shimotsukeno-dera 下毛野寺 befand sich in der Hauptstadt Nara 奈良京 II-36
Shinobu-dera 信部寺
  • Bezirk Ate 安諦郡 in der Provinz Kii 紀伊國 (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県)
  • wird bei Nakamura Kisakibe-dera 私部寺 genannt
I-34
Sukita-dera 鋤田寺 Kawachi no kuni 河內國, Asukabe no kōri 其安宿郡 II-07
Takamiya-dera 高宮寺 Yamato no kuni 大倭國, Bezirk Katsuragi 葛木 I-04
Tōdai-ji 東大寺 späterer Name des Konsu 金鷲 II-21
Toyura-dera 豊浦寺
  • auch bekannt als Mukuhara-dera 向原寺 oder Kōken-ji 興建寺
  • wurde ursprünglich von Soga no Iname 蘇我稲目 als Nonnenkloster bei seiner Residenz erbaut
  • befindet sich im heutigen Dorf Asuka 明日香村 im Bezirk Takechi 高市郡 der Präfektur Nara 奈良県
I-01
Tsukiyone-dera 舂米寺 Tempel in Bezirk Shimashimo 嶋下郡, Land Settsu 攝津國 (heute: Mishima-gun 三島郡, Ōsaka-fu 大阪府) I-27
Yakushi-ji 薬師寺
  • in Nara
  • Mönche: Kyōkai 景戒, Chōgi 長義 (beide: shamon 沙門)
I-00, II-11, III-12, III-21
Yamashina-dera 山階寺
  • in Bezirk Yasu 野洲郡, Land Ōmi 近江國
  • 669 von Fujiwara no Kamatari gegründet
  • 710 nach Nara verlegt und in Kōfuku-ji 興福寺 umbenannt
  • vgl. Sanbōe III-8, III-28
III-24
Zen‘in-ji 禪院寺 Laut Nakamura wurde der Tempel im Jahre 622 im Südwesten des Gangō-ji 元興寺 Tempels in Asuka 飛鳥, der 711 nach Nara umverlegt wurde, errichtet. II-22

amadera 尼寺 (Nonnenkloster)

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Katsuraki no amadera 葛木尼寺 II-23
Okamoto no amadera 岡本尼寺
  • in Ikaruga-mura 鵤村 (Yamato no kuni 大倭國)
  • Wohnort von Shōtoku Taishi (vgl. I-04), der ihn zu einem Nonnentempel machte
  • zwölf bronzene Kannon-Kultbilder, von denen sechs gestohlen wurden
  • = Hokki-ji 法起寺: Ikaruga-chō 斑鳩町, Ōaza Okamoto 大字岡本
II-17
Tomi no amadera 富尼寺 in Nara 奈良, Vorsitzende (jōza 上座) Hōni 法邇, wohl von Gyōki gegründet II-08


yamadera 山寺

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Amabenomine no yamadera 海部峰山寺 Bergtempel in den Yoshino Bergen 吉野山, Meeresküste des Landes Kihi 紀伊國 III-06
Chinu no kami no yamadera 血渟上山寺, 珍努上山寺 Provinz Izumi (和泉国), Bezirk Izumi (泉) II-13, II-37
Heguri no yamadera 平群山寺 Provinz Yamato 大和、Bezirk Takechi 高市 I-26, I-35
Hofusa no yamadera (I), Hōki yamadera (N/B) 法器山寺 Bergtempel in Bezirk Wakae 若江郡, Land Kawachi 河內國 I-26
Ikoma no yamadera 生馬山寺 beim Chikurin-ji 竹林寺, Ikoma-shi 生駒市, Nara-ken 奈良県; von Gyōki 707 errichtet, ist dort beerdigt II-08
Konsu no yamadera 金鷲山寺
  • ein yamadera 山寺 in Higashiyama 東山 bei Nara 諾樂; heute: Kasugayama 春日山
  • auch: Konshō-ji 金鐘寺
  • 733 von Shōmu gegründet
  • später (nach 747) von Shōmu zum Tōdai-ji 東大寺 ausgebaut
  • Kultbild von Shūkongō-jin 執金剛神
II-21
Makihara no yamadera 真木原山寺 Bergtempel in Bezirk Uda 菟田, Land Yamato 大和 III-09
Maniwa no yamadera 高麗寺 in der Hauptstadt Nara 諾樂京 II-38
Shidehara no yamadera 信天原山寺 Bergtempel in Bezirk Asuka 安宿郡, Provinz Kawachi 河内國 III-05

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Hatoribe-dō 服部堂 Nara (諾樂左京); Nakamura: Hatori-dō II-14
Nade-dō 那天堂 in Nadekubo mura 撫凹村; wohl nach dem Dorf benannt; eigenes Haus in einen Tempel verwandelt II-05
Nonaka-dō 野中堂 Übungsstätte in Bezirk Tachihi 丹治比郡, Land Kahachi 河內國 III-18
Tadehara-dō 蓼原堂 (Tempel-)Halle in Dorf Tadehara 蓼原, südlich des Kokoshida-Weihers 越田池 der Hauptstadt Nara III-11
Toyura-dō 豊浦堂 (I), 豐浦堂 I-05
Yamamuro-dō 山室堂 (geistliche (Übungs-)Stätte/(Versammlungs-)Halle, in Dorf Miki 彌氣里, Bezirk Naka 那賀郡, Land Kihi 紀伊國 III-17

in

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Nantō-in 南塔院
  • Teil des Daian-ji 大安寺
  • N: nicht identifiziert
II-14, II-24

yashiro 社 (Schrein)

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Izagawa no yashiro 率川社
  • heute: Honkomori-chō 本子守町, Nara-shi 奈良市
  • Schrein eines shōhakkeyomi 相八卦讀
II-14

miya 宮 (Palast)

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Hatsuse no Asakura no miya 洎瀬朝朝倉宮
  • Palast von Asakura zu Hatsuse
  • steht im südlichen Teil der heutigen Stadt Sakurai 桜井市 in der Präfektur Nara 奈良県
  • dort regierte Yūryaku Tennō 雄略天皇 23 Jahre lang
I-01
Iware no miya 磐余宮
  • Palast von Iwaya
  • steht vermutlich irgendwo im heutigen Bezirk Shiki 磯城郡 in der Präfektur Nara 奈良県
I-01
Oharida no miya 小墾田宮
  • Palast von Oharida (Owarida)
  • war während der Asuka Zeit 飛鳥時代 der Palast von Suiko Tennō 推古朝天皇
  • liegt vermutlich im nördlichen Teil des heutigen Bezirks Toyura 豊浦郡 in der Nähe des Dorfes Asuka 明日香村
I-08


[[Kategorie:Verzeichnis]

Name Kanji Anmerkungen Erzählung
Daian-ji 大安寺
  • 710 nach Nara transferiert
  • davor: Ōtsukasa no ōtera oder Takechi no ōtera genannt
  • 674 von Tenmu 天武 erbaut
  • heute bei: Daianji-chō 大安寺町, Nara-shi 奈良市
  • vgl. Sanbōe III-17
II-24, II-28, III-03
Engō-ji (I), Enkō-ji (N/B) 延興寺 war vermutlich Enkōji 圓光寺 im Bezirk Yoshino 吉野郡 der Provinz Yamato 大倭國 I-20


Fukaosa-dera 深長寺 in Ki no kōri 紀伊郡, Gyōki blieb dort eine Weile II-12
Gangō-ji 元興寺 in Nara, älteste buddhistische Tempel Japans I-03, I-12, II-01, II-04, II-27
Hata-dera 八多寺
  • ein Tempel in dem Bezirk Ishikawa 石川郡 (Land Kawachi 河內國)
  • laut Ryōiki befand sich dort ein Bild von Amida Buddha, das sogar einen Brand unbeschadet überstanden hatte
I-33
Hiso-dera 竊寺(I), 比蘇寺(N) ein Tempel in Yoshino 吉野 (Land Yamato), heute: Hōkō-ji 放光寺 in Nara-ken 奈良県, Yoshino-gun 吉野郡, Ōyodo-chō 大淀町, Ōaza 大字, Hiso 比曽 (Nakamura) I-05
Hōrin-ji 法林寺
  • weitere Schreibweisen: 法輪寺, 法琳寺
  • Tempel im Dorf Okamoto 岡本 in der Nahe von Okamoto Palast in Ikagura (鵤岡本宮)
  • heute: Nara-ken 奈良県, Ikoma-gun 生駒郡, Ikagura-machi 斑鳩町
I-04
Iwata-dera 磐田寺 ein Tempel in der heutigen Präfektur Shizuoka 静岡県 II-31
Jin'e-ji 盡惠寺
  • Hine no kōri 日根郡 (Izumi no kuni 和泉國)
  • wird nur im Ryōiki erwähnt
II-22
Kishi-dera 貴志寺 geistliche Übungsstätte/Privattempel in Dorf Kishi 貴志里, Bezirk Nagusa 名草郡, Land Kii 紀伊國 III-28
Koma-dera 高麗寺 Sagaraka no kōri 相樂郡, Yamashiro no kuni 山背國; heute: Kamikoma 上狛, Yamashiro-chō 山城町, Sōraku-gun 相楽郡, Kyōto-fu 京都府 II-18
Kudara-dera 百濟寺, 百済寺 Tempel in Naniwa 難破 (heute Ōsaka 大阪) I-14


No-dera 濃於寺 Tempel im Bezirk Shikama 飾磨郡 in der Provinz Harima 幡磨國 (befindet sich heute möglicherweise in der Stadt Himeji 姫路市 in der Präfektur Hyōgō 兵庫県) I-11
Saya-dera 狹屋寺 in Kuwahara 桑原, Ito no kōri 伊刀郡, Ki no kuni 紀伊國; heute: Saya 佐野, Katsuragi-chō 葛城町, Ito-gun 伊都郡, Wakayama-ken 和歌山県 II-11
Shimotsukeno-dera 下毛野寺 befand sich in der Hauptstadt Nara 奈良京 II-36
Shinobu-dera 信部寺
  • Bezirk Ate 安諦郡 in der Provinz Kii 紀伊國 (heute: Präfektur Wakayama 和歌山県)
  • wird bei Nakamura Kisakibe-dera 私部寺 genannt
I-34
Sukita-dera 鋤田寺 Kawachi no kuni 河內國, Asukabe no kōri 其安宿郡 II-07
Takamiya-dera 高宮寺 Yamato no kuni 大倭國, Bezirk Katsuragi 葛木 I-04
Tōdai-ji 東大寺 späterer Name des Konsu 金鷲 II-21
Toyura-dera 豊浦寺
  • auch bekannt als Mukuhara-dera 向原寺 oder Kōken-ji 興建寺
  • wurde ursprünglich von Soga no Iname 蘇我稲目 als Nonnenkloster bei seiner Residenz erbaut
  • befindet sich im heutigen Dorf Asuka 明日香村 im Bezirk Takechi 高市郡 der Präfektur Nara 奈良県
I-01
Tsukiyone-dera 舂米寺 Tempel in Bezirk Shimashimo 嶋下郡, Land Settsu 攝津國 (heute: Mishima-gun 三島郡, Ōsaka-fu 大阪府) I-27
Yakushi-ji 薬師寺
  • in Nara
  • Mönche: Kyōkai 景戒, Chōgi 長義 (beide: shamon 沙門)
I-00, II-11, III-12, III-21
Yamashina-dera 山階寺
  • in Bezirk Yasu 野洲郡, Land Ōmi 近江國
  • 669 von Fujiwara no Kamatari gegründet
  • 710 nach Nara verlegt und in Kōfuku-ji 興福寺 umbenannt
  • vgl. Sanbōe III-8, III-28
III-24
Zen‘in-ji 禪院寺 Laut Nakamura wurde der Tempel im Jahre 622 im Südwesten des Gangō-ji 元興寺 Tempels in Asuka 飛鳥, der 711 nach Nara umverlegt wurde, errichtet. II-22
Parallelstellen Übersicht über Erzählungen mit identen Ploten:
  • Das Leid der Verstorbenen in der Unterwelt sehen, ins Leben zurückkehren und zum Wohl der Verstorbenen Sutren abgeschreiben und Opfer darbringen.

Erzählung: I-30, III-09, III-35, III-37

  • In der Unterwelt gute und böse Vergeltung empfangen.

Erzählung: II-05, II-16, III-22, III-23

  • Der zu Rufende bewirtet König Enras Boten.

Erzählung: II-24, II-25

  • Der in die Unterwelt Beschiedene spricht durch seinen Sohn (weil er keinen Körper mehr hat).

Erzählung: III-36

  • König Enra ruft eine Frau zu sich die das Hannya Shin-gyō (Herz-Sūtra) singt.

Erzählung: II-19

  • Ein Mönch empfängt böse Vergeltung für das Schmähen von Gyōki Bosatsu.

Erzählung: II-07

Hōgō-Sutra Das Hōgō-Sutra 方広経/方廣經 (jap. Hōgō-gyō oder Hōkō-kyō, chin. Fāng guǎn/Fang kuan) findet im Nihon ryōiki in den Geschichten I-08, I-10, III-04 und III-14 Erwähnung. Ob der Begriff hier ein spezifisches Sutra oder allgemein Mahāyāna-Schriften bezeichnet ist nicht ganz eindeutig.

Für die Bedeutung des Begriffs hōkō-kyō als allgemeine Bezeichnung für Mahāyāna-Schriften spricht sich unter anderem Nakamura aus, weswegen es ihrer Meinung nach heute nicht mehr möglich ist mit Sicherheit zu bestimmen, um welches spezifische Manuskript es sich dabei handelt.
Ebenfalls dafür spricht die Analyse des Begriffs hōkō 方廣. Er setzt sich zusammen aus hōsei 方正 (Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit) und kōbaku 廣博 (weit, riesig) und bezeichnet in der buddhistischen Tradition, wie bereits erwähnt, allgemein Schriften die dem Mahāyāna-Buddhismus zugeschrieben werden.
Zwar behandelt Nakamura hōkō-kyō als allgemeine Bezeichnung, jedoch schließt auch sie nicht vollkommen aus, dass es als gekürzte Form des Titels ein Hinweis auf ein bestimmtes Manuskript sein könnte.

Amida Buddha == Einführung ==

Amitābha (skr. अमिताभ Buddha des unermesslichen Lichtglanzes) oder Amitāyus (unendliches Leben)[1]

Im japanischen wird er 阿弥陀仏 (Amida butsu) oder 阿弥陀如来(Amida nyorai) genannt. Amitābha ist Herr der Buddhas der Lotusfamilie und thront im Reinen Land von Sukhāvatī. Dank seines Reinen Landes ist Amitābha in vielen ostasiatischen Regionen, vor allem aber in Japan, zu einem der populärsten Buddhas aufgestiegen und drängte dabei insbesondere den historischen Buddha Shakyamuni in den Hintergrund. Daher sind Amidadarstellungen in Japan besonders häufig.[2] Die sich auf Buddha Amitābha berufende Schule wird auch Amidismus oder Amitābha-Buddhismus genannt.

In seiner Rolle als Buddha der umfassenden Liebe lebt Amitābha in der Ruhe (Darstellung als meditierender Buddha) und arbeitet für die Erleuchtung aller Wesen (Darstellung als segnender Buddha). Seine wichtigste Erleuchtungstechnik ist die Visualisierung der umgebenden Welt als Paradies. Wer seine Welt als Paradies begreift, erweckt dadurch die Erleuchtungsenergie in sich. Seine Welt als Paradies sehen kann man durch einen entsprechenden positiven Gedanken (Erleuchtungsgedanke) oder in dem man allen Wesen Licht sendet (alle Wesen glücklich wünscht). Nach der Amitābha-Lehre steigt man bei seinem Tod ins Paradies auf (in das Reine Land Amitābhas), wenn man seinen Namen als Mantra denkt und als Seele durch das Scheitelchakra den Körper verlässt.[3]


Das Reine Land

Amida Buddha in Kamakura

Das Reine Land Sukhāvatî des Buddha Amitābha stellt im buddhistischen Lehrgebäude keine Einzelerscheinung dar. Vielmehr gibt es nach der Tradition des Mahāyāna unendlich viele Bereiche, über die jeweils ein Buddha herrscht. Es bildet einen idealen Projektionsort für die Wünsche der Menschen und bietet eine Fluchtmöglichkeit vor den Widrigkeiten und Ängsten des täglichen Lebens. Insofern stellt es auch einen Gegenentwurf zu den Gegenenheiten der erlebten Welt dar. Das Sukhāvatī bietet nicht nur beste Lebensverhältnisse, sondern auch ideale Bedingungen für dessen Bewohner, sich auf das Studium des buddhistischen Dharma zu konzentrieren und somit hin zur Buddhaschaft geführt zu werden.[4]


Darstellung von Amitābha

Amitābha wird in der Regel auf einem Lotusthron oder einer Loturblüte sitzend in Meditationshaltung dargestellt. Seine Hände ruhen in der Meditationsgeste in seinem Schoß. Amitābha wird oft auch in dunkelroter Farbe, versehen mit dem Attribut der Lotusblüte, die die Geburt im Reinen Land symbolisiert, dargestellt. Das ihm zugehörige Tier ist der Pfau, der in Asien den Ruf genießt, gegen jedes Gift bzw. schädlichen Einfluss immun zu sein. Die ihm ugeordnete Himmelsrichtung ist der Westen. In China und Japan wird Amitābha oft stehend, mit erhobener rechter Hand in der Ermutigungsgeste (skr. abhayamudrā) und herunterhängender linker Hand in der Geste der Wunschgewährung (skr. varadamudrā), in goldener Farbe dargestellt.[5]


Geschichten

Aminda Buddha kommt in folgenden Geschichten vor:

Fußnoten

  1. Wikipedia 2011:#Amitabha
  2. Scheid 2010:#Amida Nyorai und sein Reines Land
  3. Wikipedia 2011:#Amitabha
  4. Leßmann o.J.:26
  5. Leßmann o.J.:25

Literatur

Amitābha (skr. अमिताभ Buddha des unermesslichen Lichtglanzes) oder Amitāyus (unendliches Leben)[1]

Im japanischen wird er 阿弥陀仏 (Amida butsu) oder 阿弥陀如来(Amida nyorai) genannt. Amitābha ist Herr der Buddhas der Lotusfamilie und thront im Reinen Land von Sukhāvatī. Dank seines Reinen Landes ist Amitābha in vielen ostasiatischen Regionen, vor allem aber in Japan, zu einem der populärsten Buddhas aufgestiegen und drängte dabei insbesondere den historischen Buddha Shakyamuni in den Hintergrund. Daher sind Amidadarstellungen in Japan besonders häufig.[2] Die sich auf Buddha Amitābha berufende Schule wird auch Amidismus oder Amitābha-Buddhismus genannt.

In seiner Rolle als Buddha der umfassenden Liebe lebt Amitābha in der Ruhe (Darstellung als meditierender Buddha) und arbeitet für die Erleuchtung aller Wesen (Darstellung als segnender Buddha). Seine wichtigste Erleuchtungstechnik ist die Visualisierung der umgebenden Welt als Paradies. Wer seine Welt als Paradies begreift, erweckt dadurch die Erleuchtungsenergie in sich. Seine Welt als Paradies sehen kann man durch einen entsprechenden positiven Gedanken (Erleuchtungsgedanke) oder in dem man allen Wesen Licht sendet (alle Wesen glücklich wünscht). Nach der Amitābha-Lehre steigt man bei seinem Tod ins Paradies auf (in das Reine Land Amitābhas), wenn man seinen Namen als Mantra denkt und als Seele durch das Scheitelchakra den Körper verlässt.[3]


En no Ozuno En no Ozunu (役の小角)(*634 in Yamato; † etwa 701 (?)), auch bekannt unter der Bezeichnung En no Gyōja (役の行者) oder E no Ubasoku (役の優婆塞), war ein berühmter Mystiker des siebten Jahrhunderts. Er gilt als Begründer des Shugendō. Ansätze zu einer Heiligenlegende finden sich erstmals im Ryōiki, I-28.

En no Gyōja wurde im Jahr 634 in den Katsuragi-Bergen(葛木)in Yamato in die Familie Kamo no E no Kimi (加茂役公) geboren. Sein Geburtsname lautete späteren Quellen zufolge Asahimaru 朝日丸.

Zum ersten Mal taucht En no Ozunu im Shoku nihongi 797 auf. Die Grundelemente seiner Legende sind bereits vorhanden: Er lebt zur Zeit des Monmu Tennō (697–707) als Ein­siedler auf dem heiligen Berg Katsuragi und ist für seine magischen Fähig­keiten bekannt. Er ist in der Lage, sich sowohl Dämonen als auch Götter durch seine Magie dienstbar zu machen und zu binden. Schließlich wird En no Ozunu der Vorbereitung eines Umsturzes bezichtigt, worauf er nach Izu verbannt wird.

Im Nihon ryōiki (日本霊異記) (frühes 9. Jh.) wird er E no Ubasoku genannt. Hier erfolgt seine Verbannung durch die Intrige des Gottes Hitokotonushi, der es satt hat, dass E no Ozunu die Götter zu Diensten zwingen kann. Als Strafe bindet En no Ozunu Hitokotonushi in ein Bergtal.

Kichijō tennyo Kichijō Tennyo 吉祥天女 wird auch Kichijōten/Kitchōten 吉祥天 oder Kudokuten 功徳天 genannt und ist in Japan die buddhistische Göttin der Fruchtbarkeit, des Glück, der Schönheit und der Leistung.

Ursprünglich stammt sie aus der hinduistischen Mythologie und in Sanskrit lautet ihr Name Śrī-Mahadevi, Mahāśrī, Mahasri, Lakṣmī und/oder Laksmi.

Kichijō Tennyo

In hinduistischen Mythen ist sie die Frau von Vishnu und in buddhistischen Mythen wird sie oft als Schwester von Bishamonten dargestellt.

Ihr Attribute ähneln sehr denen von Benzaiten (弁才天 oder 弁財天), obwohl diese von der indischen Flussgöttin Sarasvati abgeleitet ist.

Kyōkai Autor des Nihon ryōiki. Kyōkai war ein buddhistischer Priester des Yakushi-ji 薬師寺 Tempels in Nara.
  • Dykstra, Yoshiko Kurata (1983) „Nihon ryōiki“, Gen Itasaka (Hg.): Kodansha Encyclopedia of Japan, Band 5. Tokyo: Kodansha, S. 382.
Oharida Palast Der 小墾田宮(おはりだのみや)war zur Asuka Zeit 飛鳥時代 (552-646) der Palast von Suiko Tennō 推古朝天皇 und in der Nara Zeit 奈良時代 (710-784 bzw.794) diente er als Palast von Junnin Tennō 淳仁天皇 und später als der Sitz von Shōtoku Tennō 称徳天皇 (=Kōken Tennō 孝謙天皇).
Rokudō shishō rokudō shishō 六道四生 bezieht sich auf die buddhistische Idee der sechs möglichen Welten des saṃsāra, in welche man geboren werden kann, sowie die vier verschiedenen Arten der Geburt.

In die ersten drei gelangt man, wenn man im vorhergehenden Leben schlechtes karma angehäuft hat, in die anderen drei, wenn man gutes karma angehäuft hat.

deutsch englisch japanisch sanskrit
Hölle hell 地獄道 narakagati
Hungergeister hungry ghost 餓鬼道 pretagati
Tiere animal 畜生道 tiryagyonigati
kriegerische Geister [1] asura 修羅道 asura-gati
Menschen human 人間道 manuṣya-gati
Götter god 天道 deva-gati
Shitennō
Die vier Wächtergötter

Die Shitenno (四天王) sind vier Wächtergötter: jeder von ihnen wacht über und und repräsentiert eine der vier Himmelsrichtungen. Sie bieten Schutz vor Geistern aus allen Richtungen. Es gibt viele Tempel, in denen sie als Gruppe gemeinsam verehrt werden. Der Shitennō-ji (四天王寺) in Osaka ist ihnen gewidmet.

Steuerreis Der Reis war Edos wichtigster Rohstoff. Er war nicht nur das Hauptnahrungsmittel, sondern auch die Basiswährung des Kaiserreichs. In den Provinzen und Lehen, wurde ein Großteil der Steuern in Form von Reis berechnet und bezahlt. Dies galt bis zur Verwestlichung Japans im Zuge der Meiji-Reform (1868). In verschiedenen japanischen Provinzen bestand die Bevölkerung zwischen 80% und 90% aus Bauern. Für die Steuern wurden die Bauern fast ganz alleine herangezogen. In der Regel konnte sich das Landvolk den leckeren Genuss von Reis nicht leisten. Stattdessen aßen sie hauptsächlich Weizen, Gerste und eine besondere Hirse. Wohlhabende aßen Reis schneeweiß geputzt, die ärmeren nur ungeschält.

Die Arbeit war schwer und die Steuerlast drückend. Die Tradition empfahl, von der Ernte „vier Teile dem Fürsten und sechs Teile dem Volk“, aber oft genug wurden vom Herren 50% oder gar 70% des Ertrages verlangt. Während der Steuerreis im Dorfspeicher (gōkura) verwahrt wurde, war dort ein Wachposten aufgestellt. Trat ein Verlust ein, dann musste diesen das ganze Dorf ersetzen. Nach einzahlen wurde der Steuerreis vom Shogun in den Zentralen Speichern am Sumida [4] aufbewahrt.

Da jedoch die Wirtschaft längst auf Gold- und Kupfermünzen basierte und auch Beamte und Krieger der Regierung, ihre Bezahlung lieber in Geldstücken, als in Reissäcken heim trugen, haben sich um die Speicher Kaufleute angesiedelt. Diese tauschten Reis gegen eine Gebühr in Geld um. Da der Geldbedarf der Krieger groß war und die Reisernte oft mager, geben Reishändler Vorschüsse und Kredite und verdienten gut an den Zinsen. Mittlerweile gehörten diese Kaufleute zu den reichsten Bürgern der Stadt und hatten an enormen Einfluss gewonnen (札差, fudasashi) [5]. Somit konnten sie den Preis für Reis kontrollieren. Die bäuerliche Bevölkerung und auch Untergebene des bakufu [6] )waren von ihnen abhängig und litten darunter. Auf Reis gründeten sich die Ernten der Samurai. Nach der Ertragshöhe war die Größe der Lehensgebiete festgelegt und durch den Verkauf überschüssigen Reises, war es den einzelnen Feudalländereien möglich, Bargeld zu bekommen und über dies andere Waren zu erstehen.

Fußnoten

  1. Wikipedia 2011:#Amitabha
  2. Scheid 2010:#Amida Nyorai und sein Reines Land
  3. Wikipedia 2011:#Amitabha
  4. Sumida ist einer der 23 Bezirke der Präfektur Tokio. Er liegt im Nordosten der japanischen Hauptstadt Tokio. Der Name des Bezirks kommt von dem gleichnamigen Fluss Sumida (隅田川, -gawa). Allerdings wurde das erste Zeichen durch das gleichgesprochene erste Zeichen der alternativen Bezeichnung für das Flussufer (墨堤) ersetzt.
  5. Bezeichnung für Reishändler in Edo und Ōsaka
  6. Das bakufu („Zeltregierung") ist eine Form von Militärregierung durch die Kriegerklasse (bushi), an deren Spitze der Herrscher in Form des shôgun stand. Diese Form der Regierung existierte von 1190-1867.

Wikipedia:

Suiko Tennō 推古天皇 Suiko Tennō (*554; †15. April 628) Kaiserin von Japan von 592-628; war die erste, schriftlich überlieferte, regierende Kaiserin Japans

Suiko Tennō war die Tochter von Kinmei Tennō 欽明天皇 und wurde im Alter von 18 Jahren die Gemahlin von Bidatsu Tennō 敏達天皇 (regierte von 572-585). Nach Bidatsus Tod, kam Suikos Bruder Yōmei Tennō 用明 für kurze Zeit an die Macht, starb aber nach zwei Jahren an einer Krankheit. Suiko bestieg nach dem Tod ihres Bruders den Thron, ernannte Prinz Shōtoku (聖徳太子 shōtoku taishi) zum Regenten und übertrug die politische Macht auf ihn.

Suiko Tennō war eine Förderin des Buddhismus in Japan. Im zweiten Artikel der 17-Artikel-Verfassung (十七条憲法 jūshichijō kenpō) forcierte sie die Ehrung der Drei Schätze des Buddhismus (sanbō). Sie unterstützte auch den Bau von buddhistischen Tempeln und Köstern. Darüber hinaus war Suiko Tennō eine der ersten buddhistischen Monarchen in Japan. Sie legte kurz vor ihrer Krönung das Gelübte einer Nonne ab.

Weitere erbrachte Leistungen während Suiko Tennōs Regierungsperiode sind die Aufnahme von Beziehungen mit dem Sui Hof in China, die Bildung eines Beamtensystems (冠位十二階 Kanijūnikai) und die Abfassung der oben genannten Verfassung (十七条憲法 jūshichijō kenpō).

Suiko Tennō wird in folgenden Geschichten erwähnt:



Artikel 2. der 17-Artikel-Verfassung:

  • 二に曰く、篤(あつ)く三宝を敬へ。三宝はとは仏(ほとけ)・法(のり)・僧(ほうし)なり。則ち四生の終帰、万国の禁宗なり。はなはだ悪しきもの少なし。よく教えうるをもって従う。それ三宝に帰りまつらずば、何をもってか柱かる直さん。
  • Ehre die drei Schätze. Die drei Schätze als da sind Buddha, das Gesetz und die Priesterschaft, sind die letzte Zuflucht der vier geschaffenen Wesen und das Zentrum des Schicksals eines jeden Landes. Welcher Mensch in welchem Zeitalter würde dieses Gesetz nicht ehren. Wenige sind im Kern schlecht. Sie können lernen, das Gesetz zu befolgen. Aber wenn sie nicht Zuflucht bei den drei Schätzen nehmen, wie soll ihre Verbogenheit dann gerade werden?


Sanbō Unter sanbō versteht man im Buddhismus je nach Schreibweise
  1. 三宝 die Drei Schätze/Kostbarkeiten/Kleinodien/...
  2. 三報 die drei Entlohungen

Die Drei Kleinodien (skt.: Triratna) bezeichnen Buddha, Dharma und Sangha im Buddhismus. Dharma heißt die Buddha-Lehre. Sangha heißt in der Regel nur die Gemeinschaft der Erwachten, nicht die des allgemeinen Sangha, der die Buddhismus-Praktizierenden in ihrer Gesamtheit bezeichnet. Erst durch die Zufluchtnahme zu den Drei Kleinodien, und zwar aus tiefster innerer Überzeugung, gilt jemand als Buddhist.

Awa no kuni class="wikitable float-right" border="1" cellpadding="2" cellspacing="0" align="right" Awa no kuni 粟國
<display points service="openlayers" layers="ryomap_temp" height="376" width="276" centre="-3.2,-0.5" zoom="1">-3.2,-0.5|Awa no kuni 粟國|III-20</display points>
Namen
damals Awa no kuni 粟國
heute Tokushima-ken 徳島県
Zugehörigkeit
Bezirke (kōri) Nagata 名方郡
Erzählungen
III-20

Awa no kuni 粟國 (あは)

Ab 730 auf Anordnung der Genmei-Tennō mit den Schriftzeichen 阿波 geschrieben.

Kolbenhirse (Awa 粟)

|

|- |Sanbō ekotoba |Das Sanbō ekotoba 三宝絵詞 (Bilder und Erklärungen zu den Drei Juwelen) ist eine Sammlung buddhistischer Geschichten, die während der Heian-Zeit als Leitfaden für Sonshi Naishinnō 尊子内親王 zusammengestellt wurde, einer Tochter des Tennō, die sich für ein Leben als Nonne entschieden hatte.

| Das Werk bestand ursprünglich wohl aus Bildern (e 絵) und Erklärungen (kotoba 詞) zu den Drei Juwelen (sanbō 三宝). Die Bilder gingen im Lauf der Zeit verloren, einzig der Text blieb erhalten.

|- |Weltliche Personen | Auf dieser Seite sind biographische Eckdaten zu den namentlich genannten weltlichen Akteuren des Ryōiki aufgelistet. Siehe auch Mönche und Nonnen oder Ränge und Titel für weitere Informationen.

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# Lesung Kanji Daten Anmerkungen Erzählung
21. Yūryaku Tennō 雄略天皇 R: 456-479
  • wurde Ōhatsuse-wakatakeru no sumeramikoto 大泊瀬稚武天皇 genannt
  • regierte 23 Jahre lang im Palast von Asakura zu Hatsuse 洎瀬朝朝倉宮
I-01
29. Kinmei Tennō 欽明天皇
  • R: 539–571
  • L: 509-571
  • Vater von Bidatsu Tennō 敏達天皇 und Suiko Tennō 推古天皇
  • wurde Amekuni-oshihiraki-hironiwa no mikoto 天国押開広庭命 genannt
  • residierte im Palast Kanazashi in Shikishima 磯城嶋金刺宮
  • während seiner Regentschaft soll der Buddhismus von Korea (Baekje / Kudara 百済) nach Japan gekommen sein
I-02
30. Bidatsu Tennō, Bitatsu Tennō (B/N), Bintachi Tennō (I) 敏達天皇
  • R: 572-585
  • L: 538-585
  • zweiter Sohn des Kinmei Tennōs 欽明天皇
  • wurde Nunakura-futotamashiki no mikoto 渟名倉太玉敷命 genannt
  • residierte im Palast von Osada in Iware 磐余譯語田宮
  • seine zweite Frau war seine Halbschwester Prinzessin Kashikiya, bekannt als Suiko Tennō
  • Seine religiöse Politik neigte sich dem Shintō zu. 585 verbot er wegen einer Epidemie den Buddhismus und ließ Tempel und Statuen Buddhas verbrennen. In dem gleichen Jahr wurde er selber krank und starb.
I-03, I-05
33. Suiko Tennō 推古天皇
  • R: 592-628
  • L: 554- 628
  • 1. schriftlich überlieferte, regierende Kaiserin Japans
  • Ernennung Shōtoku taishis 聖徳太子 zum Regenten
  • Förderin des Buddhismus
  • vor Inthronisation Weihung zur Nonne

I-04, I-05, I-06, I-08

41. Jitō Tennō 持統天皇
  • R: 686-697
  • L: 645-703
  • nach Tenmu Tennō 天武天皇
  • weitere Namen: Uno no Sarara oder Uno no Sasara 鸕野讚良
  • Tochter des Ministers Ōmi Soga no Yamada no Ishikawa Maro
  • hat ihren Onkel, Tenmu Tennō 天武天皇, geheiratet
I-25, I-26
42. Monmu Tennō 文武天皇
  • R: 697-707
  • L: 683-707
Enkel des Tenmu Tennō 天武天皇 und Kaiserin Jitō 持統 I-28


45. Shōmu Tennō 聖武天皇
  • R: 724–749
  • L: 701–756
  • Förderer des Buddhismus, im Vorwort zu Bd. II) als idealer Herrscher dargestellt
  • Errichtung der kokubunji 国分寺 (landesweites Netz von „Provinztempeln“)
  • Zentrum Tōdai-ji 東大寺 (741)
II-00, I-05, I-32, II-01, II-02, II-03, II-04, II-05, II-06, II-23, II-26, II-27, II-35, II-38
46.

48.

Kōken Tennō

Shōtoku Tennō

孝謙天皇

称徳天皇

  • R1: 749–758
  • R2: 764–770
  • L: 718-770
III-38
50. Yamabe Tennō 山部天皇
  • R: 781-806
  • L: 737-806
  • posthum Kanmu Tennō 桓武天皇, im Ryōiki aber unter seinem Geburtsnamen als Yamabe Tennō

(im E-Text jeweils mit 桓武 glossiert)

  • seine Frau ist Tajihi no Omina 丹治比孃女
III-30, III-31, III-35, III-39

|- |Myōhōki |Myōhōki 冥報記, chin. Mingpao chi, wtl. „Berichte Karmischer Vergeltung“, verfasst 650-655. Enthalten in Taishō Tripitaka; Vol. T51, No. 2082.

|

Teil 1
Ryōiki Myōhōki
I-07 I, On Yen-kung
I-10 III, On Wang, Yü
I-18 II, On Ch'an (Yen)-wu
Teil 2
Ryōiki Myōhōki
II-10 III, On Emperor Wu
II-25 III, On Ma Chia-yün
Teil 3
Ryōiki Myōhōki
III-10 I, On a Nun of Hotung
III-13 I, On a Servant in Yeh

|- |Ränge und Titel | Hier sind alle im Ryōiki erwähnten Titel und Ränge, unterteilt in weltlich und geistlich, aufgelistet. S.a. Weltliche Personen, Mönche und Nonnen und Kabane.

| In alphabetischer Reihenfolge:

Lesung Kanji Bedeutung Anmerkung Erzählung
agata no tsukasa 縣主宰 provincial magistrate (N)

Gau-Regent (B)

  • N: agatao no mikotomochi
  • = kuni no tsukasa 国司
II-20
agatanushi 縣主, 県主 gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 II-02, III-26
ason, asomi, eventuell chōshin 朝臣 asomi 朝臣 ist der ehrenvolle Beiname für Personen, die an der zweiten höhsten Stelle des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 stehen I-28, I-31, II-26, II-40, III-09, III-14, III-25, III-35, III-36, III-38
atahi, atae 直, 値 gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 I-05, II-31, III-33
chūnagon 中納言 Councillor (N)

mittlerer Nagon (B)

  • Chūnagon, häufig übersetzt als mittleres Ratsmitglied, war eine Position in daijō-kan oder frühen japanischen Feudalregierung.
  • Chūnagon kam zwischen dainagon (hohe Ratsmitglieder) und shōnagon (niedrige Ratsmitglieder) in der Berechtigung und in der Verantwortlichkeit.
  • Der Titel shōnagon ist auch Teil des Namens von Sei Shōnagon 清少納言, der Autorin des Kopfkissenbuchs (Makura no Sōshi 枕草子).
I-25
fuhito, fubito gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 II-07
imiki 忌寸 imiki 忌寸 ist der ehrenvolle Beiname für Fremdadel (z. B. Angehörige des Königshauses von Baekje, die 663-668 nach Japan flohen) nach dem Rangsystem Yakusa no kabane II-11, II-32
kimi gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 I-05, I-10, I-28,II-11, II-16, III-19, III-27, III-33
kuni no tsukasa 国司 siehe: agata no tsukasa
mabito, mahito 真人 mahito 真人 ist der ehrenvolle Beiname für Personen, die am höhsten Stelle des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 stehen, insbesondere kaiserliche Verwandte (Nachfahren der 5. Generation oder später) III-26
miko 親王 Prinz II-01, III-03, III-38, III-39
miyatsuko, tomo no miyatsuko 造, 伴造 miyatsuko (N, B) gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度.

Kuni no miyatsuko 国造 (spätere Lesung auch kokuzō) ist die Bezeichnung für Pronvinzverwalter des frühzeitlichen Japan.

I-08, I-13, II-07, II-33
muraji[1] Begleiter, Freund muraji 連 ist einer der ehrenvollen Beinamen des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 I-05, II-07, II-11, II-15, III-20, III-23, III-25
kōtaishi 皇太子 kaiserlicher Thronfolger (B)

Prinz Regent (N)

I-04, I-05, II-17, III-35, III-38
omi, shin[1] Vasall, Untertan omi 臣 ist einer der ehrenvollen Beinamen des Rangsystems Yakusa no kabane 八色の姓 I-05, I-30, II-08, II-25, III-16, III-25
shōryō 少領 Assistenz-Gouverneur (N) dem Gouverneur dairyō 大領 eines Kōri 郷 (vergleichbar mit dem heutigen Gun 郡) untergeordneter Beamter I-30
suguri 村主 gehört zu den Standestiteln kabane vor der Reform im Jahre 684 nach dem alten System shiseido 氏姓制度 II-32, III-30
sukune 宿禰 sukune 宿禰 ist der ehrenvolle Beiname für Adlige aus Familien „göttlichen“ Ursprungs nach dem Rangsystem Yakusa no kabane II-27, III-15, III-37
tairyō; dairyō 大領 Gouverneur
  • Verwalter eines Kōri 郷 (vergleichbar mit dem heutigen Gun 郡) im Ritsuryō-System
  • ein lokaler Gebietsverwalter bzw. Machthaber
I-07, II-09, II-27, III-26



  1. a b Ōmuraji 大連 und ōomi 大臣 sind die Standestitel der einflussreichsten Klans, die die kabane (ehrenvollen Nachnamen) muraji 連 und omi 臣 erhalten haben.

|- |Kabane |In der japanischen Frühzeit wurden gesellschaftliche Hierarchien unter anderem durch Standestitel kabane 姓 ausgedrückt, die aber zunächst noch keinem einheitlichen System gehorchten. Laut Richard Miller[1] handelte es sich bei den kabane um Titel, die ursprünglich lediglich einen bestimmten sozialen oder beruflichen Status einer Person ausdrückten. Erst später erfüllten sie die Funktion von Abstammungsnamen, also Nachnamstiteln, welche Rangordung und Status der verschiedenen Abstammungslinien am kaiserlichen Hof ausdrückten. Dieser Wandel vollzog sich im Laufe des 6. bzw. frühen 7. Jh.s, wobei kabane vorerst zu erblichen beruflichen Titeln, und danach schließlich zu reinen Statustiteln wurden, die jeweils Teil des Nachnamens waren. (Nach Fudokipedia: Kabane)

| Im alten System shisei seido 氏姓制度 gab es 24 Titel , unter anderem omi 臣, muraji 連, miyatsuko 造 (darunter v.a. kuni no miyatsuko 国造), kimi 公/君, atahi 値, fubito 史, agatanushi 県主, suguri 村主, ... Diese werden im Nihon ryōiki z.T. auch von Personen der Nara-Zeit als Teil ihres Familiennamen getragen.

|- |Tennyo

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Der Mönch Nichizo trifft auf seiner Reise durch das Jenseits göttliche Frauen. Aus dem Kitano tenjin engi, 13. Jh. Quelle: Metropolitan Museum of Art

Tennyo 天女 („Himmelsmädchen“) sind Frauen, die im Himmel wohnen. Sie dienen als Hofdamen der Kaiser im Himmel. In der Welt der Menschen gibt es keine Unterschiede zwischen Tennyo und menschlichen Frauen außer die auffallende Schönheit der Tennyo. Es heißt, dass die Tennyo im Himmel dank eines Kleides namens hagoromo fliegen können. Die Legende Hagoromo densetsu erzählt von einer Tennyo, die einen menschlichen Mann heiratet, weil sie ihrer Kleidung beraubt wurde und nicht nach dem Himmel zurückfliegen konnte.

Diese Erzählung findet sich schon im Afumi/Ōmi fudoki[2] in der Geschichte „Der kleine See Ikago“: Acht Himmelsmädchen kommen in der Gestalt von Schwänen zur Erde, um im See Ikago zu baden. Ein junger Mann beobachtet sie und verliebt sich in die jüngste der Göttinnen. Daher lässt er seinen Hund das himmlische Federkleid der jüngeren Schwester stehlen. Als die Himmelsmädchen dies bemerken, steigen sie in den Himmel auf, nur das jüngste Mädchen muss auf der Erde zurückbleiben. Die Bucht, in der die Tennyo gebadet hatten, wird heute Kami-ura 上浦, die Götterbucht, genannt. Der junge Mann heiratet sie und nachdem sie ihm zwei Kinder geboren hat, findet die Mutter ihr Himmels-Flügelkleid und kehrt in den Himmel zurück.



  1. Miller, Richard J. (1974), Ancient Japanese Nobility. The Kabane Ranking System. Berkeley: University of California Press, S. 2-3, 21
  2. Ōmi fudoki, Chronik der Provinz Ōmi 近江/淡海, der heutigen Präfektur Shiga 滋賀. Vgl Florenz 1901: 305-307


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  • Florenz, Karl (1901), Japanische Mythologie. Nihongi. „Zeitalter der Götter“, nebst Ergänzungen aus anderen alten Quellenwerken. Tōkyō: MOAG.

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